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Fastems flexibles Fertigungssystem

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<strong>Fastems</strong> Oy Ab Kundenzeitschrift 1 • 2006<br />

Automation<br />

zahlt sich aus<br />

Mehr Kundennähe<br />

in den USA<br />

Effizientere Produktion bei<br />

Zulieferern durch FFS<br />

Automatisierte Fertigung von<br />

Know-how-Spezialteilen<br />

1 • 2006 | 1


SYSTEM<br />

INTEGRATOR<br />

Editorial ............................................................. 2<br />

Automation erhält Arbeitsplätze<br />

in Europa und den USA .......................... 3<br />

Mehr Kundennähe in den USA .......... 4<br />

Startbereit ....................................................... 5<br />

<strong>Fastems</strong>-Umfrage zur Kundenzufriedenheit:<br />

Was bringen die<br />

Ergebnisse ans Licht? ............................... 6<br />

Automation zahlt sich<br />

aus – für jeden und überall .................. 7<br />

<strong>Fastems</strong> <strong>flexibles</strong> Fertigungs<br />

system (FFS) erhöht die Maschinenauslastung<br />

........................................................ 8<br />

<strong>Fastems</strong> CTS-System ............................... 10<br />

Effizientere Produktion bei<br />

Zulieferern durch FFS ............................. 12<br />

Automatisierte Fertigung von<br />

Know-how-Spezialteilen ...................... 14<br />

Von vorbeugender Wartung zu<br />

dauerhafter Partnerschaft .................. 16<br />

Persönlich ...................................................... 18<br />

Tids and Bits ................................................. 19<br />

Herausgegeben von FASTEMS Oy Ab<br />

Nr. 1/2006<br />

CHEFREDAKTEURIN<br />

Helena Reilin, <strong>Fastems</strong> Oy Ab<br />

helena.reilin@fastems.com<br />

DEUTSCHE AUSGABE:<br />

Sari Lehtonen-Lammi, Imageneering Oy<br />

LAYOUT:<br />

Imageneering Oy<br />

REDAKTIONSANSCHRIFT:<br />

System Integrator<br />

<strong>Fastems</strong> Oy Ab<br />

Tuotekatu 4, 33840 TAMPERE, FINNLAND<br />

Tel. +358 (0)3 268 5111<br />

Fax +358 (0)3 268 5000<br />

DRUCK:<br />

Kirjapaino Hermes Oy, Tampere,<br />

Finnland 2006<br />

BEITRÄGE:<br />

Salme Alho<br />

Robert Humphreys<br />

Jarmo Hyvönen<br />

Kari Ingman<br />

Esko Kuusilahti<br />

Jari Mansikkaoja<br />

Klaus Maurmaier<br />

2 | 1 • 2006<br />

Jukka Pietilä<br />

Aarno Riikonen<br />

Peter Springfeld<br />

Mark Walker<br />

Thomas Weinhold<br />

Chris Wright<br />

E D I T O R I A L<br />

U N S E R Z I E L<br />

Die Geschäftsaussichten werden besser. Auf den Märkten von China und Nordamerika ist bereits<br />

seit einigen Jahren ein starkes Wachstum zu verzeichnen. Nun sind auch in Europa positive<br />

Anzeichen sichtbar.<br />

Die Frage, die sich in dieser neuen Situation stellt, ist: In welche Technologie sollten wir investieren,<br />

um diese positive Entwicklung zu fördern? In China reicht die Lösung der einfachen, manuell<br />

bedienten Werkzeugmaschine aus. Der Stundenlohn für die Arbeitskräfte von 50 Cent, verglichen<br />

mit 25 Euro in Europa und den USA, stellen einen gravierenden Unterschied dar. Investitionen<br />

in einfache Technologie und manuellen Betrieb sind also keine Lösung für Europa oder die USA;<br />

dies würde die Wettbewerbsfähigkeit definitiv schwächen. Die Lebensdauer der Maschinen ist<br />

lang, und heute getroffene Entscheidungen reichen weit in die Zukunft hinein. Wir müssen also<br />

neue Lösungen finden; d. h., wir müssen automatisieren.<br />

Jährlich stehen 8760 Stunden für die Produktion zur Verfügung. Um diese Zeit maximal zu nutzen,<br />

brauchen wir zuverlässige Werkzeugmaschinen, gut ausgebildete und zuverlässige Bediener,<br />

automatisierte Material- und Paletten-Handlingsysteme wie auch effiziente Werkzeuge zur<br />

Produktionsdatenverwaltung. Diese Technologie ist durchaus verfügbar. Allein die Werkzeugmaschinen<br />

haben sich in den letzten Jahren enorm entwickelt. Automationslösungen haben eine<br />

weitere Standardisierung erfahren, was zu kurzen Installationszeiten, einfacher und zuverlässiger<br />

Anwendung sowie hoher Flexibilität für künftige Entwicklungen geführt hat.<br />

<strong>Fastems</strong> ist auf das gleiche Ziel ausgerichtet wie Sie. Wir wollen die positive Entwicklung der<br />

Fertigungsindustrie weiter fördern. Wir wollen, dass Sie mit Hilfe der Automation bessere Ergebnisse<br />

erzielen. Und wir wollen Ihnen moderne, effiziente Möglichkeiten für das Handling von<br />

Paletten, Material und Werkstücken zur Verfügung stellen. Mit über 500 ausgelieferten FFS und<br />

1000 Robotersystemen verfügen wir über Erfahrungen mit zahlreichen unterschiedlichen mechanischen<br />

und Steuerungslösungen. Kernstück unseres Systems ist das offene Steuerungssystem,<br />

das Ihnen die Möglichkeit gibt, Ihre bevorzugten Werkzeugmaschinen einzusetzen.<br />

Um Sie noch besser unterstützen zu können, haben wir kürzlich in unseren wichtigsten<br />

Marktbereichen lokale Tochtergesellschaften gegründet. Setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung,<br />

so dass wir gemeinsam darüber beraten können, wie Sie die Wirtschaftlichkeit Ihrer<br />

Produktions- und Spindelstunden jetzt und in Zukunft erhalten.<br />

Jarmo Hyvönen,<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>Fastems</strong>


Automation<br />

erhält<br />

Arbeitsplätze<br />

in Europa und<br />

den USA<br />

„Die neuen Tochtergesellschaft en wurden mit dem Ziel gegründet,<br />

dafür zu sorgen, dass unsere Kunden mit ihren Investitionen in die<br />

Automation eine noch höhere Wertschöpfung erzielen“, meint Jarmo<br />

Hyvönen, Geschäft sführer von <strong>Fastems</strong>.<br />

„Die neuen Tochtergesellschaft en bieten den Support von<br />

<strong>Fastems</strong>-Technologie und -Kundendienst mit kurzen Reaktionszeiten<br />

in den Landessprachen. Unsere Technologieexperten sind umfassend<br />

dafür ausgebildet, die Kunden bei der Investition in Lösungen zu<br />

unterstützen, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Zudem helfen Sie<br />

den Kunden, über die gesamte Lebensdauer der Investition den größten<br />

Nutzen daraus zu ziehen“, führt Hyvönen weiter aus.<br />

RETTUNG DER WESTLICHEN WELT<br />

Gleichzeitig verfolgt <strong>Fastems</strong> gemeinsam mit der gesamten Fertigungsbranche<br />

ein noch weit höheres Ziel. Gemeinsam mit den<br />

Kunden streben die neuen <strong>Fastems</strong>-Unternehmen danach, die Fertigungsbranche<br />

auf den traditionellen Kontinenten – Europa und den<br />

USA – zu erhalten, statt zuzuschauen, wie sie in Niedriglohnländer<br />

abwandert.<br />

„In dieser Hinsicht hat die Automation im Vergleich zu früher<br />

ihre Rolle sozusagen umgedreht“, lächelt Hyvönen. „Früher hatten wir<br />

die Sorge, dass die Automation zum radikalen Wegfall von Arbeitsplätzen<br />

führen würde. Heute ist die Automation praktisch der einzige<br />

Weg, Arbeitsplätze in der westlichen Welt zu erhalten. Durch die<br />

Automation sind wir in der Lage, der Niedriglohnherausforderung<br />

zu begegnen. Dank der Automation können Maschinen rund um die<br />

Uhr laufen – in mehreren Schichten, auch über Wochenenden und<br />

Feiertage. Für die Entwicklung, die Steuerung und das Management<br />

werden Leute benötigt“, betont Hyvönen.<br />

ANDERE LÄNDER, ANDERE SITTEN<br />

Die erste <strong>Fastems</strong>-Tochtergesellschaft , <strong>Fastems</strong> LLC, beginnt jetzt ihre<br />

Arbeit in Ohio, USA. Sie hat zwölf Mitarbeiter, wozu Vertriebs-, Marketing-,<br />

