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November 20<strong>16</strong><br />

Jahrgang 24 / Ausgabe 4/20<strong>16</strong><br />

ISSN 1434-8292 / G45269 / Euro 5,-<br />

GESUND & FIT<br />

• Ruhe- und rastlose Beine<br />

• Blasenerkrankungen<br />

VERBRAUCHER<br />

• Diät für die Stromrechnung<br />

FREIZEIT & REISE<br />

• Skiurlaub im Defereggental


Dem Alter die<br />

Zukunft sichern<br />

Deutsche Seniorenliga e.V.<br />

Heilsbachstraße 32<br />

53123 Bonn<br />

info@deutsche-seniorenliga.de<br />

www.deutsche-seniorenliga.de<br />

Unterstützen Sie unsere Arbeit durch eine Spende oder Ihre Fördermitgliedschaft!<br />

Beitrags- und Spendenkonto:<br />

Bank für Sozialwirtschaft, IBAN DE70 3702 0500 0008 2688 01, BIC BFSWDE33XXX


EDITORIAL<br />

Kaum neigt sich das Jahr<br />

dem Ende zu, stecken<br />

wir auch schon mitten<br />

in den Planungen für<br />

2017. Doch bevor es<br />

weitergeht, neue Ziele<br />

gesetzt und Projekte gestartet<br />

werden, tut es gut, kurz innezuhalten und auf<br />

das zu schauen, was wir in den letzten Monaten erreicht<br />

und auf den Weg gebracht haben.<br />

Wenn Sie regelmäßig unsere Zeitschrift lesen, unser<br />

Internetportal besuchen und die Medien verfolgen,<br />

kennen Sie die Kampagnen, die wir in diesem Jahr<br />

angestoßen haben. Wir haben uns unter anderem<br />

verstärkt einer Frage gewidmet, die viele ältere Menschen<br />

sehr beschäftigt: Wie lässt sich der Wunsch,<br />

selbstständig im eigenen Zuhause alt zu werden,<br />

am besten erfüllen? Eine einfache, allgemeingültige<br />

Antwort kann es dazu nicht geben. Vielmehr gilt es,<br />

mehrere Aspekte zu berücksichtigen. Daher haben<br />

wir die Thematik mit verschiedenen Ansatzpunkten<br />

aufgegriffen:<br />

In unserer Broschüre „Ein sicheres Zuhause“ haben<br />

wir zusammengestellt, wie Sie Ihr Lebens- und<br />

Wohn umfeld mit geringen Mitteln sinnvoll und vor<br />

allem sicher einrichten können, damit Sie bestmöglich<br />

vor Einbrüchen, Brandunfällen und Stürzen<br />

geschützt sind. Auch moderne Technik kann uns<br />

Sicherheit verschaffen. Wenn die Kräfte nachlassen,<br />

müssen wir uns darauf verlassen können, dass<br />

wir jederzeit schnell Hilfe holen können. Über die<br />

Möglichkeiten technischer Notrufsysteme, vom herkömmlichen<br />

Hausnotruf bis hin zu modernen Mobiltelefonen<br />

mit Notruffunktion und GPS-Ortung,<br />

informiert die aktuelle Broschüre „Selbstständig leben<br />

im Alter – Technik schafft Sicherheit“. Nachlassende<br />

Mobilität, Rücken- und Gelenkschmerzen<br />

können mit zunehmendem Alter das Leben in der<br />

eigenen Wohnung sehr beschwerlich machen. Unser<br />

kurzer Ratgeber „Hausarbeit bequemer machen“<br />

gibt Tipps zur rückenfreundlichen, ergonomischen<br />

Hausarbeit. Nicht früh genug kann man damit<br />

beginnen, über eine altersgerechte Wohnraumanpassung<br />

nachzudenken. Wie lassen sich bestehende<br />

Barrieren vor und innerhalb der Wohnung<br />

abbauen oder überwinden? Dass der Einbau eines<br />

Treppenliftes eine sehr einfach zu realisierende Maßnahme<br />

ist, welche Zuschüsse es dafür gibt und worauf<br />

man sonst noch achten sollte, zeigt die neue<br />

Broschüre „Zu Hause mobil – Treppenlifte.“<br />

Neben diesem Informationspaket zum sicheren und<br />

selbstständigen Leben im eigenen Zuhause haben<br />

wir unsere Informations- und Aufklärungsarbeit zu<br />

verschiedenen Gesundheitsthemen fortgeführt und<br />

erweitert: gesunde Blase, Vorhofflimmern, Schwindel,<br />

gesunder Magen, Darmgesundheit, Liebe und<br />

Sex im Alter und vieles mehr.<br />

Jetzt aber genug des Rückblicks, schauen wir wieder<br />

nach vorn: Wir werden unsere Kampagnen fortführhen<br />

und Sie können sicher sein, dass noch das ein<br />

oder andere Thema dazukommen wird. Seien Sie<br />

gespannt!<br />

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine schöne<br />

Adventszeit und verbleibe mit den herzlichsten<br />

Grüßen<br />

Eine Übersicht zu unseren Broschüren, die Sie kostenfrei bestellen können, finden Sie<br />

auf Seite 11 dieser Ausgabe sowie im Internet unter: www.deutsche-seniorenliga.de<br />

November 20<strong>16</strong> 3


VERBRAUCHER<br />

Willenserklärungen für den Notfall<br />

Vollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung<br />

Diese wichtigen Vorsorgedokumente benötigen Sie,<br />

wenn Sie sicherstellen möchten, dass Ihre Wünsche<br />

berücksichtigt werden, wenn Sie nicht mehr in der<br />

Lage sind, Ihren Willen selbst zu äußern. Unabhängig<br />

davon, wie alt Sie sind, sollten Sie sich mit<br />

dieser Thematik auseinandersetzen und Entscheidungen<br />

dazu nicht auf die lange Bank schieben.<br />

Seite 12<br />

Lebensqualität erhalten<br />

GESUND & FIT<br />

Blasenerkrankungen<br />

Wer jemals von unangenehmem Harndrang<br />

und Brennen beim Wasserlassen geplagt wurde,<br />

weiß, wie quälend Blasenerkrankungen<br />

sein können. Seit mehr als 10 Jahren klärt die<br />

Deutsche Seniorenliga e.V. über das Volksleiden<br />

Blasenschwäche auf. Jetzt sind zwei neue Broschüren<br />

erschienen.<br />

Seite <strong>16</strong><br />

Mühelos treppauf, treppab<br />

SERVICE<br />

Zu Hause mobil mit Treppenlift<br />

Für viele mobilitätseingeschränkte Menschen sind<br />

Treppen vorm und im eigenen Wohnraum ein<br />

mühsam zu überwindendes Hindernis. Die <strong>DSL</strong><br />

greift in ihrer neuen Broschüre „Zu Hause mobil –<br />

Treppenlifte“ diese Problematik auf und zeigt eine<br />

relativ einfach zu realisierende Lösung: Treppenliftsysteme<br />

für den privaten Wohnbereich.<br />

Seite 18<br />

Fotos: Titel: Monkey Business/Fotolia.com; Yuri Arcurs/Fotolia.com; Alfonso de Toms/Fotolia.com; thyssenkrupp Encasa N.V.<br />

4<br />

November 20<strong>16</strong>


Ruhe- und rastlose Beine<br />

RLS: Restless-Legs-Syndrom<br />

Etwa jeder zehnte Erwachsene in Deutschland leidet<br />

am sogenannten Restless-Legs-Syndrom (RLS).<br />

Unruhe in den Beinen und Bewegungsdrang vor<br />

allem in der Nacht und in Ruhesituationen führen<br />

bei vielen Betroffenen zu Schlafstörungen, fehlenden<br />

Entspannungsmöglichkeiten und verminderter<br />

Leistungsfähigkeit am Tag.<br />

Seite 22<br />

GESUND & FIT<br />

FREIZEIT & REISE<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial ................................................................ 3<br />

Information und Mitgliedschaft.......................... 11<br />

Telegramm........................................................... 20<br />

Buchtipps ........................................................... 28<br />

Vorschau.............................................................. 34<br />

Impressum........................................................... 34<br />

<strong>DSL</strong> AKTUELL<br />

Eine sorgende Gemeinschaft<br />

7. Altenbericht zur kommunalen Seniorenpolitik.....10<br />

Unser wissenschaftliches Kuratorium.................. 26<br />

VERBRAUCHER<br />

Diät für die Stromrechnung<br />

Die Verbraucherzentrale Bremen gibt Tipps..............6<br />

Willenserklärung für den Notfall<br />

Vollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung....12<br />

Mehr Freiheit durch Sicherheit<br />

Moderne Technik schafft Vertrauen........................14<br />

INHALT<br />

Foto: TVB Osttirol/Blaha; Martin Lugger<br />

Skiurlaub im Defereggental<br />

Geheimtipp für Wintersportler<br />

Das Defereggental im Nationalpark Hohe Tauern<br />

in Osttirol ist eines der unberührtesten Hochgebirgstäler<br />

der Alpen. Hier lässt sich Winterurlaub<br />

fernab vom Massentourismus genießen. Dank<br />

seiner privilegierten Lage am Südbalkon der Alpen<br />

ist das Defereggental nicht nur sonnenverwöhnt,<br />

sondern gilt im Winter auch als schneesicher.<br />

Seite 32<br />

GESUND & FIT<br />

Lebensqualität erhalten<br />

Blasenerkrankungen................................................<strong>16</strong><br />

