haut & allergie
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nen ist es ganz selbstverständlich, in der<br />
Pollenflugsaison die täglich aktualisierten<br />
Pollenflugvorhersagen abzurufen,<br />
die von verschiedenen Wetterdiensten<br />
erstellt werden. Diese Vorhersagen geben<br />
Allergikern die Möglichkeit, sich auf<br />
die zu erwartenden allergischen Symptome<br />
einzustellen und gegebenenfalls<br />
gezielt Medikamente zur Vorbeugung<br />
einzusetzen. Um anhand der gemessenen<br />
Pollenbelastung Ausmaß und<br />
Schwere der drohenden Allergieattacke<br />
abzuschätzen, muss jeder Betroffene<br />
auf eigene Erfahrungswerte zurückgreifen.<br />
Denn jeder Patient hat einen eigenen<br />
„Schwellenwert“, da die Empfindlichkeit<br />
der Schleimhäute von Nase, Augen und<br />
Lungen unterschiedlich ausgeprägt und<br />
von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise<br />
Atemwegsinfekten, Stäuben<br />
am Arbeitsplatz und Medikamenten<br />
beeinflusst wird. Daneben variieren diese<br />
Werte auch von Pollenart zu Pollenart:<br />
So lösen beispielsweise bereits zehn<br />
Pollen der Ambrosia plötzliche Nasenbeschwerden<br />
bei Erkrankten aus. Von<br />
der Hasel müssen deutlich mehr Pollen<br />
in der Luft fliegen, um die gleichen<br />
Symp tome hervorzurufen.<br />
Mehr als ein lästiger<br />
Schnupfen<br />
Zurzeit leiden 15 bis 25 Prozent der erwachsenen<br />
Bundesbürger an einem<br />
allergischen Schnupfen. Eine Datenauswertung<br />
der International Study<br />
of Asthma and Allergies in Childhood<br />
(ISAAC) von 2006 hat ergeben, dass<br />
6,9 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen<br />
und 15 Prozent der 13- bis 14-jährigen<br />
Jugendlichen an Heuschnupfen<br />
erkrankt sind.<br />
Bei etwa der Hälfte der Heuschnupfenkranken<br />
sind Gräserpollen die Allergieauslöser.<br />
Allerdings gewinnen die<br />
früh blühenden Bäume zunehmend an<br />
al lergologischer Bedeutung. So scheinen<br />
die Birkenpollen mit den Gräserpollen<br />
fast gleichgezogen zu haben.<br />
gie und Klinische Immunologie (DGAKI)<br />
warnt davor, einen allergischen Schnupfen<br />
auf die leichte Schulter zu nehmen:<br />
„Die typischen Symptome für Heuschnupfen<br />
sind eine geschwollene Nasenschleim<strong>haut</strong>,<br />
gesteigerte Schleimproduktion<br />
und ein starker Juckreiz.“<br />
Viele Betroffene tun diese Symptome<br />
allerdings als eine lästige Begleiterscheinung<br />
der Frühjahr- und Sommermonate<br />
ab. Etwa zwei Drittel der Allergiker<br />
gehen erst dann zum Arzt, wenn<br />
die Beschwerden unerträglich werden.<br />
Auch wenn die Pollen<strong>allergie</strong> im Volksmund<br />
gerne als Heuschnupfen bezeichnet<br />
wird: Sie ist kein harmloser Schnup-<br />
Allergien<br />
Professor Claus Bachert, Präsident der<br />
Deutschen Gesellschaft für Allergolo<strong>haut</strong><br />
& <strong>allergie</strong> März 2010 45