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S P O R T .<br />
The German Wundertrainer<br />
Bambergs neue Basketball Hoffnung – mit Ex-Bundestrainer Dirk Bauermann in die Playoffs?<br />
Von Thomas Müller<br />
„We’re gonna kick their f***ing ass,“<br />
hämmert er seinen Spielern nach dem<br />
Training ein. Harte Worte, auch für<br />
Profis, aber Dirk Bauermann meint das<br />
so, genau so. Der 44-jährige Basketball-Coach<br />
ist überzeugt von sich, seiner<br />
Mannschaft und dem Konzept des<br />
Vereins. Etwas Besseres hätte dem TSK<br />
uniVersa Bamberg nicht passieren können,<br />
denn Bauermann ist der Trainer<br />
der 90er Jahre in Basketball-Deutschland.<br />
Seit Anfang 2002 betreut er die<br />
Bamberger Korbjäger, und sein Ziel ist<br />
klar: Platz acht. Damit die erste Saison<br />
im neuen Forum nicht schon am 3.<br />
April endet.<br />
Der Februar wird’s also zeigen: „In den<br />
nächsten fünf Wochen spielen wir<br />
gegen vier direkte Konkurrenten.“<br />
Einer davon heißt Brandt Hagen,<br />
Tübingen, Würzburg und der Mitteldeutsche<br />
BC sind die nächsten Gegner.<br />
Den „Zwiebäcken“ galt denn auch der<br />
verbale Angriff aufs Hinterteil letzte<br />
Woche. Genutzt hat’s leider nicht viel.<br />
Die Partie am Samstag ging knapp mit<br />
81:83 verloren.<br />
Dennoch hält Bauermann an seinem<br />
Ziel fest in der Überzeugung, dass sein<br />
Team alle Qualitäten hat, um den<br />
Sprung unter die besten Acht zu schaffen.<br />
Dafür gilt es allerdings, noch einiges<br />
im Training zu tun. Die Liga-<br />
Statistik legt die Schwächen der Domstädter<br />
offen. Unterm Korb und an der<br />
Freiwurflinie sind die Bauermann-<br />
Schützlinge Schlusslicht. „Unser Innenspiel<br />
ist sicher keine Schwäche“,<br />
widerspricht Bauermann der Statistik.<br />
„Wir haben eher schlechte Prozentzahlen<br />
bei den Würfen. Daher gilt es,<br />
mehr Freiheiten beim Schießen zu<br />
schaffen und den Spielern im Training<br />
dabei Sicherheit zu geben.“<br />
Vom Europa-Cup in<br />
die Schulsporthalle<br />
Dass Bamberg nicht gerade das<br />
Basketball-Mekka in Deutschland ist,<br />
dessen ist sich der Erfolgs-Coach<br />
bewusst: „Die Zeit in Leverkusen war<br />
schon toll, ist aber Vergangenheit. Die<br />
Herausforderung ist für mich, sich der<br />
Gegenwart zu stellen und diese bestens<br />
zu meistern.“ Früher schlug er mit<br />
Bayer Leverkusen unter der Woche<br />
unzählige Schlachten im Europa-Cup,<br />
Bamberger Forum<br />
spielt da sicherlich<br />
eine wichtige Rolle.<br />
„Das ist ja keine<br />
Turnhalle mehr, in<br />
der wir spielen“, fügt<br />
er an. Doch gerade<br />
deshalb ist sportlicher<br />
Erfolg in Zukunft<br />
wichtiger denn<br />
je, damit das Forum<br />
nicht zur Geisterarena<br />
verkommt. Die<br />
Einnahmequellen<br />
Zuschauer und Fernsehen<br />
würden schnell<br />
versiegen – die Konsequenzen<br />
liegen auf<br />
der Hand.<br />
Seinen neuen Arbeitsplatz<br />
verdankt<br />
der 44-Jährige dabei<br />
ganz allein seinem<br />
Vorgänger Zoran<br />
Der Neue: Dirk Bauermann Foto: TSK uniVersa<br />
Slavnic. Der war Anfang<br />
Dezember vergangenen<br />
Jahres in<br />
einer in der Sportwelt<br />
wohl einmaligen Aktion<br />
mit drei Vierteln<br />
seines Jahresgehalts<br />
nach Belgrad durchgebrannt.<br />
Der Club<br />
ließ Slavnic umgehend<br />
zur Fahndung<br />
ausschreiben, den<br />
