TTechnik - Alexander Verlag
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T Technik pur I SCHWERPUNKT »TRENDS IN DER SENSORIK«<br />
Warum die neue Norm ISO 14119<br />
auch die Sicherheitssensoren betrifft<br />
Normgerecht<br />
verriegeln<br />
Die Norm ISO 14119 definiert Leitsätze für<br />
die Gestaltung und Auswahl von Schutztürsystemen<br />
und ersetzt – mit einer 18-monatigen<br />
Übergangsfrist – seit Herbst vergangenen<br />
Jahres auch hierzulande alle nationalen<br />
Normen zu diesem Thema, wie zum Beispiel<br />
die EN 1088. Die ISO 14119 klassifiziert<br />
erstmals unterschiedliche Verriegelungseinrichtungen.<br />
Maschinenbauern bietet die<br />
Norm den Vorteil, dass unterschiedliche Verriegelungseinrichtungen<br />
konkreter und genauer<br />
unterschieden werden und die Anforderungen<br />
für den Einsatz des jeweiligen Sensors<br />
deutlicher beschrieben sind. Pilz-Produkte<br />
sind bereits konform zur neuen Norm.<br />
In der ISO 14119 werden unterschiedliche Verriegelungseinrichtungen<br />
klassifiziert. Die Klassifikation<br />
unterscheidet vier Bauarten, für die im Anhang<br />
zur jeweiligen Bauart Beispiele aufgeführt sind. Zu<br />
den Bauarten 1 und 2 gehören die mechanischen<br />
Verriegelungseinrichtungen. Beispiel für Bauart 1<br />
sind uncodierte Scharnierschalter. Codierte mechanische<br />
Schalter dagegen gehören zur Bauart 2. Die ISO<br />
14119 definiert die Codierung anhand des Betätigers:<br />
Ein codierter Betätiger ist ein speziell gestaltetes<br />
Betätigungselement, das zu einem zugewiesenen<br />
Schalter gehört. Dadurch lassen sich auch berührungslose<br />
wirkende Verriegelungseinrichtungen<br />
leicht zuordnen. Zur Bauart 3 zählen beispielsweise<br />
induktive Sensoren, die auf geeignete Metalle auslösen<br />
und damit uncodiert sind, zur Bauart 4 dagegen<br />
gehören codierte magnetische oder Sensoren<br />
mit RFID-Technologie. Um diese genauer zu unterscheiden,<br />
teilt die Norm codierte Geräte zusätzlich in<br />
ihre Codierungsstufen niedrig, mittel und hoch ein.<br />
Für die Codierungsstufen ist die Anzahl der verfügbaren<br />
Codierungsmöglichkeiten entscheidend: Eine<br />
bis neun Möglichkeiten entspricht niedrig, bis 1.000<br />
mittel und über 1.000 Möglichkeiten hoch. Auch definiert<br />
die neue Norm über die grundlegenden Anforderungen<br />
an Produkte von Verriegelungseinrichtungen.<br />
Dadurch lassen sich Angebote leichter vergleichen,<br />
auch wenn sich Produkte gleicher Bauart<br />
in ihren konstruktiven, elektrischen und mechanischen<br />
Merkmalen unterscheiden.<br />
Erhöhter Manipulationsschutz<br />
Das Thema Konstruktionen, die Manipulation verringern,<br />
ist zentraler Punkt der neuen Norm. Die<br />
ISO 14119 fordert dazu auf, den „Anreiz auf Umgehen“<br />
bei jeder betroffenen Verriegelungseinrichtung<br />
zu überprüfen, hierzu stellt die Norm auch Ent-<br />
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AUSTROMATISIERUNG