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TTechnik - Alexander Verlag

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19. März<br />

AUSTROMATISIERUNGn at<br />

DAS FACHMAGAZIN<br />

P.b.b. <strong>Verlag</strong>spostamt 2020 Hollabrunn I <strong>Alexander</strong><strong>Verlag</strong>.at GmbH<br />

GZ: 09Z038211M I 4€ (Ausl.: 5€) I Zustelldauer max. 5 Werktage<br />

Österreichs fortschrittliches Magazin für<br />

Fertigungs- und Prozessautomatisierung<br />

»Mitdenkende«<br />

Sensoren<br />

Themenschwerpunkt<br />

»Trends in der<br />

Sensorik«<br />

Was Trendsetter Sick unter<br />

»Smart Sensor Solutions« versteht,<br />

welche neue Form dezentraler<br />

Intelligenz damit in der Automation<br />

Einzug hält und warum IO-Link der<br />

entscheidende Schlüssel dazu ist


AUSTROMATISIERUNG<br />

Reznicek’s<br />

SICHT<br />

Trends in<br />

der Sensorik<br />

In der freien Enzyklopädie »Wikipedia« heißt es:<br />

„Der Einzugsbereich der technischen Sensorik wird<br />

im deutschsprachigen Raum unterschiedlich abgegrenzt.<br />

Teilweise werden ausschließlich Sensorelemente<br />

der Messtechnik betrachtet, an anderer Stelle<br />

nur binäre, also schaltende Systeme. Wieder andere<br />

beziehen auch Labor- und Industrie-Messsysteme zur<br />

Automatisierung mit ein. Gemeinsam ist der technischen<br />

Sensorik, dass sie technische Produkte behandelt,<br />

die in der Regel nichtelektrische Messgrößen in<br />

elektrische Signale wandeln.“ Eine treffende Begriffsdefinition<br />

jener Vertreter der untersten Ebene<br />

auf der Automatisierungspyramide, um die es diesmal<br />

in unserem 33-seitigen Themenschwerpunkt<br />

»Trends in der Sensorik« geht. Und dieser fällt wahrlich<br />

facettenreich aus. Querbeet durch alle Kate -<br />

gorien der Sensorik werfen wir einen Blick auf aktuelle<br />

Innovationen aus den Entwick lungsschmieden<br />

verschiedener Hersteller.<br />

Ein Trend, der die Sensorik seit einigen Jahren intensiv<br />

beschäftigt, heißt IO-Link. Nach anfänglichen<br />

Startschwierigkeiten dürfte der einheitliche, herstellerübergreifende<br />

Kommunikationsstandard nun<br />

endlich beim Maschinen- und Anlagenbauer und somit<br />

beim Anwender angekommen sein. Entsprechend<br />

rasant stieg in jüngster Zeit die Anzahl verfügbarer<br />

IO-Link-Sensoren. Es hat den Anschein, dass<br />

diese »USB-Schnittstelle der Sensorik« wohl im Sog<br />

der zahlreichen Industrial Ethernet-Diskussionen der<br />

vergangenen Jahre unterging, so nach dem Motto:<br />

Nur bloß nicht noch ein neues Bussystem. Genau das<br />

ist aber IO-Link nicht, vielmehr regelt die genormte<br />

Technologie lediglich die bidirektionale Punkt-zu-<br />

Punkt-Kommunikation zwischen Sensoren bzw. Aktoren<br />

und übergeordneten Steuerungen – für die<br />

gängigsten SPSen sind mittlerweile passende Master<br />

verfügbar. Auch braucht IO-Link keine speziellen<br />

Stecker oder Kabel – im Gegenteil: Ganz simpel und<br />

mit herkömmlicher Dreileiter-Anschlusstechnik lässt<br />

sich die IO-Link-Verbindung aufbauen. Eine Tat -<br />

sache, die in der Vergangenheit wohl mangelhaft<br />

kommuniziert wurde. Die Möglichkeit der digitalisierten<br />

Signalübertragung, die IO-Link mit sich<br />

bringt, eröffnet mannigfaltige neue Aufgaben -<br />

gebiete für die Sensorik innerhalb der Automatisierungstechnik.<br />

Welche Aufgaben das konkret sein<br />

können, zeigen wir in der Titelgeschichte »Mitdenkende<br />

Sensoren« auf. Wiewohl diese Headline auf<br />

den ersten Blick abstrakt anmutet, bringt sie die<br />

neuen Fähigkeiten moderner Sensorlösungen – in<br />

dem Fall vom Trendsetter Sick – auf den Punkt.<br />

Ein weiterer Trend in der Sensorik betrifft die Miniaturisierung.<br />

Von der faszinierenden Leistungsfähigkeit<br />

extrem kleiner Wirbelstromsensoren mit nur<br />

rund 2 mm Durchmesser berichtet der Geschäfts -<br />

führer von Micro-Epsilon in seiner Story »Winzlinge<br />

mit großer Wirkung«. Die »Evolution der Ultraschaller«<br />

titelt unser Gastautor Markus Bregulla aus dem<br />

Hause Turck seinen Beitrag, in dem er eine neue<br />

Ultraschallsensor-Familie vorstellt, die mit extrem<br />

kurzen Blindzonen und großen Messbereichen nicht<br />

nur die Variantenvielfalt reduziert, sondern vor allem<br />

auch mehr Flexibilität und zusätzliche Funktionalität<br />

beim Erfassen von Objekten bis 3 m Distanz<br />

bietet. Die Sensorik ist auch eng verbunden mit der<br />

Sicherheitstechnik. Diese wird bekanntlich durch<br />

zahlreiche Normen klar geregelt. Seit Herbst vergangenen<br />

Jahres definiert die ISO 14119 neue Leitsätze<br />

für die Gestaltung und Auswahl von Schutztürsystemen,<br />

die u.a. die Sicherheitssensorik betrifft. Last but<br />

not least beleuchten wir selbstverständlich auch das<br />

Themenfeld der Sensoren für die Prozess-Messtechnik<br />

– konkret den Trend hin zu branchenspezifischen<br />

Produktlösungen, die beispielsweise hygienischen<br />

Anforderungen in der Getränke- und Lebensmittelindustrie<br />

gerecht werden. Alles in allem ein abwechslungsreicher<br />

Streifzug durch die Sensorikwelt.<br />

Jedenfalls aus meiner Sicht.<br />

Thomas Reznicek<br />

Chefredakteur Austromatisierung<br />

reznicek@austromatisierung.at<br />

PS: Die »Hannover Messe«, die größte internationale<br />

Industrieschau, startet in wenigen Tagen. Ich bin<br />

schon neugierig, wie das »Industrie 4.0«-Thema dort,<br />

wo es seinen Ausgang nahm, weiter gestrickt wird.<br />

Eine diesbezüglich durchwegs kritische Meinung<br />

finden Sie übrigens ebenfalls in dieser Ausgabe.


INHALT 2/2014<br />

nB Die nächsten Schritte zur Integration 12<br />

als Leitthema der diesjährigen »Hannover Messe«<br />

vom 7.–11. April – Ausblick auf die Industrieschau<br />

nB<br />

Aktuelles Branchengeschehen 6<br />

n MEINE MEINUNG<br />

von Dieter Schaufler 8<br />

n POINTIERT SERVIERT<br />

von Franz Maderbacher 45<br />

nB „Aus Bosch Rexroth Pneumatics 10<br />

wird AVENTICS!“<br />

Exklusiv-Interview mit Geschäftsführer<br />

Ing. Gerhard Riegler<br />

nB „Wir entwickeln schon 14<br />

immer integrierte Lösungen“<br />

Sigmatek-Geschäftsführer Andreas Melkus<br />

im Interview über die Firmenphilosophie<br />

des Salzburger Automatisierungsherstellers<br />

nT Noch kommunikativer 54<br />

Elektrische und pneumatische<br />

Automatisierungsplattform wächst weiter<br />

nP Virtuell zur Realität 58<br />

Wie ein heimischer Automatisierer mit<br />

Simulations-Software die Automatisierungstechnik<br />

von Zellstoffanlagen modelliert<br />

n GET EMBEDDED<br />

von Andreas Pfeiffer 85<br />

nP (Fast) Unendliche 62<br />

Möglichkeiten für Entwickler<br />

Welche neuen Real-Time-Perspektiven für<br />

rekonfigurierbare I/O-Plattform möglich sind<br />

ANTRIEBSTECHNIK IND. KOMMUNIKATION SICHERE AUTOMATION<br />

nT Servos, FUs und Motoren 66<br />

Die aktuellen Produktinnovationen<br />

in der Antriebstechnik<br />

nT Mechatronisches Antriebspaket 67<br />

Kombination aus energieeffizientem Motor<br />

und Getriebe schafft hohen Wirkungsgrad<br />

nT Harmonisch vereint 68<br />

Wie eine kompakte Direktantriebseinheit<br />

Linear- und Rotationsbewegung kombiniert<br />

nT Feldbusse, Industrial-Ethernet & Co. 71<br />

Von den Aktivitäten der Nutzerorganisationen<br />

bis hin zu den neuesten Switches<br />

nP Ferndiagnose geht so einfach 72<br />

Wie ein Maschinenbauer von einer<br />

komfortablen Fernwartungslösung profitiert<br />

nT Robuster Medienkonverter 75<br />

eignet sich für zeitkritische Applikationen und<br />

bietet im Metallgehäuse hohe EMV-Festigkeit<br />

nT Mit Sicherheit sicher 76<br />

Produkte und Lösungen<br />

in Sachen Safety<br />

nT Sicherheits-Laserscanner 77<br />

kann nun messen<br />

und ist dadurch zur Navigation einsetzbar<br />

n Impressum 90<br />

nB Branchengeschehen nT Technik pur nP Praxisreport<br />

4<br />

AUSTROMATISIERUNG


Themenschwerpunkt<br />

»Trends in der<br />

Sensorik«<br />

nT Winzlinge mit großer Wirkung 22<br />

Welche faszinierenden Möglichkeiten die<br />

Miniaturisierung in der Wegsensorik bietet<br />

nT Ethernet bis zum Sensor gezogen 26<br />

Ethercat kommunizierende Lichtleiter- und Lasersensoren<br />

versprechen einfacheres automatisieren<br />

nT Evolution der »Ultraschaller« 30<br />

Ultraschallsensor-Familie reduziert mit<br />

großen Messbereichen Variantenvielfalt<br />

Was Trendsetter Sick unter<br />

»Smart Sensor Solutions« versteht,<br />

welche neue Form dezentraler<br />

Intelligenz damit Einzug in der<br />

Automation hält und warum IO-Link der<br />

entscheidende Schlüssel dazu ist nT 18<br />

nT Die USB-Schnittstelle der Sensorik 34<br />

Warum der Kommunikationsstandard IO-Link<br />

enorme Einsparungspotenziale verspricht<br />

nT Brüderpaar mit gleichen Genen 38<br />

Neue Optosensoren vereinen einheitliche<br />

Gehäuseform und praktische Funktionalitäten<br />

nT Normgerecht verriegeln 40<br />

Warum die neue Norm ISO 14119 auch<br />

die Sicherheitssensoren betrifft<br />

nT Berührungslose Sicherheit 42<br />

Wodurch moderne Sensorik wesentlich zu<br />

wirtschaftlichen Sicherheitslösungen beiträgt<br />

nT Durchflusssensorik in neuem Gewand 48<br />

Wie Coriolis- und magnetisch-induktive Sensoren<br />

hygienische Anforderungen in der<br />

Prozesstechnik erfüllen<br />

»Mitdenkende«<br />

Sensoren<br />

BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION<br />

EMBEDDED & ELEKTRONIK<br />

PROZESSAUTOMATION<br />

nT Erkennen und Identifizieren 78<br />

Sensoren, Kameras und Identifikationssysteme<br />

kompakt beschrieben<br />

nP Fehlerfrei lesen 80<br />

Lückenlose Bauteilrückverfolgung mit<br />

Data Matrix Codes und Code-Lesegeräten<br />

nT USB3-Vision-Kameras 83<br />

mit CMOS-Sensoren bieten 256 MB Bildspeicher<br />

und großzügigen FPGA für BV-Funktionen<br />

nT Embedded & Elektronik 84<br />

Bauteile, Chips, Boards und Module bis hin<br />

zu kompletten Embedded System-Lösungen<br />

nT Kompakte DC/DC-Wandler 84<br />

im Alu-Gehäuse mit Industriestandard-Pinning<br />

oder als DIN-Rail-Ausfu?hrung<br />

nT Ein- und dreiphasige EMV-Filter 85<br />

abgestimmt auf den Einsatz in Anlagen<br />

mit erhöhten Störeinflüssen<br />

nT Vom Feldgerät bis zur Leittechnik 86<br />

Armaturen, Messgeräte und Systemlösungen<br />

für die Prozessautomation<br />

nT Ex-sichere Druckmessumformer 87<br />

für Absolutdruck und Differenzdruck mit<br />

Parametrier-, Simulations- u. Diagnosefunktionen<br />

nP Feldgeräte kochen Ravioli 88<br />

Warum ein Lebensmittelproduzent auf<br />

eine einheitliche Geräteplattform setzt<br />

AUSTROMATISIERUNG<br />

5


B<br />

Branchengeschehen<br />

I AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />

INTRO<br />

»<br />

Eplan tritt<br />

»e-F@ctory Alliance« bei<br />

Im Gegenzug zur Mitgliedschaft im Partnerprogramm<br />

von Mitsubishi Electric wurde<br />

dieser Hersteller Teil der »Community of<br />

efficient engineering« von Eplan. Die neuen<br />

integrierten Design-Tools der beiden Partner<br />

versprechen die bequeme und konsistente Implementierung<br />

von integriertem Engineering.<br />

www.mitsubishi-automation.de I ww.eplan.at<br />

Festo Österreich startet mit<br />

»Technic and Applikation Center«<br />

Die Leitung des neu installierten Geschäfts -<br />

feldes übernimmt Leopold Schagl: „Wir bieten<br />

Mechanik, Elektrik und die zugehörige Software<br />

als einbaufertiges<br />

Teilsystem –<br />

Dokumentation<br />

inklusive. Dabei<br />

verstehen wir uns<br />

nicht nur als Produkt-,<br />

sondern vor<br />

allem als Lösungsanbieter,<br />

der den<br />

Maschinenbauer<br />

bei der Implementierung neuer Technologien<br />

begleitet – von der Aufgabenstellung über die<br />

Planung bis zur Realisierung.“<br />

www.festo.at<br />

TERMINnotiz: »Automatica«<br />

Vom 3. bis 6. Juni findet die international ausgerichtete<br />

Fachmesse für Robotik, Montageund<br />

Handhabungstechnik in München statt.<br />

Heuer gibt es mit der »Intersolar Europe« und<br />

der Instandhaltungsmesse »Maintain« gleich<br />

zwei Parallelveranstaltungen, die mit einem<br />

Ticket besucht werden können.<br />

www.automatica-munich.com<br />

Umweltexpertentreffen in Wien<br />

Die Umwelt-, Technologie- und Green-Lifestyle-<br />

Messe »greenexpo14«, veranstaltet von der<br />

Agentur Prima Vista, geht vom 22. bis 24. Mai<br />

am Wiener Messegelände über die Bühne.<br />

Begleitend wird der internationale Kongress<br />

»Green World Forum« unter dem Vorsitz<br />

von Nobelpreisträgerin Betty Williams und<br />

mit dem diesjährigen Schwerpunkt<br />

»Green Business in der Praxis« abgehalten.<br />

www.greenexpo.com<br />

ABB erzielt Rekordumsatz<br />

Der ABB-Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013 weltweit<br />

einen Rekord-Jahresumsatz von rund 41,95 Mrd. US$ (Vj. 39,34 Mrd.US$)<br />

erzielt und das operative EBITDA, den Konzerngewinn und den freien<br />

Cashflow gesteigert.<br />

Die Nachfrage im frühzyklischen Geschäft habe sich im zweiten Halbjahr 2013<br />

weiter positiv entwickelt. Der Auftragseingang ist im vergangenen Geschäftsjahr<br />

von rund 40,2 Mrd. US$ in 2012 um 3% auf rund 38,9 Mrd. US$ gesunken. In der<br />

Division Industrieautomation und Antriebe konnte der Auftragseingang dagegen<br />

um 2% von rund 9,63 Mrd US$ in 2012 auf rund 9,77 Mrd. US$ in 2013 gesteigert<br />

werden. Der Umsatz stieg in der Division Industrieautomation und Antriebe von<br />

rund 9,4 Mrd. US$ in 2012 um 5% auf rund 9,92 Mrd. US$. Die Umsätze im<br />

Geschäftsbereich Prozessautomation erhöhten sich um 4% auf rund 8,5 Mrd.US$.<br />

www.abb.com<br />

Technologie- und Expertenkongress »NIDays 2014«<br />

Die jährlich von National Instruments ausgerichtete, kostenfreie Veranstaltung<br />

findet heuer am 2. April wieder im »Studio 44« in Wien statt.<br />

Die Teilnehmer können sich in sieben verschiedenen Vortragsreihen zu folgenden Themen<br />

informieren: »automatisierte Prüfsysteme«, »Embedded Control and Monitoring«,<br />

»industrielle Datenerfassung«, »Bilderfassung und Versuchssteuerung«, »Software<br />

Development« sowie »technisches Datenmanagement und Academic«. Im Mittelpunkt<br />

der Veranstaltung stehen wie immer Technologie- und Anwendervorträge. Zu Beginn<br />

wird Dr. Johannes Gutleber, Member of Research Staff des CERN, in seiner Keynote<br />

»The CERN MedAustron Project – Research meets Industry« einen kurzen Überblick über<br />

das Med-Austron-Zentrum im Allgemeinen und das Beschleunigersteuerungssystem im<br />

Besonderen geben, in dem Technologien von National Instruments als Schlüsselelemente<br />

eingesetzt werden. Im Anschluss präsentieren NI-Experten in der»New Product and Technology<br />

Introduction« neueste technologische Entwicklungen anhand von Live-Demonstrationen.<br />

Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Wandel der computerbasierten<br />

Messtechnik von der softwaredefinierten hin zur softwaredesignten Lösung. Aber auch<br />

die Themen »Industrie 4.0«, »Cyber Physical Systems« sowie die neuesten Technologien<br />

und Werkzeuge für Ausbildung und Lehre werden ausführlich behandelt.<br />

www.ni.com/austria/nidays<br />

Endress+Hauser bietet<br />

umfassendes Seminarprogramm<br />

Der Hersteller und Anbieter von Messgeräten, Dienstleistungen und<br />

Lösungen für die Prozessautomation wartet auch in diesem Jahr mit<br />

einem breit gefächerten Seminar- und Schulungsangebot auf.<br />

Endress+Hauser unterstützt seit vielen Jahren mit gezielter Weiterbildung rund um<br />

das Thema Messtechnik. Insbesondere die Service-Praxisseminare erfreuen sich in<br />

Österreich großer Beliebtheit und stehen daher heuer wieder hierzulande am Seminarprogramm.<br />

Das ist übrigens komplett online abrufbar – für die Auswahl des<br />

jeweiligen Wunschseminars stehen verschiedene Suchmöglichkeiten zur Verfügung,<br />

so z. B. nach Datum, Thema oder Art des Seminars. Auf einen Klick lässt sich alles<br />

Wissenswerte über Veranstaltungsorte, Organisation oder Trainingsteams abrufen.<br />

www.at.endress.com/seminare_de<br />

Fotos: Festo, Rittal;<br />

6<br />

AUSTROMATISIERUNG


AUSTROMATISIERUNG<br />

»Smart Automation« heuer in Wien<br />

Das in Linz seit vielen Jahren erfolgreiche Format Österreichs einziger<br />

lupenreinen Automatisierungs-Fachmesse wird vom 6. bis 8. Mai<br />

erstmals auch am Messestandort Wien als Schwesterveranstaltung<br />

abgehalten – und das parallel zur WZM-Messe »Intertool«.<br />

„Der Frühjahrstermin kommt gut an, die Branche steht hinter neuem Termin und neuem Konzept“,<br />

schreibt Veranstalter Reed Exhibitions Messe Wien in einer aktuellen Pressemeldung.<br />

Mehr als 180 Aussteller haben sich bereits fix angemeldet, die gemeinsam die Halle A am Wr.<br />

Messegelände belegen werden. Die Hallen B und C sind für die einen Tag länger dauernde<br />

»Intertool« reserviert. Die Vorbereitungen für das umfassende Rahmenprogramm laufen aktuell<br />

auf Hochtouren, wie Messeleiter Ing. Markus Reingrabner berichtet: „Neben Workshops<br />

und hochkarätigen Fachvorträgen werden internationale Top-Redner über globale Wirtschaftstrends<br />

und Technologien von morgen oder prominente Persönlichkeiten aus der Sportwelt<br />

über Motivation und Erfolg sprechen.“ Offiziell ist nun auch, dass das Linzer Original der<br />

»Smart Automation« vom bisherigen Herbsttermin ebenfalls ins Frühjahr rückt, und nächstes<br />

Jahres vom 19. bis 21. Mai wie gehabt im Design Center Linz stattfinden wird.<br />

www.smart-automation.at<br />

Rittal-Geschäftsführer Ing. Marcus<br />

Schellerer freut sich über das von<br />

Mag. Monica Rintersbacher, Geschäftsführerin<br />

Leitbetriebe Austria, überreichte<br />

»Leitbetrieb Austria«-Zertifikat.<br />

Rittal ist ein »Leitbetrieb Austria«<br />

Anfang des Jahres wurde das heimische<br />

Tochterunternehmen des deutschen Schaltschrank-Herstellers<br />

in den Kreis vorbildlicher<br />

österreichischer Unternehmen aufgenommen.<br />

Nachhaltiger Unternehmenserfolg, Innovation und<br />

gesellschaftliche Verantwortung stehen bei der Zertifizierung<br />

an erster Stelle. „Ein Leitbetrieb ist ein Unternehmen,<br />

das nicht auf kurzfristige Gewinne setzt, sondern<br />

auf nachhaltigen Unternehmenserfolg. Durch seine<br />

Markt- und Werteorientierung ist er ein Treiber der<br />

Entwicklung seiner Region und Branche. Ein Leitbetrieb<br />

übernimmt auch Verantwortung für Gesellschaft und<br />

Umwelt. Als solcher erfüllt er eine Vorbildfunktion und erzielt daraus Wettbewerbsvorteile“,<br />

erklärt Dr. Peter Haric vom Leitbetriebe Austria Institut. Leitbetriebe Austria ist ein unabhängiges,<br />

branchenübergreifendes Wirtschaftsnetzwerk, das die vorbildhaften Unternehmen<br />

der österreichischen Wirtschaft auszeichnet und verbindet.<br />

www.rittal.at<br />

Wago erstmals über 600 Mio. Euro Umsatz<br />

Das vergangene Geschäftsjahr 2013 lief für den international tätigen Hersteller<br />

elektrischer Verbindungs- und Automatisierungstechnik mit einem 6,3%igen<br />

Wachstum ausgezeichnet.<br />

Der Umsatz betrug insgesamt knapp 606 Mio. Euro. Davon entfielen auf den Heimatmarkt<br />

Deutschland 34,8% und somit 3,8% mehr als im Vorjahr. Das restliche Europa war für 31,5%<br />

des Gesamtumsatzes verantwortlich. Die Mitarbeiterzahl wuchs auf mehr als 6.300 weltweit<br />

und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9,6%. Als Ziel für das Jahr 2014 wird ein Umsatzwachstum<br />

von 7% angepeilt.<br />

www.wago.com


MEINE MEINUNG<br />

I AKTUELLES AUS DER BRANCHE<br />

Brave New World II<br />

Der Spätwinter als Neuheitenhöhepunkt für IT und Telekommunikation:<br />

War es vor etwa acht Wochen die IT-Branche, die<br />

Kunden und Interessierte zur »CES« nach Las Vegas rief, trafen<br />

sich Ende Februar Kommunikationsbegeisterte zum »MWC«,<br />

dem »Mobilen World Congress« in Barcelona, um sich über<br />

neueste Trends in Sachen Handy & Co. zu informieren. Erhöhte<br />

Prozessorgeschwindigkeit und optimierte Auflösung<br />

scheinen – so versierte Kommentatoren – momentan nicht<br />

mehr vorrangig zu sein, vielmehr stürzte sich das Gros der Konkurrenten<br />

auf weitere und/oder einfacher abrufbare Anwendungsmöglichkeiten<br />

für die Nutzer der neuesten Smartphones,<br />

deren Möglichkeiten bereits nahezu jeden Lebensbereich<br />

umfassen, sodass die nachfolgende Fiktion zumindest nicht<br />

unmöglich erscheint:<br />

Herr Mayer will seinen Tag mit ein wenig Morgensport<br />

beginnen, richtet sich zum Joggen, steckt sein Smartphone ein<br />

mit dem auch Puls- und Herzfrequenz gemessen werden können,<br />

das den elektronischen Türöffner aktivieren kann, das natürlich<br />

die zurückgelegte Wegstrecke aufzeichnet und – falls<br />

Herr Mayer unterwegs Gusto auf eine Drink bekommt, beim<br />

entsprechenden Automaten oder am Kassendisplay eines<br />

Kiosks die Zahlung vornimmt. Außerdem »weiß« es, wo<br />

Mayers Auto steht und es kann ihn zu dem Standplatz führen,<br />

falls er es nach dem Morgensport benutzen möchte. Und<br />

letzt endlich kann er mit dem Gerät auch noch telefonieren,<br />

klar, dass auf dem Smartphone alle relevanten Nummern eingespeichert<br />

sind, um nur einen Bruchteil der möglichen Funktionen<br />

aufzuzählen, die das Mini-Kommunikationszentrum<br />

unseres Joggers bietet.<br />

So läuft der gute Mann nun seine Morgenrunde abseits des<br />

Verkehrs entlang dem Donaukanal und freut sich auf sein<br />

Frühstück. Wäre da nicht dieser Hund gewesen, der ihn plötzlich<br />

zum Ausweichen, zum Stolpern und Hinfallen gebracht<br />

hätte. Noch während des Fallens sah er, wie sein Smartphone<br />

aus seiner Tasche glitt, auf die schräge Uferverbauung prallte,<br />

den Steinen entlang glitt und im braunen Kanalwasser verschwand.<br />

Da stand er nun, ohne Geld, unfähig sein Haustor zu<br />

öffnen, nicht wissend, wo sein Auto stand (und wie er dorthin<br />

kommen könnte) ohne Telefon und ohne eine einzige Telefonnummer,<br />

die ja auch in der braunen Brühe versenkt waren.<br />

Letztendlich wird dem guten Mann wohl die Polizei geholfen<br />

haben, in sein normales Leben zurückzufinden, wiewohl mit<br />

seinem Handy auch seine Ausweis-App, die ebenfalls abgespeichert<br />

war, abgesoffen ist.<br />

Fazit: Der Preis für die universelle Kommunikation ist eine unglaubliche<br />

Abhängigkeit von dem Gerät, die vermutlich noch<br />

weit mehr Probleme aufwerfen kann, als jene, die ich hier skizziert<br />

habe. Aber vielleicht könnte sich Herr Mayer zwecks<br />

Wiederherstellung seiner Daten ja an die NSA wenden.<br />

Denn die Amis haben sie sicher, auch wenn das vielleicht ein<br />

weiteres Problem darstellen könnte.<br />

»all about automation friedrichshafen« geht an den Start<br />

Vom 13. bis 15. Mai feiert auf dem Gelände der Messe Friedrichshafen das<br />

neue, regional ausgerichtete Fachmesseformat für die Automatisierungs -<br />

technik Premiere. Insbesondere Vorarlberger und Tiroler Techniker und<br />

Entscheidungsträger können hier ihre regionalen Ansprechpartner treffen.<br />

Während des Messebesuchs wird Service groß geschrieben. Mit Einladung eines Ausstellers<br />

erhalten Besucher kostenfreien Eintritt, Snacks & Getränke, Parkplatz, Garderobe, W-LAN-<br />

Nutzung und den Messekatalog. Neben der Produktausstellung stehen Gespräche über praxisbezogene<br />

Lösungen mit den regionalen Vertriebsmitarbeitern der präsentierenden<br />

Unternehmen im Vordergrund. Der Messetitel »all about« wird dabei der Ausstellerstruktur<br />

gerecht. Aus allen Bereichen der industriellen Automatisierungstechnik finden sich Komponenten-<br />

und Lösungsanbieter. Die Ausstellerliste wird vom Veranstalter untitled exhibitions<br />

tagesaktuell bereitgestellt unter:<br />

www.automation-friedrichshafen.com<br />

Team- und Portfolioausbau<br />

bei Buxbaum Automation<br />

Der langjährig erfahrene Vertriebsprofi<br />

Günther Stagl ist seit Kurzem für den Eisenstädter<br />

Automatisierungsspezialisten Buxbaum Automation<br />

tätig. Neuheit Nr. 2 betrifft die Aufnahme<br />

der Produktpalette des Sensorherstellers di-soric<br />

ins Lieferprogramm.<br />

Als Kenner der österreichischen Industrie wird sich Günther Stagl bei Buxbaum Automation um<br />

den Vertrieb des gesamten Produktprogramms in Wien, Niederösterreich, Burgenland und der<br />

Steiermark kümmern. Mit dem neuen Lieferpartner di-soric erweitert das Unternehmen zudem<br />

sein Angebot um Sensoren für die Industrieautomation, Sicherheitstechnik-Komponenten, LED-<br />

Beleuchtungen und Identifikationssysteme samt umfangreichem Zubehör.<br />

www.myautomation.at<br />

WEG übernimmt Württembergische Elektromotoren<br />

Durch den Erwerb des deutschen Elektromotoren- und Getriebemotorenherstellers<br />

mit Sitz in Balingen erweitert WEG, zu dem auch der<br />

österreichische Hersteller Watt Drive gehört, sein Produktportfolio erneut.<br />

Das Unternehmen produziert und vertreibt Getriebe, Dreiphasen- und Einphasen-Elektromotoren,<br />

Gleichstromelektromotoren bis zu einer Leistung von 1.000 W sowie Servomotoren.<br />

Der Produktionsstandort umfasst 5.000 m 2 , auf denen ca. 80 Mitarbeiter beschäftigt<br />

sind. Für Siegfried Kreutzfeld, Geschäftsführer der Motorensparte bei WEG in Brasilien,<br />

bringt der Erwerb der Württembergischen Elektromotoren vor allem zwei Vorteile mit sich:<br />

„Wir können nunmehr eine umfangreichere Palette an Getrieben im europäischen Markt<br />

anbieten, einem Segment, in dem wir bereits seit der Übernahme von Watt Drive im Jahr<br />

2011 tätig sind. Außerdem erhalten wir Zugang zu einem sehr interessanten Kundenstamm<br />

direkt in Europas industriellem Zentrum.“<br />

www.weg.net<br />

Foto: Buxbaum Automation;<br />

Dieter Schaufler<br />

d.schaufler@austromatisierung.at<br />

AUSTROMATISIERUNG


B<br />

Branchengeschehen<br />

I UMFIRMIERUNG<br />

Im Herbst vergangenen Jahres hat sich<br />

Bosch Rexroth von seiner Pneumatik -<br />

sparte getrennt. Neuer Eigentümer ist<br />

die deutsch-skandinavische Beteiligungs -<br />

gesellschaft Triton. Nachdem nun alle<br />

kartellrechtlichen Genehmigungen vorliegen,<br />

startet dieser Tage die ehemalige<br />

Bosch Rexroth Pneumatics unter<br />

dem Namen Aventics neu durch. Die<br />

Veränderung betrifft auch die österreichische<br />

Tochtergesellschaft. Austromatisierung<br />

fragte bei deren Geschäftsführer<br />

Ing. Gerhard Riegler über die<br />

Hintergründe und Zukunftspläne des<br />

laut eigenen Angaben europaweit drittgrößten<br />

Pneumatik-Herstellers nach.<br />

„Aus Bosch Rexroth Pneumatics<br />

verkündet Geschäftsführer<br />

wird AVENTICS!“ Ing. Gerhard Riegler im Exklusiv-Interview<br />

Austromatisierung: Herr Riegler, warum hat<br />

Bosch Rexroth überhaupt das Interesse am<br />

Pneumatik-Geschäft verloren und einen Käufer<br />

gesucht?<br />

Ing. Gerhard Riegler: Letztendlich war es eine<br />

Wachstumsfrage im Zusammenhang mit der<br />

Weiterentwicklung des weltweiten Pneumatik -<br />

geschäftes. Langfristig sollte die Pneumatiksparte<br />

auch außerhalb des von der Bosch Rexroth Fabrikautomation<br />

bedienten Marktes alle Chancen und<br />

Möglichkeiten bestmöglich wahrnehmen können.<br />

Vor diesem Hintergrund hat Bosch einen neuen<br />

Eigentümer gesucht und mit der Beteiligungs -<br />

gesellschaft Triton im Herbst 2013 gefunden.<br />

Austromatisierung: Welche Voraussetzungen<br />

bringt der neue Eigentümer mit, die ihn zum<br />

passenden Käufer machten?<br />

Riegler: Triton ist eine Beteiligungsgesellschaft,<br />

die sich auf Investitionen in mittelständische<br />

„Wollen uns auf unsere Stärken<br />

konzentrieren und unsere Kunden<br />

mit neuen Produkten überzeugen.“<br />

Unternehmen spezialisiert hat und sich dabei auf<br />

drei Kernbereiche konzentriert: Industrie, Dienstleistungen<br />

sowie Konsumgüter/Gesundheitswesen.<br />

Aktuell hat Triton 26 Unternehmen im Port -<br />

folio und macht einen Umsatz von 12,9 Mrd. Euro.<br />

Triton stellte sich auch deshalb als richtiger und<br />

passender Käufer heraus, weil unser Management<br />

erkennen konnte, dass es sich hier um einen Interessenten<br />

handelte, der unser Pneumatikgeschäft<br />

in allen Ausprägungen verstanden hat und extrem<br />

werthaltig untersucht sowie geprüft hatte.<br />

Austromatisierung: Wie ist die nunmehrige<br />

Firma Aventics strukturell aufgestellt?<br />

Riegler: 2.388 Mitarbeiter betreuen weltweit unsere<br />

Kunden mit gewohnt kompetenten und zu-<br />

verlässigen Beratungs- und Dienstleistungen – es<br />

sind nahezu alle in den insgesamt 35 Ländern der<br />

Pneumatik treu geblieben. Triton hat die Pneumatiksparte<br />

gesamtheitlich gekauft, dass heißt inklusive<br />

der bestehenden fünf Produktionswerke – wir<br />

betreiben drei in Europa, eines in Nordamerika<br />

und eines in China. Das Headquarter in Hannover-<br />

Laatzen bleibt ebenfalls bestehen, dort sind auch<br />

alle Fachabteilungen wie F&E, Industriepneumatik,<br />

Customer Solution und die Systemtechnik angesiedelt.<br />

Sie bilden gemeinsam mit dem Vertrieb, den<br />

kaufmännischen Bereichen, den Produktionswerken<br />

und der Logistikorganisation eine Einheit.<br />

Austromatisierung: Welche Pneumatikprodukte<br />

beinhaltet das Aventics-Portfolio?<br />

Riegler: Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen:<br />

Unser Angebot erstreckt sich von verschiedenen<br />

Pneumatikantrieben, wie kolben- und kolbenstangenlosen<br />

Zylindern, Drehzylindern und Schlitten -<br />

einheiten über die komplette Ventilwelt – Einzel-<br />

10<br />

AUSTROMATISIERUNG


auf haben wir auch unsere Strategie bis 2020 ausgelegt.<br />

Basierend auf einem soliden Businessplan<br />

wollen wir uns auf unsere Stärken konzentrieren<br />

und unsere Kunden mit neuen, innovativen Produkten<br />

überzeugen bzw. wettbewerbsfähiger<br />

machen.<br />

Austromatisierung: Es bleibt also nicht nur das<br />

Portfolio in vollem Umfang erhalten, sondern<br />

wird noch weiter ausgebaut?<br />

So wie sämtliche Produkte<br />

von Rexroth Pneumatics<br />

wird auch die »AV«-Ventilinsel<br />

ins Portfolio von<br />

Aventics übernommen.<br />

Riegler: Ja – ganz genau. Nicht nur im Produktbereich<br />

wird es viele Neuigkeiten geben, auch für<br />

bestimmte Branchen werden wir fokussiert Pneumatikkomponenten<br />

entwickeln bzw. weiterentwickeln,<br />

die über die Standardpneumatik hinausgehen<br />

– customized und speziell applikations -<br />

bezogen.<br />

Austromatisierung: Wie sehen Ihre persönlichen<br />

Ziele als Geschäftsführer der neuen Gesellschaft<br />

in Österreich aus?<br />

ventile und Ventilinseln, Wartungsgeräte und Zubehör<br />

– bis hin zu vielfältigen Sonderlösungen und<br />

dem Systembau. Letzteren messen wir besonders<br />

starke Bedeutung zu. Durch langjährige Expertise<br />

bauen wir jede Art von Pneumatikschaltschränken,<br />

Baugruppen und Ventiltafeln sowie jede vom Kunden<br />

gewünschte Vormontage. Das kann beispielsweise<br />

eine einbaufertige Pneumatiklösung sein,<br />

bestehend aus Ventilinsel, Wartungsgerät und<br />

elektrischer Klemmleiste – fix fertig auf der Grundplatte<br />

verschlaucht, verdrahtet und geprüft. Unsere<br />

Kunden können aus ingesamt 25.000 Katalog -<br />

artikeln leistungsstarke Pneumatikkomponenten<br />

wählen bzw. unsere langjährig erfahrenen Außendienstmitarbeiter<br />

mit hoher Lösungskompetenz zu<br />

Rate ziehen. Zudem stehen zahlreiche Softwaretools<br />

zur Verfügung, wie beispielsweise Konfiguratoren,<br />

die eine optimale Dimensionierung der<br />

gewählten Antriebe und Ventile gewährleisten.<br />

„Wir messen dem Systembau<br />

besonders starke Bedeutung zu.“<br />

Demnach wurde der Verkauf schon länger vor -<br />

bereitet?<br />

Riegler: Ja. Der Verkauf war zweistufig geplant. Zunächst<br />

absolvierten wird den so genannten Betriebsübergang<br />

von einer Abteilung in eine eigenständige<br />

Gesellschaft per 1. Juni 2013. Und nach der »Entflechtung«<br />

aus der Großkonzernstruktur folgte die<br />

Finalisierung des parallel laufenden Verkaufsprozesses<br />

durch ein speziell zusammengestelltes Expertenteam.<br />

Wichtig über all diese Monate war, einerseits<br />

unsere Mitarbeiter intern laufend zu informieren<br />

und andererseits unsere Kunden zeitgerecht mit den<br />

entsprechend neuen Firmendaten zu versorgen.<br />

Austromatisierung: Welche Ziele hat sich der<br />

neue Eigentümer für die Aventics gesteckt?<br />

Riegler: Triton wird das Unternehmen Aventics<br />

zielgerichtet weiterentwickeln. Ein wesentliches<br />

Ziel dabei heißt solides Wachstum. Durch gezieltes<br />

Investment in Innovation und Branchenkonzentration<br />

gilt es, die Marktposition zu stabilisieren<br />

und kontinuierlich auszubauen.<br />

Riegler: Mein Ziel heißt gelebte Kundenorientierung!<br />

Wir wollen und werden weiterhin unsere<br />

Kunden mit Know-how, Erfahrung und Beständigkeit<br />

unterstützen – das impliziert den bestmöglichen<br />

Nutzen für ihre Aufgabenstellung.<br />

Über dieses Engagement kommen wir gemeinsam<br />

mit unseren Kunden zu gesundem, solidem<br />

Wachstum. Ich persönlich bin schon seit 29 Jahren<br />

„Ich bin schon seit 29 Jahren<br />

im Metier Pneumatik tätig – und<br />

das mit großer Leidenschaft.“<br />

im Metier Pneumatik tätig – und das mit großer<br />

Leidenschaft. Über all die Jahre ist ein umfassendes<br />

Netzwerk gewachsen. Es macht beispielsweise<br />

sehr viel Spaß, aktiv und konstruktiv ehrenamtlich<br />

beim oberösterreichischen Mechatronikcluster<br />

mitzuwirken, bei den einzigartigen Ideen<br />

einer HTL Steyr teilhaben zu können oder<br />

gemeinsam mit heimischen Leitbetrieben gestalterisch<br />

in Form von Workshops in die Zukunft zu<br />

schauen. Pneumatik verbindet eben!<br />

Fotos: Aventics;<br />

Austromatisierung: Die Umstrukturierung betrifft<br />

auch Bosch Rexroth Österreich, bereits 2013<br />

wurde hierzulande das Pneumatik-Geschäft in<br />

eine neue Gesellschaft ausgegliedert, die dann in<br />

ein eigenes Firmengebäude in Linz übersiedelte.<br />

Austromatisierung: Was bedeutet das für die<br />

bestehenden Kunden?<br />

Riegler: Das bedeutet für unsere Kunden mehr<br />

Wahrnehmung ihrer Bedürfnisse als bisher. Dar-<br />

Austromatisierung: Danke für das Gespräch.<br />

Gesprächspartner von Ing. Gerhard Riegler war<br />

Austromatisierung-ChR. Ing. Thomas Reznicek.<br />

AUSTROMATISIERUNG<br />

11


BBranchengeschehen<br />

I MESSEVORSCHAU<br />

Die »Hannover Messe« gliedert sich in<br />

diesem Jahr turnusgemäß in die sieben<br />

Teilmessen »Industrial Automation«,<br />

»Energy«, »MobiliTec«, »Digital Factory«,<br />

»Industrial Supply«, »Industrial Green-<br />

Tec« und »Research & Technology«. Der<br />

Veranstalter, die Deutsche Messe,<br />

erwartet in Summe knapp 5.000 Aussteller.<br />

Als nahtlose Weiterführung des<br />

vorjährigen Leitthemas »Integrated Industry«<br />

heißt das heurige »Integrated<br />

Industry – Next Steps«. Holland tritt<br />

diesmal als Partnerland auf – neben<br />

zahlreichen Direktausstellern auch mit<br />

einem großen Gemeinschaftsstand.<br />

Die »Hannover Messe 2014«<br />

vom 7. bis 11. April fokussiert<br />

auf das Leitthema:<br />

Die nächsten Schritte<br />

zur Integration<br />

Als zentrale Zukunftsplattform für internationale<br />

Entscheidungsträger aus dem<br />

produzierenden Gewerbe und der Energiewirtschaft<br />

knüpfen die Veranstalter der weltgrößten<br />

Industriemesse weiter am Trendthema<br />

»Industrie 4.0«. „Das laufende Jahr wird von einem<br />

Automatisierungsschub in der industriellen<br />

Produktion und der bevorstehenden Transformation<br />

der weltweiten Energiesysteme geprägt“,<br />

erklärt Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstandes<br />

der Deutschen Messe AG, in der offiziellen<br />

Pressemeldung. „Unternehmen stehen vor der<br />

Herausforderung, ihre Produkte immer effizienter<br />

zu produzieren, um zukunftsfähig zu bleiben.<br />

Dazu investieren sie in die neueste Automatisierungstechnik.<br />

Gleichzeitig muss eine wettbewerbsfähige<br />

Energieversorgung gesichert werden.<br />

Die Antworten auf diese Herausforderungen<br />

zeigen die führenden Anbieter von Automatisierungstechnik<br />

und Energietechnologien auf<br />

der »Hannover Messe 2014«.“<br />

Die Hallenbelegung 2014<br />

»Industrial Automation«<br />

»Energy«<br />

»MobiliTec«<br />

»Digital Factory«<br />

»Industrial Supply«<br />

»IndustrialGreenTec«<br />

»Research & Technology«<br />

Automation & IT wachsen zusammen<br />

Auf dem Weg zur vernetzten »Industrie-4.0«-Fabrik<br />

spielen insbesondere durchgängige Software-Lösungen<br />

eine zentrale Rolle. Die entsprechenden<br />

Themen dazu, wie CAx, MES, ERP und<br />

PLM sind in Hannover seit vielen Jahren in der<br />

Teilmesse »Digital Factory« gebündelt. Auch heuer<br />

wird das »Industrial IT«-Forum in Halle 8 die<br />

Brücke schlagen zwischen der digitalen Welt und<br />

der realen Welt der Automation. Die MES-<br />

Tagung im Convention Center widmet sich am<br />

Mittwoch, dem 9. April der diskreten Fertigung<br />

und am Donnerstag, dem 10. April der Prozessindustrie.<br />

Beide Tage richten ihren Fokus stark auf<br />

12<br />

AUSTROMATISIERUNG


I IM ÜBERBLICK<br />

Die »Hannover Messe 2014«<br />

Ort: Hannover Messegelände, Deutschland;<br />

Charakteristik: Weltgrößte Industriefachmesse;<br />

Datum: 7. – 11. April<br />

Öffnungszeiten: täglich 9 bis 18 Uhr<br />

Veranstalter: Deutsche Messe AG<br />

Tagesticket: 28 Euro im Vorverkauf,<br />

35 Euro an der Tageskassa;<br />

Dauerticket: 64 Euro im Vorverkauf,<br />

76 Euro an der Tageskassa;<br />

www.hannovermesse.de<br />

Berichte aus der Praxis, indem Produktionsverantwortliche und IT-<br />

Leiter von ihren Erfahrungen mit dem Einsatz produktionsnaher IT-<br />

Systeme berichten. Bereits seit 2009 ist das »Technology Cinema 3D«<br />

– die Sonderschau rund um 3D-Visualisierung, Virtual Reality und Prozessintegration<br />

