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halb von Monaten gelingen. Für Wolf<br />

Kempert, Geschäftsführer <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

für Unternehmensnachfolge und<br />

Unternehmensführung (UNU) in Berlin<br />

und Mitglied <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverbands <strong>de</strong>r<br />

Unternehmensberater (BDU), gibt es<br />

nicht einmal bei bester Vorbereitung<br />

über einen Zeitraum von zehn o<strong>de</strong>r<br />

mehr Jahren „die optimal gelaufene<br />

Nachfolge“. Zu viele Aspekte sind zu<br />

berücksichtigen und zu viele Fallstricke<br />

zu überwin<strong>de</strong>n.<br />

Das gilt schon für die interne Nachfolge,<br />

wenn Sohn o<strong>de</strong>r Tochter das Geschäft<br />

übernehmen sollen. Die Junioren müssen<br />

nicht nur behutsam als neue Chefs<br />

aufgebaut wer<strong>de</strong>n. Auch bei <strong>de</strong>r Nachfolge<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Familie müssen<br />

Ansprüche an<strong>de</strong>rer Angehöriger, wie<br />

gera<strong>de</strong> die Alterssicherung <strong>de</strong>s Seniors,<br />

beson<strong>de</strong>rs beachtet wer<strong>de</strong>n. Nicht weniger<br />

kompliziert ist <strong>de</strong>r Verkauf <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens an einen externen Nachfolger.<br />

Erfahrungsgemäß ist es nicht nur<br />

schwer, einen geeigneten Kandidaten zu<br />

fi n<strong>de</strong>n. „Auch die Nase muss passen“,<br />

meint Dirk Hubl, Partner <strong>de</strong>r Kanzlei<br />

Rolef & Hubl in Alfter.<br />

Darüber hinaus müssen <strong>de</strong>n individuellen<br />

Bedürfnissen aller Parteien<br />

entsprechend sämtliche Optionen gegeneinan<strong>de</strong>r<br />

abgewogen wer<strong>de</strong>n. Was<br />

kommt infrage? Nur <strong>de</strong>r Verkauf <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens auf einen Schlag? Ein<br />

gleiten<strong>de</strong>r Übergang mit Beteiligung?<br />

Eine Verpachtung? Und was passiert mit<br />

Pensionsrückstellungen in <strong>de</strong>r Bilanz,<br />

die sich negativ auf <strong>de</strong>n Verkaufspreis<br />

auswirken können? Zu schön, gäbe es<br />

ein Patentrezept. Letztlich sind die Antworten<br />

jedoch immer individuell zu<br />

ermitteln, vieles ist Verhandlungssache.<br />

Wie im Falle <strong>de</strong>s Unternehmerehepaars<br />

Machnik sind es am Schluss jedoch immer<br />

zwei Punkte, die über Erfolg o<strong>de</strong>r<br />

Misserfolg entschei<strong>de</strong>n: Der Verkaufserlös,<br />

<strong>de</strong>r die Basis für die Absicherung im<br />

Ruhestand sein soll, und die geeignete<br />

Finanzierung <strong>de</strong>r Übergabe.<br />

Der realistische Firmenwert<br />

Die Einschätzung <strong>de</strong>s Unternehmenswerts<br />

ist in <strong>de</strong>n Verkaufsverhandlungen<br />

in <strong>de</strong>r Tat <strong>de</strong>r Knackpunkt schlechthin:<br />

ProFirma 06 2010<br />

So sichern sich Senioren ab<br />

Viele Unternehmer müssen ihre Altersversorgung aus ihrem Betrieb fi nanzieren.<br />

Neben <strong>de</strong>m Verkauf gibt es noch einige weitere Optionen.<br />

ERTRÄGE AUS TÄTIGKEITSVERGÜTUNGEN Bleibt <strong>de</strong>r Senior aktiv im Unternehmen<br />

tätig, so kann seine Versorgung – zumin<strong>de</strong>st teilweise und temporär – aus dafür<br />

gezahlten Gehältern sichergestellt wer<strong>de</strong>n. Statt eines Gehalts kann auch ein Beraterhonorar<br />

vereinbart wer<strong>de</strong>n.<br />

VERGÜTUNG FÜR BEIRATSTÄTIGKEIT Gera<strong>de</strong> im Nachfolgeprozess wer<strong>de</strong>n oftmals<br />

