Der Pfarrbrief.pub - Sankt-servatius-guels.de
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KON<br />
AKT<br />
<strong>Pfarrbrief</strong><br />
Katholische Kirchengemein<strong>de</strong> St. Servatius Güls, St. Martin Winningen<br />
Sommer 2009<br />
Pfarrfest 2009 05. Juli 2009<br />
In dieser Ausgabe:<br />
Thema<br />
Sei-<br />
Kontakt informiert 2<br />
Ortsgeschichte<br />
Neue Messdiener<br />
Besuchsdienst 4<br />
Nachgefragt 6<br />
Messdienersommerfahrt 8<br />
Wallfahrt 9<br />
Serie 14 Nothelfer 10<br />
Demenz<br />
Bücherei<br />
3<br />
11<br />
Foto-Nachlese 12
S E I T E 2 P F A R R B R I E F S O M M E R 2 0 0 9<br />
Kontakt informiert<br />
Zuständigkeiten von Pastor, Diakon und Gemein<strong>de</strong>referent<br />
Zur Zeit arbeiten drei hauptamtliche Seelsorger in <strong>de</strong>r Pfarreiengemeinschaft Rübenach mit Bubenheim und Güls mit<br />
Winningen: Pastor Herbert Lucas, Diakon Bernhard Saxler und Gemein<strong>de</strong>referent Andreas Barzen.<br />
Ihre Aufgaben sind aufgeteilt; wobei die Aufgabenfel<strong>de</strong>r immer wie<strong>de</strong>r variieren können. Um zu sehen, wer für was<br />
zur Zeit zuständig ist, hier ein kleiner Überblick:<br />
Gemein<strong>de</strong>referent<br />
er ist zuständig für die Kin<strong>de</strong>rund<br />
Jugendarbeit in unseren<br />
Pfarreien<br />
er leitet und koordiniert die<br />
Kommunionvorbereitung in unseren<br />
Pfarreien<br />
er leitet die Katechetenrun<strong>de</strong><br />
er hält Kontakt zu Kin<strong>de</strong>rgärten<br />
und Grundschulen<br />
er koordiniert die Schulgottesdienst<br />
in <strong>de</strong>n Schulen<br />
er arbeit in <strong>de</strong>n Pfarrgemein<strong>de</strong>räten<br />
und <strong>de</strong>m Pfarreinrat mit<br />
er organisiert alternative Gottesdienste<br />
- wie Krabbelgottesdienste<br />
und Auszeiten<br />
er ist zuständig für die regelmäßigen<br />
Familiengottesdienste<br />
er leitet <strong>de</strong>n Familienkreis<br />
er arbeitet in <strong>de</strong>r Fachkonferenz<br />
„Ehe und Familien“ in Koblenz<br />
mit<br />
Diakon<br />
er hält verschie<strong>de</strong>ne Gottesdienste<br />
wie Tauffeier, Beerdigung<br />
und Trauung (alle Gottesdienste<br />
ohne Eucharistiefeier)<br />
er predigt regelmäßig in <strong>de</strong>n<br />
Gottesdiensten<br />
er leitet mit <strong>de</strong>m Pastor die<br />
Firmvorbereitung<br />
er hält Kontakt zu <strong>de</strong>n Seniorenheimen<br />
Laubenhof und Rebenhang<br />
er ist Präses <strong>de</strong>r kfd Güls<br />
er arbeit in <strong>de</strong>r Notfallseelsorge<br />
in Koblenz mit, d.h. regelmäßiger<br />
Bereitschaftsdienst rund um<br />
die Uhr<br />
er spen<strong>de</strong>t die Krankenkommunion<br />
älteren und kranken Mitbürgern<br />
er arbeit in <strong>de</strong>n Pfarrgemein<strong>de</strong>räten<br />
und im Pfarreienrat mit<br />
Pastor<br />
er leitet die Pfarreiengemeinschaft<br />
er koordiniert die Gottesdienste<br />
in <strong>de</strong>r Pfarreiengemeinschaft<br />
er ist Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />
Verwaltungsräte<br />
er arbeitet in <strong>de</strong>n Pfarrgemein<strong>de</strong>räten<br />
und im Pfarreienrat mit<br />
er organisiert die Firmvorbereitung<br />
mit <strong>de</strong>m Diakon<br />
