Rechtsabbieger - Weser Kurier
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gerne mal auf Fensterscheiben von Häusern<br />
oder Autos. Und er fügt hinzu: »Zum Glück<br />
wohne ich nicht in Walsrode.« Zudem fehle<br />
ihm Fachkompetenz: »Learning-by-doing<br />
reicht bei weitem nicht aus.« Dabei braucht<br />
die Stadt nach seiner Überzeugung dringend<br />
Experten, »die am besten regelmäßig<br />
von außerhalb kommen«.<br />
Manfred Kösters Heimatort Hamwiede<br />
kam Ende Oktober 2007 in den Medien überregional<br />
groß raus. Nicht wegen fremdenfeindlicher<br />
oder gar rechtsextremistischer<br />
Übergriffe, versteht sich. Walsrode gilt<br />
schließlich als weißer Fleck<br />
auf der braunen Landkarte,<br />
in dem sich nach Darstellung<br />
der Behörden einzelne<br />
Rechtsextremisten unorga-<br />
nisiert tummeln. In Walsrodes kleinem<br />
Ortsteil ging es um nichts weniger als um<br />
Terrorverdacht gegen mutmaßliche Islamisten.<br />
Weggewischt? Heute darf sich Walsrodes<br />
Berufsbildende Schule<br />
»Schule ohne Rassismus« nennen.<br />
Diesen Verdacht hatte der Anruf eines einzigen<br />
»aufmerksamen« Bürgers ausgelöst.<br />
Ein Großeinsatz der Polizei war die Folge.<br />
Am Ende stellte sich heraus, dass sich<br />
lediglich eine offensichtlich muslimische,<br />
weil verschleierte Frau und ihr Mann den<br />
Flecken in der Heide für ihre Flitterwochen<br />
ausgesucht hatten. Der Polizei blieb nichts,<br />
als sich bei dem – völlig unverdächtigen –<br />
Paar zu entschuldigen. Walsroder wie Frank<br />
Petersen würden über »aufmerksame« Bürger<br />
wie jenen Anrufer vielleicht lachen,<br />
»wenn das alles nicht so traurig wäre« .|