Wollen Sie mit Pferden Geld verdienen? - Euroriding
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Ursachen, Vorbeugung und Lösungsansätze<br />
Probleme <strong>mit</strong> dem Pferd<br />
Verhaltensweisen des Pferdes, die die Zusammenarbeit zwischen<br />
ihm und dem Menschen erschweren, bezeichnet man als Untugenden.<br />
<strong>Sie</strong> sind nicht nur unangenehm, sondern können Mensch und Tier in<br />
ernste Gefahr bringen.<br />
Die Ursachen<br />
ergründen<br />
Das Verhalten eines Pferdes<br />
resultiert aus seinen natürlichen<br />
Instinkten und seinen<br />
gesammelten Erfahrungen,<br />
wobei natürlich auch die charakterliche<br />
Veranlagung eine<br />
Rolle spielt. Wie bei den Menschen<br />
gibt es leicht erregbare,<br />
ausgeglichene und phlegmatische<br />
Typen, eifrige und faule,<br />
energische und ängstliche. Im<br />
Umgang <strong>mit</strong> dem Pferd gilt es,<br />
die positiven Eigenschaften zu<br />
unterstützen, die negativen zu<br />
dämpfen. Gelingt das dem Besitzer<br />
bzw. Reiter nicht, kann<br />
sich daraus eine Untugend entwickeln.<br />
So wird beispielsweise<br />
ein unsicherer Reiter ein<br />
ängstliches Pferd noch nervöser<br />
machen, so dass sich sein<br />
Scheuen verstärkt. Ein ausgeglichener,<br />
selbstsicherer Reiter<br />
hingegen vermag dem ängstli-<br />
chen Pferd Vertrauen einzuflößen<br />
und es zu beruhigen, so<br />
dass sich dessen Reizschwelle<br />
senkt und es allmählich mehr<br />
Selbstvertrauen aufbaut.<br />
Ein häufiger Auslöser für Probleme<br />
<strong>mit</strong> dem Pferd sind des<br />
Weiteren allgemeine Verständigungsschwierigkeiten.<br />
Pferde bedienen sich zur Kommunikation<br />
klarer Körpersignale.<br />
Sagt der Mensch zu einem<br />
unruhigen, nervösen Pferd<br />
beim Putzen beispielsweise:<br />
„Steh still!“, seine Körperhaltung<br />
drückt dabei jedoch Drohung<br />
aus, wird das Pferd ihm<br />
ausweichen, statt still zu stehen.<br />
Dafür wird es nun unter<br />
Umständen bestraft und angebrüllt,<br />
ohne zu verstehen warum<br />
– eines von vielen möglichen<br />
Missverständnissen, wenn<br />
Zwei <strong>mit</strong>einander in Fremdsprachen<br />
kommunizieren. Aufgabe<br />
des Menschen ist es deshalb,<br />
sich das Wissen um die<br />
Foto: Uhlenbrok<br />
Artgerechte Haltung <strong>mit</strong> Kontakt zu Artgenossen, genügend<br />
Auslauf und vielen Umweltreizen trägt wesentlich dazu bei,<br />
Untugenden vorzubeugen.<br />
10<br />
EURORIDING<br />
Kommunikationweise und Psyche<br />
des Pferdes anzueignen,<br />
um sich ihm dann <strong>mit</strong> verständlichen<br />
Gesten und leisen<br />
Tönen ausdrücken zu können.<br />
Auch eine nicht artgerechte<br />
Haltung, unerkannte Schmerzen<br />
durch Krankheit oder unpassende<br />
Ausrüstung begünstigen<br />
das Entstehen von<br />
Untugenden, die sich also<br />
letztendlich immer auf den<br />
Umgang <strong>mit</strong> dem Menschen<br />
zurückführen lassen. Um eine<br />
auftretende Untugend dauerhaft<br />
beseitigen zu können,<br />
muss man zunächst die Ursache<br />
herausfinden und individuell<br />
darauf eingehen. Alles<br />
andere wäre nur eine vorübergehende<br />
Lösung oder Kaschierung<br />
des Problems.<br />
Wehret den Anfängen<br />
Haben sich die ursprünglich<br />
direkten Reaktionen des Pferdes<br />
auf ein aufgetretenes Problem<br />
erst verfestigt, ist der einstige<br />
Auslöser <strong>mit</strong>unter nicht<br />
mehr heraus zu finden. Hat das<br />
Pferd gelernt, dass der Reiter<br />
herunter fällt wenn es buckelt,<br />
wird es dies wieder probieren<br />
– auch wenn es den drückenden<br />
Sattel, der Auslöser für das<br />
erste Buckeln war, nicht mehr<br />
trägt. So kann sich aus einem<br />
aufgetretenen Problem eine<br />
lästige Angewohnheit entwickeln,<br />
der der Besitzer bzw. Reiter<br />
<strong>mit</strong>unter nicht mehr gewachsen<br />
ist. Deshalb ist auch<br />
hier vorbeugen allemal besser<br />
als heilen.<br />
Die Grundlage dafür bilden<br />
folgende Faktoren:<br />
artgerechte Haltung <strong>mit</strong> sozialen<br />
Kontakten zu Artgenossen,<br />
ausreichenden Bewegungsmöglichkeiten,<br />
richtiger<br />
Futterzusammensetzung und -<br />
menge, Licht, Luft und Umweltreizen<br />
durch Aufenthalt<br />
im Freien<br />
Kenntnisse über die natürlichen<br />
Verhaltensweisen des<br />
Pferdes<br />
pferdegerechter Umgang<br />
und konsequente Erziehung,<br />
auf deren Basis ein Vertrauensverhältnis<br />
entsteht<br />
gute reiterliche Fähigkeiten<br />
<strong>mit</strong> klarer, für das Pferd verständlicher<br />
Hilfengebung und<br />
korrektem, ausreichendem Lösen<br />
des Pferdes vor weiterführender<br />
Arbeit unter dem Sattel<br />
Der Mensch<br />
als Leittier<br />
Das Pferd als Herdentier ist es<br />
gewohnt, in einer Rangordnung<br />
zu leben, in der jedes Tier<br />
einen festen Platz einnimmt.<br />
Für ein harmonisches Miteinander<br />
im Zusammenleben von<br />
Mensch und Pferd muss ersterer<br />
die Leittierrolle übernehmen.<br />
Dann respektiert und vertraut<br />
das Pferd dem Menschen<br />
und fühlt sich wohl dabei.<br />
Unsicheres, inkonsequentes<br />
Verhalten des Menschen jedoch<br />
verwirrt das Pferd und<br />
stellt die Rangordnung in Frage.<br />
Je nach charakterlicher Veranlagung<br />
wird ein energisches<br />
Pferd dem Menschen die Führungsposition<br />
absprechen und<br />
diese lieber gleich selbst übernehmen,<br />
während ein ängstliches<br />
noch unsicherer wird. So<br />
entsteht der Nährboden für<br />
Untugenden.<br />
Eine konsequente Erziehung<br />
zeichnet sich durch klare Grenzen<br />
und für das Pferd verständliche<br />
Anweisungen aus. Was<br />
gestern verboten war, darf man<br />
nicht heute durchgehen lassen