Projekt- und Servicespezialisten gehören.<br />

Jarmo Hyvönen weist auf zwei spezielle Herausforderungen hin,<br />

denen sich das neue Unternehmen stellen muss: „Erstens haben die<br />

Vertriebs- und Servicemitarbeiter aufgrund der Größe des US-Marktes<br />

riesige Entfernungen zu bewältigen. Zweitens ist die Servicekultur<br />

in diesem Land ganz anders als hier in Europa – und wir müssen in<br />

der Lage sein, unseren Kunden in den USA ihren gewohnten Service<br />

zu bieten“, stellt er fest.<br />

FASTEMS HAT SEINE<br />

INTERNATIONALE<br />

ORGANISATION NEU<br />

AUFGESTELLT. ES WURDEN<br />

HUNDERTPROZENTIGE<br />

TOCHTERGESELL-<br />

SCHAFTEN IN SCHWEDEN,<br />

GROSSBRITANNIEN,<br />

DEUTSCHLAND, ITALIEN<br />

UND DEN USA GEGRÜNDET.<br />

<strong>Fastems</strong> und Jarmo Hyvönen verfolgen mit ihren Kunden<br />

in der Fertigungsbranche ein gemeinsames Ziel: die<br />

Produktion und damit die Arbeitsplätze in Europa und<br />

den USA zu erhalten.<br />

1 • 2006 | 3


Mehr<br />

Kundennähe<br />

in den USA<br />

FÜR DIE KUNDEN IN DEN USA BEDEUTET<br />

DAS NEUE UNTERNEHMEN EINEN<br />

BESSEREN ZUGANG ZU FASTEMS<br />

TECHNOLOGISCHER KOMPETENZ. MARK<br />

WALKER, GESCHÄFTSFÜHRER VON<br />

FASTEMS LLC IN OHIO, HAT GROSSE<br />

ERWARTUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT.<br />

„Das neue Unternehmen bringt mehr technologische<br />

Kompetenz auf diesen Markt, insbesondere<br />

in drei Grundbereichen: Software,<br />

Vertrieb und Kundendienst“, betont Mark<br />

Walker bei der Erläuterung der Vorteile<br />

des neu gegründeten Unternehmens für die<br />

Kunden. „Mit unseren Ressourcen näher am<br />

Kunden zu sein, ist eine erhebliche Verbesserung<br />

gegenüber der Vergangenheit, als uns<br />

mehrere Zeitzonen von unseren Technologie-<br />

Ansprechpartnern trennten“, erklärt er.<br />

SORGFÄLTIGE VORBEREITUNG...<br />

Mark Walker sieht die Hauptaufgabe für<br />

<strong>Fastems</strong> LLC zunächst darin, den offenen<br />

FFS-Systemintegrator von <strong>Fastems</strong> zur<br />

ersten Wahl in der Fertigungsautomation<br />

in den USA zu machen.<br />

„Wir müssen damit beginnen, die Idee<br />

der Fertigungsautomation als echte Alternative<br />

zur Auslagerung der Fertigung in Nied-<br />

4 | 1 • 2006<br />

riglohnländer herauszustellen“, erklärt Mark.<br />

„Dann müssen wir nachweisen, dass das<br />

<strong>Fastems</strong>-System wirkliche Vorteile bietet, da<br />

gemeinhin alles, was in den USA nicht existiert,<br />

kaum wahrgenommen wird. Die Leute<br />

hier sind von europäischen Referenzen – wie<br />

positiv auch immer – unbeeindruckt“, meint<br />

Mark Walker.<br />

...IST DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG<br />

Wenn erst mehr Referenzprojekte in den<br />

USA erfolgreich laufen, glaubt Mark Walker,<br />

sind die Marktaussichten für <strong>Fastems</strong>’ FSS<br />

sehr vielversprechend.<br />

„Die Vorteile eines offenen Systems liegen<br />

auf der Hand: Die US-Kunden können<br />

ihre Wachstumsmöglichkeiten selbst bestimmen<br />

– ohne dabei an einen bestimmten Maschinenanbieter<br />

gebunden zu sein“, erläutert<br />

Mark. „Wenn die Kunden feststellen, wie viel<br />

Freiheit ein offenes System für ihre künfti-<br />

Mark Walker und<br />

<strong>Fastems</strong> LLC sind für die<br />

Herausforderungen des<br />

US-Marktes gerüstet.<br />

ge Entwicklung bietet, sind sie mit höherer<br />

Wahrscheinlichkeit bereit, auf das FFS<br />

umzustellen.“<br />

ZUSAMMENARBEIT MIT DEN WERK-<br />

ZEUGMASCHINENHERSTELLERN<br />

„Auf dem US-Markt werden Fertigungsautomatisierungssysteme<br />

von den Werkzeugmaschinenanbietern<br />

geliefert, von denen es<br />

nicht sehr viele gibt. Um in diesem gesamten<br />

Bereich eine Rolle zu spielen, müssen wir<br />

auch die Werkzeugmaschinenanbieter überzeugen<br />

und ihr Interesse an unserem System<br />

wecken.“<br />

„Und nicht zuletzt müssen wir in der<br />

Lage sein, einen wettbewerbsfähigen Service<br />

zu bieten. Die Kunden hier sind, anders als<br />

in Europa, erstklassigen – d. h. amerikanischen<br />

– Service gewohnt“, fasst Mark Walker<br />

zusammen.<br />

Auslandseinsätze<br />

in GB und den USA<br />

<strong>Fastems</strong>’ Verkaufsleiter Robert Humphreys aus Großbritannien<br />

wird sich den beiden finnischen Ingenieuren anschließen<br />

und zur neuen Tochtergesellschaft <strong>Fastems</strong> LLC in die<br />

USA wechseln, um das dortige Team zu verstärken.<br />

Steve Malone, zum UK Sales Manager ernannt, wird in<br />

Kürze Roberts Stelle in Großbritannien übernehmen.


Startbereit<br />

PROJEKTMANAGER FÜR STEUERSYSTEME AARNO<br />

RIIKONEN UND PROJEKTMANAGER JUKKA PIETILÄ HABEN<br />

SCHON IHRE SACHEN GEPACKT UND SIND BEREIT, DIE<br />

NEUE HERAUSFORDERUNG ANZUNEHMEN. DIE BEIDEN<br />

FASTEMS-SPEZIALISTEN WERDEN IN OHIO DEN SPUREN<br />

DER BERÜHMTEN GEBRÜDER WRIGHT FOLGEN UND DEN<br />

TRANSFER DER TECHNOLOGISCHEN KOMPETENZ VON<br />

FASTEMS AUF DAS NEUE UNTERNEHMEN, FASTEMS LLC,<br />

UNTERSTÜTZEN.<br />

Aarno arbeitet seit fünf Jahren bei <strong>Fastems</strong>.<br />

Seine Spezialgebiete sind Steuersoftware,<br />

Inbetriebnahme und Kundenschulung. Seine<br />

Aufgaben im neuen Unternehmen werden<br />

die gleichen sein – aber auf einem neuen<br />

Markt unter härteren Bedingungen.<br />

„Meine Hauptaufgabe dort ist, die Mitarbeiter<br />

des Unternehmens vor Ort zu schulen,<br />

so dass wir unseren Kunden einen besseren<br />

Technologie-Support bieten können, besonders<br />

hinsichtlich der Steuersystem- und Softwareanwendungen“,<br />

erklärt Aarno.<br />

Jukka, der über zehn Jahre Erfahrung bei<br />

<strong>Fastems</strong> verfügt, achtet darauf, dass Vereinbarungen<br />

und Zeitpläne eingehalten werden.<br />

Er hat das Ziel, die speziellen Produkt- und<br />

technologischen Gesichtspunkte in Kundenprojekte<br />

in den USA einzubringen. Er ist sich<br />

auch über seine wichtige Rolle als Vermittler<br />

zwischen der <strong>Fastems</strong>-Produktentwick-<br />

lung in Finnland und den Anwendern in den<br />

USA bewusst.<br />

WISSENSTRANSFER<br />

Aarno und Jukka sind sich über ihre wichtigste<br />

Aufgabe einig: das technologische Know-how<br />

von Finnland in die USA zu übertragen.<br />

„Die Leute, die hier arbeiten, hatten bisher<br />

wenige Möglichkeiten, sich mit unseren Technologien<br />

umfassend vertraut zu machen. Wir<br />

möchten ihr Verständnis und ihr technologisches<br />

Wissen erweitern und ihnen damit die<br />

künftige Arbeit erleichtern. Zusätzlich möchten<br />

wir den Technologie-Support vor Ort<br />

verbessern“, erklären die Männer.<br />

EIN GROSSES LAND – EINE GROSSE<br />

HERAUSFORDERUNG<br />

Beide Männer lächeln bei der Unterhaltung<br />

über den US-Markt. „Die Entfernungen<br />

Aarno and Petra (oben) und Jukka mit seiner<br />

Familie (darunter) sind demnächst in Cincinnati,<br />

Ohio zu Hause. Beide Familien freuen sich schon<br />

darauf, ihre neuen Nachbarn kennen zu lernen.<br />

zwischen Nordamerika, Kanada und<br />

Mexiko sind schon erstaunlich, z. B. ist<br />

Seattle 3200 km von unserem Büro in Ohio<br />

entfernt“, meint Aarno.<br />

„Dieses riesige Land hat zahlreiche verschiedene<br />

Kulturen und sogar mehrere Zeitzonen.<br />

Die Probleme des Service sind damit<br />

andere als in Europa, wo alles relativ bequem<br />

erreichbar ist“, bemerkt Jukka.<br />

GUTE PERSPEKTIVEN<br />

Trotz der Probleme sind Aarno und Jukka<br />

zuversichtlich. „Wir haben bereits etwa 40<br />

<strong>Fastems</strong>-Systeme in die USA geliefert. Die<br />

Aussichten sind vielversprechend, besonders<br />

in der Fahrzeug- und Flugzeugbranche“,<br />

meint Aarno.<br />

„Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung<br />

ist die Erkenntnis, dass <strong>Fastems</strong>-Systeme<br />

nicht nur für mittlere oder Großunternehmen<br />

geeignet sind, sondern dass die Automation<br />

auch für kleinere Produktionsstätten erhebliche<br />

Vorteile bringt“, betont Jukka.<br />

EIN NEUES LEBEN BEGINNT<br />

Die Koffer sind gepackt, und beide Männer<br />

sind bereit. Aarno fliegt mit seiner Frau<br />

Petra, während Jukka die Reise mit Frau und<br />

den beiden Kindern – drei und sechs Jahre<br />

alt – antreten wird.<br />

Beide Familien freuen sich auf ihre<br />

neue Umgebung und das milde Klima in<br />

Cincinnati, Ohio.<br />

1 • 2006 | 5


DER PHILOSPHIE VON FASTEMS LIEGEN ALLGEMEIN AKZEPTIERTE<br />

WERTE ZUGRUNDE. DER WICHTIGSTE DAVON IST DIE KUNDEN-<br />

ZUFRIEDENHEIT. UM DIESEN WERT IN DIE PRAXIS UMZUSETZEN,<br />

MÜSSEN WIR WISSEN, WAS DIE KUNDEN ERWARTEN UND WIE SIE DIE<br />

GEGENWÄRTIGE SITUATION EINSCHÄTZEN. DAHER HABEN WIR EINE<br />

INTENSIVE UMFRAGE ZUR KUNDENZUFRIEDENHEIT DURCHGEFÜHRT.<br />

6 | 1 • 2006<br />

<strong>Fastems</strong>-Umfrage zur Kundenzufriedenheit:<br />

Was bringen die<br />

Ergebnisse ans Licht?<br />

Die erste Kundenbefragung wurde vor etwa zehn Jahren in Finnland<br />

durchgeführt; seitdem wurde sie zu einer jährlichen Tradition. Die erste<br />

begrenzte internationale Umfrage fand im Jahr 1999 statt. Im letzten Jahr<br />

führten wir erstmalig eine Umfrage in all unseren Marktbereichen durch.<br />

UMFRAGEN MIT 267 KUNDEN<br />

Ein Anschreiben mit 24 Fragen wurde an insgesamt 267 Kunden<br />

und 42 Partner in den USA, Schweden, Dänemark, Deutschland,<br />

Österreich, der Schweiz, Italien und den Benelux-Ländern gesandt.<br />

Die Fragen befassten sich z. B. mit folgenden Themen: Produkte,<br />

Dienstleistungen, Kundenbeziehungen, Marketing-Kommunikation,<br />

Bearbeitung von Kundenanfragen, Kundentreue und künftige Zusammenarbeit.<br />

Es wurde auch um einem Vergleich mit unseren Mitbewerbern<br />

gebeten, und es gab die Möglichkeit für freie Bemerkungen.<br />

FEEDBACK FÜR PROJEKTSERVICES<br />

Nach der Inbetriebnahme jedes Projekts sendet <strong>Fastems</strong> dem Kunden<br />

