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Weihnachten 08 - Sankt-servatius-guels.de

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KONAKTPfarrbriefKatholische Kirchengemein<strong>de</strong> St. Servatius Güls, St. Martin WinningenWEIHNACHTEN 20<strong>08</strong>Einladung zum LebenWenn Gottsein Zeltunter <strong>de</strong>n MenschenaufschlägtDann kann manfast sicher seindass er keinHaus wollteDann kann manfast sicher seindass Lebenzum Abenteuer wirdDann kann manfast sicher seindass <strong>de</strong>r Wegdurch Wüsten gehtIn dieser Ausgabe:ThemaSerie Gülser Köpfe:Pastor Busenben<strong>de</strong>rSeiteMeine Arbeitswoche 3Stiftung Alte Kirche 4Adveniat-Aktion 2009 5Neue Homepage 6Serie 14 Nothelfer: 7Der Hl. GeorgGottesdienstordnung 8Kloster Helgoland 9Thema: Armut 10Sternsingeraktion 11Termine 122Dann kann manfast sich seindass Leben in Füllegemeint istEr wartetauf Antwort.Ausschnitt aus <strong>de</strong>r Krippe in <strong>de</strong>r Alten KircheGeben wir Ihm unsere Antwort, in <strong>de</strong>m wir unsere Weihnachtsfreu<strong>de</strong> weitertragen.Das wünscht Ihnen von Herzen Ihr SeelsorgeteamHerbert Lucas Bernhard SaxIer Andreas BarzenPastor Diakon Gemein<strong>de</strong>referent


S EITE 2 P FARRBRIEF WEIHNACHTEN 20<strong>08</strong>„Ich habe Pfarrer Busenben<strong>de</strong>rals großen, gut aussehen<strong>de</strong>nMann in Erinnerung, <strong>de</strong>r von<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn Achtung und Ehrfurchtin <strong>de</strong>r Kirche, sowie Achtungund Respekt vor <strong>de</strong>r Geistlichkeitund auch <strong>de</strong>n Lehrernerwartete. Er unterrichtete unsmit ziemlicher Strenge aber ichhatte nie Angst vor ihm, obwohlich mich erinnere, dass er sehrzornig wer<strong>de</strong>n konnte, wenn er sich über etwas ärgerte.Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite war er ein Mann, <strong>de</strong>r sich sehr umdas Wohl <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>mitglie<strong>de</strong>r sorgte. Aus Erzählungenist mir bekannt, dass er nach <strong>de</strong>r Wolkenbruchkatastrophe1932 die betroffenen Familien mit Nahrungsmittelnversorgte und im Pfarrhaus eine Suppenküche einrichtete.[…] Im Kriege verbrachte er die Bombenangriffebei <strong>de</strong>n Menschen in <strong>de</strong>ren Keller und segnete sie. Denschweren Bombenangriff 1944 überlebte er zum Beispielim Hause Kissel, jetzt Apotheke Paasch. Am nächstenTag half er beim Ausgraben <strong>de</strong>r Toten. Obwohl vieleMenschen Güls verlassen hatten, blieb er die ganze Zeitin Güls und legte nach <strong>de</strong>m Krieg bei Aufräumarbeitenund Renovierung <strong>de</strong>r zerstörten Pfarrkirche selbst Handan. […]“Resi JonasSerie: Gülser KöpfePastor Busenben<strong>de</strong>rZu Beginn unserer neuen Serie wollen wir uns einem Pastor widmen, <strong>de</strong>r von 1923- 1957 in Güls wirkte: PfarrerAdolf Busenben<strong>de</strong>r. Er wur<strong>de</strong> am 05.03.1881 geboren, starb mit 82 Jahren und wur<strong>de</strong> am 06.<strong>08</strong>.1963 vor <strong>de</strong>r Kirchebeigesetzt. Die Meisten kennen ihn nur, weil eine Straße nach ihm benannt ist. Doch wer war er wirklich? Wir habenGülser „Urgesteine“ gefragt.„Unseren neuen Pastor, Herrn Busenben<strong>de</strong>r, lernte ich1923 kennen. Er besuchte unser kleines Kloster neben<strong>de</strong>r alten Kirche, das <strong>de</strong>n Schwestern vom Heiligen Geistgehörte. Dort befan<strong>de</strong>n sich auch ein Altersheim und eineVerwahrschule, die ich besuchte. Wir freuten uns, dass<strong>de</strong>r Pastor kam und sangen und sagten Gedichte auf.Doch Herr Busenben<strong>de</strong>r hatte es schwer. Es lag an seinerganzen Art, Kontakt zu <strong>de</strong>n Gülsern zu bekommen.Mit meinem Vater war das Verhältnis getrübt. Er hatteim Gemein<strong>de</strong>rat gegen <strong>de</strong>n Plan <strong>de</strong>s Pastors gestimmt,<strong>de</strong>r das neu zu erbauen<strong>de</strong> Pfarrhaus an die Kirche anbauenwollte, um die Kirche mit trockenen Füßen zu erreichen.Es wur<strong>de</strong> dann aber doch eine Lösung gefun<strong>de</strong>n,sodass die Kirche weiterhin umgangen wer<strong>de</strong>n konnte.Das Verhältnis zu meinem Vater än<strong>de</strong>rte sich nach 1933.Bei<strong>de</strong> waren Gegner <strong>de</strong>s Nationalsozialismus. Pastor Busenben<strong>de</strong>rübte von <strong>de</strong>r Kanzel aus offene Kritik an <strong>de</strong>nMaßnahmen <strong>de</strong>r Nationalsozialisten […]. Als in <strong>de</strong>nSchulen die Kreuze entfernt wer<strong>de</strong>n mussten, kannte seineWut keine Grenzen. Er wetterte von <strong>de</strong>r Kanzel ausüber die Maßnahme und ein paar Tage später ließen dieGülser Frauen ihre schulpflichtigen Kin<strong>de</strong>r zu Hause undunter <strong>de</strong>r Leitung von Frau Frank zogen sie in die Schuleund protestierten. Daraufhin wur<strong>de</strong> Pastor Busenben<strong>de</strong>rin Schutzhaft genommen und nach Koblenz in das Gefängnisim Vogelsang gebracht. Es entstand große Unruhein Güls und nach 3 Wochen wur<strong>de</strong> er wie<strong>de</strong>r entlassen.Als auch Güls durch <strong>de</strong>n Bombenkrieg heimgesuchtwur<strong>de</strong>, zeigte sich seine soziale Seite. Er half bei <strong>de</strong>r Bergung<strong>de</strong>r Toten und spen<strong>de</strong>te Trost. Die Küche <strong>de</strong>s Pfarrhausesstand allen offen und hier hat auch seine HaushälterinFrl. Rosa tüchtiges geleistet. Ich fin<strong>de</strong>, so hat er esverdient, dass er seine letzte Ruhestätte neben <strong>de</strong>r Kirchegefun<strong>de</strong>n hat.