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Bönhoff: Die ältesten Ämter der Mark Meißen. - Streifzüge durch die ...

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abtei war schon im 12. Jahrhun<strong>der</strong>t vorhanden, vor allem im 13., aber auch noch im<br />

14. Jahrhun<strong>der</strong>t kam ein Dorf nach dem an<strong>der</strong>n hinzu, so daß <strong>der</strong> Komplex ein wohlabgerundetes<br />

Ganze bildete 73 . Als ein solches stellte sich auch das Gebiet von Altenzelle<br />

dar, das 1544 als Amt Nossen dem Verwaltungskörper des Landes eingefügt<br />

wurde: es war in <strong>der</strong> Hauptsache jenes Kolonialland von 800 Hufen, das Otto <strong>der</strong> Reiche<br />

<strong>der</strong> neubegründeten Abtei 1185 geschenkt hatte 74 . Es hatte im Süden einige Abstriche<br />

(Freiberg und Umgebung) erlitten, sich aber dafür vorzüglich im Laufe des 13.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts nach Westen und Norden zu erweitert, und im Jahre 1430 war das bischöflich<br />

meißnische Schloß mit dem Städtlein zu Nossen hinzugekommen 75 . 1536 war<br />

<strong>die</strong> Abtei Grünhain säkularisiert worden; ihr Grundstock entstammte <strong>der</strong> Grafschaft<br />

Hartenstein und war um 1240 von den Burggrafen von <strong>Meißen</strong>, den Inhabern <strong>der</strong>selben<br />

(s. o.), gestiftet worden 76 ; unter den mancherlei Erwerbungen, <strong>die</strong> das Gebiet vergrößerten,<br />

ist <strong>die</strong> <strong>der</strong> Herrschaft Schlettau, bis 1413 Schönburg-Hassensteinscher<br />

Besitz, beson<strong>der</strong>s zu bemerken 77 . Bekanntlich fiel mit dem Erlöschen des Leisniger<br />

Burggrafenhauses (1538) <strong>die</strong> Herrschaft Penig an <strong>die</strong> Albertiner, <strong>die</strong> sie 1543 an <strong>die</strong><br />

Herren v. Schönburg vertauschten; in den wenigen Jahren mag sie amtsweise verwaltet<br />

worden sein 78 . Im Jahre 1533 kaufte Kurfürst Johann Friedrich denen v. Tettau<br />

<strong>die</strong> Herrschaft Schwarzenberg ab, <strong>die</strong>, seit 1213 böhmisch, im 14. und 15. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

ein Besitztum <strong>der</strong> Leisniger Burggrafen war 79 . Das neue Amt vergrößerte Kurfürst<br />

August 1563 <strong>durch</strong> den Erwerb <strong>der</strong> Planitzer Güter um Neustädtel herum 80 . Herzog<br />

Georg endlich hatte, als er <strong>die</strong> von <strong>der</strong> Familie v. Bernstein an seinen Vater veräußerte<br />

Stammbesitzung ihr zurückverkaufte, <strong>die</strong> Stadt Altenberg mit den Bergwerken und<br />

Waldungen, <strong>die</strong> noch unter den Kurfürsten August und Johann Georg I. vermehrt<br />

wurden, zurückbehalten und 1502 samt dem Städtchen Glashütte das Amt Altenberg<br />

gebildet, das 1617 noch <strong>durch</strong> den Hinzutritt des Rittergutes Bärenfels sich vergrößerte<br />

81 . Gegen Ende des 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts gelangte Scharfenstein erblich in <strong>die</strong> Hände <strong>der</strong>er<br />

v. Einsiedel, das Unteramt Thum als Rittergut an <strong>die</strong> v. Schönberg, während <strong>die</strong><br />

gleich ihm vom Amte Scharfenstein verwalteten Unterämter Geyer und Ehrenfrie<strong>der</strong>sdorf<br />

dem Amt Wolkenstein überwiesen wurden 82 . Das letztere war vor 1478, als<br />

<strong>die</strong> Herren v. Waldenburg ausstarben, <strong>die</strong> schon im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t <strong>die</strong> Herrschaft<br />

ihr eigen nannten, an <strong>die</strong> Wettiner gefallen 83 . <strong>Die</strong>se hatten auch 1456 denen v. Könneritz<br />

das Schloß Zschopau abgekauft, dessen Lehen <strong>die</strong> Waldenburger, <strong>die</strong> bisherigen<br />

Herren, abtraten; das kleine Amt ward übrigens gleich o<strong>der</strong> bald darauf von Schellenberg<br />

aus verwaltet 84 . 1435 verkauften <strong>die</strong> Waldenburger Haus Scharfenstein mit den<br />

damaligen Dörfern Geyer, Thum und Ehrenfrie<strong>der</strong>sdorf, <strong>die</strong> bald zu Städten sich erho-<br />

73 Cod. dipl. Sax. reg. II, 6, S. 459ff.<br />

74 A. a. O. I, a, Nr. 510<br />

75 Beyer a. a. O. S. 34. 198f. 477f. 488.<br />

76 <strong>Die</strong>se Zeitschr. XXVII, 234 – 39.<br />

77 Schöttgen-Kreysig, Diplom. et script. hist. Germ. med. aev. II, 547.<br />

78 Kreysig, Betr. z. Hist. d. kurf. sächs. Lande V, 121 – 35; Mitt. d. Deutsch. Ges. VIII, 3, 19.<br />

79 Mitt. d. AV. Plauen I, Urk. Nr. 5. Mitt. d. Deutsch. Ges. VIII, 3, 3. 11. 13. 17.<br />

80 Mitt. d. AV. Plauen VII, 27f.<br />

81 Leonhardi a. a. O. III, 172. 184.<br />

82 v. Mansberg, Erbarmannschaft Wettin. Lancde I, 397, Nr. 305. v. Langenn, Herzog Albrecht <strong>der</strong><br />

Beherzte S. 566. Fraustadt a. a. O. IA, 254. 262.<br />

83 A. a. O. IB, 248 Anm. 8. Schönburg. Geschichtsbl. III, 68, Anm. 3f.<br />

84 v. Mansberg a. a. O. I, 155. Nr. 96. 102; S. 156. Nr. 118. Fraustadt a. a. O. IB, S. 248. Anm. 8. Be -<br />

reits 1292 ist es eine „villicatio“; vgl. v. Weber a. a. O. V, 262f: civitas Schape et omnia, quae<br />

attinent illi villicationi.<br />

Abschrift: Gert Süß 6

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