einen Brief, um zu erfahren, mit welchem Erfolg das Projekt vom Personal<br />

geliefert wurde. Zur Beantwortung werden drei farbige Kupons<br />

verwendet: Grün heißt sehr zufrieden, Gelb recht zufrieden und Rot<br />

wenig zufrieden. Alle Kupons haben einen Satz von 14 Fragen, die<br />

von der technischen Qualität unserer Ausrüstungen bis zur Bereitschaft<br />

der künftigen Zusammenarbeit mit uns reichen.<br />

ERGEBNISSE FÜHREN ZU WIRKSAMEREN MASSNAHMEN<br />

Die erreichte Beteiligung in Finnland blieb im Jahr 2005 mit 65 %<br />

relativ hoch. In der internationalen Umfrage erreichten wir 42 %.<br />

Bei der Umfrage wird eine mit 1 beginnende Skala verwendet.<br />

Die Zahl 5 ist die höchstmögliche Bewertung. Die folgende Tabelle<br />

zeigt ein Beispiel für die internationalen Ergebnisse im Jahr 2005:<br />

<strong>Fastems</strong><br />

insgesamt<br />

Mitbewerber<br />

insgesamt<br />

FFS 3.8 3.4<br />

Robotik 3.7 3.4<br />

Serviceleistung 3.8 3.4<br />

Pflege von<br />

Kundenbeziehungen<br />

3.6 3.3<br />

In Finnland zeigt sich ein schon einige Jahre währender Trend:<br />

Gesamte Zufriedenheit<br />

mit der Kundenbeziehung <strong>Fastems</strong> Mitbewerber<br />

2003 3.6 3.4<br />

2004 3.8 3.7<br />

2005 3.8 3.7<br />

2006 3.8 3.7<br />

Bei Umfragen zur Projektzufriedenheit schwankt die Beteiligung<br />

zwischen 40 % und 49 %, abhängig vom geographischen Gebiet.<br />

Diese Ergebnisse werden herangezogen, um Korrekturmaßnahmen<br />

zu entwickeln und so zu verhindern, dass die gleichen Fehler nochmals<br />

gemacht werden.<br />

IN ZUKUNFT NOCH BESSER WERDEN<br />

Besonderer Wert wurde darauf gelegt, wie Kundenansprüche bearbeitet<br />

werden. Wir haben daher ein spezielles Verfahren entwickelt,<br />

das in unsere Customer Relationship Management-Software<br />

eingebettet ist. Durch Anwendung dieses Verfahrens sind wir in der<br />

Lage, den Informationsaustausch innerhalb unserer Organisation<br />

bei derartigen Fällen zu beschleunigen und erleichtern damit ihre<br />

rasche Lösung.<br />

Darüber hinaus fragen wir unsere Kunden bei negativem Feedback<br />

nach den Details und informieren sie darüber, welche Korrekturmaßnahmen<br />

durchgeführt werden.


Automation zahlt sich aus<br />

für jeden und überall<br />

ST-KONEISTUS IST EIN MODERNER HERSTELLER VON METALLTEILEN IN<br />

YLÖJÄRVI, FINNLAND. DAS UNTERNEHMEN BEGANN ANFANG DER SIEBZIGER<br />

JAHRE ALS KLEINER GARAGENBETRIEB; ES BIETET EIN ANSCHAULICHES<br />

BEISPIEL DAFÜR, DASS DER ERFOLG DER AUTOMATION NICHT VON DER<br />

UNTERNEHMENSGRÖSSE ABHÄNGT.<br />

Heute liefert ST-Koneistus mit seinem engagierten<br />

Team von 30 Mitarbeitern hochwertige<br />

Aluminium- und Stahlgrundplatten, Ventilblöcke<br />

und Spezialzylinder sowie andere Produkte,<br />

die eine aufwändige Bearbeitung erfordern.<br />

Wir fragten Geschäftsführer Tommi Peltonen<br />

nach seiner Ansicht zur Automation.<br />

Wann und warum haben Sie in FFS<br />

investiert?<br />

Unser erstes <strong>flexibles</strong> Palettencontainersystem<br />

(FPC) von <strong>Fastems</strong> wurde vor eineinhalb<br />

Jahren installiert, um die Bearbeitung von<br />

Aluminiumplatten zu verbessern. Der Grund<br />

war, mit Hilfe der unbemannten Produktion<br />

die durch wachsende Auftragszahlen erforderliche<br />

Kapazitätserhöhung zu erreichen.<br />

Unser 12-Paletten-FPC-System wird durch ein<br />

vollständiges 60-Paletten-FFS ersetzt, das im<br />

nächsten Sommer in unserer neuen Werkhalle<br />

den Betrieb aufnehmen wird.<br />

Mit welchen anderen Systemen oder<br />

Fertigungsverfahren haben Sie gearbeitet?<br />

Wir haben 6- und 7-Palettenmaschinen<br />

benutzt, die maximal zwölf Stunden am Tag<br />

betrieben werden konnten.<br />

Warum <strong>Fastems</strong>?<br />

Zuverlässigkeit. Wir konnten alles von derselben<br />

Quelle beziehen – das System, die Ausrüstung<br />

und die Steuersoftware. <strong>Fastems</strong> ist ausreichend<br />

groß, um die Verantwortung für jede<br />

Lieferung übernehmen zu können, und sorgt<br />

auch für den anschließenden Service-Support.<br />

Welche Vorteile haben sich für Sie ergeben?<br />

Das 12-Paletten-FPC gab uns die Möglichkeit<br />

einer unbemannten Arbeitsschicht. Uns gefiel<br />

auch seine Erweiterungsfähigkeit, obwohl unsere<br />

aktuellen Kapazitätsanforderungen nun<br />

ein noch größeres System verlangen.<br />

Wie viele Produktionsstunden haben Sie<br />

gewonnen?<br />

Der Container brachte uns zehn zusätzliche<br />

Stunden pro Tag. Er produziert ohne Berücksichtigung<br />

der Wochenenden etwa 6000 Stunden<br />

pro Jahr. Mit dem FFS sind zehn weitere<br />

Stunden pro Maschine möglich.<br />

Paletten-Container-System von <strong>Fastems</strong><br />

steigert Produktion bei ST-Koneistus in<br />

Finnland.<br />

Ist Automation schwierig?<br />

Nein. Ich finde, genau das Gegenteil ist der<br />

Fall. Sie ist notwendig. Unsere jungen, engagierten<br />

Mitarbeiter sind motivierter bei ihrer<br />

Arbeit.<br />

Hat sich Ihr System als zuverlässig erwiesen?<br />

Ja.<br />

Ist Automation eine Risikoinvestition?<br />

Natürlich, so betrachtet ist jede Investition dieses<br />

Umfangs ein Risiko. Andererseits, je mehr<br />

Sie für eine Investition bezahlen, desto weniger<br />

bezahlen Sie für ihre eigentliche Verwendung.<br />

Mit anderen Worten: Maschinen sind teuer,<br />

aber Leute kosten noch mehr. Um eine höhere<br />

Produktivität zu erreichen, sollten Sie die teuren<br />

Maschinen unter minimalen Kosten maximal<br />

nutzen. So gesehen ist die Automation<br />

immer eine lohnende Investition.<br />

Sind durch die Automation Arbeitsplätze<br />

verloren gegangen?<br />

Nein, wir haben noch die gleiche Anzahl Arbeitsplätze<br />

wie 1973, als wir angefangen haben.<br />

Auch einige der Leute aus der Zeit arbeiten<br />

noch hier.<br />

Wie sieht für Sie die Zukunft aus?<br />

Gut! Die Konkurrenz wird allerdings viel härter.<br />

Wer in die richtigen Technologien investiert,<br />

wird aber überleben und gewinnen.<br />

Falls Sie die Entscheidung nochmals<br />

treffen müssten, würden Sie wieder in FFS<br />

investieren?<br />

Auf jeden Fall. Je eher, desto besser.<br />

1 • 2006 | 7


8 | 1 • 2006<br />

<strong>Fastems</strong> <strong>flexibles</strong><br />

<strong>Fertigungssystem</strong> (FFS)<br />

erhöht die Maschinenauslastung<br />

ALS DAS UNTERNEHMEN NEUMAG IN NEUMÜNSTER, EINE FIRMA DER SCHWEIZER TEXTILMASCHINENGRUPPE SAURER, VOR ZWEI<br />

JAHREN DAS LETZTE VON FÜNF ZUM AUSTAUSCH VORGESEHENEN BEARBEITUNGSZENTREN DEMONTIERTE, WURDE EIN HOCH<br />

GESTECKTES ZIEL ERREICHT. OHNE PRODUKTIONSUNTERBRECHUNG INSTALLIERTE NEUMAG EIN FLEXIBLES FERTIGUNGSSYSTEM<br />

(FFS) VON FASTEMS IN HALLE 9, DAS NUN DREI BRANDNEUE OKUMA-BEARBEITUNGSZENTREN MITEINANDER VERKNÜPFT. DAS<br />

UNTERNEHMEN WURDE DAMIT IN DIE LAGE VERSETZT, NICHT NUR SEIN EIGENES AUFTRAGSVOLUMEN ZU ERHÖHEN, SONDERN<br />

AUCH AUFTRÄGE VON ANDEREN FIRMEN ZU ÜBERNEHMEN.<br />

Die Neumag, 1948 gegründet, baute 1963 die<br />

ersten Maschinen für die Herstellung von Synthetikfasern.<br />

Das Unternehmen etablierte sich<br />

schrittweise als führender Technologieanbieter<br />

für Anlagen zur Herstellung von Teppichgarn,<br />

Stapelfaser und Vliesstoffen. Dieser Erfolg ist<br />

zum großen Teil der Strategie der Neumag zuzuschreiben,<br />

die Grundteile in ihrem Werk in<br />

Neumünster zu fertigen. Dadurch konnte die<br />

Neumag die höchste Genauigkeit bei der Fertigung<br />

der Grundteile gewährleisten und die<br />

rasche Umsetzung von Innovationen und Produktentwicklungen<br />

in den Fertigungsprozess<br />

ermöglichen.<br />

FERTIGUNG KLEINER LOSGRÖSSEN,<br />

INTELLIGENT AUTOMATISIERT<br />

Zahllose Beispiele haben gezeigt, dass ein optimierter<br />

Materialfluss beträchtliche Reserven<br />

im Rationalisierungsprozess mobilisieren<br />

kann. Dies gilt ebenso für den Fertigungsprozess.<br />

„Besonders für Anlagenhersteller wie<br />

uns, deren Geschäft durch geringe Losgrößen<br />

und Einzelfertigung bestimmt ist, bringt eine<br />

gute Organisation und Transparenz im Fertigungsprozess<br />

Zeit- und Kosteneinsparungen“,<br />

meint Produktionsleiter Hans-Ulrich Hölk.<br />

„Transparenz und Ordnung sind sozusagen<br />

willkommene Nebenwirkungen bei der Herstellung<br />

von Teilen im flexiblen <strong>Fertigungssystem</strong>“,<br />

fügt er hinzu.<br />

Alle Teile werden an den Ladestationen in die<br />

Vorrichtungen eingespannt. Dank ergonomischer<br />

Arbeitsplätze können die Bediener in<br />

einer günstigen Körperhaltung arbeiten.