“Susi Hermans„Ja, das war ein strenger Pastor, <strong>de</strong>r Pastor Busenben<strong>de</strong>r:Als Kin<strong>de</strong>r mussten wir uns von <strong>de</strong>r ‚Christenlehre’ vorherbei ihm abmel<strong>de</strong>n, wenn wir mal nicht kommenkonnten. Einer Frau mit einem etwas großzügigen Dekolletéhat er die Kommunion verweigert und eine an<strong>de</strong>re,die in Hosen zum Gottesdienst kam, hat er aufgefor<strong>de</strong>rt,sich richtig anzuziehen. Er selbst war ja immer richtigangezogen: Sonntags war er mit langer Soutane beklei<strong>de</strong>t.Auch an seinem Gesicht konnte man erkennen, obSonntag o<strong>de</strong>r Alltag war. Der Pastor Busenben<strong>de</strong>r wareben noch so'n richtiger ‚Hochwür<strong>de</strong>n’ - wie <strong>de</strong>r KaplanEckert!“Hil<strong>de</strong>gard Wilbert“Das war ein akkurater Mensch; alle hatten Respekt vorihm! Sonntagmorgens um sieben war Jugendmesse, dasind wir in Pfadfin<strong>de</strong>r-Kluft hin. Am Nachmittag warChristenlehre; also wie<strong>de</strong>r hin. Auch werktags warenmorgens zwei Messen. Sein Kaplan Stän<strong>de</strong>bach hat unseingebläut: Keiner kommt als Messdiener an <strong>de</strong>n Altar,<strong>de</strong>r die Messgebete nicht auswendig kann – auf Lateinnatürlich: „Suscipiat dominus sacrificium ...“. Beerdigungenwaren morgens; als Messdiener hatten wir dann fürdie Zeit schulfrei. Manchmal waren ja auch zwei Beerdigungen.Dann hatten wir eben länger schulfrei. Und dieBrautleute hat er erst mal gefragt: Wollt ihr heiraten o<strong>de</strong>rmüsst ihr heiraten!?“Erich Groß sen.„Als ich 1952 nach Güls kam, musste ich aus beruflichenGrün<strong>de</strong>n beim Bürgermeister, <strong>de</strong>m Landrat und auch bei<strong>de</strong>m damaligen Pastor vorstellig wer<strong>de</strong>n.Pastor Busenben<strong>de</strong>r und ich haben uns von <strong>de</strong>r erstenMinute an sehr gut verstan<strong>de</strong>n. Ich habe ihn als einenhochintelligenten, phantastisch gebil<strong>de</strong>ten Mann kennengelernt. Er interessierte sich sehr dafür, wie man Theologiezu dieser Zeit neu lehrte und dargestellt hat. Da ichfrisch aus <strong>de</strong>m Studium kam hatten wir über diese moraltheologischenNeuheiten ein ausgiebiges Gesprächsthema.Ich erinnre mich heute noch gerne an die Zusammenarbeitmit ihm.“(anonym)


Meine ArbeitswocheAus <strong>de</strong>m Tagebuch eines PastorsS EITE 3In einem alten Kalauer heißt es: „Ein Pastor re<strong>de</strong>t sonntags unverständlich und in <strong>de</strong>r Woche ist er unsichtbar.“ Wasmacht ein Pastor die ganze Woche? Die Tätigkeit eines Pastors ist vielfältig und reichhaltig, beson<strong>de</strong>rs wenn die Pfarreiengemeinschaftenimmer größer wer<strong>de</strong>n. Um einen kleinen Einblick in die tagtägliche Arbeit zu geben, wur<strong>de</strong> ichvon <strong>de</strong>r Redaktion gebeten, einmal eine Arbeitswoche zu skizzieren.Montag: Am Vormittag laufen<strong>de</strong> Geschäfte im Pfarrbüro Rübenach und Güls erledigen. Am Nachmittag steht einKondolenzbesuch bei Hinterbliebenen an, danach etliche Telefonate und danach eine Verwaltungsratssitzung in Rübenach.Dienstag: Nach <strong>de</strong>m Gottesdienst am Morgen steht ein Teamgespräch mit <strong>de</strong>n Mitarbeitern <strong>de</strong>r Pfarreiengemeinschaftan: Planung und Terminvereinbarung für die nächsten Wochen. Am Nachmittag ist ein Gespräch mit <strong>de</strong>m Bistumsarchitektenangesetzt, danach wie<strong>de</strong>r ein Kondolenzbesuch. Am Abend Vorstandssitzung <strong>de</strong>r Frauengemeinschaft, danachVorbereitung auf die Beerdigung.Mittwoch: Erledigungen im Pfarrbüro Güls und Treffen mit einem Elternpaar bezüglich <strong>de</strong>r Taufe ihres Kin<strong>de</strong>s. AmNachmittag Sterbeamt und Beerdigung. Danach ein Gespräch mit einem Mann, <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>r in die Kirche eintreten willund anschließend Vorstandssitzung <strong>de</strong>s Pfarrgemein<strong>de</strong>rates.Donnerstag: Vormittag: Sprechstun<strong>de</strong> im Pfarrbüro Güls. Am Nachmittag: Vorbereitung für die Sonntagsmesse undfür ein Sterbeamt.Freitag: Vormittag: Dekanatskonferenz. Nachmittag: Sterbeamt und Beerdigung und danach Vorbereitung für <strong>de</strong>nSonntagsgottesdienst. Abends: Frei.Samstag: Vormittag: Messdienerfrühstück in Rübenach. Am Nachmittag Taufgespräch und Vorabendmessen in Rübenachund Güls.Sonntag: Gottesdienst in Bubenheim. Am Nachmittag: Gesellschaftliche Verpflichtungen: Handarbeitsbasar <strong>de</strong>r Seniorenin Rübenach, Konzert KiTa Güls, Konzert Frauenchor Bubenheim.Vielfältige Arbeiten, intensive Termine und weniger intensive Termine wechseln sich ab. Langweilig wird es als Pastornie. Aber trotz <strong>de</strong>r Arbeit ist es immer wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r schönste Beruf, <strong>de</strong>n ich mir vorstellen kann.Pastor Herbert LucasFundgrubeWarten auf <strong>de</strong>n Messias»Meine Damen und Herren, wir haben in <strong>de</strong>r Tat viele Gemeinsamkeiten. Wir warten alle auf <strong>de</strong>n Messias. Sieglauben, er ist bereits gekommen, ist wie<strong>de</strong>r gegangen und wird einst wie<strong>de</strong>rkommen. Ich glaube, dass er bishernoch nicht gekommen ist, aber dass er irgendwann kommen wird. Deshalb mache ich Ihnen einen Vorschlag: LassenSie uns gemeinsam warten. Wenn er dann kommen wird, fragen wir ihn einfach: Warst du schon einmal hier?Und dann hoffe ich, ganz nahe bei ihm zu stehen, um ihm ins Ohr zu flüstern: „Antworte nicht!“«(zitiert nach: Elie Wiesel, Zum Geleit: Kultur allein genügt nicht, in: Boschki, Reinhold / Mensink, Dagmar [Hgg.], Kultur allein ist nicht genug. Das Werkvon Elie Wiesel – Herausfor<strong>de</strong>rung für Religion und Gesellschaft, Münster, 1998, Seite 39)Besinnung im AdventEinladungWer im oft stressigen Alltag einmal abschalten, zur Ruhe kommen und sich auf die bevorstehen<strong>de</strong>nFeiertage einstimmen will, ist herzlich zur Spätschicht am 19.12. um 19.00 Uhr in<strong>de</strong>r Begegnungsstätte eingela<strong>de</strong>n. JEDER ist willkommen.Außer<strong>de</strong>m gibt es wie<strong>de</strong>r eine Frühschicht am Heiligen Abend, 24.12. um 8.30 Uhr in <strong>de</strong>rPfarrkirche. Es wäre schön, wenn je<strong>de</strong>r einen Beitrag zum anschl. gemeinsamen Frühstückmitbringen könnte.


