15.11.2012 Aufrufe

876 086 949.51 - Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V.

876 086 949.51 - Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V.

876 086 949.51 - Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Starke Steigerung im Auslandsgeschäft<br />

Unsere Umsätze im Auslandsgeschäft stiegen<br />

1969 stärker als <strong>der</strong> Außenhandels- und Dienstlei-<br />

stungsverkehr <strong>der</strong> Bundcsrepublik Deutschland; be-<br />

son<strong>der</strong>s kräftig nahmen die Umsätze auf <strong>der</strong> Import-<br />

seite zu. Die <strong>Bank</strong> konnte ihren in 100 Gescliäfts-<br />

jahren traditionell hohen Anteil an <strong>der</strong> finanziellen<br />

Abwicklung des deutschen Außenhandels trotz sich<br />

weiter verschärfen<strong>der</strong> Konkurrenz verbessern.<br />

Die von ausländischen <strong>Bank</strong>en in Anspruch ge-<br />

nommenen Kreditfazilitäten erhöhten sich erneut.<br />

Anregend wirkte die Tatsache, daß die Bundesrepu-<br />

blik fast das ganze Jahr über zu den zinsgünstigen<br />

Län<strong>der</strong>n gehörte. Auch die von ausländischen Ban-<br />

ken bei uns unterhaltenen Guthaben nahmen im<br />

Zusammenhang mit dem wachsenden Geschäfts-<br />

umfang zu. Die Spekulation auf eine DM-Aufwer-<br />

tung bewirkte einen'erheblichen Zufluß an Auslands-<br />

gel<strong>der</strong>n, die freilich nach vollzogener Paritätsände-<br />

rung zum größten Teil wie<strong>der</strong> abgerufen wurden.<br />

Im Geschäft mit den Entwicklungslän<strong>der</strong>n und<br />

dem Ostblock zeichnete sich <strong>der</strong> Wunsch <strong>der</strong> Kund-<br />

schaft ab, über die reine Abwicklung des Außenhan-<br />

dels hinausgehende Leistungen von uns zu erhalten,<br />

seien es Risikoübernahmen o<strong>der</strong> Finanzierungen für<br />

mittlere und längere Laufzeiten. Die traditionell füh-<br />

rende Rolle <strong>der</strong> <strong>Bank</strong> im Rul3landgeschäft konnte<br />

erneut bei <strong>der</strong> Unterzeichnung des Erdgas-/Röhren-<br />

Vertrages bekräftigt werden. Ein <strong>Bank</strong>enkonsortium<br />

von insgesamt 17 Kreditinstituten unter Führung <strong>der</strong><br />

<strong>Deutschen</strong> <strong>Bank</strong> stellte Anfang 1970 zur Finanzie-<br />

rung dieses Geschäftes dem russischen Partner einen<br />

Barkredit von 1,2 Mrd. DM zur Verfügung. Der Ab-<br />

ruf dieses Kredites wird sich auf eine Anzahl von<br />

Jahren verteilen.<br />

Das unter Führung unserer <strong>Bank</strong> stehende Kon-<br />

sortium <strong>der</strong> AKA Ausfuhrkredit-<strong>Gesellschaft</strong> mbH,<br />