Ruhe- und rastlose Beine<br />

RLS: Restless-Legs-Syndrom.....................................22<br />

Physikalische Gefäßtherapie<br />

Ergänzend zur Schulmedizin....................................30<br />

SERVICE<br />

Mühelos treppauf, treppab<br />

Zu Hause mobil mit Treppenlift.............................18<br />

FREIZEIT & REISE<br />

Skiurlaub im Defereggental<br />

Geheimtipp für Wintersportler...............................32<br />

November 20<strong>16</strong> 5


Die Verbraucherzentrale Bremen gibt Tipps:<br />

Diät<br />

für die Stromrechnung<br />

Der Sommer ist vorbei und<br />

damit auch die Zeit der<br />

eisgekühlten Getränke und des<br />

Sahneeises. Wenig erfrischend<br />

kann aber die darauf folgende<br />

Stromrechnung sein. Für viele<br />

heißt es dann: „Die Stromrechnung<br />

braucht eine Diät“, doch<br />

wie kann man sparen, ohne zu<br />

verzichten?<br />

„T“, „SN“ oder „N“?<br />

Klimaklassen für Kühl- und<br />

Gefriergeräte<br />

Es beginnt mit dem Aufstellen<br />

des Kühl- oder Gefrierschrankes.<br />

Kühl- und Gefrierschränke<br />

mögen's nicht zu heiß, also auf<br />

keinen Fall direkt neben dem<br />

Backofen oder dem Heizkörper.<br />

Direkte Sonneneinstrahlung<br />

Müssen alte Haushaltsgeräte unbedingt ausgetauscht<br />

werden und schlagen sich die Kosten<br />

tatsächlich in der Stromrechnung<br />

nieder? Dr. Annabel<br />

Oelmann von der Verbraucherzentrale<br />

Bremen stellt<br />

klar, wie der Stromrechnung<br />

erfolgreich eine Diät verschrieben<br />

werden kann.<br />

be einflusst den Verbrauch der<br />

Geräte ebenfalls. Also einfach<br />

die Kühlgeräte in den Keller<br />

oder die Garage? So einfach ist<br />

das nicht. Für einen optimalen<br />

Energieverbrauch müssen<br />

Kühl- und Gefriergeräte zu den<br />

Umgebungstemperaturen an ihrem<br />

Aufstellort passen. Genau<br />

dafür gibt es die Klimaklassen<br />

von tropisch bis subnormal. Dabei<br />

steht „T“ für tropisch und<br />

Umgebungstemperaturen von<br />

18 bis 43 Grad und „SN“ für<br />

subnormal bei Umgebungstemperaturen<br />

von 10 bis 32 Grad.<br />

Geräte in unbeheizten Kellern<br />

und Garagen sollten für die Klimaklasse<br />

„SN“ oder „N“ (normal)<br />

freigegeben sein.<br />

Aber nicht nur der Aufstellort<br />

beeinflusst den Energieverbrauch.<br />

Wichtig ist auch das regelmäßige<br />

Abtauen der Geräte.<br />

Eine dicke Eisschicht kann den<br />

Verbrauch bis zu 45 Prozent pro<br />

Jahr erhöhen.<br />

Außerdem ist Schnelligkeit beim<br />

Öffnen und Schließen der Geräte<br />

angesagt. Langes Suchen in der<br />

Gefriertruhe führt dazu, dass viel<br />

warme Luft eindringen kann und<br />

im Gerät mehr Eis ansetzt. Auch<br />

warme Speisen sollten auskühlen,<br />

Grafik: phive2015/Fotolia.com<br />

6<br />

November 20<strong>16</strong>


evor sie im Kühlschrank landen.<br />

Und daran denken: immer überprüfen,<br />

dass die Kühl- und Gefrierschranktür<br />

gut geschlossen<br />

ist. Die Tür lässt sich nur noch<br />

widerwillig schließen, springt<br />

immer auf oder schließt nicht<br />

richtig? Schon kann sich dadurch<br />

der Verbrauch drastisch erhöhen.<br />

Manchmal muss nur die Tür wieder<br />

gerichtet oder eine Dichtung<br />

erneuert werden, doch lohnt sich<br />

das bei einem 30 Jahre alten Gerät?<br />

In diesem Fall ist die Antwort<br />

klar: Nein, eine Neuanschaffung<br />

ist dringend angeraten.<br />

Alt oder neu? Lohnt sich die<br />

Neuanschaffung?<br />

Auch wenn die Kosten für ein<br />

neues Gerät im ersten Moment<br />

erschrecken – die Ersparnis über<br />

den Nutzungszeitraum ist deutlich.<br />

Bei einer Neuanschaffung<br />

sollten Sie überlegen, ob ein großer<br />

Gefrierschrank überhaupt benötigt<br />

wird oder jetzt ein kleineres<br />

Gerät seinen Dienst tun kann.<br />

So haben sehr große Kühl-Gefrier-Kombinationen<br />

mit mehr<br />

als 500 Litern Nutzvolumen<br />

einen rund doppelt so hohen<br />

Verbrauch wie Geräte mit einem<br />

Fassungsvermögen von 200 bis<br />

300 Litern. Vielleicht reicht sogar<br />

zukünftig nur ein Kühlschrank<br />

mit Gefrierfach? Wichtig bei der<br />

Neuanschaffung: nicht nur den<br />

Preis entscheiden lassen, sondern<br />

auch auf die Energieeffizienzklasse<br />

A+++ achten. Der kleine<br />

Unterschied bei den „+-Zeichen“<br />

macht einen riesigen Unterschied<br />

beim Energieverbrauch:<br />

Bei einem Kühlschrank mit Gefrierfach<br />

hat ein A+-Modell einen<br />

rund 50 Prozent höheren<br />

Verbrauch als ein A+++-Modell.<br />

Das effizientere Gerät spart also<br />

über die Nutzungszeit betrachtet<br />

mehr Energie und Kosten ein –<br />

zumal damit zu rechnen ist, dass<br />

langfristig die Strompreise weiter<br />

steigen.<br />

Tipp: Viele Energieversorger<br />

belohnen den effizienten Haushaltsgerätekauf<br />

mit 20 bis 30<br />

Euro. Ein Anruf beim Stromanbieter<br />

kann dies klären.<br />

Und noch etwas: Alles ist eine<br />

Frage der Einstellung. Für die<br />

meisten Lebensmittel reicht die<br />

Kühlschranktemperatur von<br />

6 bis 7° C. Nur Fisch, Fleisch<br />

und andere verderbliche Lebensmittel<br />

brauchen's kälter. Hilfreich<br />

ist ein Kühlschrankthermometer,<br />

denn die Temperatur<br />

kann je nach Füllungsgrad des<br />

Kühlschrankes schwanken.<br />

Backen – aber energieeffizient<br />

Die Stromdiät macht aber bei<br />

den Kühl- und Gefriergeräten<br />

noch nicht halt. Heiß her geht<br />

es in den nächsten Wochen in<br />

Deutschlands Küchen. Die Adventszeit<br />

naht, und damit beginnt<br />

auch das große Backen. Während<br />

die zehn Jahre alten Backöfen<br />

bei 100 Backvorgängen pro Jahr<br />

270 kWh auf die „Energiewaage“<br />

bringen, sind es bei einem<br />

energieeffizienten Backofen nur<br />

noch 80 kWh. Pro Jahr sind dies<br />

statt 18,90 Euro dann nur noch<br />

5,60 Euro. Doch nicht immer ist<br />

der Geldbeutel groß genug für<br />

eine Neuanschaffung. Energie<br />

lässt sich auch über die richtige<br />

Nutzung sparen. Wer auf das<br />

Vorheizen verzichtet, spart bis<br />

zu 20 % Energie ein. Unglaublich,<br />

aber wahr: Die Restwärme<br />

beim ausgeschalteten Backofen<br />

kann noch bis zu 15 Minuten<br />

genutzt werden. Beim Backen<br />

mit Heiß- und Umluft können<br />

20 bis 30 Grad niedrigere Gartem-<br />

VERBRAUCHER<br />

Foto: Maksym Yemelyanov/Fotolia.com<br />

November 20<strong>16</strong> 7


peraturen gewählt werden. Auch<br />

das Backen mehrerer Backbleche<br />

gleichzeitig ist mit Umluft möglich.<br />

Und wenn im Backofen mal<br />

etwas danebengeht? Das Reinigen<br />

des Backofens per Hand spart 4<br />

bis 5 kWh gegenüber der automatischen<br />

Selbstreinigung.<br />

Lichterketten mit LED-<br />

Lampen – langlebig sparen<br />

Wo wir schon bei der Adventsvorbereitung<br />

sind: Wie sieht es<br />

denn mit dem Lichterschmuck<br />

aus? Da die Lichterketten über<br />

viele Stunden leuchten, lohnen<br />

sich die warmweißen LED-Lichterketten.<br />

Sie sparen nicht nur bis<br />

zu 90 Prozent Strom gegenüber<br />

herkömmlichen Lämpchen, sondern<br />

haben eine besonders lange<br />

Lebenszeit von bis zu 25.000<br />

Stunden.<br />

Stand-by – den Strom<br />

abschalten<br />

Machen Sie den Energie-Check<br />

Die Energie-Checks geben Verbrauchern/-innen<br />

die Möglichkeit,<br />

sich einen Überblick über<br />

den eigenen Energieverbrauch<br />

und die Einsparmöglichkeiten<br />

zu verschaffen, ehe sie sich für<br />

eine bestimmte Maßnahme entscheiden.<br />

Dazu kommt ein Energieberater<br />

zum Verbraucher nach Hause<br />

und nimmt die Energiesituation<br />

mit ihm gemeinsam in Augenschein.<br />

Zusammen beurteilen<br />

sie den Energieverbrauch sowie<br />

mögliche Einsparpotenziale und<br />

identifizieren die wichtigsten<br />

Stellschrauben für eine Senkung<br />

des Verbrauchs. Nach Abschluss<br />

des Checks erhält der Ratsuchende<br />

ein Protokoll mit Handlungsempfehlungen<br />

zu den nächsten<br />

Schritten.<br />

Bei allen Fragen zum effizienten<br />

Einsatz von Energie in privaten<br />

Haushalten hilft die Energieberatung<br />

der Verbraucherzentrale.<br />

Die Berater/-innen informieren<br />

anbieterunabhängig und individuell.<br />

Die Energieberatung der<br />

Verbraucherzentrale wird gefördert<br />

vom Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Energie.<br />

Eine Übersicht über besonders sparsame Haushaltsgeräte<br />

enthält die gleichnamige Broschüre, die kostenfrei in den Verbraucherzentralen<br />

erhältlich ist. www.verbraucherzentrale-bremen.de/Steigende-Energiepreise-Sparpaket-fuer-den-Alltag<br />

