Flug- und Betriebshandbuch - Dudek Paragliders
Flug- und Betriebshandbuch - Dudek Paragliders
Flug- und Betriebshandbuch - Dudek Paragliders
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Handbuch<br />
Version 04/2012<br />
<strong>Dudek</strong> <strong>Paragliders</strong>, ul. Centralna 2U, 86-031 Osielsko, Poland, +48 52 324 1740, export@dudek.eu<br />
www.dudek.eu
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
1. Einleitung...............................................................................................1<br />
2. Der Gleitschirm......................................................................................2<br />
2.1 Konstruktive Merkmale<br />
2.2 Struktur<br />
3. <strong>Flug</strong>manöver...........................................................................................9<br />
3.1 Steuerleinen <strong>und</strong> Beschleuniger<br />
3.2 Fliegen<br />
3.3 Vorbereitung<br />
3.3.1 Startarten<br />
3.3.2 <strong>Flug</strong><br />
3.3.3 Landung<br />
3.3.4 Goldene Regeln<br />
3.4 Schnellabstiegshilfen<br />
3.4.1 Ohren anlegen<br />
3.4.2 Steilspirale<br />
3.4.3 B-Stall<br />
3.5 Kunstflugmanöver<br />
3.6 Gefährliche <strong>Flug</strong>zustände<br />
3.6.1 Einseitiger Klapper<br />
3.6.2 Frontstall<br />
3.6.3 Fullstall <strong>und</strong> Trudeln<br />
3.6.4 Strömungsabriss<br />
3.6.5 Leinenverhänger <strong>und</strong> Krawattenbildung<br />
3.6.6 Steuerung im Notfall<br />
4. Pflege des Schirms..............................................................................21<br />
4.1 Lagerung<br />
4.2 Reinigung<br />
4.3 Reparatur<br />
4.4 Alterung – einige Hinweise<br />
5. Datenblatt..............................................................................................23<br />
6. Garantie <strong>und</strong> <strong>Flug</strong>kaskoversicherung................................................24<br />
7. Sonstiges..............................................................................................26<br />
7.1 Lieferumfang<br />
7.2 Natur- <strong>und</strong> landschaftsverträgliches Verhalten<br />
7.3 Entsorgung<br />
8. Leinenpläne <strong>und</strong> Leinenlänge.............................................................28<br />
9. Trimmer <strong>und</strong> Tragegurte......................................................................36<br />
10. Besondere Hinweise zu Trimmer <strong>und</strong> Beschleuniger.......................43<br />
11. Besondere Hinweise zum Nucleon Cabrio (42)..................................47
ACHTUNG!<br />
Bitte lies dieses Handbuch sorgfältig vor dem ersten <strong>Flug</strong>.
Handbuch<br />
1. Einleitung<br />
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />
Wir freuen uns, dich in der ständig wachsenden Gemeinschaft der DUDEK<br />
Piloten begrüßen zu dürfen. Du bist nun stolzer Besitzer eines auf neuestem<br />
Stand der Technik entwickelten <strong>Dudek</strong> Motorschirmes. Nach umfangreichen<br />
Entwicklungsarbeiten <strong>und</strong> mit Verwendung modernster Designwerkzeuge<br />
wurde dieser Gleitschirm geschaffen, der ein angenehmes Handling mit<br />
guter Leistung verbindet, ohne dabei den Spaßfaktor beim Fliegen zu<br />
vernachlässigen.<br />
Wir wünschen dir viele angenehme <strong>und</strong> sichere Flüge mit diesem Schirm.<br />
HAFTUNGSAUSSCHLUSS<br />
Bitte lies dieses Handbuch sorgfältig unter Beachtung der folgenden<br />
Hinweise:<br />
Dieses Handbuch enthält Hinweise <strong>und</strong> Regeln für die Verwendung<br />
deines Gleitschirmes. Es darf nicht als Trainingshandbuch - weder für<br />
diesen noch einen anderen Gleitschirm - verwendet werden.<br />
Du darfst einen Gleitschirm nur fliegen, wenn du dafür ausgebildet bist<br />
<br />
<br />
<br />
oder dich in einer <strong>Flug</strong>schule in Ausbildung befindest.<br />
Piloten sind für Ihre eigene Sicherheit sowie die Lufttüchtigkeit ihres<br />
Gleitschirmes selbst verantwortlich.<br />
Die Benutzung dieses Gleitschirmes erfolgt ausschließlich auf eigenes<br />
Risiko! Sowohl der Hersteller als auch der Händler lehnen jegliche<br />
Haftungsansprüche ab.<br />
Dieser Gleitschirm erfüllt bei Auslieferung alle Anforderungen der EN-<br />
926/1 <strong>und</strong> 926/2 sowie der LTF 23/05 für Motorschirme <strong>und</strong><br />
Motorschirmtrikes bzw. wurde vom Hersteller als lufttüchtig zertifiziert.<br />
Jegliche Modifikationen am Gleitschirm führen zum Verlust des<br />
Lufttüchtigkeitszeugnisses.<br />
HINWEIS:<br />
Durch die permanente Weiterentwicklung unserer Schirme ist es<br />
möglich, dass dein neuer Gleitschirm leicht von der hier enthaltenen<br />
Beschreibung abweicht. Im Zweifelsfall kontaktiere uns.<br />
1
2. DER GLEITSCHIRM<br />
2<br />
WER SOLLTE MIT DEM NUCLEON FLIEGEN?<br />
Du bist nun schon seit einiger Zeit Motorschirmpilot. Du kennst <strong>und</strong> schätzt<br />
bereits die Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Sicherheit von Schirmen mit Reflexprofil.<br />
Auch wenn du bis jetzt ein Freizeitpilot bist, reicht dir ein „Para-Parken“ in<br />
<strong>Flug</strong>platznähe nicht mehr aus. Lange, einsame Strecken reizen dich genauso<br />
wie der Gedanke daran, dich bei Wettbewerben mit den besten Piloten zu<br />
messen <strong>und</strong> vielleicht einen neuen Rekord zu erfliegen. Auch kräftige Thermik<br />
<strong>und</strong> Geschicklichkeitsflüge in Bodennähe lassen dein Herz höher schlagen.<br />
Du suchst nach einem Schirm der Extraklasse, einem Flügel, der über den<br />
gesamten Geschwindigkeitsbereich sicher <strong>und</strong> stabil bleibt, der sensibel<br />
steuerbar <strong>und</strong> auch zu wirklich engen Kurven in der Lage ist. Außerdem soll er<br />
so robust sein, dass die hohen Belastungen aufgr<strong>und</strong> häufigen Paramotorfliegens<br />
keine bleibenden Veränderungen des Profils bewirken.<br />
Wenn die meisten der oben angeführten Tatsachen auf dich zutreffen, dann ist<br />
der Nucleon dein Schirm!<br />
2.1 KONSTRUKTIVE MERKMALE<br />
Der Nucleon ist ein Motorschirm der Action/ReAction Klasse, entworfen nach<br />
neuen Ideen, die schon beim Synthesis <strong>und</strong> Plasma erprobt wurden.<br />
Vervollständigt durch eine Reihe von neuen Details, intensiv getestet seit 2007<br />
<strong>und</strong> nun zum ersten Mal in der Serienfertigung. Das Ergebnis ist ein<br />
Motorgleitschirm mit hoher Leistung <strong>und</strong> außerordentlicher Sicherheit. Mit<br />
Hauptmerkmalen, die im unteren Geschwindigkeitsbereich mit klassischen<br />
Gleitschirmen vergleichbar sind. Der Nucleon lässt sich perfekt starten; er steigt<br />
zügig <strong>und</strong> gradlinig über den Piloten.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass der Nucleon einer der derzeit besten<br />
Gleitschirme in seiner Klasse ist.<br />
Das Hauptmerkmal einer guten Motorschirmkappe ist ihre große Stabilität <strong>und</strong><br />
Klapp-Beständigkeit. So muss sich der Pilot in turbulenten Bedingungen nicht<br />
ständig konzentrieren; er hat Zeit fürs Navigieren, Fotografieren oder einfach<br />
um den <strong>Flug</strong> zu genießen. Außerdem: je schneller <strong>und</strong> sicherer dein Gleitschirm<br />
ist, desto öfter passen die Bedingungen zum Fliegen.<br />
Während der Nucleon entworfen wurde, um die Eigenschaften der klassischen<br />
Gleitschirme beizubehalten, kam es durch die Anwendung des Reflexprofils<br />
zusätzlichen zu einigen neuen Merkmalen. Die Schirmstabilität ist nicht mehr<br />
ausschließlich vom Piloten abhängig. Durch seinen stabilen Anstellwinkel steigt<br />
<strong>und</strong> sinkt der Nucleon durch die Thermik während er stabil über dem Kopf<br />
bleibt, ohne dass der Pilot viel stabilisieren muss. Allgemein gesprochen ist das<br />
Reflexprofil eine besondere Art von Flügelform. Durch die spezielle statische<br />
Druckverteilung wird bei geringem Anstellwinkel des Schirmes nur teilweise
Handbuch<br />
Auftrieb erzeugt während die restlichen Zellen effektiv einer zu starken<br />
Verringerung des Anstellwinkels entgegenwirken.<br />
Nachfolgend werden wir versuchen, dir einen Einblick in die außergewöhnlichen<br />
Eigenschaften des Nucleon zu geben.<br />
2.2 STRUKTUR<br />
Eine Neuerung, genannt CSG (Canopy Shape Guard),<br />
verstärkt den Nucleon über die gesamte<br />
Flügelspannweite, womit laterale Profilbewegungen<br />
praktisch komplett eliminiert werden.<br />
Der Nucleon weist eine elliptische Gr<strong>und</strong>form mit leicht nach hinten gezogenen<br />
Flügelspitzen auf. Die Zellen sind geteilt, wobei die Zellwände durch<br />
Diagonalverstärkungen beidseitig gestützt werden. Diese VSS (V- shaped<br />
Supports) genannte Konstruktion garantiert eine glatte Schirmoberfläche.<br />
Dadurch bleibt die laminare Strömung, insbesondere bei hohen<br />
Geschwindigkeiten, erhalten.<br />
RSS (Reinforcing Strap System) – stellt ein System zur Verstärkung der<br />
Gleitschirmunterseite dar, wodurch die gesamte Kappe stabilisiert wird.<br />
Das Profil des Nucleon ist ein weiteres Produkt unserer<br />
DRA (<strong>Dudek</strong> Reflex Airfoil) Technologie – entworfen <strong>und</strong><br />
berechnet auf der Gr<strong>und</strong>lage unserer langjährigen<br />
Erfahrung.<br />
Die Eigenschaften des Reflexprofils wurden bereits oben<br />
beschrieben. Die Aufhängepunkte sind durch laminiertes Tuch verstärkt, so<br />
dass die Kräfte in alle Richtungen gleichmäßig verteilt werden: nach oben durch<br />
die Zellwände; schräg durch das VSS-System sowie zur Seite durch das RSS-<br />
System.<br />
Die Druckverteilung in der Kappe wird durch OCD (Optimized Crossports<br />
Design) sichergestellt; einer Anzahl von speziell geformten <strong>und</strong> sorgfältig<br />
platzierten Öffnungen, die für eine gute Luftverteilung <strong>und</strong> ein schnelles<br />
Füllverhalten sorgen. In der Größe an die Zellwände angepasst wird eine<br />
störende Beeinflussung des Profils verhindert. Die Eintrittskante des Nucleon<br />
ist geschlossen, wobei ihre exakte Form durch innenliegende Verstärkungen<br />
aus laminiertem Tuch erreicht wird.<br />
Die Zellöffnungen sind auf der Kappenunterseite nahe der Eintrittskante<br />
angeordnet. Dabei wurden ihre Positionen genau so gewählt, dass der Punkt<br />
des maximalen Staudruckes möglichst lange innerhalb der Öffnungen verbleibt.<br />
An der Eintrittskante wird das CCS (Closes Cell Structure) System verwendet –<br />
ein System geschlossener Zellen an den entscheidenden Stellen, die ein<br />
Ausströmen der Luft erschweren. Damit verbessert sich das Füllverhalten des<br />
Schirmes nach einem eventuellen Klapper. Beide Flügelenden sind mit<br />
3
ACS (Auto Cleaning Slots) genannten Öffnungen versehen, um Sand <strong>und</strong><br />
Schmutz entfernen zu können.<br />
Die Kombination aus modernem Design mit den besten verfügbaren<br />
Materialien stellt die Langlebigkeit des Nucleon nachgewiesenermaßen<br />
sicher. Die Herkunft aller Materialchargen kann verfolgt werden; gleiches gilt<br />
für jeden einzelnen Schritt der Herstellung <strong>und</strong> Qualitätssicherung sowie<br />
aller daran Beteiligten.<br />
DAS TUCH<br />
Jedes Tuchmaterial hat seine speziellen Eigenschaften <strong>und</strong> Leistungsmerkmale.<br />