er ist Dienstvorgesetzter von<br />
allen Mitarbeitern in <strong>de</strong>r Pfarreiengemeinschaft<br />
er ist Präses bei einigen kirchlichen<br />
Vereinen<br />
Diese Auflistung variiert jedoch, da mansche Aufgabenfel<strong>de</strong>r im Laufe <strong>de</strong>r Zeit an Be<strong>de</strong>utung verlieren, an<strong>de</strong>re Fel<strong>de</strong>r<br />
jedoch dagegen an Be<strong>de</strong>utung wachsen. – somit wer<strong>de</strong>n von Zeit zu Zeit die Arbeitsschwerpunkte <strong>de</strong>r drei Hauptamtlichen<br />
immer wie<strong>de</strong>r neu aufgeteilt.<br />
Pastor Lucas<br />
Kurznachrichten<br />
Wussten Sie schon...<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Diakon Bernhard Saxler ist seit einem Jahr Mitglied <strong>de</strong>s Seelsorge-Teams in unserer Pfarreiengemeinschaft<br />
Güls mit Winningen / Rübenach mit Bubenheim.<br />
unserer Pfarrbegegnungsstätte wur<strong>de</strong> vor 25 Jahren – am 11. November 1984 – eingeweiht; eine kleine<br />
Jubiläumsfeier fin<strong>de</strong>t am Freitag, 13. November, statt.<br />
ein großer Teil <strong>de</strong>r Stühle in unserer Pfarrbegegnungsstätte wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Sommerferien neu bezogen.<br />
<strong>de</strong>r Erlös <strong>de</strong>s diesjährigen Pfarrfestes betrug 1870 €; davon geht eine Spen<strong>de</strong> an die Koblenzer Obdachlosen<br />
Ambulanz, <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Teil verwen<strong>de</strong>n wir für die Beschaffung von Bänken auf <strong>de</strong>m Kirchplatz.<br />
die christlichen Kirchen in Güls und Winningen werben mit einem gemeinsamen Plakat für ihre jeweiligen<br />
Gottesdienste.<br />
bei <strong>de</strong>r 72 Stun<strong>de</strong>n-Aktion im Mai haben die Jugendlichen insgesamt 1117 € zugunsten <strong>de</strong>s Müttergenesungswerkes<br />
gesammelt.
Ortsgeschichte<br />
S E I T E 3<br />
Gna<strong>de</strong>nbil<strong>de</strong>s aus Prag.<br />
Das Großheiligenhäuschen<br />
Nicht - wie lange vermutet - aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt, son<strong>de</strong>rn schon im 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
errichtet wur<strong>de</strong> das wohl bekannteste Heiligenhäuschen in Güls, das Großheiligenhäuschen.<br />
Es steht in <strong>de</strong>r Gulisastraße am alten Weg nach Winningen, nahe<br />
<strong>de</strong>r „Eselsbrücke“ im Flur „Im Mirakel“, und fällt - wie <strong>de</strong>r Name schon sagt -<br />
durch seine Größe beson<strong>de</strong>rs auf.<br />
Den alten Bau bezeugen die großen Bogennischen<br />
im Inneren, das zugemauerte gotische<br />
Fenster <strong>de</strong>r linken Seite, die gotische Eingangstür<br />
und das Gitterfenster, welches durch eine antike<br />
Säule zweigeteilt ist. Das breite, leicht gewölbte<br />
Fenster wird durch eine schlanke Säule mit spätromanischen<br />
Kapitellen geteilt. Die Pieta im Innern<br />
stammt aus <strong>de</strong>m 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt und ist<br />
nach alter Überlieferung, eine Nachbildung eines<br />
Die offene Vorhalle ruht auf zwei gedrungenen Säulen mit einfachem Kapitell und<br />
Abakus. Seitlich davor befin<strong>de</strong>t sich ein großer Raststein, <strong>de</strong>r auch „Kiepenstein“<br />
