Der gArten- und zooevent 2012 - ZooFach-Trend
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BERATuNGSHILFE<br />
Alles Wissenswerte<br />
über<br />
Katzensenioren<br />
Wer sich als Zoofachhändler mit den Bedürfnissen<br />
von Katzensenioren auskennt, dem bieten sich in<br />
dieser Nische gute Absatzchancen.<br />
Fast unbemerkt wird aus unserem einst jungen Kätzchen ein<br />
Katzensenior. Nicht immer sieht man einer Serniorenkatze ihr<br />
Alter an. Sie bekommt keine Falten, oft nicht einmal ein graues<br />
Haar. Bei kastrierten Katzendamen zeichnet sich höchstens ein<br />
kleines Hängebäuchlein ab. Beobachtet man sie genau, fällt<br />
aber auf, dass sie insgesamt ruhiger <strong>und</strong> ausgeglichen ist, mehr<br />
schläft <strong>und</strong> auch nicht mehr so hoch springt wie früher. Sie wird<br />
vielleicht etwas wählerischer im Futter <strong>und</strong> etwas eigensinniger<br />
im Verhalten.<br />
Körperlich <strong>und</strong> auch geistig verändert sie sich, wie auch wir<br />
Menschen uns im Alter verändern. Die Sehkraft <strong>und</strong> das Gehör<br />
lässt nach, Arthrosen können plagen <strong>und</strong> Diabetes <strong>und</strong> Nierenprobleme<br />
häufen sich.<br />
Wann ist eine Katze alt?<br />
Ab einem Alter von 10 Jahren spricht man von einer älteren<br />
Katze. Aber genau wie bei uns Menschen gibt es hier ganz<br />
individuelle unterschiede. Die eine Samtpfote ist mit 10 Jahren<br />
schon alt, die andere mit 16 Jahren noch topfit. Wohnungskatzen<br />
werden meist älter, da sie den Gefahren einer Freigängerkatze<br />
nicht ausgesetzt ist.<br />
Welche Krankheiten kommen bei älteren<br />
Samtpfoten häufig vor?<br />
Fast jede alte Katze wird im Alter schwerhörig <strong>und</strong> auch die<br />
Sehkraft lässt nach. Bei einigen kommt Fettleibigkeit aufgr<strong>und</strong><br />
Bewegungsmangel vor, andere wiederum magern stark ab.<br />
Katzen mit anfangs schleichend verlaufenden Erkrankungen wie<br />
chronischer Niereninsuffizienz, Herz- oder Tumorerkrankungen<br />
verhalten sich ausgesprochen unauffällig - sie sitzen nur etwas<br />
mehr <strong>und</strong> ruhiger herum - bis es für eine wirksame Therapie zu<br />
spät ist! Die Symptome der Katze bestehen also eher im Fehlen<br />
von Verhalten wie verminderte Bewegung, reduziertes Putz- oder<br />
Markierverhalten, weniger soziale Kontakte <strong>und</strong> Rückzug als in<br />
der viel auffälligeren Entwicklung von neuem Verhalten.<br />
Die häufigsten Krankheiten sind folgende:<br />
� Chronische Niereninsuffizienz<br />
65 % der Katzen mit Niereninsuffizienz leiden auch an Bluthochdruck,<br />
was bedeutet, dass diese Patienten dauerhaft auch mit blutdrucksenkenden<br />
Mitteln behandelt werden müssen, Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion<br />
benötigen diese Mittel selten, da der Blutdruck sich mit<br />
der Behandlung der Schilddrüse wieder normalisiert.<br />
Nichtbehandelter Bluthochdruck kann zu Blindheit führen, irreversible<br />
Schäden am Herzen <strong>und</strong> Gehirn hervorrufen.<br />
� Herzfunktionsstörungen<br />
Herzerkrankungen kommen bei alten Katzen meist nur aufgr<strong>und</strong> einer<br />
Schilddrüsenüberfunktion vor. Alle anderen Herzfunktionsstörungen<br />
können in jedem Alter auftreten.<br />
� Diabetes<br />
Diabetes kann bei Katzen zwar in jedem Alter auftreten, aber meist<br />
sind Tiere älter als 6 Jahre betroffen. Beim Diabetes kommt es infolge<br />
eines Mangels oder einer ungenügenden Wirkung des Hormons Insulin<br />
zu einer Erhöhung des Zuckerspiegels im Blut.<br />
� Schilddrüsenfehlfunktion<br />
Eine Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) ist bei Katzen über<br />
10 Jahren die häufigste hormonelle Störung, sehr typisch ist ein Gewichtsverlust<br />
trotz erhöhter Nahrungsaufnahme. Die Herzfrequenz <strong>und</strong><br />
der Blutdruck steigen in katastrophale Höhen. Einige Katzen werden<br />
reizbar <strong>und</strong> unruhig, andere sind auffällig matt. Durchfall <strong>und</strong> Erbrechen<br />
können weitere Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion sein.<br />
� Tumorerkrankungen<br />
Bei Katzen steigt die Neigung an Tumorerkrankungen mit dem Alter.<br />
Die häufigste Form ist das maligne Lymphom.<br />
� Zahnprobleme<br />
Zahnstein <strong>und</strong> der Verlust von Zähnen ist bei alten Katzen keine Seltenheit.<br />
Regelmäßige Zahn-, Zahnfleisch- <strong>und</strong> M<strong>und</strong>höhlen-Kontrollen<br />
werden daher zur Pflicht. Geschieht dies nicht, können schwere<br />
Ges<strong>und</strong>heitsschäden der Katze – auch an inneren Organen (Nieren) –<br />
die Folge sein.<br />
� Gelenkbeschwerden<br />
Chronische Gelenksschmerzen werden von der älteren Katze eher<br />
unauffällig ertragen. Vor allem die kleinen Gelenke an den Zehen, am<br />
Hand- <strong>und</strong> Sprunggelenk, aber auch das Knie- <strong>und</strong> Hüftgelenk sind<br />
betroffen. Die Samtpfote vermeidet Sprünge zu erhöhten Sitzplätzen<br />
<strong>und</strong> sie bewegt sich nach dem Aufstehen steifer.