Durch die optimale Zusammensetzung haben wir eine perfekte<br />
Mischung erhalten.<br />
Für das Obersegel verwenden wir Porcher Skytex 40 Evolution (früher<br />
bezeichnet als “Aquatic”); ein Material, das sich bereits bei unseren früheren<br />
Schirmen bestens bewährt hat. Es handelt sich um ein Nylongewebe, beschichtet<br />
mit der hervorragenden E85A Imprägnierung, die nach umfangreichen<br />
Labor- <strong>und</strong> <strong>Flug</strong>tests seit Anfang 2002 industriell hergestellt wird.<br />
E85A-imprägnierte Nylonstoffe sind weniger steif <strong>und</strong> – was besonders<br />
wichtig ist – weisen eine erhöhte Reiß-, Dehn- <strong>und</strong> UV-Festigkeit auf. Durch<br />
den Verzicht einer Silikonisierung können kleinere Reparaturen einfach mit<br />
selbstklebendem Material durchgeführt werden.<br />
Für das Untersegel verwenden wir SkyTex 40 Classic mit E38A<br />
Beschichtung. Dieses Tuch hat ein überragendes Gewichts-/Festigkeits-<br />
Verhältnis <strong>und</strong> ist einer der größten Erfolge der Firma Porcher, welche<br />
spezielle Materialien für die Gleitschirmindustrie herstellt.<br />
Die Zellzwischenwände müssen so widerstandsfähig wie möglich gegen<br />
Dehnung sein. Wir haben dafür SkyTex 40 Hard mit E29A Beschichtung<br />
gewählt. Alle Verstärkungen der Aufhängepunkte <strong>und</strong> der Eintrittskante<br />
werden aus SR-Scrim gefertigt.<br />
DIE LEINEN<br />
Alle Leinen des Nucleon verfügen über einen farbigen Polyestermantel, der<br />
den Leinenkern umschließt. Wir verwenden braunes TECHNORA als<br />
Kernmaterial, um trotz reduzierter Leinenanzahl die notwendige Stärke zu<br />
erreichen, <strong>und</strong> das bei hoher Dehnfestigkeit. Alle Leinen weisen einzeln<br />
vernähte Schlaufen an beiden Enden auf. Die obere Leinenebene beginnt<br />
an den Aufhängepunkten der Kappe. Die Galerieleinen sind mit der mittleren<br />
Leinenebene verb<strong>und</strong>en. Diese wiederum führen abwechselnd in Zweier<strong>und</strong><br />
Dreiergruppen auf die Stammleinen.<br />
Alle Stammleinen sind über Marillon-Schäkel mit den Tragegurten<br />
verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> mit zusätzlichen O-Ring-Gummis gesichert. Die Schäkel sind<br />
aus poliertem Edelstahl <strong>und</strong> widerstandsfähig gegen Korrosion. Dadurch<br />
wird eine besondere Beanspruchbarkeit <strong>und</strong> Langlebigkeit gewährleistet.<br />
4
Handbuch<br />
Die Stabiloleinen verbinden in ähnlicher Abstufung die äußeren Aufhängepunkte<br />
mit den Tragegurten. Gleiches gilt für die Steuer- <strong>und</strong> Bremsleinen. In<br />
einzelnen Ebenen führen diese von der Schirmhinterkante zu den beiden<br />
Hauptbremsleinen. Diese laufen durch an der C-Ebene befestigte Rollen bis<br />
zu den Bremsgriffen.<br />
Einige Steuerleinen der oberen Ebene werden an der Schirmhinterkante<br />
zusätzlich durch kleine Ösen geführt. Durch diese Verkürzung wird die<br />
Effizienz der Steuerung verbessert.<br />
Alle Leinen sind durch Farben gekennzeichnet, abhängig von ihrem Durchmesser:<br />
Durchmesser: 2,3 mm; Festigkeit: 420 daN; Farbe: Türkis<br />
Durchmesser: 1,8 mm; Festigkeit: 280 daN; Farbe: Rot <strong>und</strong> Orange<br />
(letztere fürs „Ohren-Anlegen“)<br />
Durchmesser: 1,5 mm; Festigkeit: 190 daN; Farbe: Violett<br />
Durchmesser: 1,3 mm; Festigkeit: 140 daN; Farbe: Grün<br />
Durchmesser: 1,2 mm; Festigkeit: 90 daN; Farbe: Blau<br />
(Die exakte Farbe kann leicht abweichen)<br />
DIE TRAGEGURTE<br />
Der Nucleon ist mit einem 4-Ebenen-Tragegurt ausgestattet, wobei die<br />
Tragegurte farblich voneinander abgesetzt sind:<br />
A - Gelb<br />
A' - Schwarz Neopren<br />
B - Rot<br />
C - nicht farblich markiert<br />
D - Grau<br />
Verwendung bei Start<br />
Verwendung bei Ohren anlegen<br />
Verwendung bei B-Stall<br />
Stallen bei Starkwind (Startabbruch)<br />
Die Hauptleinen der A-Ebene sind mit dem gelben A- <strong>und</strong> dem schwarzen,<br />
Neopren-ummantelten A'-Gurt verb<strong>und</strong>en. Die Leinen der B-Ebene sowie die<br />
Stabiloleinen führen zum roten B-Gurt; die C-Leinen zum farblich nicht<br />
markierten C-Gurt <strong>und</strong> die D-Leinen schließlich zum grauen D-Gurt, an dem<br />
sich auch die durch Rollen geführten Steuerleinen befinden.<br />
Die Bremsgriffe sind in optimaler Höhe mit den Steuerleinen verb<strong>und</strong>en, um<br />
Sicherheit <strong>und</strong> bestmögliche Steuerbarkeit zu garantieren. Auf der<br />
Bremsleine befinden sich zwei Punkte, welche die optimale Position der<br />
Bremsgriffe, je nach hoher oder tiefer Aufhängung des Gurtzeuges,<br />
markieren. Details zur Einstellung der Steuerleinen siehe Kapitel 3.1.<br />
5
Abbildung 1: Tragegurte bei niedriger Aufhängung (die Bremsleinen sind nur<br />
durch eine Rolle geführt)<br />
Easy Keeper<br />
Magnetclip<br />
Untere<br />
Führung für hohe<br />
Aufhängung<br />
ALC Kugel in<br />
oberer Position<br />
ALC-<br />
Leine<br />
Obere<br />
Führung für tiefe<br />
Aufhängung<br />
TEA Halterung<br />
TEA Schnur<br />
Steuerleine<br />
6
Handbuch<br />
Nachfolgend stellen wir die verschiedenen, in die Tragegurte<br />
integrierten, Systeme vor:<br />
ELR (Easy Launch Riser) – vereinfacht das Aufziehen<br />
des Schirmes durch einen geteilten, speziell markierten<br />
A-Gurt (gelb),<br />
TEA - (Torque Effect Adjuster) erlaubt auf einfache<br />
Weise, die Auswirkung des Drehmomentes auf die<br />
<strong>Flug</strong>richtung des Schirmes zu kompensieren. Je nach<br />
spezifischer Motor/Propeller-Kombination werden<br />
einige Leinen im Stabilobereich leicht variiert.<br />
TEA - Drehmomentenausgleich<br />
Das alternative<br />
Steuerungssystem erlaubt<br />
aggressive Kurvenflüge selbst<br />
bei voller Geschwindigkeit, ohne<br />
dass in das Reflexprofil<br />
eingegriffen wird. Dies ist<br />
besonders für größere<br />
Gleitschirmflächen von<br />
Bedeutung, die oft hohe<br />
Steuerkräfte <strong>und</strong> geringe<br />
Wendigkeit zeigen. Als<br />
Steuerungselement dient ein<br />
kleiner roter Ball, dessen<br />
Position je nach Höhe der<br />
Gurtzeug-Aufhängung <strong>und</strong><br />
Präferenz des Piloten<br />
positioniert werden kann.<br />
Natürlich kann der Nucleon<br />
auch, falls bevorzugt, in<br />
gewohnter Weise rein über die<br />
Bremsen gesteuert werden.<br />
ALC:<br />
- Leine<br />
- Abstandshalter<br />
- Kugelgrif<br />
Neuer Bremsgriff:<br />
- Wirbel<br />
- Easy Keeper<br />
- TCT<br />
Für den Nucleon verwenden wir unsere neuesten Bremsgriffe, robust<br />
<strong>und</strong> sehr leicht:<br />
Ein Wirbel, verhindert ein eventuelles Verdrehen der Steuerleinen,<br />
TCT (Triple Comfort Toggle) System,<br />
EK (Easy Keeper) System - siehe folgende Seiten<br />
7
TCT (Triple Comfort Toggle) -<br />
Bremsgriffe mit Komfort<br />
Neodym-Magnet<br />
Der Wirbel<br />
verhindert ein<br />
verdrehen der<br />
Bremsleinen<br />
Halbfester<br />
Einsatz<br />
Festes<br />
Kunststoffstäbc<br />
hen<br />
Schlitz für den Stift<br />
Austauschbare Einlage<br />
Die weichsten Griffe erhält man ohne Verwendung<br />
jeglicher Einsätze.<br />
Aufgr<strong>und</strong> diverser Anfragen unserer K<strong>und</strong>en haben wir das TCT-System<br />
entwickelt. Es ermöglicht eine einfache Anpassung der Bremsgriffe von harter<br />
über halbfeste zu weicher Charakteristik.<br />
Easy Keeper<br />
Die Bremsschlaufen sind mit dem “Easy Keeper” genannten Haltesystem mit<br />
starken Neodym-Magneten versehen. Es hält die Griffe fest an den Tragegurten,<br />
wobei sie sich problemlos <strong>und</strong> einfach lösen bzw. befestigen lassen. Dieses<br />
System ermöglicht die einfache Platzierung der Bremsgriffe an den Tragegurten<br />
während des <strong>Flug</strong>es, wenn sie nicht gebraucht werden. Dies minimiert die Gefahr,<br />
dass die Bremsgriffe in den Motor/Propeller geraten.<br />
8
3. FLUGMANÖVER<br />
3.1 STEUERLEINEN UND BESCHLEUNIGER<br />
Handbuch<br />
Wir weisen darauf hin, dass folgende Aktionen unbedingt von einem Lehrer<br />
oder einem sehr erfahrenen Piloten begleitet werden sollen. Bei einem<br />
neuen Nucleon sind die Steuerleinen <strong>und</strong> das ALC System für eine hohe<br />
Aufhängung beim Motorfliegen eingestellt.<br />
Die Tragegurte des Nucleon sind kürzer als bei den meisten Bergschirmen,<br />
wodurch unterschiedlich hohe Aufhängepunkte unproblematisch sind.<br />
Zusätzlich sind zwei Rollenpaare für die optimale Einstellung der<br />
Steuerleinen vorhanden; siehe Tragegurtschema. Desweiteren sind auf den<br />
Steuerleinen <strong>und</strong> den Leinen des ALC-Systems zwei Stellen markiert um<br />
den Bremsgriff <strong>und</strong> die ALC-Kugel entsprechend zu fixieren.<br />
Die höhere Aufhängung benötigt längere Brems- <strong>und</strong> ALC-Leinen, während<br />
bei der niedrigen Aufhängung kürzere Leinen benötigt werden. Wird mit<br />
niedriger Aufhängung geflogen müssen die Bremsleinen nur durch die<br />
oberen Rollen laufen, die Bremsgriffe <strong>und</strong> ALC Kugeln sollten verkürzt <strong>und</strong><br />
an der höheren Markierung fixiert werden.<br />
Wichtig: Bitte kontrolliere vor dem ersten <strong>Flug</strong> unbedingt die Einstellung der<br />
Bremsen sowie des ALC-Systems <strong>und</strong> stimme diese, falls nötig, mit der<br />
Höhe deiner Aufhängepunkte ab.<br />
Hänge deinen Paramotor mit Gurtzeug auf, setze dich ins Gurtzeug <strong>und</strong><br />
bitte jemanden, dir die Tragegurte hochzuhalten. Du musst sicherstellen,<br />
dass du während des <strong>Flug</strong>es immer die Bremsgriffe erreichen kannst, auch<br />
wenn der Wind sie weg bläst. Um die gesamte Systemeinstellung zu<br />
überprüfen gehe zu deinem Startplatz bei einem konstanten Wind von 10 -<br />
15 km/h. Ziehe deinen Gleitschirm mit abgestelltem Motor auf <strong>und</strong><br />
stabilisiere ihn über deinem Kopf. Kontrolliere nun, ob die Bremsen lose sind<br />
<strong>und</strong> nicht die Hinterkante hinunterziehen; die Bremsleinen sollten etwas<br />
Spiel haben.<br />
Denke daran, dass etwas mehr Spiel der Bremsen sicherer ist als zu wenig,<br />
aber vor allem müssen die Einstellungen symmetrisch sein.<br />
3.2 FLIEGEN<br />
Der Nucleon ist aufgr<strong>und</strong> seiner Ausstattung ein schneller Motorschirm,<br />
wobei er sich interessanterweise wie ein klassischer Thermikschirm verhält.<br />
Der Hauptunterschied zwischen klassischen Gleitschirmen <strong>und</strong> dem<br />
Nucleon liegt in seiner erhöhten Stabilität während Start <strong>und</strong> <strong>Flug</strong> <strong>und</strong> dem<br />
höheren Geschwindigkeitsbereich, in dem er auch bei schwierigen<br />
Bedingungen sicher geflogen werden kann. Allgemein lässt sich sagen: je<br />
schneller du fliegst, desto sicherer bist du unterwegs.<br />
9
3.3 Vorbereitung<br />
Beachte: Vor jedem Start ist es notwendig den Gleitschirm, das Gurtzeug <strong>und</strong><br />
den Motor zu kontrollieren.<br />
Beim Motorfliegen wirken sich die Leistung deines Motors, sowie die korrekte<br />
Abstimmung zwischen Gleitschirm, Motor <strong>und</strong> Propeller usw. aus. <strong>Dudek</strong><br />