Einer Stromspardiät müssen sich<br />

auch unsere Fernsehgeräte, Radios<br />

und Computer unterziehen.<br />

Alle Geräte verbrauchen im<br />

Stand-by-Betrieb Strom, obwohl<br />

es keine Nutzung gibt. Diese<br />

verschenkte Energie lässt sich<br />

über ausschaltbare Steckerleisten<br />

sparen und landet dann als Geschenk<br />

durch einen geringeren<br />

Energieverbrauch auf der Stromrechnung.<br />

Kritische Verbraucher/-innen<br />

sind möglicherweise auch nach<br />

diesen Energiespartipps noch<br />

nicht von der Abmagerungskur<br />

ihrer Stromrechnung überzeugt.<br />

Eine persönliche Beratung in der<br />

Energieberatung der Verbraucherzentrale<br />

kann hier weiterhelfen.<br />

Foto: Klaus Rein/Fotolia.com<br />

8<br />

November 20<strong>16</strong>


Anzeige<br />

Die kalte Jahreszeit ist Erkältungshochsaison.<br />

Wenn die körpereigene Immunabwehr angeschlagen<br />

ist, wird der Organismus anfällig für<br />

Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien.<br />

Das Risiko einer Grippe oder Lungenentzündung<br />

steigt. 1 Besonders gefährdet sind ältere<br />

Menschen über 60 Jahre und chronisch Kranke,<br />

da ihr Immunsystem oft schwächer ist. 2 Die<br />

richtige Vorsorge ist daher umso wichtiger.<br />

Gestärkt durch die kalte Jahreszeit<br />

Wie man sich vor Lungenentzündung und Grippe schützen kann<br />

Foto: Monkey Business/Fotolia.com<br />

Die Anzeichen von Grippe und<br />

Lungenentzündung ähneln sich:<br />

Man fühlt sich unwohl, abgeschlagen,<br />

hat Schmerzen und<br />

hohes Fieber. Weitere Symptome<br />

sind schwerer Husten, Schüttelfrost,<br />

mitunter Schweißausbrüche.<br />

Bei einer Lungenentzündung<br />

kommen nicht selten Schmerzen<br />

im Brustbereich hinzu. Die Lippen<br />

und Fingernägel können blau<br />

anlaufen – zudem kann der Sauerstoffmangel<br />

im Blut zu einem<br />

erhöhten Puls und einer schnelleren<br />

Atmung führen. Während<br />

die Gefahren einer Grippe den<br />

meisten Menschen bekannt sind,<br />

werden die mitunter schwerwiegenden<br />

und langfristigen Folgen<br />

einer Lungenentzündung von<br />

vielen unterschätzt.<br />

Vorsorge ist wichtig!<br />

Umso wichtiger ist es insbesondere<br />

für Menschen mit geschwächtem<br />

Immunsystem – darunter<br />

Menschen über 60 Jahre sowie<br />

chronisch Kranke wie Asthmatiker,<br />

Menschen mit der Lungenkrankheit<br />

COPD, Diabetiker<br />

und Personen mit chronischen<br />

Herzerkrankungen –, einer möglichen<br />

Erkrankung vorzubeugen.<br />

Grippeviren, aber auch Pneumokokken<br />

– das sind Bakterien, die<br />

Lungenentzündungen auslösen<br />

können – werden per Tröpfcheninfektion,<br />

also beim Husten, Niesen,<br />

Sprechen, aber auch beim<br />

gewöhnlichen Händeschütteln<br />

übertragen. Neben regelmäßiger<br />

Bewegung und gesunder Ernährung<br />

können medizinische Vorsorgemaßnahmen<br />

wie die Impfungen<br />

gegen Grippe und gegen<br />

Lungenentzündung (verursacht<br />

durch Pneumokokken) helfen,<br />

Infektionen vorzubeugen.<br />

Praktisch: Die Impfungen gegen<br />

Grippeviren und Lungenentzündung<br />

(verursacht durch Pneumokokken)<br />

können während<br />

eines einzigen Arzttermins durchgeführt<br />

werden. Die gesetzlichen<br />

Krankenkassen übernehmen<br />

die Kosten für Erwachsene über<br />

60 Jahre und Menschen mit chronischen<br />

Erkrankungen wie Asthma,<br />

COPD, Diabetes oder chronischen<br />

Herzerkrankungen. Nach<br />

der Impfung benötigt der Körper<br />

1 RKI: Zeitlicher Verlauf der Meldungen invasiver Pneumokokken-Erkrankungen (Stand: 22.08.20<strong>16</strong>).<br />

2 Ewig S et al.: Care Med 2011, 37: 214-23.<br />

etwa zehn bis vierzehn Tage, um<br />

den Impfschutz aufzubauen. Idealerweise<br />

erfolgen die Impfungen<br />

daher vor Beginn der Adventszeit,<br />

um gut geschützt durch die kalte<br />

Jahreszeit zu kommen.<br />

VORSORGEMÖGLICHKEITEN<br />

AUF EINEN BLICK<br />

• Ausreichend Bewegung: Zügiges<br />

Zur-Arbeit-Gehen, regelmäßiges<br />

Fahrrad fahren oder Walking regen<br />

Kreislauf und Durchblutung an<br />

• Gesunde Ernährung: Mikronährstoffe<br />

wie Vitamine, Mineralstoffe und<br />

Spurenelemente sowie energieliefernde<br />

Nährstoffe wie genügend Eiweiß, Fett<br />

und Kohlenhydrate sollten in jeder<br />

Ernährung enthalten sein<br />

• Ausreichend Schlaf<br />

• Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen<br />

und Impfpass-Checks beim Arzt<br />

WEB-TIPP!<br />

Zusätzliche Informationen über<br />

die Vorsorge vor Grippe und<br />

Lungenentzündungen gibt es auf:<br />

www.impf2.de<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

November 20<strong>16</strong> 9


Eine sorgende<br />

Gemeinschaft<br />

Professor Dr. Giso Deussen,<br />

Vorsitzender der<br />

Deutschen Seniorenliga<br />

Seniorenpolitik zielt auf Selbst- und Mitverantwortung.<br />

Jetzt heißt es, die Rahmenbedingungen<br />

dafür zu schaffen.<br />

Siebter Altenbericht zur kommunalen Seniorenpolitik<br />

Eine zukunftsfähige Gesellschaft ohne die Generation<br />

60plus? Undenkbar. Das haben auch<br />

die Regierenden erkannt. Die logische Konsequenz:<br />

Politik für Senioren gewinnt an Bedeutung. Bei gesellschaftspolitischen<br />

Entscheidungsprozessen haben<br />

„wir Alten“ ein Wort mitzureden.<br />

Um herauszufinden, wie wir unsere Lebenssituation<br />

einschätzen, wie und wo wir wohnen, wie wir<br />

versorgt sind und wie wir an der Gesellschaft teilhaben<br />

wollen und können, gibt es seit 1993 in jeder<br />

Legislaturperiode einen Alten bericht zur aktuellen<br />

Lage der älteren Generation in Deutschland. Die<br />

Gutachten werden im Auftrag der Bundesregierung<br />

von einer unabhängigen Expertenkommission<br />

erstellt. Der Auftrag zum nunmehr siebten<br />

Altenbericht stand unter der Überschrift „Sorge<br />

und Mitverantwortung in der Kommune – Aufbau<br />

und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften“.<br />

Aufgabe der Kommis sion war es zu untersuchen,<br />

welche Beiträge die kommunale Politik und die<br />

örtlichen Gemeinschaften leisten können, um älteren<br />

Menschen die soziale, politische und kulturelle<br />

Teilhabe zu ermöglichen und eine möglichst lange<br />

selbstständige Lebensführung sowie ein <strong>aktiv</strong>es<br />

Altern in Selbst- und Mitverantwortung sicherzustellen.<br />

Die Ergebnisse und die daraus folgenden<br />

Handlungsempfehlungen wurden im Oktober<br />

letzten Jahres der Bundesregierung übergeben, die<br />

dazu nun ihre Stellungnahme beschlossen hat.<br />

Unstrittig ist, dass die Qualität des Lebens im Alter<br />

ganz maßgeblich von der Infrastruktur und den<br />

sozialen Netzwerken in der Nachbarschaft abhängt.<br />

In diesem Zusammenhang fällt immer wieder der<br />

Begriff der „sorgenden Gemeinschaft“. Sie basiert<br />

im Wesentlichen auf bürgerschaftlichem Engagement<br />

und auf Selbst- und Mitverantwortung. Den<br />

Kommunen kommt die Aufgabe zu, die räumlichen<br />

und organisatorischen Rahmenbedingungen zu<br />

schaffen, verschiedene Angebote besser zu vernetzen<br />

und bekanntzumachen. Allerdings, so das nicht ganz<br />

überraschende Ergebnis des Altenberichts, sind die<br />

Kommunen da sehr unterschiedlich aufgestellt. In<br />

einigen ländlichen Regionen, wo überwiegend ältere<br />

Menschen leben, fehlt es fast immer an den notwendigen<br />

Strukturen.<br />

Gern genommenes Beispiel für eine sorgende Gemeinschaft<br />

ist das Mehrgenerationenhaus. Hier<br />

kann sich jeder nach seinen Kräften einbringen, Alt<br />

und Jung unterstützen sich gegenseitig. Die Bundesregierung<br />

fördert dieses Modell mit ihren Aktionsprogrammen<br />

bereits seit mehreren Jahren und<br />

hebt dies in ihrer Stellungnahme auch als eine der<br />

erfolgreichen Maßnahmen hervor. Allerdings ist diese<br />

Wohn- und Lebensform sicherlich nicht für jeden<br />

denkbar und vielerorts auch nicht zu realisieren.<br />

Eine Seniorenpolitik, die auf Selbst- und Mitverantwortung<br />

zielt, muss die Vielfalt an Lebenssituationen<br />

im Alter im Blick behalten. Wir brauchen maßgeschneiderte,<br />

auf die jeweilige Kommune zugeschnittene<br />

Förderprogramme. Die Kommunen sind in der<br />

Verantwortung, mit Unterstützung ihrer Bürger und<br />

unter Berücksichtigung der vorherrschenden Gegebenheiten<br />

Konzepte zu entwickeln und deren Umsetzung<br />

zu übernehmen.<br />

10<br />

November 20<strong>16</strong>


Gefördert vom<br />

Jahrgang 24 / Ausgabe 3/20<strong>16</strong><br />

ISSN 1434-8292 / G45269 / Euro 5,-<br />

Sie stehen bei uns<br />

im Mittelpunkt<br />

Mitglieder sind bestens informiert und werden kompetent beraten.<br />

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Unsere kostenlosen Info-Broschüren und das Magazin „<strong>aktiv</strong>“ greifen die Themen der Zeit auf.<br />