Das <strong>Fastems</strong> MLS-XMD (Multi-Level System<br />

– Extra-Medium Duty) in der Leistungsklasse<br />

bis zu 1,8 t (Abbildung 1) verknüpft drei<br />

Bearbeitungszentren: ein Okuma MA-800HB<br />

und zwei Okuma MA-600HB. Die Maschinen<br />

wurden von der Firma Hommel geliefert, die<br />

auch Generalauft ragnehmer für die gesamte<br />

Investition war. Alle drei Maschinen werden<br />

ausschließlich vom computergesteuerten Stapelkran<br />

betrieben, der zwischen den Regalreihen<br />

des FFS läuft und sämtliche Bewegungen für<br />

die Materialzufuhr zum System ausführt. Die<br />

Haltepositionen des Stapelkrans werden dem<br />

System durch eine Teach-in-Programmierung<br />

vermittelt. Dadurch werden nicht nur die Installation<br />

und die Inbetriebnahme vereinfacht,<br />

sondern auch die spätere Umsetzung von Änderungen<br />

und Erweiterungen.<br />

Mit der Investition in das FFS verfolgte die<br />

Neumag das Ziel, den Lagerraum zu erweitern,<br />

da das FFS-Lager sowohl die Maschinenpaletten<br />

als auch die hölzernen 1200 x 800 großen<br />

Euro-Paletten aufnehmen kann. Auf den hölzernen<br />

Euro-Paletten sind unbearbeitete und<br />

fertige Teile, manchmal auch große Werkzeuge<br />

und Vorrichtungen untergebracht. „Damit<br />

haben wir“, so Hans-Ulrich Hölk, „alles, was<br />

wir für die Fertigung brauchen, in diesem FFS<br />

so gelagert, dass wir jederzeit darauf zugreifen<br />

können“.<br />

Um einem so breiten Anwendungsbereich<br />

zu entsprechen, wollte die Neumag so viele Lagerpositionen<br />

wie möglich in dem verfügbaren<br />

Raum unterbringen. „Dazu“, sagt Hans-Ulrich<br />

Hölk, „übernahmen wir die Idee von <strong>Fastems</strong>’<br />

Verkaufsleiter Klaus Maurmaier und nahmen<br />

unseren vorhandenen Laufk ran außer Betrieb.<br />

Dadurch konnten wir jeder der beiden 44,40 m-<br />

Regalreihen ein zusätzliches Regalfach hinzufügen.“<br />

Im Rahmen des Optimierungsverfahrens<br />

wurde der im Lager verfügbare Platz<br />

Das fl exible <strong>Fertigungssystem</strong><br />

MLS-XMD verknüpft drei Bearbeitungszentren<br />

und drei Ladestationen.<br />

folgendermaßen aufgeteilt: Im Lager sind 40<br />

Maschinenpaletten von 630 x 630 mm für die<br />

Bearbeitungszentren Okuma MA-600HB untergebracht.<br />

Fünfzehn Maschinenpaletten von<br />

800 x 800 mm sind für das Bearbeitungszentrum<br />

Okuma MA-800HB vorgesehen. Damit<br />

verbleiben 301 Palettenplätze für die hölzernen<br />

Euro-Paletten von 800 x 1200 mm. Der Stapelkran<br />

ist mit Teleskopgabeln mit variablem<br />

Abstand ausgerüstet, um zu ermöglichen, dass<br />

er mit drei unterschiedlichen Palettenarten arbeiten<br />

kann. Der Abstand zwischen den Gabeln<br />

wird entsprechend der Palettenart eingestellt.<br />

Die Teleskopgabeln sind in beide Richtungen<br />

ausfahrbar, so dass der Stapelkran in beiden Regalreihen<br />

arbeiten kann.<br />

TRANSPARENTE FERTIGUNGSPROZES-<br />

SE DURCH INTELLIGENTE AUTOMATION<br />

Das „Gehirn“ des FFS ist das Steuersystem<br />

MMS (Manufacturing Management Sys-<br />

tem) von <strong>Fastems</strong>, das auf dem Leitrechner<br />

läuft und den gesamten Fertigungsprozess<br />

steuert. Jedes Mal, wenn unbearbeitete oder<br />

bearbeitete Teile vom System aufgenommen<br />

bzw. ausgegeben werden, durchläuft<br />

die entsprechende Information das MMS.<br />

Auf diese Weise ist dem MMS der genaue<br />

Standort jeder Maschinenpalette bekannt. Es<br />

weiß auch, welche Vorrichtungen auf jeder<br />

Maschinenpalette angeordnet sind und wo<br />

sich die unbearbeiteten und die bearbeiteten<br />

Materialien im System befi nden. Darüber<br />

hinaus ist das MMS jederzeit in der Lage,<br />

Informationen darüber zu liefern, an welcher<br />

Stelle große Werkzeuge und Vorrichtungen<br />

im System gelagert sind.<br />

Auf der linken Seite des FFS, an der<br />

Schnittstelle des Hauptmaterialfl usses<br />

mit dem System, befi ndet sich ein zweiter<br />

Computer, der ebenfalls über die MMS-Benutzeroberfl<br />

äche verfügt. Aus praktischen<br />

Gründen befi nden sich in diesem Bereich<br />

auch die Zuführ- und Ausgabestationen, wo<br />

dem FFS die unbearbeiteten Teile zugeführt<br />

und die bearbeiteten Teile über den Rollenförderer<br />

ausgegeben werden. Um das Ein-<br />

und Ausspannen der Teile zu erleichtern, ist<br />

das FFS mit drei Ladestationen ausgerüstet.<br />

Die mittlere Ladestation verfügt über einen<br />

beweglichen Kipp-/Drehtisch, während<br />

die beiden anderen mit einem beweglichen<br />

Drehtisch versehen sind. Der Stapelkran<br />

bringt die einzuspannenden Werkstücke<br />

vom Lager zum Rollenförderer, der das Material<br />

bis zur entsprechenden Ladestation<br />

transportiert.<br />

Neumags Produktionsleiter Hans-Ulrich<br />

Hölk (links) und <strong>Fastems</strong> Verkaufsleiter<br />

Klaus Maurmaier.<br />

1 • 2006 | 9


FASTEMS CTS-SYSTEM<br />

FASTEMS’ NEUESTES PRODUKT DER FERTIGUNGSAUTOMATISIERUNG, DAS<br />

CTS-SYSTEM (CENTRAL TOOL STORAGE), WURDE ZUR LAGERUNG UND<br />

WARTUNG EINES UMFANGREICHEN WERKZEUGBESTANDS UND FÜR EINEN<br />

RASCHEN WERKZEUGWECHSEL BEI WERKZEUGMASCHINEN ENTWICKELT. DAS<br />

CTS-SYSTEM ARBEITET PRINZIPIELL MIT ZWEI AUF SCHIENEN LAUFENDEN<br />

ROBOTERN; EINEM FÜR DAS ZENTRALE WERKZEUGLAGER UND DEM ANDEREN<br />

(EINEM PORTALROBOTER) FÜR DEN TRANSPORT DER WERKZEUGE ZWISCHEN<br />

DEM WERKZEUGLAGER UND DEN MASCHINEN. ZUR STEUERUNG DES<br />

WERKZEUGAUSTAUSCHS WIRD DIE IN DIE FASTEMS MMS SOFTWARE INTEGRIERTE,<br />

FORTSCHRITTLICHE AUTO-TOOLER-SOFTWARE VERWENDET.<br />

10 | 1 • 2006<br />

Das CTS-System wurde für Kunden entwickelt,<br />

deren Fertigungsprozess eine große Zahl von<br />

Werkzeugen erfordert. Üblicherweise werden<br />

umfangreiche Werkzeugmagazine benötigt,<br />

wenn viele unterschiedliche, komplexe Teile bearbeitet<br />

werden, oder wenn die Werkzeuge aufgrund<br />

anspruchsvoller Materialien (z. B. Titan)<br />

rasch verschleißen. Die herkömmliche Methode<br />

ist, die Werkzeuge in speziellen Magazinen zu<br />

lagern, die hinsichtlich der Größe wie auch der<br />

Möglichkeiten zur Werkzeugwartung eingeschränkt<br />

sind.<br />

ZAHLLOSE VORTEILE<br />

Das CTS-System bietet spezielle Vorteile für<br />

das Werkzeugmanagement und -Handling.


Da ein Werkzeug für alle Maschinen verfügbar<br />

gemacht werden kann, lässt sich eine eindeutige<br />

Reduzierung der Anzahl an teuren Spezialwerkzeugen<br />

erreichen. Es braucht also nicht das<br />

Magazin jeder Maschine mit Spezialwerkzeugen<br />

bestückt zu werden, denn das CTS kann<br />

das Werkzeug automatisch von einer Maschine<br />

zur nächsten bringen, ohne dabei die eingestellten<br />

Werte zu verlieren. Zudem kann die in das<br />

MMS integrierte Auto-Tooler-Software Platz<br />

schaffen, indem sie nicht benötigte Werkzeuge<br />

in das CTS transportiert, wenn ein Werkzeugmagazin<br />

voll ist. Daher benötigen die Werkzeugmaschinen<br />

nur relativ kleine Magazine.<br />

Die Werkzeugwartung kann zentralisiert<br />

werden, so dass die Fertigung nicht gestört<br />

wird. Der Lagerroboter des CTS legt alle Werkzeuge,<br />

die gewartet werden müssen, auf einem<br />

Werkzeugwagen ab, den der Bediener herausziehen<br />

und zum Wartungsbereich transportieren<br />

kann. Im Gegenzug werden über die Wagen<br />

Austauschwerkzeuge bereitgestellt.<br />

Die FFS-Steuersoftware, MMS, gewährleistet,<br />

dass die richtigen Werkzeuge an jeder<br />

Maschine bereitstehen, während die vorherige<br />

Palette bearbeitet wird. Dadurch wird die Zeit<br />

für den Palettenwechsel und das Einrichten an<br />

jeder Maschine minimiert. Ein Chip, mit dem<br />

alle Werkzeuge versehen sind, sorgt für die sichere<br />

Identifikation, womit bei allen Bearbeitungsschritten<br />

die richtigen Werkzeuge zur<br />

Verfügung stehen.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Die Hauptmodule eines CTS-Systems sind das<br />