<strong>Paragliders</strong> kann keine Verantwortung für alle denkbaren Kombinationen<br />
übernehmen, wird dich aber bei Fragen gerne unterstützen; bitte kontaktiere<br />
uns dafür.<br />
Vorbereitung des Gleitschirms<br />
Lege den Gleitschirm hinter dem Paramotor bogenförmig aus,<br />
wobei die<br />
Leinen unter leichtem Zug sind <strong>und</strong> der Motor mittig positioniert ist. Die<br />
Tragegurte werden auf den Boden gelegt. Lasse den Motor mit dem Propeller<br />
in Windrichtung warm laufen <strong>und</strong> schalte ihn ab bevor du die Tragegurte<br />
einhängst. Gib niemals Vollgas, wenn der Motor auf dem Boden steht!<br />
Nach dem Einhängen des Schirmes kontrolliere, ob:<br />
der Helm aufgesetzt <strong>und</strong> geschlossen ist,<br />
die Tragegurte nicht verdreht in den Karabinern eingehängt sind,<br />
nichts in den Propeller kommen kann,<br />
die Steuerleinen <strong>und</strong> Griffe frei <strong>und</strong> nicht verdreht sind,<br />
der Motor die volle Leistung liefert,<br />
der Luftraum hinter dir frei ist sowie<br />
der Startbereich frei ist.<br />
Bedenke: ein korrekter Start-Check hilft Startfehler zu vermeiden.<br />
Ab jetzt solltest du den Gleitschirm aufziehen, ohne dich umzudrehen oder<br />
über die Schulter nach hinten zu blicken. Selbst wenn der Schirm noch flach<br />
hinter dir ist, können ansonsten die Leinen in den Propeller geraten. Auf<br />
jeden Fall musst du vermeiden, auf den Rücken zu fallen – dies ist gefährlich<br />
(<strong>und</strong> teuer!).<br />
Am besten ist es den Schirm so auszulegen, dass du ihn aufziehen kannst,<br />
ohne die Bremsen benutzen zu müssen. Falls er seitlich auszubrechen<br />
beginnt, kann dem auch durch Drücken des Tragegurtes entgegengewirkt<br />
werden. Bleibe immer unter dem Schirm während du die Startrichtung<br />
beibehältst. Wenn du gleichen Zug auf beiden Tragegurten spürst <strong>und</strong> die<br />
Kappe über dir ist, kannst du Vollgas geben <strong>und</strong> dich etwas rückwärts lehnen<br />
um die Motorkraft auszunutzen. Wenn der Wind plötzlich abnimmt, ziehe<br />
stärker an den Tragegurten. Falls der Schirm zu weit seitlich oder hinter dir<br />
herunterfällt, dann stoppe den Motor, breche den Start ab <strong>und</strong> kontrolliere die<br />
Bedingungen erneut.<br />
10
Wenn der Schirm über dir ist, wird der Widerstand auf den Tragegurten geringer<br />
<strong>und</strong> die Kappe sollte sich stabilisieren ohne zu überschießen. Das ist der<br />
optimale Zeitpunkt für den Kontrollblick: Kappe gut gefüllt, keine Leinen verdreht<br />
oder verhängt. Bleibe dabei nicht stehen <strong>und</strong> drehe dich auch nicht. Gib die<br />
Tragegurte frei, beschleunige <strong>und</strong> lass den Gleitschirm abheben. Kontrolliere,<br />
ob bereits Druck auf den Bremsen ist. Wenn notwendig verwende sie um die<br />
Richtung zu korrigieren oder um das Abheben beim Starten zu beschleunigen.<br />
Beachte:<br />
Wenn der Käfig deines Rucksackmotors nicht stabil genug ist, können die<br />
Tragegurte während des Aufziehens bewirken, dass sich Käfig <strong>und</strong> Propeller<br />
berühren. Achte darauf, bevor du Vollgas gibst.<br />
Jedes Bremsen <strong>und</strong> Steuern sollte gleichmäßig <strong>und</strong> moderat erfolgen.<br />
<br />
<br />
Handbuch<br />
Versuche nicht zu starten bevor dein Schirm über dir ist. Zu frühes Gas geben<br />
kann gefährliche Pendelbewegungen auslösen.<br />
Setzte dich nicht ins Gurtzeug bevor du wirklich abgehoben bist!<br />
Je niedriger die Aufhängung bei deinem Rucksackmotor ist, desto einfacher<br />
wird der Start.<br />
3.3.1 STARTARTEN<br />
Windenstart<br />
Der Nucleon wurde nicht für Windenstarts entwickelt. Wie bereits erwähnt, ist<br />
der Schirm durch das Reflexprofil bestrebt, seinen Anstellwinkel zu vergrößern.<br />
Während dies den Schirm im Normalflug sicherer macht, kann es für den<br />
Windenstart gefährlich sein<br />
Zusammenfassend gesagt: Windenstarts sind zwar möglich, werden aber<br />
nicht empfohlen!<br />
Vorwärtsstart<br />
Beim Vorwärtsstart wird der Nucleon, nachdem der Schirm ausgebreitet wurde<br />
<strong>und</strong> die Leinen kontrolliert <strong>und</strong> mit nicht zu großem Spiel ausgelegt sind, nur mit<br />
den A-Tragegurten aufgezogen. Steht der Gleitschirm stabil mit gleichmäßigem<br />
Druck auf beiden A-Tragegurten, dann beschleunige. Der Nucleon neigt nicht<br />
zum Überschießen, sodass Frontklapper während des Starts beim Nucleon sehr<br />
selten vorkommen.<br />
Auch wenn es komplett windstill zu sein scheint, weht meist ein zumindest<br />
leichter Wind. Für den Start mit dem Motorschirm ist es besonders wichtig, ihn<br />
gegen den Wind auszuführen. Dies hat auch den Vorteil, dass sich bei<br />
Windgradienten die Geschwindigkeit des Schirmes nicht gefährlich verringert.<br />
Achte speziell auf Bäume, Stromleitungen <strong>und</strong> ähnliche Hindernisse sowie auf<br />
die Möglichkeit sich ablösender Rotoren.<br />
11
Rückwärtsstart bei starkem Wind<br />
Handbuch<br />
Bei stärkerem Wind ist diese Startart am besten geeignet. Nur bei schwachem Wind<br />
ist es besser, klassisch vorwärts zu starten. Mit dem Motor auf dem Rücken ist es<br />
nicht einfach, rückwärts zu laufen.<br />
Der Gleitschirm sollte erst aufgezogen werden, wenn du eingehängt <strong>und</strong> bereit für<br />
den Start bist.<br />
Lege den eingerollten Schirm mit der Hinterkante gegen den Wind aus. Öffne den<br />
Schirm soweit, dass du die Tragegurte greifen <strong>und</strong> auf Leinenüberwürfe kontrollieren<br />
kannst. Ziehe die Tragegurte in Windrichtung aus <strong>und</strong> trenne den rechten vom linken.<br />
Nachdem der Motor warm gelaufen ist, hänge die Traggurte mit dem Gesicht zum<br />
Schirm ein. Durch den Käfig ist es praktisch unmöglich, dich mit vorwärts<br />
eingehängtem Schirm noch zum Schirm hin zu drehen. Beachte dabei die Richtung,<br />
in die du dich ausdrehen wirst: Angenommen, du drehst dich im Uhrzeigersinn aus,<br />
nimmst du beide Tragegurte in eine Hand, verdrehst sie gemeinsam im<br />
Uhrzeigersinn <strong>und</strong> hängst sie in die jeweiligen Karabiner ein. Ziehe den Schirm kurz<br />
auf, so dass sich die Zellen füllen <strong>und</strong> kontrolliere dabei auch die Leinen.<br />
Nun beginne mit der Checkliste vor dem Start.<br />
Danach ziehst Du mit den A-Gurten den Schirm bis über deinen Kopf auf. Du<br />
brauchst den Schirm in der Regel nicht anbremsen. Steht der Schirm stabil über<br />
deinem Kopf, drehe dich aus, gib Gas <strong>und</strong> hebe ab.<br />
Wie auch beim Vorwärtsstart ist die richtige Kombination von Brems- <strong>und</strong> Gasstellung<br />
wichtig, um die beste Geschwindigkeit <strong>und</strong> das beste Steigen zu erzielen.<br />
ACHTUNG! Bei Starkwindbedingungen musst du anstatt der Bremsen die D-Gurte<br />
zum Stallen des Schirmes verwenden, z.B. im Falle eines Startabbruches.<br />
Bremseinsatz erhöht den Auftrieb der Kappe, was bei Starkwind zum Abheben,<br />
Ausdrehen <strong>und</strong> Wegschleifen des Piloten führen kann.<br />
Beachte:<br />
* Du musst die Technik des Einhängens, Aufziehens <strong>und</strong> Ausdrehens<br />
wirklich beherrschen bevor du den Rückwärtsstart mit laufendem Motor<br />
auf dem Rücken probierst.<br />
* Denke daran, dich immer in die gleiche Richtung auszudrehen;<br />
ruhig, aber zügig.<br />
* Nach einem letzten Kontrollblick zu den Leinen <strong>und</strong> zur Kappe sowie<br />
einer Kontrolle des Luftraums beschleunigst du bis zum Abheben.<br />
* Versuche nicht zu starten bevor dein Schirm über dir ist. Zu frühes Gas<br />
geben kann gefährliche Pendelbewegungen auslösen.<br />
* Setzte dich nicht ins Gurtzeug bevor du wirklich abgehoben bist!<br />
Wenn du die Tragegurten gekreuzt einhängst, sei dabei vorsichtig, dass du sie nicht<br />
vertauschst!<br />
12
Handbuch<br />
Auch beim rückwärts Aufziehen neigt dieser Schirm nicht zum Überschießen,<br />
somit ist der Start einfach. Der Pilot muss nur leicht anbremsen, bevor er sich<br />
ausdreht. Auch bei schwachem Wind (5 km/h) kann der Nucleon ohne<br />
Probleme rückwärts aufgezogen werden.<br />
WARNUNG: Während des Startens müssen die Tragegurte immer unter<br />
Zug stehen bis du in der Luft bist. Durch das verwendete Reflexprofil wird<br />
der Anstellwinkel erhöht, wodurch die Kappe „hängen“ bleiben kann,<br />
wenn du die A-Gurte nicht konsequent führst.<br />
Steigen<br />
Wenn du sicher abgehoben bist, fliege zunächst weiterhin gegen den Wind <strong>und</strong><br />
nutze die Bremsen zum Ausgleich des Steigens. Versuche, das Steigen durch<br />
Bremsimpulse zu erhöhen, wirken sich dabei negativ aus – durch den<br />
zusätzlichen Widerstand des Schirmes verschlechtert sich das Steigen <strong>und</strong> bei<br />
Vollgas kann es sogar zu einem Stall führen. Beim motorisierten Fliegen verhält<br />
sich der Nucleon mehr wie ein <strong>Flug</strong>zeug als ein Gleitschirm. Es ist sinnvoll dies<br />
zu beachten. Wenn es keine Hindernisse gibt, ist es weitaus sicherer (<strong>und</strong> für<br />
die Zuschauer beeindruckender) nach dem Start eine Zeit lang flach dahin zu<br />
fliegen <strong>und</strong> erst dann die aufgebaute Geschwindigkeit durch einen kurzen<br />
Bremsimpuls in Höhe umzusetzen. Auch wenn die Kappe unter starkem<br />
Motorschub nicht so weit hinten bleibt wie herkömmliche Thermikschirme, ist<br />
bei niedriger Geschwindigkeit ein Stall wahrscheinlicher.<br />
Ein weiterer Gr<strong>und</strong> nicht zu steil zu steigen ist das Risiko eines Motorausfalls in<br />
geringer Höhe. In solch einer Situation solltest du immer in der Lage sein,<br />
sicher zu landen; vermeide daher besser ein unnötiges Risiko <strong>und</strong> fliege immer<br />
mit etwas Geschwindigkeitsreserve.<br />
Es ist möglich, dass du, abhängig von der Stärke deines Rucksackmotors,<br />
nach dem Start dessen Drehmoment spürst. Falls dein Gurtzeug keine<br />
Kreuzverspannung zum Momentenausgleich hat, kannst du den ungewollten<br />
Kurvenflug des Schirmes durch Gegensteuern korrigieren. Um bei Gurtzeugen<br />
ohne Kreuzverspannung ein permanentes Gegensteuern zu vermeiden, haben<br />
wir den Nucleon mit dem TEA- (Torque Effect Adjuster) Drehmomentenausgleich<br />
ausgestattet. Damit das TEA-System richtig funktioniert, solltest du<br />
die TEA-Leine auf der Seite montieren, in die der Propeller dreht <strong>und</strong> die Lage<br />
des Sperrknotens entsprechend der Stärke des Drehmomentes anpassen;<br />
siehe Abbildung 4. Bei zu steilem Steigen mit Vollgas achte auf die Möglichkeit<br />
eines Stalls.<br />
13
Eine Besonderheit von Motorschirmen ist der große vertikale Abstand zwischen<br />
der Achse des Motorschubs <strong>und</strong> dem Druckpunkt des Schirmes. Der Bereich<br />
des sicheren Fliegens hängt neben deinen Fähigkeiten auch vom Zusammenspiel<br />
des Materials ab.<br />
So kann durch bestimmte Kombinationen aus Motorgewicht, -leistung <strong>und</strong><br />
Propellerdurchmesser ein Pendeln angeregt werden, wodurch der Pilot durch<br />
das Motordrehmoment auf eine Seite gedrückt wird, dann durch sein Gewicht<br />
zurückschwingt, wieder hochgedrückt wird, usw.<br />
Um das zu vermeiden, kannst du:<br />