– Bestandteil der »Digital Factory«. Auf 400 m 2 sind<br />

namhafte Aussteller anzutreffen. Sie stellen u.a. einen kompletten<br />

Entwicklungsprozess dar, der mit Hilfe von 3D-Technologien besser<br />

und schneller läuft. Der Gemeinschaftsstand des CAE-Forums adressiert<br />

das Thema der numerischen Simulation. Dort erläutern CAE-<br />

Experten kalkulierte Einsparpotenziale für Unternehmen anhand der<br />

Eigenschaften und Fertigung eines neuen Produktes. Konkret geht es<br />

für Berechnungsexperten und Software-Hersteller aus dem Bereich<br />

der numerischen Simulation um Ansätze und Methoden zu FEM, CFD,<br />

MKS und weitere Anwendungen, die zu Lösungen in der virtuellen<br />

Produktentwicklung beitragen. Zu den übergreifenden Arbeitsfeldern<br />

gehören Strömungssimulation, Dynamik und Kurzzeitbeanspruchung,<br />

Taktung und Standzeit, Montage und Fertigungsabläufe, Lebensdauer<br />

und Standzeiten, Stabilität, Zulassung und Zertifizierung.<br />

Prozessautomation mit eigener Sonderschau<br />

Im Rahmen der neuen Sonderschau »Process Automation Place« in<br />

Halle 11 werden Aussteller der Prozessautomation ihre Produkte<br />

und Innovationen komprimiert präsentieren und in den eigens eingerichteten<br />

Workshop-Räumen dazu Vorträge halten. Zudem gibt<br />

es an mehreren Tagen Roundtable-Diskussionen über Zukunftsund<br />

Trendthemen der Prozessindustrie. Ideelle Träger des »Process<br />

Automation Place« sind der Zentralverband Elektrotechnik und<br />

Elektroindustrie (ZVEI) sowie die NAMUR, die Interessengemeinschaft<br />

Automatisierungstechnik der Prozessindustrie.<br />

Partner Niederlande<br />

Fotos: Deutsche Messe;<br />

Der Maschinenbausektor in den Niederlanden wächst konstant und<br />

ist durch spezialisierte kleine und mittelständische Firmen geprägt.<br />

Zudem entstand in den vergangenen Jahrzehnten eine äußerst<br />

leistungsfähige Zulieferindustrie mit Kunden auf der ganzen Welt.<br />

Auf der »Hannover Messe 2014« werden die holländischen Aussteller<br />

ihre Kompetenzen gebündelt präsentieren – u.a. am niederländischen<br />

Zentralstand in Halle 3 sowie auf weiteren Gemeinschaftsständen<br />

in allen Themenbereichen der<br />

(r.PA./TR)<br />

Messe.<br />

AUSTROMATISIERUNG


<strong>Alexander</strong> Melkus: Sigmatek beschäftigt aktuell<br />

rund 400 Mitarbeiter und hat eigene Standorte<br />

in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien,<br />

den USA und China sowie zahlreiche Vertriebs-<br />

und Servicepartnern in den bedeutendsten<br />

internationalen Industriezentren. Wir sind<br />

somit immer nahe am Kunden. Hier in Lamprechtshausen<br />

sind zentral Forschung & Entwick-<br />

BBranchengeschehen<br />

I INTERVIEW<br />

Andreas Melkus<br />

Seine Unternehmensziele in Wachstums-Prozentzahlen<br />

oder konkreten Umsatzprognosen festzulegen,<br />

macht er aus Prinzip nicht. Darauf kommt<br />

es nämlich seiner Meinung nach überhaupt nicht<br />

an, solange sich die Firma harmonisch entwickelt<br />

und finanziell unabhängig bleibt. Vielmehr<br />

interessiert den gebürtigen Wiener da schon, wie<br />

viele Neukunden es gibt und insbesondere<br />

welche Lösungen für sie gerade realisiert werden.<br />

Darüber informiert er sich als leidenschaftlicher<br />

Entwickler laufend und ganz genau. Schließlich<br />

belegt die mittlerweile 25-jährige Unternehmensgeschichte:<br />

Wer einmal von Sigmatek-Technik<br />

überzeugt ist, der bleibt es in der Regel auch.<br />

Warum das so ist, was die Lamprechtshausener<br />

Automatisierungsschmiede anders macht und<br />

wie er zu aktuellen Trendthemen steht, erzählt der<br />

charismatische Sigmatek-Boss Andreas Melkus gemeinsam<br />

mit seinem Sohn <strong>Alexander</strong> im Interview.<br />

Andreas Melkus, einer der Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter von Sigmatek,<br />

„Wir entwickeln schon immer<br />

Austromatisierung: Herr Melkus, 2013 jährte<br />

sich zum 25. Mal der Tag der Firmengründung von<br />

Sigmatek. Mit welcher Geschäftsidee sind Sie<br />

seinerzeit gestartet?<br />

„Ein wesentlicher Faktor unseres<br />

Erfolgrezepts ist unsere All-in-one-<br />

Engineering-Umgebung »Lasal«.“<br />

Andreas Melkus<br />

Andreas Melkus: Ich meine, dass Theodor Kusejko<br />

und ich bereits vor 25 Jahren richtig erkannt hatten,<br />

dass damals integrierte Paketlösungen, bestehend<br />

aus Motion, Steuerung und Visualisierung, mit einer<br />

gemeinsamen Tool-Kette am Markt fehlten. Genau<br />

solche Lösungen zu schaffen, war die Idee – und sie<br />

ist bis heute unser Erfolgsrezept. Unser erster Kunde,<br />

die Firma Nagel & Hermann aus Vorarlberg,<br />

suchte nach einer Steuerung für ihre Maschine zum<br />

Bestücken von Textilien mit Swarovski-Steinen. Wir<br />

entwickelten dafür eine konkrete Lösung, die wir<br />

sogar ohne Gehäuse lieferten – also nur die Elektronik.<br />

Die Platinen wurden von unseren Ehefrauen<br />

im Wohnzimmer bestückt. Marianne Kusejko<br />

kümmert sich übrigens seit Anfang an um die<br />

Buchhaltung und die Finanzen unserer Firma.<br />

Austromatisierung: Ich nehme an, Sigmatek<br />

befindet sich auch heute noch in Familienbesitz?<br />

Andreas Melkus: Ja, selbstverständlich! Familie<br />

Kusejko und Familie Melkus halten je 50% Anteile.<br />

Und ich freue mich sehr, dass seit mittlerweile<br />

sechs Jahren auch mein Sohn <strong>Alexander</strong> im<br />

Unternehmen tätig ist. Er kümmert sich um<br />

das Vertriebsmananagement, den Ausbau unserer<br />

internationalen Vertriebsaktivitäten und<br />

Marketingagenden.<br />

Austromatisierung: Internationalität ist ein gutes<br />

Stichwort – wie ist Sigmatek heute aufgestellt?<br />

14<br />

AUSTROMATISIERUNG


<strong>Alexander</strong> Melkus<br />

Andreas Melkus: Ich denke, das Gesamtpaket<br />

macht den Unterschied. Wir haben ein rundes Produktportfolio<br />

– <strong>Alexander</strong> hat es eben aufgezählt –<br />

mit dem wir alle Automatisierungsaufgaben integriert<br />

lösen können. Und wir sind bereit, für unsere<br />

Kunden spezielle Lösungen zu stricken. Das machen<br />

viele unserer Mitbewerber nicht so gerne bzw.<br />

können es zum Teil gar nicht, weil ihnen die Flexibilität<br />

fehlt, die wir als mittelständisches Unternehmen<br />

mit eigener Entwicklung im Haus bieten können.<br />

Ein wesentlicher Faktor des Erfolgrezepts ist<br />

dabei »Lasal« – unsere All-in-one-Engineering-Umgebung,<br />

mit der sich alle unsere Produkte, egal ob<br />

Steuerung, Visualisierung, Motion, Safety etc. integriert<br />

mit einer Software programmieren und konfigurieren<br />

lassen. Die Durchgängigkeit unserer Entwicklungsumgebung<br />

ist oft ausschlaggebend, dass<br />

sich Neukunden für uns entscheiden. Mit »Lasal«<br />

haben wir schon frühzeitig auf die Objektorientierte<br />

Programmierung gesetzt – das kommt uns heute<br />

mehr denn je zu Gute. Man darf nicht vergessen:<br />

die junge Technikergeneration ist sozusagen schon<br />

mit Hochsprachen- und Objektorientierter Programmierung<br />

aufgewachsen.<br />

Austromatisierung: Das heißt, dieser lösungs -<br />

orientierte Ansatz, den sich heute viele Hersteller<br />

auf die Fahnen schreiben, ist bei Sigmatek schon<br />

lange Programm?<br />

Andreas Melkus: Es war nie unser Ziel, bloß Komponenten<br />

herzustellen und zu verkaufen. Wir haben<br />

immer nur Produkte entwickelt, die wir für unsere<br />

Gesamtlösungen brauchten, die aber nie als<br />

Einzelprodukt konzipiert waren. Wir entwickeln<br />

schon immer integrierte Lösungen. Wenn ein Kunde<br />

im Interview über die Firmenphilosophie des Salzburger Automatisierungsherstellers<br />

integrierte Lösungen“<br />

„Mit unserem Produktspektrum können<br />

wir praktisch jede Aufgabenstellung im<br />

Maschinen- und Anlagenbau abdecken.“<br />

<strong>Alexander</strong> Melkus<br />

lung, Applikationsentwicklung und Fertigung angesiedelt.<br />

Seit rund zwei Jahren haben wir zusätzlich<br />

ein Entwicklungsbüro in Wien – und zwar<br />

deshalb, weil wir im Raum Salzburg einfach nicht<br />

genügend qualifizierte Techniker finden. Unser<br />

Portfolio umfasst Steuerungs- und I/O-Systeme<br />

inklusive Motion Control und Safety, Industrie-<br />

PCs, HMIs, Servoantriebe, unser All-in-one Engineering<br />

Tool »Lasal« sowie den Echtzeit-Ethernetbus<br />

Varan. Mit diesem Produktspektrum, das von<br />

so genannten Best-Asset-Cost- bis hin zu High-<br />

End-Anwendungen alle Anforderungen erfüllt,<br />

können wir praktisch jede Aufgabenstellung im<br />

Maschinen- und Anlagenbau abdecken.<br />

Austromatisierung: Was macht Sigmatek grundsätzlich<br />

anders als andere Hersteller? Worin begründet<br />

sich Ihr Erfolg?<br />

„Die religiösen Diskussionen über<br />

Bussysteme, die mancherorts noch<br />

immer geführt werden, haben sich<br />

schon längst überholt.“ Andreas Melkus<br />

sich für Sigmatek entscheidet, dann deshalb, weil<br />

das Gesamtpaket passt. Daher ist es auch egal,<br />

welcher Bus mitgeliefert wird. Diese religiösen Diskussionen<br />

über Bussysteme, die mancherorts noch<br />

immer geführt werden, haben sich doch längst<br />

schon überholt. Selbstverständlich behaupte ich,<br />

dass wir mit Varan einen extrem schnellen und robusten<br />

Echtzeit-Ethernet-Bus haben. Aber in Wahrheit<br />

ist er nur ein Nebenprodukt unserer integrierten<br />

Gesamtlösungen, das wir entwickeln mussten,<br />

weil wir am Markt kein einziges System fanden, das<br />

»<br />

AUSTROMATISIERUNG<br />

15


BBranchengeschehen<br />

I INTERVIEW<br />

zu dem Zeitpunkt unseren Anforderungen bzw.<br />

den Anforderungen unserer Kunden entsprach.<br />

Austromatisierung: Demnach ist der typische<br />

Sigmatek-Kunde...<br />

<strong>Alexander</strong> Melkus: ...ganz klar der Serienmaschinenbauer,<br />

der eine Gesamtlösung sucht. Wir<br />

haben eine große Applikations-Mannschaft, und<br />

wir entwickeln gemeinsam mit den Kunden – in<br />

teils sehr enger Zusammenarbeit – Lösungen, wo<br />

die Addition der Entwicklungsressourcen dann<br />

am Ende 1+1=3 ergibt, und nicht 1,5. Das bestätigt<br />

uns auch die langjährige Kundenbindung,<br />

über die wir uns sehr freuen. Grundsätzlich sind<br />

wir auf komplexe, schnelle Prozesse spezialisiert,<br />

wo es auf die Kombination aus performanter<br />

Steuerung mit schnellen Antrieben und perfekter<br />

Visualisierung ankommt. Deshalb ist u.a. die<br />

Kunststofftechnik eine starke Branche für uns.<br />

Wir wachsen aber auch im Handling- und Ver -<br />

packungsbereich kontinuierlich.<br />

Austromatisierung: Vor rund eineinhalb Jahren<br />

stellten Sie mit »S-Dias« ein neues, extrem kompaktes<br />

I/O-System vor, bei dem auf 12,5 mm Breite<br />

20 Kanäle pro Modul untergebracht sind. Wie<br />

wird das am Markt angenommen?<br />

<strong>Alexander</strong> Melkus: Unsere Kunden reden nur<br />

mehr über »S-Dias«, die Nachfrage ist enorm. Das<br />

haben wir in der Intensität nicht erwartet. Besonders<br />

die kompakte Baugröße, die robuste mechanische<br />

Verriegelung und damit verbunden die<br />

Vibrationsfestigkeit, der Mehrfachkontaktstecker<br />

für den Rückwandbus sowie die werkzeuglose<br />

Montage – das Konzept ist einfach in sich schlüssig.<br />

eine Ethernet- und zwei Varan-Bus-Schnittstellen.<br />

Der Zugriff auf einzelne I/O-Module kann innerhalb<br />

von 1,12 µs erfolgen. Das Power Supply<br />

Modul »PS 101« erweitert die CPU um eine Pufferbatterie,<br />

eine USB-Host- und eine CAN-Bus-<br />

Schnittstelle. Neben den digitalen und analogen<br />

Eingangs- und Ausgangsmodulen haben wir auch<br />

schon Interface- und Mischmodule sowie Spezialmodule<br />

für Zähl- und Positionierung, Thermo -<br />

elemente, Stromregelung, Transsonarmodule für<br />

Wegmesssysteme und verschiedene Klemm- bzw.<br />

Potenzialverteilermodule auf den Markt gebracht<br />

sowie als Ergänzung der Safety-CPU verschiedene<br />

Safety-Module.<br />

Austromatisierung: Auf der Automatisierungs-<br />

Fachmesse »SPS IPC Drives« Ende vorigen Jahres<br />

war erstmals ein neuer Varan-Stecker an den<br />

»S-Dias«-Ausstellungsstücken zu sehen...<br />

Andreas Melkus: Es gibt keinen Varan-Stecker!<br />

Das ist ein robuster Ethernet-Stecker von Tyco<br />

Electronics, der alle unsere Anforderungen erfüllt:<br />

Er wackelt nicht, hat doppelte Kontaktierung,<br />

eine ordentliche Schirmung und baut im Vergleich<br />

zum RJ45 wesentlich kleiner. Bereits bei der Vorstellung<br />

von Varan im Jahr 2006 habe ich gepredigt,<br />

dass wir im Schaltschrank einen anderen<br />

Stecker als den RJ45-Wackelkontakt brauchen.<br />

Die ganze restliche Welt hat mich ausgelacht,<br />

schließlich führte damals an dem RJ45-Standard<br />

kein Weg vorbei. Mittlerweile gibt es eine breite<br />

Front, die sich gegen RJ45 im industriellen Umfeld<br />

ausspricht. Fragen Sie mal einen Serienmaschinenbauer<br />

– der wird Ihnen sein Leid klagen. Kontaktprobleme<br />

zu eruieren ist generell extrem aufwändig,<br />

und genau die tauchen beim RJ45 mit der Zeit<br />

auf, weil ihm Vibrationen, Staub, Verschmutzung<br />

zu schaffen machen. Ich traue mich eine Prognose<br />

abzugeben: Der Ethernet-Stecker, den wir jetzt<br />

verwenden, wird in der Form bald schon auch bei<br />

anderen Herstellern zu sehen sein.<br />

„Unsere Kunde reden nur mehr über<br />

»S-Dias«, die Nachfrage ist enorm.“<br />

<strong>Alexander</strong> Melkus<br />

„Der Ethernet-Stecker von<br />

Tyco Electronics wird bald auch bei<br />

anderen Herstellern zu sehen sein. “<br />

Andreas Melkus<br />

Bei »S-Dias« sprechen wir aber nicht nur von<br />

einem I/O-System, sondern mittlerweile von einer<br />

ganzen Steuerungsfamilie – inklusive Safety-CPU,<br />

die wir sogar als erstes Modul bereits vor einem<br />

Jahr auf den Markt brachten. Mit dem neuen CPU-<br />

Modul »CP 111« packen wir auf 12,5 mm Breite,<br />

103,5 mm Höhe und 72 mm Tiefe einen »EDGE2-<br />

Technology«-Prozessor mit einer Taktfrequenz von<br />

800 MHz samt einer tauschbaren MicroSD-Karte,<br />

nullspannungssicheren RAM, 256 MB DDR3 Arbeitsspeicher,<br />

eine Echtzeituhr sowie eine USB-,<br />

Die »S-Dias«-CPU »CP 111« (rechts) misst<br />

ebenso wie die I/O-Module nur 12,5 mm<br />

in der Breite, wartet mit einem leistungsstarken<br />

»EDGE2-Technology«-Prozessor<br />

auf und verfügt neben einem USB-Deviceüber<br />

gleich drei Ethernet-Anschlüsse für<br />

den Ethernet-Stecker von Tyco. Das Power<br />

Supply Modul »PS 101« (links) erweitert<br />

die CPU optional um eine Pufferbatterie<br />

und eine USB-Host-Schnittstelle.<br />

Austromatisierung: Wie haben Ihre Kunden<br />

auf den neuen Stecker reagiert?<br />

<strong>Alexander</strong> Melkus: Extrem positiv. Kein ein -<br />

ziger unserer Messebesucher hat die Lösung als<br />

nicht praktikabel empfunden, im Gegenteil: Jeder<br />

hat den Stecker ausprobiert und gestestet,<br />

ob er wirklich nicht wackelt. Die einzigen Fragen<br />

waren, ob es eine konfektionierbare Lösung und<br />

fertige Kabel gibt – und beides ist der Fall.<br />

Fotos: Sigmatek, Archiv;<br />

16<br />

AUSTROMATISIERUNG


Andreas Melkus: Schaltschrankplatz und Robustheit sind in Wahrheit<br />

– nach wie vor – die treibenden Themen für uns Steuerungshersteller. Das<br />

bedeutet, eine hohe Packungsdichte erreichen und trotzdem nicht filigran<br />

werden. Ich denke, wenn wir es geschafft haben, eine Zwei-Kern-CPU mit<br />

starkem Prozessor in eine 12,5-mm-Scheibe zu packen, dann haben wir das<br />

Thema Verlustleistung im Griff. Ansonsten würde uns das Ding schlicht und<br />

einfach abbrennen. Als nächsten bringen wir nun unsere »C-IPC«-Baureihe<br />

auf den »S-Dias«-Formfaktor...<br />

<strong>Alexander</strong> Melkus: ...worüber wir aber im Moment noch nicht mehr<br />

preisgeben.<br />

Austromatisierung: Was sagen Sie einem Kunden, der Sie auf das Trendthema<br />

»Industrie 4.0« anspricht?<br />

Andreas Melkus: Ich weiß nicht, was das ist – das sage ich ihm (lacht). Bis<br />

jetzt wurde ich aber noch von keinem unserer Kunden diesbezüglich gefragt.<br />

Ich habe versucht, zu verstehen, wo wir aktuell Handlungsbedarf<br />

haben und würde sagen: Sigmatek hat seinen Beitrag zu Industrie 4.0 bereits<br />

geleistet. Unsere Steuerungen können seit Jahren in Leitsysteme oder<br />

sonstige Unternehmensnetzwerke eingebunden werden. Wenn ein Kunde<br />

von seiner Infrastruktur her in der Lage ist, kann er in seiner Fertigung<br />

alle Produktionsschritte rechnergesteuert zusammen führen, sodass die<br />

Materialen zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar sind. Das ist aber<br />

keine neue Erfindung – die Durchgängigkeit gibt es ja schon! Wen also soll<br />

„Sigmatek hat seinen Beitrag zu<br />

»Industrie 4.0« bereits geleistet.“<br />

Andreas Melkus<br />

das vom Sessel hauen? Das Thema ist meiner Meinung nach vielmehr, dass<br />

die Kunden diese Möglichkeiten noch nicht nutzen. Die IT und die Automatisierung<br />

werden vielerorts immer noch als getrennte Welten be -<br />

handelt. Deshalb empfinde ich es nicht als eine Herausforderung für die<br />

Steuerungshersteller, die meiner Meinung nach schon lange dafür bereit<br />

sind, sondern es muss auch einen Anwender geben, der das in seiner Fabrik<br />

durchzieht.<br />

Austromatisierung: Wo sehen Sie Sigmatek in fünf oder zehn Jahren –<br />

gibt es eine Vision?<br />

Andreas Melkus: Ich gehe davon aus, dass sich Sigmatek in der Form, wie<br />

wir heute leben und arbeiten, weiterentwickelt. Wir wollen die Position,<br />

die wir über die vielen Jahre aufgebaut haben, festigen und kontinuierlich<br />

ausbauen – dafür sehe ich noch viel Potenzial. Natürlich sind wir<br />

voller Ideen, wie wir unseren Kunden das Leben noch weiter erleichtern<br />

können. Was davon wann und wie umgesetzt wird, kann und will ich aber<br />

jetzt noch nicht verraten.<br />

Austromatisierung: Danke für das Gespräch.<br />

Gesprächspartner von Andreas und <strong>Alexander</strong> Melkus<br />

war Austromatisierung-ChR. Thomas Reznicek.<br />

AUSTROMATISIERUNG


T Technik pur<br />

I TITELGESCHICHTE<br />

»TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

Was Trendsetter Sick unter »Smart Sensor Solutions«<br />

versteht, welche neue Form dezentraler Intelligenz<br />

damit in der Automation Einzug hält und warum<br />

IO-Link der entscheidende Schlüssel dazu ist<br />

»Mitdenkende«<br />

Sensoren<br />

Das Angebot an IO-Link »sprechenden« Sensoren wächst kontinuierlich – ebenso wie die Akzeptanz bei den<br />

Anwendern. Dem auf herkömmlicher Anschlusstechnik basierten Kommunikationsstandard scheint endgültig der<br />

Durchbruch als »USB-Schnittstelle der Sensorik« gelungen zu sein. Sick stattet bereits zahlreiche Baureihen seines<br />

Sensor-Portfolios serienmäßig mit IO-Link aus. Der deutsche Hersteller bietet damit eine breite Produktbasis für sein<br />

frisch gelaunchtes »Smart Sensor Solutions«-Programm. Dieses stellt innovative Funktionalitäten bereit mit denen<br />

IO-Link-Sensoren Aufgaben übernehmen können, die bislang übergeordneten Steuerungen vorbehalten waren. Die<br />

neue dezentrale Intelligenz ermöglicht es, Funktionen wie u.a. Hochgeschwindigkeitszählung, Signal-Entprellung<br />

oder Profilerkennung bzw. -verifikation bereits direkt im Sensor zeitnah und unabhängig von jeglichem Bussystem<br />

durchzuführen. Erst das Resultat der ausgelagerten Rechenaufgabe wird an die dadurch entlastete Steuerung via<br />

IO-Link kommuniziert. Das Konzept der »Smart Sensor Solutions« könnte auf der Suche nach weiteren Produktivitätspotenzialen<br />

zu einem grundlegenden Umdenken im Maschinen- und Anlagenbau führen. Von Thomas Reznicek<br />

„Mit »Smart Sensor Solutions« verpassen<br />

wir unseren IO-Link-fähigen Sensoren<br />

zusätzliche intelligente Funktionen, die<br />

eingebunden in ein Automatisierungsnetzwerk<br />

die SPS entlasten, indem sie kleinere<br />

Aufgaben direkt im Sensor abarbeiten.“<br />

Rene Pfaller, Produktmanager für Presence<br />

Detection & Industrial Instrumentation<br />

bei Sick Österreich.<br />

Als einer der Gründungsväter von IO-Link und engagiertes Mitglied<br />

im IO-Link-Konsortium treibt Sick den Trend zur Integration<br />

von Sensoren und Aktoren in den durchgängigen Informationsfluss<br />

der Automatisierungspyramide seit Jahren aktiv voran.<br />

Die Technologie ist nach IEC 61131-9 für die serielle bidirektionale<br />

Punkt-zu-Punkt-Kommunikation zwischen Sensoren bzw. Aktoren und<br />

übergeordneten Steuerungen standardisiert. IO-Link definiert einen<br />

Kommunikationskanal zur durchgängigen Übertragung von Prozess-,<br />

Parameter- und Diagnosedaten, basiert allerdings auf Standard-Dreileiter-Technik<br />

und funktioniert daher mit handelsüblichen, unge-<br />

18<br />

AUSTROMATISIERUNG


schirmten Industriekabeln. „IO-Link ist kein Feldbus“, hält Rene<br />

Pfaller, Produktmanager für Presence Detection & Industrial<br />

Instrumentation bei Sick Österreich, im Gespräch mit Austromatisierung<br />

fest. „Die Technologie stellt auch keinerlei spezielle<br />

Anforderungen an das Kabel und verursacht daher für den<br />

Anwender keinen zusätzlichen Aufwand, wie das etwa bei<br />

Industrial Ethernet-Standards der Fall ist.“<br />

Warum IO-Link neue Funktionalitäten ermöglicht<br />

Die »Kommandostation« von IO-Link befindet sich im IO-Link-<br />

Master, der in der übergeordneten Steuerung bzw. dessen I/O-<br />

Baugruppe – im Schaltschrank als IP20- oder außerhalb als IP67-<br />

Variante – untergebracht ist. Der IO-Link-Master regelt die<br />

komplette Kommunikation mit den angeschlossenen IO-Link-<br />

Geräten (Devices). Diese liefern und empfangen digitalisierte<br />

Signale über das Standard-UART-Protokoll, wobei die Daten in<br />

sogenannten Daten-Frames abgebildet werden. Die Datenübertragung<br />

kann bis zu einer Kabellänge von 20 m erfolgen.<br />

In IO-Link lassen sich Sensoren mit Parametrierungseigenschaften,<br />

also Empfänger von Servicedaten oder Produzenten von<br />

Prozessdaten, mit wenigen Bit Nutzdaten implementieren. Es<br />

besteht aber auch die Möglichkeit, Bündelungen von Signalen<br />

oder komplexe Mischformen, wie analoge Eingangsdaten oder<br />

binäre Ein- und Ausgangsdaten, abzubilden. IO-Link-fähige<br />

Sensoren sind dabei stets kompatibel zu Standard-Sensoren<br />

und können daher auch herkömmlich verwendet werden.<br />

„Mittlerweile sind für eine Vielzahl an Steuerungen IO-Link-<br />

Master von den jeweiligen Steuerungsherstellern verfügbar“,<br />

weiß Rene Pfaller. „Der jeweils passende IO-Link-Baustein wird<br />

vom Device-Hersteller bereitgestellt.“ Sick liefert für alle »<br />

AUSTROMATISIERUNG<br />

19


T Technik pur<br />

I TITELGESCHICHTE<br />

»TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

gängigen Steuerungsarchitekturen passende<br />

Funktionsbausteine zur unkomplizierten Einbindung<br />

seiner IO-Link-fähigen Sensoren. Und davon<br />

hat der innovative Hersteller bereits ein großes<br />

Sortiment im Produktkatalog. „IO-Link ist<br />

bei Sick in allen Sensorserien, wo es Sinn macht<br />

– und das ist beim überwiegenden Teil unseres<br />

Portfolios der Fall – serienmäßig, also ohne Aufpreis,<br />

integriert“, betont Rene Pfaller. „Und alle<br />

IO-Link-fähigen Sick-Sensoren sind grundsätzlich<br />

für »Smart Sensor Solutions« geeignet.“<br />

Automatisierungssystem abspeichern und bei einem<br />

Produktwechsel schnell und reproduzierbar<br />

aktivieren. Der automatische Parameter-Download<br />

vereinfacht aber auch die Installation und<br />

Inbetriebnahme, was sich vor allem beim Gerätetausch<br />

gleich in mehrfacher Hinsicht positiv<br />

bemerkbar macht: „Im Prinzip braucht der neue<br />

Sensor vor Ort lediglich elektrisch angeschlossen<br />

werden. Der IO-Link-Master erkennt, dass ein<br />

Sensor getauscht wurde, und sendet die applikationsspezifische<br />

Konfiguration automatisch<br />

vermeidet ungewollte Maschinenstillstände.<br />

„Das alles sind Funktionen, welche IO-Link-<br />

Sensoren von Sick standardmäßig können. Wir<br />

gehen mit unseren »Smart Sensor Solutions«<br />

aber noch einen wesentlichen Schritt weiter, indem<br />

wir den Sensoren zusätzlich Funktionen<br />

verpassen, die eingebunden in ein Automatisierungsnetzwerk<br />

einen direkten Einfluss auf die<br />

Produktivität der Maschine oder Anlage haben“,<br />

leitet Rene Pfaller auf die »Advanced Funktionen«<br />

der smarten Sensorlösungen von Sick über.<br />

Mit der Hochgeschwindigkeitszähler-Funktion<br />

lässt sich eine Geschwindigkeits- bzw. Drehzahlmessung<br />

realisieren. Der optische Sensor<br />

detektiert und zählt die Übergänge einer<br />

Lochscheibe, errechnet daraus anhand vor -<br />

gegebener Parameter die Geschwindigkeit<br />

pro Zeiteinheit und überträgt diesen Wert<br />

zyklisch an die übergeordnete Steuerung.<br />

Durch die Verkettung von zwei Sensoren kann<br />

die Geschwindigkeit des Produktes am Band<br />

über die Zeitmessfunktion realisiert werden<br />

– ohne Zutun einer SPS. Die Zeit zwischen<br />

steigender Flanke Sensor 1 zu steigender<br />

Flanke Sensor 2 wird mit der maximalen<br />

internen Taktfrequenz des Sensors gemessen<br />

und zu einer Geschwindigkeit umgerechnet.<br />

Aufgerüstet mit der Funktion »Profilerkennung/-verifikation«<br />

ist es Distanzsensoren<br />

möglich, selbstständig die Lage von<br />

Objekten gemäß vorgegebener Toleranzen<br />

zu beurteilen. Selbst Formabweichungen<br />

werden erkannt. Der Sensor meldet<br />

»nur« noch die fehlerhafte Verpackung<br />

als solche an die Steuerung.<br />

Standardfunktionen,<br />

die vieles vereinfachen<br />

IO-Link-Sensoren ermöglichen den automatischen<br />

Parameter-Download vom IO-Link-Master<br />

der Steuerung in den Sensor. Das schafft die Voraussetzung<br />

für flexible Sensoreinstellungen, die<br />

etwa bei oftmaligen Rezeptur- oder Formatwechseln<br />

einer Maschine erforderlich sind. Die<br />

verschiedenen Parameter, wie zum Beispiel Tastweite,<br />

Hysterese oder Schwellwert lassen sich<br />

dabei ohne manuellen Eingriff im Sensor in das<br />

an den neuen Sensor“, beschreibt Rene Pfaller<br />

den einfachen Vorgang, der nicht nur Zeit spart,<br />

sondern auch Fehler beim Sensortausch vermeidet.<br />

Eingebunden in ein Automatisierungs -<br />

system lässt sich dank integrierter Diagnosemechanismen<br />

sogar der Sensordefekt als solches<br />

automatisch erkennen und von der jeweiligen<br />

HMI-Lösung anzeigen. So kann beispielsweise<br />

ein optischer Sensor mit Diagnose- und Selbsttestfunktion<br />

die zunehmende Verschmutzung<br />

seiner Frontscheibe selbstständig melden. Das<br />

ermöglicht eine bedarfsorientierte Wartung und<br />

Fortschrittliche Funktionen<br />

dezentralisieren Aufgaben<br />

Die Idee hinter den »Advanced Funktionen« von<br />

Sick ist es, Steuerungen und Netzwerke zu entlasten<br />

und somit insgesamt performanter zu machen,<br />

indem gewisse Aufgaben, die bisher die<br />

Steuerungseinheit erledigte, bereits der Sensor<br />

direkt am Ort des Geschehens ausführt. Wie das<br />

genau funktioniert, erklärt Rene Pfaller anhand<br />

des Hochgeschwindigkeitszählers – eine der bereits<br />

realisierten »Advanced Funktionen« von Sick<br />

20<br />

AUSTROMATISIERUNG


Fotos: Sick, Fotolia;<br />

– so: „Ich benötige beispielsweise jedes fünfzigste<br />

Ausgangssignal einer Lichtschranke, um ein nachfolgendes<br />

Event auszulösen. In diesem Fall ist es<br />

aus unserer Sicht nicht notwendig, die Steuerung<br />

49, lediglich für die Zählung benötigten Signale<br />

empfangen zu lassen, die aber ansonsten für sie<br />

uninteressant sind. Da macht es doch viel mehr<br />

Sinn, wenn diese Zählfunktion der Sensor übernimmt,<br />

und nur das Resultat seiner Aufgabe –<br />

nämlich in dem Beispiel jedes 50. Signal – weiter<br />

gibt.“ Möglich macht diese Zählfunktion, mit der<br />

sich auch Drehzahl- und Geschwindigkeitser -<br />

fassungen realisieren lassen, ein Microcontroller<br />

im Sensor, der mit seiner maximalen Taktfrequenz<br />

Detektionsverläufe optimiert verarbeiten kann.<br />

„Die High-Speed-Zählung im Sensor ist eine attraktive<br />

Alternativlösung zum zentralen Zählermodul<br />

– auch auf der Kostenseite“, betont Rene<br />

Pfaller. Die Hochgeschwindigkeitszähler-Funktion<br />

ist als »Smart Sensor Solution« bereits für den<br />

induktiven Näherungssensor »SAM« sowie die<br />

Lichtschranken »W4S-3« und »W12-3« aus dem<br />

Sick-Portfolio erhältlich.<br />

Von Zeitmessung bis Profilerkennung<br />

Eine weitere interessante und verfügbare Funktion<br />

ist der »Timer«. Die damit im Sensor realisierbare<br />

Zeitmessung optimiert Prozesse, in denen<br />

über die genaue Zeiterfassung Längen ermittelt,<br />

Taktzahlen gesteuert, Objekte distanziert<br />

oder eine wirkungsvolle Schlupfkontrolle<br />

erreicht werden soll. Ein Sensor, wie beispielsweise<br />

die Lichtschranke »W4S-3« von Sick, detektiert<br />

hochpräzise ein vorbeifahrendes Produkt,<br />

ermittelt die Zeit zwischen steigender und<br />

fallender Flanke mit der maximalen internen<br />

Taktfrequenz des Sensors und errechnet so die<br />

Länge des Produkts – oder die Lücke zwischen<br />

zwei Produkten. Das Prinzip lässt sogar die<br />

Geschwindigkeitsmessung zu, indem zwei Sensoren<br />

verkettet und die Zeit zwischen steigender<br />

Flanke des ersten Sensors zu steigender Flanke<br />

es zweiten Sensors ermittelt und zu einer<br />

Geschwindigkeit umgerechnet wird. Die so gewonnen<br />

Messergebnisse stellt die »Smart Sensor<br />

Solution« der Steuerung zur Weiterverarbeitung<br />

bereit.<br />

Der »Timer« kann aber noch mehr. Er macht die<br />

Produktverfolgung mittels Zeitstempel möglich.<br />

Bei dieser »Advanced Funktion« verknüpft die Intelligenz<br />

im Sensor die Detektion eines Produktes<br />

im schnellen Fertigungsablauf mit einem Zeitwert,<br />

und erhält so eine hochgenaue Positionsbestimmung.<br />

Durch Synchronisation mit der SPS<br />

kann unabhängig von Busgeschwindigkeit und<br />

CPU-Takt zeitlich vorausschauend bestimmt werden,<br />

wann eine nachfolgende Handlung erfolgen<br />

soll. „Die Ungenauigkeit durch den Jitter bei der<br />

Übertragung über den Bus und bei der Programmabarbeitung<br />

selbst entfällt“, bringt Rene<br />

Pfaller den Vorteil auf den Punkt. „Damit lassen<br />

sich Anwendungen, welche bisher nur durch<br />

hochwertige Sensoren mit Bussystemen erledigt<br />

werden konnten, zu einem Bruchteil der Kosten<br />

mit einem Standard-Sensor realisieren.“<br />

Die Funktion »Dezentrale Entprellung« filtert<br />

bereits im Sensor selbständig Störsignale aus, und<br />

gibt nur die steuerungsrelevanten Signale an die<br />

SPS weiter. „Das kommt bei Maschinen in der<br />

holzverarbeitenden Industrie bereits zum Einsatz.<br />

Beispielsweise kann hier eine Lichtschranke jeden<br />

Signalwechsel, der kleiner als 5 ms ist, als nicht relevant<br />

erkennen und zuverlässig unterdrücken“,<br />

nennt Rene Pfaller ein konkretes Beispiel. „Die<br />

Steuerung wird somit nicht mit prozessirrelevanten<br />

Informationen belastet.“<br />

Aufgerüstet mit dem Feature »Profilerkennung/-<br />

verifikation« – einer weiteren »Advanced Funktion«<br />

– kann der Distanzsensor »DT35« von Sick<br />

selbstständig die Lage von Objekten erkennen<br />

und gemäß vorgegeben Toleranzen beurteilen,<br />

Verpackungen unterscheiden oder Formabweichungen<br />

sowie Produktfehler feststellen. Als intelligenter<br />

Sensor ausgeführt vermisst er das jeweilige<br />

Istprofil, wertet diese Daten intern durch<br />

Form- bzw. Messwertvergleich mit einem parametrierten<br />

oder geteachten Sollprofil aus und liefert<br />

der Steuerung zur Weiterverarbeitung nur noch<br />

ein binäres Signal. „Das ist eine spannende<br />

Funktionalität, die enorm viele Einsatzmöglichkeiten<br />

bietet. Solche Anwendungen waren bisher<br />

nur komplexen Produkten wie Bildverarbeitungssystemen<br />

vorbehalten“, ist sich Rene Pfaller sicher.<br />

Viel Raum für neue Ideen<br />

„Führt man sich all die genannten Funktionen vor<br />

Augen, so wird schnell klar, welch enormes Potenzial<br />

unser »Smart Sensor Solutions«-Ansatz<br />

bietet. Es gibt eine Vielzahl verhältnismäßig kleiner<br />

Aufgaben, die aber in Summe die Steuerung<br />

einer Maschine und damit letztendlich die Performance<br />

der gesamten Automatisierung belasten.<br />

Werden diese Aufgaben dezentral an Standard-<br />

Sensoren mit konfigurierbaren Automatisierungsfunktionen<br />

ausgelagert, steigert das die Flexibilität<br />

und somit die Produktivität von Maschinen<br />

und Anlagen“, untermauert Rene Pfaller abschließens<br />

den strategischen Ansatz von Sick. „Grundsätzlich<br />

können alle unsere IO-Link-fähigen Sensoren<br />

als Hardware-Träger für die »Advanced-<br />

Funktionen« herangezogen werden. Wir sind<br />

wie immer offen für Kundenwünsche<br />

und erarbeiten gerne individuelle<br />

Lösungen – in dem Fall dann<br />

»Smart Sensor Solutions«.“<br />

INFOLINK: www.sick.at<br />

Top-<br />

Anbieter<br />

der Sensorik<br />

Seite 46-47<br />

AUSTROMATISIERUNG<br />

21


T Technik pur I SCHWERPUNKT »TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

Welche faszinierenden<br />

Möglichkeiten die<br />

voranschreitende<br />

Miniaturisierung in der<br />

Wegsensorik bietet<br />

Winzlinge<br />

mit großer Wirkung<br />

Intelligenz, Integrierbarkeit und Miniaturisierung<br />

sind aktuelle Trends in der Wegmesstechnik.<br />

Zudem werden immer mehr<br />

Messaufgaben, für die früher taktile Wegund<br />

Positionssensoren verwendet wurden,<br />

heute berührungslos gelöst. Dass dieser<br />

Trend sich auch im Subminiaturbereich fortsetzt,<br />

beweisen winzige Wirbelstromsensoren<br />

von Micro-Epsilon, die wegen ihrer Abmessungen<br />

in völlig neue Anwendungsbereiche,<br />

wie Einsatz im Verbrennungsmotor,<br />

vordringen. Von Dipl.-Phys. Johann Salzberger<br />

Die Anforderungen an Bauform<br />

und Abmessungen der Sensoren<br />

haben sich in den vergangenen<br />

Jahren wesentlich verschärft. Immer<br />

häufiger werden Miniatur- und Subminiatursensoren<br />

eingesetzt, die in Genauigkeit<br />

und Dynamik den herkömmlichen<br />

Sensorgrößen in nichts nachstehen.<br />

Nicht jedes physikalische Messverfahren<br />

lässt eine Sensorminiaturisierung zu. Besonders<br />

geeignet dafür ist das Wirbelstromverfahren.<br />

Damit werden heute<br />

Sensor-Winzlinge produziert, die nur<br />

rund 2 mm Frontdurchmesser haben,<br />

4 mm lang sind und über ein integriertes<br />

Koaxialkabel mit 0,5 mm Durchmesser<br />

an den Controller angeschlossen werden.<br />

Im Kolben integrierte<br />

Wirbelstrom-Miniatursensoren.<br />

22<br />

AUSTROMATISIERUNG


Physikalische Grundlagen<br />

des Wirbelstromprinzips<br />

Das Wirbelstrom-Prinzip findet Anwendung bei<br />

Messungen an elektrisch leitenden Werkstoffen,<br />

die sowohl ferromagnetische als auch nichtferromagnetische<br />

Eigenschaften haben können.<br />

Eine in ein Sensorgehäuse eingebaute Spule<br />

wird von hochfrequentem Wechselstrom durchflossen.<br />

Das elektromagnetische Spulenfeld induziert<br />

Wirbelströme im leitfähigen Messobjekt,<br />

wodurch sich der resultierende Wechselstromwiderstand<br />

der Spule ändert. Diese Impedanzänderung<br />

bewirkt ein elektrisches Signal,<br />

das zum Abstand des Messobjekts zur Sensorspule<br />

proportional ist. Wirbelstromsensoren erfassen<br />

berührungslos und verschleißfrei Abstände<br />

gegen metallische Objekte. Mit der Wirbelstromtechnologie<br />

sind sie in der Lage, nanometergenaue<br />

Messungen durchzuführen. Die von<br />

der Sensorspule ausgehenden hochfrequenten<br />

Feldlinien dringen problemlos durch nichtmetallische<br />

Stoffe, wodurch Messungen sogar bei<br />

starker Verschmutzung, Druck und Öl ermöglicht<br />

werden. Diese besondere Eigenschaft ermöglicht<br />

darüber hinaus die Messung auf<br />

metallische Objekte, die mit Kunststoff überzogen<br />

sind, wodurch z.B. Schichtdicken erfasst<br />

werden können.<br />

Klassische Vertreter des Wirbelstrom-Verlustprinzips<br />

sind die berührungslosen Wegsensoren<br />

der »eddyNCDT«-Reihe von Micro-Epsilon. Die<br />

Messsysteme arbeiten mit ausgefeilter Signal -<br />

aufbereitungselektronik und elektronischer<br />

Linearisierung, die erforderlich ist, da das physikalische<br />

Messprinzip nichtlinear verläuft. Ein<br />

wichtiges Kriterium ist die Temperaturabhängigkeit<br />

des Wirbelstromeffekts. Ohne spezielle<br />

Temeraturkompensation sind Wirbelstromsensoren<br />

bei schwankender Umgebungstemperatur<br />

kaum einzusetzen. Durch die jahrelange<br />

Erfahrung auf dem Gebiet der Wirbelstrom -<br />

messung bietet Micro-Epsilon temperaturkompensierte<br />

Lösungen.<br />

Miniatur-Wegsensoren<br />

im Verbrennungsmotor<br />

Zur konstruktiven Verbesserung von Verbrennungsmotoren,<br />

zur Wirkungsgradoptimierung<br />

sowie zur Verbrauchs- und Ausstoßreduzierung<br />

ebenso wie zur Schadensanalyse ist es notwendig,<br />

die thermischen und mechanischen Belastungen<br />

im Motor zu messen. Um eine hohe<br />

Aussagekraft der Messergebnisse sicherzustellen,<br />

müssen die Messungen unter Betriebsbedingungen<br />

gewonnen werden. Bei diesem Normalbetrieb<br />

des Motors (befeuerter Kolben) oder<br />

auch bei Schleppbetreib werden die Messsysteme<br />

schwierigen Belastungen und Umweltbedingungen<br />

ausgesetzt, wie: hohe Temperaturen,<br />

Das Messprinzip<br />

berührungsloser<br />

Wegsensoren auf<br />

Wirbelstrombasis.<br />

Umgebung mit Öl, Kraftstoff-Luft-Gemisch, Verbrennungsgase<br />

oder Kühlwasser, Vibrationen<br />

und Druck. Für die Messung von Bewegungen,<br />

Positionen oder Spaltbreiten bewähren sich<br />

berührungslos arbeitende Wegsensoren auf<br />

Wirbelstrombasis seit vielen Jahren bestens. Die<br />

sehr gute Umweltverträglichkeit des Wirbelstromverfahrens<br />

macht den Einsatz dieser Art<br />

Wegsensoren in Verbrennungsmotoren unter »<br />

AUSTROMATISIERUNG


T Technik pur I SCHWERPUNKT »TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