genannt wird. Die Kapelle diente somit nicht nur als Anlaufstelle für Gebet und<br />
Andacht son<strong>de</strong>rn bot auch Wan<strong>de</strong>rern und Vorbeiziehen<strong>de</strong>n die Möglichkeit zum<br />
Pieta im Großheiligenhäuschen<br />
Abstellen von Traglasten und somit zum Verschnaufen und Entspannen. Auch bei<br />
Wind und Wetter wur<strong>de</strong> hier Schutz gesucht. Lange Zeit war es Brauch, dass Angehörige und Freun<strong>de</strong> nach einem<br />
Begräbnis sich nochmals zusammen hier trafen, um die Seele <strong>de</strong>s Verstorbenen <strong>de</strong>r Gottesmutter zu empfehlen.<br />
Im Laufe <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rte wur<strong>de</strong> die Kapelle baufällig. Hauptursache war die fehlen<strong>de</strong> Kanalisation. So wur<strong>de</strong> sie<br />
von <strong>de</strong>r 2005 gegrün<strong>de</strong>ten Stiftung “Alte Kirche“ von September 2007 bis Mai 2008 renoviert. Zum Beispiel sind nun<br />
die Gullys an <strong>de</strong>n Kanal angeschlossen, das Dach wur<strong>de</strong> erneuert, das Gemäuer ausgebessert und neue Bäume gepflanzt.<br />
So lädt ein prächtiges Gülser Schmuckstück wie<strong>de</strong>r zum Gebet und zum Verweilen ein.<br />
Messdiener<br />
Neue Messdiener 2009<br />
Beate Steichele<br />
Am 04.07.09 wur<strong>de</strong>n im Jugendgottesdienst 18<br />
Neue Messdiener <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> vorgestellt. Von<br />
nun an beginnt für sie <strong>de</strong>r regelmäßige Einsatz zum<br />
Messdienen.<br />
Ein herzliches Dankeschön an Matthias Manstein,<br />
Moritz Loch, Christopher Bündgen, Johannes<br />
Bündgen und Alexan<strong>de</strong>r Geil, die die Kin<strong>de</strong>r in<br />
wöchentlichen Gruppenstun<strong>de</strong>n auf ihren Dienst<br />
vorbereitet haben.<br />
Lei<strong>de</strong>r sind auf <strong>de</strong>m Foto nicht alle 18 abgebil<strong>de</strong>t:<br />
vorne v.l.: Katja Yern, Marius Kampfmann; Mitte<br />
v.l.: Linda Sei<strong>de</strong>l, Lena Komp, Natascha Rink, Jule<br />
Hendgen, Jan Wilbert; hinten v.l.: Alexan<strong>de</strong>r Zentner,<br />
Johanna Hellbach, Hannah Jesse, Marian Reh,<br />
Mike Schaks; es fehlen: Christina Wieacker, Lena<br />
Wieacker, Moritz Dorschner, Franziska En<strong>de</strong>rs,<br />
Bastian Spurzem, Celina Groß
S E I T E 4 P F A R R B R I E F S O M M E R 2 0 0 9<br />
Besuchsdienst<br />
Krankenhaus-Besuche von Pfarrangehörigen<br />
Seit vielen Jahren besuchen Ehrenamtliche unserer Pfarrei die Patientinnen und Patienten in <strong>de</strong>n Koblenzer Krankenhäusern.<br />
Voraussetzung ist, dass bei <strong>de</strong>r Aufnahme ins Krankenhaus die Person ihre Religion angegeben hat<br />
und einen Besuch nicht abgelehnt hat (Freiwilligkeits-Prinzip).<br />
Die Helferinnen und Helfer sind für ihre Aufgabe vorbereitet wor<strong>de</strong>n und unterliegen <strong>de</strong>r Schweigepflicht, wie die<br />
Seelsorger! Gera<strong>de</strong> in Zeiten <strong>de</strong>r Krankheit tut es gut, wenn jemand Offizielles im Namen <strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong> zu<br />
einem Besuch kommt.<br />
LEIDER passiert es immer öfter, dass wegen <strong>de</strong>r kurzen Verweildauer die Patienten schon nach Hause entlassen<br />