* die Gasstellung verändern <strong>und</strong>/oder,<br />
* wenn vorhanden die Kreuzverspannung anpassen, um einem<br />
eventuellen Drehmoment entgegen zu steuern <strong>und</strong>/oder,<br />
* das TEA-System verwenden indem du die Leine durch den<br />
Silikonschlauch ziehst <strong>und</strong> mittels des Knotens im Schlitz fixierst<br />
<strong>und</strong>/oder,<br />
* dein Gewicht auf die andere Seite des Gurtzeuges verlagern.<br />
Die effektivste Methode ist die Kreuzverspannung zu erhöhen bzw. das Gewicht<br />
auf die Gegenseite zu verlagern. Motor-induziertes Pendeln tritt meist bei<br />
Vollgas auf; je stärker der Motor <strong>und</strong> je größer der Propellerdurchmesser, desto<br />
stärker das Pendeln.<br />
Zusätzlich verstärken zu späte oder falsche Reaktionen des Piloten noch diesen<br />
Effekt. Gerade unerfahrene Piloten neigen zu Überreaktionen. In diesem Fall<br />
sollte die Motorleistung reduziert <strong>und</strong> die Bremsen freigegeben werden.<br />
14<br />
3.3.2 FLUG<br />
Der erhöhte Geschwindigkeitsbereich des Nucleon verlangt etwas Aufmerksamkeit.<br />
Bist du jedoch damit vertraut, wird das Fliegen mit diesem Gleitschirm zum<br />
reinsten Vergnügen. Und durch das gute Handling kannst du auch aus der<br />
Thermik das Beste herausholen.<br />
Wenn du ein Variometer oder einen Höhenmesser bei dir hast, kannst du<br />
unbeabsichtigtes Steigen mit Hilfe deiner Instrumente verhindern sowie die<br />
Geschwindigkeit <strong>und</strong> den Verbrauch optimieren.<br />
Natürlich ist jeder <strong>Flug</strong> vom Zusammenspiel deiner Ausrüstung abhängig,<br />
jedoch ist der Nucleon aufgr<strong>und</strong> seiner Fähigkeiten, auch ohne permanente<br />
Steuerung durch den Piloten sicher zu fliegen, bestens geeignet das Optimum<br />
zu finden.<br />
Gute Kenntnisse über Wetter <strong>und</strong> unterschiedliche Höhenwinde sowie das<br />
Ausnutzen von Thermik können den Benzinverbrauch erheblich reduzieren <strong>und</strong>
Handbuch<br />
so die Reichweite erhöhen.<br />
Das ALC-System kann mit den Hauptbremsen kombiniert werden.<br />
Unabhängig von der aktuellen Konfiguration des Schirmes <strong>und</strong> der<br />
Geschwindigkeit können durch einen differenzierten Einsatz der Bremsen<br />
Kurven viel enger <strong>und</strong> effizienter geflogen werden. Bei leichtem Einsatz der<br />
Außen- <strong>und</strong> gleichzeitig kräftigem Einsatz der Innenbremse lässt sich der<br />
Höhenverlust in der Kurve verringern.<br />
Mit zunehmender Erfahrung wird es dir möglich, all diese Techniken zu meistern<br />
<strong>und</strong> perfekt abgestimmte, effiziente Kurven zu fliegen - fast wie bei einem<br />
<strong>Flug</strong>zeug.<br />
Während des <strong>Flug</strong>es können jetzt die Trimmer <strong>und</strong> das Beschleunigungssystem<br />
benutzt werden. Siehe hierzu Kapitel 9 ab Seite 36.<br />
3.3.3 LANDUNG<br />
Beim Motorschirm fliegen kannst du mit oder ohne Motorkraft landen. Es sollte<br />
jedoch gr<strong>und</strong>sätzlich mit geschlossenen Trimmern gelandet werden.<br />
Der Nucleon lässt sich wie jeder andere Gleitschirm landen. Die Bremskräfte<br />
sind anfänglich gering, steigen aber proportional durch alle Bereiche <strong>und</strong> geben<br />
reichliche Hinweise auf einen möglichen Stall. Trotzdem ist beim sehr<br />
langsamen Fliegen Vorsicht geboten, solange du mit dem Verhalten der<br />
Bremsen nicht völlig vertraut bist.<br />
Die meisten Piloten werden mit diesem Gleitschirm schnell vertraut <strong>und</strong> bauen<br />
so viel Vertrauen auf, dass sie auch bei schlechteren Bedingungen fliegen.<br />
Trotzdem solltest du besonders beim bodennahen Fliegen immer vorsichtig<br />
sein. An die höhere Geschwindigkeit des Nucleon zu denken kann z.B. bei<br />
Hanglandungen sehr wichtig sein.<br />
Nach der Landung bei starkem Wind kann der Nucleon entweder mit den B-<br />
Tragegurten oder mit einem kräftigen Ziehen der D-Gurte sicher auf den Boden<br />
gebracht werden.<br />
Landung ohne Motorkraft<br />
Schalte in ca. 50 m Höhe den Motor aus <strong>und</strong> lande wie mit einem konventionellen<br />
Gleitschirm. Einerseits verringert sich die Gefahr, den Propeller während der<br />
Landung zu beschädigen, andererseits hast du nur einen Versuch.<br />
15
Landung mit Motorkraft<br />
Fliege dein Landefeld mit Motorunterstützung flach an, flaire aus <strong>und</strong> schalte<br />
sofort nach dem Aufsetzen den Motor aus.<br />
Einerseits kann das Landen mit Motorkraft wiederholt werden, wenn der Anflug<br />
nicht passt; andererseits muss der Motors abgeschaltet sein, bevor der Schirm<br />
zu Boden fällt – ansonsten kann der Schirm in den Propeller fallen <strong>und</strong> es zu<br />
Leinen- <strong>und</strong> Propellerbeschädigungen kommen.<br />
DENKE DARAN:<br />
* Schaue dir möglichst immer schon vor dem Start den Landeplatz an.<br />
* Vor dem Landeanflug sollte die Windrichtung geprüft werden.<br />
* Eine Landung ohne Motorkraft benötigt viel weniger Platz.<br />
* Wenn du unsicher bist, trainiere das Landen so lange, bis du es<br />
wirklich beherrscht.<br />
3.3.4 GOLDENE REGELN!<br />
* Stelle den Motor niemals in Windrichtung hinter den Schirm auf.<br />
* Überprüfe die Dichtheit aller Kraftstoffleitungen besser dreifach als<br />
doppelt.<br />
* Hast du genügend Benzin für den <strong>Flug</strong> getankt? Es ist besser, stets<br />
etwas mehr Kraftstoff dabei zu haben als zu wenig!<br />
* Überprüfe Gurtzeug <strong>und</strong> Ausrüstung auf lose Gegenstände, die in<br />
den Propeller kommen könnten.<br />
* Wie klein ein auftretendes Problem auch immer sein mag, behebe es<br />
SOFORT!<br />
* Setze deinen Helm auf bevor du ins Gurtzeug steigst.<br />
* Gehe vor jedem <strong>Flug</strong> die Punkte der Vorflugkontrolle vollständig<br />
durch.<br />
* Drehe dich nach der Landung in Richtung des Schirmes ein, wenn<br />
die Gefahr besteht, vom Schirm rückwärts gezogen zu werden <strong>und</strong><br />
hinzufallen. Schalte unmittelbar nach dem Aufsetzen den Motor aus<br />
um Leinen- <strong>und</strong> Propellerschäden zu vermeiden.<br />
* Vermeide Flüge über Wasser <strong>und</strong> Stromleitungen, fliege nicht<br />
zwischen Bäumen hindurch <strong>und</strong> meide generell Gebiete, wo du bei<br />
einem Motorausfall hilflos wärest.<br />
16
* Meide besonders die bei Flügen in niedriger Höhe durch andere<br />
Piloten, oder dich selbst, verursachte Turbulenzen.<br />
* Unter 100 m <strong>Flug</strong>höhe sollten die Bremsen nicht losgelassen<br />
werden, um bei einem Motorausfall schnell reagieren zu können.<br />
* Vertraue deinem Rucksackmotor niemals zu sehr; er kann jeder<br />
Zeit ausfallen. Fliege immer so, als könnte es genau jetzt<br />
passieren.<br />
* Vermeide sehr enge Kurven gegen das Drehmoment des<br />
Motors, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Besonders im<br />
Steigflug kann es zu einem Stall mit Negativspirale führen.<br />
* Fliege nicht mit Rückenwind in niedriger Höhe.<br />
Handbuch<br />
* Bei Veränderung des Motorgeräusches oder erhöhter Vibration<br />
sollte sofort gelandet werden, um das Problem zu beheben.<br />
Niemals auf das Entstehen des Problems warten!<br />
* Sei dir immer im Klaren wo du dich gerade befindest.<br />
* Denke daran, dass Motorenlärm stört. Vermeide es, Ortschaften<br />
in geringer Höhe zu überfliegen <strong>und</strong> Tiere zu erschrecken.<br />
3.4 SCHNELLABSTIEGSHILFEN<br />
3.4.1 OHREN ANLEGEN<br />
Du kannst das Manöver “Ohren anlegen” (d.h. das Einklappen der<br />
Schirmaußenseiten) einleiten, indem du gleichzeitig beide Neopren<br />
verkleideten A'-Gurte ca. 20-50 cm herunterziehst. Wichtig ist, während<br />
des Manövers die Bremsgriffe in den Händen zu behalten.<br />
Mit angelegten Ohren behält der Schirm seine <strong>Flug</strong>fähigkeit bei erhöhtem<br />
Sinken (bis ca. 5 m/s) bei, wobei die Kappe durch Gewichtsverlagerung<br />
steuerbar bleibt. Mit der Freigabe der A'-Gurte öffnet sich der Schirm in der<br />
Regel sofort <strong>und</strong> selbständig, doch du kannst dies durch ein deutliches<br />
Anbremsen unterstützen.<br />
ACHTUNG: Siehe auch Abschnitt “Sackflug”<br />
Versuche niemals ein Anlegen der Ohren bei starkem Motorschub.<br />
Der dadurch zunehmende Widerstand der Kappe erhöht den<br />
Anstellwinkel <strong>und</strong> der Schirm kann in den Sackflug geraten.<br />
3.4.2 STEILSPIRALE<br />
Der Nucleon ist ein sehr agiler Schirm, weshalb das Einleiten der<br />
Steilspirale sehr schnell erfolgt, was einen unerfahrenen Piloten<br />
überraschen kann. Mit einer Steilspirale kannst du sehr hohe Sinkwerte<br />
17
erreichen. Die starken Fliehkräfte stellen eine hohe Belastung für dich <strong>und</strong> den<br />
Schirm dar <strong>und</strong> erschweren es, die Spirale für längere Zeit zu halten; sie<br />
können im Extremfall zur Bewusstlosigkeit führen! Führe das Manöver nie in<br />
starken Turbulenzen oder mit sehr hohen Rollwinkeln aus, um Sinkraten über<br />
16 m/s zu vermeiden. Sollte der Schirm das Manöver nach Bremsfreigabe nicht<br />
selbstständig ausleiten, musst du die Steilspirale durch Einsatz der Außenbremse<br />
aktiv beenden.<br />
KLAPPE NIEMALS IN EINER SPIRALE DIE OHREN EIN! Tests haben<br />
gezeigt, dass die in einer aggressiven Spirale auftretenden Lastvielfache<br />
die in der Zulassung nachzuweisenden 8 G übersteigen können. Da eine<br />
kleine Anzahl von Leinen den Großteil der Last tragen muss, sind<br />
Schäden durch Überlastung möglich.<br />
3.4.3 B-STALL<br />
Aufgr<strong>und</strong> der speziellen Aufhängung im Stabilobereich ist es sehr schwer,<br />
mit dem Nucleon einen B-Stall einzuleiten.<br />
Der B-Stall wird durch gleichzeitiges Herabziehen der roten B-Gurte um 10 bis<br />
15 cm eingeleitet. Der Schirm klappt entlang der B-Ebene über die gesamte<br />
Breite ein <strong>und</strong> verringert dabei seine Fläche. Die Strömung reißt ab <strong>und</strong> die<br />
Vorwärtsfahrt geht gegen Null. Zu starkes Ziehen an den B-Gurten verringert<br />
die Stabilität im B-Stall <strong>und</strong> ist darum zu vermeiden. Sollte der Schirm eine<br />
Frontrosette mit nach vorne zeigenden Flügelspitzen bilden, hilft sanftes<br />
Anbremsen bei der Stabilisierung.<br />
Zum Ausleiten des B-Stall sind beide B-Gurte gleichzeitig <strong>und</strong> zügig frei zu<br />
geben. Die Kappe öffnet sich <strong>und</strong> die Strömung setzt ein. Der Schirm nimmt<br />
Fahrt auf <strong>und</strong> kehrt in den Normalflug zurück. Anders als bei herkömmlichen<br />
Gleitschirmen muss ein Überschießen der Kappe dank des Reflex-Profils nicht<br />
mit den Bremsen abgefangen werden!<br />
VORAUSSCHAUENDES UND SICHERES ZU FLIEGEN IST DIE MIT<br />
ABSTAND BESTE METHODE, SCHNELLABSTIEGE ZU VERMEIDEN!<br />
3.5 KUNSTFLUG MANÖVER<br />
Der Nucleon wurde nicht als Akro-Schirm entwickelt.<br />
18<br />
WING OVER<br />
Ein Wingover wird durch eine Reihe aufeinander folgender Kurven eingeleitet,<br />
bei denen die Kurvenschräglage stetig zunimmt. Bei sehr hoher Schräglage<br />
führen kleinste Fehler im Ablauf zu sehr dynamischen Klappern.<br />
VORSICHT: Steiles Rollen mit Schräglage über 60 Grad ist als Kunstflug<br />
verboten!