zentrale Werkzeuglager und der dazugehörige<br />

Roboter, ein Portalroboter für den Transport<br />

der Werkzeuge zwischen dem Lager und den<br />

Maschinen und eine <strong>Fastems</strong>-MMS-Steuerung<br />

mit Auto-Tooler-Software.<br />

Der Roboter des Werkzeuglagers bewegt<br />

sich auf Längsschienen und kann so alle Werkzeugbehälter<br />

erreichen. Bei dem verwendeten<br />

Roboter handelt es sich um den Typ<br />

Fanuc R-2000iB/165 mit einer Tragkraft von<br />

165 kg. Die Schienenlänge lässt sich bis auf<br />

20 m erweitern, und bei der Steuerung des Roboters<br />

werden die Schienen als externe siebente<br />

Achse betrachtet.<br />

Der für den Werkzeugtransport zwischen<br />

dem Lager und den Maschinen eingesetzte<br />

Roboter ist in ein Shuttle montiert, das sich auf<br />

einer Längsschiene über den Werkzeugmaschinen,<br />

ca. drei Meter über dem Boden bewegt.<br />

Dies ist ein Roboter des Typs Fanuc M-710/45<br />

mit einer Tragkraft von 45 kg. Das Shuttle des<br />

Roboters wird als siebente Roboterachse gesteuert.<br />

Das Shuttle kann 5 + 5 Werkzeuge aufnehmen;<br />

damit können fünf neue Werkzeuge<br />

in das Magazin der Maschine geladen und fünf<br />

andere Werkzeuge zurücktransportiert werden.<br />

Das Werkzeuglager besteht aus modularen<br />

Werkzeugregalelementen. Damit lässt sich<br />

Der Portalroboter transportiert die Werkzeuge<br />

vom Lager zu den Maschinen.<br />

Den Kern des CTS-Systems bildet ein auf<br />

Längsschienen laufender Roboter, der von<br />

<strong>Fastems</strong> Auto-Tooler-Software gesteuert wird.<br />

seine Größe problemlos an die Kundenanforderungen<br />

anpassen. Das Lager verfügt über einen<br />

herausziehbaren Werkzeugwagen. Der Roboter<br />

legt die zu wartenden Werkzeuge auf diesem<br />

Wagen ab, den der Bediener dann zur Werkzeugwartung<br />

entnehmen kann. Voreingestellte<br />

und neue Werkzeuge werden mit denselben<br />

Wagen zurück zum System gebracht. Ein typisches<br />

Werkzeuglager kann zwischen 1000 und<br />

2000 Werkzeuge aufnehmen.<br />

Die <strong>Fastems</strong> MMS-Software mit dem Auto-<br />

Tooler-Modul steuert sämtliche automatischen<br />

Werkzeugaustauschvorgänge zwischen allen<br />

Maschinen, dem Lager und dem Werkzeugwagen.<br />

Ähnlich dem MDI-Modus bei Werkzeugmaschinen<br />

lässt auch Auto Tooler manuelle<br />

Vorgänge zu; Werkzeuge können also auch<br />

manuell entnommen und angebracht bzw.<br />

abgelegt werden.<br />

EFFIZIENTER ARBEITSZYKLUS<br />

Wenn das <strong>Fastems</strong>-Fertigungsplanungssystem<br />

MMS eine Palette zur Bearbeitung ausgewählt<br />

hat, führt es eine automatische Werkzeugprüfung<br />

in der zu verwendenden Maschine aus.<br />

Falls Werkzeuge fehlen oder die Restbetriebsdauer<br />

von Werkzeugen für die vorgesehene<br />

Bearbeitung nicht ausreicht, gibt das MMS<br />

den Befehl an das CTS-System, die benötigten<br />

Werkzeuge in das Magazin der Maschine zu<br />

laden.<br />

Daraufhin transportiert der Werkzeuglagerroboter<br />

die benötigten Werkzeuge in eine<br />

Abholposition. Sind die Werkzeuge beisammen,<br />

werden sie vom Werkzeugtransportroboter<br />

aufgenommen und im Shuttle abgelegt. Dann<br />

fährt das Shuttle zur Werkzeugmaschine, und<br />

der Roboter lädt die neuen Werkzeuge in den<br />

Magazinwechsler. Dabei nimmt er verschlissene<br />

oder nicht benötigte Werkzeuge von dieser oder<br />

einer anderen Maschine auf. Letztere werden<br />

zurück in das zentrale Lager transportiert.<br />

1 • 2006 | 11


Vor Einführung des FFS wurde die Zweipalettenmaschine<br />

A100 mit Extrapaletten ausgerüstet,<br />

so dass einige Vorrichtungen eingespannt<br />

bleiben und, wenn erforderlich, für die Bearbeitung<br />

eingesetzt werden konnten. Dies war<br />

zwar eine erhebliche Verbesserung, aber die<br />

Lagerung und das Handling der 1000-mm-Paletten<br />

war recht aufwändig. Als sich die Forderung<br />

nach einer erhöhten Bearbeitungskapazität<br />

für diese Palettengröße stellte, insbesondere<br />

für die Bearbeitung von Aluminium-Schubrohren<br />

für Sportwagen, stand HPC vor der<br />

Entscheidung, entweder mehr als eine neue<br />

Maschine zu erwerben oder eine produktivere<br />

Lösung anzuwenden. Gleichzeitig erweiterte<br />

sich die Bandbreite der zu bearbeitenden Teile.<br />

HPC gelangte zu der Entscheidung, zwei<br />

Maschinen in ein FFS einzubinden und die damit<br />

gegebenen Möglichkeiten hinsichtlich des<br />

Handling und der Steuerung für eine höhere<br />

Effizienz zu nutzen.<br />

12 | 1 • 2006<br />

DER ZULIEFERER HPC ENGINEERING PLC IN BURGESS HILL, WEST SUSSEX, HAT 1,5 MILLIONEN PFUND IN EIN<br />

NEUES HORIZONTALES BEARBEITUNGSZENTRUM MAKINO A100 2APC INVESTIERT, UM EINE VORHANDENE<br />

ÄHNLICHE MASCHINE AM EINSATZORT NACHZURÜSTEN. ANFANG 2005 WURDE EIN FFS (FLEXIBLES FERTI-<br />

GUNGSSYSTEM) VON FASTEMS EINGEFÜHRT, UM DEM WACHSENDEN BEDARF AN TEILEN FÜR EINEN FÜHREN-<br />

DEN SPORTWAGENHERSTELLER NACHZUKOMMEN. DANEBEN STELLT HPC TEILE FÜR DIESELGENERATOREN FÜR<br />

DIE FIRMA CUMMINS UND ONKOLOGIE-UNTERSUCHUNGSTISCHE FÜR VARIAN MEDICAL SYSTEMS HER.<br />

Höhere Produktionseffizienz beim Zulieferer<br />

durch FFS<br />

MEHR FLEXIBILITÄT<br />

„Es war klar, dass wir nicht nur eine zweite<br />

Spindel brauchten, um die Anforderungen zu<br />

erfüllen, sondern dass auch eine Änderung der<br />

Fertigungspraxis notwendig war, um unsere<br />

wirtschaftliche Losgröße von 10 bis 40 auf 1<br />

bis 5 zu reduzieren“, meint Ken Holt, Chefingenieur<br />

bei HPC.<br />

„Mit Hilfe des FFS haben wir unsere Möglichkeiten<br />

beträchtlich verbessert. Die Kunden<br />

haben die Angewohnheit, ihre Pläne häufig<br />

– manchmal täglich – zu ändern. Dank der<br />

Fertigung geringer Losgrößen und der Fähigkeit<br />

der einfachen Einstufung der Arbeit sind<br />

wir in dieser Hinsicht viel flexibler.“<br />

Das FFS vermeidet auch Ergonomieprobleme<br />

hinsichtlich der 1700 x 1350 x 1400 mm<br />

großen Maschinenpaletten, indem absenkbare<br />

Ladestationen eingesetzt werden, so dass die<br />

Paletten auf Kniehöhe aus dem Lager kommen.<br />

FORTSCHRITTLICHES<br />

WERKZEUGMANAGEMENT<br />

Die MMS-Steuersoftware von <strong>Fastems</strong> enthält<br />

ein Modul, das den Status der Werkzeugmagazine<br />

anzeigt, einschließlich der Daten zur Lebensdauer<br />

und zum Zustand aller Werkzeuge.<br />

Anhand dessen lässt sich überprüfen, ob<br />

die in der Fertigungsschlange stehenden Paletten<br />

mit den vorhandenen Werkzeugen bearbeitet<br />

werden können. Damit wird festgestellt,<br />

welche zusätzlichen Werkzeuge wann benötigt<br />

werden. Dem Bediener wird angezeigt, wie<br />

lange die Maschinen laufen können, bis eine<br />

Wartung der Werkzeuge erforderlich ist. Darüber<br />

hinaus wird das Werkzeugmanagement<br />

auch auf die so genannten passiven Werkzeuge<br />

erweitert, die außerhalb der Maschinen<br />

eingestellt und bereitgehalten werden.