sind, bevor wir im Pfarrbüro davon Kenntnis erhalten haben. Hierfür bitten wir um Verständnis!<br />
Wenn Sie selber Interesse an <strong>de</strong>r Mitarbeit im Besuchsdienst haben, dann sprechen Sie doch einfach mit Diakon<br />
Saxler, mit Frau Christa Kiefer o<strong>de</strong>r mit Frau Steichele (Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s PfrGemRates)<br />
Maria<br />
Diakon Saxler<br />
Zu <strong>de</strong>n vier Mariendogmen<br />
Vor wenigen Wochen, am 15. August, feierte die katholische Kirche das Fest <strong>de</strong>r „leiblichen Aufnahme Mariens<br />
in <strong>de</strong>n Himmel“, bekannter unter <strong>de</strong>r Bezeichnung „Mariä Himmelfahrt“. Dies ist uns Anlass, an dieser Stelle<br />
die vier so genannten Mariendogmen <strong>de</strong>r katholischen Kirche kurz zu erläutern:<br />
- Das erste Dogma, das auf <strong>de</strong>m Konzil von Ephesus im Jahre 431 verkün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, ist zumin<strong>de</strong>st älteren katholischen<br />
Christen vom „Gegrüßet seist du, Maria“ wohl bekannt; <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r zweite Teil dieses Gebetes beginnt mit<br />
<strong>de</strong>n Worten: „Heilige Maria, Mutter Gottes ...“. Im Jahre 431 gab es noch keine unterschiedlichen Konfessionen;<br />
alle Christen bekannten und bekennen heute noch, dass Jesus <strong>de</strong>r Sohn Gottes ist. Wer ihn sieht, sieht Gott.<br />
Denn er ist das sichtbare „Ebenbild <strong>de</strong>s unsichtbaren Gottes“ (vgl. Kol 1, 15). Wer ihn hört, hört Gott. Denn er<br />
ist das „Wort Gottes“, d.h. in ihm sagt sich Gott selbst aus. Jesus ist die dritte Person in Gott; ja: Jesus ist Gott.<br />
Wenn aber Jesus Gott ist, dann ist seine Mutter natürlich „Mutter Gottes“. Das Konzil von Ephesus begrün<strong>de</strong>te<br />
das mit <strong>de</strong>n Worten: „Denn sie hat das Wort, das aus Gott ist und Fleisch wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>m Fleisch nach geboren“.<br />
- Gott setzt mit <strong>de</strong>r Menschwerdung seines Sohnes einen neuen Anfang in <strong>de</strong>r Beziehung zwischen sich und <strong>de</strong>n<br />
Menschen. Da aber Jesus auch wahrer Mensch sein und <strong>de</strong>shalb aus einer jungen Frau geboren wer<strong>de</strong>n sollte,<br />
brauchte Gott für diesen Plan die freie Zustimmung <strong>de</strong>r von ihm erwählten jungen Frau. Mit ihrer Aussage<br />
„Siehe, ich bin die Magd <strong>de</strong>s Herrn!“ (vgl. Lk 1, 46) nimmt Maria sich selbst zurück und vertraut sich ganz <strong>de</strong>m<br />
Geist Gottes an. Gott und Maria - sonst ist keiner beteiligt, auch kein Mann. Deshalb das Dogma von <strong>de</strong>r Jungfräulichkeit<br />
Mariens (verkün<strong>de</strong>t auf <strong>de</strong>r Lateransyno<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 649).<br />
Die christlichen Kirche und alle Konfessionen sprechen also schon seit mehr als 1000 Jahren von <strong>de</strong>r<br />
„jungfräulichen Gottesmutter Maria“. An<strong>de</strong>rs ist es mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Mariendogmen neueren Datums:<br />
- Am 8. Dezember feiert die katholische Kirche <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>r Existenz Mariens, nämlich das „Hochfest <strong>de</strong>r<br />