Handbuch<br />
3.6 GEFÄHRLICHE FLUGZUSTÄNDE<br />
VORSICHT!<br />
EXTREME FLUGZUSTÄNDE SOLLTEN NUR WÄHREND EINES<br />
SICHERHEITSTRAININGS HERBEIGEFÜHRT WERDEN! BEIM EIN- ODER<br />
AUSLEITEN SOLCHER MANÖVER OHNE ANLEITUNG BESTEHT DIE<br />
GEFAHR, DASS DER SCHIRM UNGEWOLLT IN EINEN GEFÄHRLICHEN<br />
FLUGZUSTAND GERÄT.<br />
Alle notwendigen Handlungen zum Verhindern oder Beenden gefährlicher<br />
<strong>Flug</strong>zustände fallen beim Nucleon klassentypisch aus (EN „C“). Piloten,<br />
die den Nucleon fliegen, sollten bereits über einige <strong>Flug</strong>erfahrung<br />
verfügen. Wir beschreiben im Handbuch nur die charakteristischen<br />
Eigenschaften des Nucleon in extremen <strong>Flug</strong>zuständen. Für die<br />
Standardabläufe beim Ein- <strong>und</strong> Ausleiten solcher <strong>Flug</strong>zustände sei auf die<br />
Fachliteratur verwiesen.<br />
3.6.1 EINSEITIGER KLAPPER<br />
Klapper können durch sehr starke Turbulenzen ausgelöst werden. Sollte dies<br />
einmal geschehen, ist durch Gewichtsverlagerung <strong>und</strong> gleichzeitiges<br />
Gegensteuern der Nucleon auf Kurs zu halten. Bei normalen Bedingungen <strong>und</strong><br />
bei Klappern bis 50% der Schirmfläche, wird sich der Nucleon sofort <strong>und</strong><br />
selbständig wieder füllen. Falls das nicht geschieht, sollte dieser Prozess durch<br />
einen “tiefen“ Bremsimpuls auf der eingeklappten Seite unterstützt werden.<br />
Achtung:<br />
Im Rahmen der Musterzulassung wurden keine einseitigen Klapper mit<br />
offenen Trimmern <strong>und</strong> Beschleuniger beprüft, da diese nicht<br />
reproduzierbar waren. Im Falle einer massiven Störung, speziell mit<br />
geöffneten Trimmern oder bei großflächigen Klappern mit über 50%, ist<br />
mit einer heftigen Reaktion der Kappe zu rechnen. Im Notfall wir der<br />
Einsatz des Rettungsschirms empfohlen.<br />
3.6.2 FRONTSTALL<br />
Das Reflexprofil des Nucleon macht einen Frontstall praktisch unmöglich. Bei<br />
unseren Tests sind uns Frontstalls nur durch spezielle Maßnahmen gelungen.<br />
Solch erzwungene Frontstalls können zu extrem großen Klappern führen,<br />
welche eine aktive Reaktion des Piloten erfordern (kurzer, beidseitiger Bremsimpuls).<br />
3.6.3 FULL STALL <strong>und</strong> TRUDELN<br />
Normalerweise tritt weder ein Fullstall noch Trudeln allein durch äußere<br />
Umstände auf, sondern nur durch bewusstes Einleiten oder eine Reihe von<br />
Fehlern. Im Langsamflug solltest du dich achtsam an die Stallgeschwindigkeit<br />
heran tasten, bis du wirklich mit deinem neuen Schirm vertraut bist.<br />
19
Bitte beachte, dass bei einer nassen Kappe die Stallgeschwindigkeit deutlich<br />
erhöht ist <strong>und</strong> damit die Gefahr eines ungewollten Fullstalls oder Trudelns<br />
signifikant steigt. Vermeide in solchen Situationen langsames Fliegen <strong>und</strong><br />
enges Kurven! Aus einem beginnenden Fullstall öffnet der Schirm spontan;<br />
anderenfalls sind die Standardabläufe für diese Manöver zu verwenden.<br />
3.6.4 STRÖMUNGSABRISS<br />
Unter normalen Bedingungen kommt der Schirm nicht in den Sackflug. Der<br />
Sackflug lässt sich durch einige Regeln verhindern:<br />
* Gib die B-Gurte beim Ausleiten eines B-Stalls gleichmäßig <strong>und</strong> zügig<br />
frei. Der Nucleon neigt nicht zum starken Vorschießen.<br />
* Falls du dennoch in den Sackflug gerätst, drücke die A-Gurte nach<br />
vorne.<br />
3.6.5 LEINENVERHÄNGER <strong>und</strong> KRAWATTENBILDUNG<br />
Moderne Schirme wie der Nucleon verwenden weniger Leinen, um den Luftwiderstand<br />
zu verringern. Dadurch ist es nach großflächigen Einklappern<br />
möglich, dass sich die Flügelspitzen in den Leinen verhängen. Normalerweise<br />
kann ein solcher Verhänger durch einige starke Impulse der jeweiligen Bremse<br />
gelöst werden.<br />
Falls dies nicht gelingt, kann ein Anlegen der Ohren oder Herabziehen der<br />
betreffenden Gurtebene helfen. Sollte all das nicht helfen zögere nicht, deine<br />
Rettung zu werfen – die Rettung gehört zur Ausrüstung <strong>und</strong> ist keine Zierde.<br />
3.6.6 STEUERUNG im NOTFALL<br />
Falls eine Steuerung über die Bremsen nicht möglich sein sollte, kannst du mit<br />
den grauen D-Gurten oder auch den Stabiloleinen sicher steuern <strong>und</strong> landen.<br />
20
4. PFLEGE DES GLEITSCHIRMES<br />
Handbuch<br />
Die Lebensdauer deines <strong>Dudek</strong> Nucleon wird durch pfleglichen Umgang<br />
verlängert.<br />
4.1 LAGERUNG<br />
Der Gleitschirm sollte an einem trockenen Platz gelagert <strong>und</strong> weder UV-<br />
Strahlen noch Chemikalien ausgesetzt werden.<br />
Wird der Schirm feucht eingepackt, verkürzt dies die Lebensdauer beträchtlich.<br />
Ein Schirm kann auch in der Sonne durch Verdunstung feucht werden, wenn er<br />
auf grünem Rasen liegend verpackt wird. Ein Schnellpacksack eignet sich sehr<br />
gut, um den Schirm bei längerem Liegen vor Feuchte <strong>und</strong> UV-Einstrahlung zu<br />
schützen. Bitte trockne den Schirm vor dem Einpacken sorgfältig, aber nie in<br />
der prallen Sonne.<br />
Der Gleitschirm sollte nicht zu eng verpackt werden, da dies zu einer<br />
zusätzlichen Abnutzung des Tuches führt.<br />
Bitte denke auch daran, dass häufiges Gro<strong>und</strong>handling durch das damit<br />
verb<strong>und</strong>ene Aufziehen, Ablegen <strong>und</strong> den intensiven Bodenkontakt zum<br />
beschleunigten Altern des Schirmes führt.<br />
4.2 REINIGUNG<br />
Der Gleitschirm kann mit Wasser <strong>und</strong> einem weichen Schwamm gereinigt<br />
werden. Durch die Verwendung von Chemikalien oder alkoholhaltigen<br />
Reinigungsmitteln kann das Tuch dauerhaft geschädigt werden.<br />
4.3 REPARATUR<br />
Notwendige Reparaturen dürfen ausschließlich durch den Hersteller, einen<br />
autorisierten Händler oder eine autorisierte Werkstatt durchgeführt werden. Es<br />
sind ausschließlich Original-Ersatzteile zugelassen. Kleinere Ausbesserungen<br />
am Tuch können selbst ausgeführt werden, wobei das dem Schirm beiliegende,<br />
selbst klebende Material zu verwenden ist.<br />
4.4 ALTERUNG <strong>und</strong> EINIGE HINWEISE!<br />
Die Kappe des <strong>Dudek</strong> Nucleon besteht größtenteils aus NYLON, welches wie<br />
alle Kunstfasern unter UV-Strahlen altert. Solange der Schirm nicht benutzt wird<br />
empfehlen wir, den Schirm verpackt zu lassen. Aber selbst im Packsack sollte<br />
der Gleitschirm nicht zu lange der prallen Sonne ausgesetzt werden. Der<br />
Gleitschirm sollte möglichst sauber gehalten werden. Schmutz <strong>und</strong> Staub in der<br />
Kappe verkürzen die Lebensdauer. Vermeide es, dass Schnee, Sand oder<br />
21
Steine in die Eintrittsöffnungen gelangen können, da das Tuch durch Reibung<br />
<strong>und</strong> scharfe Kanten beschädigt werden kann! Ebenso kann die Trimmung des<br />
Schirmes verändert werden. Der Schirm wird langsamer <strong>und</strong> Stall anfällig.<br />
Die Leinen des <strong>Dudek</strong> Nucleon bestehen aus einem Polyester-ummantelten<br />
Technora Kern. Ein starke Überladen im <strong>Flug</strong> oder ein sehr enges Verpacken<br />
am Boden können irreversible Schäden bewirken. Sollten sich beim Start Leinen<br />
am Boden verhängen, kann dies zu einem Überdehnen oder Reißen führen.<br />
Vermeide es, durch bzw. über die Leinen zu laufen.<br />
Unkontrollierte Starts <strong>und</strong> Landungen bei starkem Wind können ein Aufschlagen<br />
der Eintrittskante auf den Boden mit hoher Geschwindigkeit bewirken. Dies kann<br />
zu starken Schäden an der Kappe oder den Zellzwischenwänden führen.<br />
Vorhandene Knoten können an Leinen, der Aufhängung oder Steuerung<br />
scheuern.<br />
Nach einer Wasser- oder Baumlandung sind alle Leinenlängen auf Dehnung<br />
oder Schrumpfung zu prüfen. Ein Leinenplan inkl. aller Maße liegt diesem<br />
Handbuch bei, kann aber auch bedarfsweise bei deinem Händler angefordert<br />
werden.<br />
Nach einer Wasserlandung muss auch das Tuch überprüft werden, da es durch<br />
die auftretenden Kräfte in bestimmten Bereichen verformt worden sein könnte.<br />
Nimm den Schirm immer von der Hinterkante her aus dem Wasser, damit das<br />
Wasser abfließen kann.<br />
Nach Kontakt mit Salzwasser muss der Gleitschirm mit Süßwasser gereinigt<br />
werden.<br />
Eine Nachprüfung des Nucleon wird alle 2 Jahre empfohlen, solange das<br />
Prüfprotokoll je nach Schirmzustand kein kürzeres Intervall erfordert.<br />
Reparaturen sind nur mit Original-Ersatzteilen erlaubt.<br />
Die Nachprüfanweisung kann beim Hersteller / Importeur angefordert werden.<br />
22
Handbuch<br />
5. DATENBLATT<br />
Nucleon<br />
Musterprüfung bei der EAPR<br />
Zellenzahl<br />
Fläche ausgelegt [m²]<br />
Fläche projiziert [m²]<br />
Spannweite ausgelegt<br />
Spannweite projiziert<br />
Streckung ausgelegt<br />
Streckung projiziert<br />
Sinken [m/s]<br />
Geschwindigkeit[km/h]<br />
Max. Profiltiefe [cm]<br />
Min. Profiltiefe [cm]<br />
Max. Leinenlänge inkl. Tragegurte [cm]<br />
Leinenlänge gesamt [m]<br />
Startgewicht [kg]<br />
Schirmgewicht [kg]<br />
25 27 29 31 34 42<br />
nicht EAPR<br />
mustergeprüft<br />
nicht EAPR<br />
LTF 23/05 LTF 23/05<br />
LTF 23/05 LTF 23/05<br />
mustergeprüft<br />
62 62 62 62 62 62<br />
25,00 27,00 29,00 31,00 34,00 43,00<br />
21,28 22,99 24,69 26,39 28,95 35,77<br />
11,62 12,07 12,51 12,94 13,55 15,06<br />
9,31 9,68 10,03 10,37 10,86 12,07<br />
5,40<br />
4,07<br />
min = 1,1; trim = 1,2 - 2,0; max = 3,0<br />
min = 23; trim = 37 - 50; max = 62 (abweichend Cabrio min = 35, trim = 45)<br />
256,15 266,20 275,88 285,23 298,72 332,00<br />
51,23 53,24 55,18 57,05 59,74<br />
743,62 772,79 800,90 828,05 867,20 964,00<br />
391,67 407,03 421,84 436,14 456,76 609,67<br />
75-95 100-125 120-150 120-145 155-195 170-310<br />
6,6 6,9 7,3 7,8 8,2 11,0 8,2<br />
Leinen Technora: 1,2 & 1,3 & 1,5 & 1,8 & 2,3<br />
Tuch SkyTex Evolution 40 g/m 2<br />
SkyTex Clasic 40 g/m 2<br />
SkyTex Hard 40 g/m 2<br />
SR Scrim, SR Laminate 180 g/m 2<br />
Tragegurte<br />
PASAMON - Bydgoszcz, Polska<br />
Fußstart, Fußstart,<br />
Betriebsarten<br />
Fußstart, Fußstart,<br />
Fußstart, ein- / zweisitzig ein- / zweisitzig<br />
einsitzig einsitzig<br />
einsitzig Rollstart, Rollstart,<br />
einsitzig einsitzig<br />
Rollstart,<br />
ein- / zweisitzig<br />
23
6. GARANTIE UND AEROCASCO<br />
Ein neuer Gleitschirm ist nicht billig. Darum geben wir unseren Gleitschirmen<br />
eine umfangreiche Garantie mit <strong>und</strong> bieten darüber hinaus unsere AeroCasco-<br />
Versicherung an, die bei Schäden für die Reparaturkosten aufkommt.<br />
GARANTIE<br />
Die Firma <strong>Dudek</strong> garantiert für eine kostenlose Nachbesserung bei Material<br />
oder Produktionsmängeln. Die Garantie gilt:<br />
36 Monate (3 Jahre) bzw. 300 <strong>Flug</strong>st<strong>und</strong>en; je nachdem, was<br />
zuerst erreicht ist, für Berg- <strong>und</strong> Thermikschirme. Wenn der<br />
Gleitschirm auch zum Motorschirmfliegen verwendet wird,<br />
zählt jede <strong>Flug</strong>st<strong>und</strong>e doppelt; letzteres gilt nicht für unsere<br />
Motorschirme.<br />
24 Monate (2 Jahre) bzw. 200 <strong>Flug</strong>st<strong>und</strong>en; je nachdem, was<br />
zuerst erreicht ist, für Motorschirme (PPG).<br />
DIE GARANTIE WIRD NICHT GEWÄHRT BEI:<br />
* Farbveränderungen der Kappe<br />
* Schäden durch Chemikalien oder Salzwasser<br />
* Schäden durch nicht sachgemäße Verwendung<br />