Normalbetrieb möglich. Schmieröl, Kraftstoffe<br />

oder Verbrennungsgase im Messspalt oder in der<br />

Sensorumgebung beeinflussen die Messergebnisse<br />

auch unter schwierigsten Bedingungen nur<br />

unwesentlich. Durch die berührunglose Messung<br />

der Wege lassen sich auch sehr schnelle Vorgänge<br />

ohne Rückwirkung auf das Messobjekt und<br />

ohne Verschleiß erfassen.<br />

Einsatz im Verbrennungsmotor<br />

In aktuellen Projekten werden die winzigen Wegsensoren<br />

bereits heute eingesetzt, um verlässliche<br />

Aussagen über die dynamischen Vorgänge im<br />

Verbrennungsmotor treffen zu können:<br />

• Abstand von Zylinderblock zu Zylinderkopf<br />

(»Atmen der Kopfdichtung«)<br />

• Abstand des Kolbens oder der Ringe von<br />

der Zylinderwand oder Laufbuchse<br />

• Ventilbewegung/Ventilstellung<br />

• Oberer Totpunkt des Kolbens<br />

Im Verbrennungsmotor werden Wirbelstrom-<br />

Wegsensoren an verschiedenen Punkten eingebaut.<br />

Sensoren in feststehenden Motorteilen lassen<br />

sich mit relativ geringem Aufwand montieren.<br />

Die Verlegung des Sensorkabels bereitet hier<br />

keine großen Probleme. Um einige Grade<br />

schwieriger wird der Einbau von Wegsensoren in<br />

bewegte Motorteile (Kolben, Pleuel, Kurbelwelle).<br />

Hier stellt sich dem Ingenieur das Problem<br />

der Übertragung der Signale vom bewegten Teil<br />

auf den stationären Motorblock: Übertragung<br />

durch Schleifenringe oder Funk scheidet wegen<br />

der hohen Anzahl an verschiedenartigen Messkanälen<br />

und wegen Dimensionsproblemen aus.<br />

Insbesondere bei Wirbelstromsensoren sind<br />

Übertrager im Sensorkabel ohne Beeinflussung<br />

der Messgenauigkeit und Zuverlässigkeit nicht zu<br />

realisieren. Dazu wurden von Anwenderseite sogenannte<br />

»Schwingen« konstruiert. Diese tragen<br />

die Sensor- und Messkabel der diversen Messkanäle.<br />

Die Schwinge ist zum einen am Kolbenbolzen<br />

oder am oberen Pleuelauge gelagert und be-<br />

rung von vielen Stunden und ist damit für umfangreiche<br />

Versuchsreihen geeignet. Die Installation<br />

von miniaturisierten Wirbelstrom-Wegsensoren<br />

im Verbrennungsmotor, insbesondere auf bewegten<br />

Motorteilen, erfordert Know-how, Geschick<br />

und Zeit. Der Aufwand lohnt sich jedoch<br />

allemal, da mit diesen Sensoren zuverlässige<br />

Messdaten über mechanische Eigenschaften von<br />

Motoren gewonnen werden. Diese Daten und Erkenntnisse<br />

tragen wesentlich zur Weiterentwick -<br />

lung und Verbesserung der Motoren bei.<br />

Fazit und Ausblick<br />

Der technologische Fortschritt und die ständige<br />

Suche nach leistungsfähigeren und zuverlässigeren<br />

Maschinen und Anlagen schaffen immer wieder<br />

neue Messaufgaben und damit neue Anwendungsfelder<br />

für Weg-, Abstands- und Positionssensoren.<br />

Dies trifft ganz besonders auf die Bereiche<br />

Automobil, Maschinenbau und elektrotechnische<br />

Industrie zu. Aufgaben, die heute<br />

Exemplarische<br />

Darstellung der<br />

Konzentrizitätsmessung<br />

der<br />

Kurbelwelle.<br />

Messung der Axialbewegung<br />

an der<br />

Kurbelwelle.<br />

• Düsennadelbewegung in der<br />

Einspritzpumpe oder im Injektor<br />

• Wellenbahn und <strong>Verlag</strong>erung im<br />

Kurbelwellenhauptlager<br />

• <strong>Verlag</strong>erungsbahn des Zapfens im<br />

oberen Pleuellager<br />

• Axiale und radiale Bewegung der<br />

Kolbenringe in der Kolbennut<br />

• Lage des Kolbens relativ zur Zylinderwand<br />

während des gesamten Kolbenhubs<br />

(Kolbensekundärbewegung)<br />

• <strong>Verlag</strong>erungsbahn und Schwingungen<br />

im unteren Pleuellager<br />

wegt sich mit diesem auf und ab. Die zweite Lagerung<br />

ist ortsfest am Kurbelgehäuse. Von dort<br />

ist eine unproblematische Weiterführung zu den<br />

Verstärkern möglich. Die kritische Stelle ist für die<br />

Kabelführung und -beanspruchung im mittleren<br />

Schwinggelenk konzentriert. An den Gelenkpunkten<br />

werden die Kabel durch die Mittelachse<br />

geführt und damit ausschließlich auf Torsion beansprucht.<br />

Zur Verlegung auf der Schwinge werden<br />

spezielle teflonisolierte Koaxialkabel mit äußerst<br />

geringem Außendurchmesser verwendet.<br />

Eine derart aufgebaute und sorgfältig installierte<br />

Schwinge hat eine Lebensdauer der Kabelfüh-<br />

noch latent und damit nicht aktuell sind, können<br />

schon morgen durch schärfere Anforderungen<br />

an die Sensorhersteller herangetragen werden.<br />

Deshalb sind variable und schnell modifizierbare<br />

Sensorprinzipien und -konzepte in Verbindung<br />

mit flexiblen mittelständischen Unternehmensstrukturen<br />

in der Wegsensorik morgen<br />

(TR)<br />

noch wichtiger als heute.<br />

Zum Autor: Dipl.-Phys. Johann<br />

Salzberger ist Geschäftsführer<br />

von Micro-Epsilon Messtechnik.<br />

INFOLINK: www.micro-epsilon.de<br />

Top-<br />

Anbieter<br />

der Sensorik<br />

Seite 46-47<br />

Fotos: Micro-Epsilon;<br />

24<br />

AUSTROMATISIERUNG


I PRODUKTNEUHEITEN<br />

Fotos: Schneider Electric, Hengstler;<br />

Alternative zu induktiven Näherungsschaltern<br />

Die Ultraschallsensoren »OsiSense XXV« von Schneider<br />

Electric ermöglichen die unkomplizierte Erfassung von<br />

Objekten in einer Entfernung von bis zu 50 mm.<br />

Damit ist der Sensor einfach und unkompliziert wie ein induktiver<br />

Näherungsschalter zu handhaben. Im Gegensatz zu diesem hat der Ultraschaller<br />

jedoch einen mehr als doppelt so hohen Schaltabstand und ist daher für vielfältige<br />

Anwendungen im Maschinenbau geeignet. Auch lichtdurchlässige und transparente<br />

Objekte werden sicher erfasst. Damit eignen sich die »OsiSense XXV«-Sensoren<br />

ebenso als Ersatz für optoelektronische Sensoren und den Einsatz in der<br />

Glasbearbeitung, im Holz- oder Kunststoffbereich. Die Sensoren sind sowohl mit<br />

PNP- als auch mit NPN-Ausgang (Schließer- oder Öffnerkontakt) lieferbar – wahlweise<br />

mit Anschlusskabel oder M12-Stecker. Sie entsprechen den Schutzklassen<br />

IP67 und IP69K und sind bei einer Betriebstemperatur von 0° bis 60° C einsetzbar.<br />

Die Ultraschallsensoren haben einen Gewindedurchmesser von 18 mm für die<br />

Standardbefestigung. Die LED-Ausgangsanzeige ist rundum sichtbar.<br />

www.schneider-electric.at<br />

Spezialist für Vakuumeinsätze<br />

Der Hersteller Hengstler (ÖV: Tischer) liefert seit<br />

Jahren spezielle Drehgeber für Vakuumanwendungen.<br />

Ein typisches Einsatzfeld findet sich etwa in der<br />

Halbleiterindustrie, um Silikonwafer zu beschichten.<br />

Die Drehgeber von Hengstler werden kundenspezifisch auf die<br />

Anforderungen im Vakuum abgestimmt. Dabei geht es u.a. darum,<br />

einen Drehgeber zu produzieren, der keine Lufttaschen, jedoch<br />

vakuumtaugliche Elektronik und spezielle Materialien für<br />

Vakuumanwendungen hat. Beispielsweise kann der »AD36« als<br />

Absolutdrehgeber mit 22 Bit Singleturn und 12 Bit Multiturn in einer<br />

speziellen Ausführung für 10-7 Torr bezogen werden. Er weist<br />

eine besonders kompakte Bauform auf – auch als Hohlwelle,<br />

hohe Auflösung und Genauigkeit. Trotz der hohen Anforderungen<br />

durch das chemisch und physikalisch sehr anspruchsvolle Umfeld<br />

erweist sich der »AD36« als äußerst zuverlässig.<br />

Top-<br />

Anbieter<br />

der Sensorik<br />

Seite 46-47<br />

www.tischer.at


T Technik pur I SCHWERPUNKT »TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

Via Ethercat kommunizierende<br />

Lichtleiter- und Lasersensoren<br />

für einfacheres Automatisieren<br />

Ethernet<br />

bis zum Sensor gezogen<br />

Omron setzt seit geraumer Zeit durchgängig auf den Industrial Ethernet-Standard<br />

Ethercat. Die »Sysmac«-Automatisierungsplattform umfasst Maschinencontroller,<br />

Frequenzumrichter, Servoregler und Engineeringsystem und nutzt als<br />

einheitliches Netzwerk Ethercat. Diese Strategie führt der japanische Hersteller<br />

konsequent fort und bietet nun sogar Sensoren mit Ethercat-Konnektivität an.<br />

Die neue »N-Smart«-Plattform beinhaltet eine Reihe verschiedener Lichtleiterund<br />

Lasersensoren. Die Netzwerk-Anbindung reduziert den Verdrahtungsaufwand<br />

auf ein Minimum, weil sich die Sensorverstärker durch ein Stecksystem<br />

direkt an das Ethercat-Koppelmodul andocken lassen. Von Roman Vracko<br />

Alle Sensoren der »N-Smart«-Serie<br />

arbeiten auf Basis einer einheitlichen<br />

Verstärkerplattform, was<br />

die Bedienung und Inbetriebnahme erheblich<br />

vereinfacht. Durch Datenübertragungszeiten<br />

mit einer maximalen Geschwindigkeit<br />

von 1 ms lassen sich bis zu<br />

1.000 Messwerte pro Sekunde erfassen<br />

und an die Steuerung übertragen. Dadurch<br />

sind die Sensoren auch für schnelle<br />

Regelprozesse einsetzbar, wie zum<br />

Beispiel das Nachführen einer Bandposition<br />

oder das Antasten eines Abstandes.<br />

Lasersensoren mit CMOS-Technologie<br />

gewährleisten eine stabile<br />

Objekterkennung.<br />

Lichtleiterverstärker<br />

Die neuen Lichtleiter versprechen zahlreiche<br />

Anwendungsvorteile. Der Verstärker<br />

ist im Handumdrehen mittels »Smart<br />

Tuning« per Tastendruck eingerichtet.<br />

Dabei erkennt der Sensor die optimale<br />

Lichtintensität und den Schaltpunkt für<br />

die Anwendung und setzt seine Einstellungen<br />

automatisch. Das Einlernen kann<br />

auch über die Ethercat-Schnittstelle erfolgen.<br />

Durch »Giga-Ray-2S«-LED-Technologie<br />

mit einer zweieinhalbfach höheren<br />

Effizienz gegenüber herkömmlichen<br />

LED-Lichtquellen arbeiten die Lichtleiterverstärker<br />

selbst unter schwierigsten Einsatzbedingungen<br />

sehr zuverlässig und<br />

stabil. Zusätzlich gleicht eine dynamische<br />

Schwellwertregelung mögliche Verringerungen<br />

der Lichtintensität im Sensorsys -<br />

tem automatisch aus. Durch diese Funktionalitäten<br />

eignen sich die Lichtleitersensoren<br />

für eine Vielzahl von Industrieanwendungen<br />

und sind besonders für<br />

anspruchsvolle Umgebungen geeignet.<br />

26<br />

AUSTROMATISIERUNG


AUSTROMATISIERUNG<br />

Die neue »N-Smart«-<br />

Plattform von Omron<br />

bieten durchgängig<br />

Ethercat-Konnektivität.<br />

Weitere Vorteile bieten die Sensoren durch<br />

ihre kompakte Bauform bei geringen Platzverhältnissen<br />

und bei extrem schnellen Prozessen.<br />

Der »E3NX-FA0« ist aktuell mit 30 µs<br />

Abtastzeit der schnellste Lichtleitersensor mit<br />

Ethercat-Kommunikation. Wenn es also um<br />

Hochgeschwindigkeits-Detektion geht, sind<br />

Anwender mit diesem Sensor auf der sicheren<br />

Seite.<br />

Lasersensoren<br />

Die »N-Smart«-Plattform beinhaltet weiters<br />

Lasersensoren als tastende Modelle mit einer<br />

hochgenauen Hintergrundausblendung. Somit<br />

sind kleinste Höhenunterschiede im Milli-<br />

meterbereich erkennbar. Dank der CMOS-<br />

Technologie des Sensors ist eine extrem stabile<br />

Objekterkennung gewährleistet, die nahezu<br />

unabhängig von der Oberflächenbeschaffenheit<br />

und Farbe des Objektes ist. In Kürze<br />

folgen für die »N-Smart«-Plattform auch<br />

Farbsensormodelle mit Weißlicht-LED und<br />

RGB-Auswertung für eine stabile und präzise<br />

Farberfassung. Mittels Ethercat können die<br />

Farbwerte dann zum Abgleich in die Steuerung<br />

übertragen werden. Zusätzlich erweitern<br />

künftig hochauflösende mechanische<br />

Taster das Portfolio der »N-Smart«-Plattform.<br />

Wie auch die Lichtleiter- und Lasersensoren<br />

können diese über das Ethercat-Kopplermodul<br />

direkt und schnell ins Netzwerk integriert<br />

werden und mit allen gängigen Steuerungen<br />

kommunizieren. Danke der schnellen Datenübertragung<br />

der »N-Smart«-Plattform von bis<br />

zu 1.000 Messwerten pro Sekunde können die<br />

Sensoren auch für Regelprozesse eingesetzt<br />

werden wie das Nachführen einer Bandposition<br />

oder das Antasten eines Abstandes.<br />

Alle Sensormodelle sind mit den gängigen<br />

digitalen Ein- und Ausgängen auf PNP- und »


T Technik pur I SCHWERPUNKT »TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

NPN-Basis verfügbar. Dadurch lassen sich die<br />

Sensoren auch problemlos in Maschinen einsetzen,<br />

die nicht über Ethercat kommunizieren.<br />

Vorteile durch Ethercat<br />

Die Vorteile für Maschinenbauer und Anwender<br />

sind vielfältig. Die Ethercat-Anbindung reduziert<br />

den Verdrahtungsaufwand auf ein Minimum.<br />

An das Ethercat-Koppelmodul werden<br />

lediglich einmal eine Spannungsversorgung<br />

und das Ethercat-Kabel angeschlossen, die Sensorverstärker<br />

docken direkt an dem Koppelmodul<br />

mittels integriertem Stecker an. Über den<br />

Oben: Die Einbindung der<br />

Sensoren in das Ethercat-Netzwerk<br />

erfolgt über die »Sysmac Studio«-<br />

Software von Omron – einfach<br />

per Drag-and-Drop.<br />

Links: Die Ethercat-Module<br />

zur Implementierung von<br />

Sensoren in das Netzwerk.<br />

Diese Inseln oder Slave- Module werden an den<br />

Stellen der Maschine platziert, wo sich die Sensorabfragen<br />

befinden und kommunizieren<br />

über einen internen Bus mit dem Master-Modul.<br />

Das Master-Modul sammelt die Daten und<br />

kommuniziert mit der Steuerung über Ethercat.<br />

Mit diesem Aufbau hat man die Vorteile<br />

der Ethercat-Kommunikation zu einem Bruchteil<br />

der Kosten, da die Slave-Module deutlich<br />

günstiger im Vergleich zum Master-Modul sind.<br />

Stecker wird die Kommunikation sowie die<br />

Spannungsversorgung an bis zu 30 Sensorverstärker<br />

weitergeleitet. Die zusätzliche Verdrahtung<br />

jedes einzelnen Sensors entfällt somit.<br />

Mittels der ESI-Dateien sind die Sensoren rasch<br />

in der Steuerung eingebunden und die Basisdaten,<br />

wie der Schaltzustand, werden automatisch<br />

ausgetauscht, ohne eine weitere Programmierung<br />

vorzunehmen. Alle Sensordaten können<br />

über Ethercat ausgelesen und neu eingestellt<br />

werden. Somit lässt sich die aktuelle Einstellung<br />

in der Steuerung speichern und kann<br />

bei Bedarf, zum Beispiel im Falle eines Sensoraustausches,<br />

wieder eingespielt werden. Des<br />

Weiteren kann bei einem Produkt- oder Formatwechsel<br />

an der Maschine die Sensoreinstellung<br />

automatisch mit der Anwahl des neuen<br />

Maschinenprogramms umgestellt werden. Somit<br />

verringern sich die Umrüstzeiten, weil der<br />

Mitarbeiter die Sensoren in der Anlage nicht<br />

händisch vor Ort neu einstellen muss. Des Weiteren<br />

werden Fehler bei der Sensoreinstellung<br />

eliminiert, da die Steuerung automatisch die<br />

Referenzwerte an die Sensoren überträgt. Die<br />

Platzierung der Sensoren innerhalb der Anlage<br />

ist meist dezentral und deshalb sind mehrere<br />

Ethercat-Koppelmodule notwendig, um alle<br />

Sensorverstärker ins Netzwerk einzubinden.<br />

Das führt schnell zu höheren Kosten, die einen<br />

Einsatz dieser Lösung in Frage stellen können.<br />

Dieses Problem hat Omron erkannt und eine<br />

Lösung entwickelt, die auf einem Master-Slave-<br />

Prinzip beruht und flexibel an die jeweilige Maschinensituation<br />

angepasst werden kann. Es<br />

wird nur ein Ethercat-Koppelmodul benötigt,<br />

das als Master für weitere Sensor-Inseln dient.<br />

Durchgängigkeit bis zur<br />

Bildverarbeitung<br />

Die »N-Smart«-Plattform bildet das untere<br />

Ende des Sensorikangebots mit Ethercat-Konnektivität<br />

von Omron. Das Spektrum reicht von<br />

hochauflösenden messenden Sensoren für<br />

mikrometergenaue Vermessungen über Vision<br />

Sensoren für einfache Inspektionen und<br />

Lageerkennung bis hin zu Vision Systemen, die<br />

alle mit Ethercat-Funktionalität ausgestattet<br />

sind. Die messenden Sensoren sowie die Vision<br />

Sensoren können sogar direkt mit der »Sysmac<br />

(TR)<br />

Studio«-Software parametriert werden.<br />

Zum Autor: Roman Vracko ist<br />

Produkt marketingmanager<br />

für Sensorik bei Omron<br />

in Deutschland.<br />

INFOLINK: www.industrial.omron.at<br />

Top-<br />

Anbieter<br />

der Sensorik<br />

Seite 46-47<br />

Fotos: Omron;<br />

28<br />

AUSTROMATISIERUNG


AUSTROMATISIERUNG<br />

I PRODUKTNEUHEITEN<br />

Sicherheitssensor<br />

mit RFID-Technik<br />

Der neue Sicherheitssensor »RSS260« von Schmersal erreicht<br />

einen hohen Schaltabstand, indem er das Detektionsprinzip der<br />

RFID-Technik mit besonders kompakter Bauform kombiniert.<br />

Die RFID-Technik garantiert höchste Manipulationssicherheit, indem sie eine<br />

individuelle Codierung der Betätiger erlaubt. Es sind drei Sicherheitsstufen<br />

verfügbar: Die Grundversion akzeptiert jedes geeignete Target der »RSS«-Familie.<br />

Ausführung Nr. 2 für verschärften Manipulationsschutz reagiert nur auf<br />

ein individuell zugeordnetes Target. Der Anlernvorgang lässt sich beliebig oft<br />

wiederholen. Ausführung Nr. 3 wurde für höchsten Manipulationsschutz entwickelt,<br />

indem nur jenes Target akzeptiert wird, das beim ersten Einschalten<br />

eingelernt wurde. Weitere Flexibiltät ergibt sich aus den drei verfügbaren Betätigern.<br />

Zu den weiteren Eigenschaften gehört die Möglichkeit, mehrere Sicherheitssensoren<br />

einfach per Reihenschaltung zu verbinden und über einen<br />

einzigen Sicherheitsbaustein auszuwerten, ohne dass das Sicherheitsniveau<br />

und die Diagnosefähigkeit beeinträchtigt werden.<br />

www.avs-schmersal.at<br />

360°-Winkelmessung leicht gemacht<br />

Der Münchner Sensorik-Spezialist IS-Line<br />

hat einen weiteren Magnetfeldsensor<br />

auf »Tunneling-Magnetosresistance«-<br />

Basis von NVE ins Lieferprogramm<br />

aufgenommen.<br />

Fotos: IS-line, Schmersal;<br />

Auch der »AAT003« misst echte 360°, zeichnet<br />

sich jedoch durch eine wesentlich geringere<br />

Impedanz von nur 40 kOhm (Nennwert) aus, was ein geringeres Rauschen<br />

und eine höhere Bandbreite mit sich bringt. Der Sensor besteht aus jeweils<br />

einem fixierten und einem freien magnetischen Layer, der sich am Magnetfeld<br />

eines beweglichen externen Festmagneten ausrichten kann. In<br />

Abhängigkeit von der Winkeländerung liefert der »AAT003« auch ohne<br />

Verstärkung ein sehr großes Sinus-Cosinus-Ausgangssignal von typisch<br />

160 mV/Vpp. Die »Tunneling-Magnetosresistance«-Technologie wird auch<br />

durch starke externe Magnetfelder nicht zerstört und erlaubt zudem sehr<br />

weite räumliche Einbautoleranzen. So kann der Abstand zwischen Magnet<br />

und Sensor bis zu mehrere Zentimeter betragen. Diese Sensortechnologie<br />

ermöglicht auch einen Einbau exzentrisch zum rotierenden Magneten, der<br />

sich zum Beispiel an der Stirnseite einer Drehwelle befinden kann oder<br />

auch zu einem an der Achse befestigten Ringmagneten. Der extrem miniaturisierte<br />

Winkelsensor wird in einem »TDFN6« – Gehäuse (2,5 x 2,5 x<br />

0,8 mm) geliefert. Typische Anwendungsfälle sind der Ersatz von Winkel-<br />

Encodern und Positionssensoren, zum Beispiel an Motorwellen, im erweiterten<br />

Temperaturbereich von –40° bis +125° C und immer dann, wenn<br />

ein wartungs- und störungsfreier Dauerbetrieb gefordert wird.<br />

www.is-line.de<br />

Top-<br />

Anbieter<br />

der Sensorik<br />

Seite 46-47


T Technik pur I SCHWERPUNKT »TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

( ( ( ( (<br />

Evolution der<br />

Ultraschaller<br />

( ( ( ( (<br />

Neue Ultraschallsensor-Familie reduziert mit kurzen<br />

Blindzonen und großen Messbereichen Variantenvielfalt<br />

Wer Objekte in der Halbdistanz bis zu 300 cm<br />

mit Ultraschallsensoren erfassen will, musste<br />

bislang zahlreiche Varianten auf Lager halten,<br />

da jede nur einen eingeschränkten Messbereich<br />

abdecken konnte. Mit seiner neu entwickelten<br />

Ultraschallsensor-Familie »RU-U«<br />

schafft Turck jetzt Abhilfe: Drei über Pin5<br />

teachbare Ausstattungslinien mit kurzen Blindzonen<br />

und großem Messbereich decken den<br />

gesamten Bedarf ab, egal ob analoge oder<br />

Schaltausgänge gefragt sind. Die High-End-<br />

Version bietet zudem IO-Link-Parametrierung<br />

und -Kommunikation. Von Markus Bregulla<br />

Bei der Entwicklung der neuen Sensortechnologie<br />

haben die Turck-Spezialisten ihre langjährige Erfahrung<br />

mit Ultraschallsensoren in die Waagschale geworfen<br />

und ihr Augenmerk vor allem darauf gerichtet,<br />

Schwächen bisheriger Modelle so weit wie möglich zu reduzieren.<br />

Die Sensoren sind daher nicht nur besonders robust,<br />

sondern arbeiten auch mit größeren Messbereichen<br />

und kürzeren Blindzonen als die bisherigen Modelle. Zusätzlich<br />

bietet die neue Ultraschallsensor-Familie besonders<br />

variable und einfach zu bedienende Geräte mit praktischen<br />

Features wie »Easy-Teach«-Funktionalität und IO-Link.<br />

30<br />

AUSTROMATISIERUNG


AUSTROMATISIERUNG<br />

Oben: Mehr Leistung mit weniger Varianten<br />

verspricht die neue Ultraschallsensor-<br />

Familie »RU-U« von Turck.<br />

Rechts: Mit ihren kurzen Blindzonen und<br />

großen Erfassungsbereichen reduzieren<br />

die Sensoren effektiv die Variantenvielfalt<br />

in der Lagerhaltung<br />

Kurze Blindzone, große Messbereiche<br />

Durch die extrem kurzen Blindzonen können auch<br />

Objekte detektiert werden, die nah am Sensor liegen.<br />

So hat beispielsweise die M18-Version mit<br />

40 cm Reichweite eine Blindzone von nur 2,5 cm.<br />

Das erhöht die Flexibilität in vielen Montagepositionen.<br />

Die Einbautiefen – etwa bei Füllstand-Anwendungen<br />

– sind geringer, da keine so große<br />

Blindzone mehr freigehalten werden muss. Zusätzlich<br />

konnte Turck durch die kürzeren Blindzonen<br />

die Programmvielfalt reduzieren. Die neu entwikkelten<br />

Schallwandler liefern über die gesamte<br />

Sensorreihe hinweg besonders große Messbereiche:<br />

in der M18-Ausführung bis<br />

zu 130 cm, in der M30-Version bis zu<br />

300 cm. Besonderer Clou der neuen<br />

Ultraschallsensoren ist ihre Abwärtskompatibilität:<br />

Jeder Sensor der auslaufenden<br />

Reihe lässt sich unmittelbar<br />

durch ein Modell aus der neuen<br />

»RU-U«-Serie ersetzen. Auch das Zubehör<br />

kann weiter genutzt werden.<br />

Erhöhte Einsatzsicherheit<br />

Da Ultraschallsensoren vor allem in besonders rauen<br />

Umgebungen eingesetzt werden, müssen sie<br />

mit unterschiedlichsten Umgebungseinflüssen wie<br />

etwa Staub, Wasser, Temperaturwechsel oder Vibrationen<br />

zurechtkommen. Die »RU-U«-Serie erfüllt<br />

diese Anforderungen. Ihre verbesserte Prozesssicherheit<br />

resultiert zum einen aus der robusten<br />

Gehäuseausführung in Metall: Gewindehülse<br />

und Steckergewinde bestehen jetzt aus einem<br />

Stück. Dies eliminiert eine potenzielle Schwachstelle,<br />

die in rauen Umgebungen und bei tiefen Temperaturen<br />

zu Beschädigungen führen könnte. Bei<br />

allen neuen Modellen ist das Außengewinde zudem<br />

über die gesamte Sensorlänge ausgeführt, so<br />

dass Kunden die Einbaulage innerhalb des Montagehalters<br />

flexibel anpassen können. Zum anderen<br />

trägt die glatte, frontbündige Schallwandler-Membran<br />

zur höheren Prozesssicherheit bei, da sich hier<br />

kein Schmutz ablagert, der zu Fehlsignalen führen<br />

kann. Im Gegenteil: Die mechanische Bewegung<br />

der Membran schüttelt im Idealfall sogar Ablagerungen<br />

wieder ab und reinigt sich so von selbst.<br />

Partikelablagerungen, die bei höherer Luftfeuchte<br />

entstehen, lassen sich ebenfalls restlos durch einfaches<br />

Abwischen beseitigen, ohne dass Reste im<br />

Übergangsbereich zwischen Wandlerschicht und<br />

Wandlerring bestehen bleiben können.<br />

»Easy-Teach« erleichtert Einstellungen<br />

Die Flexibilität bei der Montage setzt sich im Bedienkonzept<br />

fort, denn alle Sensoren ermöglichen<br />

einen Teach-In über Pin5. Je nach Modell teachen<br />

Anwender die Sensoren über Drucktaster direkt am<br />

Sensor, mit einem Teach-Adapter oder per Teach-<br />

Leitung. Über die Teach-Funktion lassen sich individuelle<br />

Schalt- oder Messbereichsgrenzen einstellen.<br />

Die Tasten haben einen deutlichen Druckpunkt<br />

und sind im Gehäuse des Sensors versenkt, so dass<br />

der Anwender sie nicht unbeabsichtigt betätigen<br />

kann. Gerade bei der M18-Serie ist nun auch die<br />

einfache Festlegung der Schalt- bzw. Messbereichs-<br />

»


T Technik pur I SCHWERPUNKT »TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

anfänge ohne eine externe Software möglich.<br />

Alternative Konzepte arbeiten mit Potenziometern,<br />

deren Dreheinstellung aber oft unsicher<br />

und unpräzise ist.<br />

Volle Flexibilität mit High-End-Version<br />

Erweiterte Parametrierungs- und Kommunikationsmöglichkeiten<br />

bieten die High-End-Versionen<br />

der neuen Ultraschallsensor-Familie, die<br />

über eine IO-Link-Schnittstelle verfügen. Über<br />

die weit verbreitete, kostenlos verfügbare Parametrierungssoftware<br />

»Pactware« können etliche<br />

Parameter der Sensoren passgenau auf die<br />

Anforderung jeder Applikation abgestimmt<br />

werden. Zum Beispiel lassen sich die Ultraschallsensoren<br />

als reine Sender oder Empfänger einstellen,<br />

um etwa mit zwei Ultraschallsensoren<br />

eine Ultraschalleinwegschranke zu installieren.<br />

Die Einstellmöglichkeiten gehen aber noch viel<br />

weiter, so dass beispielsweise eine Zeitsperre,<br />

die Temperaturkompensation des internen oder<br />

eines externen Temperatursensors, das analoge<br />

Ausgangssignal als steigende oder fallende<br />

Kennlinie oder sogar als weiterer Schaltausgang<br />

einstellbar sind. Sollten statt des Schalt- und<br />

Analogausgangs zwei unabhängige Schaltausgänge<br />

benötigt werden, können diese auf PNPoder<br />

NPN-Schaltausgangstyp und Öffner- oder<br />

Schließer-Funktion eingestellt werden. Sind<br />

mehrere Geräte in derselben Umgebung installiert,<br />

vermeidet der Anwender durch Synchronisation<br />

der Sensoren, dass sich diese gegenseitig<br />

stören. Eine Alternative dazu ist der Multiplexbetrieb,<br />

bei dem die einzelnen Geräte nacheinander<br />

arbeiten. Neben den Parametriermöglichkeiten<br />

eröffnet IO-Link auch einen eleganten<br />

Kommunikationsweg zwischen Sensor<br />

und Master. So lässt sich auch der aktuelle Prozesswert<br />

jederzeit direkt auslesen, falls kein<br />

Schalt- oder Analogsignal benötigt wird. Mit<br />

der Flexibilität durch IO-Link verbessert Turck<br />

die Servicefreundlichkeit seiner Ultraschallsensoren<br />

in vielen Applikationen mit spezifischen<br />

Anforderungen. Kunden, die auf die neuen<br />

Ultraschaller von Turck umsteigen wollen, wird<br />

der Wechsel durch weitestgehend kompatible<br />

Anschlüsse und Pin-Belegungen erleichtert.<br />

Drei Ausstattungslinien<br />

Mit drei Ausstattungslinien adressiert der Hersteller<br />

die unterschiedlichen Anforderungen<br />

seiner Kunden: Die Kompaktreihe zielt auf den<br />

besonders starken Markt einfacher Ultraschallsensoren<br />

in M18-Bauform mit einem Schaltausgang.<br />

Da die Ausgangscharakteristik – Reflexionstaster<br />

oder Reflexschranke sowohl mit<br />

Schließer- als auch mit Öffner-Schaltausgang –<br />

jetzt variabel ist, reichen zwei Versionen aus,<br />

um die bisherige Typenvielfalt abzulösen: Eine<br />

Version mit 40 cm und eine mit 100 cm Reichweite.<br />

Die Einstellung erfolgt über Teach-Leitung<br />

bzw. -Adapter. Als Standard-Varianten bezeichnet<br />

Turck die Sensoren mit Doppelschaltausgang.<br />

Schaltpunkte, Schaltbereichsgrenzen<br />

und Ausgangsfunktionen lassen<br />

Robust und flexibel in der Montage zeigt<br />

sich der Ultraschallsensor dank durchgehendem<br />

Metallgehäuse und<br />

integriertem M12-Anschluss.<br />

Die Sensoren lassen sich über Pin5 teachen –<br />

je nach Modell per Teach-Leitung, -Adapter<br />

oder -Taster direkt am Sensor.<br />

sich entweder per Teach-Leitung/-Adapter einstellen<br />

oder mittels Teach-Tasten am Gerät. Das<br />

Schaltfenster kann beliebig innerhalb des Erfassungsbereichs<br />

liegen. Dabei wird nur Schaltausgang<br />

1 eingestellt, Schaltausgang 2 ist standardmäßig<br />

mit Schaltausgang 1 verknüpft. So können<br />

bis zu drei Bereiche gleichzeitig erfasst und<br />

ausgewertet werden. Die Standard-Varianten<br />

sind in der Bauform M18 als 40- und 130-cm-Sensoren<br />

verfügbar, in der Bauform M30 zusätzlich<br />

als 300-cm-Version. Für besonders anspruchsvolle<br />

Applikationen hat Turck die High-End-Varianten<br />

im Programm. Diese bieten mit den genannten<br />

Parametrierungs-Optionen per IO-Link die<br />

volle Flexibilität. Die High-End-Versionen sind in<br />

M18-Bauform mit 40 und 130 cm Reichweite verfügbar,<br />

als M30-Version mit 130 und 300 cm. (TR)<br />

Zum Autor: Markus Bregulla ist<br />

Produkt manager für Opto- und<br />

Ultraschallsensoren bei Turck<br />

in Deutschland.<br />

INFOLINK: www.turck.at<br />

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Anbieter<br />

der Sensorik<br />

Seite 46-47<br />

Fotos: Turck, Fotolia;<br />

32<br />

AUSTROMATISIERUNG


AUSTROMATISIERUNG<br />

I PRODUKTNEUHEITEN<br />

Berührungslose<br />

Temperaturmessung<br />

Die Video-Pyrometer<br />

»CSvideo 2M«, »CTvideo 1M/2M«<br />

und »CTvideo 3M« von Optris<br />

sind neuartige digitale Infrarot-<br />

Thermometer mit Video-Modul.<br />

Gegenüber herkömmlichen Durchblickvisieren hat<br />

der Anwender den Vorteil, bequem über den PC<br />

oder das Tablet positionieren zu können. Deshalb<br />

eignen sich die Infrarotthermometer sehr gut bei<br />

schwer zugänglichen Prozessen bzw. Anwendungen,<br />

bei denen das Messobjekt derart heiß wird,<br />

dass das Laservisier nicht mehr sichtbar ist. Sie ermöglichen<br />

über die gleichzeitige Nutzung des<br />

Video-Moduls und des Doppel-Laservisiers eine<br />

exakte Messfeldmarkierung ab 0,5 mm. Die Geräte<br />

messen von 50° bis 3.000° C. Einstellzeiten ab 1 ms erlauben<br />

eine optimale Einbindung in schnelle Prozesse.<br />

Durch die Messung im kurzen Wellenlängenbereich<br />

von 1,0 µm, 1,6 µm oder 2,3 µm können Fehlmessungen<br />

auf Oberflächen mit geringem oder unbekanntem<br />

Emissionsgrad deutlich reduziert werden.<br />

www.optris.de<br />

Wegband-Sensor für<br />

Messlängen bis 20 m<br />

Mit dem Modell »WB21« stellt Sensorspezialist<br />

ASM einen Wegbandsensor<br />

für Messlängen von 8 bis 20 m bereit,<br />

der eine kompakte Bauweise mit<br />

hohen Sicherheitsstandards vereint.<br />

Fotos: ASM, Optris;<br />

Wie alle »Positape«-Wegband-Sensoren ist das<br />

Modell insbesondere für den Einsatz in mobilen<br />

Arbeitsmaschinen konzipiert. Wegband-Sensoren<br />

sind dort ideal einsetzbar, wo mehrfach<br />

umgelenkt werden muss. Ihr Edelstahlband ist<br />

bei der Führung um viele Umlenkrollen nicht<br />

bruchanfällig und hält Temperaturschwankungen<br />

deutlich besser aus.<br />

Die Produktlinie entspricht<br />

damit den<br />

hohen Sicherheitsanforderungen<br />

im<br />

Kranbau. Das Modell<br />

»WB21« hat<br />

Schutzart IP67 und<br />

verfügt über ein hochwertiges<br />

Kunststoffgehäuse.<br />

Wie die kleineren Wegband-Sensoren bietet er<br />

drei Analog- sowie drei Digitalausgänge (SSI,<br />

CANopen, CAN SAE), eine Linearität von<br />

±0,10% sowie die Option der redundanten<br />

Auslegung. Er eignet sich ideal für den Einbau<br />

in Kränen, Baggern, Gabelstaplern, Hebebühnen<br />

und Hebezeugen aber auch für andere<br />

anspruchsvolle Messaufgaben mit starker<br />

Materialbeanspruchung.<br />

www.asm-sensor.com<br />

Top-<br />

Anbieter<br />

der Sensorik<br />

Seite 46-47


T Technik pur I SCHWERPUNKT »TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

Warum der herstellerübergreifende Kommunikationsstandard<br />

IO-Link enorme Einsparungspotenziale verspricht<br />

Die USB-Schnittstelle<br />

der Sensorik<br />

IO-Link ist kein neuartiges Bussystem, sondern ein vielseitiger<br />

Kommunikationsstandard, der mit der USB-<br />

Schnittstelle im Rechnerumfeld vergleichbar ist. Beides<br />

sind kostengünstige Punkt-zu-Punkt-Verbindungen für<br />

die Signal- und Energieübertragung, die sich nach Plugand-Play-Manier<br />

betreiben lassen. USB hat sich längst als<br />

Standard für den schnellen und kostengünstigen Anschluss<br />

der Computer-Peripherie durchgesetzt. IO-Link ist<br />

gerade dabei, sich eine vergleichbare Rolle als Installationssystem<br />

zum Anschluss von Sensoren, Aktoren, Bedien-<br />

und Anzeigeelementen im Maschinenbau zu erobern.<br />

Querbeet durch alle Branchen unter anderem im<br />

Verpackungsbereich, bei Werkzeugmaschinen sowie in<br />

der Montagetechnik findet man Anwendungsbeispiele.<br />

Der herstellerübergreifende Kommunikationsstandard IO-Link<br />

bietet große Optimierungs- und Kostensenkungspotentiale<br />

im Lebenszyklus von Maschinen und Anlagen. Mobilisiert<br />

werden diese durch eine vereinfachte Installation und Inbetriebnahme,<br />

eine zentrale Parametrierung über die Steuerung und kontinuierliche<br />

Diagnosen, wodurch sich nicht nur die Anlagenverfügbarkeit<br />

deutlich erhöht, sondern auch intelligente Maschinenkonzepte möglich<br />

werden. IO-Link gibt sich dabei als vielseitige Schnittstelle, die<br />

den bidirektionalen Daten- und Signalaustausch einfacher und transparenter<br />

gestaltet. Denn der seriellen Schnittstelle genügt für alle<br />

Übertragungsaufgaben ein gewöhnliches ungeschirmtes, dreiadriges<br />

Standardkabel. Damit entfallen geschirmte oder ungeschirmte<br />

Sonderkabel, Rangierverteiler oder teure Analoginterfaces ebenso<br />

wie zusätzliche Anschaltboxen. Das vereinfacht den gesamten Installationsprozess,<br />

weil die Verkabelung einer Anlage nur noch einen<br />

Bruchteil der zuvor üblichen Zeit in Anspruch nimmt. Von den<br />

Materialkosten ganz zu schweigen. Die Störunempfindlichkeit der<br />

34<br />

AUSTROMATISIERUNG


digitalen IO-Link Schnittstelle trägt zusätzlich dazu<br />

bei, dass Maschinen schneller und unproblematischer<br />

in Betrieb genommen werden können.<br />

Plug-and-Play durch<br />

standardisiertes Übertragungsprotokoll<br />

Der Hersteller Balluff engagiert sich<br />

als Mitglied des Steering Commitees<br />

im IO-Link-Konsortium aktiv um die<br />

Verbreitung des IO-Link-Standards<br />

und bietet ein breites Portfolio für<br />

die IO-Link-Kommunikation, wie<br />

beispielsweise IO-Link-Sensorhubs,<br />

welche bis zu 16 binäre Sensoren<br />

mit einem Schaltausgang oder acht<br />

Sensoren mit Schalt- und Diagnoseausgang<br />

zu einer einzigen seriellen<br />

Verbindung mit einem dreiadrigen<br />

Sensorverbindungskabel verdichten.<br />

und Sensoren übersteigt. Damit entfallen endlich<br />

die Einsatzbarrieren für intelligente parametrierbare<br />

und diagnosefähige Sensoren und Aktoren.<br />

Dies bedeutet: Zusätzlich zu den Basissignalen lassen<br />

sich Steuerbefehle, Parameterwerte und Diagnoseinformationen<br />

wie zum Beispiel die Geräte-<br />

ID des Sensors, eine Verschmutzungswarnung, die<br />

Signalqualität oder auch eine Tastweite erstmals<br />

ohne zusätzlichen Installationsaufwand einfach<br />

mitübertragen. Damit werden wirtschaftlich überzeugende,<br />

durchgängige Anlagenkonzepte möglich,<br />

die dem Anwender ein klares, zeitnahes Bild<br />

vom aktuellen Maschinenzustand und der momentanen<br />

Prozessqualität vermitteln. Fernwartungskonzepte<br />

lassen sich auf Basis dieser Para-<br />

Ehemals proprietäre serielle Schnittstellen werden<br />

durch ein standardisiertes Übertragungsprotokoll<br />

ersetzt, das es erlaubt, Geräte unterschiedlicher<br />

Hersteller in komfortabler Plug-and-Play-Manier<br />

anzuschließen. So können messende Sensoren mit<br />

Analogsignal, serielle Schnittstellen, mehrkanalig<br />

binäre, parametrierbare Sensoren oder Geräte mit<br />

Diagnosefunktionen angebunden werden, ohne<br />

dass der Aufwand für die Signalübertragung die<br />

meter so auf vielfältige Weise leicht umsetzen. Im<br />

Beschaffungskosten der angeschlossenen Aktoren Störungsfall ist Hilfe dann schnell zur Stelle. »


T Technik pur I SCHWERPUNKT »TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

Komfortable Parametrierung<br />

und Diagnose<br />

Beispiel Ventilinselstecker: Einfache<br />

Stecker ersetzen aktorseitig die bisherige<br />

Parallelverdrahtung durch eine schlanke<br />

serielle Verbindung mit IO-Link.<br />

Unten: Bei einem Sensor mit Analogausgang,<br />

einem Schalteingang und zwei<br />

Schaltausgängen entfällt mit IO-Link<br />

die Aufteilung in einzelne geschirmte<br />

und ungeschirmte Leitungen.<br />

prozeduren durch zentrale Parametrierung und<br />

aufwändige Fehlersuche durch transparente<br />

Diagnosekonzepte. Dies gilt auch für den Fall,<br />

dass einmal ein Gerät defekt wird. Unter IO-Link<br />

lässt es sich leicht tauschen, da die Parameter<br />

automatisch ins neue Gerät eingespielt werden<br />

können, was Stillstandzeiten erheblich minimiert.<br />

Selbst dann, wenn mehrheitlich klassische Binärsensoren<br />

im Einsatz sind, wirkt IO-Link als Installationssystem<br />

kostensenkend. Spezielle IO-Link-<br />

Sensor-Hubs verdichten bis zu 16 binäre Sensoren<br />

mit einem Schaltausgang oder acht Sensoren<br />

mit Schalt- und Diagnoseausgang (z.B.<br />

Desina) zu einer einzigen seriellen IO-Link-Verbindung,<br />

anschließbar mit einem konventionellen<br />

dreiadrigen Sensorverbindungskabel. Klemmenkästen<br />

und Reihenklemmen entfallen<br />

einschließlich der für die Elektroinstallation erforderlichen<br />

Arbeitszeit.<br />

Ausblick<br />

Mit IO-Link gehören aufwändige Einstell- und<br />

Umrüstprozeduren von Aktoren und Sensoren<br />

vor Ort der Vergangenheit an. Eine Parametrierung<br />

beispielsweise für einen Rezepturwechsel<br />

erfolgt in Sekunden, der Anwender kann die<br />

zentral hinterlegten Parameterdaten auf vielfältige<br />

Weise über IO-Link auf die Aktoren und<br />

Sensoren im Feld herunterladen. Ohne jedes Mal<br />

über Zusatzwerkzeuge auf das Device zugreifen<br />

zu müssen, lassen sich diese Informationen jederzeit<br />

darstellen, verändern, auslesen oder in<br />

das Device herunterschreiben. Durch den Wechsel<br />

von der analogen zur digitalen Datenübertragung<br />

steigt die Prozessqualität deutlich.<br />

Sicheres Nachregeln und somit ein optimaler Anlagenbetrieb<br />

sind gewährleistet, da die Datenüberwachung<br />

wie etwa bei der Aufrechterhaltung<br />

eines eingestellten Füllstandes kontinuierlich<br />

erfolgt. Das versetzt Maschinen- oder Anlagenbetreiber<br />

in die Lage, schnell und flexibel<br />

auf sich ändernde Markt- und Produktionsanforderungen<br />

zu reagieren. Interessant ist das auch,<br />

wenn variantenreiche Produkte zu produzieren<br />

sind, die einen häufigen Formwechsel erfordern.<br />

Hier erleichtert IO-Link die Inbetriebnahme der<br />

Anlage, denn ein Blick in den Sensor genügt, um<br />

mögliche Fehler, Störfelder, einen falschen<br />

Schaltabstand oder eine verschmutzte Optik sicher<br />

zu erkennen. Mit entsprechenden Sensoren<br />

lässt sich so sogar ein aktives Fehlermanagement<br />

aufbauen. Die Anlage meldet sich von selbst und<br />

gibt eine Warnung, wenn der Schaltpunkt eines<br />

Sensors driftet. IO-Link ersetzt Komplexität<br />

durch Standardisierung, zeitraubende Einstell-<br />

IO-Link sorgt für Bewegung auf den letzten Metern<br />

in der Automatisierung. Über den intelligenten<br />

Kommunikationsstandard lassen sich<br />

Sensoren an Maschinen, Verpackungsanlagen<br />

oder Abfüllautomaten schnell und sicher anschließen.<br />

Darüber hinaus sind neue Automatisierungskonzepte<br />

möglich. Einfach steckbare<br />

Verbindungen und kostengünstige Dreidrahtleitungen<br />

statt aufwändig zu verdrahtender Multipolkabel,<br />

automatische Parametrierung von<br />

Sensoren und Aktoren statt manueller Eingabe,<br />

eine gleichbleibende Prozessqualität und die<br />

Möglichkeit des Ferneinblicks in die Maschine –<br />

all das sind die Hauptargumente für<br />

Anwender, sich für IO-Link zu entscheiden.<br />

(r.PA./TR)<br />

INFOLINKs: www.io-link.com I<br />

www.balluff.at<br />

Top-<br />

Anbieter<br />

der Sensorik<br />

Seite 46-47<br />

Fotos: Balluff;<br />

36<br />

AUSTROMATISIERUNG


I PRODUKTNEUHEITEN<br />

Top-<br />

Anbieter<br />

der Sensorik<br />

Seite 46-47<br />

Kompakte Encoder<br />

Die programmierbaren Absolut-<br />

Encoder »AHS/AHM36« von Sick<br />

warten mit vielfältigen mechanischen<br />

Schnittstellen sowie<br />

wahlweise SSI- oder CANopen-<br />

Kommunikation auf.<br />

Die kompakten Encoder stehen als Singleturn-Version<br />

»AHS36« wie auch Multiturn-Ausführung »AHM36«<br />

zur Verfügung. Ihren Einsatz finden sie bei der<br />

Messung von Absolutpositionen, beispielsweise in Industrie-<br />

und Spezialfahrzeugen, in Verpackungsmaschinen,<br />

in der Logistik, im Maschinenbau sowie in<br />

der Medizintechnik. Auf diese Vielseitigkeit ist die<br />

Produktfamilie bestens vorbereitet. Als mechanische<br />

Schnittstellen stehen wahlweise Aufsteckhohlwellen<br />

sowie Klemm- oder Servoflansche zur Verfügung –<br />

alle mit einer großen Anzahl an Wellendurchmessern.<br />

Das eröffnet hohe Flexibilität bei der Gestaltung der<br />

mechanischen Anbindung. Der Anschlussstecker bzw.<br />

der Leitungsabgang sind drehbar – das Kabel kann so<br />

auch in beengten Einbausituationen optimal verlegt<br />

werden. Gleichzeitig reduziert sich beim Maschinenbauer<br />

die Anzahl von Encodervarianten für unterschiedliche<br />

Einbausituationen. www.sick.at<br />

Akustisch<br />

Drehmomente<br />

messen<br />

Unter dem Namen »TorqSense« bringt<br />

der deutsche Messtechnikspezialist<br />

Althen eine Aufnehmerreihe für<br />

die Messung des Drehmoments an<br />

Motoren, Achsen oder anderen rotierenden<br />

Anwendungen auf den Markt.<br />

Fotos:Althen, Sick;<br />

Die »TorqSense«-Technologie beruht auf Patenten<br />

des britischen Herstellers Sensor Technology,<br />

der in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz exklusiv von Althen vertrieben wird.<br />

