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Partnerschaften und Strukturen in der gemeindenahen ...

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7. Aufrechterhaltung <strong>der</strong> Zusammenarbeit – Wie sichern<br />

Sie die Langfristigkeit Ihrer <strong>Partnerschaften</strong>?<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er jeden Zusammenarbeit s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>teilige Ad-hoc-Projekte, wie z.B. e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />

Auftaktveranstaltung, Pilotprojekte o<strong>der</strong> Modellvorhaben von beson<strong>der</strong>er Bedeutung. Mit ihnen wird<br />

das Vertrauen <strong>der</strong> Partner <strong>in</strong> die Ernsthaftigkeit <strong>der</strong> Handlungsabsichten hergestellt <strong>und</strong> die Handlungsspielräume<br />

<strong>und</strong> -hemmnisse <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Partner können ausgelotet werden. Bei Erfolg<br />

erfährt je<strong>der</strong>, dass geme<strong>in</strong>sam tatsächlich etwas bewegt <strong>und</strong> verän<strong>der</strong>t werden kann. Zudem macht<br />

die Konzentration auf wenige geme<strong>in</strong>same Ziele <strong>und</strong> Aktionen das Handeln für alle zunächst e<strong>in</strong>facher<br />

<strong>und</strong> klarer <strong>und</strong> sichert damit die Zufriedenheit aller.<br />

E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung besteht dar<strong>in</strong>, über kle<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same E<strong>in</strong>zelprojekte h<strong>in</strong>aus die<br />

Partnerschaft kont<strong>in</strong>uierlich auszubauen <strong>und</strong> langfristig aufrecht zu erhalten. Für den dauerhaften<br />

Erfolg e<strong>in</strong>er Zusammenarbeit kommt somit <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> Nachhaltigkeit die entscheidende<br />

Rolle zu. Die praktischen Erfahrungen zeigen, dass e<strong>in</strong>e langfristige Zusammenarbeit nicht selten an<br />

e<strong>in</strong>igen typischen Problemen o<strong>der</strong> Defiziten leidet.<br />

Probleme, die bei langfristiger Zusammenarbeit auftreten können<br />

Unterschiedliche Prioritäten, Ziele <strong>und</strong> Arbeitsweisen zwischen den Organisationen sowie Konkurrenzdenken<br />

<strong>und</strong> Misstrauen können leicht zu Unstimmigkeiten <strong>und</strong> Problemen führen. So kann sich<br />

im Laufe <strong>der</strong> Zeit herausstellen, dass Interessensgegensätze o<strong>der</strong> bestimmte Vorbehalte unüberbrückbar<br />

s<strong>in</strong>d, o<strong>der</strong> das Verständnis für die Aufgaben <strong>und</strong> Organisationsstrukturen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Partner<br />

fehlt. In <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung können zudem aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> unterschiedlichen beruflichen<br />

Rollenverständnisse Schwierigkeiten auftreten. Zum an<strong>der</strong>en kann es Probleme geben, wenn die für<br />

die Netzwerkarbeit benötigten Ressourcen wie Zeit, Geld <strong>und</strong> Räume nicht mobilisiert werden können.<br />

Dies ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dann <strong>der</strong> Fall, wenn e<strong>in</strong>e zu große zeitliche Lücke zwischen den Entscheidungsprozessen<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Mittelbereitstellung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Umsetzung durch e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Akteure besteht.<br />

Mögliche Probleme <strong>und</strong> Defizite längerer Zusammenarbeit<br />

Es besteht e<strong>in</strong>e hohe Fluktation <strong>der</strong> Beteiligten, z.B. <strong>der</strong> Vertreter e<strong>in</strong>er Organisation.<br />

Es haben sich Rivalitäten o<strong>der</strong> Une<strong>in</strong>igkeiten zwischen Beteiligten entwickelt.<br />

Die Priorität (<strong>und</strong> damit die Ressourcen) für die Zusammenarbeit wird zurückgestuft, da sie ihren Neuheitswert<br />

verloren hat.<br />

E<strong>in</strong>zelne Partner fühlen sich benachteiligt o<strong>der</strong> übergangen o<strong>der</strong> haben das Gefühl, nicht ausreichend <strong>in</strong> die Entscheidungen<br />

e<strong>in</strong>bezogen zu se<strong>in</strong>.<br />

Die Kommunikation wird unregelmäßiger, Treffen <strong>und</strong> Feedbacksysteme „schlafen e<strong>in</strong>“, so dass sich die Partner nicht<br />

mehr auf dem Laufenden fühlen.<br />

Es fehlen den Partnern Nachweise zu kont<strong>in</strong>uierlichen Erfolgen <strong>und</strong> Vorteilen <strong>der</strong> Zusammenarbeit.<br />

Die Hauptverantwortlichen o<strong>der</strong> Vorsitzenden sprechen von Partnerschaft, leben sie aber nicht. Es handelt sich <strong>in</strong><br />

vielen Punkten nur um e<strong>in</strong>e „Alibi“-Beteiligung <strong>der</strong> Partner ohne wirkliches Mitspracherecht.<br />

E<strong>in</strong>e Zusammenarbeit muss kont<strong>in</strong>uierlich „gepflegt“ werden. E<strong>in</strong>ige Aspekte sollten Sie dabei beachten<br />

(7.1–7.6):<br />

Abb. 10: Elemente zur Aufrechterhaltung e<strong>in</strong>er Partnerschaft<br />

7.1 Die Partnerschaft <strong>in</strong> die eigenen Organisationen tragen<br />

Die Partnerschaftsarbeit wird direkt von <strong>der</strong> jeweils eigenen Institution bee<strong>in</strong>flusst. Die geme<strong>in</strong>same<br />

Arbeit sollte deshalb frühzeitig nach <strong>in</strong>nen <strong>in</strong> die jeweiligen Organisationen getragen werden.<br />

Selbst wenn die Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Akteuren klare Vorteile für das Programm mit sich<br />

br<strong>in</strong>gt: die Zeit, die Sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit <strong>in</strong>vestierten, muss von dem eigenen Team bzw. den<br />

Vorgesetzten gebilligt <strong>und</strong> honoriert werden. H<strong>in</strong>zu kommt, dass die Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en<br />

Akteuren <strong>Strukturen</strong> <strong>und</strong> Prozesse <strong>in</strong> <strong>der</strong> eigenen Organisation verän<strong>der</strong>n kann. Dies ist meist nur<br />

mit Unterstützung <strong>der</strong> Leitungsebene o<strong>der</strong> des Teams möglich.<br />

Daher ist es wichtig, dass Sie, wie auch Ihre Partner, die Arbeit <strong>und</strong> die Ergebnisse <strong>der</strong> Partnerschaft<br />

<strong>in</strong> Ihrer Organisation kommunizieren <strong>und</strong> an ihren Entscheidungsspielräumen <strong>und</strong> den generellen<br />

Rückspracheregeln festhalten.

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