PDF: 6,2 MB - Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft
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Das Profil der Branche<br />
15<br />
Wirtschaftliche Kennzahlen <strong>und</strong> Marktstrukturen<br />
Dr. Robin Meyer-Lucht<br />
Medienwissenschaftler, berlin Institut<br />
(Der Beitrag wurde auf der Veranstaltung mit<br />
Charts / Filmspots illustriert.)<br />
Wirtschaftliche Bedeutung:<br />
3 In 2008 gab es knapp 130 000 Erwerbstätige in der<br />
Pressewirtschaft<br />
3 Der Umsatz lag bei 27 Milliarden Euro, das<br />
entspricht einem Anteil von 20 Prozent an der<br />
<strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong> insgesamt<br />
3 Die Umsätze sind in den letzten drei Jahren um<br />
drei Prozent zurückgegangen<br />
3 Die Zahl der Erwerbstätigen ist rückläufig, die<br />
Zahl der abhängig Beschäftigten in der Branche<br />
ist in den letzten fünf Jahren um acht Prozent<br />
gesunken<br />
Es gibt ca. eine Million Erwerbstätige in der <strong>Kultur</strong><strong>und</strong><br />
<strong>Kreativwirtschaft</strong>, knapp 13 Prozent davon<br />
arbeiten in der Pressewirtschaft (2008). Der<br />
Umsatzanteil der Pressewirtschaft an der <strong>Kultur</strong><strong>und</strong><br />
<strong>Kreativwirtschaft</strong> liegt bei 20 Prozent. Damit<br />
stellt die Pressewirtschaft ein wichtiges Segment –<br />
auch mit einer hohen Wertschöpfung pro Arbeitnehmer<br />
– der Branche dar.<br />
Laut Bericht der B<strong>und</strong>esregierung sind die Umsätze<br />
in der Pressewirtschaft in den letzten drei<br />
Jahren um drei Prozent zurückgegangen. Die Zahl<br />
der Erwerbstätigen ist rückläufig – wenngleich es<br />
seit 2007 eine leichte Erholung auf dem Markt gab.<br />
Insgesamt ist die Zahl der abhängig Beschäftigten in<br />
der Branche innerhalb der letzten fünf Jahre um acht<br />
Prozent zurückgegangen. Der Bericht fasst es so<br />
zusammen: Die Pressewirtschaft befindet sich in<br />
einer insgesamt schwierigen wirtschaftlichen<br />
Lage.<br />
Wirtschaftliche Bedeutung:<br />
3 Seit 1990 gibt es einen relativ starken Rückgang in<br />
den Auflagen der Tagespresse<br />
3 Seit 2000 ist der Netto-Anzeigenumsatz stark<br />
rückläufig<br />
Dr. Robin Meyer-Lucht<br />
3 Der Auflagenrückgang <strong>und</strong> der Rückgang des<br />
Netto-Anzeigenumsatz bei den Zeitschriften ist<br />
weniger heftig<br />
Bis Mitte 80er Jahre wuchsen die Auflagen der Zeitungen,<br />
seit Mitte der 80er Jahre stagnieren sie. Es gab einen<br />
kurzen positiven „Wiedervereinigungseffekt“,<br />
<strong>und</strong> seitdem gibt es einen relativ starken Rückgang<br />
in den Auflagen der Tagespresse. Die Entwicklung<br />
im Anzeigenmarkt erfolgte zeitlich versetzt. Dort<br />
gab es ein Wachstum bis ins Jahr 2000 <strong>und</strong> danach<br />
einen sehr starken Einbruch. Der Einbruch war einerseits<br />
konjunkturbedingt, andererseits aufgr<strong>und</strong><br />
der zunehmenden Konkurrenz durch das Internet,<br />
weil bestimmte Rubrikenanzeigen dorthin abgewandert<br />
sind.<br />
Die Zeitschriftensituation stellt sich etwas anders<br />
dar. Die Auflagen sind bis Mitte der 90er Jahre<br />
gewachsen, <strong>und</strong> der Rückgang im Anzeigenmarkt<br />
ist nicht ganz so heftig wie bei den Zeitungen. Das<br />
erklärt sich zum Teil durch die unterschiedliche Struktur<br />
von Zeitungen- <strong>und</strong> Zeitschriftenmarkt. Bei Tageszeitungen<br />
gibt es eine weitestgehend stabile Zahl der<br />
Mantelredaktionen in den letzten 30 Jahren. Bei den<br />
Zeitschriften gab es eine immense Steigerung der Titel<br />
seit den 80er Jahren. Das heißt, die Zeitschriften als<br />
Medium waren in der Lage, sich einer sich differenzierenden<br />
Medienlandschaft durch immer neue Titel anzupassen.<br />
Dadurch konnte man auch neue Zielgruppen<br />
besser bedienen.