* Schäden durch gefährliche Situationen<br />
* Schäden durch Unfälle (in der Luft oder am Boden)<br />
DIE GARANTIE WIRD NUR GEWÄHRT WENN:<br />
* der Eigentümer (sowie mögliche Voreigentümer) alle Flüge in<br />
einem <strong>Flug</strong>buch registriert haben <strong>und</strong> Motorflüge separat vermerkt<br />
sind,<br />
* der Gleitschirm entsprechend des Handbuches benutzt wurde,<br />
* der Eigentümer abgesehen von kleinen Ausbesserungen mit<br />
selbstklebendem Material selbst keine Reparaturen durchgeführt hat,<br />
* keine Veränderung am Schirm durchgeführt wurden,<br />
* der Schirm eindeutig identifizierbar ist sowie<br />
* die Nachprüfungen entsprechend der Nachprüfintervalle durchgeführt<br />
wurden.<br />
Wenn du einen gebrauchten Schirm besitzt, solltest du den Vorbesitzer nach<br />
einer Kopie des <strong>Flug</strong>buches fragen, aus der die Anzahl der <strong>Flug</strong>st<strong>und</strong>en seit<br />
dem Kauf hervorgeht.<br />
24
Handbuch<br />
AEROCASCO<br />
Die Produktgarantie kommt nicht für Schäden auf, die bei<br />
Benutzung durch den Besitzer oder einen berechtigten<br />
Dritten entstanden sind. Die Firma <strong>Dudek</strong> bietet dazu die<br />
AeroCasco-Versicherung an, welche die Kosten einer<br />
Reparatur unabhängig vom Verursacher <strong>und</strong> der Höhen<br />
des Schadens übernimmt. Der Käufer übernimmt lediglich<br />
einen Eigenanteil von 50 Euro sowie die Versandkosten.<br />
Die AeroCasco kann nur für Neuschirme bei Schirmkauf<br />
erworben werden <strong>und</strong> kostet 50 Euro.<br />
WICHTIG: Die AeroCasco gilt nur für privat genutzte<br />
Gleitschirme <strong>und</strong> ist nicht für alle Schirmmodelle verfügbar; bitte vor dem Kauf<br />
erfragen.<br />
Die AeroCasco kommt ausschließlich bei Schäden auf, die während Start oder<br />
Landung sowie beim Fliegen entstehen. Für Material- <strong>und</strong> Produktionsmängel<br />
kommt selbstverständlich die herkömmliche Herstellergarantie auf.<br />
Der AeroCasco Status des Schirmes ist bei Reparaturübergabe nachzuweisen<br />
(AeroCasco Card). Nach der Reparatur wird nur der Eigenanteil von 50 Euro<br />
berechnet. Die AeroCasco gilt für eine Reparatur; sie kann aber um ein Jahr<br />
verlängert werden. Dazu ist der Schirm spätestens ein Jahr nach Kaufdatum<br />
zum Check einzusenden. Die Kosten für die Verlängerung der Garantiezeit<br />
inklusive Schirmcheck betragen 75 Euro.<br />
Vergiss nicht, beim Versand die AeroCasco Card beizulegen.<br />
Die AeroCasco gilt nicht bei: Diebstahl, Farbänderungen, Schäden durch<br />
falschen Transport oder falsche Lagerung, Schäden durch Chemikalien,<br />
Salzwasser sowie höhere Gewalt.<br />
25
7. SONSTIGES<br />
7.1 Lieferumfang<br />
Der Lieferumfang des Gleitschirmes besteht aus:<br />
* dem Gleitschirm (Kappe, Leinen, Tragegurte),<br />
* einem Transportbeutel mit Kompressionsband,<br />
* MotoBag – ein spezieller bi-funktionaler Packsack,<br />
* einem Windsack,<br />
* einer Mappe mit den Unterlagen zum Schirm sowie einem<br />
Reparaturset:<br />
* Einem Stück (10 cm x 37,5 cm) selbstklebenden Materials<br />
für kleinere Reparaturen, wobei Risse oder Löcher in der<br />
Nähe von Nähten nur durch eine autorisierte Fachwerkstatt<br />
repariert werden dürfen.<br />
* Einer mit Schlaufe vernähten Leine (1,9 mm), so lang wie<br />
die längste am Schirm verwendete, die jedoch nur als<br />
zeitweiliger Ersatz dienen darf. Zum Ersetzen einer kürzeren<br />
Leine bitte nicht abschneiden sondern lediglich in der<br />
passenden Länge verknoten.<br />
* Einem Ausweis zum Gleitschirm mit dem Kaufdatum <strong>und</strong><br />
dem Datum der gültigen Prüfung bzw. Nachprüfung. Bitte<br />
vergleiche die Seriennummer mit der auf dem Schirm (auf<br />
einem Sticker in einer Flügelspitze).<br />
* Dem Handbuch, welches du gerade liest sowie<br />
* kleinen Geschenken<br />
MotoBag<br />
Der MotoBag ist ein spezieller<br />
Packsack für Motorschirme aus<br />
erprobtem Cordura Material, der bei<br />
Bedarf seine Größe verdoppelt um<br />
als Schnellpacksack zu dienen.<br />
Außer den herkömmlichen,<br />
komfortablen Tragegurten für den<br />
Rücken verfügt er auch über<br />
seitliche Griffe, so dass du ihn wie<br />
eine Tasche tragen kannst.<br />
Wenn du ihn wendest erhältst du<br />
einen Schnellpacksack mit dem du<br />
den unverpackten Schirm<br />
transportieren kannst, wenn du es<br />
eilig hast.<br />
26
Handbuch<br />
7.2 Natur- <strong>und</strong> landschaftsverträgliches Verhalten<br />
Eigentlich selbstverständlich, aber hier nochmals ausdrücklich erwähnt: Bitte<br />
unseren naturnahen Sport so betreiben, dass Natur <strong>und</strong> Landschaft geschont<br />
werden!<br />
Bitte nicht abseits der markierten Wege gehen, keinen Müll hinterlassen, nicht<br />
unnötig lärmen <strong>und</strong> die sensiblen Gleichgewichte im Gebirge respektieren.<br />
Speziell am Startplatz ist unsere Rücksicht auf die Natur gefordert!<br />
7.3 Entsorgung:<br />
Die in einem Gleitschirm eingesetzten Materialien fordern eine sachgerechte<br />
Entsorgung.<br />
Bitte ausgediente Geräte an uns zurücksenden. Diese werden von uns fachgerecht<br />
entsorgt.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Du wirst viele Jahre Freude an deinem Nucleon haben, wenn du ihn pfleglich<br />
behandelst <strong>und</strong> die Regeln sicheren Fliegens beachtest. Begegne möglichen<br />
Gefahren stets mit dem nötigen Respekt.<br />
Vergiss niemals, dass alle Luftsportarten mit potentiellen Gefahren verb<strong>und</strong>en<br />
sind <strong>und</strong> dass sicheres Fliegen letzten Endes immer allein von deinen<br />
Entscheidungen abhängt. Behalte bei jeder Einschätzung der Wettersituation<br />
<strong>und</strong> bei jedem <strong>Flug</strong>manöver ein Stück Sicherheitsreserve!<br />
DU ALLEIN BIST BEIM GLEITSCHIRMFLIEGEN FÜR DEINE SICHERHEIT<br />
VERANTWORTLICH.<br />
SEE YOU IN THE AIR!<br />
27
8. LEINENPLÄNE UND LEINENLÄNGEN<br />
Alle Leinen werden mit einem speziellen computerbasierten Gerät zugeschnitten<br />
<strong>und</strong> unmittelbar vor dem Zuschnitt mit einem 5-kg Gewicht gedehnt, wodurch<br />
die Leinenlängen um weniger als 0,15 % von den Sollwerten abweichen.<br />
VORSICHT!!! Alle weiter unten genannten Längen beziehen sich auf den<br />
Abstand zwischen den Befestigungspunkten. Falls eine Leine zu<br />
Reparaturzwecken zugeschnitten werden soll, müssen 20 cm Zuschlag<br />
gegeben werden, da an beiden Enden pro Schlaufe mit Vernähung jeweils 10<br />
cm erforderlich ist. Die beiden Hauptbremsleinen (brmain) stellen die einzige<br />
Ausnahme dar, welche nur am oberen Ende eine Schlaufe erhält. Zusammen<br />
mit 20 cm Reserve zum Befestigen der Steuergriffe an der Unterseite sind diese<br />
Leinen mit 30 cm Zuschlag zuzuschneiden.<br />
28
Handbuch<br />
29
Nucleon – 25<br />
Einzellängen der Leinen [cm]<br />
Gesamtlänge der Leinen [cm]<br />
a b c d e br a b c d e br<br />
1 980 980 985 840 845 1485 1 6880 6845 6925 7080 7190 8345<br />
2 920 915 925 780 790 1290 2 6820 6780 6860 7020 7135 8150<br />
3 930 925 935 790 800 1195 3 6805 6765 6850 7010 7120 8055<br />
4 965 960 970 825 830 1245 4 6845 6805 6890 7045 7150 7955<br />
5 940 935 945 815 1150 5 6820 6780 6865 7045 7860<br />
6 895 890 900 760 1170 6 6775 6740 6825 6990 7880<br />
7 865 855 870 2725 795 7 6765 6730 6815 6945 7740<br />
8 885 875 890 735 660 8 6790 6755 6840 6965 7600<br />
9 710 690 695 750 745 9 6715 6670 6795 6985 7505<br />
10 620 600 580 715 715 10 6625 6580 6680 6870 7475<br />
11 670 640 640 605 1185 11 6545 6505 6565 6760 7440<br />
12 625 605 555 645 1000 12 6500 6465 6480 6670 7250<br />
13 600 545 685 595 895 13 6330 6310 6405 6620 7150<br />
14 495 470 625 765 855 14 6225 6230 6345 6485 7010<br />
15 705 775 15 6210 6255 6230 6425 6935<br />
16 745 16 6250 6900<br />
A B C D E BR<br />
1 1465 1460 1470 1745 1855 1685<br />
2 1440 1435 1450 1725 1825 1535<br />
3 1525 1510 1535 2005 840<br />
4 1550 1540 1560 2010 660<br />
5 1355 1310 1870 1335 765<br />
6 1220 1195 1695 1200 665<br />
7 1305 1335 1495 Technora 7343-090-005:<br />
A B C D E BR Technora 7343-140-006:<br />
I 4425 4395 4455 4485 2525<br />
II 4345 4330 4380 4210 3450 Technora 7343-190-024:<br />
III 4645 4660 4220 4815 2840<br />
Technora 7343-280-011:<br />
st1 570 ST1 1205 brmain 2650<br />
st2 615 ST2 5485 Technora 7343-280-018:<br />
st3 490 STI 4415<br />
st4 515 STII 245 Technora 7343-420-041:<br />
Länge der Steuerleinen von der 1. Kaskarde bis zum 1. Markierungspunkt: 2650 mm<br />
30
Handbuch<br />
Nucleon – 27<br />
Einzellängen der Leinen [cm]<br />
Gesamtlänge der Leinen [cm]<br />
a b c d e br a b c d e br<br />
1 1020 1015 1025 875 880 1545 1 7170 7130 7215 7375 7495 8670<br />
2 955 950 960 815 820 1340 2 7105 7065 7150 7315 7435 8465<br />
3 965 960 970 820 830 1240 3 7090 7050 7135 7305 7420 8370<br />
4 1005 1000 1010 860 865 1295 4 7130 7090 7175 7340 7455 8265<br />
5 975 970 980 845 1195 5 7110 7065 7155 7340 8165<br />
6 930 925 935 790 1215 6 7065 7025 7115 7285 8185<br />
7 900 885 900 2830 830 7 7055 7015 7105 7240 8040<br />
8 920 910 925 765 685 8 7075 7040 7130 7265 7900<br />
9 735 720 725 780 775 9 7000 6955 7080 7280 7800<br />
10 640 625 605 740 740 10 6905 6860 6965 7165 7765<br />
11 695 665 665 630 1235 11 6820 6780 6845 7050 7730<br />
12 650 625 580 670 1040 12 6775 6745 6755 6955 7535<br />
13 620 570 710 620 935 13 6600 6580 6680 6900 7430<br />
14 515 485 650 795 895 14 6495 6495 6615 6765 7290<br />
15 730 810 15 6475 6525 6495 6700 7210<br />
16 775 16 6515 7175<br />
A B C D E BR<br />
1 1520 1515 1530 1815 1925 1750<br />
2 1500 1490 1505 1795 1900 1595<br />
3 1585 1570 1595 2085 875<br />
4 1610 1600 1620 2090 685<br />
5 1405 1360 1940 1385 795<br />
6 1270 1240 1760 1245 695<br />
7 1355 1385 1550 Technora 7343-090-005:<br />
A B C D E BR Technora 7343-140-006:<br />
I 4615 4585 4645 4675 2625<br />
II 4535 4520 4570 4395 3585 Technora 7343-190-024:<br />
III 4850 4865 4400 5020 2950<br />
Technora 7343-280-011:<br />
st1 595 ST1 1255 brmain 2750<br />
st2 640 ST2 5730 Technora 7343-280-018:<br />
st3 510 STI 4615<br />
st4 535 STII 245 Technora 7343-420-041:<br />
Länge der Steuerleinen von der 1. Kaskarde bis zum 1. Markierungspunkt: 2750 mm<br />
31
Nucleon – 29<br />
Einzellängen der Leinen [cm]<br />
Gesamtlänge der Leinen [cm]<br />
a b c d e br a b c d e br<br />
1 1060 1055 1065 905 910 1600 1 7445 7400 7490 7660 7780 8980<br />
2 990 985 995 845 850 1390 2 7380 7335 7425 7600 7720 8770<br />
3 1000 995 1005 850 860 1290 3 7365 7320 7415 7585 7705 8670<br />
4 1040 1035 1050 890 895 1340 4 7410 7365 7455 7625 7745 8565<br />
5 1010 1005 1015 880 1235 5 7385 7340 7435 7630 8460<br />
6 965 960 970 820 1260 6 7340 7300 7390 7570 8485<br />
7 930 920 935 2935 860 7 7330 7290 7385 7525 8330<br />
8 955 945 960 790 715 8 7355 7315 7410 7545 8185<br />
9 765 745 750 810 805 9 7275 7225 7360 7565 8085<br />
10 665 650 625 770 770 10 7180 7130 7235 7445 8050<br />
11 720 690 690 650 1280 11 7090 7050 7115 7325 8010<br />
12 675 650 600 695 1080 12 7045 7010 7025 7230 7810<br />
13 645 590 735 640 970 13 6860 6840 6945 7175 7705<br />
14 535 505 670 825 925 14 6750 6755 6880 7030 7555<br />
15 755 840 15 6730 6780 6750 6965 7475<br />
16 805 16 6775 7435<br />
A B C D E BR<br />
1 1575 1570 1585 1880 1995 1815<br />
2 1555 1545 1565 1860 1970 1655<br />
3 1645 1625 1650 2160 905<br />
4 1670 1660 1680 2165 715<br />
5 1460 1410 2010 1435 820<br />
