Neuer Klassiker Ducati GT 1000 - ZWEIRAD-online
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18 FAHRBERICHT<br />
Die Gummis sind nur optisch auf alt getrimmt: Hier kleben waschechte Michelin Pilot Classic Radialreifen.<br />
Ganzen eine höchst ansehnliche,<br />
dynamische Note. Dabei<br />
werden die klassischen <strong>Ducati</strong>-<br />
Elemente betont – der fi ligrane<br />
Gitterrohrrahmen und<br />
Kühlrippen des luftgekühlten<br />
90-Grad-Vaumotors kommen<br />
ausgezeichnet zur Geltung<br />
und versetzen den Betrachter<br />
scheinbar dreißig Jahre<br />
zurück.<br />
Nur auf der rechten Seite<br />
irritiert der Deckel des Zahnriemens<br />
– hier drehte sich frü-<br />
her die Königswelle und trieb<br />
die obenliegende Nockenwelle<br />
an.<br />
Dass die heutige <strong>GT</strong> <strong>1000</strong> im<br />
Gegensatz zu 1971 nur einfarbig<br />
in Rot oder Grau angeboten<br />
wird, hat alles andere als historische<br />
Ursachen: Die traditionelle<br />
Zweifarb-Lackierung<br />
dürfte als Sonderversion im<br />
nächsten, spätestens im übernächsten<br />
Jahr zu haben sein.<br />
Natürlich zeigt der <strong>GT</strong> <strong>1000</strong>-<br />
Tank die typischen Knieausbuchtungen,<br />
allerdings ist er<br />
deutlich größer und runder<br />
geraten als beim historischen<br />
Vorbild. Dieses brauchte ja auch<br />
nur 17 Liter Sprit aufzunehmen,<br />
wo im heutigen Pendant<br />
neben 15 Liter Benzin auch die<br />
Airbox untergebracht sein will.<br />
Die polierte obere Gabelbrücke<br />
und die chromgeränderten<br />
Runduhren mit schwarz unterlegten<br />
Anzeigen verströmen<br />
beim Aufsitzen angenehmen<br />
Klassik-Touch, den nur die beiden<br />
kleinen LCD-Anzeigen in<br />
den Instrumenten und die blinkende<br />
LED der Wegfahrsperre<br />
ein wenig stören.<br />
Der leicht nach hinten<br />
gekröpfte Lenker und die angenehm<br />
hoch angebrachten Rasten<br />
machen eine deutlich<br />
entspanntere Haltung möglich<br />
als beispielsweise die frontorientierte<br />
Kauerstellung auf der<br />
Sport <strong>1000</strong>. So stellt sich schon<br />
nach wenigen Metern ein sehr<br />
vertrautes Gefühl ein, die <strong>GT</strong><br />
Power pur – die neuen Sportler von Aprilia<br />
Eslarner Straße 11<br />
90482 Nürnberg-Mögeldorf<br />
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<strong>1000</strong> will nicht erobert werden,<br />
sie nimmt ihren Fahrer mit<br />
offenen Armen auf.<br />
Allerdings klingt das 06er<br />
Modell nicht annähernd so sinnenfroh<br />
wie die Vorläuferin mit<br />
frei atmendem Vergaser und<br />
Schalldämpfern. Aber immerhin<br />
klingt der 992-Kubik-Vau<br />
voll tönend aus den Katalysator-bestückten<br />
Auspuffen. Und<br />
der elastische Motor macht<br />
das Leben leicht auf dem Weg<br />
durch die verstopften Vorstädte<br />
hin zu den Kurvenrevieren dieser<br />
Welt. Dabei entspricht der<br />
ohc-Desmo-Twin den anderen<br />
Sportclassic-Modellen und ist<br />
mit den Aggregaten von Monster<br />
S2R, <strong>1000</strong> SS und Multistrada<br />
identisch – bis auf die<br />
schwarze Zahnriemenabdeckung<br />
aus Kunststoff und einer<br />
Nass- statt Trockenkupplung.<br />
Diese gefällt im Stop-and-go-<br />
Verkehr durch eine kraftschonende<br />
Betätigung, und auch die<br />
Einspritzanlage zeigt sich von<br />
ihrer besten Seite – sauber und<br />
ohne Verschlucker setzt sie die<br />
Handgelenksbefehle um.<br />
Druck im Mittelfeld<br />
Unter 3000 Touren fühlt sich<br />
der Tausender-Motor allerdings<br />
nicht sehr geschmeidig an, erst<br />
ab 3500/min ist er in seinem<br />
Element. Das stört jedoch nicht<br />
sondern passt ganz gut zum<br />
Charakter des Bikes, außerdem<br />
lässt sich das Sechsganggetriebe<br />
so präzise bedienen,<br />
dass es richtig Spaß macht, den<br />
Motor bei seiner besten Laune<br />
um 5000 Kurbelwellenumdrehungen<br />
zu halten. Und – bei<br />
<strong>Ducati</strong>-Getrieben nicht immer<br />
selbstverständlich – die Neutralstellung<br />
klappt auf Anhieb.<br />
Hubertusstr. 4<br />
90579 Keidenzell<br />
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