Die Sensorik besteht aus einem Messelement<br />

für die Erfassung von akustischen Oberflächenwellen.<br />

Dazu wird ein Keramiksubstrat mit einer<br />

definierten Frequenz zum Schwingen angeregt.<br />

Die Änderung des Drehmoments bewirkt<br />

eine Änderung der Frequenz, die sehr präzise<br />

ausgewertet werden kann. Das Ausgangssignal<br />

(wahlweise Spannung, Strom, RS232 oder USB)<br />

wird berührungslos von der rotierenden Messwelle<br />

übermittelt. Die aufwendige Montage<br />

von Dehnmessstreifen am rotierenden Teil, wie<br />

es ansonsten für solche Anwendungen notwendig<br />

ist, entfällt. Das Signalrauschen fällt deutlich<br />

kleiner als bei DMS-Sensoren aus. »TorqSense«<br />

erreicht eine Genauigkeit von bis zu 0,25%<br />

und eine Auflösung von 0,02%. Es können<br />

Messbereiche zwischen 1 Nm und 13.000 Nm<br />

spezifiziert werden, wobei die maximale Rotationsgeschwindigkeit<br />

zwischen 6.000 und<br />

30.000 Umdrehungen pro Minute liegen kann.<br />

Der Sensor kann mit Spannungen von 12 bis<br />

32VDC betrieben werden und hat eine mechanische<br />

Überlastsicherheit von 300%. Zur Überwachung<br />

und Aufzeichnung der Messdaten bietet<br />

der Hersteller die Software »TorqView« an.<br />

www.althen.de<br />

AUSTROMATISIERUNG


T Technik pur I SCHWERPUNKT »TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

Mehr Flexibilität, Komfort und Sicherheit<br />

verspricht Baumer für seine neuen optischen<br />

Sensoren der »NextGen«-Serie<br />

»O500« und »O300«, die jeweils drei<br />

Sensortypen umfassen: ein Lichttaster<br />

mit Hintergrundausblendung, eine Lichtschranke<br />

ohne Reflektor und eine Reflexions-Lichtschranke<br />

auch für spiegelnde<br />

Oberflächen. Während sich die kleinen<br />

»O300«-Optosensoren besonders für Anlagen<br />

mit sehr beengten Platzverhältnissen<br />

eignen, zeichnen sich die »O500«-Geräte<br />

bei Anwendungen aus, die eine größere<br />

Reichweite erfordern. Von Stefan Diepenbrock<br />

Neue Optosensoren<br />

vereinen einheitliche<br />

Gehäuseform und<br />

praktische Funktionalitäten<br />

Brüderpaar<br />

mit gleichen Genen<br />

Ein mögliches Einsatzgebiet für<br />

den »O500«: Objekterkennung<br />

und Positionierung in Handling<br />

und Automatisierung.<br />

Bei der Entwicklung der »NextGen«-Sensoren<br />

hatte Baumer vor allem die Optimierung<br />

der Gesamtbetriebskosten bei<br />

gleichzeitiger maximaler Leistung, Sicherheit und<br />

Komfort im Blick. Der Grundgedanke ist eine wirtschaftliche<br />

Unterstützung über die gesamte Phase<br />

von der Planung bis zur Wartung einer Anlage.<br />

Dafür sorgt unter anderem das »OneBox Design«<br />

der Serie. Die Gehäuseform der Sensoren ist nicht<br />

nur neu, sondern bei allen Sensortypen identisch.<br />

Innerhalb der Serie besitzen sämtliche Sensorprinzipien<br />

und -technologien die gleichen kompakten<br />

Abmessungen, Durchgangsbohrungen und Bedienelemente.<br />

Das erleichtert die Planung und bedeutet<br />

zusätzliche Flexibilität für den Maschinenund<br />

Anlagenbauer. Denn Sensorprinzip und Lichtquelle<br />

müssen somit nicht bereits in der Planungsphase,<br />

sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt<br />

festgelegt werden. Unterstützt wird die Flexibilität<br />

durch das beachtliche Leistungspotenzial der<br />

Sensoren, die, gemessen an ihrer Baugröße, die<br />

größten Tast- und Reichweiten besitzen. Je nach<br />

Einsatzzweck des Sensors kann danach der entsprechende<br />

Typ ausgewählt werden. Und auch bei<br />

der Lichtquelle selbst gibt es mehrere Lösungen<br />

zur Auswahl: Ein Lichtfleck per Standard-LED eignet<br />

sich für die Objekterkennung in der Teilzuführung.<br />

Deutlich kleiner, homogener und schärfer ist<br />

die »Pin Point«-LED von Baumer, die vor allem für<br />

die Positionierung und das Erkennen kleiner Teile<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Bequeme Installation<br />

Mehr Komfort bieten die Sensoren auch bei<br />

Montage und Justierung. Um hier den zeitlichen<br />

38<br />

AUSTROMATISIERUNG


Aufwand auf ein Minimum zu reduzieren, hat<br />

Baumer »qTarget« entwickelt. Dadurch ist der<br />

Lichtstrahl des Sensors per Design auf die Befestigungslöcher<br />

ausgerichtet. Damit ist sichergestellt,<br />

dass die einzelnen Bauteiltoleranzen aufgehoben<br />

werden und dass der Lichtstrahl über<br />

die gesamte Sensorserie mit gleichbleibender<br />

Genauigkeit ausgerichtet ist. Für die Inbetriebnahme<br />

sind die Sensoren mit dem neuen<br />

»qTeach« ausgestattet – ein komfortables und<br />

verschleißfreies Teach-Verfahren. Anstelle der<br />

bisherigen Methode per Knopfdruck genügt<br />

zum Einlernen der »NextGen«-Sensoren die Berührung<br />

des geschlossenen Gehäuses mit einem<br />

beliebigen ferromagnetischen Werkzeug, z.B.<br />

einem Schraubendreher. Eine blaue LED führt<br />

durch den einfachen Teach-Ablauf und gibt ein<br />

deutliches optisches Feedback. Um Fehlmani -<br />

pulationen zu vermeiden, verriegelt sich der<br />

»qTeach« nach fünf Minuten selbstständig.<br />

Mit »qTeach« führt Baumer ein komfortables<br />

und verschleißfreies Teach-Verfahren ein. Dabei<br />

reicht eine Berührung des geschlossenen Gehäuses<br />

mit einem beliebigen ferromagnetischen<br />

Werkzeug, z.B. einem Schraubendreher.<br />

Fotos: Baumer;<br />

Bewährte Lichtschranke<br />

in neuem »Gewand«<br />

In den einzelnen Sensortypen hat Baumer sein<br />

jahreslanges Know-how in der Optosensorik einfliessen<br />

lassen und technologisch auf den neusten<br />

Stand gebracht. Auch die bewährte »SmartReflect«<br />

– die Lichtschranke ohne Reflektor – gibt es jetzt<br />

als Bestandteil der Serien »O500« und »O300«. Sie<br />

vereint die Vorteile beider Sensortypen. Die phy -<br />

sische Unterbrechung des Lichtstrahls einer Lichtschranke<br />

durch ein Objekt ist die sicherste Art der<br />

Objektdetektion im Bereich der optoelektronischen<br />

Sensoren. Mit »SmartReflect« ist dieses Prinzip<br />

noch weiter entwickelt worden, so dass die<br />

Lichtschranke keinen zusätzlichen Reflektor benötigt.<br />

Der Lichtstrahl wird zwischen dem Sensor<br />

und z.B. einem Maschinenteil aufgebaut. Ein Objekt<br />

unterbricht den Lichtstrahl und lässt den Sensor<br />

schalten. Voraussetzung ist lediglich, dass sich<br />

ein Hintergrund, wie z.B. ein beliebiges Maschinenteil,<br />

im Erfassungsbereich des Sensors befindet.<br />

So wird der separate Reflektor überflüssig und<br />

eine häufige Schwachstelle behoben. Durch den<br />

nicht notwendigen Reflektor benötigt man weniger<br />

Platz und auch der Aufwand etwa für die Reinigung<br />

des Reflektors entfällt. Weiters bietet Baumer<br />

einen Lichttaster mit Hintergrundausblendung<br />

an, der extrem farbunabhängig und zuverlässig<br />

arbeitet. Er ist mit der neuen entwickelten<br />

»Aline«-Technologie ausgestattet, ein leistungsstarker<br />

CMOS-Opto-ASIC, der für schnelle und temperaturstabile<br />

Sensoren mit hoher Fremdlichtsicherheit<br />

sorgt. Abgerundet wird die Serie durch eine<br />

Reflexions-Lichtschranke, die etwa auch für spiegelnde<br />

Oberflächen eingesetzt werden<br />

(TR)<br />

kann.<br />

Zum Autor: Stefan Diepenbrock<br />

ist Manager Public Relations<br />

bei Baumer in Deutschland.<br />

INFOLINK: www.baumer.com<br />

Top-<br />

Anbieter<br />

der Sensorik<br />

Seite 46-47<br />

AUSTROMATISIERUNG


T Technik pur I SCHWERPUNKT »TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

Warum die neue Norm ISO 14119<br />

auch die Sicherheitssensoren betrifft<br />

Normgerecht<br />

verriegeln<br />

Die Norm ISO 14119 definiert Leitsätze für<br />

die Gestaltung und Auswahl von Schutztürsystemen<br />

und ersetzt – mit einer 18-monatigen<br />

Übergangsfrist – seit Herbst vergangenen<br />

Jahres auch hierzulande alle nationalen<br />

Normen zu diesem Thema, wie zum Beispiel<br />

die EN 1088. Die ISO 14119 klassifiziert<br />

erstmals unterschiedliche Verriegelungseinrichtungen.<br />

Maschinenbauern bietet die<br />

Norm den Vorteil, dass unterschiedliche Verriegelungseinrichtungen<br />

konkreter und genauer<br />

unterschieden werden und die Anforderungen<br />

für den Einsatz des jeweiligen Sensors<br />

deutlicher beschrieben sind. Pilz-Produkte<br />

sind bereits konform zur neuen Norm.<br />

In der ISO 14119 werden unterschiedliche Verriegelungseinrichtungen<br />

klassifiziert. Die Klassifikation<br />

unterscheidet vier Bauarten, für die im Anhang<br />

zur jeweiligen Bauart Beispiele aufgeführt sind. Zu<br />

den Bauarten 1 und 2 gehören die mechanischen<br />

Verriegelungseinrichtungen. Beispiel für Bauart 1<br />

sind uncodierte Scharnierschalter. Codierte mechanische<br />

Schalter dagegen gehören zur Bauart 2. Die ISO<br />

14119 definiert die Codierung anhand des Betätigers:<br />

Ein codierter Betätiger ist ein speziell gestaltetes<br />

Betätigungselement, das zu einem zugewiesenen<br />

Schalter gehört. Dadurch lassen sich auch berührungslose<br />

wirkende Verriegelungseinrichtungen<br />

leicht zuordnen. Zur Bauart 3 zählen beispielsweise<br />

induktive Sensoren, die auf geeignete Metalle auslösen<br />

und damit uncodiert sind, zur Bauart 4 dagegen<br />

gehören codierte magnetische oder Sensoren<br />

mit RFID-Technologie. Um diese genauer zu unterscheiden,<br />

teilt die Norm codierte Geräte zusätzlich in<br />

ihre Codierungsstufen niedrig, mittel und hoch ein.<br />

Für die Codierungsstufen ist die Anzahl der verfügbaren<br />

Codierungsmöglichkeiten entscheidend: Eine<br />

bis neun Möglichkeiten entspricht niedrig, bis 1.000<br />

mittel und über 1.000 Möglichkeiten hoch. Auch definiert<br />

die neue Norm über die grundlegenden Anforderungen<br />

an Produkte von Verriegelungseinrichtungen.<br />

Dadurch lassen sich Angebote leichter vergleichen,<br />

auch wenn sich Produkte gleicher Bauart<br />

in ihren konstruktiven, elektrischen und mechanischen<br />

Merkmalen unterscheiden.<br />

Erhöhter Manipulationsschutz<br />

Das Thema Konstruktionen, die Manipulation verringern,<br />

ist zentraler Punkt der neuen Norm. Die<br />

ISO 14119 fordert dazu auf, den „Anreiz auf Umgehen“<br />

bei jeder betroffenen Verriegelungseinrichtung<br />

zu überprüfen, hierzu stellt die Norm auch Ent-<br />

40<br />

AUSTROMATISIERUNG


AUSTROMATISIERUNG<br />

scheidungshilfen zur Verfügung. Dabei greift sie die<br />

Klassifikation der Verriegelungseinrichtungen in Bauarten<br />

auf und schreibt bestimmte Maßnahmen je Bauart<br />

vor. Für mechanische, uncodierte und berührungslose<br />

Verriegelungseinrichtungen mit niedriger Codierung,<br />

Bauart 2 und 4, wird die Verwendung nicht lösbarer Befestigungen<br />

vorgeschrieben – zum Beispiel Einwegschrauben.<br />

Auch die Anbringung des Sensors außerhalb<br />

der Reichweite des Bedieners, in versteckter Position<br />

oder die Absperrung bzw. Abschirmung gehören<br />

dazu. Nur für hoch codierte Geräte, die zum Beispiel<br />

mit RFID-Technologie ausgestattet sind, kann der Betätiger<br />

weitestgehend beliebig montiert werden, sofern<br />

dieser nicht mit einfachen Mitteln lösbar ist.<br />

Verriegelungen mit Zuhaltung<br />

In der ISO 14119 werden allgemeine Auswahlkriterien<br />

und zu beachtende Umweltbedingungen der Verrieglungseinrichtungen<br />

vorgegeben. Generell soll eine Zuhaltung<br />

eingesetzt werden, falls die Nachlaufzeit des<br />

Gesamtsystems größer als die Zugangs- bzw. Zugriffszeit<br />

ist. Im Vergleich zur EN 1088 sind in der ISO 14119<br />

Anforderungen zur Hilfs-, Flucht- und Not-Entsperrung<br />

formuliert. Insbesondere bei unübersichtlichen Schutzbereichen<br />

ist die Gefahr eines Einschlusses von Personen<br />

erhöht. Hier kommt der Hilfs- und Fluchtentriegelung<br />

eine elementare Bedeutung für die Sicherheit des<br />

Personals zu. Durch Schutztürsysteme, die die Hilfsund/oder<br />

Fluchtentriegelung bereits integrieren, lassen<br />

sich die Norm-Anforderungen einfach realisieren.<br />

Oben: Berührungslos wirkende<br />

un codierte Sensoren, wie induktive<br />

Sensoren, gehören zur Bauart 3.<br />

Diese besitzen eine hohe<br />

Lebensdauer, müssen aber gegen<br />

Manipulation geschützt werden.<br />

Rechts: Für die Türüberwachung mit<br />

Fluchtentriegelung ohne Zuhaltung<br />

eignen sich Sicherheitsriegel inklusive<br />

Schalter mit nicht lösbaren Befestigungen<br />

für den Betätiger. Bediener<br />

innerhalb der Schutzräume können<br />

mit der Fluchtentriegelung den<br />

Bereich eigenständig verlassen.<br />

Sensorik sicher steuern<br />

Fotos: Pilz, Fotolia;<br />

Elektromagnetische Verriegelungen<br />

werden neu in der ISO 14119 aufgeführt.<br />

Diese beschreibt die Prinzipien<br />

und definiert auch die Anforderungen<br />

an Produkte für solche Verriegelungen.<br />

Top-<br />

Anbieter<br />

der Sensorik<br />

Seite 46-47<br />

Da für die Betrachtung einer Sicherheitsfunktion<br />

die Auswertung der Signale in der Steuerung sehr<br />

wichtig ist, geht die ISO 14119 speziell auf Anforderungen<br />

an Steuerungen ein. Insbesondere die<br />

Vermeidung, Bewertung und der Ausschluss von<br />

Fehlern der unterschiedlichen Schutzeinrichtungen<br />

stehen im Mittelpunkt. Übergeordnet muss die DIN<br />

EN ISO 13849-1 und -2 beachtet werden. Zusätzlich<br />

verweist die neue Norm auf ein noch nicht veröffentlichtes<br />

technisches Dokument, in dem die Verschaltung<br />

von Schutzeinrichtungen in Reihe behandelt<br />

wird. Die in der ISO 14119 geforderten Maßnahmen<br />

bei der Reihenschaltung von Verriegelungseinrichtungen<br />

können schon heute beispielsweise<br />

durch Verwendung von dezentralen Modulen<br />

und magnetische Sicherheitsschalter realisiert<br />

werden – bis zum Performance Level PL e.<br />

Verriegelungen richtig bewerten<br />

Gemäß der Maschinenrichtlinie müssen die Risiken<br />

ermittelt und eingeschätzt werden, Sicherheitskenndaten<br />

aller ausgewählten, an der Verriegelung beteiligten<br />

Produkte aus den Datenblättern entnommen<br />

und diese mit einem Berechnungstool verifiziert<br />

werden. Darüber hinaus schreibt die ISO 14119<br />

vor, dass Anwender die Eignung der Verriegelungseinrichtung<br />

prüfen müssen. Im Anhang H wird ein<br />

Leitfaden für die geforderte Einschätzung der Umgehungsmöglichkeiten<br />

einer Verriegelungseinrichtung<br />

unter Berücksichtigung der verschiedenen<br />

(r.PA./TR)<br />

Betriebsarten zur Verfügung gestellt.<br />

INFOLINK: www.pilz.at<br />

41


T Technik pur I SCHWERPUNKT »TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

Berührungslose<br />

Sicherheit<br />

Wie moderne Sensorik<br />

zu wirtschaftlichen<br />

Sicherheitslösungen<br />

wesentlich beiträgt<br />

Ob es um berührungslos wirkende, optoelektronische Schutzeinrichtungen,<br />

um sichere taktile Geräte wie Not-Halt-Taster,<br />

um sicherheitsgerichtete Rotativsensorik oder um sichere Auswerte-<br />

und Steuerungstechnik geht – auf allen Gebieten sorgen<br />

Innovationen dafür, dass der ehemalige Gegensatz zwischen<br />

Maschinensicherheit und Maschinenproduktivität längst nicht<br />

mehr gilt. Die Integration automatisierungstechnischer Zusatzfunktionalitäten<br />

ist in erheblichem Maß für dieses Zusammenwachsen<br />

von Automatisierung und Sicherheit verantwortlich –<br />

und damit auch für die wirtschaftlichen Vorteile, die sich für die<br />

Maschinenbauer und deren Kunden daraus ergeben. Der<br />

Hersteller Pepperl+Fuchs praktiziert diese Funktionsintegration<br />

u.a. bei sicheren Lichtvorhängen, Lichtgittern und Lichtschranken.<br />

Bereichsüberwachung, Zutrittsabsicherung,<br />

Eingreifschutz – diese Aufgaben<br />

übernehmen berührungslos wirkenden<br />

Schutzeinrichtungen wie Sicherheits-Lichtvorhänge,<br />

Sicherheits-Lichtgitter und Sicherheits-<br />

Lichtschranken. Die Sicherheits-Lichtvorhänge<br />

der Serie »SLC« von Pepperl+Fuchs bieten abgestufte<br />

Auflösungen von 14 bis 90 mm, Reichweiten<br />

von 0,2 bis 15 m und Schutzfeldhöhen<br />

von 150 bis 1.800 mm. Sie erfüllen die Anforderungen<br />

an optoelektronische Schutzeinrichtungen<br />

gemäß IEC 61496, Typ 4, sind kaskadierbar<br />

und nach ATEX für den Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen der Zone 2 –<br />

optional auch Zone 22 – zugelassen. Mutingfunktionen<br />

zum automatischen Transport von<br />

Gütern in abgesicherte Bereiche hinein oder<br />

aus ihnen heraus können über die selbstüber-<br />

42<br />

AUSTROMATISIERUNG


AUSTROMATISIERUNG<br />

Alone-Lösung einsetzbar. Die Halbleiterausgänge<br />

können somit ohne weiteren Aufwand<br />

mit der Steuertechnik einer Maschine oder<br />

Anlage verbunden werden. Diese übernimmt<br />

heute häufig auch Funktionen wie Muting<br />

oder Override. Zum Lösen solcher Aufgaben<br />

eignet sich die »SafeBox SB4«. Für die einfache<br />

mechanische Integration in eine Maschine hat<br />

Pepperl+Fuchs ein spezielles Schnellhalter -<br />

system entwickelt. In diesem lassen sich die<br />

Lichtvorhänge mit ihren schmalen Schwalbenschwanzführungen<br />

über drei Seiten einfach<br />

und zuverlässig arretieren.<br />

Robuste Gehäusetechnik,<br />

Reichweiten bis 65 m, Verfügbarkeit<br />

als Zwei, Drei- und<br />

Vier-Strahlsysteme sowie die<br />

Einstufung gemäß IEC 61496,<br />

Typ 4 zeichnen die Lichtgitter<br />

von Pepperl+Fuchs aus.<br />

wachenden Auswertegeräte der Baureihe<br />

»SafeBox« von Pepperl+Fuchs eingerichtet<br />

werden. Ein sehr schlankes, integrationsfreundliches<br />

Design, verbunden mit einer integrierten<br />

Auswertung, bieten die Sicherheits-<br />

Lichtvorhänge der Serien »SLCS« und »SLCT«.<br />

Der «SLCT« erfüllt IEC 61469, Typ 2, Performance<br />

Level PL c, Kat. 3 nach EN ISO 13849-1<br />

sowie SIL2 nach IEC 61508; der selbsttestende<br />

»SLCS« entspricht Typ 4 und erreicht mit SIL3,<br />

PL e und Kat. 4 das höchstmögliche Schutzniveau,<br />

das sich aus einer maschinenbezogenen<br />

Risikobetrachtung ergeben kann. Als Auflösungen<br />

stehen 14 mm für den Fingerschutz,<br />

30 mm für den Handschutz sowie 60 mm und<br />

90 mm für die Detektion größerer Gliedmaßen<br />

oder Objekte zur Verfügung. Die maximale<br />

Schutzfeldhöhe für Fingerapplikationen<br />

liegt bei 1.200 mm, für Handschutzapplikationen<br />

bei 2.400 mm – jeweils abstufbar in<br />

100-mm-Schritten. Mit den größeren Auflösungen<br />

können in 300 mm-Schritten Schutzfeldhöhen<br />

bis 2.400 mm realisiert werden.<br />

Diese Flexibilität ermöglicht es, für jede Applikation<br />

die passende Lichtgitter-Lösung zu<br />

konfigurieren. Hinzu kommt, dass sich beispielsweise<br />

für den Handschutz jeweils zwei<br />

Lichtvorhänge Top-on-Top montieren lassen,<br />

wodurch zwei getrennt schaltende Bereiche<br />

ohne Blindzone entstehen. Beide Serien sind<br />

dank der integrierten Auswertung als Stand-<br />

Sicherheits-Lichtgitter<br />

Speziell für die flexible und wirtschaftliche<br />

Gestaltung berührungsloser Zutrittsabsicherungen<br />

und Bereichsüberwachungen eignen<br />

sich die Sicherheits-Lichtgitter der Serien<br />

»SLP«, »SLPC« und »SLPCM«. Robuste Gehäusetechnik,<br />

Reichweiten bis 65 m, Verfügbarkeit<br />

als Zwei, Drei- und Vier-Strahlsysteme sowie<br />

die Einstufung gemäß IEC 61496, Typ 4<br />

zeichnen alle diese Sensoren aus. Während<br />

sich »SLP« auf die Grundfunktionalität Safety<br />

konzentriert und Mutingfunktionen per<br />

»SafeBox« ermöglicht, überzeugen die anderen<br />

beiden Lichtgitter-Serien durch zusätzlich<br />

integrierte Ausstattungsmerkmale. Besonders<br />

interessant für Anwendungen im Umfeld<br />

automatisierter Fördersysteme ist die Option, »


T Technik pur I SCHWERPUNKT »TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

direkt im Sicherheits-Lichtgitter paralleles<br />

oder sequentielles Muting mit Zeit- und<br />

Schutzstrahlbegrenzung einzurichten. Dadurch<br />

ist es möglich, ohne das Ansprechen<br />

der Sicherheitseinrichtung Güter in Gefahrenbereiche<br />

hinein und aus ihnen heraus zu<br />

transportieren. Applikationstechnisch konsequent<br />

ist in diesem Zusammenhang, dass das<br />

Lichtgitter über einen integrierten Anschluss<br />

für den vorgeschriebenen Muting-Leucht -<br />

melder verfügt.<br />

Sicherheits-Lichtschranken<br />

Die Sicherheits-Lichtschranken der Serien »SL«<br />

und »SLA« runden das Portfolio berührungslos<br />

wirkender Schutzeinrichtungen von Pepperl+Fuchs<br />

ab. Unterschiedliche Reichweiten<br />

von 0,2 bis 65 m, Gehäuseausführungen in<br />

Metall, Aluminium und Kunststoff und verschiedene<br />

elektrische Anschlussoptionen<br />

decken vielfältige Aufgabenstellungen und<br />

Randbedingungen ab. In Verbindung mit dem<br />

Sicherheits-Auswertegerät »SafeBox« erfüllen<br />

Safety-Konfigurationen mit »SLA«-Lichtschranken<br />

höchste Schutzanforderungen.<br />

Modulare Auswertetechnik<br />

Insbesondere für die letztgenannten Lichtschranken<br />

wurden die Schaltgeräte »SC2« gemäß<br />

IEC 61496, Typ 2, und »SC4« gemäß Typ 4<br />

nischen Schutzeinrichtungen, Sicherheitsschaltern,<br />

Schaltleisten und anderen, ein- und<br />

zweikanaligen Sicherheitskomponenten einer<br />

Maschinenabsicherung an ein einziges Auswertegerät.<br />

Die »SafeBox« ist durch ihr Baukastenprinzip<br />

flexibel konfigurierbar. Die Basis jeder<br />

Auswertelösung bildet ein robustes Chassis mit<br />

Backplane für Einschubbaugruppen, das zwei<br />

bis acht Module mit insgesamt bis zu 32 Eingängen<br />

aufnehmen kann. Die Backplane dient<br />

zur mechanischen und elektrischen Verbindung<br />

und ist für die Spannungsversorgung der einzelnen<br />

Module verantwortlich. Zu den verfügbaren<br />

Safety-Baugruppen gehören OSSD-<br />

Module (output signal switching device), vierkanalige<br />

CPU-Module, Eingangsmodule für vier<br />

oder sechs Kanäle, Muting- sowie E-Stop-<br />

Module. Alle Einstellungen erfolgen softwarelos<br />

über Dip-Schalter direkt an den Modulen. Je<br />

nach Konfiguration unterstützen die nach<br />

IEC 61496-1 und EN 61508, SIL3, zugelassenen<br />

»SafeBox«-Auswertegeräte Funktionen wie<br />

z.B. Not-Halt, Override, Muting oder Anlaufbzw.<br />

Wiederanlaufsperre.<br />

Sicherheitsgerichtete<br />

Kommunikation via AS-i<br />

Die intelligente Kombination<br />

verschiedener Sicherheitseinrichtungen<br />

bringt den Erfolg<br />

und führen dazu, dass der seinerzeitige<br />

Gegensatz zwischen<br />

Maschinensicherheit und<br />

Maschinenproduktivität<br />

längst nicht mehr gilt.<br />

entwickelt. Zusammen mit einer bzw. mit zwei<br />

sicheren Einweg-Lichtschranken bilden sie ein<br />

zertifiziertes Schutzsystem mit zwei Relaisausgängen.<br />

Individuell einstell- und änderbare Betriebsarten<br />

wie Relaismonitor und Anlauf- bzw.<br />

Wiederanlaufsperre gewährleisten die Erfüllung<br />

der geforderten Aufgaben. Modultechnologie<br />

nach dem Plug-in-Prinzip bieten die Sicherheits-Auswertegeräte<br />

der Serie »SafeBox<br />

SB4«. Sie ermöglichen den Anschluss von optoelektronischen<br />

Sicherheits-Sensoren, mecha-<br />

Mit AS-Interface Safety at Work treibt<br />

Pepperl+Fuchs seit vielen Jahren maßgeblich<br />

einen Standard für die sicherheitsgerichtete<br />

Feldbus-Kommunikation voran, mit dem Aktoren<br />

und Sensoren über ein ungeschirmtes,<br />

zweiadriges Flachbandkabel in Reihe verkabelt<br />

und über ein zentrales Master-Modul<br />

seriell angesteuert und abgefragt werden<br />

können. Neben der Energieversorgung für die<br />

angeschlossenen Komponenten und der Kommunikation<br />

binärer und analoger Daten können<br />

mit AS-Interface Safety at Work auch<br />

sichere Signale übertragen werden. Die Vorteile<br />

des Safety-Bussystems: Weniger Aufwand<br />

durch Vermeidung von Parallelverkabelung,<br />

Topologiefreiheit, Abbildung von Logik- und<br />

Timerfunktionen per Software, Verzicht auf<br />

sichere SPS, selbstständige Adressierung neuer<br />

oder ausgetauschter Geräte und umfangreiche<br />

(r.PA./TR)<br />

Diagnosemöglichkeiten.<br />

INFOLINK: www.pepperl-fuchs.at<br />

Fotos: Pepperl+Fuchs, Fotolia;<br />

44<br />

AUSTROMATISIERUNG


I POINTIERT SERVIERT<br />

Stark bewölkt<br />

Die Tante Burgel mit der Urgel, die einst vom seligen<br />

Ludwig Hirsch besungen wurde, ist mittlerweile schon<br />

steinalt. Klar, dass ihr Gedächtnis nicht mehr wunschgemäß<br />

funktioniert. Doch über die zunehmende Demenz<br />

macht sich Tante Burgel keine Sorgen, denn<br />

ihre Gedächtnislücken füllt sie – man lese und staune<br />

– mit Hilfe des Cloud Computings auf. Und das funktioniert<br />

so: Immer wenn ihr Erinnerungsvermögen<br />

aussetzt, ruft sie ihren längst verstorbenen Gatten an,<br />

der nach seinem Ableben vom Petrus eine Ewigkeitswohnung<br />

auf Wolke sieben erhielt. Der Anruf erfolgt<br />

natürlich nicht im telekommunikativen, sondern<br />

im biblischen Sinn. Der Onkel – wie er zu<br />

Lebzeiten hieß, weiß heute keiner mehr – war ein<br />

wahres Gedächtnisgenie, und diese Fähigkeit hat er<br />

in die ewigen Jagdgründen hinübergerettet. Und<br />

sollte er einmal etwas nicht wissen, schickt er eine Anfrage<br />

an den Allwissenden, der einige Stockwerke<br />

über seiner Wolke thront. Tante Burgels Cloud Computing<br />

lässt manchmal zu wünschen übrig. So versagt<br />

beispielsweise der Dienst bei wolkenlosem oder bedecktem<br />

Himmel. Das macht aber gar nichts, denn<br />

dann macht die Burgel-Tant ein Nickerchen oder<br />

spielt auf ihrer Urgel, bis sich wieder leichte bis<br />

mäßige Bewölkung einstellt.<br />

In der Informationstechnologie sieht man Cloud Computing<br />

etwas differenzierter, obwohl gewisse Ähnlichkeiten<br />

mit Tante Burgels System unverkennbar<br />

sind: Hier geht es um die <strong>Verlag</strong>erung von Daten, Programmen,<br />

Rechenkapazität und IT-Infrastruktur ins<br />

Internet. Digitalisierte Fotos, Videos aber auch<br />

Dokumente werden demnach nicht mehr auf dem<br />

Heim- oder Firmen-Rechner geparkt, sondern befinden<br />

sich bei einem Dienstleister im Worldwideweb. Sozusagen<br />

in einer Wolke, weil für den Anwender »vernebelt«.<br />

Ist ja herrlich, nie mehr Anwendungen<br />

installieren und aktualisieren, nie mehr Dateien hin<br />

und her kopieren und sich um Backups kümmern müssen,<br />

keine Gedanken um Viren, Würmer und Trojaner<br />

verschwenden, jederzeit von überall her auf die aktuellen<br />

Dokumente zugreifen können. Doch wie Tante<br />

Burgels Wolkenzugriff seine Schwächen hat ist auch<br />

Cloud Computing in der IT alles andere als perfekt. Das<br />

wesentliche Problem beim <strong>Verlag</strong>ern von Daten zu einem<br />

Provider ist der Schutz derselben gegen Zugriff<br />

von Unbefugten. Leider kann man auch bei eigentlich<br />

vertrauenswürdigen Anbietern nicht davon aus gehen,<br />

dass die Daten immer sicher aufbewahrt werden können.<br />

Außerdem kann man sich nicht hundertprozentig<br />

darauf verlassen, dass die Daten auf den Anbieter-<br />

Servern gegen Verluste gesichert sind. Und was ist,<br />

wenn der Diensteanbieter pleite geht? Tja, und der<br />

NSA wird überdies bei Nutzung von Cloud Computing<br />

die Arbeit erheblich erleichtert…<br />

Tante Burgel ist jedenfalls mit ihrem Provider in der<br />

»Gestalt« ihres verflossenen Gatten auf Wolke 7<br />

durchaus zufrieden, und in der IT scheint man trotz<br />

gewisser Risiken mit der Wolkentechnik auch recht<br />

gut zurande zu kommen, denn das Marktvolumen<br />

geht schon jetzt in die zig Milliarden Euro und nimmt<br />

weiter ungebremst zu. Bei industriellen Anwendern<br />

herrscht noch eine gewisse Skepsis vor, aber die Einbindung<br />

des Internets in die Anwendungs-Architekturen<br />

ist auch hier nicht mehr aufzuhalten, zumal<br />

Cloud Computing in »Industrie 4.0« seinen fixen Platz<br />

haben wird, behauptet ihr<br />

Franz Maderbacher<br />

f.maderbacher@austromatisierung.at


TOP-AN<br />

ASM Automation Sensorik Messtechnik GmbH<br />

Am Bleichbach 18-24<br />

D-85452 Moosinning bei München<br />

Tel.: +49 8123 986-0<br />

Fax: +49 8123 986-500<br />

Mail: info@asm-sensor.de<br />

www.asm-sensor.de<br />

Promotion<br />

BERNSTEIN GmbH<br />

Kurze Gasse 3<br />

2544 Leobersdorf<br />

Tel.: +43 2256 620 70-0<br />

Fax: +43 2256 626 18<br />

Mail: office@bernstein.at<br />

www.bernstein.at<br />

Promotion<br />

Sensoren-Sortiment: MEMS- Neigungssensoren »POSITILT«,<br />

Wegband-Sensoren »POSITAPE«, Magnetische Encoder,<br />

Magnetostriktive Sensoren »POSICHRON«, Magnetische<br />

Winkelsensoren »POSIROT«, Magnetband- Sensoren »POSIMAG«,<br />

Wegseil-Sensoren »POSIWIRE«.<br />

Sensoren-Sortiment: Induktive Sensoren, kapazitive Sensoren,<br />

Ultraschallsensoren, optische Sensoren (Infrarot-Lichtschranken<br />

und -Taster), Drucksensoren, Wegsensoren (LVDTs), Sicherheitslichtgitter,<br />

Niveaumesssonden, Touch-Taster, Magnetsensoren,<br />

Kraftsensoren.<br />

Ihr Ansprechpartner: Ing. Domenico DʼErrigo<br />

Ihr Ansprechpartner: Ing. Andreas Ulreich<br />

Balluff GmbH<br />

Industriestraße B16<br />

2345 Brunn am Gebirge<br />

Tel.: +43 2236 32521-0<br />

Fax: +43 2236 32521-46<br />

Mail: sensor@balluff.at<br />

www.balluff.com<br />

Promotion<br />

IS-LINE GmbH<br />

Edisonstr. 16<br />

D-85716 Unterschleißheim<br />

Tel.: +49 89 374 288 87-0<br />

Fax: +49 89 374 288 87-99<br />

Mail: info@is-line.de<br />

www.is-line.de<br />

Promotion<br />

Sensoren-Sortiment:<br />

Systeme und Dienstleistung | Industrial Networking und Connectivity |<br />

Industrial Identification | Objekterkennung | Weg- und Abstandsmessung |<br />

Zustandsüberwachung und Fluidsensorik | Zubehör<br />

Sensoren-Sortiment: Sensorelemente für Beschleunigung, Druck, Temperatur,<br />

Drehzahl, Position, Weg, Abstand, Neigung, Magnetfeld, Vibration, Schock, Winkel, Gyro<br />

und Strom; Sensor-Interface ICs für kapazitive und resistive Sensoren, Zeit messung und<br />

Strommessung; Sensor-Module und Lösungen für die Anwendungen Durchfluss, Füllstand,<br />

Beschleunigung, Neigung, Druck, Temperatur, Gas, Drehmoment, Winkel und<br />

Position im 3D-Raum; Kundenspezifische Entwicklungen, Fertigung und Lösungen.<br />

Ihr Ansprechpartner: Christoph Kleye<br />

Baumer GmbH<br />

Pfingstweide 28<br />

D-61169 Friedberg<br />

Tel.: +49 6031 6007-0<br />

Fax: +49 6031 6007-70<br />

Mail: sales.de@baumer.com<br />

www.baumer.com<br />

Promotion<br />

Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG<br />

Königbacher Str. 15<br />

D-94496 Ortenburg<br />

Tel.: +49 8542 168-0<br />

Fax: +49 8542 16890<br />

Mail: info@micro-epsilon.de<br />

www.micro-epsilon.de<br />

Promotion<br />

Sensoren-Sortiment:<br />

Anwesenheitssensorik, Distanzsensorik,<br />

Drehgeber/Winkelsensorik, Prozessmesstechnik,<br />

Identifikation & Bildverarbeitung.<br />

Sensoren-Sortiment: Weg- und Positionssensoren,<br />

Abstands- und Entfernungssensoren, Lichtleiter-Sensoren,<br />

Durchmesser-Messgeräte, Dickenmess-Sensoren/-geräte,<br />

2D/3D-Profilsensoren, Farbsensoren/-messgeräte,<br />

Wärmebildkameras, Temperatursensoren.<br />

Ihr Ansprechpartner: Peter Pölz<br />

46


BIETER<br />

der Sensorik<br />

I LIEFERANTENVERZEICHNIS<br />

OMRON ELECTRONICS Ges.m.b.H.<br />

Europaring A03 503/505 (Campus 21)<br />

2345 Brunn am Gebirge<br />

Tel.: +43 2236 377 800<br />

Fax: +43 2236 377 800-160<br />

Mail: omron.austria@eu.omron.com<br />

www.industrial.omron.at<br />

Promotion<br />

Tischer Handels GmbH<br />

Industriestraße 23<br />

2353 Guntramsdorf<br />

Tel.: +43 2236 893323-0<br />

Fax: +43 2236 893323-40<br />

Mail: office@tischer.at<br />

www.tischer.at<br />

Promotion<br />

Sensoren-Sortiment: Optische Sensoren: Lichtleiter- und<br />

Lasersensoren, Sensoren zur Transparentobjekterkennung,<br />

Farbsensoren, Markenleser, Sensoren im Hygienic Design,<br />

Miniatursensoren, IO-Link, Kommunikationsbaugruppen<br />

für EtherCAT.<br />

Sensoren-Sortiment:<br />

Inkrementale-, Absolute- und Analog-Drehgeber auch<br />

mit Bus-Systemen, Seilzugdrehgeber, Optoelektrische-,<br />

Induktive-, Ultraschall-, Kapazitive- und Lichtleiter-Sensoren,<br />

Sicherheitslichtgitter, Controller.<br />

Ihr Ansprechpartner: Dieter Faschinger<br />

Ihr Ansprechpartner: Wolfgang Tischer<br />

Pilz GmbH<br />

Modecenterstr. 14<br />

1030 Wien<br />

Tel.: +43 1 7986263-0<br />

Fax: +43 1 7986264<br />

Mail: pilz@pilz.at<br />

www.pilz.at<br />

Promotion<br />

TURCK GmbH<br />

Graumanngasse 7/A5-1<br />

1150 Wien<br />

Tel.: +43 1 486 15 87<br />

Fax: +43 1 486 15 87-23<br />

Mail: austria@turck.com<br />

www.turck.at<br />

Promotion<br />

Sensoren-Sortiment: Mechanische Sicherheitsschalter (mit oder ohne Zuhaltung),<br />

magnetische Si-Schalter, Codierte Si-Schalter, sichere Schanierschalter,<br />

Sicherheitsriegel, sichere Schutztürsysteme, sichere Näherungsschalter, sichere<br />

Seilzugschalter, sichere Drehgeber, Lichtschranken, Kamerabasierte Schutz -<br />

systeme, Not-Halt-Taster, Sichere Betriebsartenwahlschalter, Zustimmtaster;<br />

Ihr Ansprechpartner: DI (FH) Bernhard Schwalm<br />

Sensoren-Sortiment:<br />

IO-link-fähige Sensoren, berührungslose Weg- und<br />

Winkelsensoren, Induktiv-, Kapazitiv-, Opto-, Radar-,<br />

Ultraschallsensoren, Sensoren für Neigung, Drehzahl,<br />

Druck, Temperatur, Strömung (binär und analog).<br />

Ihr Ansprechpartner: Ing. Andreas Hermann<br />

SICK GmbH<br />

IZ NÖ-Süd, Straße 2a, Objekt M11<br />

2355 Wiener Neudorf<br />

Tel.: +43 2236 62288-0<br />

Fax: +43 2236 62288-5<br />

Mail: office@sick.at<br />

www.sick.at<br />

Promotion<br />

wenglor sensoric GmbH<br />

Derfflingerstr. 14/C2<br />

4020 Linz<br />

Tel.: +43 732 759 777<br />

Fax: +43 732 759 787<br />

Mail: info.at@wenglor.com<br />

www.wenglor.com<br />

Promotion<br />

Sensoren-Sortiment: Lichttaster und -schranken, Näherungssen soren,<br />

Magnetische Zylindersensoren, Laserscanner, Mess- und Detektions lösungen, Druck -<br />

sensoren, Füllstandsensoren, Durchflusssensoren, Temperatursensoren, Kontrastsensoren,<br />

Farbsensoren, Lumineszenzsensoren, Gabelsensoren, Vision Sensoren,<br />

Sicherheits-Lichtvorhänge, Sicherheits-Laserscanner, Distanzsensoren,<br />

Ultraschallsensoren, Linear-Messsensoren, Lichtgitter, Encoder,<br />

Analysatoren und Systeme, sowie Gasdurchflussmessgeräte.<br />

Sensoren-Sortiment:<br />

Optisch, Induktiv, Ultraschall, Durchfluss, Druck,<br />

Sicherheitstechnik, Smart Kameras, Vision Systeme,<br />

1D/2D-Barcodeleser, 3D-Linienschnittsensoren,<br />

Industrielle Kommunikation und Anschlusstechnik<br />

Ihr Ansprechpartner: Ing. Dieter Ennsbrunner<br />

47


T Technik pur I SCHWERPUNKT »TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