Beiräte installiert, häufi g rechtzeitig in Form sogenannter „Nachfolgebeiräte“.<br />

Ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Unternehmer übernehmen dann meist <strong>de</strong>n Vorsitz im Beirat.<br />

ZURÜCKBEHALTENE VERMÖGENSWERTE Unternehmer nutzen gerne auch die Möglichkeit,<br />

bestimmte Vermögenswerte zurückzubehalten und an das Unternehmen<br />

zu vermieten. Die Erträge daraus können <strong>de</strong>r Finanzierung <strong>de</strong>r Altersversorgung<br />

dienen.<br />

VERPACHTUNG Steuerlich ist die Verpachtung <strong>de</strong>s Unternehmens eine interessante<br />

Alternative zur unentgeltlichen o<strong>de</strong>r auch zur teilentgeltlichen Unternehmensübertragung.<br />

Die gesamte Vermögenssubstanz bleibt beim Unternehmer. Die Betriebsführung<br />

geht auf die nächste Generation o<strong>de</strong>r auf Dritte über. Der Verpächter hat<br />

dabei das Wahlrecht, seine betriebliche Tätigkeit endgültig einzustellen und unter<br />

Auf<strong>de</strong>ckung aller stillen Reserven nur noch Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung<br />

zu beziehen.<br />

TEILVERKAUF Eine weitere Option ist <strong>de</strong>r Teilverkauf von Gesellschaftsanteilen<br />

an familiäre Nachfolger o<strong>de</strong>r an Dritte. Bestehen Be<strong>de</strong>nken darüber, dass die Nachfolgegeneration<br />

Probleme mit <strong>de</strong>r erfolgreichen Unternehmensführung haben wird,<br />

können zehn o<strong>de</strong>r 20 Prozent an externe Führungskräfte veräußert wer<strong>de</strong>n, die<br />

dann als geschäftsführen<strong>de</strong> Gesellschafter Verantwortung übernehmen.<br />

ZURÜCKBEHALTENE NUTZUNGSRECHTE Insbeson<strong>de</strong>re aus erbschaftsteuerlichen<br />

Grün<strong>de</strong>n kann es vorteilhaft sein, auf <strong>de</strong>n Nachfolger Unternehmenssubstanz zu übertragen,<br />

die Erträge jedoch im Wege <strong>de</strong>s Vorbehaltsnießbrauchs zurückzubehalten.<br />

Quelle: Prof. D.B. Simmert/Dortmund, K. A. Niggemann, Meinerzhagen<br />

„Firmeninhaber gehen meist davon aus,<br />

dass dieser viel höher liegt als er tatsächlich<br />

ist“, sagt Nils Koerber. Je<strong>de</strong>r Unternehmer<br />

muss sich jedoch darüber im<br />

Klaren sein, dass <strong>de</strong>r Wert seiner Firma<br />

abhängig von <strong>de</strong>r allgemeinen Marktlage<br />

schwankt. Innerhalb weniger Monate<br />

kann er nach oben o<strong>de</strong>r nach unten abweichen.<br />

Die beste Verhandlungsposition<br />

bei <strong>de</strong>r Nachfolge haben daher jene<br />

Unternehmenschefs, die loslassen können<br />

– aber nicht müssen, also <strong>de</strong>nen die<br />

Zeit noch nicht im Nacken sitzt.<br />

<strong>Als</strong> Basis für die Preisverhandlung wählen<br />

die Parteien in <strong>de</strong>r Regel <strong>de</strong>n sogenannten<br />

Ertragswert, <strong>de</strong>n ein neutraler<br />

Berater <strong>de</strong>r Kammer, ein unabhängiger<br />

Unternehmensberater, Wirtschaftsprüfer<br />

o<strong>de</strong>r Steuerexperte zuvor ermittelt.<br />

Wohlgemerkt als Basis: Der Ertragswert<br />

entspricht nachher fast nie <strong>de</strong>m<br />

Verkaufspreis. Er zielt auf die künftig<br />

realisierbaren Erträge ab. Dabei spielen<br />

zahlreiche Faktoren eine Rolle: Zum<br />

Beispiel, inwiefern bisher das Unternehmen<br />

von <strong>de</strong>r Person <strong>de</strong>s Unterneh-<br />

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