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dérive - Stadt erforschen - Wissenschaftskompass Wien

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komp-früh-7 16.03.2004 13:50 Uhr Seite 9<br />

ter oder verhafteter Schutzbundkämpfer,<br />

die nach den Februarkämpfen<br />

nach Moskau geschleust<br />

und dort in einem eigenen<br />

Kinderheim untergebracht<br />

worden waren – während zahlreiche<br />

ehemalige Kämpfer in der<br />

Sowjetunion Verfolgungen ausgesetzt<br />

waren. Aus den Interviews,<br />

die Karusoo mit ehemaligen BewohnerInnen<br />

des Kinderheims<br />

No 6 geführt hat, entsteht gemeinsam<br />

mit SchauspielerInnen<br />

das Theaterstück, das im Rabenhof<br />

zu sehen sein wird. In „Simmering<br />

gegen Kapfenberg ‘34 –<br />

Heimatkunde der Brutalität“ findet<br />

eine andere Art der Spurensuche<br />

statt. Unter der Anleitung<br />

von Regisseur Karl Wozek haben<br />

sich SchülerInnen zweier <strong>Wien</strong>er<br />

Gymnasien aus unterschiedlichen<br />

sozialen Milieus mit Theaterstücken<br />

und literarischen Texten<br />

zum Bürgerkrieg auseinandergesetzt,<br />

haben sich in Archiven<br />

und in Begegnungen mit<br />

ZeitzeugInnen auf die Suche<br />

nach ihrer (Familien-)Geschichte<br />

gemacht. Der russische Performer<br />

Jewgenij Grischkowez<br />

nimmt sich in seinem Fundstück<br />

„Onkel Otto ist krank“ die Grenze<br />

zwischen faktischem Geschehen<br />

und verklärender Fiktion<br />

vor, die er von ZeitzeugInnen-Berichten<br />

ausgehend erkundet.<br />

Schließlich beinhaltet der Febru-<br />

+++ RECHERCHE +++<br />

ar 34-Schwerpunkt der Festwochen<br />

noch eine Produktion im<br />

Grazer Theater im Bahnhof. „Wallisch<br />

Wandern“, ein Stück von<br />

Gregor Stadlober, handelt vom Arbeiterführer<br />

Koloman Wallisch,<br />

der nach einer mehrtägigen Flucht<br />

durch die obersteirischen Berge<br />

schließlich gefasst und vom Dollfuß-Regime<br />

hingerichtet wurde.<br />

Ergänzend und begleitend<br />

zu den theatralischen Skizzen ist<br />

eine Installation mit dem Titel<br />

Echolot 34/2 im Foyer des Rabenhof-Theaters<br />

geplant, in der BesucherInnen<br />

ihre Eindrücke und Anmerkungen<br />

zum Thema und zu<br />

den Aufführungen auf Video protokollieren<br />

können. Gleichzeitig<br />

bildet diese Protokollierung auch<br />

eine Grundlage für die Veranstaltung<br />

Echolot 04/6 am 12. und 13.<br />

Juni, bei der als Abschluss für die<br />

Festwochen-Reihe zum Februar 34<br />

von KünstlerInnen, ZeitzeugInnen,<br />

Fachleuten und ZuschauerInnen<br />

eine Bilanz des Projekts gezogen<br />

werden soll. – jc<br />

wolrdwideweb<br />

www.festwochen.at<br />

<strong>Wissenschaftskompass</strong> WIEN | 02 | 2004 9

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