6 1315 1285 1825 1295 720<br />
7 1405 1435 1610 Technora 7343-090-005:<br />
A B C D E BR Technora 7343-140-006:<br />
I 4800 4770 4830 4860 2720<br />
II 4720 4705 4755 4575 3720 Technora 7343-190-024:<br />
III 5045 5065 4585 5225 3065<br />
Technora 7343-280-011:<br />
st1 615 ST1 1300 brmain 2850<br />
st2 665 ST2 5965 Technora 7343-280-018:<br />
st3 530 STI 4800<br />
st4 555 STII 245 Technora 7343-420-041:<br />
Länge der Steuerleinen von der 1. Kaskarde bis zum 1. Markierungspunkt: 2850 mm<br />
32
Handbuch<br />
Nucleon – 31 - Rev-2.0<br />
:<br />
Einzellängen der Leinen : [cm]<br />
Gesamtlänge der Leinen [cm]<br />
a b c d e br a b c d e br<br />
1 1095 1090 1100 935 940 1655 1 7710 7665 7760 7940 8060 9280<br />
2 1025 1020 1030 870 880 1435 2 7645 7600 7695 7875 8000 9065<br />
3 1035 1030 1040 880 890 1335 3 7630 7585 7680 7860 7985 8960<br />
4 1080 1070 1085 920 925 1385 4 7675 7630 7725 7900 8025 8850<br />
5 1045 1040 1050 910 1280 5 7655 7610 7705 7905 8745<br />
6 1000 995 1005 850 1305 6 7605 7565 7660 7845 8770<br />
7 965 950 965 3035 885 7 7595 7555 7650 7800 8610<br />
8 985 975 990 815 735 8 7620 7580 7680 7820 8460<br />
9 790 770 775 835 830 9 7540 7490 7630 7840 8360<br />
10 690 670 645 795 795 10 7440 7390 7500 7715 8320<br />
11 745 710 715 675 1325 11 7350 7305 7375 7595 8285<br />
12 695 670 620 720 1120 12 7305 7265 7280 7490 8075<br />
13 665 610 760 665 1005 13 7115 7090 7200 7435 7965<br />
14 550 520 695 850 960 14 7000 7005 7130 7290 7815<br />
15 785 870 15 6980 7030 6995 7220 7730<br />
16 830 16 7020 7685<br />
A B C D E BR<br />
1 1630 1620 1635 1945 2060 1875<br />
2 1610 1600 1615 1925 2040 1710<br />
3 1700 1680 1705 2235 935<br />
4 1725 1715 1735 2240 740<br />
5 1505 1455 2080 1485 850<br />
6 1360 1330 1885 1335 745<br />
7 1450 1485 1665 Technora 7343-090-005:<br />
A B C D E BR Technora 7343-140-006:<br />
I 4980 4945 5010 5040 2810<br />
II 4900 4880 4935 4750 3845 Technora 7343-190-024:<br />
III 5235 5255 4760 5420 3170<br />
Technora 7343-280-011:<br />
st1 635 ST1 1345 brmain 2950<br />
st2 685 ST2 6195 Technora 7343-280-018:<br />
st3 545 STI 4985<br />
st4 570 STII 245 Technora 7343-420-041:<br />
Länge der Steuerleinen von der 1. Kaskarde bis zum 1. Markierungspunkt: 2950 mm<br />
33
Nucleon – 34<br />
Rev-2.0<br />
Einzellängen der Leinen [cm]<br />
Gesamtlänge der Leinen [cm]<br />
a b c d e br a b c d e br<br />
1 1145 1140 1150 980 985 1730 1 8095 8050 8145 8325 8455 9730<br />
2 1075 1070 1080 915 920 1505 2 8025 7980 8075 8260 8390 9505<br />
3 1080 1075 1085 920 930 1395 3 8015 7965 8060 8245 8375 9395<br />
4 1130 1125 1135 965 970 1450 4 8060 8015 8110 8290 8415 9280<br />
5 1095 1085 1100 950 1340 5 8040 7990 8090 8295 9170<br />
6 1045 1040 1055 890 1365 6 7990 7945 8040 8230 9195<br />
7 1010 995 1010 3180 930 7 7980 7940 8035 8185 9030<br />
8 1035 1020 1040 855 775 8 8005 7965 8060 8210 8875<br />
9 825 805 810 875 870 9 7925 7870 8010 8230 8770<br />
10 720 700 680 830 835 10 7820 7765 7880 8100 8730<br />
11 780 745 745 705 1390 11 7725 7680 7745 7970 8690<br />
12 730 705 650 755 1175 12 7675 7635 7645 7865 8470<br />
13 695 635 795 695 1055 13 7475 7450 7560 7805 8360<br />
14 575 545 730 890 1005 14 7355 7360 7490 7655 8200<br />
15 820 915 15 7335 7390 7355 7585 8115<br />
16 865 16 7380 8065<br />
A B C D E BR<br />
1 1705 1695 1715 2035 2160 1965<br />
2 1685 1680 1695 2015 2135 1795<br />
3 1780 1760 1785 2340 980<br />
4 1810 1800 1820 2350 775<br />
5 1580 1525 2180 1555 890<br />
6 1425 1395 1975 1400 780<br />
7 1520 1555 1745 Technora 7343-090-005:<br />
A B C D E BR Technora 7343-140-006:<br />
I 5235 5200 5265 5295 2940<br />
II 5155 5135 5190 4990 4030 Technora 7343-190-024:<br />
III 5510 5530 5005 5695 3325<br />
Technora 7343-280-011:<br />
st1 665 ST1 1405 brmain 3100<br />
st2 720 ST2 6525 Technora 7343-280-018:<br />
st3 575 STI 5250<br />
st4 600 STII 245 Technora 7343-420-041:<br />
Länge der Steuerleinen von der 1. Kaskarde bis zum 1. Markierungspunkt: 3100 mm<br />
34
Handbuch<br />
Nucleon Cabrio – 42<br />
Table of individual line lenghts<br />
Table of total line lenghts<br />
a b c d e br a b c d e br<br />
1 2715 2705 2730 2630 2780 1925 1 9065 9005 9075 9245 9385 10570<br />
2 2660 2645 2670 2570 2720 1670 2 9005 8945 9020 9185 9325 10315<br />
3 2685 2670 2695 2600 2745 1550 3 9030 8970 9045 9215 9350 10195<br />
4 2640 2625 2655 2485 1615 4 9020 8960 9035 9195 10065<br />
5 2600 2585 2610 2435 1490 5 8975 8915 8990 9145 9940<br />
6 2630 2615 2645 2470 1520 6 9010 8950 9025 9180 9970<br />
7 2600 2565 2605 2360 1035 7 8995 8935 9010 9165 9785<br />
8 2545 2515 2560 2300 860 8 8940 8890 8960 9105 9610<br />
9 2545 2515 2555 2295 970 9 8945 8890 8960 9095 9490<br />
10 920 895 900 925 925 10 8905 8850 8950 9010 9445<br />
11 800 780 750 785 1365 11 8785 8730 8800 8865 9415<br />
12 865 830 830 835 1135 12 8675 8630 8650 8745 9170<br />
13 810 780 720 770 1010 13 8620 8585 8540 8680 9035<br />
14 775 710 885 995 970 14 8400 8375 8445 8555 8860<br />
15 640 605 805 910 885 15 8270 8275 8370 8475 8755<br />
16 955 16 8245 8305 8255 8285 8685<br />
A B C D E BR<br />
1 6330 6280 6320 6585 2185<br />
2 6360 6315 6350 6680 1990<br />
3 6375 6355 6375 6775 1090<br />
4 1755 1695 2420 1730 860<br />
5 1580 1545 2195 1555 990<br />
6 1690 1730 1935 865<br />
Technora 7343-090-005:<br />
A B C D E BR<br />
I 6220 6245 5615 6345 3270 Technora 7343-140-006:<br />
II 4475<br />
III 3685 Technora 7343-190-024:<br />
st1 740 ST1 1565 brmain 3200 Technora 7343-280-011:<br />
st2 800 ST2 7365<br />
st3 635 STI 5925 Technora 7343-280-018:<br />
st4 665 STII 245<br />
Technora 7343-420-041:<br />
Länge der Steuerleinen von der 1. Kaskarde bis zum 1. Markierungspunkt: 3200mm<br />
35
9. Trimmer <strong>und</strong> Tragegurte<br />
Der Nucleon Gleitschirm wurde durch die EAPR nach LTF 23/05 mustergeprüft <strong>und</strong> ist<br />
für den Motorschirmbetrieb mit Trimmern ausgestattet.<br />
Bei Bergflug sind die Trimmer durch die Trimmersperre in der geschlossenen Stellung<br />
( -5 ) zu blockieren, sodass ein Öffnen während des <strong>Flug</strong>es nicht möglich ist.<br />
In diesem Kapitel wird speziell auf den Motorschirmbetrieb mit Trimmern eingegangen.<br />
Jeder Pilot hat diese Anleitung äußerst genau zu lesen. Ein Nichtbeachten dieser<br />
Anleitung kann das Leben des Piloten gefährden.<br />
ACHTUNG:<br />
Im Rahmen der Musterprüfung des Nucleon wurden alle <strong>Flug</strong>manöver der „EN“<br />
Musterprüfung geflogen <strong>und</strong> getestet.<br />
Diese Bergflugmanöver wurden ohne Motor durchgeführt. Alle Manöver wurden mit<br />
<strong>und</strong> ohne Beschleuniger geflogen <strong>und</strong> der Nucleon erhielt die Einstufung EN „C“.<br />
Die Benutzung der Trimmer für den Motorschirm wurde ausschließlich von Werkspiloten<br />
der Fa. <strong>Dudek</strong> <strong>Paragliders</strong> erprobt.<br />
Im Rahmen der deutschen Musterprüfung durch die EAPR wurden keine<br />
Manöver mit offenen Trimmern getestet, da dieses aufgr<strong>und</strong> der konstruktiven<br />
Eigenschaften des Nucleon nicht möglich ist.<br />
Mit geöffneten Trimmern dürfen keine <strong>Flug</strong>manöver, keine Kunstflugmanöver <strong>und</strong><br />
keine Abstiegshilfen geflogen bzw. benutzt werden.<br />
Bei der Musterprüfung des Nucleon durch die EAPR wurden nachfolgende Manöver<br />
nicht geflogen, da sie vom Hersteller ausgeschlossen wurden:<br />
Frontklapper <strong>und</strong> einseitige Klapper mit geöffneten Trimmern (weder mit, noch ohne<br />
Beschleuniger)<br />
Folgende Manöver wurden vom Hersteller ausdrücklich verboten, wenn nicht aus dem<br />
Handbuch etwas anderes hervorgeht:<br />
a) Bremseinsatz bei beschleunigtem <strong>Flug</strong><br />
b) Ohren anlegen als Abstiegshilfe<br />
c) B- oder C-Stall als Abstiegshilfe.<br />
Die Trimmer sind ausschließlich im „Geradeausflug“ einzusetzen.<br />
Die Benutzung der Trimmer liegt in der Eigenverantwortung des Piloten.<br />
Bei Einsatz der Trimmer muss sich der Pilot darüber im Klaren sein, dass der Nucleon<br />
eine enorme Bewegungsenergie hat, die im Falle einer Störung der Kappe neutralisiert<br />
werden muss.<br />
36
Start<br />
Thermik<br />
Bremse/ALC<br />
Gefährlich!<br />
Bremse<br />
VOLL<br />
REF L EX<br />
version 16.04.2009<br />
Handbuch<br />
TEA-Steuerung<br />
Beschleuniger<br />
TRIMMER<br />
LANGSAM SCHNELL<br />
Vorsichtig! Möglich Empfohlen<br />
EINGESCHRÄNKT<br />
R EFL E X<br />
- Verwendung der Trimmer<br />
ALC-Kugel<br />
Bei Windstille wird ein Start mit komplett geschlossenem Trimmer ("Langsam")<br />
empfohlen. Je stärker der Wind, desto mehr kann der Trimmer Richtung neutral<br />
("0") stehen. Trimmerstellungen nach "Schnell" können, je nach Windstärke,<br />
den Start erschweren oder gar verhindern.<br />
Beim Thermik Fliegen ist der Nucleon in allen Trimmpositionen sicher. Das<br />
geringste Sinken wird bei voll geschlossenem Trimmer erreicht. In turbulenten<br />
Bedingungen kann die Stabilität des Schirmes durch leichtes Öffnen des<br />
Trimmers erhöht werden.<br />
Die ALC-Steuerung (Alternative Control System) verbessert insbesondere bei<br />
weit geöffnetem Trimmer <strong>und</strong>/oder Beschleuniger zusammen mit der Bremse<br />
das Handling des Schirmes. Mit den ALC-Kugeln kann auch ganz ohne Bremse<br />
gesteuert werden, jedoch nicht in unmittelbarer Bodennähe.<br />
Bei Gurtzeugen mit hoher Schirmaufhängung kann der TEA (Torque Effect<br />
Adjuster) Drehmomentenausgleich bei offenem Trimmer <strong>und</strong> getretenem<br />
Beschleuniger effektiv für die Steuerung eingesetzt werden, ähnlich der TST-<br />
Stabilosteuerung unserer früheren Schirmmodelle.<br />
Der Beschleuniger darf nur bei geöffnetem Trimmer verwendet werden. Bei<br />
geschlossenem Trimmer (Position "Langsan"…"0") fehlt das volle Reflex-Profil<br />
<strong>und</strong> der Schirm kann in turbulenten Bedingungen leichter einklappen.<br />
37
Abbildung 1: Tragegurt für eine tiefe Aufhängung. Die Bremsleinen werden nur<br />
durch die oberen Rollen des Tragegurtes geführt.<br />
D<br />
Bremsleine<br />
C<br />
B<br />
A'<br />
A<br />
Obere Rolle für<br />
tief Aufhängung<br />
ACL Leine<br />
Easy Keeper<br />
Magnetclip<br />
TEA Leine<br />
TEA Arretierung<br />
Wirbel<br />
Trimmerschnalle<br />
ALC Kugel in<br />
oberer Position<br />
Brummelhaken<br />
für Speedsystem<br />
Bremsgriff<br />
Rollen für<br />
Speedsystem<br />
Untere Rolle für<br />
hohe Aufhängung<br />
Trimmer<br />
Schließband<br />
Trimmerband<br />
Easy Keeper Magnetclip<br />
Einhängung des<br />
Carabiners<br />
38
Handbuch<br />
Abbildung 2 Hohe Aufhängung<br />
Steuerleinen in beiden Rollen<br />
eingehängt. ALC-Ball in tiefer<br />
Position<br />
Abbildung 3<br />
Magnet Clips zum Anhängen<br />
der Bremsgriffe. (hier eingehängt)<br />
Abbildung 4 a TEA Ausgleich deaktiviert (a) <strong>und</strong> aktiviert (b)<br />
Abbildung 4 b Die Position des Knotens muss selbst erflogen werden<br />
a<br />
b<br />
Knoten<br />
.<br />
Abbildung 5 Zusätzlich zum TEA gibt es eine weitere<br />
Möglichkeit, das Drehmoment zu beeinflussen.<br />
Dazu kann der Karabiner vom Motor in die innere,<br />
etwas höhere Lasche des Tragegurtes eingehängt<br />
werden. Zusammen mir dieser Voreinstellung kann<br />
über die TEA - Leine das Drehmoment völlig<br />
ausgetrimmt werden.<br />
39
Abbildung 6:<br />
Steuerungsmöglichkeiten<br />
Ein Ratgeber durch die<br />