S EITE 4 P FARRBRIEF WEIHNACHTEN 20<strong>08</strong>Stiftung Alte KircheDie Stiftung Alte Kirche Güls…... wur<strong>de</strong> durch eine großzügige Spen<strong>de</strong> einer Dame aus Güls mit Satzung vom 20.09.2005 gegrün<strong>de</strong>t.Das Stiftungskapital kann durch Zustiftungen vermehrt wer<strong>de</strong>n, jedoch darf es nicht vermin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Lediglich dieErlöse/Zinsen aus diesem Kapital dürfen entsprechend <strong>de</strong>m Stiftungszweck für <strong>de</strong>n Erhalt und <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>r AltenKirche, Kapellen und Bildstöcke verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Die Stiftung ist <strong>de</strong>shalb auf zweckgebun<strong>de</strong>ne Spen<strong>de</strong>n angewiesen,um <strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r ihr anvertrauten Liegenschaften zu gewährleisten. Die Stiftung dankt für die bisherigenSpen<strong>de</strong>n und bittet um weitere finanzielle Unterstützung auf die Konten:Sparkasse Koblenz, Konto-Nr. 990 <strong>08</strong>7 05, BLZ: 570 501 20Volksbank Koblenz Mittelrhein, Konto-Nr. 45 68 59 2000, BLZ. 570 900 00.Die Stiftung ist gemeinnützig, alle Zuwendungen sind steuerlich begünstigt. Spen<strong>de</strong>nquittungen wer<strong>de</strong>n erstellt.Kontakt: Kath. Pfarrgemein<strong>de</strong> St. Servatius, Gulisastr. 40, 56072 Koblenz-Güls.Gelungene Restaurierung und weitere ProjekteVoraussetzung für die Außenrestaurierung <strong>de</strong>s Großheiligenhäuschens war, dass das Oberflächenwasser von Kapellen-innenraumund Vorhalle ferngehalten wird. Dies wur<strong>de</strong> durch ein Kanalsystem erreicht, welches in <strong>de</strong>n städtischenKanal entwässert wird. Es wur<strong>de</strong>n Dachrinnen angebracht und die Dachschiefer repariert.Die bei<strong>de</strong>n schadhaften Kastanienbäume mussten gefällt wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Sanierung<strong>de</strong>r Kapelle wur<strong>de</strong> festgestellt, dass armdicke Baumwurzeln in die bei<strong>de</strong>nSäulenfundamente eingewachsen waren und die Standfestigkeit <strong>de</strong>r Vorhallebereits erheblich gefähr<strong>de</strong>t hatten. Die Kapelle wur<strong>de</strong> entsprechend <strong>de</strong>n historischenFun<strong>de</strong>n farblich gefasst. Eine neue Eingangstür wur<strong>de</strong> eingebaut. DieTreppenanlage mit <strong>de</strong>n Po<strong>de</strong>sten in und an <strong>de</strong>r Vorhalle wur<strong>de</strong> mit Natursteinneu gestaltet und mit 2 Stufen auf <strong>de</strong>n ursprünglichen Zustand zurückgeführt.Der Vorplatz wur<strong>de</strong> mit Natursteinpflaster belegt und mit einem Bordstein gegenüber<strong>de</strong>n Straßen abgegrenzt. Der Ruhe-Korbstein wur<strong>de</strong> erhalten und eineSitzbank aufgestellt. Lei<strong>de</strong>r hat die Stadt Koblenz das unpassen<strong>de</strong> Straßenschildauf <strong>de</strong>m Vorplatz nicht entfernt o<strong>de</strong>r durch ein historisches Straßenschild ersetzt.Bezüglich Material und Ausführung wur<strong>de</strong> beson<strong>de</strong>rer Wert auf eine <strong>de</strong>nkmalgerechteund handwerklich einwandfreie Sanierung gelegt.Bei <strong>de</strong>r restauratorischen Voruntersuchung wur<strong>de</strong> festgestellt, dass die eigentlicheKapelle (Kernbau) vermutlich spätmittelalterlich ist, während die Überpla-Foto: Andreas Hartmannnung <strong>de</strong>r Vorhalle <strong>de</strong>r Barockzeit zuzuordnen ist.Nunmehr steht die Innenrestaurierung <strong>de</strong>r wertvollen gotischen Malerei <strong>de</strong>r Kapelle an.In <strong>de</strong>r Alten Kirche Güls weist <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rländische Kunsthistoriker Dr. Martijn Pieters in einer wissenschaftlichenStudie auf eine Beson<strong>de</strong>rheit hin, die bisher zu wenig beachtet wur<strong>de</strong>. Dr. Pieters stellt fest, dass sich in <strong>de</strong>n acht Bogenfel<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Emporen <strong>de</strong>r Seitenschiffe ungewöhnlich wertvolle Malereien befin<strong>de</strong>n, die als Darstellung <strong>de</strong>r achtSeligpreisungen erkannt wur<strong>de</strong>n. Er schreibt weiter: Wegen ihrer Seltenheit - nicht nur in <strong>de</strong>r Wandmalerei <strong>de</strong>s BistumsTrier, son<strong>de</strong>rn auch europaweit - sollten die Gülser Malereienmehr Aufmerksamkeit fin<strong>de</strong>n, nicht zuletzt, um ihre Erhaltung zugarantieren. Der Stiftung Alte Kirche Güls ist es ein beson<strong>de</strong>res Anliegen,<strong>de</strong>n Bestand dieser Malereien durch eine umfangreiche undfachlich einwandfreie Restaurierung alsbald sicherzustellen.Foto: Peter DurbenDiese Gülser Malerei wird auch in <strong>de</strong>m Buch „Führerauftrag Monumentalmalerei- Eine Fotokampagne 1943 - 1945“ (Böhlau Verlag Köln)erwähnt. Die Gülser Malereien zählen zu dieser Fotokampagne.Nachstehend wird aus <strong>de</strong>m Einband <strong>de</strong>s Buches zitiert:


S EITE 5„In <strong>de</strong>n Jahren 1943 -1945 ließ Adolf Hitler vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda eine Fotokampagnedurchführen, die gefähr<strong>de</strong>te, historisch wertvolle Malereien und Raumausstattungen dokumentieren sollte. UnterBeteiligung fast aller prominenten Fotografen Deutschlands entstand ein einzigartiges Farbdiaarchiv zur mitteleuropäischenWand- und Deckenmalerei. Die rund 40.000 erhaltenen Diapositive zeigen Dekorationsprogramme von Bauwerkenin Deutschland, Österreich, Ost- und Westpreußen, Böhmen sowie Nordmähren. Sie überliefern in hoher Qualität dieletzten, oft die einzigen farbigen Ansichten be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Kunstwerke vor ihrer Zerstörung o<strong>de</strong>r Beschädigung im ZweitenWeltkrieg. Die Farbdias wur<strong>de</strong>n digitalisiert und können im Internet unter www.bildin<strong>de</strong>x.<strong>de</strong> und www.zi.fotothek.orgkonsultiert wer<strong>de</strong>n.“hFlFundgrubeWann fängt <strong>Weihnachten</strong> an?Wenn <strong>de</strong>r Schwache <strong>de</strong>m Starken die Schwäche vergibt,wenn <strong>de</strong>r Starke die Kräfte <strong>de</strong>s Schwachen liebt,wenn <strong>de</strong>r Habewas mit <strong>de</strong>m Habenichts teilt,wenn <strong>de</strong>r Laute bei <strong>de</strong>m Stummen verweiltund begreift, was <strong>de</strong>r Stumme ihm sagen will,wenn das Leise laut wird und das Laute still,wenn das Be<strong>de</strong>utungsvolle be<strong>de</strong>utungslos,das scheinbar Unwichtige wichtig und groß,wenn mitten im Dunkeln ein winziges LichtGeborgenheit und helles Leben verspricht,dann, ja dann,fängt <strong>Weihnachten</strong> an!© Rolf Krenzer Erben, Johannstraße 11, 35683 DillenburgAdveniat-Aktion 20<strong>08</strong>Adveniat – für die Menschen in LateinamerikaDas ist die Kernaussage aus <strong>de</strong>m Leitwort <strong>de</strong>r Adveniat-Aktion 20<strong>08</strong>:„Seht, die Wohnung Gottes unter <strong>de</strong>n Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen.“ (Offb 21,3)Die Verstädterung schreitet scheinbar unaufhaltsam voran. Wie <strong>de</strong>m UN-Weltbevölkerungsbericht zu entnehmen ist, gibtes seit 2007 erstmals weltweit mehr Städter als Landbewohner.In Lateinamerika leben schon jetzt knapp 70 Prozent <strong>de</strong>r Menschen in Großstädten.Dies birgt für die Kirche neue Herausfor<strong>de</strong>rungen. Die Großstadtpastoralin Lateinamerika steht daher im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Adveniat-Aktion 20<strong>08</strong>.Wie wohnt Gott in <strong>de</strong>r Stadt? Wie wird zwischen Wohnung, U-Bahn und ArbeitGlaube gelebt und wer<strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n geschaffen? Wie gelingt es <strong>de</strong>r Kirche,Netzwerke gegenseitiger Hilfe zu bil<strong>de</strong>n?In <strong>de</strong>n meisten Städten Lateinamerikas gibt es enorme Unterschie<strong>de</strong> zwischenArm und Reich, zwischen Barackensiedlungen und abgeschottete Reichenvierteln,zwischen armseligen Hütten ohne Wasser und Strom und klimatisiertenVillen mit Swimmingpool und Garten. Nicht nur für die Neuzugezogenen, son<strong>de</strong>rnauch für die große Mehrheit <strong>de</strong>r Menschen be<strong>de</strong>utet das Leben in <strong>de</strong>r Stadtlange Wege zum oftmals unsicheren Arbeitsplatz, schmale Geldbeutel, Enge,Lärm und Luftverschmutzung.Auch Sie können helfen:• Adveniat-Aktion,Bank im Bistum Essen (BLZ: 360 602 95), Konto-Nr. 345• Kollekte in allen Gottesdiensten am 24. und 25. Dezember


S EITE 6 P FARRBRIEF WEIHNACHTEN 20<strong>08</strong>NachgefragtZur neuen Homepage unserer Pfarrei - www.<strong>servatius</strong>-<strong>guels</strong>.<strong>de</strong>Ein Gespräch mit Michael Gilles und Jürgen SonntagJ.S. Michael, in <strong>de</strong>n letzten Wochen und Monaten haben wir intensiv an <strong>de</strong>r neuen Homepage <strong>de</strong>r Pfarrei gearbeitetund wollen jetzt - in unserem Weihnachts-Pfarrbrief - ein wenig erzählen, um die Leute in Güls neugierig zu machen. -Was ist <strong>de</strong>nn nach <strong>de</strong>inem Eindruck das Beson<strong>de</strong>re an unserer neuen Homepage?M.G. Zunächst mal grundsätzlich: Mit einer Homepage kann unsere Pfarrei natürlich viele Leute erreichen, die vielleichtmal zur Pfarrei gehört haben und jetzt irgendwo außerhalb wohnen. Aber auch Leute, die neu zugezogen sind,können vielfältige Informationen über die Pfarrei bekommen. Die gehen ja in <strong>de</strong>r Regel nicht ins Pfarrbüro, um sich zuinformieren. Bei vielen gibt es da sicherlich auch eine Hemmschwelle. Vielleicht ist es sogar <strong>de</strong>m einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>renpeinlich, wenn an<strong>de</strong>re mitbekommen, dass er sich für Pfarrei, Kirche und Religion interessiert. Und die, die vielleichtgera<strong>de</strong> keine Zeit haben, in <strong>de</strong>r Kirche das Pfarrblatt zu holen, können dies einfach auf <strong>de</strong>r Homepage runterla<strong>de</strong>n.Also: eine gute Homepage ist zwar anonym, aber auch vielfältig; man kann viele Informationen bekommen, ohne dabeiaufzufallen. Für die Informationsbeschaffung ist das Internet schon eine tolle Sache. Aber es ist in an<strong>de</strong>rer Hinsichtauch eine Gefahr: die zwischenmenschliche Kommunikation, das persönliche Gespräch, kommt oft zu kurz!Ja, und an <strong>de</strong>r neuen Homepage ist das Beson<strong>de</strong>re, dass die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt ist.J.S. Das klingt ja nun doch sehr beschei<strong>de</strong>n, Michael. Ich möchte mal <strong>de</strong>utlich hervorheben: Die Hauptarbeit beimErstellen <strong>de</strong>r neuen Homepage lag ja wohl auf <strong>de</strong>inen Schultern; und ich habe dich nach Kräften unterstützt.M.G. Ja, das stimmt. Aber <strong>de</strong>n Peter Durben sollten wir auch nicht vergessen; <strong>de</strong>r hat sich ja hauptsächlich um dieBil<strong>de</strong>r und die Grafiken gekümmert. - Aber jetzt, nach<strong>de</strong>m sie erstellt ist, haben wir nur noch recht wenig Arbeit. EineHomepage ist ja nur interessant, wenn sie aktuell bleibt. Und für die Pflege unserer neuen Homepage sind in <strong>de</strong>nnächsten paar Jahren an<strong>de</strong>re verantwortlich. Das ist <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Unterschied zur alten Homepage, bei <strong>de</strong>r wirbei<strong>de</strong> ja fast die ganze Arbeit hatten.J.S. Und warum hast du das eigentlich alles gemacht, Michael?M.G. Aus Interesse an PC, Internet, Homepage, Informatik. Ich bin da zwar kein Spezialist, aber es ist schon toll,was man so alles mit einer Programmiersprache realisieren kann. Die ist ja ganz an<strong>de</strong>rs aufgebaut als das, was hinterherdabei rauskommt. Da gibt es ganz viele kryptische Zeichen und am En<strong>de</strong> hat man einen ganz normalen Text auf<strong>de</strong>m Rechner. Das ist schon toll! Ähnlich wie <strong>de</strong>r Notentext eines Musikstücks: daraus kann man auch nicht direktsehen, wie sich die Musik später anhört. Wer so eine Programmiersprache einmal sehen möchte, muss nur auf einerHomepage einen Klick auf die rechte Maustaste machen und dann auf „Quelltext“ gehen.J.S. Aber so ein Erfolgserlebnis hättest du ja auch, wenn du beispielsweise für einen Sportverein eine Homepage erstellthättest!M.G. Na klar, hätte ich auch machen können. Aber meine Bindung an unsere Pfarrei ist doch einfach größer; ich habeja schon durch meine Musik mit <strong>de</strong>r Kirche wesentlich mehr zu tun als mit <strong>de</strong>m BSC Güls, bei <strong>de</strong>m ich ja auch Fußballspiele. Aber ich bin in dieser Gemein<strong>de</strong> aufgewachsen, habe beim Thomas Oster schon als kleiner Junge ständigauf <strong>de</strong>r Orgelbank gesessen; später habe ich dann bei ihm Orgel-Unterricht bekommen. Und Messdiener bin ich auchseit vielen Jahren.Aber jetzt frage ich dich mal: Was hat dich eigentlich dazu bewogen, diese Homepage zu realisieren? Du kommst jaaus einer ganz an<strong>de</strong>ren Ecke, nicht aus <strong>de</strong>r informatischen / technischen …J.S. Davon habe ich keine Ahnung! Das bisschen Ahnung, dass ich jetzt vielleicht habe, habe ich von dir gelernt!M.G. Gut; aber du hattest ja eine an<strong>de</strong>re Aufgabe als ich. Ich habe mich um die informatische Seite gekümmert unddu mehr um die informatorische, um die inhaltliche Seite.J.S. Ich <strong>de</strong>nke ähnlich wie du: Solch eine Homepage ist ein mo<strong>de</strong>rnes Informationsmittel, mit <strong>de</strong>m man (hoffentlich)mehr Leute und vermutlich auch an<strong>de</strong>re Leute erreicht als diejenigen, die man im Gottesdienst und mit an<strong>de</strong>ren herkömmlichenkirchlichen Veranstaltungen ansprechen kann.Ich bin aber sehr unsicher, ob diese Hoffnung auch einigermaßen realistisch ist. Es kommen ja relativ wenige Rückmeldungen,so dass wir also gar nicht abschätzen können, welche und wie viele Leute wir mit unserer Homepage tatsächlicherreichen. Aber das gilt ja auch beispielsweise für unseren Pfarrbrief, <strong>de</strong>r dreimal im Jahr erscheint; und auchfür die sonntägliche Predigt <strong>de</strong>s Pastors.M.G. Auch da bietet solch eine Homepage ja durchaus eine Möglichkeit: Die Leute können nach <strong>de</strong>m Gottesdienstnach Hause gehen; sie können sich die Predigt noch mal durch <strong>de</strong>n Kopf gehen lassen und dann im „Gästebuch“ o<strong>de</strong>rin einem „Forum“ einen Kommentar schreiben.


