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Geld neu erfinden Die visionären - Wir - Menschen im Wandel

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2<br />

Inhalt<br />

»<strong>Wir</strong> wollen Lebensqualität gestalten.«<br />

Lebensqualität in der westlichen Welt wird <strong>im</strong>mer noch vornehmlich<br />

am <strong>Wir</strong>tschaftswachsum bemessen. Längst aber<br />

sind Experten dabei, <strong>neu</strong>e Maßstäbe für ein glücklicheres<br />

Leben zu entwickeln. Eine Trendwende? S. 24<br />

<strong>Wir</strong> unter uns<br />

4 »<strong>Die</strong> Zeit ist reif«<br />

Prominente Unterstützung<br />

6 Mitmachen<br />

Abbonieren Sie und beteiligen<br />

Sie sich mit einer <strong>Geld</strong>einlage.<br />

8 Projekte für den <strong>Wandel</strong><br />

10 Leserzuschriften<br />

11 <strong>Wir</strong> in der Welt<br />

<strong>Die</strong> Kolumne von Jwala und<br />

Karl Gamper<br />

Visionäre<br />

14 Margrit Kennedy<br />

<strong>Die</strong> Vision eines heilsamen<br />

<strong>Geld</strong>systems ohne Zins und Inflation.<br />

Zu Besuch bei Deutschlands<br />

führender <strong>Geld</strong>architektin.<br />

20 <strong>Geld</strong> das bleibt<br />

Regionale Währungen helfen<br />

der he<strong>im</strong>ischen <strong>Wir</strong>tschaft und<br />

fördern Einblicke in den Sinn<br />

des <strong>Geld</strong>es.<br />

Politik & <strong>Wir</strong>tschaft<br />

24 Zwischen Wohlstand<br />

und Wohlbefinden<br />

<strong>Wir</strong>tschaftswachstum als<br />

alleiniges Kriterium taugt<br />

nicht mehr. Der »Happy<br />

Planet Index« ist ein Beispiel<br />

für andere Formen der Bewertung<br />

gesellschaftlicher<br />

Entwicklung.<br />

29 Eine runde Sache<br />

Wie der Deutsche Fußball<br />

Verband seine Popularität als<br />

Hebel für mehr Nachhaltigkeit<br />

in unserer Gesellschaft<br />

nutzen will.<br />

34 <strong>Wir</strong>tschafts-Streiflicht<br />

Mikrokredite – Grenzen einer<br />

guten Idee.<br />

Wo die Schönheit des Ortes auf die Schönheit der<br />

Seele trifft Fern von Hörsälen und Akademien regt sich eine<br />

<strong>neu</strong>e Lust am Denken. Überraschende Allianzen zwischen<br />

Sinn und Sinnlichkeit werden geschlossen und die Liebe zur<br />

Weisheit wird <strong>neu</strong> zelebriert – ob <strong>im</strong> 4. Stock einer Kreuzberger<br />

Altbauwohnung, <strong>im</strong> Kunst-Park auf Teneriffa oder <strong>im</strong> Denkschloss<br />

Südfrankreich. Eine Entdeckungsreise. S. 36<br />

Geist & Seele<br />

36 Der Geist weht, wo es<br />

schön ist<br />

Ein <strong>neu</strong>es Bewusstsein<br />

braucht <strong>neu</strong>en Platz zur Entfaltung.<br />

<strong>Wir</strong> zeigen Orte, wo<br />

<strong>Menschen</strong> Raum für ein <strong>neu</strong>es<br />

Denken schaffen.<br />

42 Liebesbriefe<br />

<strong>Wir</strong>-Redakteur Christoph<br />

Quarch hat ein Brief-Buch<br />

über erotische Lebenskunst<br />

geschrieben – sein Kollege<br />

Jens Heisterkamp antwortet<br />

ihm.<br />

44 Gottes Astronom<br />

Für den Astrophysiker und<br />

Jesuiten George Coyne bilden<br />

Vernunft und Glauben keinen<br />

Widerspruch.<br />

Gesundheit &<br />

Wohlfühlen<br />

48 Gute St<strong>im</strong>mung<br />

Wissenschaftler bestätigen<br />

die heilsame <strong>Wir</strong>kung der<br />

Musik.<br />

54 Endlich ohne Rückenschmerz<br />

Ein Selbstversuch zeigt, dass<br />

es nicht nur auf das Was,<br />

sondern auch auf das Wie<br />

ankommt.<br />

Gemeinschaft als Prozess Das <strong>Wir</strong> lebt in Gemeinschaft.<br />

Auch nach dem Ende der klassischen Kommunen suchen viele<br />

<strong>Menschen</strong> wieder nach Nähe und Miteinander <strong>im</strong> Alltag. Geseko<br />

von Lüpke hat sich in <strong>neu</strong>en Lebensgemeinschaften umgesehen.<br />

