Volkswirtschaftslehre - h.e.p. verlag ag, Bern
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Der Wirtschaftskreislauf<br />
Abb.1.15<br />
Einfacher Wirtschaftskreislauf<br />
Geld<br />
Arbeit und Kapital<br />
Unternehmen<br />
Haushalte<br />
Güter und Dienstleistungen<br />
Geld<br />
Güter und Dienstleistungen werden von den Unternehmen produziert und an die<br />
Haushalte verkauft. Damit beide Seiten an diesem Austausch freiwillig teilnehmen,<br />
müssen beide davon profitieren können. Wir sehen in der Darstellung denn<br />
auch, dass Ströme in beide Richtungen fliessen. Der Güterstrom (rot) geht von<br />
den Unternehmen an die Haushalte und der Geldstrom (blau) von den Haushalten<br />
an die Unternehmen. Konkret: Der Gast erhält vom Wirt eine Mahlzeit (Güterstrom)<br />
und zahlt ihm dafür den Preis für diese Mahlzeit (Geldstrom).<br />
Wir sehen aber auch, dass dies nur einen Teil der Beziehungen zwischen Haushalten<br />
und Unternehmen ausmacht. Denn natürlich benötigen die Unternehmen für<br />
die Produktion Ressourcen, auch Produktionsfaktoren genannt, die ihnen von den<br />
Haushalten zur Verfügung gestellt werden. Diese Ressourcen bestehen aus Arbeitsleistung<br />
und Kapital. Bei dieser zweiten Art von Tausch ist nun die Situation gerade<br />
umgekehrt als beim Austausch von Gütern und Dienstleistungen: hier besitzen<br />
die Haushalte etwas, das sie den Unternehmen verkaufen. Die Haushalte sind also<br />
Anbieter und die Unternehmen Nachfr<strong>ag</strong>er. Entsprechend verläuft der Geldstrom<br />
(blau) von den Unternehmen an die Haushalte und der Ressourcenstrom (rot) von<br />
den Haushalten an die Unternehmen. Konkret: Der Wirt erhält vom Koch die<br />
Arbeitsleistung (Ressourcenstrom) und zahlt ihm dafür einen Lohn (Geldstrom).<br />
➝ Produktionsfaktoren<br />
Materielle und immaterielle<br />
Mittel zur Herstellung<br />
von Gütern und<br />
Dienstleistungen.<br />
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Haushalten und Unternehmen sind<br />
dabei nicht direkt, sondern erfolgen in aller Regel – wie wir das schon besprochen<br />
haben – über Märkte. Auf den sogenannten Gütermärkten werden dabei die Güter<br />
und Dienstleistungen gehandelt. Auf den Faktormärkten wiederum findet der<br />
Austausch von Produktionsfaktoren statt; auf dem Arbeitsmarkt für den Produktionsfaktor<br />
Arbeit und auf dem Kapitalmarkt für die Kredite zur Finanzierung des<br />
Produktionsfaktors Kapital.<br />
1.8.2 Der erweiterte Wirtschaftskreislauf<br />
Der einfache Wirtschaftskreislauf mit den Beziehungen zwischen Haushalten und<br />
Unternehmen erlaubt es bereits, eine beachtliche Zahl der wichtigsten Transaktionen<br />
einer Volkswirtschaft abzubilden. Für die gesamtwirtschaftliche Analyse lohnt<br />
es sich allerdings, noch zwei weitere Akteure einzuführen. Zum einen spielen der<br />
Staat und seine Transaktionen mit den Haushalten und Unternehmen eine wichtige<br />
Rolle; und zum anderen ist gerade für ein kleines, offenes Land wie die<br />
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