S EITE 7J.S. Im „Gästebuch“ können die Leute auch Fragen stellen o<strong>de</strong>r Probleme ansprechen; die wer<strong>de</strong>n dann in kürzester Zeitbeantwortet. Noch einmal: Wir wissen gar nicht, ob die Arbeit sich lohnt, ob sie was bringt, ob sie wenigstens einigenLeuten was gibt. Aber ich hoffe es!Was <strong>de</strong>n Inhalt unserer Homepage betrifft: Beim Surfen stößt man ja nicht nur auf Informationen; an vielen Stellen gehendie ja auch über in Verkündigung. Auf unserer Homepage erzählen wir ja auch von unserem christlichen Glauben; vielleichtlässt sich ja doch jemand anstecken!M.G. Ja, auf <strong>de</strong>r Homepage fin<strong>de</strong>t man z.B. einen Altarraum-Vergleich unserer bei<strong>de</strong>n Kirchen; unter <strong>de</strong>r Überschrift„Was tun, wenn ...“ fin<strong>de</strong>t man auch Aussagen zu <strong>de</strong>n Sakramenten. Das ist ja durchaus auch Weitergabe <strong>de</strong>s Glaubens.Vielleicht o<strong>de</strong>r besser: hoffentlich erreicht man ja durch die neuen Medien auch wie<strong>de</strong>r jüngere Leute. Die neuen Medienwer<strong>de</strong>n ja überwiegend von jüngeren Leuten genutzt; <strong>de</strong>shalb ist auch unsere Homepage wohl eher ein Zukunfts-Projekt.Aber auf Dauer müsste sie noch interessanter wer<strong>de</strong>n. Da muss sich die Gemein<strong>de</strong> schon noch was einfallen lassen!J.S. Nun sag doch bitte zum Abschluss unseres Gesprächs noch ein paar Sätze über dich selbst, Michael. Viele Leute inGüls kennen dich ja als Vertreter von Thomas Oster an <strong>de</strong>r Orgel in <strong>de</strong>r Pfarrkirche.M.G. Ja, ich studiere in Köln Musik und Biologie und möchte nach <strong>de</strong>m Studium in <strong>de</strong>n Schuldienst. Ich bin sehr froh,dass ich die Musik zu meinem Beruf machen kann. So kann ich <strong>de</strong>n ganzen Tag das machen, was mir Spaß macht. An <strong>de</strong>nWochenen<strong>de</strong>n bin ich häufig in Güls, um mich mit Freun<strong>de</strong>n zu treffen, um zu üben o<strong>de</strong>r Gremien <strong>de</strong>r Pfarrei zu besuchen.Insgesamt dauert das Studium wohl noch vier o<strong>de</strong>r fünf Semester. Die bei<strong>de</strong>n Fächer unterschei<strong>de</strong>n sich stark undhaben kaum Gemeinsamkeiten, aber bei<strong>de</strong> Fächer fin<strong>de</strong> ich auf ihre Art sehr interessant. Nach einem Biologiestudiumsieht man die Welt mit an<strong>de</strong>ren Augen. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, nur Musik zu machen. Es gibt außer Musikauch noch an<strong>de</strong>res, beispielsweise Biologie. O<strong>de</strong>r Informatik; aber das für mich nur als Hobby, so nebenbei.Serie 14 NothelferVita <strong>de</strong>s hl. GeorgDer hl. Georg ist einer <strong>de</strong>r 14 Nothelfer. Er ist wohl <strong>de</strong>rim Mittelalter meist verehrte Blutzeuge, die Griechen sahenin ihm sogar <strong>de</strong>n „Erzmärtyrer“.Geboren wur<strong>de</strong> er wohl um das Jahr 280 n. Chr. in Kappadokienin <strong>de</strong>r heutigen Osttürkei. Früh erlernte er dasWaffenhandwerk und wur<strong>de</strong> schon in jungen Jahren hoherOffizier und Tribun im römischen Heer. Als Kaiser Diocletian(284 – 305) eine <strong>de</strong>r grausamsten Christenverfolgungenanordnete, machte ihm Georg- er hatte als Tribun Zutritt zum Kaiser - heftigeVorwürfe.Daraufhin ließ ihn <strong>de</strong>r Kaiser in Ketten legenund grausam foltern. Er wur<strong>de</strong> auf das Radgespannt, mit glühen<strong>de</strong>m Kalk übergossen,aber je<strong>de</strong>s Mal heilten die Wun<strong>de</strong>n auf wun<strong>de</strong>rsameWeise. Die Kaiserin war von <strong>de</strong>mWun<strong>de</strong>r so beeindruckt, dass sie sich taufenließ. Daraufhin wur<strong>de</strong> sie vor die Stadt geführtund zusammen mit Georg enthauptet.Seit seinem Martyrertod ranken sich viele Legen<strong>de</strong>n umseine Person. Die bekannteste ist wohl die, die sich in<strong>de</strong>m mittelalterlichen Buch „Legenda aurea“ (Gol<strong>de</strong>neLegen<strong>de</strong>n) <strong>de</strong>s Jacopo <strong>de</strong> Voragine fin<strong>de</strong>t: In jener Zeitwur<strong>de</strong> das Land von einem Drachen tyrannisiert, <strong>de</strong>m dieBewohner täglich zwei Schafe übergeben mussten. Alsbald keine Schafe mehr vorhan<strong>de</strong>n waren, verlangte <strong>de</strong>rDrache Menschenopfer.Beim Auslosen <strong>de</strong>s ersten Opfers fiel das Los auf die Königstochter.Man brachte sie in Brautklei<strong>de</strong>rn zur Höhle<strong>de</strong>s Drachen. In diesem Augenblick kam <strong>de</strong>r hl. Georghoch zu Ross an <strong>de</strong>r Höhle vorbei. Als er vom Schicksal<strong>de</strong>r Königstochter erfuhr, griff er <strong>de</strong>n Drachen vor <strong>de</strong>rHöhle an, verletzte ihn schwer mit seiner Lanze und führteihn vor das Volk, das seinen Tod verlangte. Der hl. Georgversprach, <strong>de</strong>n Drachen zu töten, wennVolk und König sich taufen ließen.In Europa wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r hl. Georg bekannt durchdie Kreuzfahrer, die ihn als Vorbild christlicherRitterlichkeit verehrten. Insgesamt trugen 13Ritteror<strong>de</strong>n seinen Namen. Die Verehrung inDeutschland erreichte ihren Höhepunkt, als AbtHatto, <strong>de</strong>r spätere berühmte Erzbischof vonMainz, das Haupt <strong>de</strong>s Heiligen auf die InselReichenau brachte (Stiftskirche St. Georg inOberzell). Heute noch wer<strong>de</strong>n in Bayern am St.Georgstag die Pfer<strong>de</strong> gesegnet.Alle Patronate <strong>de</strong>s Heiligen aufzuführen ist hier nichtmöglich. Erwähnt sei allerdings, dass er seit 1222 PatronEnglands ist, dass u.a. Genua und das Bistum Limburgihn als Patron verehren und dass das Land Georgien ihn inseinem Namen führt. In <strong>de</strong>r Kunst wird St. Georg als Ritterzu Pferd dargestellt, wie er mit <strong>de</strong>r Lanze <strong>de</strong>n Drachentötet. Viele be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Künstler haben ihn dargestellt,u.a. Dürer, Schongauer, Donatello, Asam.Herbert Meyer


