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Grundschule aktuell 129

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Praxis: Kinder(n) zeigen, was sie können<br />

Barbara Frösch / Ulrike Schiller<br />

Leistung als Schulentwicklungsthema<br />

Wie aus unserem kurzen Schulporträt (s. S. 27) hervorgeht, sind wir als staatliche<br />

Schule ans Schulgesetz gebunden und nehmen auch nicht am baden-württembergischen<br />

Modellversuch »<strong>Grundschule</strong> ohne Noten« teil. Dies bedeutet,<br />

dass wir Noten geben müssen, gleichzeitig aber eine Leistungsbeurteilung<br />

brauchen, die zu unserer veränderten Unterrichts- und Lernkultur passt. Diese<br />

Leistungsbeurteilung soll Kinder in ihrem Lernen unterstützen, Stärken und<br />

Handlungsfelder aufzeigen, Prozesse begleiten, Lernerfolge bestätigen und dabei<br />

helfen, Lernprozesse zu reflektieren. Unser Ziel war und ist es, den Ziffernnoten,<br />

die wenig aussagekräftig sind, etwas Bedeutsames entgegenzusetzen und<br />

ihnen dadurch so wenig Bedeutung wie möglich einzuräumen.<br />

Das Thema Leistungsbeurteilung<br />

hatte innerhalb unseres<br />

Schulentwicklungsprozesses<br />

eine wichtige Bedeutung. An der Grafik<br />

»Zeitleiste Thema Leistungsbeurteilung<br />

an der GS Pattonville« ist aufgezeigt,<br />

wie wir als Kollegium und mit den Elterngremien<br />

über drei Jahre intensiv an<br />

diesem Thema gearbeitet haben. Selbstverständlich<br />

war das Thema damit<br />

nicht abgeschlossen, aber in dieser Zeit<br />

haben wir die Grundlagen gelegt, mit<br />

denen wir immer noch arbeiten.<br />

Wir lassen uns von einem pädagogischen<br />

Leistungsverständnis leiten, in<br />

dem der Förderungsaspekt in den Vordergrund<br />

rückt und Leistung als Herausforderung<br />

verstanden wird. Die für<br />

die Entwicklung wichtigen Erfolgserlebnisse<br />

und Könnenserfahrungen werden<br />

nicht nur im traditionell kognitiven<br />

Bereich, sondern auch in besonderer<br />

Weise im ästhetischen, emotionalen<br />

und psychomotorischen Bereich und in<br />

sozialen Feldern gemacht. Neben dem<br />

Ergebnis wird auch der Prozess gewürdigt,<br />

der dazu geführt hat. Kooperativ<br />

erbrachte Leistungen spielen eine wichtige<br />

Rolle, daneben gibt es aber auch Gelegenheiten,<br />

in denen Kinder ihr Können<br />

untereinander vergleichen können.<br />

Das darf nicht dazu führen, dass die Sache<br />

in den Hintergrund rückt oder Niederlagen<br />

zu bestimmenden Erfahrungen<br />

werden. Durch eine solche Vielfalt<br />

von Leistungsmöglichkeiten und Rückmeldungen<br />

entwickeln die Kinder unserer<br />

Schule ein realistisches Selbstbild<br />

und lernen, sich einzuschätzen und dies<br />

in Worte zu fassen (Beispiel Selbsteinschätzung,<br />

Lerngespräch, Lernzeitheft).<br />

Pädagogischer Austausch<br />

Dipl. Päd. Ulrike Schiller (links)<br />

ist Rektorin,<br />

Dipl. Päd. Barbara Frösch (rechts)<br />

ist Konrektorin der <strong>Grundschule</strong><br />

Pattonville in Remseck am Neckar.<br />

Elterngremien<br />

Grundgedanke: Leistung als<br />

Herausforderung – Vielfalt von<br />

Leistungsmöglichkeiten<br />

GS <strong>aktuell</strong> <strong>129</strong> • Februar 2015<br />

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