Frankfurt, brauchte 1969 seine Finanzierungsmög-<br />

lichkeiten für mittel- und langfristige Exporte trotz<br />

lebhafter Inanspruchnahme nicht zu erweitern. Im<br />

Plafond A standen das ganze Jahr über ausreichen-<br />

de Mittel zur Verfügung. Dagegen war <strong>der</strong> Plafond B<br />

zeitweise nahezu erschöpft. Die Finanzierungsmög-<br />

lichkeiten dieses Plafonds verbesserten sich erst ge-<br />

gen Jahresende infolge höherer Rückflüsse. Die<br />

hohen Erwartungen, die in die Aufnahme des For-<br />

faitierungsgeschäfts durch die AKA gesetzt worden<br />

waren, erfüllten sich lei<strong>der</strong> nicht, da sich das vom<br />

Bundeswirtschaftsministerium ausgearbeitete Ver-<br />

fahren als wenig praktikabel erwies. Die <strong>der</strong> Gesell-<br />

schaft zur Finanzierung von Industrieanlagen mbH<br />

angetragenen Wünsche zur Finanzierung von mittel-<br />

und langfristigen Interzonengeschäften waren 1969<br />

nicht bedeutend.<br />

Da die D-Mark fast das ganze Jahr über zu den<br />

am meisten gehandelten Währungen an den inter-<br />

nationalen Märkten gehörte, konnten die Umsätze<br />

<strong>der</strong> <strong>Bank</strong> im Devisengeschäft um rund 40% gestei-<br />

gert und die Erträge erhöht werden. Im Sortenhandel<br />

setzte sich dieschon 1968 beobachtete Geschäfts-<br />

belebung weiter fort, vor allem als Folge des stark<br />

wachsenden Reiseverkehrs ins Ausland. Im Berichts-<br />

jahr bot die <strong>Bank</strong> nach Klärung <strong>der</strong> stelierlichen<br />

Fragen erstmals eigene Gold- und Silberzertifikate<br />

an. Die Umsätze Iiielten sich allerdings in Erwartung<br />

<strong>der</strong> DM-Aufwertung und infolge <strong>der</strong> Preisentwick-<br />

lung am Goldmarkt in engen Grenzen.<br />

Innerbetrieblich wurde die Zentralisierung <strong>der</strong> Aus-<br />

landsabteilungen in Frankfurt durchgeführt. Sie schuf<br />

wesentliche organisatorische und personelle Voraus-<br />

setzungen für eine noch aktivere Führung des Aus-<br />

landsgeschäftes. Es hat sich gezeigt, daß die Zentra-<br />

lisierung des Auslandsgeschäftes erhebliche Ratio-<br />

nalisierungsmöglichkeiten mit sich bringt. Dabei ist<br />

es unser Bemühen, die Initiative <strong>der</strong> Auslandsabtei-<br />

lungen <strong>der</strong> einzelnen Filialen nicht zu beeinträchti-<br />

gen, son<strong>der</strong>n zu verstärken.<br />

Ende 1969 verfügte die <strong>Bank</strong> in Form von Vertre-<br />

tungen, Affiliationen und Beteiligungen sowie von<br />

Filialen <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> Ueberseeischen <strong>Bank</strong> über<br />

50 Stützpunkte in 39 Län<strong>der</strong>n. Dieses weltweite<br />

Netz zeigt die Karte nach Seite 32.<br />

1969 wurden die Beteiligungen an <strong>der</strong> Private In-<br />

vestment Company for Asia S.A. (PICA), TokioIPa-<br />

nama, und an <strong>der</strong> International Investment Corpo-<br />

ration for Yugoslavia (IICY) S.A., Luxemburg, er-<br />

worben. Die PICA, die im wesentlichen dem erfolg-<br />

reichen Modell <strong>der</strong> in Lateinamerika tätigen ADELA<br />

nachgebildet wurde, befaßt sich als multinationale<br />

Entwicklungsgesellschaft in erster Linie mit <strong>der</strong> Fi-<br />

nanzierung privater Industrie-Projekte in asiatischen<br />

Entwicklungslän<strong>der</strong>n, und zwar im Wege eigener<br />

Beteiligungen und von Kreditgewährungen. Die llCY<br />

wurde von namhaften <strong>Bank</strong>en aus Europa, den USA,<br />

Japan sowie Jugoslawien gegründet. Aufgabe die-<br />

ser <strong>Gesellschaft</strong> ist die Mitfinanzierung und Hilfe-<br />

stellung bei Durchführung von Joint-venture-Vor-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!