S EITE 8 P FARRBRIEF WEIHNACHTEN 20<strong>08</strong>Gottesdienstordnungzur WeihnachtszeitGüls20.12. SamstagVorabendmesse mit Bußgottesdienst19.00 UhrÜberbringen <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>nslichtes aus Bethlehem4. ADVENTSSONNTAG21.12 Sonntag14.00 Uhr TauffeierHeilige Messe22.12. MONTAG 18.00 UhrGe<strong>de</strong>nken an die Opfer <strong>de</strong>s Bombenangriffs 194424.12. HEILIGABEND25.12.WEIHNACHTEN,Hochfest <strong>de</strong>r Geburt<strong>de</strong>s Herrn26.12. HL. STEPHANUS<strong>08</strong>.30 Uhr17.00 Uhr21.30 Uhr10.30 Uhr17.00 Uhr10.30 Uhr10.30 Uhr27.12. FEST DER HEILIGEN FAMILIE 19.00 Uhr Vorabendmesse30.12.EWIG GEBETFrühschicht mit anschl. FrühstückFamiliengottesdienst als WortgottesdienstChristmette, mitgestaltet vom ProjektchorFest-Hochamt, mitgestaltet vom KirchenchorFeierliche WeihnachtsvesperWortgottesdienst im Seniorenzentrum LaubenhofÜberbringen <strong>de</strong>r heiligen KrankenkommunionHochamt, mitgestaltet vom Musikverein St. Servatius15.00 Uhr Eröffnung mit Kin<strong>de</strong>rgottesdienst15.30 Uhr Stille Anbetung16.00 Uhr Betstun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Frauen16.30 Uhr Stille Anbetung17.00 Uhr Betstun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Jugend17.30 Uhr Stille Anbetung18.00 Uhr Festliches Hochamt mit Schlusssegen16.00 Uhr Heilige Messe im Seniorenzentrum Laubenhof31.12. SILVESTER 18.00 Uhr Heilige Messe zum Jahresabschluss03.01. SAMSTAG 17.30 Uhr Vorabendmesse mit Abschluss <strong>de</strong>r SternsingeraktionWinningen21.12. 4. ADVENTSSONNTAG 09.15 Uhr Heilige Messe mit Bußgottesdienst24.12. HEILIGABEND 18.00 Uhr Wortgottesdienst25.12. WEIHNACHTEN 09.15 Uhr Heilige Messe28.12. FEST DER HEILIGEN FAMILIE 09.15 Uhr Heilige Messe01.01. NEUJAHR 09.15 Uhr Heilige MesseMit <strong>de</strong>m Jahreswechsel än<strong>de</strong>rn sich die Zeiten <strong>de</strong>r Gottesdienste am Wochenen<strong>de</strong>:Güls samstags 17.30 Uhr Winningen sonntags 09.15 UhrRübenach samstags 19.00 Uhr Bubenheim sonntags 11.00 UhrEinladung zum Dankeschönabend in GülsAlle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus <strong>de</strong>n Gruppierungen <strong>de</strong>r Pfarrei St. Servatius und St. Martin sindzum traditionellen Dankeschönabend am Dienstag, <strong>de</strong>n 30.12.20<strong>08</strong> herzlich eingela<strong>de</strong>n. Der Dankeschönabendfin<strong>de</strong>t nach <strong>de</strong>m Abschlussgottesdienst zum Ewig Gebet in <strong>de</strong>r Pfarrbegegnungsstätte statt. Eine persönliche Einladungergeht nicht. Alle, die sich <strong>de</strong>r Pfarrei verbun<strong>de</strong>n fühlen, sind herzlich eingela<strong>de</strong>n.


PGR—KlausurtagungS EITE 9Himmel – Hölle – FegefeuerEin hoffnungsvolles Wochenen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Pfarrgemein<strong>de</strong>rats im Kloster HelgolandAm 7. und 8. November beschäftigte sich <strong>de</strong>r Pfarrgemein<strong>de</strong>ratim Kloster Helgoland bei Mayen mit <strong>de</strong>m Thema„Himmel - Hölle -Fegefeuer“.Am Freitag erläuterte uns Pater Markus Schulze, Dogmatik-Professorbei <strong>de</strong>n Pallottinern in Vallendar, in zwei„Vorlesungen“ die diesbezügliche Lehre <strong>de</strong>r kath. Kirche.Nachfolgend möchte ich einige seiner grundlegen<strong>de</strong>n Gedankendarlegen:Die Frage nach Himmel, Hölle, Fegefeuer ergibt sich aus<strong>de</strong>r Frage nach <strong>de</strong>m Sinn <strong>de</strong>s Lebens. Wir dürfen zwarhoffen, dass sich letztlich alle Menschen für das unbeschreiblicheewige Glück bei Gott (= Himmel) entschei<strong>de</strong>n;es besteht aber auch die Möglichkeit <strong>de</strong>r Hölle. Denndas Leben <strong>de</strong>s Menschen ist von <strong>de</strong>r realen Möglichkeitewigen Scheiterns bedroht, die darin gegeben ist, dass erfrei über sich verfügen und sich so auch frei Gott verweigernkann.Früher sahen die Theologen die Hölle als Strafe Gottesan; man „brauchte“ sie zur Abschreckung. Um die Mitte<strong>de</strong>s vorigen Jahrhun<strong>de</strong>rts fand jedoch ein Um<strong>de</strong>nken statt:Heute verkün<strong>de</strong>n die Theologen die Hölle überwiegendals Selbst-„Bestrafung“ <strong>de</strong>s Menschen, <strong>de</strong>r sein Glücknicht Gott verdanken, son<strong>de</strong>rn selbst „seines GlückesSchmied“ sein will und sich aus dieser Motivation herausendgültig und unumkehrbar von Gott abwen<strong>de</strong>t, also eineLiebesbeziehung zwischen Gott und sich selbst nicht will.Zu betonen ist: Gott straft nicht <strong>de</strong>n bösen Menschen mit<strong>de</strong>r Hölle, er lässt sie aber zu, weil er die einmal gegebeneFreiheit achtet und nicht rückgängig macht. Die Höllekann auch <strong>de</strong>shalb keine Strafe Gottes sein, weil eine vertretbareStrafe ja zur Besserung und nicht als Rache verhängtwird; in <strong>de</strong>r Hölle ist aber keine Besserung mehrmöglich, sie ist ja endgültig und unumkehrbar.Gott zwingt nicht, weil er je<strong>de</strong>n einzelnen Menschenliebt; und Liebe kann gar nicht zwingen. Das hat die Konsequenz:Niemand kommt in die Hölle, <strong>de</strong>r nicht ewigesLeben ohne Gott (= Hölle) selbst will - und umgekehrt:Gott zwingt auch nieman<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Himmel; <strong>de</strong>r Menschmuss ihn als Gottes Geschenk annehmen wollen. An <strong>de</strong>rFreiheit <strong>de</strong>s Menschen stößt die Allmacht Gottes also anihre Grenzen.Nach katholischer Lehre gibt es außer Himmel und Höllenoch das Fegefeuer. Auch das Fegefeuer ist - wie Himmelund Hölle - kein Ort, son<strong>de</strong>rn eher ein Beziehungs-Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Das Fegefeuer hatnur einen „Ausgang“: <strong>de</strong>n Himmel. Denn <strong>de</strong>r Mensch imFegefeuer ist zwar schon gerettet, aber für die Gottesbeziehung,d.h. für <strong>de</strong>n Himmel, muss er erst noch - in einemschmerzhaften Prozess - beziehungsfähig gemachtwer<strong>de</strong>n.Am folgen<strong>de</strong>n Tag wur<strong>de</strong>n die bei<strong>de</strong>n „Vorlesungen“ <strong>de</strong>sPallottiner-Paters in drei Gruppen eingehend besprochen -vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r eigenen bisherigen Glaubensüberzeugungen.Natürlich blieben Fragen offen, beispielsweise:• Ist <strong>de</strong>r Mensch <strong>de</strong>nn überhaupt wirklich so frei,dass er sich endgültig gegen Gott entschei<strong>de</strong>nkann?• Was geschieht mit <strong>de</strong>n Menschen, die noch nieetwas von Gott gehört haben?• Was geschieht mit <strong>de</strong>n Menschen, die ganz plötzlichsterben und sich folglich gar nicht mehr füro<strong>de</strong>r gegen Gott entschei<strong>de</strong>n können?