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Journal - Allianz

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<strong>Allianz</strong> <strong>Journal</strong> 3/2011 3/2012 | Seite 39<br />

AMERIKA<br />

RUSSLAND<br />

SPEZIAL<br />

Stern<br />

2011 gingen in der Telefonzentrale von Mondial Assistance<br />

in Moskau 45 000 Pannennotrufe ein. Vor allem im Winter,<br />

wenn Väterchen Frost so richtig die Muskeln spielen lässt,<br />

laufen die Drähte heiß. Dann wird die Mitarbeiterzahl von<br />

den üblichen 75 auf mehr als 100 aufgestockt. Viele internationale<br />

Automarken wie BMW, Mitsubishi, Volvo, Peugeot<br />

und Lamborghini setzen auf den Service der <strong>Allianz</strong> Tochter,<br />

die 2008 in Russland an den Start gegangen ist. Im letzten<br />

Jahr hat sie ihren Aktionsradius auch auf die Ukraine, nach<br />

Kasachstan und Weißrussland ausgedehnt.<br />

Nicholas Hall<br />

Aktuell sind etwa 550 000 Fahrzeuge in Russland über<br />

Mondial Assistance gegen frostgeschockte Autobatterien<br />

und andere Unbilden abgesichert, die einen auf Russlands<br />

Straßen ereilen können. Kein anderer Anbieter deckt mehr Fahrzeuge ab. Gegenwärtig macht die Pannenhilfe noch<br />

den größten Teil des Mondial-Umsatzes aus, der im vergangenen Jahr 5,5 Millionen Euro erreichte – 75 Prozent mehr<br />

als ein Jahr zuvor. In diesem Jahr könnten es um die acht Millionen Euro werden, und wenn es weitergeht wie geplant,<br />

sagt Hall, könnten es in drei, vier Jahren schon 15 bis 17 Millionen Euro sein.<br />

Den Markt dominieren russische Anbieter, die nicht selten mit Dumpingpreisen Newcomer auf Abstand halten. Allerdings<br />

beginnt sich im Markt immer mehr die Erkenntnis durchzusetzen, dass Qualität nicht für Dumpingpreise zu haben<br />

ist. »Wir positionieren uns bewusst als Unternehmen, das zwar nicht zu den billigsten zählt, dafür aber exzellenten<br />

Service bietet«, sagt Hall. »Und das zahlt sich aus.«<br />

Im Bereich Pannenhilfe arbeitet Mondial Assistance Russland, die ab Oktober als <strong>Allianz</strong> Global Assistance firmieren<br />

wird, derzeit landesweit mit Serviceunternehmen in 110 größeren Städten zusammen. Deren Reichweite beschränkt<br />

sich allerdings auf einen überschaubaren Radius und deckt nicht jeden Winkel des Riesenreiches ab. Wer also irgendwo<br />

in der Wildnis in Kamtschatka liegenbleibt, für den könnte die Rückführung seines Fahrzeugs richtig teuer werden.<br />

Wie groß Russland ist, davon hat sich Hall bei Reisen nach St. Petersburg und Irkutsk, nach Nowosibirsk und Samara<br />

selbst einen Eindruck verschaffen können. »Es sind völlig andere Dimensionen, als wir sie gewohnt sind«, sagt der<br />

55-Jährige, dessen Familie in Großbritannien lebt. Auch mit seinem aktuellen Arbeitsplatz Moskau hat er sich mittlerweile<br />

angefreundet. »Ich fühle mich hier sicherer als in London«, sagt er. »In London haben sie überall Kameras<br />

installiert. Die sind nützlich, aber im Ernstfall ist man tot, bevor jemand zu Hilfe kommt. Hier in Moskau sind einfach<br />

mehr Polizisten auf der Straße.«<br />

Dass das Gefühl von Sicherheit trügerisch sein kann, zeigte sich einmal mehr im Januar 2011, als Terroristen auf dem<br />

Moskauer Flughafen Domodejevo einen Bombenanschlag verübten, bei dem 36 Menschen getötet wurden. Querbeet:<br />

Russen, Kirgisen, Tadschiken, Usbeken, Deutsche, Engländer, Österreicher. Über 150 Menschen wurden verletzt. Zwei<br />

von Halls Kollegen befanden sich zum Zeitpunkt der Explosion in unmittelbarer Nähe. Doch sie hatten Glück – beide<br />

blieben unverletzt.<br />

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