ohne Erbsün<strong>de</strong> empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“; im Volksmund auch „Unbeflecke Empfängnis<br />
Mariens“. Diese Umschreibung hat aber in <strong>de</strong>r Vergangenheit zu großen Missverständnissen geführt: Denn mit<br />
<strong>de</strong>r „Empfängnis“ Jesu im Schoß seiner Mutter Maria hat dieses Fest überhaupt nichts zu tun. Das Dogma besagt<br />
vielmehr, dass Maria von Anfang an, also seit ihrer Zeugung im Schoß ihrer Mutter Anna ohne <strong>de</strong>n geringsten<br />
„Flecken“, d.h. ohne je<strong>de</strong> Sün<strong>de</strong>, sogar ohne die so genannte Erbsün<strong>de</strong> gewesen ist. Diese Überzeugung gehörte<br />
schon seit vielen Jahrhun<strong>de</strong>rten zum Glaubensgut <strong>de</strong>r Christen; als Dogma verkün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> dieser Glaube aber<br />
erst am 08. Dezember 1854 von Papst Papst Pius IX.<br />
- Und das Dogma von <strong>de</strong>r „leiblichen Aufnahme Mariens in <strong>de</strong>n Himmel“ wur<strong>de</strong> noch später verkün<strong>de</strong>t,<br />
nämlich am 01. November 1950 von Papst Pius XII. Mit <strong>de</strong>m eingangs erwähnten Fest „Mariä Himmelfahrt“ am<br />
15. August feiert die katholische Kirche die Vollendung Mariens als ganze Person, mit Leib und Seele. Sie ist<br />
schon jetzt bei Gott im Himmel; ihre Auferstehung erfolgt nicht erst am „jüngsten Tag“.<br />
Jürgen Sonntag
Zum Fest Mariä Himmelfahrt schreibt <strong>de</strong>r Benediktinerpater Anselm Grün:<br />
(in: Christ in <strong>de</strong>r Gegenwart Nr.33, 13.08.2000)<br />
Marienfeste sind optimistische Feste. In ihnen spielen wir<br />
uns in das Geheimnis unserer Erlösung hinein. Am 15.<br />
August drücken wir auf festliche Weise unseren Glauben<br />
aus, dass wir im Tod nicht ins Bo<strong>de</strong>nlose fallen, son<strong>de</strong>rn<br />
in die mütterlichen Arme Gottes hinein sterben. Im Tod<br />
wird nicht nur unsere Seele zu Gott kommen, son<strong>de</strong>rn wir<br />
als diese konkrete Person, ganzheitlich mit Leib und Seele.<br />
Natürlich wird <strong>de</strong>r hinfällige Leib verwesen.<br />
„Die Wür<strong>de</strong> unseres Leibes<br />
S E I T E 5<br />
Aber unsere Person, die sich in diesem Leib ausdrückt,<br />
wird aufgenommen in die Herrlichkeit Gottes. <strong>Der</strong> Leib<br />
gehört zu unserer Person. Alle unsere Gefühle drücken<br />
sich im Leib aus. Unsere Liebe geht über <strong>de</strong>n Leib. Wir<br />
können mit an<strong>de</strong>ren Menschen nur über <strong>de</strong>n Leib in Beziehung<br />
treten. Die Worte, die wir sprechen und hören,<br />
ertönen nur durch <strong>de</strong>n Leib. Um einen Menschen zu erkennen,<br />
sehen wir ihm ins Gesicht. In seinen Mienen<br />
können wir ablesen, wie es ihm geht. Wenn wir ihn lieben,<br />
berühren wir ihn zärtlich. Wenn wir im Tod mit Leib<br />
und Seele zu Gott gelangen, dann heißt das, dass alles,<br />
was wir erlebt haben an Liebe und Freu<strong>de</strong>, an Schmerz<br />
und Leid, in Gott hinein gerettet wird.<br />
An diesem Fest <strong>de</strong>r heiligen Maria feiern wir die Wür<strong>de</strong><br />
unseres Leibes. In unserem Leib, <strong>de</strong>r im Tod in die Gestalt<br />
<strong>de</strong>s verherrlichten Leibes Christi verwan<strong>de</strong>lt wird<br />