Magenbeschwerden<br />

im Alter<br />

Vorhofflimmern<br />

Prostataerkrankungen<br />

und<br />

Harninkontinenz<br />

Liebe und Sex<br />

im Alter<br />

Schutz vor<br />

Einbruch, Feuer<br />

und Diebstahl<br />

Eine gesunde<br />

Blase<br />

Mit der Blasenschwäche<br />

leben<br />

September 20<strong>16</strong><br />

Schwindel<br />

im Alter<br />

Zu Hause mobil<br />

Treppenlifte<br />

Aktiv für Ihre<br />

Darmgesundheit<br />

Steuern zahlen<br />

im Ruhestand<br />

Selbstständig<br />

leben im Alter<br />

Hausarbeit<br />

bequemer<br />

machen<br />

GESUND & FIT<br />

• Sonne nur in kleinster Dosis<br />

• Mangelernährung im Alter<br />

VERBRAUCHER<br />

• Gut versichert auf Reisen<br />

FREIZEIT UND REISE<br />

• Unterwegs an Matterhorn<br />

und Jungfraujoch<br />

Mitgliederzeitschrift<br />

<strong>aktiv</strong><br />

Diese Broschüren können Sie als PDF-Datei bestellen!<br />

Alzheimer<br />

erkennen<br />

Schmerzen<br />

erkennen bei<br />

Demenz<br />

Chronischer<br />

Schmerz im<br />

Alter<br />

Schwerhörigkeit<br />

Mensch & Auto –<br />

Sicherheit ist<br />

Einstellungs sache<br />

Einfach smart –<br />

Moderne Mobiltelefone<br />

für Ältere<br />

Mitten im Leben<br />

– auch nach dem Beruf!<br />

Multiresistente<br />

Erreger (MRE)<br />

Informationen für Patienten,<br />

pflegende Angehörige und Betreuer<br />

Neue Wege<br />

ins Internet<br />

Schreiben Sie an:<br />

Deutsche Seniorenliga e.V.<br />

Heilsbachstraße 32<br />

53123 Bonn<br />

Senden Sie ein Fax an:<br />

0228/36793-90<br />

Mitten im<br />

Leben<br />

Multiresistente<br />

Erreger<br />

Neue Wege<br />

ins Internet<br />

Mangelernährung<br />

Besuchen Sie uns im Internet:<br />

www.deutsche-seniorenliga.de


Wie möchten Sie betreut,<br />

versorgt und<br />

medizinisch behandelt<br />

werden, wenn Sie selbst<br />

nicht in der Lage sind,<br />

diese Angelegenheiten<br />

zu entscheiden?<br />

Vollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung<br />

Willenserklärungen<br />

Möglicherweise gehen Sie davon<br />

aus, dass Ihre nahen Angehörigen<br />

Ihre Interessen bestmöglich vertreten<br />

werden und Entscheidungen<br />

in Ihrem Sinne treffen dürfen,<br />

wenn Sie selbst nicht einwilligungsfähig<br />

sind und keine Willenserklärung<br />

mehr abgeben kön-<br />

für den Notfall<br />

Vorsorgevollmacht,<br />

Betreuungs-<br />

und Patientenverfü-<br />

Außenverhältnis ist die Vollmacht<br />

deutsch als Außenverhältnis. Im<br />

gung – mit diesen Dokumenten<br />

ab ihrer Erteilung gültig. Im sogenannten<br />

Innenverhältnis können<br />

sorgen Sie dafür, dass Ihre Wünsche<br />

berücksichtigt werden, wenn<br />

Sie mit dem von Ihnen Bevollmächtigen<br />

Rahmenbedingungen<br />

Sie selbst nicht mehr in der Lage<br />

sind, Ihre Angelegenheiten selbstständig<br />

zu regeln. Eine solche<br />

festlegen. Eine Vorsorgevollmacht<br />

für den Gebrauch der Vollmacht<br />

Situation kann ganz unvermutet<br />

ist eine besondere Form der Vollmacht,<br />

die von vornherein Ein-<br />

eintreten. Es ist also weniger eine<br />

Frage des Alters als vielmehr eine<br />

schränkungen unterliegt. Sie ist<br />

Sache der Weitsicht, sich mit diesen<br />

Themen auseinanderzusetzen.<br />

Situation eintritt und Sie nicht<br />

nur gültig, wenn eine bestimmte<br />

mehr geschäfts- und/oder einwilligungsfähig<br />

sind. Bevor der Be-<br />

Vorsorgevollmacht<br />

vollmächtigte handeln darf, muss<br />

dies nachgewiesen werden.<br />

nen. Das ist per Gesetz jedoch nur<br />

in zwei Fällen vorgesehen: Entweder<br />

Sie haben Ihrem Angehörigen<br />

eine Vollmacht dafür erteilt oder<br />

das Betreuungsgericht hat Ihnen<br />

den Angehörigen als Betreuer zur<br />

Seite gestellt. Möchten Sie sicherstellen,<br />

dass sich bestimmte Personen<br />

Ihres Vertrauens um Ihre<br />

Belange kümmern, müssen Sie<br />

dies per Vollmacht regeln. Mit<br />

einer Vollmacht erteilen Sie einer<br />

anderen Person das Recht, Sie<br />

gegenüber Dritten zu vertreten.<br />

Das gilt z. B. für Bankgeschäfte,<br />

Versicherungsangelegen heiten,<br />

gegenüber Behörden und Vertragspartnern<br />

wie Vermietern und<br />

Telefongesellschaften. Der Bevollmächtigte<br />

kann auch Ihr Vermögen<br />

verwalten und Ihre medizinische<br />

Versorgung regeln. Diese<br />

Rechtsbeziehung gegenüber Dritten<br />

bezeichnet man im Juristen-<br />

Grundsätzlich können Sie in der<br />

Vollmacht genau verfügen, ob<br />

der Bevollmächtigte alle oder nur<br />

bestimmte Aufgaben für Sie erledigen<br />

darf. Sie können auch mehrere<br />

Personen bevollmächtigen, in<br />

Foto: Yuri Arcurs/Fotolia.com<br />

12<br />

November 20<strong>16</strong>


diesem Fall sollten Sie eine Hierarchie<br />

festlegen, um mögliche<br />

Unstimmigkeiten zu vermeiden.<br />

In einigen schwerwiegenden Situationen<br />

dürfen Bevollmächtigte<br />

nur dann entscheiden, wenn<br />

dies in der Vollmacht ausdrücklich<br />

formuliert ist. Dazu gehören<br />

risikoreiche Operationen (z. B.<br />

Amputationen oder Transplantationen)<br />

oder freiheitsentziehende<br />

Maßnahmen (z. B. geschlossene<br />

Einrichtungen, Bettgitter oder<br />

Bauchgurte). Besteht kein Einvernehmen<br />

zwischen den behandelnden<br />

Ärzten und dem Bevollmächtigten,<br />

muss vor diesen<br />

weitgreifenden Entscheidungen<br />

eine Genehmigung vom Betreuungsgericht<br />

eingeholt werden.<br />

Betreuungsverfügung<br />

Haben Sie keine Vorsorgevollmacht,<br />

wird im Fall Ihrer Betreuungsbedürftigkeit<br />

ein gesetzlicher<br />

Vertreter als Ihr Betreuer bestellt.<br />

Dafür ist das Betreuungsgericht<br />

zuständig, das die Notwendigkeit<br />

und den Aufgabenbereich<br />

der Betreuung prüft. Das Gericht<br />

ist verpflichtet, Ihre Wünsche zu<br />

berücksichtigen. Dabei hilft eine<br />

Betreuungsverfügung. In Ihrer<br />

Reden Sie darüber<br />

Betreuungsverfügung benennen<br />

Sie eine oder mehrere Personen<br />

Ihres Vertrauens als gewünschte<br />

Betreuer. Sie können umgekehrt<br />

auch bestimmte Personen von<br />

diesen Aufgaben ausschließen.<br />

Außerdem können Sie formulieren,<br />

was bei der Betreuung berücksichtigt<br />

werden soll, z. B., wo<br />

Sie im Pflegefall versorgt werden<br />

möchten. Diese Wünsche sind<br />

grundsätzlich verbindlich, es sei<br />

denn, sie gefährden Ihr eigenes<br />

Wohl oder die Erfüllung dieses<br />

Wunsches kann dem Betreuer<br />

nicht zugemutet werden.<br />

Im Unterschied zur Vorsorgevollmacht<br />

wird Ihnen die in der<br />

Betreuungsverfügung benannte<br />

Person erst dann zur Seite gestellt,<br />

wenn das Betreuungsgericht einen<br />

Betreuungsbeschluss erlassen<br />

hat. Anschließend behält das<br />

Betreuungsgericht die Kontrolle<br />

über die Betreuung und Ihr Betreuer<br />

muss dort Rechenschaft<br />

über seine Handlungen ablegen.<br />

Patientenverfügung<br />

Vorsorgedokumente sollten möglichst keine Ankreuzformulare<br />

sein, sondern individuell die verschiedenen Bereiche der Vorsorge<br />

regeln. Sie sollten präzise formuliert sein und Ihren persönlichen<br />

Vorstellungen und Wünschen Ausdruck verleihen. Lassen Sie sich<br />

beraten, welchen formalen und inhaltlichen Richtlinien diese Dokumente<br />

genügen müssen. Damit zu gegebenem Zeitpunkt die von<br />

Ihnen gewünschten Regelungen wirklich in Kraft treten können<br />

und möglicher Streit um Verantwortlichkeiten vermieden wird,<br />

sprechen Sie mit Ihren Angehörigen. Teilen Sie ihnen mit, welche<br />

Vorsorgedokumente es gibt, wen Sie als Bevollmächtigte oder Betreuer<br />

einsetzen und wo die Dokumente aufbewahrt werden.<br />

Von diesen Vorsorgedokumenten<br />

zu unterscheiden ist die Patientenverfügung.<br />

Eine Patientenverfügung<br />

brauchen Sie, damit<br />

Ihre Wünsche hinsichtlich der<br />

medizinischen und pflegerischen<br />

Versorgung bekannt und schriftlich<br />

dokumentiert sind. Solange<br />

Sie einwilligungsfähig sind, entscheiden<br />

Sie selbst über alle medizinischen<br />

Maßnahmen. Sind<br />

Sie dazu nicht mehr in der Lage,<br />

müssen andere diese Entscheidung<br />

für Sie treffen. Haben Sie<br />

in Ihrer Vollmacht oder Betreuungsverfügung<br />

eine Person benannt,<br />

die Ihre Gesundheitsangelegenheiten<br />

regeln soll, so kommt<br />

dieser Person diese Aufgabe zu.<br />

Andernfalls ist der vom Gericht<br />

bestellte rechtliche Betreuer zuständig.<br />

Nach wie vor gilt jedoch<br />

Ihr Recht auf Selbstbestimmung.<br />

Das heißt, Ihr Bevollmächtigter<br />

oder Betreuer muss ermitteln, wie<br />

Sie in der vorliegenden Situation<br />

entscheiden würden.<br />

Allein Ihr mutmaßlicher Wille<br />

gilt als Grundlage der Entscheidung.<br />

Daher ist es wichtig, mit<br />

vertrauten Personen über Ihre<br />

Vorstellungen zu sprechen, damit<br />

diese Ihre persönlichen Auffassungen<br />

und auch Wertvorstellungen<br />

dazu kennen. Diese mündlichen<br />

Äußerungen sind zu berücksichtigen.<br />

Noch besser, Sie machen<br />

dies schriftlich in Form einer Patientenverfügung.<br />

Darin sollten<br />

Sie Ihren Willen für konkrete Lebens-<br />

und Behandlungssituationen<br />

formulieren. Eine qualifiziert<br />

abgefasste Patientenverfügung ist<br />

für Ärzte verbindlich. Schwierig<br />

wird es, wenn die Verfügung unkonkret<br />

ist und allgemeine Aussagen<br />

enthält. So ist beispielsweise<br />

die Formulierung „Ich möchte<br />

keine lebensverlängernden Maßnahmen“<br />

viel zu ungenau.<br />

VERBRAUCHER<br />

November 20<strong>16</strong> 13


Moderne Technik schafft Vertrauen<br />

Mehr Freiheit<br />

durch Sicherheit<br />

Immer mehr Menschen leben auch im<br />

hohen Alter noch in den eigenen vier<br />

Wänden. Für sie und ihre Angehörigen ist<br />

es beruhigend zu wissen, dass im Notfall<br />

sofort Hilfe zur Stelle ist. Die neue<br />

<strong>DSL</strong>-Broschüre „Selbstständig leben<br />

im Alter – Technik schafft Sicherheit“ stellt<br />

verschiedene Sicherheitskonzepte vor.<br />

Hätten Sie gewusst, dass allein<br />

die Gewissheit, im<br />

Notfall Hilfe zu bekommen, das<br />

Selbstbewusstsein älterer Menschen<br />

so weit stärkt, dass sie sich<br />

sicherer bewegen und seltener<br />

stürzen? Unsere Lebenserwartung<br />

steigt, der Wunsch nach<br />

Unabhängigkeit bleibt bis ins<br />

hohe Alter bestehen, die Kinder<br />

wohnen häufig weit entfernt.<br />

Immer mehr Menschen leben<br />

auch im hohen Alter noch alleine<br />

in ihrer Wohnung oder<br />

ihrem Haus. Umso wichtiger<br />

ist es, sich rechtzeitig Gedanken<br />

über geeignete Sicherheitsmaßnahmen<br />

zu machen für den Fall,<br />

dass man durch Krankheit oder<br />

einen Unfall in seiner Mobilität<br />

eingeschränkt ist. Das ist nicht<br />

nur für die Betroffenen ein beruhigendes<br />

Gefühl, sondern auch<br />

für die Angehörigen, denen eine<br />

große Last genommen wird. Wer<br />

körperlich und geistig noch rege<br />

ist, wird keine ambulante Pflege<br />

in Anspruch nehmen wollen und<br />

können – dafür zahlen die Pflegekassen<br />

natürlich nicht. In diesen<br />

Fällen genügen kleine Helfer<br />

wie ein Hausnotrufsystem. Dabei<br />

wird ein Notrufsender am<br />

Handgelenk oder um den Hals<br />

getragen und lässt sich bei einem<br />

Sturz oder Schwächeanfall leicht<br />

Foto: Sir_Oliver/Fotolia.com; Illustration:Matthias Enter/Fotolia.com<br />

14<br />

November 20<strong>16</strong>


auslösen. Automatisch wird die<br />

Hausnotrufzentrale alarmiert,<br />

die sofort Kontakt mit dem Betroffenen<br />

aufnimmt und Hilfe<br />

schickt.<br />

Mit einem Hausnotrufsystem<br />

dürfen Sie sich zwar zu Hause<br />

sicher fühlen, doch was ist unterwegs?<br />

Umgekehrt bietet das<br />

Handy zwar Sicherheit beim<br />

Einkauf, im Garten oder auf Reisen,<br />

doch je nach Notfall schafft<br />

man es nicht mehr unbedingt, einen<br />

Hilferuf abzusetzen. Ideal ist<br />

deshalb eine Kombination aus allem<br />

– ein Mobiltelefon mit Notruffunktion,<br />

GPS-Ortung und<br />

Notfallarmband. Das sorgt nicht<br />

nur zu Hause, sondern auch unterwegs<br />

für mehr Sicherheit.<br />

Bestellen Sie die kostenlose<br />

Broschüre „Selbstständig leben<br />

im Alter – Technik schafft<br />

Sicherheit“ bei der Deutschen<br />

Senioren liga e.V., Heilsbachstraße<br />

32, 53123 Bonn,<br />

E-Mail: info@deutsche-seniorenliga.de,<br />

oder im Internet<br />

unter: www.deutsche-seniorenliga.de/infomaterial.html<br />

VERBRAUCHER<br />

Sicherheit für die ganze Familie<br />

Ein Erfahrungsbericht<br />

Foto: Yuri Arcurs/Fotolia.com<br />

„Ich lebe in einer überschaubaren Gegend abseits<br />

der Stadt. Und ich lebe gerne hier. Ich kenne die<br />

Menschen und die Umgebung. Meine Kinder hat<br />

es beruflich in die Stadt gezogen. Meine Tochter sogar<br />

nach Frankfurt. Sie besuchen mich beide regelmäßig<br />

mit ihren Familien. Besonders die Zeit mit<br />

meinen Enkeln genieße ich sehr. Ich liebe die Natur<br />

und bin gerne draußen unterwegs. Lange Spaziergänge<br />

und Gespräche mit Nachbarn gehören zu<br />

meinem Alltag.<br />

Letztes Jahr haben mich meine Kinder mit<br />

myVitatel ausgestattet. Auch deshalb, weil ich seit<br />

einem Schlaganfall nicht mehr so stabil gehe. Das<br />

Telefon und das Armband trage ich jetzt immer bei<br />

mir. Meine Enkel können mich jederzeit erreichen,<br />

auch wenn ich unterwegs bin. Gleichzeitig habe ich<br />

die Sicherheit, Hilfe rufen zu können, wenn unterwegs<br />

oder zu Hause etwas passiert. Und wenn ich<br />

selbst keinen Notruf absetzen kann, übernimmt das<br />

mein Notrufarmband. Besonders schätze ich, dass<br />

zusätzlich zum klassischen Notruf auch ein lautes<br />

Tonsignal ausgesendet wird. So werden gleichzeitig<br />

Menschen in meiner Umgebung auf mich aufmerksam<br />

und können helfen. Es ist einfach beruhigend<br />

zu wissen, dass jemand da ist, wenn etwas passiert.“<br />

Quelle: myVitatel<br />

November 20<strong>16</strong> 15


Blasenerkrankungen<br />

Lebensqualität<br />

erhalten<br />

Wer jemals von unangenehmem Harndrang und Brennen beim Wasserlassen<br />

geplagt wurde, weiß, wie quälend Blasenerkrankungen sein<br />

können. Seit mehr als 10 Jahren klärt die Deutsche Seniorenliga e.V. über<br />

das Volksleiden Blasenschwäche auf. Jetzt sind zwei neue Broschüren<br />

erschienen – „Eine gesunde Blase“ richtet sich an Betroffene mit leichten<br />

Beschwerden und gibt Tipps zur Vorbeugung, „Mit der Blasenschwäche<br />

leben“ informiert über Behandlungswege bei schweren Formen von<br />

Inkontinenz und bietet Hilfestellung im Alltag.<br />

Ständiger Harndrang, Schmerzen im Unterleib,<br />

Brennen beim Wasserlassen: Blasenbeschwerden<br />

sind zwar meist nicht bedrohlich, können aber<br />

sehr quälend sein und die Lebensqualität erheblich<br />

einschränken. Am weitesten verbreitet sind Blasenschwäche,<br />

Blasensteine und Blaseninfektionen. Von<br />

leichteren Fällen einer Blasenerkrankung sind eher<br />

jüngere Senioren betroffen. Anders sieht es im höheren<br />

Alter und bei Vorliegen einer oder mehrerer<br />

Grunderkrankungen aus.<br />

Aus diesem Grund hat die Deutsche Seniorenliga e.V.<br />

das Thema nun in zwei Broschüren aufbereitet.<br />

„Eine gesunde Blase“ informiert über verschiedene<br />

Blasenerkrankungen sowie deren Verlauf, Symptome,<br />

Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Der Schwerpunkt liegt auf der Gesunderhaltung<br />