Vielfalt der Steuerleinen<br />
<strong>und</strong> Steuergriffe:<br />
Die klassische Bremse<br />
greift auf die gesamte<br />
Hinterkante des Schirmes<br />
zu.<br />
Die ALC-Steuerung wirkt<br />
nur auf den äußeren<br />
Bereich der Hinterkante.<br />
Das TEA-System wirkt<br />
nur auf den Stabilisator.<br />
Je nach Bedürfnis des<br />
Piloten können alle drei<br />
Steuerungen getrennt,<br />
miteinander kombiniert,<br />
oder auch alle drei<br />
gemeinsam benutzt<br />
werden.<br />
TEA<br />
ALC<br />
Bremsgriff<br />
40
Handbuch<br />
Abbildung 7 Trimmereinfluß auf das Flügelprofil<br />
Geschlossene Trimmer Trimmer in “0”<br />
Position<br />
Trimmer voll geöffnet<br />
Min. Geschwindigkeit<br />
<strong>und</strong> minimales Sinken<br />
Start Position<br />
Alle Tragegurte mit<br />
gleicher Länge<br />
Übergangsposition<br />
Max. Geschwindigkeit<br />
Verlängerung [mm]:<br />
Verkürzung [mm]:<br />
Neutrale Konfiguration<br />
Tragegurtlänge: 460 mm<br />
-60 -30<br />
D C<br />
B<br />
A' A<br />
D<br />
C<br />
B<br />
+130 +65<br />
A' A D C B A' A<br />
41
Abbildung 8 Trimmereinstellung mit Einfluss des Speedsystems<br />
Verlängerungs- / Verkürzungwerte in Bezug auf neutrale Tragegurtelänge von 460 mm<br />
Beschleunigung mit<br />
geschlossenem Trimmer<br />
Gute Geschwindigkeit, einfache Steuerung,<br />
verringert Stabilität. (Klassisches Speed-<br />
System) Diese Trimmereinstellung wird<br />
nicht mit Speed-System empfohlen<br />
Beschleunigung mit<br />
geöffnetem Trimmer<br />
Kleiner Anstellwinkel, max. Geschwindigkeit.<br />
Hohe Stabilität <strong>und</strong> starke Steuerdrücke.<br />
Empfohlene Verwendung des ALC-System.<br />
Verkürzung [mm]<br />
Verlängerung [mm] Verkürzung [mm]<br />
-60<br />
-75<br />
-90<br />
-130 -170<br />
+130<br />
+20<br />
-90 -130<br />
-170<br />
D<br />
C<br />
B<br />
A’<br />
A<br />
D<br />
C<br />
B<br />
A’<br />
A<br />
42
Handbuch<br />
10. BESONDERE HINWEISE ZU TRIMMERN UND BESCHLEUNIGER<br />
Start<br />
Vor dem Start ist evt. die für den Bergstart eingestellte Trimmersperre so zu<br />
öffnen, dass der gesamte Trimmbereich zur Verfügung steht.<br />
Zum Starten bei Nullwind bzw. bei sehr wenig Wind sind die Trimmer voll zu<br />
schließen (-5). Es empfiehlt sich vorwärts zu starten.<br />
Bei etwas Wind (ca. 5-10 km/h) empfiehlt es sich, rückwärts zu starten. Die<br />
Technik hierzu sollte vorher jedoch ohne Motorbetrieb geübt werden. Die<br />
Trimmer können ab dieser Windgeschwindigkeit leicht geöffnet werden. Bei der<br />
neutralen Trimmerstellung (0) durchfliegt der Schirm schneller den kritischen<br />
Bereich der Aufziehphase <strong>und</strong> kommt schneller über den Piloten.<br />
Nach dem Ausdrehen beim Rückwärtsstart ist die Startphase für beide<br />
Startarten gleich.<br />
Die A-Leinen sind sauber zu führen <strong>und</strong> es ist gleichzeitig mit dem Schirm zu<br />
beschleunigen. Wann <strong>und</strong> wieviel Motorkraft hierbei benutzt wird, liegt im<br />
Ermessen des Piloten. Nachdem mit Vollgas beschleunigt wird, kann das<br />
Abheben des Schirms durch vorsichtigen Einsatz der Bremsen beeinflusst<br />
werden.<br />
Nach Erreichen der Mindestsicherheitshöhe können dann die Trimmer<br />
verwendet werden.<br />
Im <strong>Flug</strong><br />
Jetzt kann der Trimmer zu Einsatz kommen.<br />
Öffne die Trimmer nicht einseitig über einen größeren Bereich als 5 cm. Ein<br />
abwechselndes Öffnen der Trimmer hat sich bewährt.<br />
Vom geschlossenen Trimmer (-6) bis zur vollen Öffnung (13) wird ein<br />
Geschwindigkeitszuwachs von etwa 10 km/h erreicht.<br />
Du solltest dich entscheiden was du möchtest, schnell <strong>und</strong> stabil fliegen oder<br />
langsam <strong>und</strong> agil. Ein schneller Steigflug kostet sehr viel Motorleistung <strong>und</strong><br />
trotzdem sind die Steigwerte deutlich schlechter als bei geschlossenem oder<br />
neutralem Trimmer.<br />
Der erhöhte Geschwindigkeitsbereich des Nucleon verlangt etwas Aufmerksamkeit.<br />
Bist du jedoch damit vertraut, wird das Fliegen mit diesem Gleitschirm<br />
zum reinsten Vergnügen. Durch das gute Handling kannst du auch aus der<br />
Thermik das Beste herausholen.<br />
Wenn die Trimmer komplett geöffnet sind (blauer „schnell“ Bereich), wird der<br />
Gleitschirm schneller <strong>und</strong> noch stabiler. Die Steuerkräfte erhöhen sich, ebenso<br />
der Bremsweg bis zum Stallpunkt. Der Radius <strong>und</strong> Querneigungswinkel beim<br />
43
Kurvenflug vergrößert sich proportional zu den steigenden Steuerkräften. Wenn<br />
die Trimmer komplett geöffnet sind wird die Steuerung mit ALC empfohlen,<br />
solange man nicht in Bodennähe fliegt.<br />
Das ALC-System kann sowohl bei allen Geschwindigkeiten <strong>und</strong> Trimmerstellungen<br />
als auch in Kombination mit den Bremsgriffen verwendet werden<br />
(Siehe Grafik auf Seite 7).<br />
Beschleunigersystem<br />
Das Betätigen des Beschleunigers, nachdem zuvor die Trimmer geöffnet<br />
wurden, erhöht die <strong>Flug</strong>geschwindigkeit um ca. 30 %. Im Vergleich zu den<br />
meisten Gleitschirmen wird dadurch die Schirmstabilität nicht verringert;<br />
tatsächlich durchfliegt der Nucleon Turbulenzen noch besser.<br />
Der Nucleon hat seine stabilste Kappe bei geöffneten Trimmern <strong>und</strong> voll<br />
getretenem Beschleuniger.<br />
Kommst du in ernsthafte Schwierigkeiten, ist es ratsam den Beschleuniger<br />
sofort loszulassen. Durch das Treten des Beschleunigers werden die<br />
Steuerkräfte erhöht, wodurch die Bremswirkung erheblich sinkt.<br />
Bei voll getretenem Beschleuniger <strong>und</strong> komplett geöffneten Trimmern<br />
sollte ausschließlich mit den ALC-Kugeln gesteuert werden. Die Kurven<br />
werden zwar etwas weiter aber man braucht nicht so viel Kraft <strong>und</strong> man verliert<br />
nicht an Geschwindigkeit. Es wird empfohlen, den Beschleuniger nur mit halbbis<br />
komplett geöffneten Trimmern zu betätigen. Das Treten des<br />
Beschleunigers bei geschlossenen Trimmern (roter Bereich) kann zu<br />
einem Frontstall führen.<br />
44<br />
LANDUNG<br />
Mit geschlossenen Trimmern (roter Bereich) lässt sich der Nucleon wie jeder<br />
andere Gleitschirm landen. Die Bremskräfte sind anfänglich gering, steigen aber<br />
proportional durch alle Bereiche <strong>und</strong> geben reichliche Hinweise auf einen<br />
möglichen Stall. Trotzdem ist beim sehr langsamen Fliegen Vorsicht geboten,<br />
solange du mit dem Verhalten der Bremsen nicht völlig vertraut bist.<br />
Beim Landen mit geöffneten Trimmern (blauer Bereich oberhalb der<br />
Neutralstellung) wird für das Ausflairen mehr Platz als üblich benötigt. Der<br />
Gleitschirm hat eine hohe Bewegungsenergie, so dass unvorsichtiges Bremsen<br />
zum Aufsteigen des Schirmes führen kann.<br />
Die meisten Piloten werden mit diesem Gleitschirm schnell vertraut <strong>und</strong> bauen<br />
so viel Vertrauen auf, dass sie auch bei schlechteren Bedingungen fliegen.<br />
Trotzdem solltest du besonders beim bodennahen Fliegen immer vorsichtig<br />
sein. An die höhere Geschwindigkeit des Nucleon zu denken kann z.B. bei<br />
Hanglandungen sehr wichtig sein.
Handbuch<br />
Nach der Landung bei starkem Wind kann der Nucleon entweder mit den B-<br />
Tragegurten oder mit einem kräftigen Ziehen der D-Gurte sicher auf den Boden<br />
gebracht werden.<br />
45
Obersegel<br />
Untersegel<br />
Stammleinen<br />
Eintrittskante<br />
Eintrittskante<br />
Tragegurte<br />
Stabilisator<br />
Fot. Iwona <strong>Dudek</strong><br />
46
Handbuch<br />
11. Gesonderte <strong>und</strong> abweichende Hinweise<br />
für das Fliegen mit dem Nucleon Cabrio (42).<br />
ACHTUNG!<br />
Abweichend von den auf Seite 36 beschriebenen<br />
<strong>Flug</strong>manövern wurden beim Nucleon Cabrio (42) weder<br />
Front- noch einseitige Klapper mit geschlossenem<br />
Trimmer <strong>und</strong> Beschleuniger getestet!<br />
TRAGEGURTE<br />
Wie auf den nachfolgenden Abbildungen ersichtlich, weichen einige Bauteile<br />
vom Standard Tragegurt des Nucleon ab.<br />
Statt des ALC-Systems wurde beim Nucleon Cabrio die TST-Leine integriert. An<br />
dieser Steuerleine befinden sich kleine zusätzliche Steuerschlaufen. Die Funktion<br />
dieser TST-Steuerung ist identisch mit der ALC-Steuerung. Bei geöffnetem<br />
Trimmer erfolgt die Steuerung gr<strong>und</strong>sätzlich hierüber. Dieses hat den Vorteil,<br />
dass zum Steuern nicht in das Reflexprofil eingegriffen wird.<br />
Das Beschleunigungssystem an der Vorderseite des Tragegurtes des Nucleon<br />
Cabrio ist nicht - wie bei den kleineren Fußstarter-Schirmen - mit Brummelhaken<br />
für das Einhängen des Fußbeschleunigers versehen. Statt dessen<br />
befindet sich ein Beschleunigergriff mit manueller Arretierung an dieser Stelle.<br />
Der Beschleuniger kann somit mühelos per Hand betätigt werden. Die Schnalle<br />
arretiert automatisch in jeder gezogenen Stellung <strong>und</strong> muss zum Öffnen des<br />
Trimmers manuell betätigt werden.<br />
47
Tragegurte Nucleon Cabrio: Aussehen <strong>und</strong> Zubehör<br />
Bild1 Aufhängungseinstellung: A -hoch, B - tief<br />
A<br />
D<br />
C<br />
B<br />
A'<br />
A<br />
Steuerleine<br />
Hohe Rolle für<br />
niedrige Aufhängung<br />
TEA Leine<br />
Easy Keeper<br />
Magnete<br />
TST Leine<br />
Niedrige Rolle für<br />
hohe Aufhängung<br />
Trimmer Schnalle<br />
Trimmer mit Scala<br />
SCT Steuerleine<br />
Einhängepunkt<br />
für Aufziehhilfe<br />
B<br />
Austauschbarer<br />
Trimmer<br />
Trimmer<br />
Schließhilfe<br />
Kleine TST<br />
Steuerschlaufen<br />
Beschleuniger Griff<br />
Karabiner<br />
48<br />
Sonstige Informationen<br />
- Anzahl der Tragegurte: 4 mit geteilten A <strong>und</strong> A‘ Gurten<br />
- Trimmer: ja
Bild 2: Tragegurt in Neutralkonfiguration<br />
Handbuch<br />
Länge der Tragegurte: 400 mm<br />
D<br />
C<br />
B<br />
A'<br />
A<br />
175 mm<br />
35 mm<br />
140 mm<br />
400 mm<br />
49
Bild 3: Trimmereinfluß auf die Gleitschirmkappe<br />
Trimmer geschlossen<br />
Minimale Geschwindigkeit<br />
Minimales Sinken<br />
Trimmer voll geöffnett<br />
Maximale Geschwindigkeit<br />
Neutrale Konfiguration<br />
Länge der Tragegurte: 400 mm<br />
Neutrale Konfiguration<br />
Länge der Tragegurte: 400 mm<br />
Verlängerung [mm]:<br />
D<br />
C<br />
B<br />
+220 +110<br />
A' A D C B A' A<br />
50
Handbuch<br />
Bild 4: Einfluß von Trimmer <strong>und</strong> Beschleuniger auf die Gleitschirmkappe<br />
Aktivierung des manuellen<br />
Beschleunigers<br />
Volle Beschleunigung<br />
mit geöffneten Trimmern<br />
Maximale Geschwindigkeit<br />
<strong>und</strong> hohes Sinken<br />
Neutralstellung der B-Gurte: 400 mm<br />
Verlängerung [mm]:<br />
+220 +110<br />
D C<br />
Verkürzung [mm]:<br />
-50 -25<br />
B<br />
A'<br />
A<br />
51
Bild 5: Launch-Assist-System<br />
Für den Trike-Start empfehlen wir unser Launch-Assist-System:<br />
Wie auf dem linken Bild ersichtlich, kann durch den Einsatz einer zusätzlichen<br />
Aufziehhilfe das Starten erleichtert werden. Die A-Leinen werden verkürzt,<br />
wodurch der Schirm schneller steigt. Wenn der Schirm über dem Piloten ist<br />
muss der Tragegurt in seiner ursprünglichen Lage sein.<br />
52
V 04/2012<br />
<strong>Dudek</strong> <strong>Paragliders</strong><br />
ul. Centralna 2U<br />
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tel. + 48 52 324 17 40<br />
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