PDF: 6,2 MB - Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft
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Papier / Online: Was ist Presse heute<br />
Christoph Mattes<br />
Geschäftsführer Zeitungsverlag tz München<br />
Presse ist heute genau das, was sie gestern oder<br />
vorgestern war: Das Hauptinformationsmedium für<br />
all diejenigen, die an Nachrichten interessiert sind,<br />
sei es wirtschaftlicher, politischer oder lokaler Natur.<br />
Die Tageszeitung ist nach wie vor das Medium mit<br />
der größten Reichweite <strong>und</strong> wahrscheinlich der<br />
einzige flächendeckende Informationsträger. Was<br />
passiert mit der Tageszeitung, mit Print, wenn Online<br />
sich noch stärker durchsetzt<br />
Wenn wir über Tageszeitungen reden, reden wir<br />
nicht zwangsläufig über Papier. Wir sind an Papier<br />
gewöhnt. Aber ob der Träger Papier ist oder ob es sich<br />
um Bits <strong>und</strong> Bytes handelt, ist im Gr<strong>und</strong>e egal. Vielleicht<br />
liest man übermorgen die Zeitung nicht mehr<br />
auf Papier, sondern als E-Book. Es gab bereits viele<br />
Entwicklungen, die man sich vorher nicht vorstellen<br />
konnte. Durch die Entwicklung im Online-Bereich<br />
werden wir bestimmt nicht verlieren, sondern, im<br />
Gegenteil, gewinnen.<br />
Online bietet für ein Nachrichtenmedium eine<br />
hervorragende Plattform, um weitere Zielgruppen,<br />
z. B. junge Menschen, zu erreichen. Über Online<br />
bekommen wir die 14- bis 19-Jährigen auf unsere<br />
Sites. Dort stoßen sie über die Eingabe eines Schlagwortes<br />
auf Nachrichten, die sie interessieren. Wir wecken<br />
so in den jungen Menschen ein Markenbewusstsein<br />
für eine Zeitung, sie erhalten Zugang zu dem<br />
Medium „Tageszeitung". Und wir hoffen, dass die Jugendlichen<br />
später die Tageszeitung auch als Print-<br />
Produkt nutzen.<br />
Christoph Mattes<br />
Online ist nicht Feind von Print, Online ist ein Fre<strong>und</strong><br />
von Print. Die Frage ist: Wie finanziert man das Ganze.<br />
Momentan investieren wir, wissen aber nicht, ob wir<br />
irgendwann auch ernten können. Aber wir sind überzeugt,<br />
dass es Modelle gibt, mit denen man mittelfristig<br />
die notwendigen Investitionen auch finanzieren<br />
kann. Vielleicht geht das momentan nur in Kombination<br />
mit Print, aber da ist viel in Bewegung. Unsere<br />
größte Herausforderung ist, einem sehr wichtigen<br />
K<strong>und</strong>enklientel, dem kleinen regionalen Händler,<br />
verständlich zu machen, dass er mit Online zusätzliche<br />
Reichweiten in seinem Einzugsgebiet generiert.<br />
Der lokale Einzelhändler hat das Gefühl, wenn er für<br />
Online Geld ausgibt, dann wird das in Zentralsibirien<br />
angeschaut, aber nicht in Erding-Freising. Da müssen<br />
wir sicherlich noch sehr viel Aufklärungsarbeit leisten.<br />
Wir freuen uns auf die Reichweitenverlängerung<br />
über Online.<br />
Herausforderungen:<br />
3 Die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle<br />
3 Den kleinen regionalen Händlern verständlich<br />
machen, dass Online nicht Feind von Print ist,<br />
sondern dass damit zusätzliche Reichweiten im<br />
Einzugsgebiet generiert werden können