Wie Coriolis- und magnetisch-induktive Sensoren<br />

hygienische Anforderungen in der Prozesstechnik erfüllen<br />

Durchflusssensorik<br />

in neuem Gewand<br />

Seit Kurzem bietet die neue hygienische Produktlinie »Proline 100«<br />

von Endress+Hauser Coriolis-Masse- und magnetisch-induktive<br />

Durchfluss-Technologien in optimiertem hygienischem Design. Das<br />

innovative Durchfluss-Gerätekonzept eignet sich insbesondere für<br />

Anwendungen in der Getränke-, Lebensmittel- und Life-Science<br />

Branche. Verantwortlich dafür sind die branchenoptimierten<br />

»Promass«-Sensoren, die sowohl beim verwendeten Werkstoff als<br />

auch bei der Elektronik alle relevanten hygienischen Anforderungen<br />

und Regularien erfüllen und dabei durch hohe Messgenauigkeit<br />

und Stabilität der Messwerte punkten. Von Peter Dietrich<br />

Die branchenoptimierten<br />

Coriolis- und<br />

magnetisch-induktiven<br />

Durchflussmessgeräte<br />

»Proline 100« von<br />

Endress+Hauser.<br />

48<br />

AUSTROMATISIERUNG


AUSTROMATISIERUNG<br />

Um dem Trend zu immer kompakteren Produktionsanlagen –<br />

beispielsweise in der Getränkeindustrie – gerecht zu werden,<br />

müssen auch die eingesetzten Messgeräte ohne Einschränkung<br />

der Branchenanforderungen kleiner werden. Endress+Hauser<br />

entwickelte speziell für diese Anforderung die »Proline 100«-Serie.<br />

Neben einem hochkompakten Edelstahlgehäuse aus 316 L mit der<br />

Standard-Kabeleinführung M20x1,5 steht auch ein um 25 mm kleineres<br />

Edelstahlgehäuse für den Transmitter zur Verfügung. Dieses Gehäuse<br />

ist mit kodierten und verpolungssicheren M12-Steckern für die<br />

Stromversorgung und das Ausgangssignal ausgestattet. Das Gehäuse<br />

ist optional in der höchsten Schutzklasse IP69K verfügbar, wodurch<br />

selbst bei Hochdruckreinigung ein dauerhaft sicherer Betrieb gewährleistet<br />

wird. Gegenüber den herkömmlichen Kompaktgehäusen<br />

ist das neue »Proline 100«-Gehäusekonzept um Faktor vier kleiner.<br />

Einfache Systemintegration<br />

Neben der einfachen Integration der Messgeräte in die Anlage ist<br />

auch die einfache, sichere und schnelle Anbindung der Geräte an das<br />

Prozessleitsystem von großer Bedeutung. Mit »Proline 100« sind alle<br />

gängigen Anschlussverbindungen wie beispielsweise Profibus-DP,<br />

4–20 mA sowie Modbus-RS485 realisiert worden und stehen als flexibles<br />

Ausgangsmodul zur Verfügung. Eine nahtlose Integration in die<br />

jeweiligen Prozessleitsysteme ist sichergestellt. Die Ethernet/IP-<br />

Schnittstelle ermöglicht die direkte Anbindung an Prozessleitsysteme<br />

ohne zusätzliche Komponenten. Das bietet bei der Integration und<br />

Inbetriebnahme ein hohes Einsparungspotenzial und im laufenden<br />

Betrieb eine schnelle Messdatenübertragung. Die passende Software<br />

zum Einstellen oder den aktuellen DTM immer zum richtigen Zeitpunkt<br />

dabei zu haben, ist besonders für den Anlagenbau eine Herausforderung.<br />

In der HART/Ethernet/IP- und Profibus-DP-Ausgangs -<br />

platine ist ein Webserver integriert. Damit steht immer die aktuelle<br />

Software zur Anbindung an das Prozessleitsystem zur Verfügung. Die<br />

Inbetriebnahme mittels Standard-Webbrowser und einem RJ45-Netzwerkkabel<br />

ohne spezielle Software ist ein weiteres Highlight der<br />

neuen »Proline 100«-Technologie.<br />

Die Branchensensoren<br />

In das »Proline 100«-Gerätekonzept sind bewährte branchenoptimierte<br />

Coriolis-Masse- und magnetisch-induktive Durchflussmessgeräte<br />

integriert. Die Coriolis-Masse-Durchflussmessgeräte »Promass«<br />

von Endress+Hauser zeichnen sich durch eine besonders hohe Messgenauigkeit<br />

und Stabilität der Messwerte unter Praxisbedingungen<br />

aus. Gerade angesichts steigender Rohstoffpreise ist es umso wichtiger,<br />

in der Praxis hohe Genauigkeiten zu erzielen. Denn nur so lässt<br />

sich zum Beispiel bei Ausmischanlagen der Einsatz von teurem Sirup<br />

optimieren und damit verbundene Rohstoffkosten reduzieren. Ein<br />

weiterer wichtiger Aspekt ist eine gleichbleibend hohe Qualität der<br />

Endprodukte, die durch die hohe Messwertstabilität gesichert wird. »


T Technik pur I SCHWERPUNKT »TRENDS IN DER SENSORIK«<br />

Diese genannten Punkte erfüllen alle Coriolissensoren<br />

von Endress+Hauser bereits seit Jahren.<br />

Der »Proline Promass 100« beinhaltet im<br />

kompakten Gehäusekonzept alle Multiparametereigenschaften<br />

wie zum Beispiel das Konzentrationsmodul<br />

für Brix, Plato usw. der bewährten<br />

Coriolistechnologie. Sie eignenn sich als<br />

multivariable Messgeräte – speziell für PAT-Anwendungen,<br />

bei denen mehrere qualitätskritische<br />

Prozessvariablen überwacht werden müssen.<br />

Die Geräte sind konform zu FDA-, EHEDGund<br />

3A-Standards. Auch bei Druck und Temperaturschwankungen<br />

im Prozess bieten<br />

die »Promass«-Sensoren hohe Messgenauigkeit.<br />

Die Messergebnisse sind<br />

dabei durch eine 100% rückführbare<br />

Kalibrierung auf akkreditierten Anlagen<br />

abgesichert.<br />

rung, wie beispielsweise Milchprodukte mit<br />

ganzen Früchten.<br />

• »Promass F 100« – der Food-Allrounder:<br />

Die medienberührenden Werkstoffe beim<br />

»Promass F 100« sind aus Edelstahl 1.4539. Der<br />

vollverschweißte, polierte Messaufnehmer ist<br />

keit, Inline-Viskosität zu messen. Der Sensor eignet<br />

sich besonders für Speiseölmessungen sowie<br />

qualitätsrelevante Messstellen in der Milchindus -<br />

trie, beispielsweise bei Joghurt-Mischgetränken.<br />

• »Promag H« – hygienisches Kompaktdesign:<br />

Bei den magnetisch-induktiven Durchflussmessgeräten<br />

hat Endress+Hauser die Produktpalette der<br />

Baureihen »Promag H« mit optimiertem hygienischem<br />

Design nach neuesten Branchenstandards,<br />

kompakter Bauweise, Druckstufen bis PN40 und<br />

erweiterten Nennweiten bis DN 150 ausgebaut.<br />

Das neue Kompaktdesign der »Promag H«-<br />

Sensoren ermöglicht platzsparenden Einbau<br />

und damit mehr Flexibilität bei der Wahl des<br />

Einbauortes. Zudem werden die Geräte bis<br />

zu 30% leichter – das vereinfacht das Handling<br />

und reduziert die Transportkosten. Die<br />

Oben: Beim »Proline 100«<br />

ist die Elektronik kompakt in ein<br />

hygienisches IP69K-taugliches<br />

Edelstahlgehäuse verpackt.<br />

Links: Das Coriolis-Massedurchflussgerät<br />

»Promass S 100«<br />

wurde speziell auf produktschonende<br />

und hygienische Anforderungen<br />

der Food-Branche optimiert.<br />

Rechts: Auch das magnetisch-induktive<br />

Durchflussmessgerät »Promag H«<br />

ist nun in neuem Design erhältlich.<br />

Die Produktpalette für Food&Pharma<br />

• »Promass S 100« – der Food-Standard:<br />

Der Messaufnehmer im hygienischen Design<br />

für sterile Prozesse ist vollverschweißt und<br />

elektropoliert. Die medienberührenden Werkstoffe<br />

sind aus Edelstahl 1.4539. Der »Promass<br />

S« ist ein Einrohrsystem, das leicht reinigbar<br />

und auch in horizontaler Einbaulage dank<br />

exzentrischen Prozessanschlüssen ohne<br />

»Totraumvolumina« vollständig entleerbar ist.<br />

Dank des Einrohrsystems eignet sich der Messwertaufnehmer<br />

besonders für die Schonförde-<br />

ein entleerbares Zweirohrsystem. Das Gerät ist<br />

besonders Prozessstabil und somit für viele<br />

Standardanwendungen wie Ausmischanlagen<br />

in der Getränkeindustrie optimal geeignet.<br />

• »Promass I 100« – der Food-Spezialist:<br />

Das gerade Einrohr-System ist auch in horizontaler<br />

Einbaulage dank exzentrischen Prozessanschlüssen<br />

vollständig und ohne »Totraumvolumina«<br />

entleerbar. Als medienberührender Werkstoff<br />

dient Titan. »Promass I« bietet die Möglich-<br />

neue Bauform ermöglicht sogar eine einfache<br />

hygienische Adaptierung an die Baulängen der bisherigen<br />

Geräte-Linie. Mögliche Einsatzbereiche<br />

sind unter anderem CIP-Anlagen sowie Ausmischanlagen<br />

in der<br />

(TR)<br />

Getränkeindustrie.<br />

Zum Autor: Peter Dietrich ist Fachverantwortlicher<br />

für Durchfluss bei<br />

Endress+Hauser in Deutschland.<br />

INFOLINK: www.at.endress.com<br />

Fotos: Endress+Hauser;<br />

50<br />

AUSTROMATISIERUNG


I PRODUKTNEUHEITEN<br />

T Technik pur<br />

Netzmessung mit der Steuerung<br />

Mit dem »GM260« von Bachmann steht ein direkt in alle<br />

»M1«-Steuerungssysteme integrierbares Netzmessmodul zur<br />

Verfügung. Es liefert für bis zu zwei Drei-Phasen-Drehstromabgänge<br />

Strom- und Spannungsmesswerte, Frequenz sowie<br />

Leistung und Leistungsfaktor und bietet für jedes der beiden<br />

Drehstromsysteme eine Vier-Quadranten-Energiezählung.<br />

Die direkte Integration in das »M1«-Automatisierungssystem<br />

vereinfacht und beschleunigt das Engineering und<br />

ermöglicht eine durchgängige Ferndiagnose und Fernwartung.<br />

Gleichzeitig befähigt die schnelle Erfassungsrate<br />

in jeder Netzperiode auch den Einsatz bei Betriebsmessungen<br />

und Regelungen sowie in der Zustandsüberwachung.<br />

Speziell beim übergreifenden Energiemonitoring<br />

unterstützen die schnellen Speichermedien und die vielfältigen<br />

Kommunikationsschnittstellen der »M1«: Zusätzliche<br />

Zähler für Gas oder Prozesswärme können über »M«-<br />

Bus oder Modbus ergänzt werden, extern vorhandene<br />

Elektrizitätszähler über IEC61850 oder IEC60870. Für die Weitergabe der aggregierten<br />

Energiedaten stehen zahlreiche Feldbus- und Fernwirkprotokolle, OPC<br />

DA/UA sowie E-Mail und FTP zur Verfügung. Die Erfassungsintervalle an mehreren<br />

Geräten können über SNTP oder IEEE 1588 Precision Time Protocol zeitlich<br />

synchronisiert werden, um Verbrauchsmesswerte konsistent auszuwerten.<br />

Per Software zur<br />

normgerechten<br />

Planung<br />

Die vom Blitzschutzspezialisten<br />

Dehn entwickelte<br />

Software-Toolbox<br />

»DEHNsupport« liegt in Version 3 vor. Mit<br />

Hilfe des aktualisierten Moduls »DEHN Risk Tool«<br />

lassen sich nun noch einfacher und schneller<br />

Risikoanalysen durchführen und notwendige<br />

Schutzmaßnahmen selektieren. Für alle bisherigen<br />

Nutzer der Toolbox steht die neue<br />

Version kostenlos zur Verfügung.<br />

www.dehn.at<br />

HMI/SCADA-System<br />

in neuer Version<br />

Mit der Version 7.11 bringt Copa-Data ein Update<br />

von »zenon« auf den Markt, das Neuerungen<br />

und Verbesserungen bei der ergonomischen<br />

www.bachmann.info<br />

Robuste Fernwirksteuerungen<br />

Wago ergänzt sein Portfolio um gleich zwei zusätzliche Fernwirksteuerungen<br />

der »PFC200«-Baureihe. Beide unterstützen die<br />

IEC-Fernwirkprotokolle 60870-5-101, -103 und -104, 61400-25<br />

sowie 61850 inklusive Goose-Telegramme.<br />

Interaktion und Bedienführung, im Bereich der<br />

chargenbasierten Produktion und Prozesssteuerung<br />

sowie für die Energieindustrie beinhaltet.<br />

wwww.copadata.at<br />

INTRO<br />

»<br />

Fotos: Bachmann, Wago, Copa-Data, Lapp;<br />

Mit einem erweiterten Temperaturbereich von -20° bis<br />

+60° C sind die Fernwirksteuerungen »750-8202/025-001«<br />

und »750-8202/025-002« mit jeweils zwei Ethernet- und einer<br />

RS232-/RS458-Schnittstelle ausgestattet. Neben Modbus-TCP/UDP/RTU<br />

stehen alle gängigen Internetprotokolle<br />

zur Kommunikation mit unter- und übergeordneten Systemen<br />

zur Verfügung. Die Fernwirksteuerungen werden in<br />

Zukunft außerdem IPsec und VPN unterstützen und somit<br />

höchsten Sicherheitsstandards entsprechen. Die Eco-Variante »750-8202/025-002« ist<br />

eine kostengünstige Alternative für Kunden mit kleineren Applikationen. Funktionell<br />

steht die Eco-Fernwirksteuerung der anderen Variante in nichts nach, sie ist<br />

allerdings beschränkt auf eine maximale Anzahl von vier Modulen. Jedes der mehr<br />

als 400 Module des Wago-I/O-Systems »750« kann uneingeschränkt genutzt werden,<br />

um zum Beispiel Trafo-Stationen zu überwachen, das Einspeisemanagement von<br />

EEG-Anlagen zu realisieren oder virtuelle Kraftwerke zu steuern.<br />

www.wago.com<br />

KatalogTIPP: Lexikon<br />

der Verbindungstechnik<br />

Vor Kurzem erschien der neue Lapp-Hauptkatalog<br />

»The world of Lapp 2014/2015« als Edition<br />

Austria. Auf über 1.000 Seiten werden neben<br />

bewährten Klassikern auch eine ganze Menge<br />

neuer Produkte und innovativer Lösungen<br />

rund um die Kabel- und Verbindungstechnik<br />

präsentiert. Zudem gibt das<br />

Druckwerk als Lexikon der Verbindungstechnik<br />

Informationen zu<br />

Zertifikaten, chemischen<br />

Beständigkeiten, Kupferpreisberechnungen<br />

und vielem mehr.<br />

www.lappaustria.at<br />

AUSTROMATISIERUNG<br />

51


<strong>TTechnik</strong> pur<br />

I MECHATRONIK<br />

Auf der kommenden »Hannover Messe« stellt<br />

Festo u.a. neue Module für seine »CPX«-Automatisierungsplattform<br />

vor. Das elektrische<br />

Terminal für Ventilinseln bietet bereits bisher<br />

weit mehr als nur den Anschluss der Feldebene<br />

an die Leitebene. Es ist diagnosefähig und kann<br />

Condition-Monitoring-Aufgaben übernehmen.<br />

Zudem integriert »CPX« die Ansteuerung<br />

pneumatischer Zylinder über die Ventilinseln<br />

»MPA« und »VTSA« sowie Motion Controller für<br />

elektrische Antriebe. Ergänzt wird das »CPX«-Portfolio<br />

nun um weitere Feldbus- und Messmodule.<br />

Noch<br />

kommunikativer<br />

Elektrische und pneumatische Automatisierungsplattform<br />

wächst weiter und wird:<br />

Das neue Zähl- und Messmodul<br />

»CPX-2ZE2DA« gibt<br />

es auch in Schutzart IP65.<br />

Schon heute integriert »CPX« alle gängigen<br />

Bussysteme und einige Industrial-<br />

Ethernet-Protokolle. Künftig kann<br />

über das Festo-Terminal auch Sercos III- und<br />

Powerlink-Kommunikation betrieben werden.<br />

Im Laufe des Jahres wird dafür der Sercos-III-Feldbusknoten<br />

»CPX-FB39« verfügbar<br />

sein. Im zweiten Halbjahr folgt dann der<br />

ebenfalls erstmals auf der »Hannover Messe«<br />

ausgestellte Feldbusknoten »CPX-FB40«, der<br />

die Anbindung an das Industrial-Ethernet -<br />

system Powerlink möglich macht.<br />

Zähl- und Messmodul<br />

Mit dem Zähl- und Messmodul »CPX-2ZE2DA«,<br />

das in hoher Schutzart IP65 erhältlich ist, sorgt<br />

die Automatisierungsplattform »CPX« für<br />

mehr Transparenz der Daten auf einer<br />

Maschine oder Anlage. Das Modul überzeugt<br />

mit einer Fülle an integrierten Funktionen:<br />

Impulszähler für einmaliges, periodisches und<br />

endloses Zählen, Geschwindigkeitsmessung,<br />

Frequenzmessung, Periodendauermessung,<br />

Positionsbestimmung (Inkremental-Geber<br />

und Absolut-Geber) und die Ansteuerung von<br />

einfachen 24-VDC-Motoren sind wirtschaftlich<br />

und bequem in einem Modul integriert. Bei<br />

einem Rundschalttisch mit verschiedenen Pick<br />

& Place-Stationen beispielsweise erkennt das<br />

Zähl- und Messmodul die Position, positioniert<br />

den Greifer, misst die Geschwindigkeit<br />

einer Zuführeinheit oder misst bei der Positionierung<br />

des Werkstücks den Winkel. Dabei<br />

sind Drehgeber im Einsatz, die mechanische<br />

Bewegungen in elektrische Signale umwandeln.<br />

Inkrementale Signalgeber erzeugen Pulse,<br />

bei denen die Anzahl der Pulse ein Maß für<br />

Fotos: Festo;<br />

54<br />

AUSTROMATISIERUNG


Lüfterloser Embedded-PC<br />

Mit dem Embedded-PC »CX5100« bringt Beckhoff eine<br />

Geräteserie auf den Markt, die Mehrkern-Technologie auch<br />

für Steuerungen der mittleren Leistungsklasse verfügbar macht.<br />

Automatisierte Schaltplanerstellung<br />

in 17 Sprachen<br />

Das »Eplan Engineering Center One« – kurz »EEC One« –<br />

ist in seiner neuesten Version nun in 17 Sprachen<br />

verfügbar und unterstützt wichtige internationale<br />

Standards und Normen für den Weltmarkt.<br />

Mit »EEC One« lassen sich auf Basis von »Excel« vordefinierte Standards<br />

wie Teilschaltungen oder Wertesätze automatisiert zu einem<br />

Schaltplan zusammengefügen und somit die Maschinenkonstruktion<br />

vereinfachen. Die neu integrierte Wörterbuchfunktion sichert den direkten<br />

Zugang zum Eplan-Wörterbuch und damit zur Übersetzung<br />

der gesamten Dokumentation der Schaltpläne in alle nur möglichen<br />

Sprachen. Zugleich sorgt sie für Konsistenz der Beschreibungen durch<br />

einheitliche Begriffe, Sätze oder Sonderzeichen. Sprachbarrieren<br />

werden aufgehoben und der Effizienzgrad der Software-Nutzung<br />

wird gesteigert. Eine neue Farbgebung unterstützt die Fehlersuche.<br />

Zudem kann in der aktuellen Version für die Position von Makros ein<br />

fester Wert in Bezug auf das Vorgängermakro vorgegeben werden.<br />

Dadurch ist eine schnelle und übersichtliche Positionierung möglich.<br />

»EEC One« greift direkt auf die Artikeldatenbank von »Eplan« zu<br />

und übernimmt Artikel und ihre Referenzdaten. Durch die automatisierte<br />

Datenübernahme können Übertragungsfehler vermieden und<br />

gleichzeitig die Effizienz gesteigert werden.<br />

www.eplan.at<br />

Die hutschienenmontierbaren Steuerungen verwenden Prozessoren der neuesten<br />

»Atom«-Generation (»Bay Trail«) von Intel. Die 22-nm-Technologie der<br />

Prozessoren führt zu einer höheren Leistungsfähigkeit bei gleichbleibendem<br />

Wärmebudget. Alle Geräte sind lüfterlos ausgeführt und zeichnen sich durch<br />

niedrigen Leistungsverbrauch und ein kompaktes Gehäuseformat aus. Die Baureihe<br />

umfasst drei verschiedene Gerätetypen, die sich bezüglich des Prozessors und<br />

der Gehäusegröße voneinander unterscheiden: »CX5120« mit 1,46 GHz Single core,<br />

»CX5130« mit 1,75 GHz Dualcore<br />

und »CX5140« mit 1,91 GHz<br />

Quadcore. Die Interface-Grundausstattung<br />

entspricht der bestehenden<br />

»CX5000«-Geräteserie:<br />

automatische Erkennung<br />

von K-Bus- oder Ethercat-Klemmen,<br />

zwei unabhängige Gigabitfähige<br />

Ethernet-Schnittstellen,<br />

vier USB-2.0-Ports, eine DVI-I-<br />

Schnittstelle sowie eine Multioptionsschnittstelle,<br />

die mit verschiedensten Feldbussen bestückbar ist. Der erweiterte<br />

Betriebstemperaturbereich reicht von -25° bis +60° C. Die »CX5100«-<br />

Geräte ergänzen die bestehenden Geräteserien »CX5010« und »CX5020«, die<br />

auf Prozessoren der ersten Generation von Intels »Atom«-CPUs aufgebaut sind.<br />

Im Vergleich zu diesen sind die jetzt vorgestellten Prozessoren wesentlich leis -<br />

tungsfähiger, da sie über eine Out-of-Order-Befehlsabarbeitung verfügen. Ausgestattet<br />

mit der Automatisierungssuite »Twincat 3« von Beckhoff profitiert der<br />

Anwender nun auch bei »Atom«-basierten Geräten von der Verfügbarkeit<br />

echter Mehrkernprozessoren und somit der optimalen Aufteilung der verschiedenen<br />

Programmteile.<br />

www.beckhoff.at<br />

AUSTROMATISIERUNG<br />

53


<strong>TTechnik</strong> pur<br />

I MECHATRONIK<br />

Auf der kommenden »Hannover Messe« stellt<br />

Festo u.a. neue Module für seine »CPX«-Automatisierungsplattform<br />

vor. Das elektrische<br />

Terminal für Ventilinseln bietet bereits bisher<br />

weit mehr als nur den Anschluss der Feldebene<br />

an die Leitebene. Es ist diagnosefähig und kann<br />

Condition-Monitoring-Aufgaben übernehmen.<br />

Zudem integriert »CPX« die Ansteuerung<br />

pneumatischer Zylinder über die Ventilinseln<br />

»MPA« und »VTSA« sowie Motion Controller für<br />

elektrische Antriebe. Ergänzt wird das »CPX«-Portfolio<br />

nun um weitere Feldbus- und Messmodule.<br />

Noch<br />

kommunikativer<br />

Elektrische und pneumatische Automatisierungsplattform<br />

wächst weiter und wird:<br />

Das neue Zähl- und Messmodul<br />

»CPX-2ZE2DA« gibt<br />

es auch in Schutzart IP65.<br />

Schon heute integriert »CPX« alle gängigen<br />

Bussysteme und einige Industrial-<br />

Ethernet-Protokolle. Künftig kann<br />

über das Festo-Terminal auch Sercos III- und<br />

Powerlink-Kommunikation betrieben werden.<br />

Im Laufe des Jahres wird dafür der Sercos-III-Feldbusknoten<br />

»CPX-FB39« verfügbar<br />

sein. Im zweiten Halbjahr folgt dann der<br />

ebenfalls erstmals auf der »Hannover Messe«<br />

ausgestellte Feldbusknoten »CPX-FB40«, der<br />

die Anbindung an das Industrial-Ethernet -<br />

system Powerlink möglich macht.<br />

Zähl- und Messmodul<br />

Mit dem Zähl- und Messmodul »CPX-2ZE2DA«,<br />

das in hoher Schutzart IP65 erhältlich ist, sorgt<br />

die Automatisierungsplattform »CPX« für<br />

mehr Transparenz der Daten auf einer<br />

Maschine oder Anlage. Das Modul überzeugt<br />

mit einer Fülle an integrierten Funktionen:<br />

Impulszähler für einmaliges, periodisches und<br />

endloses Zählen, Geschwindigkeitsmessung,<br />

Frequenzmessung, Periodendauermessung,<br />

Positionsbestimmung (Inkremental-Geber<br />

und Absolut-Geber) und die Ansteuerung von<br />

einfachen 24-VDC-Motoren sind wirtschaftlich<br />

und bequem in einem Modul integriert. Bei<br />

einem Rundschalttisch mit verschiedenen Pick<br />

& Place-Stationen beispielsweise erkennt das<br />

Zähl- und Messmodul die Position, positioniert<br />

den Greifer, misst die Geschwindigkeit<br />

einer Zuführeinheit oder misst bei der Positionierung<br />

des Werkstücks den Winkel. Dabei<br />

sind Drehgeber im Einsatz, die mechanische<br />

Bewegungen in elektrische Signale umwandeln.<br />

Inkrementale Signalgeber erzeugen Pulse,<br />

bei denen die Anzahl der Pulse ein Maß für<br />

Fotos: Festo;<br />

54<br />

AUSTROMATISIERUNG


Festos Automatisierungsplattform<br />

»CPX« integriert auf allen Ebenen der<br />

Automatisierungspyramide Funktionen<br />

wie Diagnose, Condition Monitoring,<br />

Safety, elektrische und pneumatische<br />

Automatisierungstechnik.<br />

Geschwindigkeit, Länge oder Stellung sein<br />

kann. In absoluten Signalgebern entspricht jede<br />

Stellung einem definierten Codemuster, so<br />

dass die eigentliche Stellung selbst nach einem<br />

Stromausfall erkannt werden kann, sobald wieder<br />

Strom fließt. Das »CPX«-Zähl- und Mess -<br />

modul interpretiert die elektrischen Signale<br />

und verarbeitet sie weiter.<br />

Äußerlich ident: Der Sercos-III-Feldbusknoten<br />

»CPX-FB39« (li.) ergänzt die Kommunikationsbandbreite<br />

von »CPX« ebenso<br />

wie das Powerlink-Modul »CPX-FB40«.<br />

Integrierte Zukunft<br />

Die Integrierte Zukunft wird geprägt sein von<br />

der Vernetzung der Komponenten eines Fertigungssystems<br />

untereinander, vom permanenten<br />

Austausch von Informationen, dem Zusammenführen<br />

verschiedener Sensorauswertungen<br />

und vom Erkennen komplexer Ereignisse<br />

und kritischer Zustände bis hin zur selbstständigen<br />

Entscheidungsfindung und Steuerung<br />

vor Ort. Im Konzept der integrierten<br />

Automation auf Basis der Automatisierungsplattform<br />

»CPX« von Festo sind dafür wesentliche<br />

Ansätze bereits verwirklicht. Auch Safety-<br />

Funktionen sind im »CPX«-Konzept bereits integriert.<br />

Es können Diagnose-Informationen<br />

bereitgestellt, Fehler schnell lokalisiert und<br />

Module ausgetauscht werden. Weitere Beispiele<br />

für die Integration von Funktionen sind<br />

IT-Leistungen wie ein Web-Server, ein Front-<br />

End-Controller zur dezentralen Steuerung vor<br />

Ort, ein End-Position-Controller, ein Proportionalventil<br />

oder ein Drucksensor zur Erfassung<br />

von internen Ventilinsel-Drücken bzw.<br />

(r.PA./TR)<br />

externen Signalen.<br />

INFOLINK: www.festo.at<br />

AUSTROMATISIERUNG


<strong>TTechnik</strong> pur<br />

I PRODUKTNEUHEITEN<br />

Verkabelungslösungen<br />

sorgen für höhere Effizienz<br />

Die Lapp Gruppe stellt auf der diesjährigen »Hannover Messe«<br />

Verkabelungslösungen vor, die insbesondere mit dem Ziel, die<br />

Produktionseffizienz zu steigern, entwickelt wurden.<br />

So verfügen die neuen Industrial Ethernet-Leitungen der »Etherline EC«-Serie<br />

über einen platz- und kostensparenden Sternviereraufbau. Durch den Verzicht<br />

auf die Twistung verringert sich der Außendurchmesser der Leitungen um fast<br />

10%. Das ist insbesondere deswegen relevant, da Industrial Ethernet zunehmend<br />

Einzug in die Sensor-Aktor-Ebene hält. Hier ist oftmals wenig Platz verfügbar,<br />

etwa bei aktiven Verteilerboxen oder Switches, die im Feld eingesetzt<br />

werden. Zusätzlich kommen Industrial Ethernet Leitungen mit PUR-Mantel<br />

auf den Markt, die über eine UL-Approbation mit 1.000 V-Rating verfügen.<br />

Die neue Hybridleitung »Ölflex Servo 7DSL« verspricht die Reduktion von<br />

Material- und Installationsaufwand. Neue Steckverbinder von Lapp vereinfachen<br />

die Montage und Instandhaltung<br />

und sparen so Kosten – und<br />

bieten durch die hohe Schutzart<br />

gleichzeitig höchste Sicherheit.<br />

www.lappaustria.at<br />

Messmodule für I/O-System<br />

Präzise und kompakte Messwertaufbereitung<br />

von DMS-Sensoren<br />

ermöglichen jetzt DMS-Module<br />

für das I/O-System »SLIO« von VIPA.<br />

Die neuen Module eignen sich für alle Anwendungen, wo mit Wägezellen,<br />

Kraftaufnehmern oder Drehmoment-Messwellen anhand von<br />

DMS-Sensoren – also Dehnungsmessstreifen – gemessen wird. Das Ein-<br />

Kanal-Modul hat einen Eingangsfilter (ADC-Filter) mit einer Grenzfrequenz<br />

von 4,5 kHz und löst Messwerte mit 16 Bit auf. Neben einer<br />

automatischen Kalibrierung des Null- und Endpunkts ist auch eine manuelle<br />

Kalibrierung des Nullpunkts und des Belastungsabgleichs möglich.<br />

Auch der Parallelbetrieb von Wägezellen ist kein Problem. Mit<br />

einer absoluten Genauigkeit von ±0,1% (Grundfehler) werden überaus<br />

exakte Messungen durchführbar. Typische Einsatzgebiete sind u.a. Füllstandsüberwachungen<br />

von Silotanks und Bunkern, die Messung und<br />

Feststellung von Seil- und Kranlasten, Lastenmessung bei industriellen<br />

Aufzügen, Überwachungen von Bandspannungen, Kraftmessungen,<br />

Behälterwaagen, Plattformwaagen oder auch Kranwaagen.<br />

www.vipa.at<br />

Leistungsfähige CPU für I/O-System<br />

In die Steuerung »Axiocontrol AXC 3050« von Phoenix Contact<br />

sind Funktionen wie schnelle Zähler und Event-Tasks direkt<br />

integriert. Sie ermöglichen kurze Reaktionszeiten, ohne dass<br />

spezielle I/O-Module verwendet werden müssen.<br />

Das robuste und EMV-feste Gehäuse erschließt<br />

neue Einsatzmöglichkeiten in<br />

rauer Industrieumgebung. Um lokale Stationen<br />

aufzubauen, lassen sich die Module<br />

des I/O-Systems »Axioline F« anforderungsgerecht<br />

an die modulare Steuerung<br />

anreihen. Über die drei Ethernet-Schnittstellen<br />

lässt sich die Steuerung in bestehende<br />

Netzwerke integrieren und um<br />

weitere dezentrale I/O-Module ergänzen.<br />

Der Anwender kann dabei zwischen den Kommunikationsprotokollen TCP/IP,<br />

UDP, Modbus-TCP oder Profinet wählen, wobei die Steuerung sowohl als Profinet-Controller<br />

als auch -Device fungiert. Ein USB-Anschluss sorgt für einfaches<br />

Loggen von Daten auf Wechselmedien und komfortables Updaten des<br />

Steuerungsprogramms. Bei Spannungsausfällen sichert die SPS alle Steuerungsdaten<br />

der Anwendung automatisch auf die Flash-Karte.<br />

www.phoenixcontact.at<br />

Änderungen datenbasiert managen<br />

Auf der kommenden »Hannover Messe« präsentiert<br />

Aucotec erstmals sein datenbasiertes Änderungsmanagement<br />

für die Anlagenplanung mit der<br />

Software-Plattform »Engineering Base«.<br />

Die Lösung eignet sich<br />

besonders bei größeren<br />

Projekten an denen<br />

mehrere Mitarbeiter parallel<br />

arbeiten und häufiger<br />

Daten mit Kunden<br />

und Zulieferern austauschen<br />

müssen. Das Sys -<br />

tem ermöglicht das sofortige Erkennen von Änderungen, ihr gezieltes<br />

Abarbeiten und die Verfolgung der Fortschritte. Mit<br />

»Engineering Base« ist auch nach dem Einlesen neuer Kunden- oder<br />

Zulieferer-Daten noch erkennbar, dass es sich um Änderungen handelt.<br />

So ist klar, was noch abzuarbeiten ist. Auch wenn intern mehrere<br />

Anwender am selben Projekt arbeiten, ermöglicht das System<br />

die Kontrolle über zwischenzeitliche Vorgabenänderungen und<br />

zeigt sogar, in welchem Revisionsschritt geändert wurde. Der Import<br />

großer Mengen neuer Daten ist eine weitere Herausforderung<br />

beim Änderungsmanagement, für das »Engineering Base« jetzt<br />

eine praktische Lösung bietet.<br />

www.aucotec.at<br />

Fotos: Lapp, Phoenix Contact, VIPA, Aucotec, Rittal, T&G Automation;<br />

56<br />

AUSTROMATISIERUNG


Schaltschrank in Schutzart NEMA 4/4x<br />

Rittal macht sein Einzelschranksystem »SE 8« fit<br />

für extreme Einsätze im nordamerikanischen Markt.<br />

Serienmäßig verfügt der »SE 8«-Einzelschrank von Rittal über ULund<br />

cUL-Approbationen sowie über die Schutzart NEMA 12 (entspricht<br />

IP55), die für den Großteil aller Anwendungen ausreichend<br />

ist. Mit den optionalen Klassifizierungen NEMA 4 (für Stahlblechschränke)<br />

und 4x (für Edelstahlschränke), die in etwa IP66 entsprechen,<br />

lässt sich der Einzelschrank jetzt auch bei extremen Anwendungen<br />

dank eines erhöhten Staub- und Wasserschutzes einsetzen.<br />

Um die NEMA 4/4x-Klassifikation zu erreichen, hat Rittal<br />

Modifikationen am Seriengehäuse vorgenommen. Im Gegensatz<br />

zu Anreihschränken mit Rahmengestell und abnehmbaren Seitenwänden<br />

ist der Korpus des »SE 8«-Einzelschranks<br />

aus einem Stück Stahlblech<br />

gefertigt. Für den einfachen Zugang<br />

zum Schrank lässt sich die Rückwand<br />

abschrauben. Türen und Sockel sind<br />

aus dem »TS 8«-Programm übernommen.<br />

Da die Schrankprofile für den<br />

Innenausbau mit denen der »TS 8«-<br />

Serie identisch sind, lässt sich das umfangreiche<br />

»TS 8«-Systemzubehör problemlos<br />

in den »SE 8« einbauen.<br />

www.rittal.at<br />

Steuerungsredundanz via Profinet<br />

Der Hersteller GE IP (ÖV: T&G Automation) baut<br />

seine »PACSystems« Steuerungsplattform um eine<br />

Systemredundanz-Funktionalität basierend auf<br />

Profinet-Kommunikation aus.<br />

Die von GE als »Profinet System Redundancy«<br />

oder kurz »PNSR« bezeichnete System -<br />

redundanz bietet einen einzelnen Anschluss -<br />

punkt für die Systemkonfiguration. Alle<br />

Remote-I/O-Knoten können von einem zentralen<br />

Standort aus konfiguriert werden,<br />

egal ob sie 100 m oder 10 km von den Controllern<br />

entfernt sind. Mit den integrierten<br />

Ethernet-Switches und der integrierten Medienumwandlung, bietet<br />

»PNSR« die Möglichkeit für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen. Es<br />

