Knallfrosch 2015 - Selfimania in der Leuchtenstadt

FROSCHHÜPFER
12. Jahrgang 2015 71
Fifa, Adidas, Nike und Confiseur Bachmann
sind uneinig
Emmi expandiert
mit Freistoss-Spray
Bis Sepp Blatters Fifa etwas Neues beschliesst
und durchsetzt, dauert es normalerweise
etwa 50 Jahre. Doch nach der WM in
Brasilien ist der spassige Freistossspray weitgehend
eingeführt worden, natürlich ohne dass
das irgendwie durchdacht gewesen wäre. Für
die exklusive Herstellung und Vermarktung
des Sprays im Fifa-Mandat bewarben sich
selbstverständlich die grossen Sportartikelfirmen,
allerdings mit untragbaren Bedingungen.
Adidas bestand darauf, dass bei jedem Sprotz
vor der Freistossmauer drei Streifen aus der
Dose kommen. Und da wollte Nike nur den
Hööggu um den Ball und nicht noch Werbung
für Adidas machen. Also war das alles nur
Schott und Gröll, genauso wie die bisher verwendeten
Sprays aus Schrottware wie Billig-
Rasierschaum und dergleichen. Zudem bleibt
das Zeugs an den Schuhen und nach einem
Kopfball am Grend kleben.
Was Red Bull kann...
kann Emmi schon lange. Urs Riedener,
CEO des Milch-, Käse- und Kaffeefabrikaten,
schaltete blitzschnell, führte ein kurzes Bestechnungstelefon
mit Blatter Sepp, und schon
schwamm der Auftrag in der Luzerner Buttermilch.
Riedener lässt entschlossen verlauten:
«Wir wollen weltweit expandieren, aber das
nur mit Qualität. Nicht so wie Red Bull. Dieser
Mateschitz nistet sich mit seinem Drecksgesöff
überall ein. Von der Formel 1 über Eishockey
bis Fussball und Sportfliegen. Und
wenn einer einen Red-Bull-Helm trägt, macht
er wahrscheinlich irgend eine schwachsinnige
Sportart wie Weltraumspringen oder im
Nachthemd von Felsen in Schluchten hinuntergleiten.
Wir begeben uns mit dem Freistossspray
auf ein sportlich hohes Niveau, wie mit
dem Lattenkaffee beim Töffsponsoring.» Der
Spray soll in den Varianten Vollfit, Halbfit und
Vegan fabriziert werden.
Ernüchternde Test mit unseren
Refs
Kurz angedacht war, dass Beni Alpstaeg
eventuell seinen Swissporschaum in die Dose
quetschen könnte. Doch das Zeug
kriegt man danach nicht mehr vom
Rasen weg. Auch die Confiserie
Bachmann bemühte sich um einen
Zuschlag. Aber Raymond und seine
Nachkommen wollten den Spray unbedingt
in Pink. Ja aber hallo, sind wir
denn hier bei Barbie oder was
Warum kommt der Spray, der übrigens Lattenkreuz-Kitzler
heissen soll, erst jetzt ab der
Rückrunde zum Einsatz Dazu Schirichef
Carlo Bertolini: «Leider verliefen die Tests
mit den Schweizer Schiris ernüchternd, weil
einige unserer Spitzenpfeifen die Dose verkehrt
in der Hand hielten und sich ins Auge
spritzten. Im Moment befinden sie sich in
einem entsprechenden Spraylager. Bis zum
Rückrundenstart sollte der Kurs erfolgreich
absolviert sein.» Emmi bemüht sich vorsichtshalber
um einen neutralen pH-Wert des Produkts,
sollte das mit dem Kurs nicht bei allen
geklappt haben.
Ehre, wem Ehre gebührt
Dank seinem Sinn für soziale Irrläufer:
Stäger wird Ehrenschildbürger
Stäger Rüedu geht (ging) beim FCL neue Wege. Seine soziale Kompetenz macht ihn zum
Kandidaten für den Posten des Sozialdirektor der Stadt Luzern, falls man den Martin Merki
da irgendwann mal wegkriegt. Denn beim FCL bekommt man zunächst einmal eine Vertragsverlängerung,
bevor man gefeuert wird. So wird verhindert, dass Carlos Bernegger
stempeln muss. Und das ist auch der Grund, weshalb sich Alex Frei partout nicht von seinem
Rücktritt als Sportdirex abbringen und sich in gegenseitigem Einvernehmen in den Hintern
treten liess.
Stäger ist ein ganz ein rühriger Geselle, volksnah und erdverbunden. Er steht seinen Mann als
Caddy CEO beim Golfclub Hinterwädlisau und engagiert sich aktiv beim heimatlichen «Maennerchor
de Steffisbourg». Sein Herz für Bedürftige machte ihn jedoch kurz vor Weihnachten
zum Horst. Denn statt «JRZ» las er vor dem Europaplatz «JPZ», weil jemand im entscheidenden
Moment vor dem Plakat stand, das die nationale Tiwi-Sammelaktion propagierte. Stäger kapierte
sofort, dass nicht nur jeder Rappen, sondern jeder Punkt zählt. Er wieselte also ins Büro und
überwies telefonisch – selber hinzugehen hätte sich vom FCL sowieso niemand getraut – die
Hälfte der FCL-Punkte an Fussballtrainer-Familien auf der Flucht. Als Musikwunsch wählte er
die Extended Coverversion «Chancetod» von der Open Minded Riot Crew. Dafür wurde er später
von der Holding allgemein und von Trainer Markus Babbel ganz speziell gelobt. Und wie!
Von Stapi Stefan Roth wurde er ausserdem spontan zum Ehrenschildbürger ernannt. Stäger
Rüedu sieht seiner eigenen Vertragsverlängerung beim FCL nun locker entgegen.