der Blase. In dieser Broschüre geht es<br />

erstmals nicht nur um Blasenschwäche, sondern<br />

auch um Blaseninfektionen und Blasensteine. Die<br />

Broschüre „Mit der Blasenschwäche leben“ erläutert<br />

unterschiedliche Behandlungsmethoden unter<br />

besonderer Berücksichtigung älterer Patienten.<br />

Häufig leiden sie an verschiedenen Erkrankungen<br />

und müssen dementsprechend viele verschiedene<br />

Medikamente einnehmen, die sich gegenseitig be-<br />

Foto: Alfonso de Toms/Fotolia.com<br />

<strong>16</strong><br />

November 20<strong>16</strong>


einflussen. Das macht eine Heilung im klassischen<br />

Sinne oft schwer. Doch es gibt neben der medikamentösen<br />

Therapie weitere Verhaltenstipps, die das<br />

Leben mit der Blasenschwäche leichter machen.<br />

Bestellen Sie die beiden kostenlosen Broschüren<br />

„Eine gesunde Blase“ und „Mit der Blasenschwäche<br />

leben“ bei der Deutschen Seniorenliga e.V.,<br />

Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, E-Mail: info@<br />

deutsche-seniorenliga.de, oder im Internet unter:<br />

www.dsl-blasenschwaeche.de<br />

Schon gewusst …<br />

Kleidung sowie nasse Badesachen sollten sobald wie<br />

möglich gewechselt werden. Eine Blasenentzündung<br />

muss behandelt werden! Wandern die Keime<br />

weiter, können sie eine Nierenbeckenentzündung<br />

auslösen oder die Blase chronisch reizen, was zu einer<br />

Dranginkontinenz führen kann.<br />

GESUND & FIT<br />

Foto: goodluz/Fotolia.com<br />

… dass Sie immer ausreichend trinken sollten? Das<br />

spült die Harnwege durch und schützt vor Infektionen<br />

und Blasensteinen. Auch wenn es paradox<br />

klingt – die Empfehlung gilt auch für Patienten mit<br />

Blasenschwäche, da sich die Blase sonst an geringere<br />

Füllmengen gewöhnt und sich die Inkontinenz<br />

dadurch verstärkt.<br />

… dass eine gesunde Ernährung aus verschiedenen<br />

Gründen auch der Gesundheit Ihrer Blase dient?<br />

Erstens schützt ein gutes Immunsystem vor Infektionen.<br />

Zweitens vermeiden Sie auf diese Weise<br />

Übergewicht, das den Beckenboden schwächt. Und<br />

drittens sorgt eine ballaststoffreiche Ernährung für<br />

einen leichten Stuhlgang, was übermäßiges Pressen<br />

verhindert und damit den Beckenboden ebenfalls<br />

entlastet.<br />

… dass Sie sich immer schön warm halten sollten?<br />

Das Sitzen auf kaltem Untergrund oder kalte Füße<br />

können die Abwehrkräfte der Blase schwächen und<br />

eine Infektion hervorrufen. Nasse und verschwitzte<br />

… dass ältere Menschen, die aufgrund einer Blasenschwäche<br />

nachts häufig aufstehen müssen, ein<br />

erhöhtes Sturzrisiko haben? Dabei kommt es im<br />

schlimmsten Fall zu Knochenbrüchen, von denen<br />

sich die Betroffenen oft nur schwer erholen. Ein<br />

Grund mehr, Blasenschwäche ernst zu nehmen und<br />

angemessen behandeln zu lassen.<br />

… dass Toiletten- und Intimhygiene ebenfalls Einfluss<br />

auf die Blasengesundheit haben? Nach dem<br />

Stuhlgang ist es wichtig, sich von vorn nach hinten<br />

zu reinigen, damit keine Bakterien in die Harnröhre<br />

gelangen können. Andererseits sollten Sie es mit der<br />

täglichen Intimhygiene nicht übertreiben und möglichst<br />

sparsam mit Seife und Intimlotionen umgehen,<br />

die den Säureschutzmantel der Haut angreifen<br />

und Blaseninfektionen fördern können.<br />

… dass Urin die Haut angreift? Deshalb sollten Sie<br />

sich nach jedem ungewollten Harnverlust mit einer<br />

ölhaltigen Waschcreme (keine Seife) reinigen, die<br />

die Haut pflegt.<br />

November 20<strong>16</strong> 17


Zu Hause mobil mit Treppenlift<br />

Mühelos<br />

treppauf,<br />

treppab<br />

Wer in seiner Mobilität eingeschränkt ist und<br />

zunehmend Probleme beim Treppensteigen hat,<br />

der weiß ein barrierefreies Wohnumfeld zu<br />

schätzen. Eine einfache und sichere Maßnahme<br />

der Wohnanpassung ist der Einbau<br />

eines Treppenliftes.<br />

Die allermeisten Menschen<br />

wünschen sich, in ihrem<br />

eigenen Zuhause alt zu werden.<br />

Doch zu dem Zeitpunkt, als die<br />

Wohnung oder das Haus bezogen<br />

wurde, waren viele in einer<br />

Lebensphase, in der sie sich noch<br />

keine Gedanken darüber gemacht<br />

haben, wie die Wohnbedingungen<br />

im Alter sein werden und ob<br />

die Wohnung altersgerecht ist.<br />

Erst wenn ein Bewohner in seiner<br />

Mobilität eingeschränkt und<br />

nicht mehr so gut auf den Beinen<br />

ist, rückt das Thema barrierefreie<br />

Wohnanpassung ins Bewusstsein.<br />

Stufen und Treppen zur und<br />

innerhalb der Wohnung gehören<br />

dabei zu den größten Hürden.<br />

Sind sie nur noch mit Mühe oder<br />

fremder Hilfe zu bewältigen, stehen<br />

viele vor der Entscheidung:<br />

Umzug oder Einbau eines Treppenliftes.<br />

Maßgefertigt für jede<br />

Treppe<br />

Die Entscheidung zugunsten des<br />

Treppenliftes wird den meisten<br />

leichtfallen. In vielen Privatwohnungen<br />

ist er mittlerweile ein<br />

unentbehrliches Hilfsmittel, um<br />

mühelos und sicher verschiedene<br />

Etagen zu erreichen. Die<br />

Treppenform spielt dabei keine<br />

Rolle. Denn ganz gleich, ob die<br />

Treppe gerade oder kurvig, sehr<br />

eng, steil oder ausladend ist, fast<br />

immer besteht die Möglichkeit,<br />

nachträglich einen Treppenlift<br />

einbauen zu lassen. Dabei ist jeder<br />

Treppenlift eine Maßanfertigung:<br />

Die Treppe wird genau<br />

vermessen, damit die Fahrschiene<br />

passgenau gefertigt und montiert<br />

werden kann.<br />

Da sich die modernen Treppenlifte<br />

in der Parkposition leicht<br />

zusammenklappen lassen, sind<br />

18<br />

November 20<strong>16</strong>


Neue <strong>DSL</strong>-Broschüre und Internetseite<br />

Für viele mobilitätseingeschränkte Menschen<br />

sind Treppen und Stufen vorm und im eigenen<br />

Wohnraum nicht nur ein mühsam zu<br />

überwindendes Hindernis, sondern auch eine<br />

gefährliche Unfallquelle. Die <strong>DSL</strong> greift in ihrer<br />

neuen Broschüre „Zu Hause mobil – Treppenlifte“<br />

diese Problematik auf und zeigt eine<br />

relativ einfach zu realisierende Lösung: Treppenliftsysteme<br />

für den privaten Wohnbereich.<br />

Sie können individuell fast jeder Wohn- und<br />

Zu Hause mobil<br />

TREPPENLIFTE<br />

Treppensituation angepasst werden, ohne dass aufwendige Umbaumaßnahmen<br />

nötig werden. Um die eigenen Kosten für den<br />

Einbau eines solchen Treppenliftes gering zu halten, können<br />

Zuschüsse und Finanzierungshilfen in Anspruch genommen<br />

werden. Dazu sind in der Broschüre die wichtigsten Hinweise<br />

zusammengestellt.<br />

Im Anhang der Broschüre bietet der Katalog mit Qualitätskriterien<br />

für Treppenlifte Interessenten eine Orientierungshilfe<br />

für den Kauf eines Treppenliftes. Darüber hinaus gibt es eine<br />

Liste mit Adressen, wo weitere Informationen zur barrierefreien<br />

Wohnanpassung eingeholt bzw. Beratungstermine vereinbart<br />

werden können.<br />

SERVICE<br />

Die Broschüre können Sie per Post oder im Internet kostenlos<br />

anfordern: Deutsche Seniorenliga e.V., Heilsbachstraße 32,<br />

53123 Bonn, www.dsl-treppenlifte.de<br />

Foto: thyssenkrupp Encasa N.V.<br />

sie wenig raumgreifend. So<br />

bleibt die Treppe für alle, die<br />

nicht sitzend treppauf, treppab<br />

schweben wollen, gut begehbar.<br />

Ebenso leicht, wie ein Treppenlift<br />

eingebaut werden kann, lässt<br />

er sich später wieder demontieren.<br />

Damit ist auch der Einbau<br />

eines Treppenliftes in Mietwohnungen<br />

grundsätzlich möglich.<br />

Nach geltendem Mietrecht benötigt<br />

man die Einverständniserklärung<br />

des Vermieters, doch<br />

ohne triftigen Grund kann er<br />

eine erforderliche barrierefreie<br />

Wohnungsanpassung nicht verweigern,<br />

insbesondere dann,<br />

wenn der Rückbau problemlos<br />

möglich ist.<br />

Bleibt noch die Frage der Kosten.<br />

Sie hängen von Modell und<br />

Ausstattung des Liftes, vor allem<br />

aber von der Treppenform und<br />

-länge ab. Gut zu wissen, dass im<br />

Rahmen einer zukunftsorientierten<br />

Wohnpolitik eine barrierefreie<br />

Wohnraumanpassung –<br />

und darum handelt es sich beim<br />

Einbau eines Treppenliftes –<br />

durch verschiedene Finanzierungshilfen<br />

gefördert wird. Für<br />

den altersgerechten Umbau gibt<br />

es möglicherweise Zuschüsse<br />

von der Pflegekasse oder Fördermittel<br />

vom Staat.<br />

Weitere Informationen<br />

Wenn Sie vor der Entscheidung<br />

für einen Treppenlift stehen,<br />

sollten Sie sich die Zeit nehmen<br />

und sich umfassend informieren<br />

und beraten lassen. Adressen<br />

von Wohnberatungsstellen und<br />

Übersichten zu den möglichen<br />

Förderprogrammen finden Sie in<br />

der neuen Broschüre der <strong>DSL</strong>,<br />

die Sie unter o. g. Adresse bestellen<br />

können.<br />

November 20<strong>16</strong> 19


Aus Pflegestufen werden Pflegegrade<br />

■ Zum 1. Januar 2017 wird im Zuge des Zweiten<br />

Pflegestärkungsgesetzes (PSG II) die Pflegebedürftigkeit<br />

neu definiert. Aus den bislang 3 Pflegestufen<br />

werden 5 Pflegegrade. Wurde bislang vor allem die<br />

Schwere der körperlichen Einschränkung berücksichtigt,<br />

fallen bei der Begutachtung und Zuordnung<br />

fortan psychische Beeinträchtigungen sowie<br />

eine verminderte geistige Leistungsfähigkeit stärker<br />

ins Gewicht. Bei dem neuen Verfahren gibt es die<br />

folgenden 6 Bereiche: Mobilität, kognitive und<br />

kommunikative Fähigkeiten, Verhaltensweisen und<br />

psychische Problemlagen, Selbstversorgung, Umgang<br />

mit krankheits- und therapiebezogenen Anforderungen<br />

und Belastungen sowie Gestaltung des<br />

Alltagslebens und soziale Kontakte. Der Gutachter<br />

vergibt für die einzelnen Bereiche Punkte, die<br />

am Ende gewichtet und addiert werden. Aus der<br />

Gesamtpunktzahl ergibt sich dann der Pflegegrad.<br />

Pflegestufen orientierten sich am Zeitaufwand<br />

0 1 2 3<br />

1<br />

Ab 2017<br />

nur für Neueingestufte<br />

+1 bei Menschen mit körperlichen Einschränkungen<br />

+2 bei Menschen mit beeinträchtigter Alltagskompetenz<br />

2 3<br />

Erhebliche … Schwere …<br />

4<br />

Schwerste …<br />

5<br />

Schwerste …<br />

... Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten<br />

(bei 5: mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung)<br />

Pflegegrade orientieren sich am Grad der Selbstständigkeit<br />

Alle, die bereits eine anerkannte Pflegestufe haben,<br />

werden automatisch in einen Pflegegrad übergeleitet<br />

(siehe Tabelle). Dabei soll sich keiner schlechter<br />

stellen. So ist festgelegt, dass die Leistungen, die<br />

Pflegebedürftige ab 2017 bekommen, mindestens<br />

den gleichen Umfang haben wie 20<strong>16</strong>. Weitere Informationen:<br />

www.pflegestaerkungsgesetz.de ■<br />

AlltagsTrainingsProgramm<br />

Silver Kicker<br />

■ Wirkungsvoll und lebensnah: Das<br />

AlltagsTrainingsProgramm (ATP)<br />

will ältere Menschen ab 60 Jahren<br />

zu mehr Bewegung anregen. „Die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

des AlltagsTrainingsProgramms lernen,<br />

wie sie ihr Zuhause und ihre<br />

Umgebung zur Bewegungsförderung<br />

nutzen können – sei es durch Armübungen<br />

mit Einkaufstaschen und<br />

anderen Alltagsgegenständen oder durch Muskel- und Gelenktraining<br />

beim Hausputz, beim Warten an der Bushaltestelle oder beim Stopp an<br />

der Parkbank. Es gibt kein vergleichbares Programm zur Bewegungsförderung,<br />

das einen derart innovativen Ansatz verfolgt“, erklärt Dr.<br />

Heidrun Thais, Leiterin der BZgA. Das ATP wurde auf der Grundlage<br />

aktueller sportwissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt und durch<br />

das Zentrum für Gesundheit durch Sport und Bewegung der Deutschen<br />

Sporthochschule Köln unter Leitung von Professor Ingo Froböse<br />

evaluiert. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zwischen 55<br />

und 86 Jahre alt. Mehr als 80 Prozent gaben an, bislang nicht sportlich<br />

<strong>aktiv</strong> gewesen zu sein – genau die Zielgruppe des Programms. Alle<br />

Befragten würden das AlltagsTrainingsProgramm weiterempfehlen“, so<br />

Froböse. Ab 2017 soll das ATP bundesweit in das Angebotsspektrum<br />

interessierter Sportvereine aufgenommen werden. Weitere Informationen:<br />

www.aelter-werden-in-balance.de/atp ■<br />

■ Fußballspielen ist nicht nur etwas<br />

für jüngere Menschen. Wie<br />

gesund das Kicken auch für Ältere<br />

ist, erklärt die neue Broschüre der<br />

Bundeszentrale für gesundheitliche<br />

Aufklärung (BZgA) „Ü-Fußball<br />

Kick mit – bleib fit!“, die<br />

gemeinsam mit dem Deutschen<br />

Fußball-Bund e.V. (DFB) entwickelt<br />

wurde. Fußball vereint auf<br />

spielerische Weise das Training<br />

für Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit<br />

und Koordination. Damit<br />

Fußball alle gesundheitsförderlichen<br />

Aspekte abdeckt und Ältere<br />

davon profitieren, muss das Training<br />

altersgerecht gestaltet sein.<br />

Genau das zeigt die Broschüre, die<br />

im Internet bei der BZgA bestellt<br />

oder als PDF heruntergeladen<br />

werden kann:<br />

www.bzga.de/infomaterialien/gesundheit-aelterer-menschen/?idx=2744<br />

■<br />

Fotos: djoronimo/Fotolia.com; Alberto Masnovo/Fotolia.com<br />

20<br />

November 20<strong>16</strong>


Biologie des Alterns<br />

■ Menschen altern unterschiedlich:<br />

Der eine bemerkte schon im<br />

Studium das erste graue Haar, der<br />

andere wirkt noch als Rentner jugendlich-sportlich.<br />

Doch was sind<br />

die Gründe dafür? Wie lässt sich<br />

das biologische Alter einer Person bestimmen und<br />

welche Rückschlüsse ergeben sich daraus für den<br />

weiteren Alterungsprozess? Diese Fragen beschäftigen<br />

Professor Dr. Alexander Bürkle, der molekulare<br />

Toxikologie im Fachbereich Biologie an der Universität<br />

Konstanz lehrt. Bislang hat die Forschung jedoch<br />

keine eindeutigen Antworten darauf gefunden,<br />

warum einige bis ins hohe Alter rege und von gravierenden<br />

Krankheiten verschont bleiben, während<br />

andere schon in mittleren Jahren deutlich verbraucht<br />

wirken. Verschiedene messbare, charakteristische<br />

biologische Merkmale, sogenannte Biomarker, die<br />

Auskunft über das tatsächliche biologische Alter<br />

einer Person und ihren weiteren Alterungsprozess<br />

geben könnten, erwiesen sich in der Vergangenheit<br />

als nicht haltbar. Die Auswertung der Ergebnisse der<br />

MARK-AGE-Studie, an der sich 26 Arbeitsgruppen<br />

aus 14 Ländern beteiligt haben, könnte nun neue<br />

Erkenntnisse liefern. Fünf Jahre lang wurden die Gesundheitsdaten<br />

von rund 3.300 Probanden im Alter<br />

von 35 bis 74 Jahren protokolliert, ein Datenschatz,<br />

der noch unter vielen anderen Gesichtspunkten ausgewertet<br />

werden kann. Besonders spannend: Unter<br />

den Teilnehmern befanden sich die Nachkommen<br />

von Personen, die zuvor an dem sogenannten<br />

GEHA-Projekt (Genetics of Healthy Aging) beteiligt<br />

waren. Damalige Probanden mussten mindestens<br />

90 Jahre alt und überdurchschnittlich gesund<br />

sein sowie Geschwister vorweisen, die gleichermaßen<br />

langlebig und fit waren. „Uns interessierte, ob man<br />

bei diesen ‚genetisch begünstigten‘ Menschen schon<br />

im mittleren Lebensalter eine Verlangsamung des<br />

Alternsprozesses feststellen kann“, so Bürkle. Rund<br />

400 Biomarker wurden bislang bei der Erstauswertung<br />

auf ihre Aussagekraft geprüft. „Alles deutet<br />

darauf hin, dass Altern eine Mischung aus Genetik<br />

und Umwelteinflüssen ist“, so Bürkle. Was er mit<br />

Sicherheit sagen kann: „Man kann dem Alter kein<br />

Schnippchen schlagen bezüglich Gesundheit und<br />

kognitiver Fähigkeiten!“ ■<br />

TELEGRAMM<br />

Fotos: olly/Fotolia.com; drubig-photo/Fotolia.com; gmstockstudio/Fotolia.com<br />