(Phil 3, 21), will jetzt schon Gottes Herrlichkeit aufleuchten.<br />
Unser Leib ist ein Ort <strong>de</strong>r Gotteserfahrung und Gottesbegegnung.<br />
Wir nehmen Gott mit unseren Sinnen<br />
wahr, in<strong>de</strong>m wir ganz im Schauen, im Hören, im Riechen,<br />
Schmecken und Tasten sind. Wir können Gottes<br />
Liebe nur über unseren Leib erfahren, in<strong>de</strong>m wir uns von<br />
ihm in seiner Schöpfung berühren und umarmen lassen,<br />
in<strong>de</strong>m wir in <strong>de</strong>r Eucharistie <strong>de</strong>n Leib und das Blut Christi<br />
in uns aufnehmen. Leib und Blut Christi sind die<br />
fleischgewor<strong>de</strong>ne Liebe Gottes, die unseren Leib durchdringen<br />
möchte. Das Fest Maria Himmelfahrt möchte uns<br />
befreien von unserer Leibfeindlichkeit.“<br />
Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt<br />
(Hannes Schäfer, in: Die Kräuterweihe - ein zeitgerechter Brauch, herausgegeben von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sstelle <strong>de</strong>r katholischen Landvolkbewegung<br />
Deutschlands, Grafenau 1989)<br />
„Über die Jahrhun<strong>de</strong>rte hinweg hat die Kirche die heilen<strong>de</strong>n<br />
Kräfte <strong>de</strong>r Pflanzen beachtet und im Brauch <strong>de</strong>r<br />
Kräutersegnung auf die Schöpferkraft Gottes hingewiesen.<br />
... Zunächst hatte die Kirche die Weihe <strong>de</strong>r Heilkräuter<br />
mit verschie<strong>de</strong>nen Festen <strong>de</strong>s Kirchenjahres verbun<strong>de</strong>n.<br />
Geblieben ist davon die Kräuterweihe an Mariä<br />
Himmelfahrt - nicht nur, weil die Kräuter in<br />
diesen hochsommerlichen Wochen ihre Blütezeit<br />
und auch die stärkste Heilkraft haben,<br />
son<strong>de</strong>rn auch wegen <strong>de</strong>s inneren Zusammenhangs<br />
mit diesem Marienfest. In Legen<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Frühzeit <strong>de</strong>r Kirche ... wird ausgemalt,<br />
wie <strong>de</strong>r Gottessohn seine Mutter nach ihrem<br />
Tod auch mit <strong>de</strong>m Leib in <strong>de</strong>n Himmel heimgeführt<br />
hat. Später kam noch die Legen<strong>de</strong><br />
dazu, die Apostel hätten beim Öffnen <strong>de</strong>s<br />
Grabes nur mehr Rosen vorgefun<strong>de</strong>n.<br />
Mehr dürfte für <strong>de</strong>n Zusammenhang <strong>de</strong>s<br />
Brauches mit <strong>de</strong>m Marienfest beigetragen<br />
haben, daß man Maria schon früh als 'Schützerin <strong>de</strong>r<br />
Feldfrüchte' bezeichnete. Spätere Bil<strong>de</strong>r und Figuren <strong>de</strong>r<br />
'Madonna im Ährenkleid' geben davon Zeugnis, wobei<br />
für die Deutung auch an<strong>de</strong>re Motive verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n<br />
(z. B. Maria als Feld, auf <strong>de</strong>m das Korn <strong>de</strong>s Heiles<br />
wächst). ...<br />
Bis in die Frühzeit reichen die Aussagen zurück, die das<br />
Geheimnis <strong>de</strong>s Festes Mariä Himmelfahrt beschreiben. In<br />
<strong>de</strong>r Ostkirche wur<strong>de</strong> das Fest bald nach <strong>de</strong>m Konzil von<br />
Ephesus (431) begangen. Die römische Kirche feiert es<br />
seit <strong>de</strong>m 7. Jahrhun<strong>de</strong>rt. In <strong>de</strong>r gesamten Christenheit<br />
