Der gArten- und zooevent 2012 - ZooFach-Trend
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WISSENSCHAFT<br />
46<br />
Ein Gartenteich<br />
bereitet viel Freude.<br />
Die gute Nachricht: Die meisten<br />
Teichbesitzer dürfen sich entspannen.<br />
Auch extreme Temperaturschwankungen,<br />
wie sie aktuell wieder zu<br />
erwarten sind, können Flora <strong>und</strong> Fauna<br />
eines Gartenteichs nicht so rasch<br />
etwas anhaben. „Entscheidend ist, dass<br />
der Teich sinnvoll angelegt wurde“,<br />
so Dipl.-Biologe Florian Grabsch vom<br />
Verband Deutscher Vereine für Aquarien-<br />
<strong>und</strong> Terrarienk<strong>und</strong>e (VDA). „Das<br />
heißt, die Wassertiefe sollte mindestens<br />
100 cm betragen. Das verhindert auch<br />
ein Zufrieren im Winter.“ Wichtig ist in<br />
diesem Zusammenhang auch eine gute<br />
Teichpflege: Da sich an der tiefsten<br />
Stelle Pflanzenreste <strong>und</strong> abgerutschtes<br />
Pflanzensubstrat sammeln, sollte der<br />
Teich im Spätherbst einmal gründlich<br />
gereinigt werden. „Wer diese Vorgaben<br />
beachtet, muss sich wegen Temperaturschwankungen<br />
keine Sorgen machen“,<br />
Zierfische <strong>und</strong> Klimawandel: Temperaturschwankungen<br />
für Gartenteiche kein Problem!<br />
Hitzewellen mit 30 bis 35 Grad, dann wieder herbstliche Kühle <strong>und</strong> Regen:<br />
<strong>Der</strong> Sommer in den gemäßigten Breiten zeichnet sich neuerdings<br />
durch sehr instabile Wetterlagen aus. Haben diese klimatischen Kapriolen<br />
auch für einen Mikrokosmos wie den Gartenteich Folgen?<br />
versichert Grabsch. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
sollten Teichbesitzer im Sommer jedoch<br />
auf einige Dinge achten: Da sich bei<br />
hohen Außentemperaturen das Wasser<br />
erwärmt, sinkt der Sauerstoffgehalt im<br />
Teich. Gleichzeitig nimmt der Sauerstoffbedarf<br />
wechselwarmer Tiere wie<br />
Fische <strong>und</strong> Amphibien bei Hitze zu.<br />
Die Teichpumpe, die sonst theoretisch<br />
nachts auch abgeschaltet werden kann,<br />
sollte in diesem Fall 24 St<strong>und</strong>en laufen,<br />
während der Teichfilter ohnehin durchgehend<br />
in Betrieb sein muss. „Im Idealfall<br />
sollte man sich vorher überlegen,<br />
ob man überhaupt sauerstoffbedürftige<br />
Fischarten ansiedeln möchte“, gibt<br />
Grabsch zu bedenken. Hitze beschleunigt<br />
zudem das Wachstum von Pflanzen<br />
<strong>und</strong> Algen. Vor allem nährstoffreiche<br />
Teiche neigen unter diesen Umständen<br />
zum Umkippen. „Deshalb ist es sinnvoll,<br />
regelmäßig die Wasserwerte zu kontrol-<br />
Tierische Töne: Was will mir mein Meerschweinchen sagen?<br />
Neben ihrer vielfältig ausgeprägten<br />
Körpersprache nutzen Meerschweinchen<br />
auch ihre prägnante Lautsprache,<br />
um sich mit ihren Artgenossen zu<br />
verständigen. Tierfre<strong>und</strong>e vernehmen<br />
zum Beispiel immer wieder Pfiffe aus<br />
ihrer Meerschweinchenkolonie. Was<br />
für ihre Menschen niedlich klingt, hat<br />
für Meerschweinchen eine konkrete<br />
Bedeutung. „Das Pfeifen wurde lange<br />
als ein Begrüßungslaut gedeutet“,<br />
erklärt Immanuel Birmelin vom Verein<br />
für Verhaltensforschung bei Tieren e.V.<br />
„Jüngste Forschungen ergaben jedoch,<br />
dass das Pfeifen von den Meerschweinchen<br />
in ganz anderen Situationen<br />
gebraucht wird.“ Wird ein Meerschweinchen<br />
beispielsweise von seiner Gruppe<br />
getrennt, pfeift es <strong>und</strong> fragt so seine<br />
Artgenossen „Wo seid Ihr?“. Diese<br />
antworten wiederum mit einem Pfeifsignal:<br />
„Wir sind hier, komm zu uns.“<br />
So findet das verlorengegangene Tier<br />
seine Herde wieder. Ein etwas schriller<br />
Pfiff, der oft auch als Quieken wahrgenommen<br />
wird, ist dagegen eher ein<br />
Warnlaut. Wenn dieses Signal ein oder<br />
zwei Mal kurz hintereinander ertönt,<br />
bedeutet es für die Gruppe: „Achtung,<br />
Gefahr droht! Schnell weg!“ Manche<br />
Meerschweinchen reagieren auch auf<br />
bestimmte Schlüsselgeräusche wie<br />
zum Beispiel das Klappern der Futterschalen<br />
mit aufgeregten Pfiffen. „Sie<br />
erkennen die Situation <strong>und</strong> wissen,<br />
dass es gleich etwas zu fressen gibt“,<br />
erklärt Birmelin. „Ihre Pfiffe sind dann<br />
meist eine Mischung aus Ungeduld <strong>und</strong><br />
lieren, altes Laub <strong>und</strong> Pflanzenreste zu<br />
entfernen <strong>und</strong> die Teichbewohner nur<br />
maßvoll <strong>und</strong> mit hochwertiger Nahrung<br />
zu füttern“, rät Grabsch. „Unabhängig<br />
davon können Pflanzen von außerhalb<br />
über den Rand der Folie oder des Beckens<br />
in den Teich einwachsen <strong>und</strong> beträchtliche<br />
Mengen Wasser entziehen“,<br />
warnt er. „Darauf sollten Teichbesitzer<br />
ein Auge haben.“ Weiterhin sollte bei<br />
starker Verdunstung der Wasserverlust<br />
immer möglichst rasch ausgeglichen<br />
werden. Wenn die Wasserqualität nicht<br />
optimal ist, sollte nicht nur das fehlende<br />
Wasser ergänzt, sondern unter<br />
Umständen auch ein Teilwasserwechsel<br />
durchgeführt werden. Insgesamt lässt<br />
sich also sagen: Klimawandel hin oder<br />
her – mit Achtsamkeit <strong>und</strong> ein wenig<br />
Extra-Pflege kommt der Gartenteich<br />
gut durch die warme Jahreszeit.<br />
Meerschweinchen<br />
sind sehr<br />
kommunikativ.<br />
Vorfreude.“ Meerschweinchenfre<strong>und</strong>e,<br />
die ihre Tiere aufmerksam beobachten,<br />
werden bald selbst feststellen, in<br />
welchen Situationen ihre Lieblinge ein<br />
bestimmtes Pfeifen einsetzen. „Solche<br />
Erkenntnisse sind für Tierhalter nicht<br />
nur sehr spannend, sie helfen auch, die<br />
Meerschweinchen besser zu verstehen“,<br />
sagt Birmelin. (IVH)