■ Weiße Haare, Falten,<br />

liebevolle Oma oder rüstiger<br />

Rentner – wie ältere<br />

Menschen in der Gesellschaft<br />

wahrgenommen<br />

werden, ist in hohem Maße medienvermittelt. Hier<br />

begegnen wir oft genug Stereotypen. Das Institut<br />

für Soziologie und Genderforschung der Deutschen<br />

Sporthochschule Köln hat im Rahmen einer aktuellen<br />

Studie untersucht, wie ältere Frauen und Männer<br />

in der TV-Werbung dargestellt werden. Dabei stand<br />

die Frage im Mittelpunkt, ob das kommunizierte Altersbild<br />

von Männern und von Frauen unterschiedlich<br />

ist. Dazu wurden über den Zeitraum von vier<br />

Monaten in einer systematischen Stichprobe Werbespots<br />

im TV (ZDF, ARD, RTL, Sat.1) aufgezeichnet<br />

und analysiert. Das Ergebnis: Das Alter(n) von<br />

Altersbilder in der Fernsehwerbung<br />

Frauen und Männern wird insgesamt positiv inszeniert,<br />

aber mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen.<br />

Ältere Frauen waren mit einem Anteil von nur<br />

28,2 Prozent deutlich unterrepräsentiert. Insgesamt<br />

konnten die Wissenschaftlerinnen 21 verschiedene<br />

Altersmarker (Age Cues) ausfindig machen, beispielsweise<br />

tiefe Falten, schlaffe Kinnpartie sowie<br />

graue/weiße Haare. Männer wiesen im Durchschnitt<br />

deutlich mehr Age Cues auf als Frauen (4 im Gegensatz<br />

zu 2,5). Diese scheinen bei männlichen Älteren<br />

positiver belegt als bei weiblichen. Auch die Rollen<br />

sind zugeordnet: 67,5 Prozent der älteren Frauen,<br />

aber nur 30,9 Prozent der Männer wurden in familienbezogenen<br />

Situationen dargestellt. Männer traten<br />

häufiger als Dienstleister bzw. Kunde auf. Beworben<br />

wurden vor allem Lebensmittel, Kosmetik,Versicherungen<br />

und medizinische Hilfsmittel. ■<br />

November 20<strong>16</strong> 21


+++ ruhe- und rastlose Beine +<br />

Patienten mit Restless-Legs-Syndrom<br />

leiden alle an den charakteristischen<br />

Krankheitszeichen<br />

wie Bewegungsunruhe<br />

und<br />

Missempfindungen<br />

in den Beinen, die<br />

vor allem abends und<br />

nachts auftreten. Doch<br />

es ist keine Erkrankung,<br />

die exakt diagnostiziert<br />

und nach<br />

einheitlichem Schema<br />

behandelt werden<br />

kann. Art und Stärke<br />

der Symptome sind<br />

von Patient zu Patient<br />

sehr unterschiedlich.<br />

Häufig steigern sich<br />

RLS: Restless-Legs-Syndrom<br />

Endlich entspannen – sich<br />

gemütlich auf dem Sofa ausstrecken<br />

und die Beine hochlegen.<br />

Kaum vorstellbar, dass für<br />

manche Menschen solche Erholungspausen<br />

eine Qual sind.<br />

Sie werden im wahrsten Sinne<br />

des Wortes kribbelig und können<br />

nicht still sitzen oder liegen<br />

bleiben. Vielmehr verspüren sie<br />

in solchen Momenten den unmittelbaren<br />

Drang, die Beine zu<br />

bewegen, aufzustehen und herumzulaufen.<br />

Etwa 3 bis 10 Prozent der Bevölkerung<br />

leiden am sogenannten<br />

Restless-Legs-Syndrom, dem<br />

Syndrom der rast- und ruhelosen<br />

Beine. Die Beschwerden können<br />

ganz unterschiedlich stark ausgeprägt<br />

sein und treten ausschließlich<br />

dann auf, wenn die Beine<br />

in Ruheposition sind. Betroffene<br />

beschreiben in diesen Situationen<br />

unbestimmte Missempfindungen<br />

wie Kribbeln, Ziehen oder Stechen<br />

bis hin zu unerträglichen<br />

und schmerzhaften Spannungs-<br />

und Druckgefühlen in den Beinen.<br />

Diese lassen nach, sobald<br />

sie die Beine wieder in Bewegung<br />

bringen. Längeres Stillsitzen,<br />

wie es z. B. bei Bahn- oder<br />

Flug reisen, im Kino oder Theater<br />

erforderlich ist, ist für Patienten<br />

mit starken Symptomen fast unmöglich.<br />

Besonders belastend<br />

sind jedoch die Nächte, wenn es<br />

vor Schmerzen nicht gelingt, liegen<br />

zu bleiben, um einzuschlafen,<br />

und die Betroffenen sich im Bett<br />

wälzen, immer wieder aufstehen<br />

und umhergehen müssen. Das<br />

zehrt an den Kräften. Die fehlende<br />

Entspannung und der Mangel<br />

an Schlaf führen über kurz oder<br />

lang zu körperlicher wie seelischer<br />

Erschöpfung. Das mindert<br />

nicht nur die Leistungsfähigkeit,<br />

es schwächt den gesamten Gesundheitszustand<br />

und senkt die<br />

Lebensqualität.<br />

Ursachen<br />

Man weiß noch nicht viel über<br />

die Entstehungsursachen des<br />

die Beschwerden mit<br />

zunehmendem Alter.<br />

rastlose Beine ++++<br />

Fotos: liza5450/Fotolia.com<br />

22<br />

November 20<strong>16</strong>


+++ ruhe- und rastlose Beine<br />

Restless-Legs-Syndroms, kurz:<br />

RLS. Unterschieden werden zwei<br />

Hauptformen der Erkrankung:<br />

die idiopathische Form, auch als<br />

primäres RLS bezeichnet, und<br />

die symptomatische bzw. sekundäre<br />

Form. Beim idiopathischen<br />

RLS sind keine direkt auslösenden<br />

Faktoren erkennbar. Untersuchungen<br />

weisen darauf hin,<br />

dass die Beschwerden auf Störungen<br />

im Gehirnstoffwechsel<br />

zurückzuführen sind und Signale<br />

zwischen den Nervenzellen im<br />

Gehirn nicht richtig übertragen<br />

werden. Darüber hinaus scheint<br />

es eine genetische Veranlagung<br />

für die Erkrankung zu geben.<br />

Bei über 50 Prozent der Patienten<br />

mit idiopathischem RLS gibt<br />

es innerhalb der Familie weitere<br />

Betroffene.<br />

Von der sekundären Form spricht<br />

man, wenn eine andere Erkrankung<br />

Auslöser der Symptome ist.<br />

Zu solchen Grunderkrankungen<br />

gehören z. B. Nierenerkrankungen,<br />

Funktionsstörungen der<br />

Schilddrüse, Eisenmangel und<br />

bestimmte Stoffwechselstörungen.<br />

Auch eine Schwangerschaft<br />

kann vorübergehend zu ruhelosen<br />

Beinen führen. Gleiches gilt<br />

für einige Medikamente. Werden<br />

die entsprechenden Medikamente<br />

abgesetzt oder konnte die<br />

Grunderkrankung erfolgreich<br />

behandelt werden, verschwinden<br />

üblicherweise auch die Beschwerden<br />

des sekundären RLS.<br />

Da die Ausprägung des RLS sehr<br />

unterschiedlich ist und Patienten<br />

die diffusen Symptome häufig<br />

nicht klar beschreiben können,<br />

ist die Diagnose nicht immer<br />

eindeutig. Es gibt bestimmte<br />

Kriterien (siehe Kasten), die<br />

der Arzt in einem ausführlichen<br />

Gespräch erfragt. Sind mögliche<br />

Grunderkrankungen abgeklärt,<br />

können darüber hinaus ein<br />

sogenannter L-Dopa-Test und<br />

Untersuchungen im Schlaflabor,<br />

wo u. a. die regelmäßigen Beinbewegungen<br />

während des Schlafs<br />

(periodic leg movements in sleep<br />

(PLMS)) registriert werden, die<br />

Diagnose eines idiopathischen<br />

RLS bestätigen.<br />

Behandlung<br />

Die Behandlung des idiopathischen<br />

RLS hängt stark davon<br />

ab, wie heftig die Symptome,<br />

die Beein trächtigungen im Alltag<br />

und die Auswirkungen auf<br />

die Schlafqualität sind. Dies wird<br />

jeder Betroffene anders empfinden.<br />

Um den individuellen<br />

Leidensdruck des Patienten zu<br />

erfassen, wurde u. a. ein spezieller<br />

Beurteilungsbogen zum Restless-Legs-Syndrom<br />

(International<br />

RLS Severity Scale (IRLS)) entwickelt.<br />

Dabei muss der Patient zu<br />

10 verschiedenen Fragestellungen<br />

seine Beschwerden in einer Skala<br />

von 1 bis 4 einordnen. Addiert<br />

ergibt sich daraus eine Einteilung<br />

der Schweregrade: mildes RLS<br />

Diagnostische Kriterien für RLS<br />

1. Bewegungsdrang der Beine (ggf. auch der Arme), meist in Verbindung<br />

mit Missempfindungen oder Schmerzen. Die Bewegung<br />

gilt dabei als Zwang, um Linderung der Beschwerden zu<br />

erreichen.<br />

2. Die Beschwerden treten in Ruhesituationen in sitzender oder<br />

liegender Position auf. Bei konzentrierten Tätigkeiten, z. B.<br />

Sitzen am Schreibtisch, wird der Bewegungsdrang in der Regel<br />

weniger belastend empfunden.<br />

3. Durch Bewegung bessern sich die Beschwerden oder verschwinden.<br />

4. Die Beschwerden sind abends und nachts besonders stark. Die<br />

liegende Position und Müdigkeit gelten als verstärkende Faktoren<br />

für das RLS.<br />

GESUND & FIT<br />

ruhe- und rastlose Beine ++++<br />

November 20<strong>16</strong> 23


+++ ruhe- und rastlose Beine +<br />

(1–10 Punkte), mittelgradiges<br />

RLS (11–20 Punkte), schweres<br />

RLS (21–30 Punkte), sehr schweres<br />

RLS (31–40 Punkte). Bei<br />

leichteren Formen wird man zunächst<br />

mit allgemeinen Maßnahmen<br />

versuchen, eine Linderung<br />

zu erreichen. Dies kann z. B. mit<br />

Massagen, Bürsten, Reiben und<br />

kaltem Abduschen der Beine gelingen.<br />

Außerdem sollten mögliche<br />

auslösende und verstärkende<br />

Faktoren wie z. B. der übermäßige<br />

Konsum von Kaffee, Alkohol<br />

und Nikotin sowie Stress vermieden<br />

werden. Wenn all dies nicht<br />

den erwünschten Erfolg bringt<br />

und ein deutlicher Leidensdruck<br />

besteht, wird der Arzt eine medikamentöse<br />

Therapie in Betracht<br />

ziehen.<br />

vorliegende gestörte Signalübertragung<br />

soll mit Hilfe von Medikamenten<br />

ausgeglichen werden.<br />

Die Schwierigkeit dabei: Dopamin<br />

kann die Blut-Hirn-Schranke<br />

nicht überwinden, so dass es<br />

zum Ausgleich eines möglichen<br />

Mangels nicht einfach von außen<br />

zugeführt werden kann. Die sogenannte<br />

dopaminerge Therapie<br />

nutzt dafür Umwege. So wird<br />

entweder der Wirkstoff Levodopa<br />

(L-Dopa), eine Vorstufe von<br />

Dopamin, verabreicht, der die<br />

Blut-Hirn-Schranke überwinden<br />

kann und im Körper zu Dopamin<br />

umgewandelt wird, oder ein<br />

sogenannter Dopaminagonist,<br />

der die Wirkung von Dopamin<br />

nachahmt. L-Dopa kommt üblicherweise<br />

bei leichtem bis mittelschwerem<br />

RLS zum Einsatz,<br />

während Dopaminagonisten bei<br />

mittelschweren bis schweren Ausprägungen<br />

gegeben werden. Auch<br />

eine Kombination aus beidem ist<br />

möglich.<br />

kung oder treten Unverträglichkeiten<br />

auf, kann das RLS<br />

alternativ mit Opioiden behandelt<br />

werden.<br />

Als dritte Möglichkeit kommen<br />

bei schweren Ausprägungen sogenannte<br />

Antikonvulsiva in Betracht.<br />

Antikonvulsiva, häufig<br />

auch als Antiepileptika bezeichnet,<br />

werden üblicherweise zur<br />

Behandlung und Vorbeugung<br />

von Krampfanfällen in der Therapie<br />

von Epilepsie eingesetzt.<br />

Der Arzt wird die Wahl und<br />

mögliche Kombination der Medikamente<br />

individuell auf den<br />

einzelnen Patienten abstimmen.<br />

Dafür benötigt er eine entsprechende<br />

Rückmeldung und Mitarbeit<br />

des Betroffenen. RLS ist<br />

nicht heilbar, aber in den meisten<br />

Fällen wird dank der Therapie<br />

eine Linderung der Symptome<br />

erreicht. So können die<br />

Patienten vor allem nachts wieder<br />

besser zur Ruhe finden und<br />

damit auch entspannter Alltag<br />

und Freizeit gestalten<br />

Medikamentöse<br />

Therapie<br />

Als Mittel der Wahl gilt eine<br />

dopa minerge Therapie. Dabei<br />

spielt der natürlicherweise im<br />

Körper vorkommende Nervenbotenstoff<br />

Dopamin eine Rolle.<br />

Dopamin ist für die Reizweiterleitung<br />

zwischen den Nervenzellen<br />

im Gehirn zuständig. Die beim<br />

idiopathischen RLS offenbar<br />

Information und Beratung<br />

Weitere Informationen finden Betroffene und Interessierte bei<br />

der Deutschen Restless Legs Vereinigung RLS e.V. Auf seiner<br />

Internetseite bietet der Verein Hintergrundinformationen zur<br />

Symptomatik, Diagnostik und Therapie und eine Übersicht mit<br />

Kontaktadressen zu Selbsthilfegruppen. Über eine telefonische<br />

Hotline besteht die Möglichkeit, sich von RLS-erfahrenen Ärzten<br />

zu Untersuchungsmaßnahmen und Therapiemöglichkeiten beraten<br />

zu lassen. www.restless-legs.org<br />

Foto: liza5450/Fotolia.com<br />

Zeigen die dopaminergen Wirkstoffe<br />

keine ausreichende Wirund<br />

rastlose Beine ++++ ruhe-<br />

24<br />

November 20<strong>16</strong>


Eine Initiative<br />

aus dem<br />

Ich<br />

Pfizer-<br />

Patienten-<br />

Dialog<br />

beim<br />

Arzt<br />

Fragen<br />

vorher notieren<br />

Alles sagen<br />

Nachfragen<br />

Die 5 wichtigsten<br />

Punkte im Gespräch<br />

mit dem Arzt<br />

Wichtiges<br />

notieren<br />

Alles klar?<br />

Weitere Informationen unter www.ichbeimarzt.de


Unser wissenschaftliches<br />

Kuratorium<br />

Das wissenschaftliche Kuratorium der Deutschen<br />

Seniorenliga sichert die Qualität<br />

unserer Arbeit. Die Mitglieder des Kuratoriums<br />

stehen dem Vorstand beratend und<br />

unterstützend zur Seite. Die Experten unterschiedlicher<br />

Fachrichtungen geben Anregungen<br />

und Empfehlungen zu Initiativen und<br />

Projekten, die die Deutsche Seniorenliga im<br />

Interesse älterer Menschen in Deutschland<br />

durchführt.<br />

Wir stellen Ihnen die Kuratoriumsmitglieder<br />

und ihre Arbeit Zusammenarbeit mit der Deutschen mit der Seniorenliga<br />

Deutschen<br />

vor. Seniorenliga vor.<br />

Dr. Siegfried jur. Hans Brockmann Joachim Berg<br />

Professor Dr. med. Ingo Markus Füsgen Gaubitz<br />

Leiter der Unfallforschung<br />

der Versicherer (UDV)<br />

Vizepräsident der Deutschen<br />

Verkehrswacht (DVW)<br />

Vorstandsmitglied des<br />

Deutschen Verkehrssicherheitsrates<br />

Rechtsanwalt (DVR)<br />

Vorsitzender des wissenschaftlichen<br />

Facharzt Kuratoriums für Innere Medizin, der <strong>DSL</strong><br />

Rheumatologe, Geriater,<br />

Leiter Gastroenterologe<br />

des Medizinisch-<br />

Geriatrischen Schwerpunkts<br />

am Niedergelassen Marienhospital in interdisziplinärer<br />

Praxisgemeinschaft<br />

der Universität<br />

Bottrop,<br />

Geriatrie<br />

Witten/Herdecke<br />

in Münster<br />

Siegfried Professor Brockmann<br />

Dr. med. Arneborg Ernst<br />

Professor Dr. phil. Uwe Dr. Kleinemas med. Markus Gaubitz<br />

Leiter der Unfallforschung<br />

der Versicherer (UDV)<br />

Facharzt Vizepräsident für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde<br />