entfällt dadurch die Notwendigkeit externer Medienkonverter und<br />

Ethernet-Switche. Mit der Funktion »namensbasierte Konfiguration«<br />

lässt sich eine einmal erstellte Konfiguration über einen<br />

einzigen Befehl auf eine zweite CPU spiegeln. Dank des schnellen<br />

Umschaltens im Fehlerfall ist das System insbesondere für Prozesse<br />

interessant, in denen »veraltete Daten« einen Ausfall verursachen<br />

könnten. Dank der »PNSR«-Fähigkeit, Systemwartungen durchzuführen,<br />

ohne den laufenden Betrieb zu unterbrechen, lassen sich<br />

weitere Zeit- und Kosteneinsparungen erzielen.<br />

www.tug.at<br />

AUSTROMATISIERUNG<br />

57


PPraxisreport<br />

I SIMULATION<br />

Wie ein heimischer Automatisierer<br />

mithilfe ausgereifter Simulations-<br />

Software die Automatisierungstechnik<br />

von Zellstoffanlagen modelliert und<br />

diese Emulation für die eigentliche<br />

Prozess-Simulation in Echtzeit nutzt<br />

Simuliert wird beim österreichischen<br />

Technologiekonzern Andritz schon seit<br />

Langem. Und zwar u.a. dann, wenn es<br />

darum geht, die Inbetriebnahmezeiten<br />

von neu errichteten oder modernisierten<br />

Zellstoff- und Papier-Produktionsanlagen<br />

zu beschleunigen. Dafür<br />

kommt der dynamische Echtzeit-<br />

Prozesssimulator »Ideas« aus dem<br />

eigenen Haus zum Einsatz, mit dem<br />

sich einerseits sämtliche Prozesse verifizieren<br />

und damit eventuelle Fehler<br />

einfacher finden lassen und der andererseits<br />

als ideale Trainingsplattform<br />

für Schulungszwecke dient. Auch die<br />

Automatisierungstechnik wird dabei<br />

virtuell abgebildet. Für die Emulation<br />

der von Andritz gerne verwendeten<br />

»PCS 7«-Leittechnik von Siemens nutzen<br />

die Automatisierungsspezialisten<br />

des international tätigen Anlagenbauers<br />

das Simulation Framework »Simit«.<br />

Das damit generierte Funktionsmodell<br />

verhält sich exakt wie reale »Simatic«-<br />

Hardware, arbeitet mit denselben<br />

Programmcodes und erlaubt beispielsweise<br />

»Snapshots« kritischer Szenarien,<br />

um diese wiederholt aufrufen<br />

und Verbesserungen testen zu können.<br />

An der Siemens-Lösung schätzen<br />

die simulationserfahrenen Andritz-<br />

Automatisierer zudem noch weitere<br />

wesentliche Vorteile. Von Thomas Reznicek<br />

Virtuell<br />

zur Realität<br />

Der Technologiekonzern Andritz mit<br />

Hauptsitz in Graz verfügt insgesamt<br />

über mehr als 220 Produktionsstätten<br />

sowie Service- und Vertriebsgesellschaften<br />

auf der ganzen Welt, beschäftigt rund 23.700<br />

Mitarbeiter und ist einer der global führenden<br />

Lieferanten von Anlagen, Ausrüstungen<br />

und Serviceleistungen für Wasserkraftwerke,<br />

die Zellstoff- und Papierindustrie, die Metall<br />

verarbeitende Industrie und Stahlindustrie sowie<br />

die kommunale und industrielle Fest-Flüssig-Trennung.<br />

Andritz Automation fungiert<br />

als eigene Organisationseinheit innerhalb der<br />

Andritz-Gruppe. „In all unseren fünf Geschäftsbereichen<br />

gibt es Automatisierungsexperten,<br />

mit teils sehr spezifischen Kompetenzen.<br />

Andritz Automation bündelt das gesamte<br />

Elektro- und Automatisierungs-Know-how<br />

der Gruppe zu einem Dienstleistungsnetzwerk.<br />

In Summe sind wir aktuell an die 1.950<br />

Mitarbeiter – verteilt auf zahlreiche Stand -<br />

orte“, erklärt Ing. Gerhard Schiefer, Vice President<br />

Andritz Automation, im Gespräch mit<br />

Austromatisierung. „Unsere vielen Automatisierungseinheiten<br />

verhalten sich vergleichsweise<br />

wie Satelliten, die in ihren jeweiligen<br />

Orbits in einem gemeinsamen Schwerefeld<br />

kreisen, aber eine zentrale Ground Control<br />

nutzen. Diese ist im Andritz-Headquarter in<br />

Graz stationiert, wir koordinieren die Zusammenarbeit<br />

im Netzwerk, harmonisieren<br />

Tools und Standards und stellen die techni-<br />

58<br />

AUSTROMATISIERUNG


Neben der virtuellen Inbetriebnahme<br />

eignen sich Andritz-Simulatoren auch<br />

ideal als Schulungs- und Trainingsplattform<br />

für das Bedienpersonal,<br />

beispielsweise um das zielorientierte<br />

Eingreifen in Störfallszenarien<br />

zu proben.<br />

Ing. Gerhard Schiefer,<br />

Vice President<br />

Andritz Automation:<br />

„Mit unserem dynamischen<br />

Andritz-<br />

Prozess-Simulator<br />

»Ideas« in Kombination<br />

mit »Simit« von<br />

Siemens simulieren<br />

wir Produktionsprozesse<br />

sowie zugleich<br />

die gesamte Leittechnik,<br />

und können<br />

dadurch die Inbetriebnahmezeiten<br />

unserer<br />

Anlagen wesentlich<br />

verkürzen.“<br />

schen Ressourcen und Erfahrungswerte einzelner<br />

Einheiten auf einer gemeinsamen Kommunikationsplattform<br />

konzernweit zur Verfügung.“<br />

Das Klientel der Andritz Automation<br />

findet sich nicht nur innerhalb, sondern auch<br />

außerhalb des Technologiekonzerns, wie Ing.<br />

Gerhard Schiefer stolz erzählt: „Wir bieten unsere<br />

Kompetenzen seit einigen Jahren verstärkt<br />

am Markt an – beispielsweise wenn es um Produktivitätssteigerung<br />

bestehender Anlagen<br />

geht. Bei solchen Modernisierungsprojekten<br />

kümmern wir uns nicht nur um die Hochrüstung<br />

vorhandener Automatisierungssysteme, sondern<br />

vor allem um die prozesstechnische Verbesserung<br />

– auch produktionsbegleitend im<br />

laufenden Betrieb und über längere Zeiträume.<br />

Das unterscheidet uns wesentlich von vielen anderen<br />

Anbietern am Markt.“<br />

Schneller produktiv werden<br />

Der Bereich »Zellstoff und Papier« ist umsatzmäßig<br />

die größte Geschäftseinheit des Technologiekonzerns.<br />

Als Komplettanbieter entwickelt und<br />

baut Andritz Pulp&Paper Anlagen für die Produktion<br />

nahezu aller Arten von Zellstoff für die<br />

Herstellung von Papier, Karton und Faserplatten<br />

sowie Spezialmaschinen für die Herstellung von<br />

Tissuepapier. Egal ob Erweiterungen bzw. Umbauten<br />

bestehender Anlagen bei europäischen<br />

Kunden oder ganze Zellstofffabriken, wie sie Andritz<br />

beispielsweise in China oder Südamerika<br />

auf die »grüne Wiese« stellt: Ziel ist es dabei<br />

stets, den Betreiber so schnell wie möglich produktiv<br />

zu machen. Das erfordert u.a. eine kurze<br />

Inbetriebnahme- und Optimierungsphase. Deshalb<br />

nutzen die Andritz-Techniker bereits seit<br />

vielen Jahren Simulations-Software-Produkte und<br />

nehmen damit ihre Anlagen virtuell in Betrieb.<br />

„Mit dem dynamischen Andritz-Prozess-Simulator<br />

»Ideas« simulieren wir die Produktionsprozesse<br />

und können damit einzelne Prozessschritte sehr<br />

gut verifizieren“, bringt Ing. Gerhard Schiefer<br />

den Nutzen auf den Punkt. „Den so bereits im<br />

Vorfeld optimierten Prozessablauf applizieren<br />

wir dann auf die Applikationsprogrammierung<br />

der Leittechnik. Um aber eine wirklich steile<br />

Hochfahrkurve zu erreichen, hat es sich bewährt,<br />

auch die Leittechnik als solches in Echtzeit<br />

gemeinsam mit dem Prozess zu simulieren.“<br />

Prozess-Simulation auf<br />

virtueller Hardware<br />

Grundsätzlich agiert Andritz Automation herstellerunabhängig,<br />

die Wahl der automatisierungsseitig<br />

eingesetzten Technologieplattform<br />

ist in der Regel vom Kundenwunsch geprägt.<br />

„Wir können unsere eigenen Systeme auf allen<br />

gängigen Automatisierungsplattformen auf -<br />

setzen“, betont Ing. Gerhard Schiefer die notwendige<br />

Flexibilität, mit denen der Global Player<br />

den unterschiedlichen Anforderungen in den<br />

verschiedenen Märkten der Welt entspricht. „In<br />

Übersee dominieren naturgemäß die Systeme<br />

amerikanischer Automatisierungshersteller, in<br />

Europa realisieren wir unsere Anlagen überwiegend<br />

mit Siemens-Technologie.“ Das Leitsystem<br />

»Simatic PCS 7« und das umfassende »Simatic«-<br />

Hardware-Portfolio aus dem Hause Siemens haben<br />

ihre Leistungsfähigkeit bei Andritz schon in<br />

zahlreichen Applikationen unter Beweis gestellt.<br />

Dabei punktet »PCS 7« neben seiner Performance<br />

vor allem bei der Skalierbarkeit. „Wir<br />

decken mit diesem Leitsystem sowohl die Maschinen-<br />

als auch die Prozessautomatsierung ab.<br />

»<br />

AUSTROMATISIERUNG<br />

59


LT<br />

WT<br />

LT<br />

SIMBA Profibus<br />

SIMBA Profibus<br />

PROFIBUS DP<br />

T2659<br />

LT<br />

WT<br />

LT<br />

PPraxisreport<br />

I SIMULATION<br />

I IM ÜBERBLICK<br />

Diese Kombination hat Siemens sehr gut umgesetzt“,<br />

lobt Ing. Gerhard Schiefer. „Was uns<br />

ebenfalls entgegenkommt, ist die Skalierbarkeit<br />

des Systems: Wir erstellen selbst für kleinere<br />

Projekte, die wir früher mit dem<br />

HMI/SCADA-System »WinCC« realisierten, das<br />

Automatisierungskonzept nun von vornherein<br />

mit »PCS 7« und können es dann jederzeit<br />

komfortabel erweitern. Das System wächst<br />

sozusagen mit.“ Ein weiterer Pluspunkt für<br />

Siemens ist die dazupassende Simulationsplattform<br />

»Simit«, mit der Andritz seine Anlagen<br />

steuerungstechnisch virtuell aufbaut.<br />

„Wir kombinieren »Simit« mit »Ideas« zu<br />

einem gemeinsamen Tool und simulieren damit<br />

einzelne Produktionslinien genauso wie<br />

komplette Zellstofffabriken. So können wir<br />

sowohl die Prozessabläufe als auch die Programmierung<br />

der Leittechnik – also das gesamte<br />

Engineering – zugleich und in Echtzeit<br />

testen sowie optimieren“, erklärt Ing.<br />

Gerhard Schiefer. „Das Ganze setzen wir mit<br />

einem handelsüblichen PC oder Server um.“<br />

SIMATIC PCS 7<br />

Industrial Ethernet<br />

PROFIBUS DP<br />

Feldgeräte<br />

Technologische<br />

Anlage/<br />

Teilanlage<br />

60<br />

T2659<br />

OS Single Station<br />

ET 200M<br />

Reaktor<br />

Die Simulation der Automatisierung<br />

mit »Simit« erhöht die Engineering-<br />

Qualität, ermöglicht die virtuelle<br />

Inbetriebnahme und reduziert<br />

die Risiken und Projektkosten.<br />

Reale Anlage<br />

Die Hardware-Emulation im Detail<br />

Das Simulation Framework »Simit« von Siemens<br />

bietet skalierbare Echtzeitsimulation von der<br />

Anschluss- und Signalebene über die Sensorund<br />

Aktorebene bis hin zur Prozessebene, lässt<br />

diese sowohl mit realen als auch mit emulierten<br />

»Simatic «-Controllern zu und unterstützt Profinet-<br />

und Profibus-Kommunikation. Es simuliert<br />

sämtliche I/O- und Controller- inklusive Safety-<br />

Funktionalitäten sowie komplette Prozessabläufe.<br />

Das System zeigt Fehler im Engineering auf<br />

und kann parallel dazu ausgeführt werden.<br />

Über modulare Bibliotheken sind generische<br />

ebenso wie anwendungsspezifische Komponenten<br />

abrufbar, die eine rasche Modellierung der<br />

Simulation ermöglichen. Die mitgelieferten Bibliotheken<br />

»Standard« für Sensoren und Aktoren,<br />

»Flownet« für die Prozessindustrie und<br />

»Contec« für die Fertigungsindustrie bieten<br />

über 100 erprobte Simulationsmodelle und Vorlagen.<br />

Durch den Import von Tabellen im<br />

»XML«-, »CSV«-, »XLS«- und »Simatic PCS 7 IEA«-<br />

PROFIBUS DP<br />

Automatisierungssystem<br />

Alternative Schnittstellen<br />

PROFINET IO<br />

Engineering Station<br />

PRODAVE<br />

(MPI/IE)<br />

SIMIT<br />

Simulierte, virtuelle Anlage<br />

Format, beispielsweise für die Initialisierungsparameter,<br />

und die zur Verfügung gestellte Konsis -<br />

tenzprüfung lassen sich Simulationen schnell<br />

und fehlerfrei konfigurieren. „Wir haben auch<br />

Erfahrungen mit Simulations-Produkten anderer<br />

Hersteller und wissen daher die gute Performance<br />

sowie die Vorteile von »Simit« umso<br />

mehr zu schätzen“, lobt Ing. Gerhard Schiefer.<br />

S7-PLCSIM<br />

OPC<br />

Shared Memory<br />

AUSTROMATISIERUNG<br />

Das kann »Simit« Version 7.1<br />

• Skalierbare Echtzeitsimulation von der einfachen<br />

Anschluss- und Signalebene über Sensorund<br />

Aktorebene bis hin zur Prozessebene<br />

• Simulation mit realen oder emulierten<br />

»Simatic«-Controllern<br />

• Flexible Visualisierung, einschließlich 3D<br />

• Intuitive und komfortable grafische Benutzeroberfläche,<br />

Modellierung per Drag&Drop<br />

• Editoren mit klarer Struktur und Navigation<br />

• Kein Expertenwissen in Bezug auf<br />

Simulation erforderlich<br />

• Flexibles, progressives Simulations-Rollout<br />

unterschiedlicher Simulationsebenen, spätere<br />

Wiederverwendung von Daten zum Anlagen -<br />

design und/oder Engineering aus anderen Tools<br />

• Bibliotheken: »Standard« für Sensoren und<br />

Aktoren, »Flownet« für die Prozessindustrie<br />

und »Contec« für die Fertigungsindustrie<br />

• Kommunikation via Profibus, Profinet-IO und<br />

»Prodave« (Toolbox für Prozessdatenverkehr)<br />

• PLCSIM Schnittstelle für die Simulation mit<br />

emuliertem Controller<br />

• Datenaustausch via OPC oder Shared Memory<br />

• Lauffähig auf »Windows 7« (32/64 Bit)<br />

und »Windows XP«<br />

• Automatische Modellierung und Instanziierung<br />

per Tabelle und Vorlagendateiimport<br />

im »XML«- , »CSV«- , »XLS«- und<br />

»Simatic PCS 7 IEA«-Format<br />

• Automatische Parameterinitialisierung<br />

per Tabellenimport<br />

• Editor für anwenderspezifische Komponenten<br />

• Fehlerfreies Design durch umfassende<br />

Simulationsbibliotheken<br />

• Konsistenzprüfung<br />

• Strikte Trennung zwischen Simulation und<br />

Automatisierung


WinCC<br />

PCS 7 Engineering<br />

Anwender-<br />

Software<br />

Symboltabelle<br />

Geräte (IEA)<br />

PCS 7 HMI<br />

S7-PLCSIM<br />

Signale<br />

Aktorik<br />

& Sensorik<br />

Fotos: Andritz, Siemens;<br />

„Wir sind mit dem System sehr zufrieden. Ein besonderer<br />

Vorteil der Siemens-Lösung ist die<br />

Code-Kompatibilität zwischen virtueller und realer<br />

Applikation. Egal wo der Code erzeugt<br />

wird, er lässt sich ohne Zwischenschritte 1:1 in<br />

beiden Umgebungen verwenden. Durch die<br />

Echtzeitfähigkeit mit realen Zykluszeiten sind<br />

einzelne Szenarien sehr elegant mit der gleichen<br />

Dynamik wie in der Realität simulierbar – und<br />

das stoßfrei. Wir fahren Prozesse in Echtzeit<br />

hoch – genauso, wie an der realen Anlage, allerdings<br />

mit dem entscheidenden Unterschied, dass<br />

es uns jederzeit möglich ist, die Simulation zu<br />

stoppen, einen so genannten »Snapshot« zu<br />

speichern und beispielsweise am nächsten Tag<br />

an der selben Stelle weiterzuarbeiten.“<br />

Simulator für Test-, Schulungsund<br />

Demozwecke in Graz<br />

In Graz hat Andritz Automation erst kürzlich<br />

einen neuen Testraum für die Prozess- und<br />

Automatisierungstechnik von Zellstoffanlagen<br />

SIMIT<br />

Prozess<br />

Das Simulation Framework »Simit« von Siemens<br />

bietet skalierbare Echtzeitsimulation von der Anschluss‐<br />

und Signalebene über die Sensor- und Aktorebene<br />

bis hin zur Prozessebene, lässt diese sowohl<br />

mit realen als auch mit emulierten »Simatic S7«-<br />

und »Simatic PCS 7«-Controllern zu und unterstützt<br />

Profinet- und Profibus-Kommunikation.<br />

mit einem »Simit«-Simulator in Kombination mit dem<br />

Prozesssimulator »Ideas« ausgestattet. Es handelt sich<br />

dabei um die Kopie des an einen schwedischen Kunden<br />

gelieferten Simulators eines Rückgewinnungskessels.<br />

„Das Original läuft beim Anwender parallel zum realen<br />

Prozess, aus dem laufend Echtdaten in das Modell eingepflegt<br />

werden“, verrät Ing. Gerhard Schiefer. „Durch<br />

diesen kontinuierlichen Abgleich wird das Simulations-<br />

Programm stets am aktuellen Stand des realen Prozesses<br />

gehalten und es sind in der Simulation erstellte Optimierungen<br />

rasch auf den realen Prozess bzw.<br />

die Leittechnik übertragbar.“ Das Simulator-<br />

Pendant im eigenen Haus nutzt Andritz Automation<br />

für Test-, Demonstrations- und Schulungszwecke.<br />

Apropos Schulungszwecke: Neben der<br />

virtuellen Inbetriebnahme eignen sich die<br />

Andritz-Simulatoren auch ideal als Trainingsplattform<br />

für das Bedienpersonal, beispielsweise<br />

um das zielorientierte Eingreifen in Störfallszenarien<br />

zu proben. „Die Funktion und damit<br />

verbunden der Nutzen moderner, dynamischer<br />

Echtzeitsimulatoren, wie wir sie anbieten,<br />

lässt sich am besten anhand einer realen<br />

Simulation erklären. Dann wird der Vorteil im<br />

wahrsten Sinn des Wortes augenscheinlich“, begründet<br />

Ing. Gerhard Schiefer die Einrichtung<br />

des neuen Testraums. „Der Demo-Simulator bietet<br />

uns zudem eine ideale Möglichkeit, potenziellen<br />

Interessenten unsere Kompetenzen und<br />

unser Prozess-Know-how aufzuzeigen.“<br />

INFOLINKs: www.siemens.com/simit<br />

www.andritz.com/automation


AUSTROMATISIERUNG<br />

PPraxisreport<br />

I STEUERUNGSTECHNIK<br />

Software-designte<br />

rekonfigurierbare<br />

I/O-Plattform eröffnen<br />

Entwicklern neue Real-Time-<br />

Perspektiven und bietet...<br />

(Fast)<br />

Unendliche<br />

Möglichkeiten<br />

Mit »cRIO-9068« hat National Instruments eine neue Baureihe seiner<br />

»CompactRIO«-Controller auf den Markt gebracht, die u.a. höhere Performance<br />

bieten. Diese Verbesserung begründet sich in den verwendeten Technologien.<br />

Die Hardware basiert nun auf der »Zynq«-Plattform von Xilinx, die<br />

Software auf dem Betriebssystem »Linux«. Wiewohl der »LabVIEW«-Entwickler<br />

weiterhin so arbeiten kann wie gewohnt, stellt die Plattform neue und weitreichende<br />

Möglichkeiten zur Verfügung, um das System auf Anwendungsbedürfnisse<br />

optimal anzupassen und zu erweitern. Die deutsche Firma S.E.A.<br />

Datentechnik nutzt diese bereits und entwickelt mit Kooperationspartnern<br />

Komplettlösungen, bei denen u.a eigene Add-On-Produkte, beispielsweise<br />

zum drahtlosen Zugang ins Internet oder zur geografischen Positionsbestimmung<br />

zum Einsatz kommen. Von Jörg Heßdörfer u. Dipl.-Ing. Wolfram Koerver<br />

Viele der von S.E.A.-Datentechnik auf Basis von<br />

»CompactRIO« entwickelten Systeme kommen<br />

mobil – etwa in Fahrzeugen oder an wechselnden<br />

Standorten – zum Einsatz. Da diese Systeme oft über einen<br />

langen Zeitraum in Betrieb sind, ist es essenziell, ständig<br />

über den Betriebszustand der Anlagen informiert zu<br />

sein. Im einfachsten Fall können dazu Statusinformationen<br />

an einen Server übermittelt werden, z.B. via Dateiübertragung<br />

oder SMS-Nachrichten über Mobilfunknetze<br />

bzw. über vorhandene WAN-Netzwerke. Ist jedoch ein<br />

Eingriff in das System nötig, so erfordert das einen gesicherten<br />

Zugang zum Controller und zu etwaigen weiteren<br />

Komponenten im Anlagennetz − innerhalb und<br />

außerhalb des Messwerterfassungssystems. Da hierbei oft<br />

ein Zugriff über ungesicherte Netzwerke erforderlich ist,<br />

62


Mit »cRIO-9068« bringt National Instruments eine neue<br />

Baureihe seiner »CompactRIO«-Controller auf den Markt,<br />

die höhere Performance und neue Möglichkeiten fürs<br />

applikationsspezifische Software-Design bietet.<br />

muss der Schutz des Anlagensystems über Zugangskontrolle<br />

und eine sichere Netzwerkkommunikation<br />

gewährleistet sein. Für derartige<br />

Systeme entwickelt und fertigt S.E.A. seit Jahren<br />

Kommunikationslösungen in Form von Einsteck -<br />

modulen für die »CompactRIO«-Plattform. Diese<br />

ermöglichen die sichere Kommunikation über<br />

VPN-Protokolle (Virtual Private Network). Dabei<br />

wird eine verschlüsselte Brücke zwischen dem<br />

Anlagennetz und dem PC des Service-Personals<br />

über das öffentliche Internet aufgebaut, sodass<br />

der PC direkt mit dem Anlagennetz verbunden<br />

ist. Nun kann man mit der Anlage fast so arbeiten,<br />

als wäre sie direkt am PC eingesteckt. Aufgrund<br />

der flexiblen und offenen »Linux«-Architektur<br />

ist es jetzt möglich, die VPN-Softwaretechnologie<br />

und Schutzmechanismen direkt auf<br />

dem neuen »cRIO-9068« zu installieren und zu<br />

betreiben. Das war der ideale Ausgangspunkt<br />

für S.E.A., um die beiden darauf abgestimmten<br />

neuen 3G/4G-Kommunikationsmodule »SEA 9751«<br />

und »SEA 9754« mit GSM/UMTS/LTE-Protokoll<br />

sowie GPS-Empfang speziell für diese Plattform<br />

zu entwickeln, die die Vorteile des »Linux«-<br />

Betriebssystems optimal ausnutzen.<br />

Da die »SEA-97551/9754«-Module über den USB-<br />

Port des Controllers angeschlossen werden,<br />

bleibt der Netzwerk-Anschluss im Gegensatz zu<br />

früheren Lösungen ohne weiteren Netzwerk-<br />

Switch nutzbar. Die Module stellen dabei wiederum<br />

einen freien USB-Anschluss zur Verfügung, Die Architektur im Detail<br />

der über einen im Modul integrierten USB-Hub<br />

an den Controller angeschlossen ist, sodass sich Das »cRIO-9068« ist ein neues Acht-Slot »cRIO«-<br />

auch hier keine Einschränkungen ergeben. Ein Chassis mit integriertem Real-Time-Controller<br />

ebenfalls integrierter GPS-Empfänger stellt zusätzlich<br />

noch Zeit- und Positionsinformationen Plattform von National Instruments. Es ist jedoch<br />

und das erste Produkt der neuen »CompactRIO«-<br />

direkt in »LabVIEW« zur Verfügung. Die zum Betrieb<br />

benötigte Software lässt sich bequem per sondern sowohl in der Hardware als auch der<br />

kein bloßes Update auf vorhandene Systeme,<br />

»MAX auf dem »cRIO-9068« installieren und per Software eine komplette Neuentwicklung. Der<br />

Web-Browser konfigurieren. Das alles wird möglich<br />

durch die offene »Linux«-Architektur der Xilinx vereint die CPU und den FPGA-Baustein<br />

neue »Zynq«-SOC (SOC – System on Chip) von<br />

»Zynq«-basierten »CompactRIO«-Plattform. des »cRIO«-Systems in einem einzigen Chip. »


PPraxisreport<br />

I STEUERUNGSTECHNIK<br />

Daraus resultiert eine reduzierte Leistungsaufnahme<br />

und der geringe Platzbedarf. Ein schnellerer<br />

Datenaustausch zwischen den beiden Komponenten<br />

ist durch die nunmehr 16 freien DMA-<br />

Kanäle möglich. Der implementierte CPU-Kern ist<br />

ein Dual-Core-»Cortex A9«-Prozessor von ARM<br />

mit 667 MHz Taktfrequenz. Damit ist auch die<br />

Rechenleistung der CPU im oberen Bereich der<br />

bisherigen »cRIO«-Real-Time-Controller einzuordnen.<br />

Der CPU stehen 512 MB RAM und 1 GB<br />

Flash-Speicher zur Verfügung. Umfangreiche IO<br />

auf der Real-Time-Seite (2x 1 GB Ethernet,<br />

2x RS232, RS485, USB) erlauben eine vielseitige<br />

Anbindung an die Außenwelt. Die für Entwickler<br />

und Anwender wohl weitreichendere Neuerung<br />

Vergleich der Betriebssysteme<br />

bzw. deren Möglichkeiten:<br />

Links »CompactRIO« mit<br />

»VxWorks«, rechts die neue<br />

Plattform auf »Linux«-Basis.<br />

ist das »Linux«-Betriebssystem des Real-Time-<br />

Controllers. National Instruments setzt hier einen<br />

aktuellen »Linux«-Kernel ein, der um zusätzliche<br />

Erweiterungen für den Real-Time-Betrieb ergänzt<br />

wurde. Obwohl das »cRIO-9068« dem»Lab-<br />

VIEW«-Entwickler wie ein gewohntes »Compact -<br />

RIO«-System erscheint und auch genauso einzusetzen<br />

ist, stellt die neue Software-Architektur eine<br />

Vielzahl zusätzlicher Methoden und Möglichkeiten<br />

bereit. Während die bekannte »Compact -<br />

RIO«-Real-Time-Plattform unter »VxWorks« für<br />

den Entwickler wie ein monolithischer Block aus<br />

OS und Applikation erscheint, in welchem die<br />

»LabVIEW-«Programme in Echtzeit ablaufen,<br />

können jetzt bei Bedarf weitere Programme oder<br />

Dienste hinzugefügt werden. »LabVIEW« ist<br />

damit nur noch ein Programm unter vielen − wie<br />

etwa unter »Windows« oder »Linux« auf einem<br />

Desktop-PC. National Instruments setzt das »OpenEmbedded/Ångström-Linux«-System<br />

ein, sodass<br />

der Anwender sämtliche Komponenten des<br />

Systems (mit Ausnahme von einigen NI-Diensten)<br />

sowie auch den »Linux«-Kernel selber übersetzen<br />

und verändern kann.<br />

Neue Möglichkeiten<br />

zur Software-Entwicklung<br />

National Instruments stellt für »cRIO-9068« eine<br />

auf »Eclipse« basierende C/C++-Entwicklungsumgebung<br />

zur Verfügung, mit der sich eigene Programme<br />

für die neue Plattform entwickeln lassen.<br />

Schnittstellen-Module zur Kommunikation<br />

mit dem FPGA-Baustein sind ebenfalls in dem<br />

Paket enthalten, sodass zur Entwicklung eines<br />

kompletten Systems neben der bisherigen<br />

»LabVIEW«-Programmierung mit »LV-RT« und<br />

»LV-FPGA« auch eine Programmierung mit C/C++<br />

möglich gemacht wird. Dies war zwar bisher<br />

grundsätzlich unter »VxWorks« ebenfalls möglich,<br />

bedurfte jedoch umfangreicher Kenntnisse<br />

und kostspieliger Entwicklungswerkzeuge. Die<br />

Programmierung des FPGA selbst kann weiterhin<br />

nur mit »LabVIEW FPGA« erfolgen, dies ist mit<br />

C/C++ nicht möglich. Des Weiteren besteht unter<br />

»Linux die Möglichkeit, sogenannte »Shell-Skripte«<br />

zu nutzen. »Shell-Skripte« stellen eine wesentlich<br />

mächtigere Variante von aus<br />

»DOS«/»Windows« bekannten Batch-Dateien<br />

dar. Mithilfe dieser Skripte und den zahlreichen<br />

zur Verfügung stehenden Tools können Lösungen<br />

für Teilaspekte eines Projektes, z.B. zum Datenaustausch<br />

mit übergeordneten Systemen, ohne<br />

Programmierung in C/C++ oder »LabVIEW« realisiert<br />

werden. Durch Installation weiterer Software-Pakete<br />

(z.B. »Python«) lassen sich auch diese<br />

Programmiersprachen direkt auf dem »cRIO-9068«<br />

nutzen. Dafür müssen jedoch mithilfe der<br />

»OpenEmbedded/Ångström«-Distribution diese<br />

Pakete zunächst angepasst und übersetzt werden.<br />

Zuverlässigkeit und Sicherheit<br />

Die Systemarchitektur des neuen »Zynq«-Chips<br />

bedingt, dass bei einem Reboot des Systems auch<br />

der FPGA gestoppt wird und erst wieder neu gestartet<br />

werden muss. Im Gegensatz zum<br />

»VxWorks«-basierten System muss allerdings nicht<br />

das komplette System neu gestartet werden,<br />

wenn eine einzelne Applikation neu hochgefahren<br />

werden soll. Die FPGA-Applikation läuft einfach<br />

weiter. Auf diese Weise können nun auch Updates<br />

der Applikationssoftware ohne Neustart des<br />

Controllers durchgeführt werden. Der »cRIO-9068«<br />

lässt sich zudem deutlich tiefgehender über einen<br />

Web-Browser warten und konfigurieren. So können<br />

nun z.B. auch »LabVIEW Real«-Time-Programme<br />

und FPGA-Bitfiles über den Web-Browser installiert<br />

werden. Dabei lassen sich Nutzer und<br />

Gruppen mit unterschiedlichen Zugriffsrechten<br />

auf den Controller anlegen und verwalten. Mit<br />

»Linux« als Betriebssystem stehen zudem Mittel,<br />

wie zum Beispiel eine mächtige Firewall oder<br />

Tools zur verschlüsselten Datenübertragung, zur<br />

Verfügung. Über die im »Linux«-Kernel integrierte<br />

Firewall lässt sich dabei das System gezielt absichern,<br />

indem etwa der Zugang vom Internet aus<br />

auf alle Ports, außer auf den für kontrollierten Zugriff<br />

von außen notwendigen blockiert wird.<br />

Ebenso lässt sich hiermit verhindern, dass von etwaigen<br />

im Anlagennetz angeschlossenen Geräten<br />

eine ungewollte oder unsichere Verbindung nach<br />

(TR)<br />

außen aufgenommen wird.<br />

Zu den Autoren: Jörg Heßdörfer ist Mitarbeiter<br />

und Dipl.-Ing. Wolfram Koerver Geschäftsführer<br />

von S.E.A. Datentechnik in Deutschland.<br />

INFOLINKs: www.ni.com/austria I<br />

www.sea-gmbh.com<br />

Fotos: National Instruments, Fotolia;<br />

64<br />

AUSTROMATISIERUNG


I PRODUKTNEUHEITEN<br />

Fotos: Schmachtl, Beijer Electronics;<br />

Kleinsteuerung außentauglich gemacht<br />

Unitronics (ÖV: Schmachtl) rüstet seine Steuerung »V350«,<br />

die SPS und HMI vereint, für den Einsatz in dem erweiterten<br />

Temperaturbereich von -30° bis + 60° C auf. Das Gerät<br />

eignet sich somit für Anwendungen im Freien.<br />

Durch die neue glatte Bedienfront ist die »V350« einfach zu reinigen. Sie eignet<br />

sich auch für Applikationen im Reinraum, im Lebensmittelbereich oder bei extrem<br />

schmutzanfälligen Prozessen. Die Frontseite kann bereits bei kleinen Stück -<br />

zahlen im Wunschdesign des Kunden ausgeführt<br />

werden. Neben dem gefälligen 3,5“-<br />

Farb-Touchdisplay wartet die kleine Steuerung<br />

mit umfangreichen Schnittstellen auf: RS232<br />

und RS485, CANopen, GSM/SMS/GPRS, Ethernet-TCP/IP<br />

und Modbus. Das Gerät ist voll kompatibel<br />

zum Vorgängermodell. Das Gerät wird<br />

inklusive Programmiersoftware ausgeliefert.<br />

www.schmachtl.at<br />

HMIs erhalten Steuerungsfunktionalität<br />

Beijer Electronics (ÖV: ALG Automatisierungslösungen)<br />

erweitert sein HMI-Portfolio um die Steuerungslösung<br />

»X HMI SoftControl«, welche die Visualisierungs-Software<br />

»iX« und eine »Codesys«-basierende Soft-SPS vereint.<br />

Die Steuerungslösung nutzt das IEC 61131-3 basierte Entwick -<br />

lungs-Tool »Codesys«, das Hand in Hand mit der von Beijer Electronics<br />

entwickelten HMI Software »iX« arbeitet. Beide Systeme<br />

tauschen Daten schnell und effizient aus. Die Kommunikation<br />

läuft dabei über das Ethernet-basierte Bussystem Ethercat. Da die<br />

Soft-SPS-Funktionalität nicht über ein zusätzlich am Panel montiertes<br />

Modul ausgeführt wird, sondern Bestandteil des Bedienpanels<br />

selbst ist, bleibt alles im kompakten Gerät vereint. Die Lösung<br />

lässt sich über handelsübliche E/A-Baugruppen ergänzen, womit<br />

sich skalierbare Steuerungslösungen mit integrierter Visualisierung<br />

in einem Paket realisieren lassen.<br />

www.alg-at.eu


T Technik pur<br />

I ANTRIEBSTECHNIK<br />

INTRO<br />

»<br />

TIPP: Danfoss’<br />

2014er-Trainingsprogramm<br />

Der Antriebstechnikhersteller bietet auch in<br />

diesem Jahr ein umfangreiches Schulungsund<br />

Seminarangebot, das virtuell in eLessons<br />

ebenso wie bei Trainings in der Danfoss-<br />

Niederlassung, vom Selbststudium bis zum<br />

an individuelle Bedürfnisse angepassten<br />

Kurs reicht.<br />

www.danfoss.at/vlt<br />

Hochdynamische<br />

Servomotorenreihe<br />

Die Motoren der Baureihe »Dynasyn DD«<br />

schaffen laut Hersteller AMK eine durchschnittliche<br />

Lebensdauer von 40.000 Betriebsstunden.<br />

Die Motoren werden mit<br />

einer Einkabelausführung angeboten, die<br />

Spannungsversorgung und das digitale<br />

Gebersignal vereint.<br />

www.amk-antriebe.de<br />

Elektronisches<br />

Überlastrelais<br />

Das von Rockwell Automation neu auf<br />

den Markt gebrachte Überlastrelais »Allen-<br />

Bradley E300« integriert zahlreiche Kommunikationsoptionen<br />

einschließlich Ethernet/IP,<br />

patentierte Strommessungstechnologie<br />

und zeitsparende E/A-Optionen in<br />

einem modularen Design, das<br />

sich individuell an die jeweiligen<br />

Anforderungen anpassen lässt.<br />

www.rockwellautomation.at<br />

Leistungsstark in rauen Umgebungen<br />

Mit dem »FR-A770« erweitert Mitsubishi Electric (ÖV: GEVA)<br />

seine »FR-A700«-Serie um leistungsstarke Gerätetypen mit<br />

einer Betriebsspannung von 690 V, die sich besonders für<br />

den Einsatz in rauen Umgebungen eignen.<br />

Aktuell sind zwei Gerätetypen in den Leistungsklassen<br />

355 kW und 560 kW erhältlich, mit einer<br />

150-Prozent-Überlastfähigkeit für 60 s. Sie eignen<br />

sich insbesondere für anspruchsvolle Antriebsaufgaben<br />

mit hoher Drehzahl- und Drehmomentgüte.<br />

Mögliche Anwendungsbereiche sind beispielsweise<br />

Kran- und Hubwerke, Transportbandtechnologien,<br />

Extruder und Zentrifugen, Druck- und<br />

Wickelmaschinen sowie Bergbau oder auch Skilifte<br />

und Kabinenseilbahnen. Umrichter der »FR-A700«-<br />

Serie verfügen über eine sogenannte »Real Sensorless<br />

Vector Control«-Regelung für Drehzahl- und<br />

Drehmomentkontrolle in open loop und eine Positionierung in closed loop<br />

für höchste Regelgüte. Die integrierte SPS-Funktionalität ermöglicht den<br />

direkten Zugriff auf alle Antriebsparameter und übernimmt auf Wunsch das<br />

Anlagenmanagement als autarke Steuerungs- und Überwachungseinheit.<br />

Die Frequenzumrichter verfügen standardmäßig über eine USB-, RS485- sowie<br />

eine Modbus-RTU-Schnittstelle und erfüllen darüber hinaus internationale<br />

Netzwerkstandards wie CC-Link, CC-Link IE Field, Profibus-DP, Profinet,<br />

Ethernet IP/Devicenet und LonWorks.<br />

www.geva.at<br />

Servoantriebs-Portfolio<br />

komplettiert<br />

WEG ergänzt seine Produktpalette in Europa um<br />

die komplette Bandbreite der Servotechnologie.<br />

Dazu gehören die Servoregler »SCA06« mit integrierter<br />

SPS- und Positionierfunktion, die Servomotoren<br />

»SWA« und Getriebe aus dem »MAS«-<br />

Getriebemotorenbaukasten des österreichischen<br />

Tochterunternehmens Watt Drive.<br />

Der leistungsstarke Servoregler »SCA06« eignen sich für präzise und dynamische<br />

Drehzahl-/Drehmomentregelungen und Positionieraufgaben. Es gibt<br />

drei Baugrößen: 4 A bei 1x 230 VAC, 5–24 A bei 3x 230 VAC und 5,3–14 A<br />

bei 3x 400 VAC. Für die gesamte Gerätereihe stehen jeweils drei Steckplätze<br />

für insgesamt sieben Erweiterungsmodule zur Verfügung. So lassen sich<br />

u.a. zusätzliche Gebereingänge für die Synchronisierung mehrerer Antriebe<br />

installieren. Auch sind zusätzliche digitale und analoge Ein- und Ausgänge<br />

sowie Modbus-RTU-, Profibus- oder Ethercat-Schnittstellen erhältlich. Eine<br />

CANopen-Schnittstelle ist standardmäßig im Servoregler integriert und<br />

kann sowohl als Master als auch als Slave fungieren. Zusätzliche Flexibilität<br />

wird durch die integrierte SPS-Funktionalität erreicht.<br />

www.wattdrive.com<br />

Fotos: AMK, Rockwell Automation, WEG, Mitsubishi Electric, Nanotec, Lenze;<br />

66<br />

AUSTROMATISIERUNG


DC-Servo-Motoren mit feldorientierter Regelung<br />

Nanotec Electronic hat eine Generation von Motoren entwickelt,<br />

die präzise Positionen anfahren können, keine Schrittverluste aufweisen<br />

und über den Drehgeber lastabhängig geregelt werden.<br />

Sowohl die Steuerung als auch der Encoder mit 4.096 Inkrementen sind bereits<br />

integriert, so dass sich der Verkabelungsaufwand auf die Kommunikationsverbindung<br />

und die Stromzufuhr reduziert. Die Motoren der Größe 56 bzw.<br />

60 mm (Nema 23 bzw. 24) sind in niedrigpoliger (BLDC) und hochpoliger<br />

(Schrittmotor) Ausführung erhältlich. Durch die feldorientierte Regelung verhält<br />

sich auch der Schrittmotor wie ein DC-Servo – mit einer Nenndrehzahl unter<br />

1.000 min -1 , aber einem Drehmoment bis zu 3,5 Nm. Die niedrigpoligen<br />

Motoren zeigen bei einer Nenndrehzahl von 3.500 min -1 und einer Leistung<br />

von 135 W ihre Stärke in dynamischen Anwendungen.<br />

In der Stand-alone-Variante mit USB-<br />

Anschluss ist eine Ansteuerung über<br />

Takt-Richtung oder eine Sollwertvorgabe<br />

über den Analogeingang möglich.<br />

In der CANopen-Variante werden<br />

die Motoren über den Feldbus nach<br />

dem Standard CiA 402 angesteuert.<br />

www.nanotec.de<br />

Mechatronisches Antriebspaket<br />

Die Kombination aus dem »Smart Motor« von Lenze und<br />

der Getriebereihe »g500« bietet hohe Wirkungsgrade<br />

und somit Energieeffizienz.<br />

Basis der Antriebslösung ist die neue, fein abgestufte Getriebereihe<br />

»g500«, die speziell dafür entwickelt wurde, die Motordrehzahl so intelligent<br />

und passgenau wie nur möglich in Drehmoment zu übersetzen. Der<br />

Wirkungsgrad im gesamten Übersetzungsbereich liegt bei mehr als 94%.<br />

Das sorgt für hohe Energieeffizienz. Beim »Smart Motor« ist die Drehzahl<br />

direkt vor Ort per Smartphone-App und »Near Field Communication«<br />

einstellbar. Mit einer einzigen Variante können so Motordrehzahlen von<br />

500 bis 2.600 min -1 bei konstantem Drehmoment abgedeckt werden.<br />

Neben den Smart Motoren lassen sich mit den »g500«-Getrieben auch in<br />

Kombination mit den IE2-Drehstrommotoren »MH«, den umrichteroptimierten<br />

»MF«-Motoren sowie den »MCA- und »MCS«-Servomotoren von<br />

Lenze anwendungsoptimierte Antriebslösungen zusammenstellen.<br />

www.lenze.at


T Technik pur<br />

I ANTRIEBSTECHNIK<br />

Wie eine Direktantriebseinheit<br />

Linear- und Rotationsbewegung<br />

miteinander kompakt kombiniert<br />

Harmonisch<br />

vereint<br />

Hub-Dreh-Bewegungen werden in vielen Maschinenanwendungen<br />

wie Verschließern oder Handling- und<br />

Pick&Place-Systemen benötigt. Der Hersteller LinMot<br />

(ÖV: Kwapil) hat dafür erstmals einen Linearmotor mit<br />

einem Servomotor zu einer kompakten Einheit verbunden,<br />

die wesentliche Vorteile gegenüber den bis dato verwendeten<br />

rein mechanischen, pneumatischen oder teilelektrischen<br />

Antriebslösungen bietet. So lassen sich mit<br />

den neuen Hubdrehmotoren beliebige Kombinationen aus<br />

Linear- und Rotationsbewegung realisieren und dabei<br />

sowohl die lineare Kraft als auch das Drehmoment unabhängig<br />

voneinander regeln. Von DI (FH) Franz J. Roßmann<br />

Für komplexe Aufgaben wie das Eindrehen,<br />

Verschließen, Umsetzen,<br />

Stapeln oder das Ausrichten gilt es<br />

für Konstrukteure oftmals eine Hub-Dreh-<br />

Bewegung zu realisieren – beispielsweise<br />

bei einer PET-Flaschenverschließmaschine:<br />

Hier muss der Verschließkopf den Deckel<br />

in einer Linearbewegung entlang der<br />

Längsachse der Flasche auf den Flaschenhals<br />

setzen und anschließend mit einer<br />

zusätzlichen Drehbewegung auf das Gewinde<br />

der Flaschenmündung schrauben<br />

bis ein definierter Winkel oder ein be-<br />

stimmtes Anzugsmoment erreicht ist. Für<br />

die Lösung dieser Aufgabenstellung griff<br />

man bislang bei Rundläufer-Verschließmaschinen<br />

auf folgende zwei Ansätze zurück:<br />

1. Sowohl der Linearhub als auch die Rotation<br />

der Verschließerspindeln werden<br />

rein mechanisch über Kurvenscheiben<br />

(Linearhub) und Zahnräder mit Magnetkupplung<br />

(Rotation) direkt von der Drehbewegung<br />

des Karussells abgeleitet und<br />

synchronisiert.<br />

2. Für die Rotation wird ein Servomotor<br />

eingesetzt, der auf und ab bewegt wird.<br />

Der Linearhub wird wie beim rein mechanischen<br />

Konzept über Kurvenscheiben von<br />

der Bewegung des Drehtellers abgeleitet.<br />

Dieser Typ Verschließmaschine wird häufig<br />

auch als Servoverschließer bezeichnet.<br />

Nachteile bisher<br />

verwendeter Antriebskonzepte<br />

Diese Ansätze sind allerdings mit einigen<br />

Defiziten behaftet. Einer der größten Nachteile<br />

der rein mechanischen Lösung liegt<br />

dabei in der mangelnden Flexibilität bei<br />

68<br />

AUSTROMATISIERUNG


Doch diese Vorteile werden durch einen neuen<br />

Nachteil erkauft: Da die Servomotoren in der Regel<br />

mit dem Verschließkopf bewegt werden<br />

müssen, werden teure energiekettenfähige<br />

Kabel erforderlich. Diese verkomplizieren die<br />

Konstruktion, erschweren die Reinigung und<br />

verschlechtern die Gesamtzuverlässigkeit der<br />

Maschine. Der Hub und die Anpresskraft können<br />

weiterhin nicht elektrisch eingestellt werden<br />

und der erreichbare Maximalhub bleibt mit<br />

100 mm bis 150 mm relativ klein. Auch Fehler<br />

wie schiefsitzende Deckel können nach wie vor<br />

nur über nachgelagerte und teure Kontrollsys -<br />

teme detektiert werden.<br />

Das Konstruktionsprinzip<br />

des Direkt -<br />

antriebs, der Linear-<br />

und Rotationsbewegung<br />

miteinander<br />

vereint.<br />

Kombinierte, frei programmierbare<br />

Hub-Dreh-Bewegung<br />

Abhilfe schafft hier der durchgängige Einsatz<br />

elektrischer Antriebe sowohl für die Hub- als<br />

auch die Drehbewegung. Anwender können damit<br />

nicht nur das Drehmoment und die Drehzahl,<br />

sondern auch den Hub flexibel an die Prozessanforderungen<br />

anpassen – bei Bedarf auch während<br />

des Schließvorgangs. Auch in puncto Anpresskraft<br />

hat der Maschinenbetreiber die volle<br />

Flexibilität. Damit wird es zum Beispiel möglich,<br />

auf Knopfdruck die Art des Verschließens (Drehmomentverschrauben,<br />

Drehwinkelverschrauben,<br />

Aufpressen, Aufprellen) zu wechseln. Mit Linear -<br />

einheiten lassen sich zudem größere Hübe problemlos<br />

realisieren, so dass auch Verschließmaschinen<br />

für voluminöse Flaschen oder Aerosole<br />

mit Pump- oder Sprayverschluss, bei denen das<br />

lange Saugröhrchen zusammen mit dem Deckel<br />

vertikal eingeschoben werden muss, mit dem<br />

gleichen Antriebskonzept umgesetzt werden<br />

können. Hub- und Drehbewegung sind dabei sowohl<br />

von der Karussellbewegung als auch voneinander<br />

entkoppelt und lassen sich frei programmieren.<br />

Damit kann eine gleichbleibende<br />

Prozessqualität in allen Betriebsmodi einer Maschine<br />

gewährleistet werden. Darüber hinaus<br />

können wichtige Prozessparameter wie das Anziehmoment,<br />

die Anpresskraft und die Position<br />

(z.B. die vertikale Deckelposition) unmittelbar<br />

aus den Daten des Antriebssystems ermittelt und<br />

»<br />

der Wahl der Prozessgrößen, wie beispielsweise<br />

Anzugs- bzw. Drehmoment und Anpresskraft. So<br />

kann das für den Schraubprozess wichtige Drehmoment<br />

nur über die Magnetkupplung bzw. Hysteresekupplung<br />

der Spindel eingestellt und verändert<br />

werden. Eine Beeinflussung der Prozess -<br />

parameter während des Betriebs ist nicht möglich.<br />

Nachteilig ist in vielen Anwendungen auch<br />

der beschränkte Hub. In der Praxis lassen sich bei<br />

diesem Antriebskonzept häufig nur 80 bis<br />

150 mm realisieren, da größere Hübe den Verschließprozess<br />

zu stark verlangsamen würden.<br />

Hinderlich ist zudem, dass der Maschinenbetreiber<br />

aus dem Antriebssystem keine Informationen<br />

über den Verschließprozess extrahieren<br />

kann. Für die Prozessüberwachung müssen daher<br />

ggf. separate Sensoren installiert und ausgewertet<br />

werden. Darüber hinaus hängt beim rein<br />

mechanischen Konzept der Verschließprozess<br />

wegen der unmittelbaren mechanischen Kopplung<br />

von der Drehzahl des Karussells ab, was gerade<br />

beim Hoch- und Herunterfahren der Anlage<br />

zu Beeinträchtigung der Prozessstabilität führen<br />

kann.<br />

Bei moderneren Maschinen sorgt daher ein Servomotor<br />

an jeder Spindel für die nötige Rotation.<br />

Damit kann jedoch nur ein Teil der Probleme<br />

der rein mechanischen Lösung behoben werden.<br />

Zwar lässt sich das Drehmoment elektrisch<br />

einstellen und während des Betriebs verändern.<br />

Auch können Aussagen über das tatsächlich aufgebrachte<br />

Drehmoment durch die Auswertung<br />

der Antriebsdaten getroffen werden.<br />

LinMot hat die Hubdrehmotorfamilie<br />

»PR01« eigens für Anwendungen wie<br />

Handling- und Pick&Place-Aufgaben<br />

sowie das Verschließen und Ausrichten<br />

von Druckmarken entwickelt.<br />

AUSTROMATISIERUNG<br />

69


T Technik pur<br />

I ANTRIEBSTECHNIK<br />

für Dokumentationszwecke sowie als Regelgröße<br />

weiterverwendet werden. Einmal erprobte<br />

Einstellungen lassen sich unter Verwendung von<br />

Rezepturen speichern und abrufen. Damit können<br />

Maschinenbetreiber Formatwechsel wesentlich<br />

schneller durchführen. Zudem kommt<br />

das durchgängig elektrische System ohne bewegtes<br />

Kabel aus.<br />

Abgestimmtes Konstruktionselement<br />

von der Stange<br />

Aufgrund dieser Vorzüge haben einige Maschinenbauer<br />

rein elektrische Lösungen umgesetzt.<br />

Dabei waren sie in Ermangelung einer Standardlösung<br />

bisher auf eine Eigenkonstruktion<br />

In der<br />

Flaschenverschließmaschine<br />

setzt der Verschließkopf<br />

den Deckel in einer Linear -<br />

bewegung entlang der Längs -<br />

achse der Flasche auf den<br />

Flaschenhals auf und verschraubt<br />

diesen anschließend<br />

mit einer zusätzlichen<br />

Dreh bewegung<br />

bis ein de finierter Winkel<br />

oder ein bestimmtes<br />

Anzugs moment<br />

erreicht ist.<br />

Links: Einsatzbeispiel für die Hubdrehmotoren<br />

»LinMot PR01« –<br />

ein Rundläufer-Verschließer.<br />

mit den damit verbundenen Nachteilen angewiesen.<br />

Der Hersteller für Linearmotorsysteme<br />

LinMot hat sich dieses Problems angenommen<br />

und die Hubdrehmotorfamilie »LinMot PR01«<br />

eigens für Anwendungen wie Handling- und<br />

Pick&Place-Aufgaben sowie das Verschließen<br />

und Ausrichten von Druckmarken entwickelt.<br />

Der Hubdrehmotor besteht dabei aus einem leistungsfähigen<br />

Linearmotor und einem angebauten<br />

Torque-Drehmotor, die sich elektrisch<br />

unabhängig voneinander ansteuern lassen. Die<br />

Motoren der Familie bringen Kräfte bis 1.024 N,<br />

ein Spitzenmoment von 7,5 Nm und Drehzahlen<br />

bis 2.000 min-1 auf. Mit den besonders kompakten<br />

und schlanken Motoren sind darüber hinaus<br />

Hübe bis 300 mm möglich. Derzeit sind zwei<br />

Baugrößen erhältlich, die sich im Wesentlichen<br />

durch die maximal zur Verfügung stehenden<br />

Drehmomente der rotativen Motoren bzw.<br />

Schubkräfte der Linearmotoren unterscheiden.<br />

Zusätzlich sind Varianten mit durchgehender<br />

Längsbohrung für die Durchführung eines<br />

mechnischen Deckel-Ausstößers oder zur Ver -<br />

sorgung pneumatischer Greifer am Verschließkopf<br />

erhältlich. Für Hygieneanwendungen hat<br />

LinMot zusätzlich eine INOX-Variante ins Programm<br />

aufgenommen.<br />

Komplettpaket für Maschinenbauer<br />

Für die Hubdrehmotorfamilie »PR01« bietet Lin-<br />

Mot umfangreiches Zubehör an, das das Leben<br />

von Maschinenkonstrukteuren erleichtert. Dazu<br />

zählen Abstreifer, Kühlflansche, Kühlventilatoren<br />

für den Drehmotor, ein Multifunktionsflansch<br />

und eine pneumatische Bremse sowie<br />

eine magnetische Feder (MagSpring). Für die<br />

Ansteuerung der Motoren hat LinMot passende<br />

Drives im Programm – darunter auch modulare<br />

Drives für den maschinennahen Einsatz, die zum<br />

Beispiel unmittelbar auf dem Karussell einer<br />

Verschließmaschine montiert werden können.<br />

Abgerundet wird das Komplettpaket für den<br />

Integrator durch die Software »LinMot-Talk« zur<br />

Konfiguration der Antriebe.<br />

Fazit<br />

Mit den neuen Hub-Dreh-Linearmotoren der<br />

LinMot-Serie »PR01« können Konstrukteure<br />

schnell und einfach Hub- und Drehbewegungen<br />

realisieren, wie sie in vielen modernen<br />

Maschinenanwendungen benötigt werden.<br />

Dabei können sowohl die lineare Kraft (Presskraft)<br />

wie auch das Drehmoment (Anzugsmoment)<br />

unabhängig voneinander geregelt und<br />

überwacht werden. Konstrukteure können so<br />

Bewegungsabläufe wesentlich flexibler an das<br />

Anforderungsprofil der Aufgabenstellung anpassen<br />

und eine gleichbleibende Produktqualität<br />

sicherstellen. Eine kompakte Bauform und<br />

umfangreiches Zubehör erleichtern die Integration<br />

in die<br />

(TR)<br />

Maschine.<br />

Zum Autor: Dipl.-Ing. (FH) Franz Joachim<br />

Roßmann ist freier Fachjournalist und hat<br />

diesen Beitrag im Auftrag von LinMot verfasst.<br />

INFOLINK: www.kwapil.com<br />

Fotos: LinMot, Fotolia;<br />

70<br />

AUSTROMATISIERUNG


I IND. KOMMUNIKATION<br />

T Technik pur<br />

Via Smartphone und Tablet<br />

managebarer Switch<br />

eks Engel präsentiert auf der kommenden<br />

»Hannover Messe« u.a. seinen neuen managed<br />

Industrial Ethernet-Switch »e-light 2MA«.<br />

Er bietet sechs Twisted Pair- und zwei<br />

optische Ports, die Datenraten von bis zu<br />

100 Mbit/s unterstützen, und ist für unterschiedliche<br />

Lichtwellenleiterarten erhältlich.<br />

Es lassen sich Endgeräte über Entfernungen von bis zu 30 km an das Netzwerk anbinden.<br />