FÜR HEUTE UND MORGEN<br />

Zusätzlich zu den beiden A100-Maschinen<br />

gehören zu der bei HPC installierten<br />

<strong>Fastems</strong>-Zelle zwei Ladestationen, wo die Teile<br />

zur weiteren Bearbeitung durch die Maschinen<br />

in Vorrichtungen eingespannt werden,<br />

sowie zwei Materialförderer, die dem System<br />

unbearbeitete oder bearbeitete Teile auf Euro-<br />

Standardpaletten zuführen bzw. entnehmen.<br />

Das FFS stellt Lager- und Handling-Einrichtungen<br />

für die Maschinen- und die Materialpaletten<br />

bereit, und die MMS-Software von<br />

<strong>Fastems</strong> gewährleistet die ständige Kontrolle<br />

des Materials, sobald die Paletten in das System<br />

gegeben wurden.<br />

Das FFS wurde so konfiguriert, dass eine<br />

Erweiterung durch zwei Makino A100 möglich<br />

ist, falls dies durch den künftigen Bedarf<br />

erforderlich werden sollte. Momentan wird es<br />

im Zusammenhang mit zwei bereits vorhandenen<br />

vertikalen Bearbeitungszentren (VMC)<br />

zur Ausführung von Prozessen benutzt, die<br />

den A100 vorgeordnet sind. Die VMC sind<br />

nicht physisch in das System eingebunden,<br />

aber die FFS-Steuersoftware sorgt für die Materialverwaltung<br />

und verfolgt die Bearbeitung<br />

der Teile.<br />

MAXIMALE LAGERKAPAZITÄT<br />

Infolge der breiten Palette der auszuführenden<br />

Arbeiten ist HPC nicht in der Lage, alle<br />

Materialien auf dem verfügbaren Platz zu<br />

lagern. Aus diesem Grund liefert HPC die Teile<br />

für die Produkte, die keine vorbereitenden Arbeiten<br />

erfordern, direkt an die Ladestationen.<br />

Es gibt 24 Positionen für die Bearbeitung<br />

von Paletten mit Teilen bis zu 1,2 m Höhe und<br />

Einspannen von Teilen zur Bearbeitung<br />

im Makino/<strong>Fastems</strong>-FFS<br />

bei HPC Engineering, Burgess<br />

Hill. Bei dem Teil im Vordergrund<br />

handelt es sich um ein<br />

Schubrohr aus Aluminiumguss<br />

für einen Sportwagen.<br />

Zulieferer HPC Engineering in Burgess<br />

Hill: Zwei horizontale Bearbeitungszentren<br />

Makino A100 2APC sind durch<br />

ein <strong>Fastems</strong>-FFS verknüpft.<br />

Grafische Echtzeitanzeige<br />

des Systems.<br />

vier weitere, die größere Teile bis zu 1,9 m Höhe<br />

aufnehmen können. Es gibt 48 Standorte<br />

für Materialpaletten; diese könnten jedoch neu<br />

organisiert werden, um sie an die Maschinenpaletten<br />

für ein eventuelles drittes und viertes<br />

A100 anzupassen. Die Materialstationen können<br />

eine Last von je einer Tonne auf einer Fläche<br />

von 800 x 1200 mm aufnehmen (die Teile<br />

können jedoch bis zu 1550 mm lang sein). Das<br />

gesamte Lager ist 39,3 m lang und 6 m hoch;<br />

die Tiefe, einschließlich der Länge der integrierten<br />

A100, liegt bei 14,3 m.<br />

1 • 2006 | 13


Automatisierte<br />

Fertigung<br />

von<br />

Know-how-<br />

Spezialteilen<br />

FÜNF NEUE BEARBEITUNGSZENTREN HABEN SICH NICHT NUR SCHNELL ZU<br />

AMORTISIEREN, SIE SOLLEN VORNEHMLICH DIE NOTWENDIG GEWORDENE ERHÖHUNG<br />

DER FERTIGUNGSKAPAZITÄT FÜR KNOW-HOW-TEILE DER FRANZ HAAS WAFFEL-<br />

UND KEKSANLAGEN-INDUSTRIE GMBH SO ERHÖHEN, DASS DIE KOMPETENZTEILE<br />

AUCH BEI WEITER STEIGENDEN ABSATZZAHLEN IM HAUSE GEFERTIGT WERDEN<br />

KÖNNEN. ZUR EFFIZIENTEN FERTIGUNG HAT DIE ZUR FINNISCHEN HELVAR MERCA<br />

GROUP GEHÖRENDE FASTENS GMBH IM JAHRE 2005 DAS ZWEITE FLEXIBLE<br />

FERTIGUNGSSYSTEM IM HAAS-STAMMHAUS IN LEOBENDORF BEI WIEN IN BETRIEB<br />

GENOMMEN, DAS FÜNF BEARBEITUNGSZENTREN AUF EFFEKTIVE WEISE MITEINANDER<br />

VERBINDET UND EINE DRITTE, MANNLOSE SCHICHT ERMÖGLICHT.<br />

Den Grundstein des vor über 100 Jahren gegründeten<br />

Unternehmens legte der Vater von<br />

Franz Haas bereits am 14. Juli 1905 mit seiner<br />

Bau- und Maschinenschlosserei. Unter diesem<br />

Dach konnte Franz Haas seine Ideen für Waffel-<br />

und Keksmaschinen bestens umsetzen, die<br />

nun seit 1949 gebaut werden. Über 95 Prozent<br />

der Anlagen gehen in den Export. Wie gut sich<br />

14 | 1 • 2006<br />

das Unternehmen im Markt behauptet, zeigt<br />

die stetige Zunahme von Fertigungsaufträgen.<br />

Trotzdem bleibt die Fertigung von<br />

Know-how-Teilen, wie Backplatten und die<br />

zugehörigen Scharniere im eigenen Hause.<br />

Immerhin führte genau diese Strategie zum<br />

Erfolg der Franz Haas Waffel- und Keksanlagen-Industrie<br />

GmbH. Das heißt, dass<br />

gerade für die Know-how-Teile kontinuierlich<br />

höhere Fertigungskapazitäten zu<br />

schaffen sind. So ersetzten die Fertigungstechniker<br />

im Hause Haas im vergangenen<br />

Jahr bei laufender Produktion vier ausgediente<br />

Werkzeugmaschinen durch fünf neue<br />

Hüller-Hille Bearbeitungszentren. Bei der<br />

Neuorganisation ging es einerseits um die<br />

Realisierung der geforderten Bearbeitungsgenauigkeit<br />

und andererseits um die signifikante<br />

Erhöhung der Nutzungsintensität. Zu<br />

dieser höheren Maschinenauslastung leistet<br />

das Flexible <strong>Fertigungssystem</strong> des finnischen<br />

Unternehmens <strong>Fastems</strong> GmbH einen entscheidenden<br />

Anteil.


Zusammen an der kippbaren Ladestation von links: Vorarbeiter Andreas Dworak von Haas,<br />

<strong>Fastems</strong> Vertreibsleiter Thomas Weinhold und Systembediener Manfred Peske und Stefan<br />