Verkehrswacht (DVW)<br />

der Deutschen<br />

Vorstandsmitglied des<br />

Direktor Deutschen der Verkehrssicherheitsrates<br />

(DVR)<br />

HNO-Klinik am<br />

Unfallkrankenhaus Berlin<br />

Facharzt für Innere Medizin,<br />

Rheumatologe, Diplompsychologe Geriater,<br />

Gastroenterologe<br />

Geschäftsführer des<br />

Niedergelassen Zentrums für Alternskulturen<br />

Praxisgemeinschaft<br />

(ZAK) an der Universität<br />

in interdisziplinärer<br />

in Bonn Münster<br />

Professor Dr. med. Arneborg Ingo Füsgen Ernst<br />

Dr. Professor phil. Uwe Dr. Kleinemas med. Andreas Kurth<br />

Vorsitzender des wissenschaftlichen<br />

Kuratoriums der <strong>DSL</strong><br />

Facharzt Leiter des für Medizinisch- Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde<br />

Geriatrischen Schwerpunkts<br />

am Marienhospital Bottrop,<br />

Direktor Geriatrie der HNO-Klinik Universität am<br />

Unfallkrankenhaus Witten/Herdecke Berlin<br />

Facharzt für Orthopädie<br />

und Diplompsychologe<br />

Unfallchirurgie<br />

Ärztlicher Geschäftsführer Direktor des Fachkrankenhaus<br />

Zentrums für Ratingen, Alternskulturen<br />

(ZAK) für an Orthopädie der Universität<br />

Zentrum<br />

und BonnRheumatologie<br />

26<br />

November 20<strong>16</strong>


Prof. Dr. med. Arneborg Ernst<br />

Professor Ernst ist Spezialist für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und seit<br />

1998 Direktor der HNO-Klinik am Unfallkrankenhaus Berlin (ukb). Dort<br />

werden sämtliche diagnostische und therapeutische Verfahren der modernen<br />

Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde im ambulanten und stationären<br />

Bereich angeboten. Ein Schwerpunkt von Professor Ernst ist das Thema<br />

Altersschwerhörigkeit, das seiner Meinung nach nicht nur eine individuelle,<br />

sondern vor dem Hintergrund des demografischen Wandels auch<br />

eine gesamtgesellschaftliche Dimension hat.<br />

Professor Ernst unterstützt die <strong>DSL</strong> bei ihren Kampagnen zu den Themen<br />

Altersschwerhörigkeit und Schwindel.<br />

„Während früher unsere Patienten mit Hör- und Gleichgewichtsstörungen frustriert den begrenzten Therapieangeboten<br />

gegenüberstanden, können wir heute vor allem dem älteren Menschen helfen, individualisierte<br />

Konzepte für seine Hör- und damit Kommunikationsstörung und für ein Leben in Selbstbestimmtheit<br />

ohne Sturzgefahr zu entwickeln. Neben technischen Hilfsmitteln, die wir ärztlich anbieten können, ist die<br />

Aufklärung über neuzeitliche Angebote für die <strong>aktiv</strong>e Gestaltung der zweiten Lebenshälfte so wichtig.“<br />