gehörte es zu <strong>de</strong>n Hochfesten und hatte <strong>de</strong>n gleichen<br />
Rang wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten. In unserer<br />
Zeit wur<strong>de</strong> das Fest neu in <strong>de</strong>n Blickpunkt gerückt, als<br />
Papst Pius XII. am 1. November 1950 das Dogma verkün<strong>de</strong>te,<br />
daß Maria am En<strong>de</strong> ihres irdischen<br />
Lebenslaufes mit Leib und Seele in die Herrlichkeit<br />
<strong>de</strong>s Himmels aufgenommen wur<strong>de</strong>. ...<br />
Maria wur<strong>de</strong> schon bald verehrt als die<br />
'schönste Blume', die in <strong>de</strong>r Schöpfung hervorgebracht<br />
wur<strong>de</strong>. Die uns das Heil <strong>de</strong>r Welt gebracht<br />
hat, ist zur Patronin <strong>de</strong>r Schöpfung gewor<strong>de</strong>n.<br />
Die Kirche hat an diesem Festtag die<br />
ganze Fülle <strong>de</strong>r Schöpfung in die Liturgie einbezogen.<br />
So sind auch die Texte <strong>de</strong>r Festmesse<br />
<strong>de</strong>s Marienfeiertags geprägt von Blumen und<br />
Kräutern. In einer Lesung <strong>de</strong>s Tages hören wir.<br />
'Ich wuchs wie eine Ze<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Libanon, wie ein Zypressenbaum<br />
im Berge Sion; ich wuchs wie eine Ka<strong>de</strong>spalme<br />
und wie ein Rosenbusch in Jericho. Ich wuchs<br />
wie ein schöner Ölbaum auf <strong>de</strong>m Fel<strong>de</strong> und wie ein A-<br />
horn an <strong>de</strong>n Wassern <strong>de</strong>r Ebene. Wie Zimet und würziger<br />
Balsam gab ich Duft, wie kostbare Myrrhe verbreitete ich<br />
um mich lieblichen Wohlgeruch.'<br />
Die Blumen wer<strong>de</strong>n hier genannt als Sinnbil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Schönheit Gottes, die sich wi<strong>de</strong>rspiegelt im Herzen <strong>de</strong>r<br />
Mutter Gottes.“
S E I T E 6 P F A R R B R I E F S O M M E R 2 0 0 9<br />
Nachgegfragt<br />
Interview mit Susanne und Marco Kaul<br />
Jürgen Sonntag<br />
Schön, dass ihr bei<strong>de</strong>n zu diesem Interview bereit seid. - Legen wir gleich los:<br />
Susanne, kannst du dich noch daran erinnern, wie das war, als du vor ungefähr 6<br />
Jahren für <strong>de</strong>n PGR (Pfarrgemein<strong>de</strong>rat) kandidiert hast<br />
Susanne Kaul<br />
Ja, natürlich! - Ich wollte mich zur Wahl stellen. Aber <strong>de</strong>r Rudolf Demerath meinte<br />
damals, das wäre keine so gute I<strong>de</strong>e, weil ich ja zu <strong>de</strong>r Zeit mein Studium angefangen<br />
habe und <strong>de</strong>shalb wohl nicht regelmäßig an <strong>de</strong>n Sitzungen teilnehmen könnte.<br />
Er hat mir davon abgeraten.<br />
Jürgen Sonntag<br />
Und ich habe dich überzeugt, trotz<strong>de</strong>m zu kandidieren. - Inzwischen sind 6 Jahre<br />
vergangen, und du bist immer noch im PGR. - Und du, Marco, engagierst dich ja<br />
auch seit vielen Jahren in unserer Pfarrei.<br />
Marco Kaul<br />
Ja, seit 2000. Da bin ich zum ersten Mal bei <strong>de</strong>r Messdiener-Sommerfahrt mitgefahren; und danach habe ich mich<br />
dann entschie<strong>de</strong>n, aktiver zu wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Pfarrei, insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>n Messdienern. Wir sind bei<strong>de</strong> heute noch aktive<br />