Da die Software auf »Java Script« und dem HTML5-Standard basiert, funktioniert<br />

sie mit allen Browsern und Betriebssystemen. Dadurch können die Switches<br />

sowohl via PC als auch Smartphone und Tablet gemanaged werden. Für Datensicherung<br />

und Software-Update sind Schnittstellen für USB-Stick und SD-Karte vorhanden.<br />

Die Diagnosefunktionen lassen sich mit Alarmen koppeln, die über SNMP, E-Mail oder<br />

Relais angezeigt werden. Redundanzverfahren wie »MRP« und »RSTP« sorgen für eine<br />

schnelle Rekonfiguration des Netzwerks. Die Switches sind standardmäßig für Single-<br />

und Multimodefasern ausgelegt, die über ST-, SC- oder E-2000-Stecker angeschlossen<br />

werden. Auf Anfrage können auch Ausführungen für andere Lichtwellenleiterarten<br />

und Anschlusstechniken geliefert werden. Der Temperaturbereich beträgt<br />

-40° bis +70° C und die redundante Spannungsversorgung 12 bis 70 VDC.<br />

MessebesuchTIPP:<br />

Field Communication Lounge<br />

Auch heuer präsentieren auf der kommenden<br />

»Hannover Messe« die Organisationen<br />

Profibus&Profinet International (PI), FDT<br />

Group, Fieldbus Foundation, HART Communication<br />

Foundation, ISA100 Wireless Compliance<br />

Institute und OPC Foundation in einem<br />

gemeinsamen Ausstellungsbereich Neu- und<br />

Weiterentwicklungen rund um ihre Kommunikations-<br />

und Integrationstechnologien für<br />

die Prozess- und Fertigungsautomatisierung.<br />

www.fieldcommunicationlounge.com<br />

Lean Managed Switch<br />

spricht Profinet<br />

Der neue Switch »FL Switch LM 8 TX-B« von<br />

Phoenix Contact erfüllt die Anforderungen<br />

Fotos: eks Engel, Westermo, Phoenix Contact, Harting;<br />

www.eks-engel.de<br />

Switch-Serie für Extremeinsätze<br />

Westermo erweitert seine Ethernet-Switch-Serie »Lynx« um gleich zehn<br />

Modelle, die speziell für den Ex-Bereich entwickelt wurden und IECex,<br />

DNV-Zertifizierung und UL-Zulassung besitzen.<br />

Die typgeprüften Geräte halten<br />

zudem nicht nur den industriellen<br />

Standards für<br />

EMV, Isolierung, Vibrationen<br />

und Erschütterungen hervorragend<br />

Stand, sondern sind<br />

auch für Eisenbahn-Trassen<br />

Cenelec-EN50121-4-zertifiziert.<br />

Um Ausfallsicherheit im Netzwerk zu gewährleisten, unterstützen die »Lynx«-<br />

Modelle neben den Industrie-Standards »Spanning Tree Protocol« und »Rapid STP«<br />

auch Westermos eigenes »FRNT«-Protokoll (»Fast Recovery of Network Topology«).<br />

Unabhängig von der Netzlast gehört es mit einer Rekonfigurationszeit von weniger<br />

als 20 ms zu einem der schnellsten Redundanzprotokolle auf dem Markt. Die Kunden<br />

erhalten die Geräte auf Wunsch mit einer Vielzahl fortgeschrittener Layer-<br />

2-Switching-Funktionen für einen optimalen Datentransfer und schnelle Wiederherstellung<br />

redundanter Ethernet-Ring-Netzwerke. Verfügbar sind die Ethernet-<br />

Switches mit oder ohne Glasfaser-Ports für entweder 100-Mbit/s- oder 1-Gbit/s-SFP-<br />

Transceiver (Small Form-factor Pluggable) und 100Base-T-Verbindungen.<br />

www.westermo.at<br />

der Profinet Conformance Class A. Dazu verfügt<br />

er im Auslieferungszustand über die aktivierte<br />

Funktion »PTCP-Filter. Im Zusammenwirken<br />

mit der »Quality of Service«-Funktion<br />

ist so der wirtschaftliche Aufbau von ausgedehnten<br />

Profinet- Netzwerken möglich.<br />

www.phoenixcontact.com<br />

M12-Steckverbinder<br />

für schnelles Ethernet<br />

Harting bietet seine »preLink«-Technologie<br />

für die Datennetzwerkverkabelung im industriellen<br />

Umfeld nun auch in Verbindung mit<br />

dem M12-Steckgesicht an. Das platzsparende<br />

Design ermöglicht eine kompakte feldkonfektionierbare<br />

Steckverbinderlösung für<br />

Fast Ethernet bzw. Profinet.<br />

www.harting.at<br />

INTRO<br />

»<br />

AUSTROMATISIERUNG<br />

71


PPraxisreport<br />

I IND. KOMMUNIKATION<br />

Ferndiagnose<br />

geht so einfach<br />

Wie ein oberösterreichischer<br />

Maschinenbauer von einer<br />

komfortablen Fernwartungslösung<br />

profitiert, die an seine<br />

Kunden keinerlei speziellen<br />

IT-Anforderungen stellt<br />

Das Thema Fernwartung nimmt für den heimischen Spezialmaschinenbauer<br />

Wintersteiger als Weltmarktführer im Bereich<br />

Skiservice und -verleih einen besonderen Stellenwert ein:<br />

Denn anders als bei Kunden im industriellen Umfeld sind die<br />

Bediener der global eingesetzten vollautomatischen Ski- und<br />

Snowboard-Serviceanlagen meist nur wenig technisch versiert.<br />

Umso wichtiger ist es für die Wintersteiger-Techniker, im<br />

Fall einer Störung deren Ursache möglichst rasch zu diagnostizieren,<br />

um in Folge gezielt helfen zu können. Dafür verwenden<br />

sie die sichere und zugleich einfach handhabbare Fernwartungslösung<br />

des belgischen Herstellers eWON, der hierzulande<br />

von VIPA Elektronik-Systeme vertreten wird. Für die<br />

Kommunikation braucht es maschinenseitig lediglich den passenden<br />

eWON-Industrie-Router sowie einen vom Kunden bereitgestellten<br />

Internetzugang – ganz ohne spezifische Porteinstellungen<br />

oder Firewall-Freigaben in dessen IT-Netzwerk. Den<br />

Rest erledigen das Internet-Serviceportal »Talk2M« und die intuitiv<br />

bedienbaren Software-Produkte von eWON, mit denen<br />

die Servicetechniker jederzeit und überall auf die Maschinen zugreifen<br />

können – selbst mit mobilen Geräten. Von Thomas Reznicek<br />

Der in Ried im Innkreis<br />

ansässige Spezialmaschinenbauer<br />

Wintersteiger<br />

konzentriert sich<br />

seit Firmengründung vor 61<br />

Jahren auf Nischenmärkte.<br />

Mit weltweit 20 eigenen<br />

Unternehmensstandorten,<br />

an denen insgesamt<br />

rund 850 Mitarbeiter<br />

beschäftigt sind,<br />

und zusätzlich 60 Repräsentanzen<br />

beliefert<br />

der Global Player bei einer<br />

90%igen Exportrate Kunden in 130 Ländern.<br />

Aufgeteilt in mehrere Geschäftsbereiche umfasst<br />

das Portfolio u.a. Anlagen für den präzisen<br />

Holzdünnschnitt, Bandsägeblätter für Holz und<br />

Lebensmittel, Richtmaschinen für die blechverarbeitende<br />

Industrie, Anlagen für das landwirtschaftliche<br />

Feldversuchswesen sowie Gesamt -<br />

lösungen für den Verleih und Service von Ski<br />

72<br />

AUSTROMATISIERUNG


und Snowboards. Letztgenannte werden im<br />

größten Geschäftsbereich »Sports« entwickelt,<br />

gebaut und vertrieben. Mit über 40.000 verkauften<br />

Skiservicemaschinen gilt Wintersteiger<br />

als Weltmarktführer auf diesem Gebiet. Das<br />

Produktprogramm reicht von Skiservice-Automaten<br />

über manuelle Stein- und Bandschleifmaschinen,<br />

Rennservicemaschinen, Bindungseinstell-<br />

und Belagreparaturgeräte, Lager-, Depotund<br />

Trocknungssysteme bis hin zu Verleihsoftware<br />

und Shopeinrichtungen. Der Sportfachhandel,<br />

Verleihstationen, namhafte Ski- und<br />

Snowboardproduzenten sowie führende nationale<br />

Skiverbände vertrauen auf die System -<br />

lösungen von Wintersteiger. Flaggschiffe im<br />

Maschinenangebot sind dabei die Skiservice-<br />

Automaten der Baureihe »Mercury« und die vollautomatischen<br />

Serviceanlagen der »Discovery«-<br />

Serie inklusive Skimagazine zur Komplettbearbeitung<br />

sämtlicher Ski- und Snowboard-Fabrikate.<br />

Die in Modulbauweise ausgeführten und<br />

somit flexibel an die jeweiligen Kundenbedürfnisse<br />

anpassbaren Anlagen bringen bis zu 70<br />

Paar Ski pro Stunde auf Vordermann.<br />

Verfügbarkeit im Saisongeschäft<br />

Das Kundendienstteam von Wintersteiger kümmert<br />

sich sowohl um die Aufstellung und Inbetriebnahme<br />

der Anlagen als auch um die Wartung-<br />

und Instandhaltung, Störungsbehebung,<br />

ggf. Reparaturen sowie rasche Ersatzteilversorgung.<br />

Schnell muss es nämlich gerade beim<br />

Skiservice immer gehen, wie Reinhard Pfeffer,<br />

Leiter des technischen Kundenservice der Business<br />

Unit »Sports« von Wintersteiger, gegen -<br />

über Austromatisierung erklärt: „Die meisten<br />

unserer Automaten kommen im Saisongeschäft<br />

zum Einsatz – dabei werden über Nacht schon<br />

mal mehrere Hundert Paar Ski auf einer Anlage<br />

vollautomatisch serviciert. Wenn hier eine auftretende<br />

Störung nicht ehestmöglich behoben<br />

werden kann, gibt es am nächsten Tag viele unglückliche<br />

Skifahrer.“ Um die Verfügbarkeit zu<br />

Reinhard Pfeffer, Leiter des technischen<br />

Kundenservice der Business Unit<br />

»Sports« von Wintersteiger:<br />

„Das eWON-System funktioniert super.<br />

Es brauchen beim Kunden keinerlei<br />

Sicherheitseinstellungen im<br />

Firmennetzwerk verändert werden.“<br />

Mit der Serviceanlage<br />

»Discovery« lassen sich bis zu 70 Paar Ski<br />

pro Stunde vollautomatisch auf Vordermann bringen.<br />

erhöhen und im Fall des Falles die Reaktionszeiten<br />

zu verkürzen, bietet Wintersteiger die Möglichkeit<br />

zur Ferndiagnose an. „Wir liefern bereits<br />

mehr als die Hälfte aller Neuanlagen mit<br />

dieser Option aus“, berichtet Reinhard Pfeffer.<br />

„Zusätzlich lassen aktuell viele Betreiber ihre<br />

bestehenden Maschinen nachrüsten.“ Und das<br />

nicht ohne Grund, funktioniert doch der realisierte<br />

Remote-Service tadellos – das spricht sich<br />

schnell herum. Vermeintlich große Probleme<br />

Saugerlos über ein ausgeklügeltes System<br />

mit Spannzylindern werden Ski und<br />

Snowboards aller Art durch die einzelnen<br />

Bearbeitungsschritte geführt. Das Ergebnis:<br />

Scharfe Kanten mit präzisem Schleifwinkel,<br />

klare Belagstruktur und glänzendes<br />

Finish durch Wachsen und Polieren.<br />

sind nämlich oftmals nur Kleinigkeiten, die sich<br />

rasch aus der Welt schaffen lassen – sofern der<br />

Kundendiensttechniker versteht, um was es tatsächlich<br />

geht. „Die Kommunikation am Telefon<br />

ist manchmal eine wirkliche Herausforderung,<br />

und damit meine ich nicht die Sprache. Die Maschinenbediener<br />

in den Sportgeschäften oder »<br />

AUSTROMATISIERUNG<br />

73


PPraxisreport<br />

I IND. KOMMUNIKATION<br />

Verleihstationen sind natürlich in der Regel keine<br />

Techniker“, weiß Reinhard Pfeffer aus Erfahrung.<br />

Wesentlich schneller und nicht selten<br />

bereits auf den ersten Blick erkennen die Wintersteiger-Techniker<br />

über die Ferndiagnose<br />

die Ursache der Störung. Nach Zustimmung<br />

des Kunden stellen sie mit nur wenigen Mausklicks<br />

eine Verbindung zur Maschine her, und<br />

erhalten via VNC (Virtual Network Computing)<br />

ein 1:1-Abbild der jeweiligen Bedienerführung<br />

auf ihren Bildschirmen dargestellt. Zudem<br />

kommt immer öfters eine ebenfalls in das Remote-System<br />

von Wintersteiger eingebundene<br />

Kamera zum Einsatz, die Reinhard Pfeffer besonders<br />

gerne nutzt: „Der Kunde hält einfach<br />

die Kamera auf die Problemzone und ich sehe<br />

sofort, was los ist – da braucht es dann meis -<br />

tens keine weiteren Erklärungen mehr.“<br />

Fernwartungslösung ohne<br />

spezielle IT-Anforderungen<br />

Blick in den Schaltschrank einer Wintersteiger-<br />

Anlage: Der Industrial-Router »eWON 2005CD«<br />

wählt selbstständig über eine standardmäßige<br />

http-Verbindung den »Talk2M«-Server an. Mit<br />

der Maschinensteuerung kommuniziert er via<br />

TCP/IP und passendem Treiber, zudem stehen<br />

MPI/Profibus- oder serielle Schnittstellen bereit.<br />

Das Funktionsprinzip der »Talk2M«-<br />

Fernwartung: Mit den Routern an den<br />

Maschinen und der Clientsoftware der<br />

Kundendiensttechniker baut der Server<br />

eine sichere VPN-Verbindung auf, das<br />

Webvisualisierungs-Tool »M2Web«<br />

für die Einwahl mobiler Geräte<br />

läuft über https-Kommunikation.<br />

Wintersteiger realisiert seine Ferndiagnose-<br />

Service mit eWON-Technologie, die in Österreich<br />

exklusiv vom Wiener Automatisierungsspezialisten<br />

VIPA Elektronik-Systeme angeboten<br />

wird. Der Clou der eWON-Lösung liegt in<br />

ihrer Einfachheit bei der Anwendung: Denn es<br />

lassen sich gesicherte VPN-Verbindungen aufbauen,<br />

ohne dass Sicherheitseinstellungen in<br />

den jeweiligen IT-Netzwerken verändert werden<br />

müssen. Die verwendete Peer-to-Peer-<br />

Technik funktioniert ähnlich wie jene von Online-Banking-Systemen.<br />

Dafür stellt eWON das<br />

weltweit über zahlreiche Server stabil aufgestellte<br />

Internetserviceportal »Talk2M« zur Verfügung.<br />

„Das System besteht aus dem eWON-<br />

Industrie-Router, der an der Maschine installiert<br />

wird, der Client-Software »eCatcher«, die<br />

auf dem PC des Servicetechnikers läuft, und<br />

dazwischen dem »Talk2M«-Server, der als Vermittlungsstelle<br />

fungiert“, erklärt Ing. Martin<br />

Zöchling, Geschäftsführer von VIPA Elektronik<br />

Systeme das Funktionsprinzip. „Der Router<br />

baut eine standardmäßige http-Verbindung<br />

zum »Talk2M«-Server auf – das läuft genauso,<br />

wie wenn man über einen Webbrowser eine<br />

x-beliebige Webseite anwählt. Den Rest übernimmt<br />

der Server. Er schaltet auf https-Kommunikation<br />

um und richtet so einen gesicherten<br />

VPN-Tunnel zur Maschine ein. Das Gleiche<br />

geschieht mit dem PC des jeweiligen Wintersteiger-Mitarbeiters,<br />

nur dass sich hier die<br />

Client-Software auf den »Talk2M«-Server einwählt.<br />

Auf diese Weise passiert der Server problemlos<br />

jede Firewall, baut selbständig die<br />

VPN-Tunnels auf und verbindet die beiden<br />

miteinander.“ Die während der Kommunikationssitzung<br />

ausgetauschten Informationen<br />

werden verschlüsselt (128 Bit SSL) und es können<br />

sich ausschließlich authentifizierte Benutzer<br />

mit dem eWON-Industrie-Router verbinden.<br />

„Das System funktioniert super. Das einzige,<br />

worauf unsere Kunden achten müssen,<br />

ist der korrekte Anschluss des Netzwerkteck -<br />

ers“, wirft Reinhard Pfeffer lachend ein. „Es<br />

braucht kein Port freigeschalten werden und<br />

auch sonst sind keinerlei spezielle Sicherheitseinstellungen<br />

im Firmennetzwerk notwendig.<br />

Die Kommunikation ist aber trotzdem sicher.“<br />

Die Datenerfassung bzw. der Zugriff auf die<br />

Steuerung (SPS oder IPC) der Maschine ist für<br />

die eWON-Router in der Regel kein Problem.<br />

Egal ob TCP/IP- oder serielle Schnittstelle: Es<br />

stehen für alle gängigen Steuerungsarchitekturen<br />

passende Treiber und Protokolle für die<br />

Anbindung zur Verfügung.<br />

Anwenderfreundliches<br />

Lizenzmodell<br />

Bei der eWON-Lösung zahlt der Anwender nur<br />

das, was er wirklich braucht – heißt konkret:<br />

Die individuell zugeschneiderte und jederzeit<br />

erweiterbare Linzenz definiert die Anzahl der<br />

jeweils zeitgleich verbundenen User. Es können<br />

also mehrere Benutzer gleichzeitig auf<br />

viele Maschinen zugreifen. „Das ist für uns ein<br />

großer Vorteil, und ein weiteres wesentliches<br />

Unterscheidungsmerkmal zu Systemen anderer<br />

Hersteller“, lobt Reinhard Pfeffer. „Grundsätzlich<br />

haben alle unsere Servicetechniker Zugang<br />

zum System, es lassen sich entsprechende<br />

Zugriffsrechte spezifizieren die klar regeln,<br />

wer was machen darf. Wintersteiger ist ja<br />

weltweit tätig, und teilweise sind freie Mitarbeiter<br />

für uns im Einsatz – sie können wir<br />

ebenfalls jederzeit in die Account-Verwaltung<br />

zuschalten, ohne eine zusätzliche Lizenz bezahlen<br />

zu müssen. Die Bedieneroberflächen<br />

sind generell sehr transparent angelegt und<br />

man sieht beispielsweise auf einen Blick, wer<br />

gerade auf dem »Talk2M«-Server angemeldet<br />

ist.“ Mit dem Software-Tool »M2Web« lässt<br />

Fotos: Wintersteiger, eWon, Fotolia;<br />

74<br />

AUSTROMATISIERUNG


AUSTROMATISIERUNG<br />

I PRODUKTNEUHEIT<br />

sich der Status von Maschinen und Anlagen sogar über jeden<br />

mit dem »Talk2M«-Server verbundenen Standard-Browser anzeigen<br />

– auch über Smartphones und Tablet-PCs.<br />

Stimmiges Gesamtpaket<br />

Es waren aber nicht technische Aspekte, die bei der Systemwahl<br />

vor rund drei Jahren für Wintersteiger ausschlaggebend<br />

waren. „Bei VIPA Elektronik-Systeme wird man proaktiv bedient“,<br />

streicht Reinhard Pfeffer hervor. „Martin Zöchling hat<br />

Robuster Medienkonverter<br />

Im robusten Metallgehäuse bietet der Glasfaser-Medienkonverter<br />

»FL MC 2000E LC«<br />

von Phoenix Contact hohe EMV-Verträglichkeit<br />

und ermöglicht damit den Einsatz<br />

in Schaltanlagen, die Zulassungen für<br />

IEC 61850-3 oder IEEE 1613 erfordern.<br />

Das Gerät ist mit redundanten Anschlüssen für die<br />

Spannungsversorgung für 24 und 48 VDC ausgestattet<br />

und arbeitet im erweiterten Temperaturbereich<br />

von -40° bis +75° C. Mit Multimode-Glasfaserkabel<br />

werden Distanzen über 9 km erreicht. Neben zahlreichen Dia -<br />

gnose-LEDs verfügt der Medienkonverter über die »LFP«-Funktion (»Link<br />

Fault Pass Through«). Diese sorgt für eine permanente und durchgängige<br />

Überwachung der Verbindung. Die Ethernet-Betriebsart »Pass Through« ermöglicht<br />

darüber hinaus sehr kurze Verzögerungszeiten von 700 ns. Dadurch<br />

ist der Medienkonverter auch in zeitkritischen Applikationen wie Profinet,<br />

Powerlink oder Sercos lll einsetzbar.<br />

Foto: Phoenix Contact;<br />

www.phoenixcontact.com<br />

Stolz posiert der Geschäftsführer von VIPA Elektronik-<br />

Systeme (li.) für das traditionelle Kunden-Shakehand-<br />

Foto – was nicht verwundert, schließlich bestätigt ihm<br />

Reinhard Pfeffer: „Die Betreuung durch Martin<br />

Zöchling und seine Mitarbeiter ist tiptop und<br />

hat Handschlagqualität.“<br />

uns genau zugehört, unsere Anforderungen analysiert und<br />

uns dann die passende Lösung vorgeschlagen, die auf Anhieb<br />

funktioniert hat. Wenn wir Unterstützung brauchen bekommen<br />

wir rasche Hilfestellung – auch zu späterer Stunde werden<br />

E-Mails beantwortet. Die Betreuung funktioniert einfach<br />

tiptop.“ Die Fernwartungslösung funktioniert also in Summe<br />

für Wintersteiger sehr zufriedenstellend – und stabil. Allerdings<br />

nicht ohne Grund, wie Ing. Martin Zöchling weiß: „Eine<br />

VPN-Verbindung über einen Webserver aufzubauen, ist eine<br />

Sache. Ein solches System aber konstant zuverlässig zu betreiben,<br />

eine andere. eWon hat eine äußerst kompetente EDV-<br />

Mannschaft, die 24 Stunden sieben Tage die Woche das System<br />

betreut und für uns jederzeit erreichbar ist. Die Technologie ist<br />

sehr ausgereift. Im Durchschnitt laufen rund 100.000 VPN-Verbindungen<br />

gleichzeitig über die »Talk2m«-Server – das sagt<br />

wohl schon alles über die Performance des Systems aus.“<br />

INFOLINK: www.vipa.at


T Technik pur<br />

I SICHERE AUTOMATION<br />

INTRO<br />

»<br />

Sicherheits-<br />

Scharnierschalter<br />

Schmersal bringt die<br />

bereits vierte Generation<br />

seiner Sicherheits-Scharnierschalter<br />

auf den Markt. Bei »TESK« ist<br />

der Schaltwinkel nun über den gesamten<br />

Arbeitsbereich frei einstellbar. Der Anwender<br />

kann zwischen verschiedenen Kontaktvarianten<br />

mit bis zu vier Kontakten wählen.<br />

www.avs-schmersal.at<br />

Berechnungssoftware<br />

in neuer Version<br />

Der Safety Calculator »PAScal« von Pilz<br />

unterstützt nun das offene Datenformat<br />

des VDMA-Einheitsblatts 66413 und bietet<br />

einen Konverter, um Daten aus anderen<br />

Formaten in das neue VDMA 66413-Bibliotheksformat<br />

zu übertragen. Die lizenzfreie<br />

Software kann in der Version 1.7.0<br />

kostenlos downgeloadet werden.<br />

www.pilz.at<br />

Sichere Türantriebe<br />

für Spritzgießmaschinen<br />

Mit dem dezentralen Antriebssystem »KFM<br />

Safety« entwickelte der<br />

Hersteller Siei-Areg eine<br />

Komplettlösung für Sicherheitstüren<br />

an Spritzgießmaschinen<br />

sowie<br />

Werkzeug- und Verpack -<br />

ungsmaschinen. Es vereint<br />

Motor, Frequenzumrichter, Positioniereinheit,<br />

sichere Funktionen sowie<br />

Getriebe in einem kompakten Aggregat.<br />

www.sieiareg.de<br />

Konfigurierbares<br />

Sicherheitsauswertegerät<br />

Euchner erweitert sein Auswertegeräte-<br />

Programm »CES-AZ« um die konfigurierbare<br />

Version »CES-CB«. Diese wurde speziell<br />

für die Absicherung von kleinen und mittleren<br />

Maschinen und Anlagen entwickelt.<br />

Das Auswertegerät vereint alle Vorteile der bestehende Baureihe, wie die<br />

Kombination von Transpondertechnologie und Sicherheitsschaltgerät in<br />

einer Einheit und die Möglichkeit, vier Leseköpfe der Baureihen »CES«,<br />

»CEM«, »CET« und »CKS« anzuschließen. Standardmäßig sind 25 Konfigurationen<br />

mit verschiedenen Logikfunktionen enthalten, die über eine separate<br />

Speicherkarte jeweils um 10 erweitert werden können. Auch die Verkettung<br />

von mehreren »CES-CB«-Geräten zur Bildung von Sicherheitszonen ist<br />

möglich. Das Gerät ist mit drei sicheren Ausgängen, vier sicheren Eingängen,<br />

vier Lesekopfeingängen und sechs Meldeausgängen ausgestattet. Das Schalten<br />

der Ausgänge kann zeitverzögert und individuell, abhängig von den getroffenen<br />

Einstellungen, erfolgen. Sämtliche Ein- und Ausgänge werden<br />

kontinuierlich auf Querschlüsse überprüft.<br />

www.euchner.at<br />

Zwei SSI-Absolutwertgeber sicher auswerten<br />

Das zweikanalig ausgeführte »S-Dias«-Modul »SSI 021« von<br />

Sigmatek gewährleistet die sichere Erfassung und Verarbeitung<br />

der Positionswerte auf den SSI-Schnittstellen nach SIL3 bzw.<br />

SIL CL3 gemäß EN 62061 und PLe/Kat. 4 gemäß EN ISO 13849.<br />

Das Anschließen von zwei<br />

SSI-Gebern am gemeinsamen<br />

Takt ermöglicht unter<br />

anderem das Auslesen mehrerer<br />

Sensoren, z.B. von<br />

Wegmesssystemen, zu einem<br />

bestimmten Zeitpunkt.<br />

Das ist vor allem bei Applikationen<br />

mit Gleichlauffunktionen<br />

von Vorteil. Die Taktfrequenz<br />

ist mittels Software einstellbar, sodass die Übertragung den Leitungslängen<br />

einfach angepasst werden kann. Ebenfalls über die Software<br />

konfigurierbar ist die Datenbits-Anzahl, sodass die Flexibilität in Hinsicht der<br />

Auflösung gegeben ist. Mit dem Safety-Modul können beispielsweise Sicherheitsfunktionen<br />

für Schräglauf, Geschwindigkeit, Richtung und Rampen realisiert<br />

werden. Für die Programmierung und Konfiguration steht dem Anwender<br />

mit dem »Lasal Saftey Designer« ein komfortables Tool zur Verfügung.<br />

www.sigmatek-automation.com<br />

Fotos: Schmersal, Siei-Areg, Euchner, Sigmatek, Omron, Murrelektronik;<br />

76<br />

AUSTROMATISIERUNG


Sicherheits-Laserscanner kann nun messen<br />

Omron hat den Funktionsumfang des Sicherheits-Laserscanners<br />

»OS32C« um eine Messfunktion erweitert, die die Ausgabe<br />

des System- und Zonenstatus über Ethernet/IP ermöglicht.<br />

Damit ist das Gerät sogar zur Navigation einsetzbar.<br />

Eine Sicherheitszone von bis zu 3 m und zwei Warnzonen von bis zu 10 m machen<br />

den »OS32C« zu einem der leistungsstärksten seiner Klasse. Bei einem Erkennungswinkel<br />

von bis zu 270° werden zwei Seiten mit nur einem Scanner abgedeckt.<br />

Der Ethernet-konforme Sicherheits-Laserscanner ermöglicht, bei umfangreichen<br />

Anwendungen mit mehreren Scannern den Betriebsstatus per LAN<br />

zu prüfen und den Grund für eine<br />

sichere Abschaltung zu analysieren.<br />

Der »OS32C« entspricht dem PLd<br />

nach EN ISO 13849-1 und SIL2 nach<br />

EN 61508. Der Laserscanner misst<br />

nur 133 x 143 x 105 mm und hat ein<br />

geringes Gewicht von nur 1,3 kg,<br />

niedrig fällt mit 5 W auch die Leis -<br />

tungsaufnahme aus.<br />

www.industrial.omron.at<br />

Robuste IP67-<br />

Schnittstelle<br />

Mit dem robusten Feldbusmodul<br />

»MVK Metall Safety«<br />

von Murrelektronik sind in<br />

Verbindung mit einer Sicherheitssteuerung<br />

sichere Einund<br />

Ausgänge realisierbar.<br />

Da das sichere Feldbusprotokoll »Profisafe« auf Profinet genutzt<br />

wird, ist eine zuverlässige Übertragung der sicherheitsrelevanten<br />

Daten gewährleistet. Das Modul ermöglicht Installationen gemäß<br />

SIL3 nach IEC 61508 und IEC 62061 und PLe nach EN ISO<br />

13849-1. Aufgrund des Schutzgrades IP67, der ausgeprägten Medienbeständigkeit<br />

und einer hohen Vibrationsfestigkeit durch<br />

den Vollverguss eignet sich» MVK Metall Safety« für Anwendungen<br />

im rauen industriellen Umfeld. Es ist mit umfangreichen<br />

Diagnosemöglichkeiten ausgestattet. Zu den typischen Anwendungen<br />

gehört der Anschluss von Zwei-Hand-Bedienungen, Not-<br />

Aus-Kreisen, Schutztüren, Sicherheitsmatten und Lichtschranken.<br />

www.murrelektronik.at


T Technik pur<br />

I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION<br />

Autforce Vision nun<br />

eigene Gesellschaft<br />

Turbo-Prozessor für<br />

schnelle Bildverarbeitung<br />

Der Mitte vergangenen Jahres gegründete<br />

Geschäftsbereich für industrielle Identifikation<br />

und Bildverarbeitung des steirischen<br />

Automatisierungsspezialisten Autforce<br />

firmiert seit Mitte Februar als eigenständiges<br />

Unternehmen. Sitz der neuen Firma<br />

Autforce Vision Systems GmbH ist Lienz<br />

in Osttirol. Angeboten werden Lösungen in<br />

den Bereichen industrielle Bildverarbeitung,<br />

Identifikation und Lasermarking, Haupt-<br />

Lieferpartner ist der Hersteller Datalogic.<br />

www.autforce.com<br />

Entwickler-Software<br />

in neuer Version<br />

Ein 1,2-GHz-Dual-Core-Prozessor sorgt in<br />

der jüngsten Ergänzung der beim deutschen<br />

Systemhaus Stemmer Imaging erhältlichen<br />

»Boa«-Kamerareihe des Herstellers Teledyne Dalsa<br />

für die vierfache Verarbeitungsgeschwindigkeit im<br />

Vergleich zu den Standardmodellen.<br />

Mit zusätzlichem Speicherplatz, sowohl für die Programmausführung als auch für<br />

Lösungsspeicher, eignet sich die »Boa 200« im robusten IP67-Gehäuse für Anwendungen,<br />

in denen mit höheren Geschwindigkeiten oder höherer Auflösung gearbeitet<br />

werden muss. Sie ist mit Monochrom- und Farbsensoren erhältlich. Die Sensorauf -<br />

lösungen reichen von 640 x 480 Pixel bis 1.600 x 1.200 Pixel. Es gibt drei verschiedene<br />

Softwarepakete für die Applikationsprogrammierung: »iNspect Express«, »IDR« und<br />

»Sherlock«. Die »iNspect Express«-Software bietet ein ausgewogenes Verhältnis an<br />

Bedienungskomfort und Flexibilität. »IDR« ist speziell auf Applikationen zur Identifizierung<br />

und Nachverfolgung zugeschnitten. »Sherlock« eignet sich für eine Vielzahl<br />

von automatisierten Inspektionsaufgaben. Alle drei Softwarepakete enthalten eine<br />

umfassende Suite an Tools und Möglichkeiten und unterstützen Standardprotokolle<br />

im Produktionsumfeld wie Ethernet/IP, Modbus und Profinet.<br />

INTRO<br />

»<br />

Seit Anfang des Jahres liefert Baumer alle<br />

GigE Vision- und USB3 Vision-Kameras mit<br />

der Version 2.2 des Software Development<br />

Kit »GAPI« aus. Dank der durchgängigen<br />

Konformität zum GenICam-Standard ermöglicht<br />

die leistungsfähige Programmierschnittstelle<br />

die einfache Einbindung der<br />

Kameras in die applikationsspezifische<br />

Software-Umgebung verschiedener<br />

Anwendungen. Neu hinzugekommen<br />

ist ferner die Unterstützung des<br />

USB3-Vision-Standards.<br />

www.baumer.com<br />

TERMINnotiz: »Vision 2014«<br />

Die erste Ausgabe im neuen Zweijahres-Turnus<br />

der Bildverarbeitungs-Fachmesse findet<br />

heuer vom 4. bis 6. November wie gehabt<br />

am Stuttgarter Messegelände direkt neben<br />

dem Flughafen statt. Der Veranstalter rechnet,<br />

die 400-Aussteller-Marke zu knacken –<br />

und peilt damit eine Rekordbeteiligung an.<br />

www.messe-stuttgart.de/vision<br />

www.stemmer-imaging.de<br />

Eine für alles<br />

Mit »weQube« hat Wenglor eine Kamera-Plattform entwickelt, die sich<br />

für vielfältigste Anwendungen eignet. Ausgestattet mit funktionellen<br />

Softwarepaketen und umfassenden Kommunikationsschnittstellen<br />

passen sich die Geräte an die jeweiligen Anforderungen an.<br />

Im kompakten Gehäuse vereint »weQube« Kamera, Beleuchtung und Kommunikationsschnittstellen.<br />

Es gibt zwei Softwarepakete: das »weQubeVision«-Bildverarbeitungspaket<br />

für die reine Bildverarbeitung und das »weQubeDecode«-Scanpaket für<br />

das Lesen von 1D- und 2D-Codes. Durch die Software wird »weQube« entweder zu einem<br />

Vision Sensor, zu einem 1D-/2D-Codescanner oder zu einer Smart Camera. Die<br />

Kombination aus Optik und leistungsstarker LED-Beleuchtung (Rot- oder Weißlicht sowie<br />

Infrarot) im Gehäuse verhindert Helligkeitsverluste und sorgt für eine gleichmäßige<br />

Ausleuchtung. Zusätzlich zur internen Beleuchtung lasssen<br />

sich externe Beleuchtungsquellen anschließen. Über mehrere<br />

Kommunikationsschnittstellen – Ethernet, Profinet, RS232<br />

und ein eigener FTP-Server – bietet der Alleskönner eine komfortable<br />

und vielfältige Vernetzung zur Peripherie. Für spezielle<br />

Anwendungen in rauen Umgebungen sind für den<br />

»weQube« eine austauschbare Schutzscheibe sowie ein integrierter<br />

Polarisationsfilter erhältlich. Die herausnehmbare<br />

Micro-SD-Karte, sechs freie Ein- und Ausgänge, ein Drehgebereingang,<br />

das intuitive grafische Display und das kompakte<br />

IP67-Gehäuse ergänzen die Bildverarbeitungsplattform.<br />

www.wenglor.at<br />

Fotos: Baumer, Stemmer Imaging, Wenglor, ABB, National Instruments;<br />

78<br />

AUSTROMATISIERUNG


Kamerageführte Roboter<br />

Unter dem Namen »ABB Integrated Vision« bringt ABB ein<br />

Bildverarbeitungssystem auf den Markt, das insbesondere<br />

auf die Anforderungen der Robotik zugeschneidert ist.<br />

Das System basiert auf Kamera- und Bildverarbeitungstechnik von<br />

Cognex, und verfügt über den von Cognex patentierten »PatMax«-<br />

Algorithmus für fortschrittliche Teilelokalisierung. Er ermöglicht robuste<br />

Prüfung, Fehlererkennung, Führung, Ausrichtung und Messung.<br />

»RobotStudio«, das umfangreiche PC-basierte Programmierwerkzeug<br />

von ABB, bietet dazu nun auch die Plattform zur schnellen und einfachen<br />

Erstellung von Bildverarbeitungsaufgaben.<br />

Bediener können geführt<br />

Funktionalitäten auswählen, Parameter<br />

festlegen und unter realen Betriebsbedingungen<br />

arbeiten, indem sie eine Bibliothek<br />

aus gesammelten Vision-Anwendungen<br />

nutzen. Die intelligente Kamera<br />

bietet eine große Bandbreite an integrierten<br />

Kommunikationsprotokollen,<br />

die direkt mit dem Roboter interagieren.<br />

www.abb.at<br />

Kompaktes Vision System<br />

National Instruments launcht mit »CVS-1457RT« ein<br />

Vision System, das u.a. zwei Power-over-Ethernet-<br />

Anschlüsse für GigE Vision, deterministische Kamera-<br />

Triggerung via Ethernet und FPGA-fähige I/Os bietet.<br />

Das Vision System arbeitet mit Intels »Atom«-Prozessor mit<br />

1,66 GHz. Die PoE-Anschlüsse unterstützen die deterministische<br />

Kamera-Triggerung via Ethernet, was es Anwendern ermöglicht,<br />

mit nur einem einzigen Ethernet-Kabel die Kamera mit Strom zu<br />

versorgen, Trigger zu senden und Bilder zu erfassen. Die FPGAfähigen<br />

I/Os können mit der »Vision RIO API« kombiniert werden,<br />

um Prüfergebnisse der Bildverarbeitung mit anderen Systemteilen<br />

nahtlos zu synchronisieren, beispielsweise mit Encodern,<br />

Ausstoßern und Näherungssensoren. Das »CVS-1457RT« wird<br />

entweder mit der Systemdesignsoftware »LabVIEW« oder dem<br />

»Vision Builder for Automated Inspection« programmiert.<br />

www.ni.com/austria<br />

2 Megapixel Full-HD – GigE und USB3 Vision<br />

Die neuen Full-HD-Kameras der Baureihe »acA1920-25«<br />

von Basler – erhältlich beim deutschen Bildverarbeitungsspezialisten<br />

Rauscher – liefern 25 Bilder/s<br />

bei 1.920x1.080 Pixel Auflösung.<br />

Sie werden mit Gigabit-Ethernet- oder USB 3.0-Schnittstelle<br />

angeboten und sind 100%-GigE-Vision- bzw. USB3-Visionkonform.<br />

Die »ace HDTV«-Kameras definieren das 2-Megapixel-Marktsegment<br />

mit dem beliebten HDTV-Format neu.<br />

Durch den günstigen Listenpreis von 199 Euro netto können<br />

jetzt Applikationen, für die bislang aus Kostengründen oftmals<br />

auf Kameras aus dem Consumer-Bereich zurückgegriffen werden<br />

musste, von den qualitativ und technisch hochwertigen<br />

Industriekameras profitieren. Die Kameras eignen sich besonders<br />

für kostensensible Anwendungen in der industriellen<br />

Bildverarbeitung wie Monitoring von Prozessen und Anlagen,<br />

Messtechnik, Überwachungstechnik, Broadcasting uvm.<br />

PROMOTION<br />

RAUSCHER GmbH<br />

Tel.: +49 8142 448 41-0, Fax: +49 8142 448 41-90<br />

E-Mail: info@rauscher.de, www.rauscher.de<br />

Fachmesse »Control«, 6. bis 9. Mai 2014: Halle 1, Stand 1602


AUSTROMATISIERUNG<br />

PPraxisreport<br />

I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION<br />

Wie ein Gussteileproduzent eine lückenlose Bauteilrückverfolgung<br />

mit direktmarkierten Data Matrix Codes und zuverlässigen<br />

Code-Lesegeräten realisierte<br />

Fehlerfrei lesen<br />

Im niederösterreichischen Herzogenburg produziert der Schweizer<br />

Konzern Georg Fischer Automotive (GF) hochbeanspruchbare<br />

Gussbauteile für alle namhaften Automobilhersteller und deren<br />

Zulieferer. Unter anderem verlassen Türen, Heckklappen, Radträger,<br />

Getriebegehäuse, Ölwannen und vieles mehr das Aluminium-<br />

Druckguss- und Kokillengusswerk. Standardmäßig wird jedes<br />

Bauteil per Prägedruck mit einem Data Matrix Code für die exakte<br />

Rückverfolgbarkeit versehen. Beim Lesen der Codes stellten<br />

sich Reflextionen der verschiedenen Gussoberflächen als großes<br />

Hindernis dar. Mit einer Lösung des Eisenstädter Bildverarbeitungs-Spezialisten<br />