Ein Reisebericht. S. 58<br />

Dahe<strong>im</strong> & Unterwegs<br />

58 Gemeinschaft lebt<br />

Kommune war gestern. Das<br />

Bedürfnis nach Leben in<br />

Gemeinschaft bleibt. Projekte<br />

und Impressionen.<br />

64 Kinderseelen brauchen<br />

Wildnis<br />

Zunehmende Urbanisierung<br />

und falsche Ängste nehmen<br />

unseren Kindern ursprüngliche<br />

Erfahrungsräume. Ein<br />

Plädoyer, sie zurückzuerobern.<br />

68 Vom zwanglosen Zwang<br />

der Resonanz<br />

Der Weg zum <strong>Wir</strong> führt durch<br />

das Herz. Unser Essay zum<br />

Thema <strong>Wir</strong>-Kultur.<br />

<strong>Wir</strong> kaufen<br />

73 KarmaProdukte<br />

74 Greenwashing oder<br />

wirklich sauber?<br />

<strong>Wir</strong> spielen<br />

75 Spiele und Spielideen<br />

<strong>Wir</strong> essen<br />

76 Mit den Fingern<br />

<strong>Wir</strong> lesen<br />

77 Neue Bücher<br />

<strong>Wir</strong> surfen<br />

78 Entdeckungen <strong>im</strong> www<br />

<strong>Wir</strong> sehen<br />

79 Neue DVDs<br />

80 Vorschau / Impressum<br />

<strong>Wir</strong> – <strong>Menschen</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> 01 | 2011 <strong>Wir</strong> – <strong>Menschen</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> 01 | 2011<br />

Kolumne<br />

Ja, wo leben wir denn?<br />

<strong>Die</strong> Kolumne<br />

Neulich war ich mal wieder in Berlin – für einen <strong>Menschen</strong>,<br />

den es in die osthessische Provinz verschlagen hat, eine<br />

große Sache. Ich steige also in die S-Bahn, und da dauert<br />

es keine zehn Sekunden, dass ein mutmaßlich osteuropäischer<br />

Musikus mit seinem Akkordeon den Zug beschallt.<br />

Ich fand das nett und gab ihm ein paar Münzen für sein<br />

Ständchen, wunderte mich dann aber darüber, dass die<br />

Einhe<strong>im</strong>ischen allem Anschein nach über die Fähigkeit<br />

verfügen, die Ohren auszuschalten. Jedenfalls schienen<br />

sie nichts von den schmelzenden Klängen mitbekommen<br />

zu haben; und ebenso blickten sie unverwandt durch den<br />

Pappbecher hindurch, den ihnen der Virtuose zwecks<br />

Spendenakquise unter die Nase hielt.<br />

Das Mysterium löste sich erst nach zwe<strong>im</strong>aligem Umsteigen.<br />

Denn in den U-Bahn-Zügen den Linien 6 und 7<br />

ereigneten sich vergleichbare Szenen: Musik, Klingelbecher,<br />

Ignoranz. <strong>Die</strong> Sache war klar: durch Überdosis<br />

abgestumpft. Und als sich tagsdrauf die Erfahrung fortsetzte,<br />

merkte ich, dass die anfängliche Freude ob der<br />

musischen Darbietung einem aufke<strong>im</strong>enden Genervtsein<br />

gewichen war. Ich hatte keinen Bock mehr auf Musik in<br />

U-Bahnhöfen und Zügen. Und ich hörte auf hinzuhören.<br />

Was ein großer Fehler sein kann, wie mir wenig später<br />

klar wurde. Eine Freundin hatte mich auf eine Geschichte<br />

aufmerksam gemacht, die sich wirklich zugetragen hat:<br />

Sie handelt von Joshua Bell, einem der bekanntesten Violinisten<br />

der Welt, der einmal aus exper<strong>im</strong>entellen Gründen<br />

in einer U-Bahn-Station in Washington inkognito vor<br />

sich hin gefiedelt hat: 45 Minuten lang gab er Bach zum<br />

Besten. Als er den Bogen absetzte, hatten sechs von rund<br />

2000 Passanten innegehalten und für einige Minuten zugehört,<br />

20 hatten ein paar Münzen in seinen Hut geworfen,<br />

der am Ende die stolze Summe von 32 Dollar aufwies.<br />

Zum Vergleich: <strong>Die</strong> Geige, auf der er spielte, wird auf 3,5<br />

Millionen Dollar geschätzt.<br />

Nun, warum ich das erzähle? Mir scheint, die Szene sagt<br />

viel über unsere Welt. Nicht nur, dass wir es dauernd eilig<br />

haben; nicht nur, dass wir uns deswegen Dinge entgehen<br />

lassen, für die wir sonst womöglich viel <strong>Geld</strong> und<br />

Energie aufwenden würden – sondern vor allem, dass<br />

uns der Sinn für Qualität abhandengekommen ist. <strong>Wir</strong><br />

hören nicht mehr, was gut ist; sondern wir glauben, gut<br />

sei das, wofür wir viel <strong>Geld</strong> aufwenden müssen und wovon<br />

uns die Medien erzählen. Das kann man niemandem<br />

vorwerfen, denn die Welt, in der wir leben, bietet wenig<br />

Raum dafür, Qualität zu lernen. Stattdessen: Effizienz,<br />

Geschwindigkeit, Kostenreduktion – Seelenkiller, die uns<br />

von innen ertauben und erblinden lassen. Mich auch. Ich<br />

wäre auch an Joshua Bell vorbeigelaufen. »Verdammt«,<br />

sage ich mir da, »wo leben wir denn?!« Christoph Quarch<br />

3

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