EWU PREMIERE - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.
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■ Scoresheets für Western Pleasure-Prüfungen nicht denkbar<br />
Nicht nur Reiter und Trainer, sondern auch die Richter kamen mit konkreten<br />
Anliegen nach Kassel und Mannheim. So baten die Richter um die<br />
Besprechung einer zentralen Schwierigkeit in der Beurteilung von Western<br />
Pleasure-Klassen: In der Prüfung können nur Momentaufnahmen<br />
vom Richter gesehen und bewertet werden und dementsprechend in die<br />
Ergebnisreihenfolge einfl ießen. Schon am nächsten Tag kann sich eine<br />
Platzierung daher grundsätzlich ändern, wenn die Momentaufnahmen<br />
gänzlich andere Leistungsausschnitte zeigen.<br />
Die <strong>Erste</strong>llung eines Scoresheets ist aufgrund der Tatsache, dass nur Ausschnitte<br />
gesehen werden können, nicht möglich. Jeder Richter macht sich<br />
dennoch während der Prüfung Notizen, die später vom Reiter oder Trainer<br />
erfragt werden können – diese Möglichkeit sollte genutzt werden, wenn<br />
die eigene Bewertung auf den ersten Blick unbefriedigend erscheint.<br />
■ Vorschlag der Kategorisierung von Fehlern für eine<br />
transparentere Bewertung<br />
Teilnehmende Pferde einer Western Pleasure-Prüfung in eine Ergebnisreihenfolge<br />
zu bringen, bedeutet für die Richter, aufgetretene Fehler gewichten<br />
zu müssen.<br />
Die Diskussion dieser Aufgabe wurde ebenfalls als Gruppenarbeit an die<br />
Teilnehmer gestellt. Die im <strong>EWU</strong> Regelbuch in § 7207 und 7208 aufgelisteten<br />
Abzüge in der Bewertung sollten in leichte, mittelschwere und<br />
schwere Fehler bzw. Gründe für eine Disqualifi kation unterteilt werden.<br />
Die ermittelten Ergebnisse der Arbeitsgruppen zeigten anschaulich, welch<br />
schwierige Aufgabe einem Richter in der Western Pleasure gestellt wird.<br />
Erst in der detaillierten Betrachtung wurde deutlich, dass nicht der Fehler<br />
allein, sondern ihre Häufi gkeit, Intensität und Dauerhaftigkeit erheblich<br />
variieren können und deshalb unterschiedlich schwer gewichtet und gerichtet<br />
werden müssen. Auch der Leistungsstand der Reiter muss berücksichtigt<br />
werden. So ist z.B. der Fehler „kein Gangartenwechsel nach angemessenem<br />
Zeitraum“ in der Leistungsklasse 4 und 5 anders zu gewichten<br />
als bei Reitern der Leistungsklasse 1.<br />
XL WESTERN<br />
WESTERNREITER – März 2011<br />
symposium 7<br />
■ Leistungsklassen 4 und 5: Umbenennung der Disziplin<br />
für eine Änderung des Bewertungsziels?<br />
Als rasseoffener Verband muss die <strong>EWU</strong> vielen unterschiedlichen Rassen<br />
und entsprechend verschiedenen Bewegungsabläufen gerecht werden<br />
– eine besonders starke Vielfalt an Pferdetypen beobachten die Richter in<br />
den Leistungsklassen 4 und 5.<br />
Die ursprünglich für die Bewertung der klassischen Westernpferderassen<br />
und der entsprechenden Bewegungsmuster formulierten Kriterien werden<br />
diesem Fakt nicht gerecht. Aus der Richterschaft kommt daher der<br />
Vorschlag, die Bewertungskriterien der Disziplin Western Pleasure in den<br />
unteren Leistungsklassen grundlegend umzuformulieren, um nicht mehr<br />
den besten „Beweger“, sondern die besten Pferd-Reiter-Kombination zu<br />
honorieren. Die Bewegungsqualität des Pferdes würde damit in den Hintergrund<br />
rücken; stattdessen wäre die Erfüllung der gestellten Aufgaben<br />
sowie die Harmonie und das Gesamtbild der Reiter-Pferd-Kombination<br />
ausschlaggebend für eine Platzierung.<br />
Im Fall der Änderung der Bewertungskriterien für die unteren beiden Leistungsklassen,<br />
muss auch die Umbenennung der Prüfung bedacht werden,<br />
um den Qualitätsanspruch der Marke „Western Pleasure“ zu schützen<br />
und zu wahren.<br />
Nach ausführlichem Abwägen von Pro und Contra wird der Vorschlag von<br />
Sonja Merkle, Susanne Haug und Mike Stöhr als gute Möglichkeit eingeschätzt,<br />
mehr Klarheit in die Prüfungen der Leistungsklasse 4 und 5 zu<br />
bringen.<br />
■ Hallengröße könnte zukünftig die Anzahl der Reiter<br />
in der Arena bestimmen<br />
Zur Förderung des Ausbildungseffekts und für ein positives Turniererlebnis<br />
soll außerdem die Anzahl der Reiter je Go an die Hallengröße angepasst<br />
werden. So könnte beispielsweise bei einer Arena von 20 x 40 m eine maximale<br />
Teilnehmerzahl von zehn Reitern vorgegeben werden. Auch für die<br />
Leistungsklassen 1-3 soll die Anzahl der Reiter je Go an die Hallengröße<br />
angepasst sein.<br />
■ Richterversammlung diskutiert Vorschläge – endgültige<br />
Verabschiedung im Rahmen der Herbsttagung möglich<br />
Die in den Symposien erarbeiten Vorschläge für Neuerungen und Veränderungen<br />
wurden im Februar in der <strong>EWU</strong>-Richterversammlung und im<br />
Rahmen der Richterweiterbildung, die sich dieses Jahr ebenfalls mit der<br />
Disziplin Western Pleasure befasste, vorgetragen und diskutiert. Die Ergebnisse<br />
der Richterweiterbildung werden im Herbst dem Länderrat vorgestellt<br />
und können dann zu einer Regelbuchänderung für 2012 führen.<br />
Für das Jahr 2011 bleibt daher vorerst alles unverändert.<br />
Machen auch Sie sich Gedanken zu den Änderungsvorschlägen<br />
und teilen Sie uns Ihre Meinung mit!<br />
Bitte wenden Sie sich per E-Mail an: info@ewu-bund.de<br />
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