Knallfrosch 2015 - Selfimania in der Leuchtenstadt

QUAKIVAL
12. Jahrgang 2015 41
Knallfrosch: Entschuldigung für’s Nachhaken.
Weshalb handelt es sich bei Ihrem
Schwimmkörper um eine Seerose Es hätte
doch auch – dem Vierwaldstättersee besser
gerecht werdend – ein Frosch sein können
Heuwyler: Die Frage ist komplex und
kompliziert zugleich. Der Knallfrosch ist ja
so etwas wie die Identifikationsfigur der Luzerner.
Wir wollten über den See hinweg verbindend
wirken und haben uns deshalb von
diesem Geschöpf aus der Wirbeltierklasse
der Amphibien teilweise distanzieren müssen,
obwohl es zweifelsohne seine Berechtigung
hätte. Der Frosch und ganz speziell die
Knallfrösche nehmen sowohl auf und im See
sowie an der Luzerner Fasnacht und in der Politik
rund ums Jahr eine ökologisch wichtige
Stellung ein. Um den Partnern rund um den
See gerecht zu werden, fiel der Entscheid via
Schwan und Frosch auf die Seerose. Mit der
Situation, dass ab Ende Mai täglich mehrere
Hundert Knallfröschen die Seerosenblätter
bevölkern werden, ist uns ein gigantisches
«Unterzügli» gelungen. Keiner hat’s gemerkt.
Geil, oder
Knallfrosch: Das Gästival ist lanciert. Wie
fühlen Sie sich
Heuwiler: Prinzipiell ist es so, dass wir die
Seerose sozusagen in einer Punktlandung wassern
können, es sei denn, es kommt uns irgend
ein Knallkopf dazwischen.
Huberger: Genau da liegt der Pfeffer begraben.
Ohne Kohle kein Feuer und ohne Feuer
kein Dampf. Den Rauch habe ich absichtlich
fern gehalten.
Knallfrosch: Eine letzte Frage. Welchen Bezug
haben Sie zum Tourismus
Heuwyler: Unsere Kernkompetenz liegt beim
Laufen. Dank des Marathons der einmal «Luzern»
hiess und heute «Swiss» kennen wir die
Horwerbucht mittlerweile in- und auswendig.
Huberger: Ohne Kohle kein Tourismus. Das
war schon bei der Spanisch Brötibahn der
Fall. Die Kohle ist so etwas wie der Energiespender
der ersten Stunde. Kohle ist älter
als der Mensch. Kohle macht glücklich, emel
mich. Leider ist diese natürlich Ressource in
unserem rohstoffarmen Land nicht gegeben,
so dass wir ganz speziell auf die ausländische
Kohle angewiesen sind. Das ist auch
der Grund, weshalb bei uns die Bratwurst mit
Pommes rund 10 Euro teurer ist als in anderen
EU-Ländern.
Gästival –
der Kniefall des Jahres 2015
Wer Adelbüt Bertler kennt, weiss, dass er nicht
unbemerkt von der Bildfläche verschwindet.
Sein Abschied als VRP des Luzerner Tourismusbüros
schmerzt ihn noch immer gewaltig.
Zum Glück gab es Leute, die ein Einsehen
hatten und ihm entgegen der Statuten eine
Frist am Galgen einräumten. Nun beweist
er als Vater des Gäste-Festivals seine Unentbehrlichkeit.
Der Knallfrosch fragte ihn nach
den Glanzpunkten des Fastfreundschaftsjahres
2015: «Ende Mai werde ich die Seerose
mit meiner Ansprache eröffnen und zeigen,
was unter meiner Führung alles erreicht werden
kann. Mein strategischer Ansatz war ein
Meisterwerk machiavellischer Überzeugungskultur,
die in einer unbeschreiblichen Aktivität
und eloquentem Verhandlungsgeschicklichkeit
gipfelte. Allen grossen Werken geht der geniale
Einfall voraus, was sich auch bei mir als
grosses Glück herausstellte. Die Kantone rund
um den Vierwaldstättersee rücken zusammen,
was die Nähe spürbar macht. Noch schöner
und ausbaufähiger als der Vierwaldstättersee
ist – das sage ich im Brustton der Überzeugung
– der Ermensee. Natürlich hat der Ermensee
weniger Wasser als der Vierwaldstättersee,
dafür aber ist er für Nichtschwimmer absolut
ungefährlich, was neue kleinkinderfreundliche
Märkte eröffnet. Im Jahr 2016, nach Abschluss
des Gästival-Jahres, aus welchem Anlass ich
ebenfalls eine Ansprache halten werde, werde
ich mich diesem Seetaler Kleinod widmen.»
Achtung – Tourismusinvasion
an der Luzerner Fasnacht
Was im Fasnachtsführer nur so nebenbei erwähnt
bleibt, wird an der Fasnacht zum grossen
Knüller. Parcel Merren freut sich schon
jetzt über eine nie da gewesene Touristeninvasion.
Aufpassen: Nicht jeder Tourist ist tatsächlich
eine Tourist!
Gästival sucht Laienschauspieler
Gästival sucht Laienschauspieler und –innen
Ristoph Chrisi sucht Laiendarsteller für auf die Gästival-Blumeninsel: «Das gibt ein Mega-
Ding und Super-Spektakel. Jetzt benötigen wir noch ein paar Leute, die in alte Kleider zu
schlüpfen gewillt sind. Mit dem alten Outfit stellen wir die 200 Jahre Gastfreundschaft sicher.
Nichts ist so einfach und schön wie der Blick zurück.» Gesucht werden Laien jeden Alters,
allen voran Politikerinnen und Politiker. Die haben das Schauspieler-Gen intus und sind im
Hinblick auf bevorstehende Wahlen erst noch gratis zu haben. Zudem: Schranz Falder, Reidi
Hohten und Tschony Börn stehen ebenfalls auf der Wunschliste. Den Jodeling-Part übernimmt
Stursi Ämmer. Interessenten/Interessentinnen melden sich per E-Mail mit Brustbild,
Körpermassangaben, Leumund, Video-Clip und Sprechprobe unter: info@gaestival.ch