Konzept: Methodenkompetenz/ Methodentraining ... - Michaelschule
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Handlungskompetenzen und sozialen Erfahrungen vernachlässigt. Den Schülerinnen und<br />
Schülern wird es somit gar nicht ermöglicht, die von der Wirtschaft geforderten Schlüsselqualifikationen<br />
in ausreichendem Maße aufzubauen und einzuüben.<br />
Um die Heranwachsenden jedoch auf das zukünftige Leben vorzubereiten, sollte auf einen<br />
handlungsorientierten Unterricht, in dem das eigenverantwortliche Arbeiten an vorderster<br />
Stelle steht, hingearbeitet werden.<br />
Folgerichtig ist es heute wichtiger denn je, solche Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erwerben,<br />
die die Schüler und Schülerinnen in die Lage versetzen, eine immer größer werdende Informationsflut<br />
möglichst ökonomisch zu bewältigen und darüber hinaus die Erkenntnisse zu erschließen,<br />
die für uns daseinsrelevant sind. Weniger gefragt ist das mühevolle Aneignen eines<br />
möglichst großen Quantums von Daten, Fakten und Kenntnissen zum Zwecke der Vorratshaltung.<br />
Nicht zuletzt auch deshalb, weil solche Informationen ohnehin in Büchern und auf digitalen<br />
Speichermedien abgelegt sind und zu jeder Zeit dort abgerufen werden können. - Der<br />
Umgang mit dem Internet ist aus dieser Sicht heute eine für unsere Schüler und Schülerinnen<br />
fast überlebenswichtige Angelegenheit, wollen sie nicht in einer riesigen Informationsflut<br />
orientierungslos werden. - Die sich immer wieder stellende Frage ist die, wie komme ich an<br />
die von mir benötigten und von mir als relevant beurteilten Informationen heran und wie baue<br />
ich sie sinnvoll in den von mir geplanten und angegangenen Lernprozess ein.<br />
Die Aneignung möglichst vieler Informationen im Sinne eines Lexikonwissens ist lediglich<br />
Belastung. Ein solches Wissen wird erfahrungsgemäß alsbald wieder vergessen oder bleibt<br />
über kurz oder lang nur noch als diffus vorhandenes Restwissen zurück. Die empirische Lernforschung<br />
zeigt, dass Schüler und Schülerinnen nur durchschnittlich 20% von dem behalten<br />
was sie hören, ca. 30 % von dem was sie sehen, aber bis zu 80% von dem, was sie sich selbst<br />
erarbeitet haben. Die alleinige Stoffvermittlung kann also nicht mehr nur Mittelpunkt und<br />
Priorität des Unterrichtes sein. Vielmehr muss das Methodenlernen ein notwendiger Faktor<br />
moderner unterrichtlicher Arbeit sein, weil es selbsttätiges Lernen ermöglicht und zu einem<br />
erfolgreichen Ergebnis führt.<br />
In dieser neuen Lehr- und Lernkultur geht es darum, Heranwachsende kleinschrittig an ein<br />
kreatives, aktiv - produktives Lernen heranzuführen, ohne dass dies wiederum ein hohes Maß<br />
an Mehrarbeit von den einzelnen Lehrpersonen fordert. Ziel des eigenverantwortlichen Arbeitens<br />
ist es, den Unterricht so zu gestalten, dass die Lernenden selber mehr Mitverantwortung<br />
für die Gestaltung des Unterrichts erhalten. Sie sollen Lernprozesse eigenständig steuern,<br />
Verantwortung übernehmen, Probleme selbstständig lösen, den Lernstoff durch die Aktivierung<br />
verschiedener Sinne besser erfahren und „begreifen“, sowie Durchhaltevermögen, Kreativität,<br />
Frustrationstoleranz, Teamfähigkeit und Flexibilität entwickeln und einüben.<br />
Damit ein solcher Unterricht, in dem die Schüler und Schülerinnen mit in die Planung und<br />
Durchführung einbezogen werden, möglich wird, müssen bestimmte Fähigkeiten grundgelegt<br />
sein.Verschiedene Methoden (elementare Lern - und Arbeitstechniken) sowie unterschiedliche<br />
Kommunikationsformen und Regeln sollten beherrscht werden.<br />
Heinz Klippert schlägt in seinem Werk „Pädagogische Schulentwicklung“ zur Förderung des<br />
eigenverantwortlichen Arbeitens ein systematisches Training in Form von Trainingsspiralen<br />
vor.²<br />
² vgl. Heinz Klippert, Pädagogische Schulentwicklung, Weinheim 2000<br />
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