Messdiener, weil wir glauben, dass es sinnvoll ist, auch selbst Messdiener zu sein, wenn man <strong>de</strong>n Messdienerrat<br />
leitet.<br />
Damals waren Susanne und ich 15 Jahre alt. Wir sind ja Zwillinge.<br />
Jürgen Sonntag<br />
Woran liegt das <strong>de</strong>nn, dass ihr bei<strong>de</strong> so engagiert in unserer Gemein<strong>de</strong> mitarbeitet<br />
Susanne Kaul<br />
So genau weiß ich das eigentlich selbst nicht. Das ist eben so gekommen. Es macht uns einfach Spaß. Ich habe mir<br />
das nicht vorgenommen. Ich bin auch erst recht spät Messdienerin gewor<strong>de</strong>n, mit 14. Und da ist man dann so reingerutscht.<br />
Damals hat <strong>de</strong>r Rudolf alle Messdiener ab 14 eingela<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>n Messdiener-Rat zu kommen. Und weil ich ja<br />
14 war, bin ich da auch hin, habe mir das mal angeguckt. Das war immer 'ne schöne Gemeinschaft. Wir durften gleich<br />
selbst mal was organisieren. <strong>Der</strong> Rudolf hat uns Vertrauen geschenkt. Und das ging dann einfach immer so weiter -<br />
bis <strong>de</strong>r Rudolf sich dann aus <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> verabschie<strong>de</strong>t hat. Und dann hieß es: entwe<strong>de</strong>r wir machen selbständig<br />
und in eigener Verantwortung weiter o<strong>de</strong>r es gibt diese intensive Messdiener-Arbeit eben nicht mehr.<br />
Jürgen Sonntag<br />
Da ist <strong>de</strong>ine Schwester ja wohl mit gutem Beispiel voran gegangen, Marco. Susanne war 14, als sie <strong>de</strong>n Messdiener-<br />
Rat ent<strong>de</strong>ckte - und du warst ja schon 15, als du zum ersten Mal die Messdiener-Sommerfahrt mitgemacht hast.<br />
Marco Kaul<br />
Ja; Susanne und die Evamaria Müller haben mich damals überre<strong>de</strong>t und mir in einem Schnellkurs beigebracht, was<br />
man so als Messdiener machen muss und dann einfach mitgenommen zum Gottesdienst. Und dann war ich Messdiener<br />
ohne je<strong>de</strong> weitere Vorbereitung. Aber es war schon meine eigene Überzeugung; ich wollte ja Messdiener wer<strong>de</strong>n.<br />
Jürgen Sonntag<br />
Auch wenn Susanne Mitglied <strong>de</strong>s PGR ist und Marco eben nicht - ihr macht ja doch sehr viel zusammen. Könnt ihr<br />
mal aufzählen, was ihr so alles macht!<br />
Marco Kaul<br />
Eigentlich machen wir alles zusammen; wir sprechen uns zumin<strong>de</strong>st immer vorher ab. Ich bin zwar im Messdiener-<br />
Rat nur noch selten anwesend, weil ich ja in Gießen Medizin studiere. Aber ich komme an fast je<strong>de</strong>m Wochenen<strong>de</strong>.<br />
Und wir telefonieren auch viel. Also:<br />
- Messdienerarbeit<br />
+ Messdienerrat leiten<br />
+ Messdienerplan erstellen<br />
+ Messdiener-Sommerfahrt vorbereiten und durchführen<br />
+ kleinere Unternehmungen planen und durchführen<br />
- Jugendgottesdienste vorbereiten und durchführen<br />
- Wir singen mit im Jugend- bzw. Projektchor<br />
- Wir gehören auch bei<strong>de</strong> zum Redaktionsteam dieses Heftes KONTAKT.<br />
Susanne Kaul<br />
Damit angefangen haben wir ja schon, als <strong>de</strong>r Rudolf noch da war. Weil er ja schon wusste, dass er weggeht, hat er<br />
uns gefragt, ob wir nicht einmal alleine eine Freizeit für Messdiener bis 14 organisieren wollten.