Grabner von Haas.<br />

FASTEMS-SYSTEME MIT ENORMER<br />

FLEXIBILITÄT<br />

Auf der Grundlage vielfältiger Erfahrungen<br />

wurde ein maßgeschneidertes Flexibles <strong>Fertigungssystem</strong><br />

konzipiert, in dem ein automatisch<br />

arbeitendes Regalbediengerät neben den<br />

eingelagerten Maschinenpaletten auch Vorrichtungen<br />

und Materialpaletten handhabt.<br />

Die Maschinenpaletten tragen Spannvorrichtungen,<br />

auf denen die Werkstücke aufgespannt<br />

sind. Das Aufspannen der Werkstücke auf die<br />

Maschinenpalette und auch das Abspannen<br />

der Fertigteile erfolgt auf Rüstplätzen.<br />

Der Regalspeicher im abgebildeten Flexiblen<br />

<strong>Fertigungssystem</strong> bietet Platz für 39<br />

Maschinenpaletten (1000x1000 mm) mit einer<br />

max. Vorrichtungsgröße 1200 x 1200 mm.<br />

Mit den aufgespannten Spannvorrichtungen<br />

dürfen diese Paletten maximal 1700 mm hoch<br />

sein. Im System befinden sich weiterhin sieben<br />

Maschinenpaletten mit einer max. Vorrichtungsgröße<br />

1600x1200 mm, die wiederum<br />

eine max. Palettenhöhe von 1850 mm nicht<br />

überschreiten dürfen Weiterhin lassen sich in<br />

das Lager des Flexiblen <strong>Fertigungssystem</strong>s 96<br />

Materialpaletten der Größe 800 x 1200 mm<br />

und einer möglichen Packhöhe bis zu 550 mm<br />

einbringen. Das PC-gesteuerte Regalbediengerät<br />

übernimmt sämtliche Bewegungen aller<br />

ins System geschleusten Materialien, bedient<br />

mit den Rüstplätzen und den beiden Rollenbahnen<br />

die Schnittstellen nach außen und<br />

übernimmt auch das Ein- und Auswechseln<br />

der Maschinenpaletten an den fünf Bearbeitungszentren.<br />

FASTEMS FLEXIBLES<br />

FERTIGUNGSSYSTEM SCHAFFT<br />

TRANSPARENZ<br />

Die Backplatten werden jeweils aus einem<br />

Gussrohteil gefertigt. Die Fertigung hat kleine<br />

bis mittelfeine Toleranzen im 1/100mm-Be-<br />

reich zu realisieren. Im Backergebnis<br />

muss das Backgut eine einheitliche Farbe<br />

aufweisen. Während des Backprozesses treten<br />

zwischen den Backplattenpaaren Drücke von<br />

1,5 bis zwei bar auf. Das heißt, das Backplattenpaar<br />

hat Kräfte von 5 bis 6 t aufzunehmen.<br />

In der Firma Haas wurde ein <strong>Fastems</strong><br />

Flexibles <strong>Fertigungssystem</strong> der Gewichtsklasse<br />

4,5 t installiert. Unter Berücksichtigung<br />

der Fertigungskapazität und der Teilelaufzeit<br />

erhielt das Flexible <strong>Fertigungssystem</strong> zwei<br />

Ladestationen und zwei Rollenbahnen, über<br />

die Teile und Spannmittel ein- und ausgeschleust<br />

werden. Da die Maschinenpaletten,<br />

einschließlich der Spannvorrichtungen, bis<br />

zu 1850 mm hoch sein können, sind kippbare<br />

Ladestationen eingesetzt worden, die die Maschinenpalette<br />

um 360 Grad drehen und um<br />

90 Grad abkippen lassen. Auf diese Weise<br />

kann man sowohl die zu bearbeitende Teile<br />

als auch die Fertigteile stets bequem von oben<br />

auf- und abspannen.<br />

Als Kopf der Anlage fungiert der <strong>Fastems</strong><br />

Master-PC. Jede Materialbewegung, also sämtliche<br />

System-Ein- und Ausschleusungen von<br />

Spannmitteln, Werkzeugen, Roh- und Fertigteilen<br />

wird dem Master-PC mitgeteilt. Deshalb<br />

weiß er, wo sich welches Material im Flexiblen<br />

<strong>Fertigungssystem</strong> befindet. Des Weiteren<br />

informiert er den Bediener, wenn beispielsweise<br />

zu wenig Rohmaterial im Lager ist. Die<br />

Leitfunktion des Masterrechners gilt für den<br />

gesamten Fertigungsprozess in diesem Flexiblen<br />

<strong>Fertigungssystem</strong>. Dazu verwaltet der<br />

<strong>Fastems</strong> Master-PC sämtliche Werkzeugdaten.<br />

Eine besondere Hilfe ist dabei die Verwaltung<br />

der Standzeiten der einzelnen Werkzeuge. So<br />

informiert das System, wann neue beziehungsweise<br />

Schwesternwerkzeuge in die jeweiligen<br />

Werkzeugspeicher der Bearbeitungszentren<br />

einzubringen sind.<br />

Der Leitstand<br />

erhält für die Fertigungsaufträge,<br />

die<br />

über das Flexiblen<br />

<strong>Fertigungssystem</strong><br />

zu bearbeiten sind,<br />

alle Informationen.<br />

Am Leitstand erfolgt<br />

die Feinplanung der<br />

Bearbeitung. Die<br />

angeforderten Teile<br />

müssen so gefertigt<br />

werden, dass sie<br />

in der geforderten<br />

Qualität pünktlich<br />

zum Montagebeginn<br />

der Waffel- beziehungsweise<br />

der Keksanlage,<br />

für die sie<br />

bestimmt sind, zur<br />

Verfügung stehen.<br />

1 • 2006 | 15


IM RAHMEN DER ORGANISATORISCHEN<br />

ÄNDERUNGEN ERNEUERT FASTEMS<br />

AUCH SEIN SERVICEKONZEPT. DAS NEUE<br />

ZIEL IST: FÜR JEDEN KUNDEN STEHT EIN<br />

EIGENES TEAM ZUR VERFÜGUNG, UM<br />

EINE DAUERHAFTE PARTNERSCHAFT<br />

AUFZUBAUEN.<br />

„Es beginnt bereits vor dem ersten Kundenkontakt.<br />

Um die größten Vorteile aus der Zuverlässigkeit<br />

zu ziehen, müssen wir bereits bei<br />

der Produktentwicklung anfangen, denn dort<br />

wird über die Wartungsfähigkeit unserer Produkte<br />

entschieden, und damit gewährleisten<br />

wir die Kundenzufriedenheit für die nächsten<br />

20 Jahre“, betont Salme Alho, Leiterin der<br />

Kundendienstabteilung.<br />

„Weitere wichtige Schlüsselfaktoren, die<br />

unsere Produktentwickler gewährleisten können,<br />

sind Kontinuität und Erweiterungsfähigkeit.<br />

Unsere Produkte und Systeme müssen<br />

sich an Veränderungen beim Kunden anpassen.<br />

Dies bedeutet, dass die Produkte problemlos<br />

erweitert und erneuert werden können, um<br />

Modernisierung und Wachstum zu unterstützen“,<br />

meint sie.<br />

„Gut zugängliche Wartungspunkte,<br />

Diagnosewerkzeuge, Parameter, eingebettete<br />

Intelligenz und Online-Verfahren wie auch<br />

viele andere Entwurfsmerkmale können die<br />

zuverlässige und einfache Anwendung unserer<br />

Produkte über ihre gesamte Lebensdauer<br />

unterstützen.“<br />

DAUERHAFTE PARTNERSCHAFT<br />

„Unter Kundendienst verstehen wir heute<br />

nicht, nach der Auslieferung einen Anruf<br />

zu erhalten, wenn etwas schief gegangen ist“,<br />

meint Jari Mansikkaoja, der den internationalen<br />

Kundendienst von <strong>Fastems</strong> leitet.<br />

„Bisher haben die Ansprechpartner des<br />

Kunden wie auch von <strong>Fastems</strong> nach der Auslieferung<br />

häufi g gewechselt, und die „neuen<br />

Gesichter“, die dann übernahmen, fi ngen<br />

praktisch wieder von vorn an, was unnötige<br />

Probleme mit sich brachte“, erläutert Alho.<br />

„<strong>Fastems</strong> geht jetzt von dieser Tradition<br />

ab und bestimmt ein Kundendienst-Team, das<br />

für das System verantwortlich ist – sowohl vor<br />

als auch während und nach der Auslieferung,<br />

um für eine nahtlose Übergabe zu sorgen. Das<br />

erste Team beginnt in unserer neuen Firma in<br />

den USA, und Europa folgt kurz darauf“, fährt<br />

sie fort.<br />

„Ein solcher Kundendienst erfordert ein<br />

organisationsübergreifendes Team von Spezialisten<br />

– im Vertrieb, in der Installation,<br />

der Konstruktion und im Schulungsbereich<br />

16 | 1 • 2006<br />

Von vorbeugend<br />

WARTUNG<br />

zu dauerhafter<br />

PARTNERSCH


er<br />

AFT<br />

sowie im Kundendienst, die dem Kunden<br />

gemeinsam zur Seite stehen. Diese Teamarbeit<br />

beginnt mit dem ersten Kundenkontakt.<br />

Die Produkte, die wir verkaufen, sollen die<br />

Wertschöpfung der Verfahren unserer Kunden<br />

erhöhen, und unser Kundendienst sollte dies<br />

unterstützen“, fügt Mansikkaoja hinzu.<br />

„Durch diese Entwicklung sind wir in der<br />

Lage, so genannte Grauzonen zwischen den<br />

verschiedenen Arbeitsphasen zu vermeiden<br />

und die Flexibilität, die Kommunikation,<br />

den Informationsaustausch und natürlich die<br />

Verfügbarkeit unserer Mitarbeiter vor Ort<br />

zu verbessern. Unser Ziel ist, für die von uns<br />

verkauft en Produkte über deren gesamte Lebensdauer<br />

eine Zuverlässigkeit von 100 % zu<br />

erreichen“, bemerkt Alho zum Abschluss.<br />

VORBEUGENDE WARTUNG: NICHT NACH<br />

DEM KALENDER, SONDERN NACH BE-<br />

DARF<br />

Die Wartungsphilosophie hat sich dahingehend<br />

verändert, „statt des Löschens von Bränden<br />

bereits ihre Entstehung zu verhindern“. In<br />

der heutigen Geschäft swelt – besonders, was<br />

den Service betrifft – reicht selbst das nicht<br />

mehr aus. Gemäß der neuesten Entwicklung<br />

geht man von dem Wissen um den Kunden<br />

und seine spezielle Verwendung des Produkts<br />

aus; damit können die festgelegten Wartungstermine<br />

anhand der tatsächlichen Erfordernisse<br />

und nicht einfach nach dem Kalender oder<br />

Checklisten bestimmt werden.<br />

„Statt extravaganter Technik müssen wir<br />

das verkaufen, was die Kunden für ihre Verfahren<br />

wirklich brauchen“, betont Mansikkaoja.<br />

„Das heißt natürlich nicht, dass wir keine<br />

Technik verwenden. Wir benutzen bei <strong>Fastems</strong><br />

seit den 80er Jahren erfolgreich Fernverbindungen<br />

zu unseren Kunden. Und diese werden<br />

nicht nur für die Wartung und Diagnose,<br />

sondern vermehrt auch für die Schulung, den<br />

Kundendienst sowie die Aktualisierung und<br />

Modifi zierung der Steuersoft ware verwendet“,<br />

Salme Alho (links) und Jari Mansikkaoja<br />

werden den internationalen Kundendienst<br />

übernehmen.<br />

erklärt Alho.<br />

„Ein weiteres Beispiel sind die Smart<br />

Phones. Unser Wartungspersonal hat Smart<br />

Phones bei sich. Damit können Wartungsanforderungen<br />

direkt über unser ERP-System<br />

empfangen werden, und die Leute können<br />

wieder über das Telefon an ERP über den<br />

Stand berichten“, erläutert Mansikkaoja.<br />

„Für den Kunden bedeutet dies: kürzere<br />

Antwortzeiten, schnellere Berichterstattung<br />

und bessere Ausnutzung der Maschinen. Dies<br />

spart uns unnötige Wartungsmaßnahmen und<br />

damit Kosten“, meint Jari Mansikkaoja.<br />

INDUSTRIELLER SERVICE VON<br />

FASTEMS<br />

Dank unserer Service-Fachleute vor Ort<br />

in Kundennähe können Sie sich darauf<br />

verlassen, dass Sie mit Ihren Problemen<br />

nie allein dastehen. Unser Ziel ist, Sie bei<br />

der vollen Ausnutzung der jährlichen<br />

Produktionsstunden zu unterstützen.<br />

UNSER SERVICEANGEBOT UMFASST:<br />

Serviceverträge<br />

• Ersatzteile<br />

• Vorbeugende Wartung<br />

Dienstleistungen auf Abruf<br />

• Maschinenreparatur<br />

• Störungsbeseitigung<br />

Technischer Support<br />

• Teleservice<br />

• Schulung<br />

• Installationsservice<br />

Technischer Service<br />

