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Kultur
Heinz Gröning
„Meine Berufung
war immer
die Bühne“
Heinz Gröning über seinen
nicht ganz geraden Weg
zum Comedian
40 | Kabinett
40 | Kabinett
Noch gehört Heinz Gröning zu den
Kabarettisten, die nicht jedem
ein Begriff sind, aber er ist auf
jeden Fall stark im Kommen. „Professionell
stehe ich jetzt seit 17 Jahren auf
der Bühne. Aber eigentlich habe ich damit
schon im Kindergarten angefangen“,
erinnert er sich zurück.
Den meisten dürfte der 1965 in Emmerich
geborene Komiker, Musiker und
Moderator als „Der unglaubliche Heinz“
bekannt sein. Mit selbigem Programm
war er 2002 unterwegs. „Entstanden ist
der Name durch die Comic Figur ‚Der
unglaubliche Hulk’. Am Anfang meiner
Karriere gab es dazu ein Konstrukt, das
aber die meisten nicht verstanden haben,
weil die Figur damals nicht populär
genug war. Ich habe den Namen trotzdem
beibehalten, weil ich nach der Show
immer wieder zu hören bekommen habe,
dass der Abend mit mir unglaublich gewesen
sei.“ Sein Markenzeichen ist das
Singen und Rezitieren selbst verfasster
Lieder und Gedichte. Dabei prasseln die
Worte teilweise derart auf einen ein,
dass es schon fast wie HipHop klingt.
Für diejenigen, denen diese Sprachakrobatik
zu anstrengend ist, hat Heinz Gröning
durchaus auch anderes im Repertoire:
„Mein Vorteil als Komiker ist, dass
ich singen, reimen und Figuren spielen
kann, so dass man bei mir ein abwechslungsreiches
Programm erlebt. Wenn
man nur Gedichte und Sprache will,
kann man jetzt das Programm ‚Klassik
meets Comedy’ anschauen und wenn
man nur Lieder und lustige Musik will
das Programm ‚Nr. Heinz Hits – Scheiß
drauf eigentlich bin ich Liedermacher’.“
In seinem neuen Programm wird noch
mehr gelacht als im vorherigen: „Lustige
Texte sind lustige Texte. ob man sie
singt oder spricht macht nur den kleinen
Unterschied, dass man auch noch
schöne Musik mit dabei hat.“
So ungewöhnlich wie sein Programm
ist auch seine Karriere: Nach dem Zivildienst
studierte der Schnellredner
vom Niederrhein in Köln Medizin. Sein
praktisches Jahr absolvierte er in der
Pathologie: „Der Job ist in der Realität
ganz anderes, als man ihn sich vorstellt.
Ich habe ihn gewählt, weil ich da am
Wochenende nicht arbeiten musste. So
konnte ich parallel auftreten und meinen
Ausstieg vorbereiten.“
Eine Vorbereitung, die durchaus Erfolg
hatte! So machte Heinz Gröning in etlichen
Bands mit und spielte lange Straßentheater.
Einen größeren Bekanntheitsgrad
erreichte er durch Auftritte bei
Harald Schmidt und der Comedy-Sendung
NightWash. Außerdem moderierte
er verschiedene Comedy-Formate.
„Im Endeffekt bin ich genau da gelandet,
wo ich immer hin wollte“, resümiert
Heinz Gröning. „Das Medizinstudium
war nur ein verständlicher Umweg, wenn
man sich vor Augen führt, dass der Ausbildungsberuf
Komiker nicht existiert.“
Die beste Ausbildung hat der Comedian
aber zuhause, lacht er doch am liebsten
über seine Kinder: „Die bringen jeden
Tag irgendwelche Sprüche, die einem
ein Lachen ins Herz zaubern.“
Nicole Pfitzenreuter
www.derunglaublicheheinz.de