• Welche Be<strong>de</strong>utung hat das Sakrament <strong>de</strong>r Versöhnung(Beichte, Buße) im Zusammenhang mit„Himmel-Hölle-Fegefeuer“?• Kann ich mir vorstellen, einen Verbrecher o<strong>de</strong>reinen Menschen, mit <strong>de</strong>m ich mich im Leben überhauptnicht verstan<strong>de</strong>n habe, im Himmel anzutreffen?Auf die letzte Frage gab ein Teilnehmer ein interessantesLösungsangebot: „Durchaus! Denn wenn ich ihn im Himmelantreffe, wird ja auch er (wie ich!) <strong>de</strong>n Läuterungs-Prozess <strong>de</strong>s Fegefeuers mitgemacht haben. Dann wer<strong>de</strong>nwir auch miteinan<strong>de</strong>r können!“Ein beson<strong>de</strong>res Erlebnis war für alle Teilnehmer <strong>de</strong>r Gottesdienstam Samstagmorgen, in <strong>de</strong>m nicht nur <strong>de</strong>r gemeinsameGlaube, son<strong>de</strong>rn auch das liebevolle Miteinan<strong>de</strong>raller Teilnehmer sichtbar wur<strong>de</strong>. Und neben aller spirituellerErfahrung zeigten die Teilnehmer am Freitagabendaber auch recht menschlich „<strong>de</strong>m Teufel“, dass in„seiner Hölle“ kein Platz für sie ist: Nette Gespräche mitguten Getränken und vielen lustigen Lie<strong>de</strong>rn, fachmännischbegleitet von einem jungen Gitarrenspieler, führtenzu einem weiteren Gemeinschaftserlebnis. Ein zusätzlicherBaustein <strong>de</strong>r Hoffnung.Ursula Exner


S EITE 10 P FARRBRIEF WEIHNACHTEN 20<strong>08</strong>Thema ArmutArmut inmitten <strong>de</strong>r WohlstandsgesellschaftReinhard Marx, DAS KAPITAL – ein Plädoyer für <strong>de</strong>n Menschen, München 20<strong>08</strong>, Seite 97ffAber eines weiß ich ziemlich genau: Es gibt Armut in unserem Land, und es gibt sie lei<strong>de</strong>r in zunehmen<strong>de</strong>m Maße.Und man muss schon ziemlich gut wegsehen können, um das nicht mitzubekommen. Wer daran zweifelt,<strong>de</strong>m empfehle ich zum Beispiel mal einen Besuch in einer Tafel-Küche o<strong>de</strong>r einem Tafel-La<strong>de</strong>n. Auch für ihndürfte <strong>de</strong>r Weg nicht allzu weit sein, <strong>de</strong>nn es gibt inzwischen in nahezu je<strong>de</strong>r mittelgroßen Stadt und sogar schonin vielen Kleinstädten in Deutschland eine so genannte »Tafel«, also eine Einrichtung, die Lebensmittel an Bedürftigeverteilt.Die I<strong>de</strong>e stammt aus <strong>de</strong>n USA, wo John van Hengel bereits 1967 in Phoenix (Arizona) die erste Tafel ins Lebenrief: die St. Mary's Food Bank, benannt nach <strong>de</strong>r Basilika <strong>de</strong>r Pfarrgemein<strong>de</strong>, die van Hengel bei seiner Arbeitunterstützte. Nach diesem Vorbild entstan<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n siebziger und achtziger Jahren auch in vielen an<strong>de</strong>ren nordamerikanischenGroßstädten »Food Banks«. 1993 wur<strong>de</strong> dann in Berlin die erste Tafel Deutschlands gegrün<strong>de</strong>t.Das Konzept ist simpel: Die im regulären Verkauf nicht mehr verwen<strong>de</strong>ten, aber qualitativ einwandfreien Nahrungsmittelstammen aus Sachspen<strong>de</strong>n von örtlichen Bäckereien, Metzgereien, Gemüsegroßhändlern und Supermärkten.Die logistischen Voraussetzungen, z. B. Transportfahrzeuge, wer<strong>de</strong>n durch Spen<strong>de</strong>ngel<strong>de</strong>r finanziert.Und rund 32 000 Menschen engagieren sich als ehrenamtliche Tafel-Helfer mit ihrer Zeit.Es gibt heute rund 800 Tafeln in Deutschland, die nach <strong>de</strong>r Tafel-Umfrage 2007 etwa 700 000 Menschen mitLebensmitteln versorgen. 2005 waren es erst 500 000 Menschen; das heißt, es gab innerhalb von nur zwei Jahreneinen Zuwachs um 40 Prozent - ein Zeichen dafür, wie rasant die Armut in Deutschland wächst.Ich selbst habe schon eine Reihe von Tafeln besucht. Einmal war ich auf einer Weihnachtsfeier für Bedürftigeam Heiligen Abend dabei. Da kam auch eine junge Familie mit drei Kin<strong>de</strong>rn. Es hat mich sehr <strong>de</strong>primiert zu sehen,dass Familien mit ihren Kin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n Heiligen Abend in dieser Form feiern.Und das ist lei<strong>de</strong>r keine Ausnahme. Arme Familien mit Kin<strong>de</strong>rn gehören sogar zu <strong>de</strong>r Hauptklientel <strong>de</strong>r Tafeln.Die »klassischen« Armen, Obdachlose etwa, wer<strong>de</strong>n nach Auskunft <strong>de</strong>r Tafelorganisatoren durch solche Einrichtungenkaum erreicht.Immer mehr Tafeln reagieren auf die wachsen<strong>de</strong> Not von Familien, Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen, in<strong>de</strong>m sie»Kin<strong>de</strong>r-Tafeln« einrichten, die spezielle Angebote machen. Hier wer<strong>de</strong>n zum Beispiel in Kooperation mit ElterninitiativenSchulbrote für bedürftige Kin<strong>de</strong>r geschmiert. In manchen Städten gibt es sogar schon spezielle»Kin<strong>de</strong>rrestaurants« als Reaktion auf die prekäre Ernährungslage verarmter Kin<strong>de</strong>r und Jugendlicher. Natürlichspielt hier oft auch mangeln<strong>de</strong> elterliche Fürsorge eine Rolle.Das Forschungsinstitut Kin<strong>de</strong>rernährung <strong>de</strong>r UniversitätBonn ist im Sommer 2007 im Rahmen einer umfangreichenStudie jedoch auch zu <strong>de</strong>m Schluss gekommen, dassmit <strong>de</strong>r Summe, die im Rahmen <strong>de</strong>s Arbeitslosengel<strong>de</strong>s IIhierfür vorgesehen ist, eine gesun<strong>de</strong> Ernährung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rund Jugendlichen nicht möglich ist. Demnach veranschlagt<strong>de</strong>r Gesetzgeber für Nahrung und Getränke bei14- bis 18-Jährigen lediglich 3,42 Euro pro Tag. Selbstwer nur beim Discounter einkaufe, so die Bonner Ernährungswissenschaftler,müsse jedoch im Schnitt 4,68 Eurotäglich ausgeben, um <strong>de</strong>n Appetit eines Teenagers mitausgewogener Kost zu stillen.Und auch auf die Gefahr hin, dass ich für manche einHerz-Jesu-Marxist bin: Wenn die Analysen <strong>de</strong>r Wissenschaftlerstimmen, wäre es für uns alle beschämend, einSkandal, dass Kin<strong>de</strong>r aus armen Familien sich inDeutschland nicht gesund ernähren könnten. Wo sind wireigentlich moralisch hingekommen, wenn in unserer reichenGesellschaft Kin<strong>de</strong>r in Not allzu oft im Stich gelassenwer<strong>de</strong>n?