• Nachrüstung von Steuersystemen<br />

• Spindelreparatur<br />

• Nachrüstung mechanischer Komponenten<br />

Teleservice:<br />

Rund um die Uhr arbeitendes Call<br />

Center für Wartungsanforderungen und<br />

Ersatzteilbestellungen.<br />

TELEFON:<br />

+358 (0) 8000 8760<br />

1 • 2006 | 17


P E R S Ö N L I C H<br />

Kreativität ist alles<br />

THOMAS WEINHOLD LEBT IN DEUTSCHLAND<br />

ZUSAMMEN MIT SEINER EHEFRAU, SEINEM<br />

HUND, ZWEI AQUARIEN UND EINER VIELZAHL<br />

FERNGESTEUERTER MINIATURMODELLE<br />

VON BOOTEN UND ANDEREN FAHRZEUGEN.<br />

SEINE TÄTIGKEIT ALS VERTRIEBSLEITER BEI<br />

FASTEMS LÄSST NICHT VIEL FREIZEIT ZU.<br />

DENNOCH NUTZT ER SEINE WERTVOLLE<br />

FREIE ZEIT SO GUT WIE MÖGLICH.<br />

Th omas kam im Jahr 2001 als Vertriebsleiter für<br />

Österreich – seinem Heimatland – zu <strong>Fastems</strong>.<br />

Heute ist er neben Österreich auch für Osteuropa<br />

einschließlich Tschechien, der Slowakei, Ungarn<br />

und Slowenien verantwortlich. Seit Beginn dieses<br />

Jahres ist er auch für OEM-Produkte zuständig,<br />

z. B. für den Vertrieb des fl exiblen Palettencontainers<br />

von <strong>Fastems</strong> (FPC).<br />

„Ehrlich gesagt wusste ich nicht viel über<br />

Finnland und die Finnen, als ich begann, für<br />

dieses Unternehmen zu arbeiten. Ich habe ein<br />

Land erwartet, in dem es immer dunkel und kalt<br />

ist und in dem es viele Saunen gibt. Umso überraschter<br />

war ich, dort jede Menge Innovationsgeist,<br />

Flexibilität und technologische Kompetenz<br />

vorzufi nden“, erinnert sich Th omas.<br />

AUFGESCHLOSSEN GEGENÜBER<br />

NEUEM<br />

Bei seiner Arbeit strebt Th omas danach, die<br />

Kunden professionell zu betreuen, damit diese<br />

die richtigen Investitionsentscheidungen treff en<br />

können.<br />

Seine täglichen Aufgaben bestehen darin,<br />

nach potenziellen Neukunden zu suchen, Lösungen<br />

für Kundenprobleme zu fi nden, die Zusammenarbeit<br />

mit Händlern und Partnern vor<br />

18 | 1 • 2006<br />

Ort aufrecht zu erhalten sowie den Kontakt zu<br />

Bestandskunden zu pfl egen.<br />

„Im Rahmen meiner Tätigkeit komme ich<br />

mit unterschiedlichen Personen aus allen Ebenen<br />

von Unternehmen zusammen. Dabei ist es von<br />

entscheidender Bedeutung, mit verschiedenen<br />

Menschen kommunizieren und die gewünschte<br />

Botschaft vermitteln zu können. Da jeder Mensch<br />

anders ist, habe ich kein Patentrezept für die<br />

Arbeit mit einer neuen Person. Ich gehe einfach<br />

unvoreingenommen in jedes Meeting – immer<br />

in der Absicht, für jeden Kunden die jeweils beste<br />

Lösung zu fi nden“, betont Th omas.<br />

„Automatisierung ist eine Mischung aus<br />

Technologie, Steuerungsmechanismen und Organisation.<br />

Und er fährt fort: „Zunächst müssen Sie<br />

nachvollziehen, wie die Produktion beim Kunden<br />

organisiert ist, und anschließend können Sie eine<br />

Lösung implementieren, die eine auf diese Organisation<br />

abgestimmte Technologie und entsprechende<br />

Steuerungsfunktionen bereitstellt.<br />

EIN PARTNER, DER „GOLD WERT“ IST<br />

Th omas kam von Österreich nach Deutschland,<br />

um für ein Unternehmen in Stuttgart zu arbeiten.<br />

„Ich wollte höchstens fünf Jahre bleiben, habe<br />

dann jedoch eine deutsche Frau geheiratet und<br />

lebe nun bereits seit 17 Jahren hier“, sagt Th omas<br />

lächelnd.<br />

Ein weiteres Familienmitglied ist der neun<br />

Jahre alte Golden Retriever Yoyo, das „Kind“ der<br />

Familie. Er ist jedoch weitaus mehr als das: „Er<br />

hilft mir dabei, nach der Arbeit die Batterien wieder<br />

aufzuladen, indem er mich zu einem Spaziergang<br />

zwingt, – und seinen treuen braunen Augen<br />

kann man einfach nicht widerstehen...“<br />

Neben dem Golden Retriever besitzt die<br />

Familie auch zwei Aquarien – ein Süßwasseraquarium<br />

und ein 600 Liter fassendes Salzwasseraquarium,<br />

das die Farbenpracht des Pazifi k ins<br />

Wohnzimmer bringt. „Es ist erstaunlich, wie sehr<br />

man sich entspannen kann, indem man einfach<br />

nur den glitzernden, bunten Fischen zusieht“,<br />

gesteht Th omas.<br />

VON ANFANG AN KREATIV...<br />

Die Freizeitbeschäft igung, die Th omas am meisten<br />

fasziniert, die jedoch auch die meiste Zeit in


Anspruch nimmt, ist das Bauen ferngesteuerter<br />

Fahrzeugmodelle. „Als kleiner Junge habe ich<br />

gern Dinge aus Holz gebaut“, erläutert Th omas.<br />

„Mein erstes ferngesteuertes Modell war ein<br />

Flugzeug. Ich landete damals mit einer gebrochenen<br />

Hand im Krankenhaus ...“ Und er fährt fort:<br />

„Danach habe ich lieber Schiff e, Boote und andere<br />

Fahrzeuge gebaut, die nicht so einfach abstürzen<br />

können. Meine Modelle müssen jedoch immer<br />

etwas Einzigartiges oder Besonderes haben<br />

– etwas, das anderswo nicht so einfach zu fi nden<br />

ist, wie beispielsweise mein Tragfl ächenboot oder<br />

mein Luft kissenboot.“<br />

ZEIT IST DAS GRÖSSTE PROBLEM<br />

„Männer werden nie erwachsen“, gibt Th omas zu.<br />

Seine Sammlung umfasst heute drei Flugzeuge,<br />

einen Hubschrauber, sechs Boote und einen<br />

Jet-Ski, und er hat – sehr zum Leidwesen seiner<br />

Frau – bereits unzählige neue Ideen im Kopf. Eine<br />

seiner neuesten Ideen ist der Bau eines U-Boots<br />

für das Salzwasseraquarium.<br />

„Ich kann einfach nicht warten, bis ein Modell<br />

fertig ist, bevor ich mit einem neuen beginne.<br />

Ich baue immer an verschiedenen Modellen<br />

gleichzeitig. Da der Bau in mehreren Phasen erfolgt,<br />

kann es unter Umständen bis zu zwei Jahre<br />

dauern, bis ein Modell fertig ist“, sagt Th omas.<br />

„Das größte Problem dieses Hobbys ist die<br />

Zeit. Man kann sich stundenlang damit beschäftigen<br />

und merkt plötzlich, dass es bereits zwei<br />

Uhr morgens ist. Natürlich muss man auch einige<br />

technische Fertigkeiten besitzen, am allernötigsten<br />

sind jedoch Zeit und Geduld.“<br />

DIE VERBINDUNG VON THEORIE UND PRAXIS<br />

Th omas ist der Ansicht, dass sowohl seine berufl<br />

iche Tätigkeit als auch sein Hobby auf einer<br />

Kombination von Technologie und Steuerungsmechanismen<br />

basieren. „Bei der Arbeit ist kein<br />

Tag wie der andere, und das ist gut so. Ich bin<br />

kein Mensch, der jeden Tag im Büro sitzen und<br />

immer die gleiche monotone Arbeit erledigen<br />

kann. Ich muss aus dem Büro heraus kommen<br />

– Verantwortung tragen und gleichzeitig fl exibel<br />

sein“, sagt er.<br />

„Ich mag es auch, praktisch zu arbeiten und<br />

etwas Neues zu schaff en. In diesem Unternehmen<br />

entwickeln wir Lösungen für Kunden. Wir<br />

erstellen auf dem Papier eine Beispiellösung für<br />

ein Raumproblem innerhalb eines Systems, die<br />

anschließend umgesetzt wird. Bei meinem Hobby<br />

entwickle ich eine Idee, mache einen Entwurf und<br />

baue dann das Modell. Anschließend stelle ich<br />

fest, dass beide Ergebnisse tatsächlich funktionieren:<br />

Meine Modelle fahren auf dem See – und das<br />

System in der Fabrikhalle des Kunden funktioniert“,<br />

beschreibt Th omas die Parallelen zwischen<br />

seiner Arbeit und seinem Hobby.<br />

„Bei der Arbeit im Unternehmen überwiegt<br />

dennoch die Th eorie, während der Schwerpunkt<br />

meines Hobbys eher auf der Praxis liegt und alle<br />

Schritte von der Planung bis zur Konstruktion<br />

umfasst – und auch das Endprodukt nutze ich<br />

selbst“, bemerkt er abschließend.<br />

Die beiden wichtigsten Persönlichkeiten in<br />

Th omas Weinholds Leben: Ehefrau Astrid<br />

und Hund Yoyo<br />

T I D S & B I T S<br />

Wir freuen uns, durch die Erweiterung<br />

unseres Unternehmens unsere Kunden in<br />

Europa künft ig noch besser betreuen zu<br />

können.<br />

GEBIETSVERKAUFSLEITER<br />

Jürgen Rieger, Deutschland<br />

Alessandro Senzapaura, Italien<br />

Steve Malone, Großbritannien<br />

Edmundas Bulanavicius, Litauen<br />

SERVICEINGENIEUR<br />

Michael Schott, Deutschland<br />

SOFTWAREDESIGNER<br />

Volker Schwegler, Deutschland<br />

PROJEKTLEITER<br />

Michael Pieper, Finnland<br />

SEKRETÄRIN<br />

Ulrika Lantz, Schweden<br />

Neue Gebietsverkaufsleiter (von links):<br />

Alessandro Senzapaura, Edmundas<br />

Bulanavicius und Steve Malone.<br />

8760 STUNDEN IM JAHR<br />

FÜR SIE DA<br />

1 • 2006 | 19


Achtung!<br />

8760 Produktionsstunden<br />

pro Jahr<br />

Die FFS-Technologie von <strong>Fastems</strong> ist<br />

für alle Bereiche der Zerspanungsindustrie<br />

und für alle Produktionsphilosophien<br />

verfügbar. Wir haben<br />

Lösungen entwickelt, die an Ihr<br />

Fertigungsvolumen angepasst werden<br />

können, unabhängig davon, was<br />

Sie fertigen. Diese Lösungen haben<br />

sich in insgesamt 400 Anwendungen<br />

bewährt, die erfolgreich in der Luft-<br />

und Raumfahrt-, der Fahrzeug-, der<br />

Maschinen- und der Zulieferindustrie<br />

in aller Welt arbeiten.<br />

Kommen Sie vorbei und erfahren Sie,<br />

wie Sie mit <strong>Fastems</strong> alle 8760 Produktionsstunden<br />

des Jahres voll nutzen<br />

können!<br />

Besuchen Sie uns auf den<br />

folgenden Ausstellungen:<br />

• Metav, Düsseldorf, Deutschland<br />

20.-24.6.2006; Stand 15/E23<br />

• IMTS, Chicago, USA<br />

6.-13.9.2006; Stand A-9700<br />

• Alihankinta, Tampere, Finnland<br />

13.-15.9.2006; Stand D-200<br />

• BIMU, Mailand, Italien<br />

5.-10.10.2006<br />

• Prodex 06, Basel, Schweiz<br />

14.-18.11.2006<br />

20 | 1 • 2006<br />

<strong>Fastems</strong> Oy Ab<br />

Tuotekatu 4<br />

FI-33840 Tampere, Finnland<br />

Tel. +358 (0)3 268 5111<br />

Fax +358 (0)3 268 5000<br />

Hakkilankaari 2<br />

FI-01380 Vantaa, Finnland<br />

Tel. +358 (0)9 3450 48<br />

Fax +358 (0)9 3450 5623<br />

Heilbronner Straße 17/1<br />

D-73037 Göppingen, Deutschland<br />

Tel. +49 (0)7161-963 800<br />

Fax +49 (0)7161 -963 8049<br />

Bultgatan 40 B<br />

S-44240 Kungälv, Schweden<br />

Tel. +46 (0)303 246 900<br />

Fax +46 (0)303 246 910<br />

Hawley Mill-Hawley Road<br />

Dartford, Kent DA2 7SY<br />

Großbritannien<br />

Tel. +44 (0)7818 427133<br />

Fax +44 (0)1322 282250<br />

99, rue de Gerland<br />

F-69007 Lyon, Frankreich<br />

Tel. +33 (0)4 3765 2000<br />

Fax +33 (0)4 3765 2001<br />

Via Bruno Buozzi, 61<br />

I-20097 San Donato<br />

Milanese (MI), Italien<br />

Tel. +39 02 365727.23<br />

Fax +39 02 365727.24<br />

<strong>Fastems</strong> LLC<br />

9850 Windisch Road<br />

West Chester<br />

Ohio 45069, USA<br />

Tel. +1 513 779 4614<br />

www.fastems.com

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