Platz auf der Trainerbank<br />
heute trainiert er mittwochs mit seinem<br />
Team in der Graf-Stauffenberg-Halle.<br />
Aber dieser Kontrast zählt für ihn nicht.<br />
„Aus sportlicher Sicht ist hier in Bamberg<br />
eine langfristige Planung möglich“,<br />
glaubt der ehemalige Bundestrainer.<br />
Das Konzept der Vereinsführung,<br />
junge Spieler hier auszubilden,<br />
an das Profi-Basketball heranzuführen<br />
und ihnen auch eine sportliche<br />
Perspektive bieten zu können, hält er<br />
für richtig. In ihrer jetzigen Zusammensetzung<br />
sei seine Mannschaft eine gute<br />
Mischung aus jungen und alten Spielern.<br />
Deshalb mache die Arbeit hier<br />
Spaß, resümiert er schon nach vier<br />
Wochen.<br />
Im Erfolg dieser Zukunftsplanung sieht<br />
Bauermann auch den Schlüssel für sein<br />
weiteres Engagement in Oberfranken:<br />
„Wichtig ist, dass die wirtschaftliche<br />
Potenz da ist, um dieses Konzept umzusetzen.“<br />
Der neue Austragungsort im<br />
übernahm bis zu Bauermanns<br />
Vertragsabschluss Co-Trainer Christian<br />
Bischoff. In den Köpfen der Spieler sei<br />
dieser abrupte Abgang von Slavnic<br />
eigentlich kein Thema mehr, erklärt der<br />
neue Trainer. Für die Trainergilde hält<br />
er das Verschwinden seines Vorgängers<br />
für ein unglaublich peinliches und stilloses<br />
Vorgehen: „Es ist gut, dass<br />
Slavnic hier in Deutschland keinen<br />
Verein mehr trainiert.“ Aus der anfänglichen<br />
Katastrophe ist für den Verein<br />
ein Glücksfall geworden – wahrscheinlich.<br />
Ein solch unprofessionelles Verhalten<br />
kann sich die s.Oliver-Liga auch nicht<br />
mehr leisten. So wie in Bamberg hat<br />
auch der gesamte deutsche Basketball<br />
in den vergangenen zehn und besonders<br />
in den letzten drei Jahren einen bemerkenswerten<br />
Aufwärtstrend durchgemacht.<br />
„Diese Entwicklung machte aus<br />
Turnhallen Sportarenen, aus Halbprofis<br />
Very British – very strange<br />
Nichts für Lords: Winter-Croquet ist die neue Trendsportart von der Insel<br />
(mas) Wie krieg’ ich die Holzkugel jetzt<br />
nur zwischen all den Steinen und<br />
Muscheln wieder zurück ins innere<br />
Spielfeld? Mal den Blick à la Bernhard<br />
Langer lässig über den Boden wandern<br />
lassen. Ah ja, so könnte es gehen... Ein<br />
bisschen nach links, halber Schwung<br />
und, uups – noch so eine Muschel im<br />
Weg. Hätte ich vorher nur nicht die<br />
Kugel von Michel in die Dünen<br />
geschossen. Nun gut, irgendwann<br />
werde ich die kleine Anhöhe schon<br />
noch erreichen.<br />
Moooment, wovon ist denn hier überhaupt<br />
die Rede? Handelt es sich um<br />
normales, Cross-, Mini- oder<br />
Strandgolf? Oder ist da vielleicht eine<br />
neue Trendsportart im Kommen, bei der<br />
man unbedingt dabei sein muss? Es<br />
sieht fast so aus, denn Extreme-Crocket<br />
wird in den nächsten Monaten sicherlich<br />
zum Fun-Sport Nummer eins avancieren.<br />
Bevor es nun allerdings ins<br />
Extreme geht, sollten erst einmal die<br />
Regeln des normalen Crocket erklärt<br />
werden.<br />
Zur Ausrüstung: Mehrere verschiedenfarbige<br />
Holzschläger und Holzkugeln,<br />
zwei Stöcke und mehrere kleine<br />
Metalltore: Das ist schon alles, was<br />
man braucht. Die Ausstattung muss<br />
nicht perfekt sein, sie darf auch vom<br />
Flohmarkt stammen.<br />
Es können so viele Spieler mitmachen,<br />
wie man verschiedenfarbige Schläger<br />
