seit 1972 <strong>im</strong> Wasserbuch als "nicht angeschlossen" eingetragen und dürfte somit überhaupt nicht existieren. (siehe dazu Kapitel Y3ehördenCh) - Riesige Quecksilberwerte wurden in den Einleitungen 48 (60 pg/l}, 33 (100 pg/l) und 59 (31 yg/l) gefunden. Die <strong>Affi</strong> versucht stets zu behaupten, daß Quecksilber durch die <strong>Affi</strong>nerie nicht eingeleitet wird. Noch 1981 behauptete der <strong>Affi</strong>-Manager Kartenbeck laut "NA-intern"": It. auch diejenigen, die mit dem Paddelboot Wasseiproben <strong>im</strong> Müggenburger Kanal gezogen und untersucht haben, haben uns bisher nicht den Vorwurf der Quecksilberemission gemacht ." Herr Kartenbeck hätte auch behaupten können, wir hätten ihm bis dahin nicht den Vorwurf der Schweißfüße gemacht, da wir so etwas gar nicht gemessen haben. Quecksilbermessungen haben wir nachgeholt, Schweißfußmessungen bei Herrn Kartenbeck lassen wir bleiben. Häufig wird von der <strong>Affi</strong> und von den Behörden das Argument vorgebracht, Stichproben stellen nur Zufallsdaten dar und seien nicht repräsentativ. Der Staatsanwalt spricht bei hohen Messwerten gern von :!.besonderen umständen, .. die abweichend vom Regelfall ausnahmsweise dazu fuhrten, daß es zu Oberschreitungen kam. " ~och auch bei den 24-Stunden-Mischproben fanden sich extreme Schwerrnetallkonzentrationen <strong>im</strong> <strong>Abwasser</strong>: Der Einlauf 69 führte am 23.1 1.1 981 15200 pg/l Nickel. Laut Wasserbuch führt dieser Einlauf täglich 4600 m3 <strong>Abwasser</strong> aus der Nickelanlage (Welch ein Zufall! Der Staatsanwalt fand diesen Wert allerdings "nicht er- klärlich" !)5. Zusätzlich entwässert dieser Einlauf 10000 m2 Firmenge- lände. Frachten an den Einläu- fen 40 und 67 Von den Einläufen 40 und 67 liegt uns ei- ne relativ große Zahi von Meßwerten vor. Sie stammen von den Behörden und von uns. Wir haben deshalb ver- sucht, mit Hilfe dieser <strong>Daten</strong> eine Fracht- abschätzung der beiden ~usläufe durchzuführen. Der Einlauf 40 ist zwar seit Ende 1983 stillgelegt; er wurde aber trotzdem berücksichtigt um aufzuzei- gen, wievon diesem <strong>Abwasser</strong> systema- tische Vergiftungen ausgingen. Die messbaren Schadstoffkonzentratio- nen ( angeben in pg/I oder mg/l) sagen allein nur etwas über die ~ualität des <strong>Abwasser</strong>s aus, nicht jedoch über die Gesamtmengen von Schadstoffen, die mit einem Einlauf in den Fluß gelangen. Erst zusammen mit der Wassermenge, die aus dem Rohr strömt, kann die Fracht berechnet werden und die eigentliche Bedeutung eines Einlaufs beurteilt werden (vergl.Kapite1 „Von Mikros und Makros"). Die Schwachstelle einer solchen Frachtberechnung ist die Angabe der Wassermenge. Leider gibt es kein opt<strong>im</strong>ales 5Siehe Kapitel "Kottan ermittelt" Verfahren, den ~asskrstrom zu mes- sen, denn es existieren eine Vielzahl ver- schiedener Rohrtypen: einige Einleitun- gen sprühen wie eine Gießkanne, ande- re fallen breit gefächert, manche plump- sen in dicken Pinkelbogen in die Kanäle, andere lassen nur bei Ebbe einen schmalen Raum zwischen Rohrende und Wasseroberfläche, oder liegen ganz unter Wasser und wieder andere rinnen einfach nur an der Ka<strong>im</strong>auer herunter. Im Wasserbuch nachzusehen, welche Wasserrnengen dort genehmigt sind, führt oft zu falschen Werten, wie wir be- reits in der Broschüre Wasser in Harn- burg am Beispiel des Einlaufs 40 zeig- ten. Dieser Einlauf steht in der offiziellen Liste der Einleitungen von 1972 mit 600 m3 Wasser, die täglich in den Kanal strö- men sollen. Dieses entspräche einer Lei- stung von 7 I je Sekunde. Während all unserer zahlreichen Fahrten fiel dieser Auslauf jedoch durch seinen dicken, kontinuierlichen Strahl auf. Wir schätz- ten seine Wassermenge auf 50 bis 100 ]/sec. Auch den behördlichen Revisoren müssen Unst<strong>im</strong>migkeiten der Wasser- buchliste aufgefallen sein, als sie etwa 1976 eine vertrauliche, aktualisierte Li- ste erstellten. Diese Liste, die schon mehrfach erwähnt wurde, gleicht der originalen Liste in der Aufmachung bis aufs Haar, jedoch mit den Unterschie- den: . Die Eintragungen spiegeln die Reali- tät wesentlich besser wieder. Es fehlt der offizielle Stempel einer wassenechtlichen Genehmigung, denn diese Liste wurde nie amtlich: Die Behörden decken also wissent- lich die illegalen Wassereinleitun- gen.