876 086 949.51 - Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V.
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0,85 Mrd. DM auf Wechselkredite (+17,6%). Kennzeichnend<br />
für die Entwicklung war, daß <strong>der</strong> Anstieg<br />
in den zwei Monaten nach <strong>der</strong> Aufwertung mit 2,8<br />
Mrd. DM größer war als in den vorangegangenen<br />
10 Monaten, in denen er nur 2,5 Mrd. DM betragen<br />
hatte.<br />
Im Jahresverlauf zeigte die Nachfrage nach kurzund<br />
mittelfristigen Krediten große Schwankungen.<br />
Sie belebte sich zunächst in-<strong>der</strong> ersten Hälfte des<br />
Jahres als Auswirkung <strong>der</strong> wachsenden Umsätze <strong>der</strong><br />
Unternehmen, während sie in den Sommer- und<br />
Herbstmonaten unter dem Einfluß des Zustroms von<br />
Auslandsgel<strong>der</strong>n und <strong>der</strong> damit verbundenen hohen<br />
Liquidität <strong>der</strong> Wirtschaft stagnierte. Nach <strong>der</strong> Aufwertung<br />
weitete sie sich innerhalb von zwei Monaten<br />
um 1,3 Mrd. DM aus, meist infolge Ausnutzung<br />
früher gegebener Kreditzusagen. Bei den Iängerfristigen<br />
Krediten verteilte sich <strong>der</strong> Anstieg fast<br />
gleichmäßig auf das ganze Jahr.- Es scheint, daß<br />
darin eine beständige Abwicklung <strong>der</strong> Investitionsplanungen<br />
<strong>der</strong> Unternehmen zum Ausdruck kommt.<br />
Noch im Frühjahr 1969 war es für die <strong>Bank</strong> ein<br />
Problem, die hereinfließenden Mittel mit entsprechendem<br />
Nutzen im Aktivgeschäft anzulegen. Seit<br />
<strong>der</strong> Aufwertung <strong>der</strong> D-Mark hat sich die Lage vollständig<br />
gewandelt. An Stelle <strong>der</strong> Überliquidität ist<br />
schnell eine allgemeine ~nspannun~ getreten. Die<br />
<strong>Bank</strong> konnte aber trotzdem den Wünschen ihrer<br />
Kundschaft weiterhin entsprechen, wobei sie es vor<br />
allem als selbstverständlich betrachtete, daß zugesagte<br />
Kredite 'unbedingt zur Verfügung stehen. Im<br />
Einklang mit <strong>der</strong> Politik <strong>der</strong> Bundesbank übte die<br />
<strong>Bank</strong> seit dem Jahresende Zurückhaltung bei <strong>der</strong><br />
Zusage neuer Kreditlinien, insbeson<strong>der</strong>e gegenüber<br />
dem Ausland.<br />
Anhaltendes Interesse an Persönlichen<br />
Krediten<br />
Wie in den Vorjahren wurden in steigendem Maße<br />
höhere Kreditbeträge und damit Persönliche An-<br />
schaffungs-Darlehen (PAD) in Anspruch genommen;<br />
die Nachfrage nach Persönlichen Klein-Krediten<br />
(PKK) dagegen war rückläufig. PKK und PAD zu-<br />
sammen verzeichneten eine Umsatzausweitung um<br />
1 5,8%.<br />
Die 1968 eingeführten Programme - Persönliche<br />
Dispositions-Kredite (PDK) und Persönliche Hypo-<br />
theken-Darlehen (PHD) - fanden großen Anklang.<br />
Der Dispositions-Kredit wird in Form <strong>der</strong> Überzie-<br />
hungsmöglichkeit, in <strong>der</strong> Regel bis zu 1000 DM,<br />
mehr und mehr als natürliche Ergänzung des mit<br />
einem laufenden Konto verbundenen Service emp-<br />
funden. Die Hypotheken-Darlehen erreichten bereits<br />
15 Monate nach ihrer Einführung einen Stand von<br />
392 Mill. DM. Hauptverwendungszwecke des PHD<br />
sind Umbau und Renovierung von Altbauten sowie<br />
Kauf von Häusern und Eigentumswohnungen. Als<br />
neue Dienstleistung wurde Anfang Juli 1969 das<br />
<strong>Bank</strong>vorausdarlehen eingeführt. Es dient <strong>der</strong> Ergän-<br />
zung unseres Angebots auf dem Gebiet <strong>der</strong> Baufi-<br />
nanzierung. In Kombination mit einem Bausparver-<br />
trag stellt es eine erweiterte Form <strong>der</strong> Zwischenfi-<br />
nanzierung von Bausparverträgen dar.<br />
Scheckkarte europäisiert<br />
In <strong>der</strong> Bundesrepublik hat <strong>der</strong> Einzelhandel die<br />
Scheckkarte in den beiden Jahren seit ihrer Einfüh-<br />
rung allgemein akzeptiert. Die Erkenntnis setzte sich<br />
durch, daß <strong>der</strong> Scheck in Verbindung mit <strong>der</strong> Scheck-<br />
karte eine für den Handel risikolose und - im Ge-<br />
gensatz zur Kreditkarte - nicht mit Kosten verbun-<br />
dene Form <strong>der</strong> bargeldlosen Zahlung darstellt. Die<br />
Bedeutung <strong>der</strong> Scheckkarte nimmt mit <strong>der</strong> stark stei-<br />
genden Zahl <strong>der</strong> Lohn- und Gehaltskonten ständig<br />
zu.<br />
Seit 1969 besitzt die Scheckkarte internationale<br />
Gültigkeit. Das ,,eurocheque-System" umfaßt zur<br />
Zeit 18 Län<strong>der</strong> Europas. Es erschließt dem Besitzer<br />
einer Scheckkarte die Möglichkeit, sich bei rund<br />
150000 Kreditinstituten in den angeschlossenen<br />
Län<strong>der</strong>n Bargeld gegen seine Schecks zu beschaf-<br />
fen. Ursprüngliche Anlaufschwierigkeiten ließen sich<br />
weitgehend beseitigen. Inzwischen wurde auch ein<br />
Warnsystem mit entsprechenden Stellen in allen be-<br />
teiligten Län<strong>der</strong>n eingerichtet.<br />
Anfang 1970 hatte die <strong>Bank</strong> rund eine viertel Mil-<br />
lion Scheckkarten ausgegeben. Alle Scheckkarten-<br />
inhaber sind seit Juli 1969 - aufgrund einer Rege-<br />
lung im Bundesverband deutscher <strong>Bank</strong>en - gegen<br />
das Risiko des Mißbrauchs mit verlorenen o<strong>der</strong> ge-<br />
stohlenen Scheckkarten versichert.