und Kugeln hat. So einfach wie die<br />
Ausstattung sind auch die Regeln. Kurz<br />
gesagt: Jeder Spieler muss seine<br />
Holzkugel einmal über das ganze<br />
Spielfeld schlagen,<br />
durch alle Tore und<br />
wieder zurück.<br />
Dabei gibt es<br />
allerdings einige<br />
Tücken:<br />
Hat man alle<br />
Tore in eine<br />
Richtung<br />
durchspielt,<br />
muss die Kugel<br />
den Stock berühren;<br />
erst<br />
dann darf<br />
man in die<br />
andere<br />
Richtung<br />
spielen.<br />
Außerdem<br />
darf<br />
man den<br />
Gegnern<br />
gerne<br />
eins<br />
Foto: mas<br />
auswischen, indem man deren Kugeln<br />
ins Aus befördert. Wie derjenige dann<br />
wieder ins Spielfeld zurück kommt,<br />
kann einem vollkommen egal sein.<br />
Das findet Ihr langweilig? Dann sucht<br />
Euch einen anderen Untergrund als<br />
neue Herausforderung! Die Winteroption:<br />
ein gefrorener Nordseestrand. Der<br />
Untergrund mag gut bespielbar erscheinen,<br />
aber das leichte Abflachen des<br />
Strandes zum Wasser hin hat so seine<br />
Tücken. Nähert man sich den gegnerischen<br />
Kugeln allzu sehr, droht der eigenen<br />
Kugel Gefahr, ins Nasse befördert<br />
zu werden. Bleibt man davon verschont,<br />
ist der Weg zurück ins eigentliche<br />
Spielfeld nicht viel einfacher –<br />
Muscheln und Steine versperren den<br />
Weg.<br />
Die Sommermonate eignen sich besser<br />
zum Crocket spielen. Auch wenn man<br />
nicht gerade Papas kurzgeschnittenen<br />
englischen Gartenrasen auswählen sollte.<br />
Warum nicht die ungeschorenen<br />
Wiesen im Hain? Die Tore sind schnell<br />
gesetzt. Schwieriger ist es, die eigene<br />
Kugel im hohen Gras wieder zu finden,<br />
während man in der kalten<br />
Jahreszeit steinhart gefrorene Böden<br />
meiden sollte – da bekommt man die<br />
Tore nicht in den Boden – kann man<br />
im Sommer wirklich überall Crocket<br />
spielen. Und mit einem kleinen<br />
Picknick verbunden, lässt sich ein<br />
sonniger Nachmittag erst so richtig<br />
genießen. Dazu vielleicht noch ein paar<br />
leckere englische Gurkensandwiches.<br />
OTTFRIED wünscht viel Spaß!<br />
sind Vollprofis geworden. Das Fernsehen<br />
ist dabei ein wesentlicher Faktor“,<br />
so Bauermann. Verhältnisse wie in<br />
Spanien, Griechenland oder Italien hält<br />
er in den nächsten Jahren für wahrscheinlich.<br />
Dort ist Basketball schon<br />
lange die Sportart Nummer zwei nach<br />
Fußball. Das Potenzial dazu sieht<br />
Bauermann hierzulande durchaus auch,<br />
jedoch dürfe man sich jetzt nicht auf<br />
dem Status Quo ausruhen, sondern<br />
müsse die Visionen ständig weiterentwickeln.<br />
Daran arbeitet in Bamberg<br />
auch er.<br />
Auf der Suche nach<br />
zweitem Wunderkind<br />
Dieser Aufschwung hat seinen Nährboden<br />
aber nicht nur in den Visionen<br />
der Liga- und Vereinsmanager. Vor<br />
zwei Jahren wurden auch im deutschen<br />
Basektball die Ausländerbestimmungen<br />
gelockert. „Im Augenblick kann ein<br />
Team ohne deutsche Spieler auskommen“,<br />
erklärt Bauermann. Denn neben<br />
einer unbegrenzten Zahl von Spielern<br />
aus der Europäischen Union dürfen<br />
zwei europäische Nicht-EU- und zwei<br />
Nicht-europäische Spieler eingesetzt<br />
werden. Verhältnisse wie im Fußball<br />
oder Eishockey, wo der Nachwuchs mit<br />
deutschem Pass ein schweres Los hat,<br />
hält Bauermann jedoch für unwahrscheinlich:<br />
„Die Gefahr ist rechtzeitig<br />