Buxbaum Automation auf Basis von Cognex-<br />

Lesegeräten mit integrierter Infrarotbeleuchtung konnte die Lesbarkeit<br />

auf fast 100 Prozent gesteigert werden. Von Helmut Zauner<br />

Um kostspielige Rückrufaktionen wegen fehlerhafter Teile<br />

zu vermeiden, verlangen die Automobilhersteller von ihren<br />

Lieferanten im Rahmen von Qualitätsvereinbarungen<br />

eine zuverlässige Rückverfolgbarkeit (Traceability). Aber auch für<br />

den Hersteller rechnet sich ein funktionierendes System durch die<br />

verbesserte Transparenz der Warenströme und die Möglichkeit,<br />

in Krisensituationen souveräner agieren zu können. Außerdem<br />

wird die Qualitätsquote erheblich gesteigert – bis hin zur Null-<br />

Fehler-Produktion. Auch bei GF Automotive wurden vor zwei<br />

Jahren die ersten Produktionsanlagen mit einem Traceability-Sys -<br />

tem ausgerüstet. Michael Nebauer ist seit diesem Zeitpunkt für<br />

die Planung, Verbesserung und Optimierung der IT der Produktionsanlagen<br />

in den Werken Herzogenburg und Altenmarkt zuständig.<br />

In seinen Verantwortungsbereich fällt auch die Bauteile -<br />

identifizierung. „Jedes Bauteil bekommt unmittelbar nach dem<br />

Guss per Prägedrucker einen Data Matrix Code verpasst. Anhand<br />

dieser Identifizierung kann der gesamte Produktionszyklus dieses<br />

Werkstückes automatisch rückverfolgt werden“, erklärt Michael<br />

80


Nebauer. „Gleichzeitig ist sichergestellt, dass<br />

sämtliche Fertigungsschritte lückenlos ausgeführt<br />

sind. So kann es nicht passieren, dass ein<br />

Werkstück unfertig die Produktion verlässt.“<br />

Testsieger unter den Lesegeräten<br />

Im Zuge der Einführung des Traceability-Systems<br />

testete Michael Nebauer nahezu alle am<br />

Markt erhältlichen ID-Code-Lesegeräte. Eine<br />

besondere Herausforderung für die Scanner<br />

sind die unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten<br />

der glatten oder gestrahlten Gussteile.<br />

Die herkömmlichen Scanner fielen bei diesen<br />

Anforderungen schnell durch. Einzig zwei<br />

Geräte mit einer modernen Flüssigkeitslinse<br />

schafften es ins Finale. Das mit Abstand beste<br />

Testergebnis lieferte letztendlich die »Data-<br />

Man«-Serie von Cognex. Besonders unter Berücksichtigung<br />

der harschen Umgebungsbedingungen<br />

eines Gusswerkes bewährten sich die<br />

Hochleistungsscanner. Eingesetzt werden die<br />

hochauflösenden Scanner »DataMan 302X« als<br />

stationäre Scanner zum Gegenlesen. Als mobile<br />

Variante werden die Scanner der Serie »Data-<br />

Man 8500« verwendet. Sie zeichnen sich durch<br />

die einmalige, einstellbare Beleuchtung der<br />

Flüssigkeitslinse mit Autofokus aus.<br />

Infrarotlicht schaltet Reflextionen aus<br />

Das größte Problem beim Identifizieren des Data<br />

Matrix Codes stellen die Reflextionen dar.<br />

Standardmäßig sind die Scanner mit einer roten<br />

Ringbeleuchtung ausgestattet. Für etwa 70%<br />

der Codes ist diese Standardbeleuchtung ausreichend.<br />

Die übrigen 30% Prozent lassen sich<br />

nur durch Änderung der Beleuchtungsintensität<br />

oder physischer Nachjustierung fehlerfrei<br />

lesen, das allerdings erfordert jedes Mal eine<br />

Konfigurationsänderung. Auf diese Problematik<br />

wurde seitens Cognex eingegangen und das<br />

Produkt entsprechend weiter entwickelt.<br />

Michael Nebauer (re.) bestätigt<br />

Dietmar Buxbaum, GF von Buxbaum<br />

Automation: „Wir sind mit den<br />

Cognex-Produkten sehr zufrieden.“<br />

Unten: Danke der Infrarotbeleuchtung<br />

am »DataMan 302X« können<br />

die Reflextionen nahezu zu 100%<br />

ausgeschaltet werden.<br />

Das Ergebnis: Eine integrierte Infrarotbeleuchtung<br />

ohne zusätzliche, externe Verkabelung.<br />

Die ohnehin schon gute Lesbarkeit wurde damit<br />

wesentlich gesteigert. In einem Test bei Georg<br />

Fischer wurde die Anzahl der problembehafteten<br />

Code-Lesevorgänge um 99% reduziert. Somit<br />

bleiben kaum unlesbare Codes über. Ein zusätzlicher<br />

Benefit des »DataMan 302X«: So wie<br />

in der gesamten Serie »DataMan 300« lassen<br />

sich bis zu zwölf Konfigurationen im Scanner<br />

hinterlegen. Ist ein Code schwer lesbar, ruft die<br />

integrierte Software innerhalb kürzester Zeit<br />

nacheinander alle eingespeicherten Konfigurationen<br />

auf, bis der Code eindeutig identifizierbar<br />

ist. Darüber hinaus kann der Scanner die<br />

Data Matrix Codes von drei verschiedenen<br />

Werkstücken aus derselben Position lesen, ohne<br />

den Scanner physisch verändern zu müssen.<br />

Die »DataMan 300«-Serie im Detail<br />

Mit Geräten der »DataMan 300«-Serie lassen<br />

sich anspruchsvollste Anwendungen mit schwer<br />

zu lesenden Direct Part Mark-Codes sowie<br />

schwierigsten linearen 1D-Barcodes und 2D-Data-Matrix-Codes<br />

auf getakteten Linien oder<br />

Hochgeschwindigkeitslinien bewältigen. Sie dekodieren<br />

1D- und 2D-Barcodes mit den Code-Lese-Algorithmen<br />

»1DMax+« und »2DMax+« von<br />

Cognex. Der »2DMax+«-Algorithmus liest Direct<br />

Part Mark-Codes unabhängig von Markierungstyp<br />

und Oberfläche. Der »1DMax+«-Algorithmus<br />

ist, ausgestattet mit der »Hotbars«-Technologie,<br />

imstande, hohe Leseraten bei beschädigten<br />

linearen 1D-Barcodes zu liefern. Dank des<br />

steuerbaren und austauschbaren roten Beleuchtungsmoduls<br />

kann die für die Anwendung optimale<br />

Beleuchtung konfiguriert werden. Flexibilität<br />

bietet die Serie auch bei den Objektiv- »<br />

AUSTROMATISIERUNG<br />

81


PPraxisreport<br />

I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION<br />

I ZUM THEMA<br />

So funktioniert<br />

die Flüssiglinse<br />

Varianten: Es stehen C-Mount- sowie S-Mount-<br />

Objektive und Flüssiglinsen mit Autofokus für<br />

maximale Feldtiefen-Flexibilität zur Wahl. Die<br />

»DataMan 300«-Serie ist in zwei Basismodellen<br />

erhältlich. Der »DataMan 300« verfügt über eine<br />

Standardauflösung von 800 x 600 Pixel und<br />

der »DataMan 302« über 1.280 x 1.024 Pixel.<br />

Der »DataMan 302« eignet sich besonders gut<br />

Hier wird der Unterschied augenscheinlich:<br />

Links ein mit Infrarotlicht<br />

beleuchteter Data Matrix Code am<br />

Gussteil – das fehlerfreie Lesen ist<br />

hier kein Problem. Rechts ein nicht<br />

lesbarer Code, der mit Standard-<br />

Rotlicht beleuchtet wird.<br />

für Anwendungen, bei denen es einen kleinen<br />

Code in einem sehr großen Sichtfeld zu lokalisieren<br />

gilt.<br />

Für die Zukunft gerüstet<br />

Für den weiteren Ausbau der Teilerückverfolgung<br />

wird Michael Nebauer auch zukünftig auf<br />

Das Flüssiglinsen-Modul ist ein elektronisch<br />

steuerbares System mit veränderbarer<br />

Brennweite. Die Flüssiglinse besteht<br />

aus zwei Flüssigkeiten von gleicher<br />

Dichte: Öl als Isolator, Wasser als Leiter.<br />

Die Spannungsschwankung führt zu einer<br />

Änderung der Flächenkrümmung der<br />

beiden Flüssigkeitsschichten, wodurch<br />

schließlich die Brennweite der installierten<br />

Linse variiert werden kann. Die wesentlichen<br />

Vorteile der Flüssiglinse sind<br />

ihre Robustheit (keine beweglichen Teile),<br />

rasche Reaktionszeiten, eine gute optische<br />

Qualität, geringer Stromverbrauch<br />

und eine geringe Größe. Im Vergleich zu<br />

anderen Autofokus-Mechanismen weist<br />

die Flüssiglinse extrem schnelle Reaktionszeiten<br />

auf. Sie eignet sich besonders<br />

auch für Anwendungen, bei denen sich<br />

die Leseabstände von Teil zu Teil oder<br />

während der Teileumstellung ändern.<br />

Cognex war der erste Hersteller, der die<br />

Flüssiglinsen-Technologie sowohl in stationären<br />

als auch in tragbaren industriellen<br />

Barcode-Lesegeräten einführte. Die<br />

Flüssiglinsen-Technologie erleichtert die<br />

Installation, das Setup und die Instandhaltung,<br />

da das Lesegerät nicht geöffnet<br />

werden muss und keine manuelle Handhabung<br />

der Linse erforderlich ist.<br />

Die intelligente<br />

Scanner-Software<br />

ermöglicht bis<br />

zu zwölf Geräte -<br />

konfigurationen<br />

zu hinerlegen.<br />

Cognex zurückgreifen, denn: „Einerseits müssen<br />

wir auf die Wartungs-, Instandhaltungs- und Folgekosten<br />

achten – da macht es Sinn, bei den Produkten<br />

eines Herstellers zu bleiben. Andererseits<br />

fühlen wir uns von Buxbaum Automation bestens<br />

betreut.“ Besonders die Funktionen und<br />

die Modularität der »DataMan 300«-Serie haben<br />

es dem Techniker angetan. „Es ist keine externe<br />

Beleuchtung notwendig, Linsen und Objektive<br />

sind wechselbar, der Datenaustausch zur übergeordneten<br />

Produktionsautomatisierung erfolgt<br />

wahlweise über eine serielle Schnittstelle,<br />

USB oder Ethernet.“ Ein ebenso wichtiger Punkt<br />

ist die fruchtbare Zusammenarbeit mit Cognex<br />

in Österreich und dem Automation Solution Provider<br />

Buxbaum Automation in Eisenstadt. Bereits<br />

mehrmals kamen Michael Nebauer und sein<br />

Team in den Genuss der kostenlosen Produktschulungen<br />

bei Cognex in Wien. Bei der Auswahl<br />

und Implementierung der richtigen Scanner<br />

brachte Dietmar Buxbaum sein umfangreiches<br />

Bildverarbeitungs-Know-how in das Projekt<br />

(TR)<br />

mit ein.<br />

Zum Autor: Helmut Zauner ist freier Fachjournalist<br />

und Inhaber der PR-Agentur HZ.Comm.<br />

INFOLINK: www.myautomation.at<br />

Fotos: HZ.comm, Georg Fischer Automotive, Cognex;<br />

82<br />

AUSTROMATISIERUNG


I PRODUKTNEUHEITEN<br />

SUDOKU<br />

USB3-Vision-Kameras<br />

mit CMOS-Sensoren<br />

Für die USB3-Vision-Kamera<br />

»mvBlueFox3« von Matrix Vision<br />

sind nun Kameramodelle mit<br />

CMOS-Sensoren von e2v verfügbar.<br />

Es stehen gleich mehrere unterschiedliche<br />

Modelle zur Verfügung.<br />

Die 1/1,8“-Kamera mit 1,3 MPixel gibt es sowohl als Farb- als auch als Graustufen-Variante.<br />

Der Pipelined Global-Reset Schutter schafft eine max. Framerate von 60 Hz bei<br />

voller Sensorauflösung. Ferner ist ein spezielles Nahinfrarot-Kameramodell erhältlich.<br />

Die dritte Kamera arbeitet mit einem 1/1,8“-, 2-MPixel Farb- und Grausensor. Auch<br />

dieser Sensor schafft eine Framerate von 50 Hz bei voller Sensorauflösung. Die CMOS-<br />

Sensoren von e2v sind bekannt für die mit CCD-Sensoren vergleichbaren Bildqualität.<br />

Zusammen mit einer sehr guten Empfindlichkeit eignen sich die Sensoren für eine<br />

Vielzahl von Anwendungen. Die »mvBlueFOX3«-Kamera ist voll industrietauglich und<br />

wartet mit den kompakten Abmessungen von 39 x 39 x 24 mm auf. Neben einem integrierten<br />

256 Mbyte großen Bildspeicher ist sie mit einem großzügigen FPGA mit vielen<br />

Smart Features für die Bildverarbeitung sowie 2/4 digitalen Ein- und Ausgängen<br />

ausgestattet und ist kompatibel zu den Standards GenICam und USB3 Vision.<br />

www.matrix-vision.de<br />

Zwei besonders Knifflige?<br />

5<br />

3 9<br />

8<br />

4<br />

2 5<br />

6<br />

6<br />

4<br />

1<br />

2 8<br />

5 8<br />

6 3<br />

6 2<br />

9 1 5 6<br />

6 4<br />

Benchmark: 7 min 18 s<br />

Fotos: HZ.comm, Georg Fischer Automotive, Cognex;<br />

Hochgeschwindigkeits-Kamera<br />

mit starker Auflösung<br />

Das »MotionBlitz CVR«-Aufnahmesystem von Mikrotron zur Video -<br />

analyse von hochkomplexen sehr schnellen Ereignissen besteht<br />

aus einem kompakten Kamerakopf und einer Recording Station,<br />

die über ein 20 m langes Kabel mit der Kamera verbunden ist.<br />

Dadurch eignet sich das System inbesondere<br />

bei stark eingeschränkten Platzverhältnissen.<br />

Die Hochleistungskamera<br />

»EoSens 4CXP« misst lediglich 80 x 80 x<br />

53 mm. Bei reduzierter Bildauflösung im<br />

vollen HD-Format 1.920 x 1.080 Pixel<br />

werden 900 fps erzielt. Die stufenlose<br />

weitere Reduzierung der Bildauflösung<br />

gewährleistet bis zu 35.000 Bilder/s. Die<br />

Lichtempfindlichkeit beträgt bei bei Monochrome 3.200 ASA und bei RGB 2.400 ASA.<br />

Mit dem speziellen RAID-Recorder können einzelne Produktionsschritte von hochkomplexen,<br />

extrem schnellen Fertigungsprozessen in höchster Detailauflösung bis in<br />

den Mikrometerbereich erfasst und exakt analysiert werden. Videosequenzen bis zu<br />

12 s Aufnahmezeit werden mit 560 fps bei einer Bildauflösung von 2.336 x 1.728 Pixel<br />

direkt in das RAM des Recorders gespeichert. Die Konfiguration und Bedienung des<br />

kompletten Systems erfolgt mit dem Software-Modul »MotionBlitz Director2«.<br />

www.mikrotron.de<br />

8<br />

6<br />

5 3<br />

5<br />

6 7<br />

9 6 7<br />

6 2<br />

1 4 8<br />

5 8 9 4 7 2 6<br />

7<br />

1 9<br />

Dieses Gehirntraining widmet Ihnen:<br />

9<br />

Benchmark: 8 min 34 s<br />

www.beckhoff.at<br />

AUSTROMATISIERUNG


T Technik pur<br />

I EMBEDDED & ELEKTRONIK<br />

Messe »embedded world«<br />

mit 18%igem Besucherplus<br />

Der Veranstalter NürnbergMesse zählte mehr als<br />

26.000 Interessierte auf der Neuheitenschau rund<br />

um das Thema Embedded-System-Technologie.<br />

856 internationale Aussteller aus 35 Ländern präsentierten<br />

ihre Produkte und Lösungen. Die beiden<br />

zeitgleich abgehaltenen Kongresse »embedded<br />

world Conference« und »electronic displays<br />

Conference« brachten es auf 1.500 Teilnehmer.<br />

www.embedded-world.eu<br />

Umrichter-Kits für<br />

Permanentmagnet-Motoren<br />

Renesas Electronics Europe bringt zwei Motorsteuerungs-Referenzplattformen<br />

auf den Markt,<br />

die beliebige Drei-Phasen Permanentmagnet-<br />

Kompakte DC/DC-Wandler<br />

im Alu-Gehäuse<br />

Die kompakt aufgebauten Wandler der<br />

»BDC«-Serie von Bicker Elektronik sind sowohl<br />

als Print-Module mit Industriestandard-<br />

Pinning als auch in einer DIN-Rail-Ausführung<br />

mit praktischen Klemmleisten erhältlich.<br />

Die abnehmbare DIN-Rail-Montage-Halterung ermöglicht die flexible und schnelle Chassis-<br />

Montage mit vier Befestigungsschrauben. Mit Ausgangsleistungen von 10 bis 50 W eignen<br />

sich die Module für die platzsparende Stromversorgung einer Vielzahl von Applikationen.<br />

Typische Einsatzgebiete sind die dezentrale Stromversorgung, Vision-, Datenund<br />

Kommunikationssysteme, sowie Mess-, Steuer- und Regelungstechnik aller Art. Die<br />

38 verschiedenen Modelle der neuen Wandler-Serie verfügen über einen 2:1-Eingangsspannungbereich<br />

(»V-Reihe« 9–18 VDC, »C-Reihe« 18–36 VDC und »T-Reihe« 36–75 VDC).<br />

Die präzise geregelten »BDC«-Module liefern Single-DC-Ausgangsspannungen von +5 V,<br />

+12 V, +15 V und +24 V bzw. Dual-DC-Ausgangsspannungen von ±12 V und ±15 V. Die<br />

Justage der Ausgangsspannung im Bereich von ±10% ist bei den 30-W- und 50-W-Wandlern<br />

mit Hilfe eines externen Trim-Widerstandes möglich. Alle Modelle der neuen Serie<br />

bieten eine niedrige Restwelligkeit, eine hohe Isolationsspannung zwischen Ein- und<br />

Ausgang (1.500 VDC) und sehr gute EMV-Eigenschaften (CISPR22 / EN55022 Class A).<br />

www.bicker.de<br />

INTRO<br />

»<br />

Synchronmotoren ansteuern können. Damit<br />

können Entwicklungsingenieure die Zeit verkürzen<br />

oder sogar ganz einsparen, die sie normalerweise<br />

für die Berechnung der Motorparameter<br />

und für die Ermittlung der besten Koeffizienten<br />

für den Abstimmungs-Algorithmus benötigen.<br />

www.renesas.eu<br />

Multiprotokoll-Netzwerk-Switch<br />

Mit dem »netX 6« erweitert Hilscher seine bewährte<br />

Controller-Familie um einen reinen Multiprotokoll-Netzwerk-Switch,<br />

der in Verbindung<br />

mit einem externen Host Prozessor zur Anwendung<br />

kommt. Der ASIC unterstützt sowohl alle<br />

gängigen Real-Time-Ethernet-<br />

Systeme wie Profinet IRT V2.3,<br />

Ethernet/IP mit DLR, Ethercat,<br />

Powerlink und Sercos als auch<br />

die Standard-Feldbusse<br />

Profibus, CC-Link und alle<br />

CAN-basierten Systeme.<br />

www.hilscher.com<br />

COM-Portfolio ausgebaut<br />

Erni Electronics hat auf der vergangenen Fachmesse<br />

»embedded world« Erweiterungen seiner »Whitespeed COM«-<br />

Familie präsentiert. Dabei werden die bisher verfügbaren Module<br />

sowohl in Bezug auf höhere Performance als auch für besonders<br />

kostensensitive Anwendungen durch neue Varianten ergänzt.<br />

Die pin-kompatiblen »ARM«-basierten<br />

Mezzanine-Module unterscheiden sich im<br />

Wesentlichen durch die CPU-Performance<br />

(Taktfrequenz, Anzahl der Cores, Coprozessoren)<br />

und I/Os bzw. Speicher. Darüber<br />

hinaus steht ein umfangreich ausgestattetes,<br />

adaptierbares Basisboard zur Verfügung,<br />

das optional auch mit einem Dis -<br />

play geliefert werden kann. Mit vier<br />

»MicroSpeed«-Signal-Steckverbindern und einem »MicroSpeed«-Powermodul wird die<br />

»Whitespeed«-1.0-Schnittstelle zum Basisboard realisiert. Unterstützt werden: Ethernet<br />

10 Mbit/100 Mbit/1Gbit, SATA, PCIe x1/x4, Express Card, UART, USB 2.0 High Speed, CAN,<br />

I2C, SMB (System Management Bus), SPI, LVDS LCD-Display, SDVO (Serial Digital Video<br />

Out), HDA (High Definition Audio), SecureDigital Speicherkarten-Interface, GPIOs,<br />

RESET, Watchdog, PWM und optional ein Kamera-Interface. Nach oben hin wird die<br />

Familie nun um ein Hochleistungsmodul auf Basis der »Freescale i.MX6«-CPU mit<br />

»Cortex A9«-Kern erweitert. Diese High-end-Lösung ist als Ein-, Zwei- oder Vierkern-<br />

Version verfügbar und das ideale Upgrade zu den bisherigen »CA8-1«-Modulen.<br />

www.erni.de<br />

Fotos: Renesas, Hilscher, Bicker, Erni, Recom, TDK-Lambda;<br />

84<br />

AUSTROMATISIERUNG


I KOLUMNE »GET EMBEDDED«<br />

SMD-Schaltregler-Serie<br />

Recom hat eine SMD-Schaltregler-Serie als Ersatz für die von TI abgekündigten<br />

»Power-Trends«-Schaltregler entwickelt.<br />

Schon bisher bot die »Innoline«-Familie eine pin-kompatible Alternative – allerdings<br />

waren keine passenden SMD-Schaltregler verfügbar. Um diese Lücke zu<br />

schließen, bringt Recom nun unter der Bezeichnung »R-78T« eine neu entwikkelte,<br />

1:1 kompatible Produktreihe auf den Markt. Die kompakten, flachen<br />

»Open Frame«-Module basieren auf der »R-78«-Familie und eignen sich aufgrund<br />

ihres hohen Wirkungsgrades von bis zu 95% und des weiten Eingangsbereichs<br />

von 7–42 V als platzsparende Lösung für portable oder batteriebetriebene<br />

Anwendungen. Die »R-78T«-Serie liefert wahlweise geregelte 3,3 V/1 A, 5<br />

V/1 A oder 12 V/1 A im Dauerbetrieb, wobei<br />

für jeweils 10 s Spitzenströme von 1,5<br />

A zulässig sind. Dank ihres hohen Wirkungsgrades<br />

kommen die 23 x 27,2 x 10<br />

mm bzw. 23 x 29,4 x 8 mm großen Module<br />

ohne Lüfter oder Kühlkörper aus.<br />

Sie können bei Temperaturen zwischen -<br />

40° und +85° C ohne Derating zuverlässig<br />

betrieben werden.<br />

www.recom-electronic.com<br />

Ein- und dreiphasige EMV-Filter<br />

Mit der neuen »R-Serie« bringt der Hersteller TDK-Lambda ein<br />

umfangreiches Spektrum flacher EMV-Filter auf den Markt. Die<br />

Filter sind abgestimmt auf den Einsatz im Umfeld von Schaltnetzteilen,<br />

um in Anlagen mit erhöhten Störeinflüssen die<br />

Anforderungen an Funkentstörung einzuhalten.<br />

Die »R-Serie« umfasst ein- und zweistufige Filter und liefert damit sowohl Standardals<br />

auch sehr hohe Dämpfungswerte im Bereich zwischen 150 kHz und 30 MHz. Einige<br />

Modelle bieten zusätzlich eine hohe Impuls-Dämpfung, um etwa Spannungsspitzen<br />

auf Leitungen durch Schaltvorgänge zu dämpfen. Die Nennströme der einphasigen<br />

Filter der »RS-Reihe« (einphasig) liegen zwischen 0,5 A und 300 A bei Leitungsspannungen<br />

bis zu 250 VAC oder 250 VDC und einem Ableitstrom von max. 1 mA;<br />

auch Modelle mit niedrigem Ableitstromstrom von 10 µA bei 250 VAC und 60 Hz insbesondere<br />

für Anwendungen im Medizinbereich sind verfügbar. Bei der dreiphasigen<br />

»RT-Serie« rangieren die Nennströme zwischen 6 A und 1.000 A bei Leitungsspannungen<br />

bis zu 500 VAC oder 500 VDC, hier beträgt der max. Erdableitstrom 2,5 mA<br />

bei 250 VAC, 60 Hz, und 5 mA bei<br />

500 VAC und 60 Hz. Die Modelle gibt es<br />

wahlweise mit losen Leitungsenden,<br />

Schraubklemmleisten oder Gewindebolzen.<br />

Zudem besteht bei vielen Filtern<br />

bis 30 A Nennstrom (mit Schraubklemmen)<br />

optional die Möglichkeit zur<br />

DIN-Schienen Montage.<br />

www.tdk-lambda.at<br />

Low Power<br />

Embedded<br />

Mobile Geräte und energieautarke<br />

Systeme stellen hohe Anforderungen<br />

an den Entwickler eines Embedded<br />

Systems, den Energieverbrauch<br />

zu minimieren. Hohe Rechenleistung<br />

bedeutete traditionell hohe<br />

Verlustleistung. Denken Sie nur an<br />

hochgezüchtete PCs, die aufwändig<br />

gekühlt werden müssen. Grafik -<br />

karten für Highend-Spiele sind heute mit futuristisch gestalteten<br />

Lüftern ausgestattet. Bei einem Embedded System sind solche<br />

Installationen nicht denkbar. Stellen Sie sich nur Ihr Smartphone<br />

mit einem Kühlkörper vor. Oder eine Motorsteuerung,<br />

die mit der Kühlluft eine Menge Umgebungsschmutz über die<br />

Elektronik bläst. Viele moderne Embedded Systeme müssen<br />

lange Zeit mit kleinen Batterien betrieben werden können. Es<br />

wurden daher Maßnahmen getroffen, um den Energieverbrauch<br />

in den Griff zu bekommen. Moderne Prozessoren und<br />

Embedded Software bieten dafür verschiedene Methoden an.<br />

Die Spannung und Betriebsfrequenz des Prozessors kann<br />

dynamisch, je nach Betriebserfordernis angepasst werden. Bei<br />

hoher Rechenleistung wird die Taktfrequenz auf Maximum<br />

hochgefahren. Im Sleep-Modus können manche Prozessoren<br />

ganz ohne Takt überleben. Moderne Chips bieten dafür fix<br />

und fertig vordefinierte Low-Power-Modi an. Bei hochintegrierten<br />

System-on-Chips können außerdem Periphieriekomponenten<br />

je nach Bedarf zu- und abgeschaltet werden. Externe<br />

Signale wecken derart sich quasi im »Winterschlaf« befindliche<br />

Computer wieder auf. Nach getaner Arbeit wird das<br />

System wieder in den Niedrigenergiezustand versetzt. Es gibt<br />

heute Prozessoren, die im Ruhezustand nur wenige nA (Nano!)<br />

konsumieren.<br />

Bei der Entwicklung sollte der Entwickler darauf achten, wie<br />

schnell sich ein Prozesser aus einem Schlafzustand aufwecken<br />

lässt. Hier gilt es, Kompromisse einzugehen. Je niedriger der<br />

Energieverbrauch im Ruhezustand ist, desto länger dauert es<br />

typischerweise ein System aufzuwecken. Dies liegt u.a. an der<br />

verbauten Speichertechnologie.<br />

Der Energieverbrauch eines Embedded Systems ist auch erheblich<br />

davon abhängig, in welcher Halbleitertechnologie der Prozessor<br />

und andere Chips realisiert wurden. Auch hier gilt, dass<br />

langsame Technologie zumeist energiesparender ist. Die<br />

schönsten Halbleiter nützen aber nichts, wenn ihre Funktion<br />

nicht vollständig durch Software unterstützt wird. Es ist daher<br />

wichtig, auch bei der Auswahl eines Embedded-Betriebs -<br />

systems darauf zu achten, ob dieses die Energiesparoptionen<br />

des Prozessors komfortabel ansteuern kann. Auch bei Treibersoftware<br />

für Schnittstellen und Peripherie muss darauf geachtet<br />

werden, dass diese bei Bedarf mit reduziertem Energie -<br />

bedarf betrieben oder komplett abgeschaltet werden kann.<br />

Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer<br />

embedded@austromatisierung.at<br />

AUSTROMATISIERUNG


T Technik pur<br />

I PROZESSAUTOMATION<br />

SCADA und DCS<br />

in einem System vereint<br />

Schneider Electric kombiniert in seinem neuen<br />

»PlantStruxure Process Expert System« die Vorteile<br />

von SCADA- und traditionellen Leitsysteme.<br />

Dadurch lassen sich etwa Energie- und Prozess -<br />

daten in einer einzigen Plattform integrieren –<br />

das verspricht mehr Effizienz von der Konstruktion<br />

hin zum laufenden Betrieb.<br />

www.schneider-electric.at<br />

Robuster Abgastemperaturwächter<br />

JUMO bietet den »Heattherm-AT« nunmehr mit<br />

einem im Durchmesser 6 mm starken Fühlerelement,<br />

statt bisher 4,2 mm, an. Dadurch wird das<br />

Thermostat wesentlich robuster, dennoch werden<br />

Leichtes<br />

und kompaktes Coriolis-<br />

Durchfluss messgerät<br />

»Sitrans FC410« von Siemens<br />

misst 265 x 280 x 90 mm und hat<br />

ein Gewicht von 4,6 kg in der<br />

kleinsten Ausführung (DN 15), die<br />

Messgenauigkeit beträgt 0,1%.<br />

Mit dem neuen »Mini Flow Link«-Konzept ist es Siemens gelungen, die Funktionalitäten<br />

des Messumformers im Gehäuse des Messaufnehmers unterzubringen. »Sitrans<br />

FC410« kann damit sehr flexibel und auch auf engstem Raum innerhalb der<br />

Anlage verbaut werden. Das Gerät arbeitet mit der hohen Abtastrate von 10 ms<br />

und liefert neben Angaben zum Durchfluss auch Daten zu Masse, Volumen sowie<br />

Dichte und Temperatur des Mediums. Das innovative »CompactCurve«-Design des<br />

Messaufnehmers gewährleistet hohe Zuverlässigkeit dank eines stabilen Nullpunkts,<br />

niedrigem Druckverlust und hoher Störfestigkeit gegen Prozessgeräusche<br />

und Schwingungen. Das Durchflussmessgerät arbeitet bei Druckstufen von bis zu<br />

100 bar und Temperaturen von -50° bis +200° C. Es ist gemäß der wichtigsten Standards<br />

wie 3A, EHEDG und FDA zertifiziert.<br />

www.siemens.com/fc410<br />

INTRO<br />

»<br />

die Anforderungen der DIN EN 14597 hinsichtlich<br />

der Ansprechgeschwindigkeit von


Tankbegasungsregler für hohen Durchfluss<br />

Die Geräte der Serie »Fisher T200« von Emerson Process<br />

Management erfüllen den vielfachen Anwenderwunsch<br />

nach höheren Durchflusskapazitäten und enstprechen<br />

den neuesten Richtlinien zur Bemessung der Tankbegasung.<br />

Die Reglerserie umfasst drei Modelle: Den druckmindernden »T205« mit<br />

nicht ausgeglichener Innengarnitur, den druckmindernden »T205B« mit<br />

ausgeglichener Innengarnitur und den druckentlasteten »T208«. Die<br />

Tankbegasungsregler stellen den richtigen Gasüberlagerungsdruck in<br />

Flüssigkeits-Lagertanks sicher, indem sie Abdeckungsgas zu- oder abführen<br />

und den Tankdruck konstant halten. Die neuen Richtlinien ISO 28300<br />

und API 2000 zur Bemessung der Tankbegasung berücksichtigen neben<br />

Zupumpen, Abpumpen und Temperaturänderungen zusätzliche<br />

Faktoren, wie die Tankausdehnung, die durchschnittliche<br />

Lagertemperatur, den Dampfdruck und die Isolation.<br />

Diese geänderten Anforderungen an den<br />

Durchfluss können als Ergebnis eine höhere<br />

Durchflusskapazität bewirken, die nun mit<br />

der »T200«-Serie realisiert wurde.<br />

www.emersonprocess.at<br />

Ex-sichere Druckmessumformer<br />

Der deutsche Hersteller Labom stellt auf der kommenden<br />

»Hannover Messe« mit »Pascal Ci4« neue eigensichere<br />

Druckmessumformer für Absolutdruck und mit<br />

»Pascal Ci4 Delta P« eine Serie für Differenzdruck vor.<br />

Die Explosionssicherheit der Geräte ist nach dem in Europa verbindlichen<br />

ATEX-Standard sowie nach dem in Nordamerika und international angewandten<br />

IECEx-Standard zertifiziert. »Pascal Ci4« misst Druck in Nennbereichen<br />

von 250 mbar bis 400 bar bei einer Genauigkeit von 0,1% mit einer Messrate<br />

von bis zu 100 Hz. Er ist in verschiedenen Varianten für unterschiedliche<br />

Anwendungsgebiete verfügbar, so auch in einem hygienischen Design für den<br />

Food- und Pharmabereich. »Pascal Ci4« und »Pascal Ci4 Delta P« können in<br />

DTM/FDT-basierte Systeme, wie z.B. »PactWare« oder »FieldCare«, eingebunden<br />

werden. Eine flexible Integration in Leitsysteme basierend auf<br />

dem HART-7-Protokoll sowie die Bedienung z.B. über<br />

»Simatic PDM« oder »375/475 Field Communicator«<br />

ist ebenfalls möglich. Die komplette Anzeige- und<br />

Bedieneinheit der Druckmessumformer ist absetzbar<br />

und kann in einem speziellen Gehäuse bis zu<br />

10 m entfernt vom Messpunkt montiert werden.<br />

Weiters zeichnen die Geräte umfangreiche Parametrier-,<br />

Simulations- und Diagnosefunktionen aus.<br />

www.labom.com<br />

AUSTROMATISIERUNG


AUSTROMATISIERUNG<br />

PPraxisreport<br />

I PROZESSAUTOMATION<br />

Warum ein deutscher Lebensmittelproduzent auf eine<br />

einheitliche Geräteplattform in der Prozessmesstechnik setzt<br />

Feldgeräte<br />

kochen Ravioli<br />

Ravioli in Tomatensauce von Maggi kennt fast jedes Kind. Daneben<br />

produziert das 1897 gegründete, heute zu Nestlé<br />

Deutschland gehörende Unternehmen Trockensuppen, Saucen,<br />

Würze/Würzmittel, Fonds, Bouillon, Fertiggerichte sowie Beilagen<br />

wie Kartoffelpüree oder Knödel. Im Deutschen Werk Singen<br />

sind mehr als 2.500 Rezepturen für verschiedenste Varianten der<br />

beliebten »Maggi«-Markenprodukte hinterlegt. Das moderne<br />

Lebensmittelunternehmen mit traditionellen Prinzipien arbeitet<br />

seit vielen Jahren bei Druck- und Füllstandmessungen ausschließlich<br />

mit Geräten von VEGA. Und das aus gutem Grund:<br />

Schließlich haben Kunde und Lieferant schon so manchen<br />

schier hoffnungslosen Fall gemeinsam gelöst. Von Florian Burgert<br />

Als Ferdinand Nutz, Technischer Gruppenleiter<br />

für Automatisation und Regeltechnik, vor<br />

über 25 Jahren bei Maggi in Singen einstieg,<br />

gab es im Betrieb bereits ein paar Geräte von VEGA.<br />

Allerdings fuhr man damals, im Gegensatz zu heute,<br />

bei den Lieferanten noch zweigleisig. Im gesamten<br />

Werk messen Geräte des Schwarzwälder Herstellers<br />

Druck und Füllstand aller Art. „Es gibt, glaube ich,<br />

nicht viel von VEGA, was wir nicht im Einsatz haben.<br />

Wir haben uns für »die Gelben« als Standard entschieden,<br />

weil sie zu diesem Zeitpunkt in der Füllstandtechnik<br />

besser waren und in der rein kapazitiven<br />

Messung einfach unschlagbar“, erinnert sich Ferdinand<br />

Nutz. So ließen sich die Sensoren zum Beispiel<br />

schon Mitte der 1980er Jahre an die unterschiedlichen<br />

Dielektrizitätskonstanten von Rohstoffen wie Zucker<br />

88


AUSTROMATISIERUNG<br />

oder Salz usw. anpassen. Etwas, das durchaus<br />

nicht selbstverständlich war. Noch ein großes<br />

Plus: Die hohe Verlässlichkeit der Sonden.<br />

„Das älteste VEGA-Gerät war schon im Einsatz,<br />

bevor ich in den Betrieb kam, und das ist<br />

immerhin mehr als ein Vierteljahrhundert<br />

her“, schmunzelt Ferdinand Nutz. Da das<br />

Unternehmen in Zukunft aber auch Funktionen<br />

zur vorbeugenden Instandhaltung nutzen<br />

will, werden die Geräte sukzessive erneuert –<br />

nicht zuletzt um das Risiko ungeplanter Stillstände<br />

zu minimieren. Ein weiterer Punkt, der<br />

für nur einen Lieferanten spricht, ist die<br />

Lagerhaltung. Bei mehreren Anbietern laufen<br />

schnell hohe Kosten auf. Das Plattform-Konzept<br />

»Plics« von VEGA, das 2013 sein zehnjähriges<br />

Jubiläum feierte, minimiert z.B. auch die<br />

Lagerhaltung, weil die neueste Gerätegeneration<br />

gleichzeitig Druck und Temperatur<br />

messen kann.<br />

Das Plattformkonzept<br />

Die einheitliche Geräteplattform von VEGA<br />

hat für den Gruppenleiter auch den Vorteil,<br />

dass sich die Gehäuse individuell auf die Bedürfnisse<br />

der Anlage maßschneidern lassen.<br />

Die Anwender können sich zum Beispiel ein<br />

spezielles Gehäuse für Hygieneanwendungen<br />

aussuchen, das auch der CIP-Reinigung problemlos<br />

standhält. Außerdem lassen sich bei<br />

der »Plics«-Generation die Elektronikeinsätze<br />

Oben: Blick in das Flüssigfett -<br />

lager im deutschen Maggi-Werk<br />

Singen: Druckmessumformer<br />

»Vegabar 64« erfassen den<br />

Füllstand und die Temperatur der<br />

Öle in den Tanks sowie den Förderdruck<br />

in den Rohrleitungen.<br />

Unten: Im Trockenmischzentrum,<br />

werden die Öle dosiert. Die<br />

kapazitiven Stabmesssonden<br />

»Vegacal 63« erfassen den Füllstand,<br />

die Druckmessumformer<br />

»Vegabar 52« den Gasdruck<br />

der Stickstoffüberlagerung.<br />

tauschen, je nachdem, welche Schaltausgänge<br />

benötigt werden und Geräte individuell<br />

nach den Bedürfnissen des Kunden zusammenstellen.<br />

Das Anzeige- und Bedienmodul<br />

»Plicscom« können die Techniker von einem<br />

Gerät zum anderen mitnehmen oder als<br />

feste Anzeige im Gerät verwenden. „Es ist immer<br />

die gleiche Bedienoberfläche und für unsere<br />

Leute einfacher, wenn sie nicht dauernd<br />

mit etwas anderem arbeiten müssen“, erläutert<br />

Ferdinand Nutz. Den Anwendern gefällt<br />

besonders die große Anzeige, die ihnen den<br />

Weg zur Visualisierung erspart, weil sie Füllstand,<br />

Druck oder Temperatur direkt vor Ort<br />

ablesen können. Egal ob Druck- oder Füllstandmessgerät<br />

– Bedienung und Parametrierung<br />

sind ziemlich ähnlich. Das Anzeige- und<br />

Bedienmodul erklärt sich praktisch von selbst,<br />

und zwar auch auf Parameterebene. Das bedeutet<br />

weniger Schulungsaufwand. In der Lebensmittelindustrie<br />

ist Hygiene oberstes Gebot.<br />

Für den Messtechnik-Spezialisten bieten<br />

die »Plics«-Geräte hier viele Vorteile: Die<br />

»Vegabar 64«-Druckmessumformer erleichtern<br />

im Aseptic-Bereich die Inbetriebnahme<br />

deutlich. „Was wir definitiv nicht wollen, ist,<br />

dass wir tagelang ein Handbuch studieren<br />

müssen“, weiß Ferdinand Nutz.<br />

Fruchtbare Partnerschaft<br />

Neben den rein technischen Aspekten ist Ferdinand<br />

Nutz eine gute Betreuung wichtig. Die<br />

Zusammenarbeit mit VEGA empfindet er als<br />

optimal: „Hin und wieder passiert es, dass ein<br />

Gerät aussteigt, weil ein Mitarbeiter dagegen<br />

gefahren ist oder es mit dem Hochdruckreiniger<br />

zu stark traktiert hat“, so der Gruppen -<br />

leiter. Manchmal kommt das neue Gerät sogar<br />

noch am gleichen Tag oder am nächsten Morgen<br />

um 9 Uhr. Maximal dauert es fünf Tage.<br />

»<br />

89


PPraxisreport<br />

I PROZESSAUTOMATION<br />

Der Ingenieur kennt nur wenige Firmen, die so<br />

kurze Lieferzeiten generieren können. „Was mir<br />

sehr gut gefällt, ist, dass bei jedem defekten Gerät<br />

eine Analyse gemacht wird, was tatsächlich<br />

die Ursache ist“, betont Ferdinand Nutz. Der<br />

Kunde erhält die Ergebnisse der Fehleranalyse<br />

und kann darauf reagieren. Es kommt auch<br />

durchaus vor, dass der Anwender seinem Lieferanten<br />

Anreize für eine Verbesserung seiner Geräte<br />

liefert. So geschehen beim geführten Radar.<br />

Die neueste Generation der Produktfamilie ist<br />

schneller und lässt sich noch vielseitiger einsetzen.<br />

Davon profitiert wiederum das Lebensmittelunternehmen,<br />

das seine Produktion permanent<br />

auf wechselnde Produkte anpassen<br />

muss. Die Produktions-Technologie-Center, von<br />

Das Plattform-Konzept »Plics« von VEGA<br />

minimiert bei Maggi auch die Lagerhaltung,<br />

weil die neueste Gerätegeneration gleichzeitig<br />

Druck und Temperatur messen kann.<br />

denen eines in direkter Nachbarschaft zum Werk<br />

Singen angesiedelt ist, entwickeln mit ihren<br />

weltweit über 130 Ingenieuren sozusagen fast<br />

täglich neue Lebensmittelprodukte.<br />

Gewusst wie<br />

In den letzten fünf Jahren stellten zwei besonders<br />

extreme Anwendungen das Lebens-<br />

mittelunternehmen vor echte Herausforderungen:<br />

An einer Teiganlage sollte der Füllstand gemessen<br />

werden. Klingt im ersten Moment harmlos,<br />

aber Ferdinand Nutz weiß: „Für eine Füllstandsonde<br />

gibt es praktisch nichts Schlimmeres,<br />

als den Mischvorgang von Mehl und Fett. Erschwerend<br />

kam noch hinzu, dass der Behälter<br />

sehr klein war. Das war ganz schön kniffelig.“<br />

Die Lösung: Der »Vegaflex 63«, ein Füllstandsensor<br />

nach dem Messprinzip des geführten Radars<br />

(TDR). Die zweite Applikation, die dem Lebensmittelunternehmen<br />

einiges Kopfzerbrechen<br />

bereitete, war die Füllstandmessung einer 80° C<br />

heißen Tomatensauce im Vorratsbehälter des<br />

Rundfüllers bei sehr hohen Geschwindigkeiten.<br />

Die mitgelieferten Stabsonden eines anderen<br />

Herstellers waren mit der Geschwindigkeit und<br />

dem schnell wechselnden Füllstandniveau<br />

schlichtweg überfordert. Hinzu kommt die relativ<br />

hohe Temperatur – eine nicht ganz einfache<br />

Messaufgabe. „VEGA hat das mit der geführten<br />

Mikrowelle und dem »Vegaflex 63« wirklich gut<br />

gemeistert. Trotzdem wären wir wahrscheinlich<br />

bei der ursprünglichen Lösung geblieben, wenn<br />

wir nicht so verwöhnt gewesen wären“, lobt<br />

Ferdinand Nutz. Der Hersteller des Rundfüllers<br />

war von den Geräten übrigens so begeistert,<br />

dass er sie später in seine Maschinen übernommen<br />

(TR)<br />

hat.<br />

Zum Autor: Florian Burgert ist Produktmanager<br />

für Druckmesstechnik bei VEGA in Deutschland.<br />

INFOLINK: www.vega.com<br />

Fotos: VEGA;<br />

Impressum<br />

90<br />

Kleingedrucktes der Redaktion:<br />

Die in diesem Magazin veröffentlichten Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck<br />

und Vervielfältigung sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

des <strong>Verlag</strong>es möglich. Für Fehler in den<br />

Ver öffentlichungen kann keine Haftung übernommen<br />

werden. Sämtliche Veröffentlichungen erfolgen ohne<br />

Berücksichtigung eines eventuellen Patentschutzes,<br />

auch werden Warennamen ohne Gewährleistung<br />

einer freien Verwendung benutzt. Beiträge ohne Autoren -<br />

nennung sind von der Redaktion sorgfältig redigierte<br />

Presseaussendungen (r.PA.) und wurden anhand der<br />

vorliegenden Informationen erstellt. Für deren Richtigkeit<br />

wird vom <strong>Verlag</strong> keine Haftung übernommen. Namentlich<br />

gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung<br />

des jeweiligen Autors und nicht automatisch die der<br />

Redaktion dar. Mit dem Hinweis »Promotion« versehene<br />

Beiträge sind bezahlte Werbeeinschaltungen, für<br />

deren Inhalt der Auftraggeber verantwortlich zeichnet.<br />

Aus Gründen der Textökonomie und der Lesefreundlichkeit<br />

verzichtet die Redaktion auf »Gendering«.<br />

Austromatisierung – Österreichs fortschrittliches Fachmagazin für Fertigungs- und Prozessautomatisierung<br />

40. Ausgabe, 5. Jahrgang I Erscheinungstermin: 19. März 2014 I Auflage: 11.000 Exemplare<br />

Medieninhaber, Herausgeber und <strong>Verlag</strong>: <strong>Alexander</strong><strong>Verlag</strong>.at GmbH, Ausstellungsstraße 6, A-2020 Hollabrunn<br />

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Freie Mitarbeiter: Ing. Franz Maderbacher, Dieter Schaufler<br />

Gastautoren dieser Ausgabe: Markus Bregulla, Florian Burgert, Stefan Diepenbrock, Peter Dietrich, Jörg Heßdörfer,<br />

Dipl.-Ing. Wolfram Koerver, Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer, Dipl.-Ing. (FH) Franz Joachim Roßmann,<br />

Dipl.-Phys. Johann Salzberger, Roman Vracko, Helmut Zauner<br />

Lektorat: Mag. (FH) Barbara Bressler-Kolembar, Orth a.d. Donau, www.designertexte.at<br />

Grafik: Emograf<br />

Druckpartner: Friedrich VDV, Linz, www.friedrichvdv.com<br />

Die nächste Ausgabe AUSTROMATISIERUNG 3/2014 erscheint am 17. April 2014.


EINFACH, FLEXIBEL<br />

UND INNOVATIV<br />

Die Version 3.12 des SCADA-Systems<br />

»SIMATIC WinCC Open Architecture« bietet Mobilität, mehr<br />

Flexibilität, einfaches Engineering und ein innovatives Look & Feel.<br />

Neue Funktionen für mehr<br />

Mobilität und Videomanagement<br />

Neu hinzugekommen ist die Unterstützung der mobilen App<br />

»WinCC OA OPERATOR«. Mit einem eigens entwickelten<br />

Wizard können die Inhalte der App konfiguriert werden. Per<br />

Drag & Drop zieht der Anwender die gewünschten Datenpunktelemente<br />

auf die App-Oberfläche und konfiguriert<br />

seine bevorzugte Darstellungsart. Anwender, die »SIMATIC<br />

WinCC Open Architecture« schon kennen, werden das Videofeature<br />

nicht mehr wiedererkennen. Die Funktion wurde komplett<br />

überarbeitet und bietet durch die Verwendung des<br />

ONVIF-Standards umfangreiche Anschlussmöglichkeiten.<br />

Damit kann nun Videohardware von den unterschiedlichsten<br />

Herstellern eingebunden werden.<br />

Mehr Flexibilität durch erhöhte Konnektivität<br />

Durch die neuen Treiber Ethernet/IP, IEC 61850 und den S-Bus<br />

ist »SIMATIC WinCC Open Architecture V3.12« noch offener<br />

und bietet mehr Flexibilität beim Anschluss von Drittanbieter-<br />

Hardware. Das native 64-Bit System unterstützt die Betriebssysteme<br />

»Windows 7«, »Windows 8.1«, »Windows Server 2012«,<br />

»Linux RedHat 6.x«, »Linux OpenSuse 12.4«, »Oracle Solaris 10 x86«<br />

und die »VMWare ESXi 5.0«.<br />

Einfacheres Engineering und Bedienung<br />

Ab sofort wird auch Multitouch unterstützt. Dies ermöglicht<br />

eine einfachere Bedienung und eine intuitive Bedienerführung.<br />

Erweiterungen im grafischen Editor wie das Layout -<br />

management, Objektfang und Platzierungshilfe, Kantenglättung,<br />

Schatten und runde Ecken machen ein sauberes und<br />

effizienteres Erstellen von Panels möglich. Neue grafische<br />

Objekte runden die Neuerungen im Bereich Look & Feel ab. Im<br />

Bereich Web gibt es auch Neues zu entdecken. So wurden die<br />

Funktionen des Ultralight Clients erweitert.<br />

Verfügbarkeit von »SIMATIC WinCC Open Architecture V3.12«:<br />

Seit Ende November 2013.<br />

Über ETM<br />

ETM professional control GmbH ist seit 2007 ein<br />

hundertprozentiges Tochterunternehmen der<br />

Siemens AG und entwickelt seit mehr als 25 Jahren<br />

das weltweit erfolgreiche Scada-System<br />

»Simatic WinCC Open Architecture«.<br />

Link zu »Simatic WinCC OA«.<br />

Das Unternehmen mit über 130 Mitarbeitern hat<br />

seinen Sitz in Eisenstadt, Österreich und eine Niederlassung in der Schweiz<br />

sowie internationale Competence Center in Deutschland, USA und China.<br />

ETM professional control GmbH – A Siemens Company<br />

Marktstraße 3<br />

7000 Eisenstadt<br />

Tel.: (02682) 741-0<br />

FAX: (02682) 741-52555<br />

E-Mail: wincc_oa.at@siemens.com<br />

www.siemens.de/wincc-open-architecture<br />

PROMOTION I Foto: ETM;<br />

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