Auf Beschluss <strong>de</strong>s Pfarrgemein<strong>de</strong>rates wur<strong>de</strong> in unsererPfarrkirche in <strong>de</strong>r Zeit vom 22. 10. bis 05. 11.20<strong>08</strong> die Wan<strong>de</strong>rausstellung <strong>de</strong>s Dekanats Koblenz„Der Armut in Koblenz ein Gesicht geben“ gezeigt.Die Ausstellung selbst, insbeson<strong>de</strong>re aber die Begleitveranstaltungen,fan<strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>r kaum Beachtung. Lei<strong>de</strong>r<strong>de</strong>shalb, weil die große Mehrheit unserer Mitchristensich durch ihre Enthaltsamkeit um die Chancegebracht hat, etwas über konkrete Armut bei uns,in Koblenz, zu erfahren. Sicher, unser Stadtteil Gülsist kaum betroffen; bei uns gibt es - im Vergleich zuan<strong>de</strong>ren Koblenzer Stadtteilen (beispielsweise in Lützel,Neuendorf, Rauental) - nur sehr wenig armeMenschen. Und <strong>de</strong>nen geht's im Vergleich zu <strong>de</strong>nArmen in <strong>de</strong>r so genannten Dritten Welt doch immernoch verhältnismäßig gut. Trotz<strong>de</strong>m o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalbmeinte <strong>de</strong>r PGR, durch eine solche Ausstellungauf ein gesellschaftliches Problem in unserer unmittelbarenUmgebung aufmerksam machen zu können.Wann ist ein Mensch arm? Die „relative Armutsgrenze“bezieht sich auf statistische Zahlenwerte, wie dasdurchschnittliche Einkommen.Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet<strong>de</strong>njenigen als arm, <strong>de</strong>r monatlich weniger als dieHälfte <strong>de</strong>s Durchschnittseinkommens seines Lan<strong>de</strong>szur Verfügung hat.Aber bei Reichtum und Armut geht es ja nicht nur umGeld; es geht vielmehr letztlich um die ungleicheVerteilung von Chancen, am gesellschaftlichen Lebenteilzunehmen.Und über diese ungleiche Verteilung von Chancenauch in Koblenz hätte man bei einem Besuch <strong>de</strong>rAusstellung und <strong>de</strong>r Begleitveranstaltungen viel erfahrenkönnen.„Der Armut in Koblenz ein Gesicht geben“Es wur<strong>de</strong> informiert über:SternsingeraktionS EITE 11• Junge Menschen ohne Perspektive,• Altersarmut,• Menschen ohne Wohnung,• Flüchtlinge,• Hartz IV-Empfänger,• Kin<strong>de</strong>rarmut.buscamos la paz - Kin<strong>de</strong>r suchen Frie<strong>de</strong>nIn einer Podiumsdiskussion am 29. 10. zitierte einTeilnehmer sinngemäß die evangelische TheologinDorothee Sölle: Wir guten Christen geben bei Kollektenvon unserem Überfluss und beten in <strong>de</strong>n Fürbittenunserer Gottesdienste für die Armen und für die an<strong>de</strong>n Rand Gedrängten; Worte zu einem Höheren anstelle<strong>de</strong>r Taten für die neben uns!Bei <strong>de</strong>r Abschluss-Veranstaltung wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r KoblenzerTafel aus <strong>de</strong>m Erlös <strong>de</strong>s diesjährigen Pfarrfestesein Scheck über 500 € übergeben (Foto); ein Tropfenauf <strong>de</strong>n heißen Stein, besser als nichts! Aber eigentlichist es ein Skandal, dass es diese Tafeln überhauptgeben muss! Hier sei an die Aussage <strong>de</strong>s evangelischeTheologen Dietrich Bonhoeffer erinnert: Es reichtnicht, die Opfer unter <strong>de</strong>m Rad zu verbin<strong>de</strong>n - dieKirche, wir Christen müssen ggf. <strong>de</strong>m Rad selbst indie Speichen fallen.Auf die Armut in unserem Land übertragen, in <strong>de</strong>mdie Kluft zwischen Armut und Reichtum immer größerwird, heißt das: Unser Spen<strong>de</strong>n reicht nicht; wirmüssen uns auch dafür einsetzen, dass ungerechteStrukturen geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.Die Ausstellung ist bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres in <strong>de</strong>r PfarrkircheSt. Franziskus zu sehen.Jürgen SonntagRund um <strong>de</strong>n Dreikönigstag wer<strong>de</strong>n bun<strong>de</strong>sweit wie<strong>de</strong>r über 500.000 Kin<strong>de</strong>r in Städtenund Dörfern als Heilige drei Könige unterwges sein. Unter <strong>de</strong>m Motto "buscamos la paz- Kin<strong>de</strong>r suchen Frie<strong>de</strong>n" wer<strong>de</strong>n sie Spen<strong>de</strong>n sammeln für benachteiligte Kin<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>rganzen Welt. Das Motto stammt aus Kolumbien, <strong>de</strong>m Beispielland <strong>de</strong>r 51. Aktion Dreikönigssingen.In Güls ziehen die Sternsinger am 02./03. Januar durch die Straßen um <strong>de</strong>n Menschen<strong>de</strong>n Segen Gottes nach Hause zu bringen und setzten sich so für Kin<strong>de</strong>r und Kin<strong>de</strong>rrechtein Kolumbien und an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn ein. Den Abschluss <strong>de</strong>r Aktion bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Gottesdienstam 03. Januar um 17.30 Uhr, <strong>de</strong>r zusammen mit <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> gefeiert wird.In Winningen sind die Heiligen drei Könige am 03./04. Januar unterwegs. Wenn Siegerne von <strong>de</strong>n Sternsingern besucht wer<strong>de</strong>n möchten, mel<strong>de</strong>n Sie sich bitte an, in<strong>de</strong>mSie sich in die ausliegen<strong>de</strong>n Listen eintragen. Diese fin<strong>de</strong>n Sie in <strong>de</strong>r Bäckerei Pistono,<strong>de</strong>r Bäckerei Barth und bei Blumen Brühl.


S EITE 12TermineSpätschicht 19. Dezember Firmung 30. MaiDankeschönabend 30. Dezember Kirmes, Hochamt mit Prozession 17. MaiSternsingeraktion Güls 2./3. Januar Fronleichnam, Prozession (nachmittags) 11. JuniSternsingeraktion Winningen 3./4. Januar Pfarrfest 05. JuliBolivienklei<strong>de</strong>rsammlung 14. März Schiffswallfahrt nach Bornhofen 04. AugustNacht <strong>de</strong>r Offenen Kirchen 24. AprilImpressumHerausgeber: Katholisches Pfarramt St. Servatius, 56072 Koblenz-Güls, Gulisastraße 40, Tel.:0261/42111Verantwortliche Redaktion: Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit (Beate Steichele, Marco Kaul, Susanne Kaul, Jürgen Sonntag)Layout: Marco Kaul. V.i.S.d.P.: Jürgen SonntagAuflage: 3.300 zu <strong>Weihnachten</strong>, Ostern und nach <strong>de</strong>n SommerferienDruck: Karl Neisius GmbH, Bad Ems

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