15.11.2012 Aufrufe

Bönhoff: Die ältesten Ämter der Mark Meißen. - Streifzüge durch die ...

Bönhoff: Die ältesten Ämter der Mark Meißen. - Streifzüge durch die ...

Bönhoff: Die ältesten Ämter der Mark Meißen. - Streifzüge durch die ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

des Edlen Otto von Burgau (eines Lobdaburgers) als meißnisches 22 und Vogt Heinrichs<br />

des Langen von Plauen 23 erst als böhmisches 24 , dann als meißnisches Lehn 1356 von<br />

letzterem an <strong>die</strong> markgräflichen Brü<strong>der</strong> Friedrich den Strengen, Balthasar und Wilhelm<br />

abgetreten ward 25 . So kam es mit Oelsnitz an sie, und 1357 verkauften ihnen <strong>der</strong><br />

lange Vogt u. a. auch Adorf, Neukirchen und Wie<strong>der</strong>sberg 26 . <strong>Die</strong> ersten beiden Orte<br />

kamen zum Amte Voigtsberg hinzu. Wie<strong>der</strong>sberg war erst 1358 – 86 ein kleines Amt<br />

für sich, ehe es als Rittergut an <strong>die</strong> Raben ge<strong>die</strong>h und ebenfalls dem Amte Voigtsberg<br />

angeschlossen ward 27 . So bleibt nur noch <strong>die</strong> Herrschaft Schöneck übrig, in <strong>der</strong>en Besitz<br />

sich Kaiser Karl IV. vor 1370 setzte 28 ; sein Sohn Siegismund verpfändete sie den<br />

Wettinern im Jahre 1422 29 . Kurfürst Johann Friedrich erwarb sie 1534 30 , und nun war<br />

sie ein kleines Amt, noch 1542 selbständig 31 , das man später mit Voigtsberg vereinigte<br />

32 . Mit <strong>die</strong>sem Amte ging sie im Jahre 1546 verloren, ward dann 1548 beson<strong>der</strong>s an<br />

Burggraf Heinrich V. verliehen 33 , bis sie 1569 <strong>durch</strong> Kurfürst August für immer an<br />

Sachsen kam 34 . Wir sehen also, daß bis zur Mitte des 14. Jahrhun<strong>der</strong>ts im Vogtlande<br />

kein markgräfliches Amt bestand, nur größere Lehen wie Mühltroff, Pausa, Auerbach,<br />

Voigtsberg, Oelsnitz hingen von den Wettinern ab.<br />

Im erzgebirgischen Kreise ward 1794 das Mühlamt zu Annaberg mit Amt Wolkenstein<br />

vereinigt 35 , ebenso 1783 das Doppelamt Frankenberg-Sachsenburg mit Amt<br />

Chemnitz 36 . Im Jahre 1724 kam Amt Wiesenburg zurück, das seit 1663 <strong>die</strong> Herzöge<br />

von Holstein-Son<strong>der</strong>burg erworben hatten 37 . Amt Lichtenwalde, gegen Pillnitz eingetauscht,<br />

ward 1697 wie<strong>der</strong> eine Herrschaft wie im Jahre 1562 38 . Amt Crottendorf war<br />

1670 noch selbständig, ward aber dann mit dem Kreisamt Schwarzenberg zusammengeschlagen<br />

39 . Kurfürst Johann Georg I. erwarb 1647 Frauenstein von <strong>der</strong> Familie<br />

Schönberg, <strong>die</strong> <strong>durch</strong> den Krieg tiefverschuldet war. Sie hatte es seit 1473 unterpfändlich,<br />

seit 1560 erblich besessen. 1439 bis 1473 war Frauenstein bereits Amt gewesen;<br />

1439 hatte es <strong>der</strong> neue Burggraf von <strong>Meißen</strong> aus dem Hause Plauen abgetreten 40 . <strong>Die</strong><br />

22 Mitt. d. AV. Plauen II, Urk. Nr. 259.<br />

23 A. a. O. XVIII, 23 u. Anm. 2f.<br />

24 A. a. O. XVIII, 19 u. Anm. 4.<br />

25 A. a. O. XVIII, 171. Albinus (Newe Meysnische Chronica, Wittenberg 1580, S. 405f.) bietet als Datum:<br />

„<strong>Die</strong> Burg <strong>die</strong> stund viel manche Jar<br />

In irer Hand ohn alle gefahr<br />

Bis dreizehn hun<strong>der</strong>t Jar nach Christi geburt<br />

Sechs und funffzig am Sontag Laurenti furt.<br />

Dann ist sie an <strong>die</strong> Landsfürsten kommen.“<br />

26 A. a. O. XVIII, 32 u. Anm. 2. 5.<br />

27 v. Raab a. a. O. I Nr. 22.<br />

28 Mitt. d. AV. Plauen XVIII, 38 Anm. 5; 39 Anm. 4.<br />

29 A. a. O. XVIII, 53; Mitt. d. Deutschen Ges. VIII, 3, 14f.<br />

30 v. Raab a. a. O. II Nr. 625.<br />

31 Mitt. d. AV. Plauen XVIII, 144.<br />

32 A. a. O. XVIII, 238. Schöneck war schriftsässig; darum vermerkt das Voigtsberger Amtsbuch vom J.<br />

1542: „<strong>Die</strong>ser marckt gehörtt in kein ampt“. Es war jedoch nach Voigtsberg einbezirkt.<br />

33 v. Raab a. a. O. II Nr. 875.<br />

34 A. a. O. II Nr. 1056.<br />

35 Leonhardi, Erdbeschreibung d. kurf. u. herzogl. sächs. Län<strong>der</strong> III, 228<br />

36 A. a. O. III, 115. 133.<br />

37 Bär, Beitr. z. Gesch. d. Herrschaft Wiesenburg usf. S. 32 – 35.<br />

38 Märcker, D. Burggraftum <strong>Meißen</strong> S. 253 u. Anm. 123.<br />

39 Franz, <strong>Die</strong> Amtshauptmannschaft Annaberg (Jahresber. d. Realgymn. zu Annaberg 1904) S. 7f.<br />

40 Fraustadt, Gesch. d. Geschlechtes v. Schönberg I B, 271. 273. 312. Märcker a. a. O. S. 245 u. Anm. 92.<br />

Abschrift: Gert Süß 3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!