erkannt worden. Mit zahlreichen Projekten<br />
im Jugendbereich treten Vereine<br />
und Verband ihr entgegen.“<br />
Der deutsche Basketball strebt also<br />
nach wie vor nach oben. Keiner verkörpert<br />
diese Entwicklung wohl so sehr<br />
wie Dirk Nowitzki. Mit seiner Nominierung<br />
ins All-Star-Team der NBA hat<br />
er sich endgültig zu ihrer Gallionsfigur<br />
gemacht. „Er ist ein echtes Jahrhunderttalent.<br />
Und er hat einen unglaublichen<br />
Arbeitswillen und<br />
Trainingsfleiß“, schätzt Bauermann<br />
Nowitzkis Qualitäten. Schon zu<br />
Leverkusener Zeiten hatte der Meister-<br />
Coach das Talent Nowitzki ausgespäht,<br />
ihn aber leider nicht verpflichten können.<br />
Vielleicht gelingt es ihm ja, hier in<br />
Bamberg ein zweites „German<br />
Wunderkind“ aufzubauen.<br />
Wer die Bamberger Talente sehen<br />
möchte, hat am Sonntag, 10. Februar,<br />
um 17 Uhr im Forum die Gelegenheit<br />
dazu.<br />
Da schau an!<br />
(bse/kos) Wir sind’s mal wieder, die<br />
anerkannten Fernsehexperten der<br />
OTTFRIED-Redaktion. Und wie üblich<br />
brennt uns ein brisantes Thema<br />
unter den Nägeln. Vielleicht auch<br />
mehrere. „Schaunmermal“.<br />
Am Freitag beginnen die Olympischen<br />
Winterspiele – jede Menge<br />
Pflichttermine für alle Fernsehsportler<br />
und Studenten. Wir sagen Euch, was<br />
Ihr nicht verpassen dürft.<br />
Damit meinen wir nicht solche langweiligen<br />
Disziplinen, bei denen die<br />
deutschen Sieger ohnehin schon feststehen,<br />
wie beim Eishockey oder<br />
beim Damen-Schlittenfahren, wo Silke<br />
Kraushaar und Kolleginnen keine<br />
Scham haben, alle Medaillen abzurodeln.<br />
Und auch dem Hacklschorsch<br />
geht der Arsch nicht auf Grundeis,<br />
während er auf selbigem zum 793.<br />
Erfolg schliddert. Aufregend! Selbst<br />
Annackedei Friesinger, die wieder allen<br />
die Kurven, ähhh Kufen, zeigt,<br />
wollen wir zwar sehen, spannender<br />
Geheimtipp ist sie aber auch nicht.<br />
Denn das Highlight überhaupt wird<br />
das Skispringen von der Michael-<br />
Schanze sein! Moderiert vom Schanzenluder<br />
Nina „Hannis Honey“ Ruge,<br />
könnt ihr die Stars vom Schanzenstadl<br />
verfolgen. Auch wenn die Spannung<br />
wohl kaum zu übertreffen sein wird,<br />
wagen wir den ultimativen Tipp für<br />
den Ausgang: Die nordeuropäischen<br />
Springer werden nicht gefinnen,<br />
Adam wird manisch, weil er nicht<br />
Gold bergert. Martin Hogwart zaubert<br />
keinen svensationellen Sprung auf<br />
den G-Punkt der Schanze, Wille gibt<br />
sich die Kante, Joschi „die Katze“ Funaki<br />
landet auf allen Vieren. Dann<br />
haut der Mäkki dem Andi wild ins<br />
Hölzl. Schließlich siegt die Einmannboygroup<br />
Hannawald! Für die Mehrzahl<br />
seiner Fans bleibt aber zu beachten:<br />
Der Hannawald, der Hannawald,<br />
der mag die Frauen lieber alt...<br />
Und warum glauben wir an seinen<br />
Sieg? Der Rest hat im neuen Jahr Probleme<br />
mit den Regeln. Der Telemark<br />
heißt jetzt Teleeuro und bringt nur<br />
noch halb so viele Punkte.<br />
Doch wie schon der Wintersportphilosoph<br />
Jens Weitflog einst gesagt hat:<br />
Ein Skispringen dauert 90 Minuten,<br />
und am Ende gewinnt immer der<br />
Hannawald. Oder so. Wie auch immer!<br />
Unser Fazit jedenfalls: Lieber<br />
mit Hanni im Wald als mit Schmitt<br />
auf dem Schanze.<br />
Beschwerden bitte an:<br />
die-experten@gmx.de