Professor Dr. med. Thorsten Andreas Kurth Lewalter<br />

Heinrich Ico Prinz Reuß<br />

Facharzt für Orthopädie<br />

Innere Medizin<br />

und Unfallchirurgie<br />

Kardiologie<br />

Ärztlicher Chefarzt der Direktor Klinik Fachkrankenhaus<br />

und Internistische Ratingen, Intensivmedizin<br />

für Kardiologie<br />

Zentrum am Peter für Osypka Orthopädie Herzzentrum<br />

und München Rheumatologie<br />

Professor Dr. med. Thorsten dent. Michael Lewalter J. Noack<br />

Facharzt für Innere Medizin<br />

und Kardiologie<br />

Direktor Chefarzt der Klinik Poliklinik für Kardiologie für<br />

Zahnerhaltung und Internistische undIntensivmedizin<br />

Parodontologie am Peter Osypka des Herzzentrum Klinikums<br />

der München Universität zu Köln<br />

Rechtsanwalt,<br />

spezialisiert auf Erb- und<br />

Stiftungsrecht<br />

Geschäftsführer der<br />

Deutschen Verwaltungstreuhand<br />

für Stiftungen<br />

GmbH (DVS)<br />

Professor Dr. med. Wolfgang Schobersberger<br />

Direktor des Instituts für<br />

Sport-, Alpinmedizin und<br />

Gesundheitstourismus an<br />

der Privaten Universität für<br />

Gesundheitswissenschaften,<br />

Medizinische Informatik<br />

und Technik Tirol und<br />

der TILAK Innsbruck<br />

KURATORIUM<br />

Professor Dr. rer. pol. Frank Piller<br />

Wirtschaftswissenschaftler<br />

Professor der Betriebswirtschaftslehre,<br />

Schwerpunkt:<br />

Technologie- und Innovationsmanagement,<br />

an der<br />

RWTH Aachen<br />

PD Dr. med. Matthias Schuler<br />

Facharzt für Innere Medizin,<br />

Geriatrie, spezielle Schmerztherapie,<br />

Physikalische Therapie,<br />

Palliativmedizin<br />

Chefarzt der Klinik für Geriatrie,<br />

Alterstraumatologie und Palliativmedizin,<br />

Diakonissenkrankenhaus,<br />

Palliativ-<br />

Mannheim<br />

November 20<strong>16</strong> 27


Risiken des Helfens<br />

Asta ist nach 22 Jahren im Dienst internationaler<br />

Hilfsorganisationen am Münchner Flughafen gestrandet.<br />

Von den Kollegen weggemobbt aus der<br />

Krankenstation in Nicaragua, wo sie zuletzt tätig<br />

war, steht sie neben einer Drehtür und raucht. Sie<br />

wollte eigentlich gar nicht zurück. Aber weil sich<br />

ihre Fehlleistungen häuften, bekam sie ein One-<br />

Way-Ticket geschenkt. Und nun weiß sie nicht, wie<br />

es weitergehen soll. Einigermaßen wohl fühlt sie<br />

sich nur, wenn sie gebraucht wird. Und wer könnte<br />

sie, die ausgemusterte Krankenschwester, jetzt noch<br />

brauchen? Während Asta über sich nachdenkt, beobachtet<br />

sie ihre Umgebung –<br />

und meint, Menschen wiederzuerkennen,<br />

denen sie im Laufe<br />

ihres Lebens begegnet ist. Mit<br />

jeder Zigarette taucht Asta tiefer<br />

in ihre Vergangenheit ein.<br />

Katja Lange-Müller, Drehtür,<br />

Kiepenheuer & Witsch,<br />

19,00 Euro<br />

Die „Schönste des Schulhofs“<br />

Ein Schriftsteller hat einen Roman geschrieben<br />

über die große Liebe seiner Jugend. Nach einer<br />

Lesung in einer Provinzstadt steht eine Frau vor<br />

ihm, die er nicht erkennt. Aber sie ist es trotzdem.<br />

Er ist jetzt Autor, sie ist seine Romanfigur – und<br />

aus dem jungen Mädchen von damals ist ganz offensichtlich<br />

eine interessante, auch anziehende,<br />

aber verheiratete Frau geworden. Sie nimmt den<br />

Autor mit zu sich nach Hause. Die Situation wird<br />

etwas komisch: Man setzt sich zusammen, trinkt<br />

ein Glas Wein, redet über französische Liebesromane,<br />

fragt sich, was man von der Liebe erwartet,<br />

wenn man älter geworden ist,<br />

Juttas Mann sitzt im Nebenzimmer<br />

– wie soll das alles<br />

enden? Ein Liebesroman ganz<br />

eigener Art, tiefgründig, überraschend,<br />

witzig.<br />

Navid Kermani,<br />

Sozusagen Paris,<br />

Hanser, 22,00 Euro<br />

Glaube, Identität und Politik<br />

Peri ist Türkin. Ihre Mutter ist strenggläubig,<br />

ihr Vater ein trotziger Pragmatiker. Als Studentin<br />

in Oxford freundet sich die junge Frau sowohl<br />

mit der weltoffenen Shirin als auch mit<br />

der Kopftuch tragenden Mona an. Es entwickelt<br />

sich eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen<br />

den drei sehr unterschiedlichen Frauen mit muslimischem<br />

Hintergrund – Shirin, der Sünderin,<br />

Mona, der Gläubigen, und Peri, der Verwirrten,<br />

die der Kampf zwischen Tradition und Moderne<br />

zu zerreißen droht. Jahre später lebt Peri mit ihrer<br />

eigenen Familie in Istanbul. Als sie eines Tages<br />

auf offener Straße überfallen<br />

wird, holt sie schlagartig ihre<br />

Vergangenheit wieder ein.<br />

Was ist in Oxford geschehen,<br />

warum hat sie sich mit ihren<br />

Freundinnen entzweit?<br />

Elif Shafak,<br />

Der Geruch des Paradieses,<br />

Kein & Aber, 25,00 Euro<br />

Die Goldenen Zwanziger<br />

Kaum jemand verkörpert den Zeitgeist der Goldenen<br />

Zwanziger so wie Zelda Fitzgerald, Ehefrau des<br />

Schriftstellers F. Scott Fitzgerald. Sie war Prototyp<br />

des „Flappers“: frech, abenteuerlustig, extravagant.<br />

In Erzählungen, die nun erstmals auf Deutsch zu<br />

entdecken sind, hat sie das Lebensgefühl dieser Ära<br />

eingefangen. Im Mittelpunkt stehen stets eigensinnige<br />

und eigenständige Heldinnen, die sich auf einem<br />

Ozeandampfer ebenso zu Hause fühlen wie im<br />

Ritz oder auf den Champs-Élysées, die um die Häuser<br />

ziehen, die es nach Hollywood schaffen und ihre<br />

Karriere für die Liebe ihres Lebens wieder aufgeben<br />

oder die in einem Pro vinznest<br />

von der weiten Welt und ihrem<br />

großen Auftritt träumen. Immer<br />

geht es um die hohe Kunst<br />

der Selbst inszenierung – und<br />

den Preis, den man dafür zahlt.<br />

Zelda Fitzgerald, Himbeeren<br />

mit Sahne im Ritz,<br />

Manesse, 24,95 Euro<br />

28<br />

November 20<strong>16</strong>


Logik des Fanatismus<br />

Die Welt erscheint uns immer weniger kontrollierbar,<br />

wird zunehmend ungewiss, gefährlich und unübersichtlich.<br />

Auf der Suche nach neuen Sicherheiten<br />

tut sich ein neuer Weg auf: Wir werden immer<br />

radikaler. Nicht nur in unseren oft verhängnisvollen<br />

Reaktionen auf politische Herausforderungen, sondern<br />

auch im Alltag: Wir lassen all unsere Energie in<br />

die Körper- und Selbstoptimierung fließen, meinen<br />

als Veganer, die Welt zu retten, oder sondern uns<br />

als Reiche in einer geschlossenen Gesellschaft von<br />

den anderen ab. Der Sozialpsychologe Ernst-Dieter<br />

Lantermann erforscht, wie sich Menschen in unsicheren<br />

Situationen verhalten.<br />

Er fragt nach den Wurzeln des<br />

allgegenwärtigen Fanatismus –<br />

und nach Möglichkeiten, das<br />

vielfach bedrohte Selbstwertgefühl<br />

zu stärken.<br />

Ernst-Dieter Lantermann,<br />

Die radikalisierte Gesellschaft,<br />

Blessing, 19,99 Euro<br />

Kindheit im Sommer 1945<br />

Der Sommer 1945 hat sich Cornelia Schmalz-<br />

Jacobsen tief ins Gedächtnis gebrannt. Sie erlebte<br />

das Kriegsende als zehnjähriges Mädchen bei Verwandten<br />

an der Ostsee. Den Anmarsch der Russen<br />

empfand sie als Befreiung: Endlich war der Krieg<br />

mit seinen Berliner Bombennächten vorbei. Vor allem<br />

ihre Freundschaft zu drei jungen Rotarmisten<br />

machte diesen Jahrhundertsommer für sie unvergesslich.<br />

Auch wenn die Erinnerungen an diese Zeit<br />

überwiegend glücklich waren – die dunklen Momente<br />

blieben ihr nicht verborgen: die diffuse Angst<br />

der Frauen vor den Soldaten, die Kriegsgefangenen,<br />

die versteckten SS-Leute und<br />

ganze Familien, die sich nach<br />

Ende des NS-Regimes das Leben<br />

nahmen. Ein überraschender<br />

Blick auf eine Kindheit in<br />

jener dramatischen Zeit.<br />

Cornelia Schmalz-Jacobsen,<br />

Russensommer,<br />

C. Bertelsmann, 19,99 Euro<br />

Materialien unserer Zivilisation<br />

Europäisches Kulturgut<br />

Warum ist Glas durchsichtig? Wieso bricht Porzellan<br />

so leicht? Was macht aus Kakaobohnen gute<br />

Schokolade? Warum kann sich Beton selbst heilen?<br />

Der englische Materialforscher Mark Miodownik<br />

begibt sich tief ins Innere von menschengemachten<br />

Materialien, die für uns alltäglich und meist auch<br />

ganz unentbehrlich sind, deren Geheimnisse wir<br />

aber selten kennen. Er zeigt auf unterhaltsame Weise<br />

und für jeden verständlich ihre verborgenen faszinierenden<br />

Seiten, die erklären, warum diese Stoffe<br />

auf der ganzen Welt verbreitet sind und zu wichtigen<br />

Bausteinen unserer Zivilisation wurden. Ein Buch,<br />

das uns die Dinge in unserer<br />

Umgebung mit neuen Augen<br />

betrachten lässt und Begeisterung<br />

weckt für die Welt der<br />

Kristallgitter, Moleküle und<br />

wundersamen Mixturen.<br />

Die aktuelle politische Lage in Europa lässt häufig<br />

vergessen, was uns Europäer eint. „Wenn ich an Europa<br />

denke, sehe ich eine gemeinsame Kultur, die<br />

von Dublin bis Lesbos und von Sankt Petersburg bis<br />

Lissabon reicht. Literatur und Kunst, die Grenzen<br />

überwinden“, so Pieter Steinz im Vorwort zu seinem<br />

Buch „Typisch Europa“. Er nimmt uns mit auf<br />

eine Reise durch Europa zu den sogenannten Ikonen<br />

der Kunst. Dazu gehören die Symphonie zur<br />

Europahymne und das französische Chanson ebenso<br />

wie britische Popmusik, altniederländische Malerei,<br />

Michelangelos Fresken, Bauhausarchitektur<br />

und skandina visches Design,<br />

Ödipus, Macbeth, Asterix,<br />

Pippi Langstrumpf und James<br />

Bond – alles europäisches Kulturgut,<br />

auf das alle Europäer<br />

stolz sein können.<br />

BUCHTIPPS<br />

Mark Miodownik,<br />

Wunderstoffe,<br />

DVA, 19,99 Euro<br />

Pieter Steinz<br />

Typisch Europa,<br />

Knaus, 29,99 Euro<br />

November 20<strong>16</strong> 29


Ergänzend zur Schulmedizin<br />

Physikalische<br />

Gefäßtherapie<br />

zur Stimulation der Mikrozirkulation<br />

und Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />

Viele Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen, Schmerzen, Erschöpfungszustände<br />

und sinkende Leis tungs fähigkeit gehen mit einer verminderten<br />

Organ- und Gewebedurchblutung einher. Die Physikalische Gefäßtherapie<br />

kann hier eine wirkungsvolle Er gänzung schulmedizinischer<br />

Behandlungskonzepte sein.<br />

Wie der Name schon sagt<br />

geht es bei der Physikalischen<br />

Gefäßtherapie um die Gesundheit<br />

Ihrer Gefäße – und zwar<br />

um die der allerfeinsten Gefäße.<br />

Altersbedingte und krankhafte<br />

Prozesse können die Gefäße so<br />

schädigen, dass sie ihre Elastizität<br />

einbüßen und verengen, wodurch<br />

der Blutfluss zunehmend beeinträchtigt<br />

ist. Die Folgen können<br />

verschiedene Erkrankungen und<br />

Befindlichkeitsstörungen sein,<br />

die u. a. auf eine verminderte Organ-<br />

und Gewebedurchblutung<br />

zurückzuführen sind. Bei der Behandlung<br />

dieser Erkrankungen<br />

kann die Physikalische Gefäßtherapie<br />

zum Einsatz kommen und<br />

schulmedizinische Maßnahmen<br />

effektiv unterstützen.<br />

Um den Therapieansatz der Physikalischen<br />

Gefäßtherapie zu verstehen,<br />

muss man wissen, welche<br />

Bedeutung ein intakter Blutkreislauf<br />

für unsere Gesundheit und<br />

Leistungsfähigkeit hat und welche<br />

Rolle dabei die Mikrozirkulation<br />

spielt.<br />

Bedeutung der<br />

Mikrozirkulation<br />

Alle Organe und Gewebe bis hin<br />

zur einzelnen Körperzelle sind<br />

nur dann funktionsfähig, wenn<br />

sie ausreichend mit Nährstoffen<br />

und Sauerstoff versorgt werden.<br />

Transportmittel dafür ist unser<br />

Blut, Transportwege sind die<br />

Blutgefäße, die sich in einem<br />

weitverzweigten Netz durch den<br />

gesamten Körper ziehen. Je weiter<br />

die Gefäße vom Herzen entfernt<br />

sind, desto feiner werden sie. Die<br />

feinsten Verästelungen haben einen<br />

Durchmesser von nur wenigen<br />

Mikrometern. Sie sind also<br />

um ein Vielfaches feiner als ein<br />

Haar und mit bloßem Auge nicht<br />

zu erkennen. Diese Mikrogefäße<br />

werden als Kapillaren, Haargefäße<br />

oder Austauschgefäße bezeichnet.<br />

Über ihre dünnen, halbdurchlässigen<br />

Gefäßwände findet<br />

ein ständiger Stoffaustausch statt:<br />

Sauerstoff und Nährstoffe gelangen<br />

vom Blut ins Gewebe,<br />

Stoffwechselendprodukte werden<br />

vom Blut auf genommen und abtransportiert.<br />

Etwa drei Viertel des gesamten<br />

Blutkreislaufs spielen sich<br />

im Netzwerk der Kapillaren ab.<br />

Diese sogenannte Mikrozirkulation<br />

hat folglich weitreichende<br />

Bedeutung für den Organismus.<br />

Kommt es dort zu Störungen, so<br />

ist die Versorgung der umliegenden<br />

Zellen und Organe gefährdet.<br />

Foto: JPC-PROD/Fotolia.com<br />

30<br />

November 20<strong>16</strong>


Abhängig davon, wie stark die<br />

Störungen in den Mikrogefäßen<br />

ausgeprägt sind und welches Organsystem<br />

betroffen ist, leiden<br />

unsere Gesundheit und unser<br />

Wohlbefinden. Wir fühlen uns<br />

grundlos müde und schlapp, weil<br />

es den Zellen an Energie mangelt.<br />

Die Muskulatur regeneriert<br />

nach körperlicher Anstrengung<br />

schlechter, das Immunsystem<br />

schwächelt, so dass die Anfälligkeit<br />

für bestimmte Krankheiten<br />

steigt und Heilungsprozesse verlangsamt<br />

sind. Auch nachlassende<br />

Gedächtnis- und Konzentrationsfähigkeit<br />

können sich bemerkbar<br />

machen.<br />

Es gibt verschiedene Ursachen für<br />

eine gestörte Mikrozirkulation.<br />

Meist sind alters be dingte oder<br />

krankhafte Veränderungen der<br />

Gefäße – allen voran die Arteriosklerose<br />

– dafür verantwortlich.<br />

Ablagerungen, die sich an<br />

den Gefäß innenwänden bilden,<br />

führen zu einer Verhärtung der<br />

Gefäßwände und schrittweisen<br />

Verengung des Gefäßvolumens.<br />

Die Folge sind Durchblutungsstörungen.<br />

Um die Durchblutung<br />

zu verbessern, wird man zunächst<br />

den Ursachen für die Gefäßschädigungen<br />

auf den Grund gehen<br />

und dabei insbesondere Risikofaktoren<br />

für Arteriosklerose wie<br />

Diabetes, Bluthochdruck oder<br />

erhöhte Blutfettwerte berücksichtigen<br />

und therapieren. Ein<br />

gesunder Lebensstil mit ausgewogener<br />

Ernährung und Bewegung,<br />

der Abbau von Übergewicht,<br />

der Verzicht auf Zigaretten<br />

und Maßnahmen gegen Stress<br />

spielen dabei eine wichtige Rolle.<br />

Ergänzend dazu gibt es Möglichkeiten,<br />

durch Veränderungen<br />

der Gefäßweite den Blutfluss zu<br />

beeinflussen. Bei Gefäßen größeren<br />

Durchmessers lässt sich dies<br />

durch Medikamente regulieren,<br />

nicht jedoch bei Mikrogefäßen.<br />

Hier bietet die Physikalische Gefäßtherapie<br />

einen erfolgversprechenden<br />

Therapieansatz.<br />

Stimulation der<br />

Mikrozirkulation<br />

Die Muskelzellen in den Gefäßwänden<br />

der Mikrogefäße können<br />

über lokale mechanische Reize<br />

angeregt werden. Bei der Physikalischen<br />

Gefäßtherapie erfolgt<br />

diese Stimulation mit Hilfe eines<br />

spezifischen Signals, das von<br />

einem speziellen Medizingerät<br />

erzeugt wird. Dieses Gerät sendet<br />

in genau definierter zeitlicher<br />

Abfolge Impulse, die in das zu<br />

behandelnde Gewebe eindringen,<br />

dort die Pumpbewegung der Kapillaren<br />

anregen und so die Mikrozirkulation<br />

verbessern.<br />

Bereits 4 bis 6 Wochen nach Behandlungsbeginn<br />

spüren viele<br />

Anwender erste Therapieerfolge.<br />

Sie geben eine Verbesserung<br />

ihres Gesundheitszustandes,<br />

eine Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />

und Lebensqualität an.<br />

Zudem trägt die Anwendung<br />

häufig zu einem günstigeren<br />

Verlauf einer schulmedizinischen<br />

Therapie bei.<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

• Chronische Stoffwechselerkrankungen<br />

(z. B. Diabetes,<br />

Fettstoffwechselstörungen)<br />

• Durchblutungsstörungen<br />

• Wundheilungsstörungen<br />

• Akute und chronische<br />

Schmerzen<br />

• Schlafstörungen<br />

• Erschöpfungszustände<br />

• Unterstützung von Heilungsprozessen,<br />

z. B. nach Knochenbrüchen,<br />

Zerrungen,<br />

Bänderriss, Bandscheibenvorfall<br />

• Unterstützung der Rehabilitation<br />

nach Krankheiten<br />

• Unterstützung der Regeneration<br />

nach körperlicher<br />

Anstrengung<br />

• Vorbeugung von Krankheiten<br />

und Leistungssteigerung<br />

(Stärkung des Immun systems,<br />

Steigerung körperlicher<br />

und geistiger Leistungsfähigkeit,<br />

Verbesserung des<br />

allgemeinen Wohlbefindens)<br />

Wenn Sie die Physikalische Gefäßtherapie<br />

nutzen möchten,<br />

sprechen Sie Ihren Arzt darauf<br />

an. Viele Ärzte bieten die Physikalische<br />

Gefäßtherapie als Individuelle<br />

Gesundheitsleistung, kurz:<br />

IGeL, an.<br />

Weitere Informationen zum Therapieverfahren und<br />

Hinweise zur Anwendung finden Sie im Internet auf<br />

der Seite des Bundesverbands für Gesundheitsinformation<br />

und Verbraucherschutz – Info Gesundheit e.V. unter:<br />

www.bgv-physikalische-gefaesstherapie.de. Dort können<br />

Sie auch nebenstehende Informationsbroschüre bestellen.<br />

GESUND & FIT<br />

November 20<strong>16</strong> 31


Skiurlaub<br />

im Defereggental<br />

Geheimtipp für Wintersportler<br />

Das Defereggental im Nationalpark Hohe Tauern<br />

in Osttirol ist eines der unberührtesten Hochgebirgstäler<br />

der Alpen. Hier lässt sich Winterurlaub<br />

fernab vom Massentourismus genießen.<br />

Winterurlaub im Defereggental, das verspricht<br />

beste Bedingungen für Naturerlebnisse<br />

und sportliche Aktivitäten:<br />

Schneeschuhwandern in ursprünglichen und tief<br />

verschneiten Bergtälern, Langlaufen auf der Höhenund<br />

Panoramaloipe bis auf 2.000 Meter Höhe am<br />

Staller Sattel, Skitouren durch einsame, hochalpine<br />

Berglandschaften, und auch alpine Skifahrer und<br />

Snowboarder kommen ganz auf ihre Kosten.<br />

Dank seiner privilegierten Lage am Südbalkon der<br />

Alpen ist das Defereggental mit den drei Gemeinden<br />

Hopfgarten, St. Veit und St. Jakob nicht nur<br />

sonnenverwöhnt, sondern auch ein regelrechtes<br />

„Schneeloch“. Nicht umsonst gilt das Skizentrum St.<br />

Jakob im Defereggental als Geheimtipp unter Skisportlern,<br />

die nicht nur die hohe Schneesicherheit,<br />

sondern auch das besondere Flair der Region mit ihren<br />

atemberaubenden Kulissen zu schätzen wissen.<br />

Denn wer auf 2.525 Metern aus dem Almspitzlift<br />

aussteigt, hat einen einmaligen Panoramablick auf<br />

60 Dreitausender und den herausragenden Gipfel<br />

des Großglockners. Auf den vorwiegend roten Pisten<br />

carvt es sich dann genüsslich bis ins Tal. Da es<br />

Foto: TVB Osttirol/Blaha<br />

32<br />

November 20<strong>16</strong>


Getestet und empfohlen von Erhard Hackler<br />

„Man kann heute ganz schön alt werden auf Ski“ – diesem<br />

Motto Walter Kuchlers, Erfinder des Carvens, folgte ich und<br />

testete im schneesicheren Defereggental in Osttirol einen neuen<br />

Skityp.<br />

Foto: TVB Osttirol/Blaha; Martin Lugger<br />

St. Veit im Defereggental<br />

in Osttirols Skigebieten kaum Tagestourismus<br />

gibt, ist mit Warteschlangen<br />

am Lift und Gedränge auf überfüllten<br />

Pisten nicht zu rechnen.<br />

Fernab von Massentourismus und<br />

Durchgangsverkehr lassen sich die Ferientage<br />

hier ohne jede Hektik völlig<br />

stressfrei gestalten. Großer Trubel und<br />

Party sind Fehlanzeige. Stattdessen ist<br />

nach einem <strong>aktiv</strong>en Wintertag in der<br />

Natur und auf der Piste Entspannung<br />

und Erholung angesagt. Wer mag,<br />

nutzt die zahlreichen Wellness angebote<br />

oder genießt einfach die herzliche<br />

Gastfreundschaft und die heimischen<br />

Köstlichkeiten: Tiroler Knödel, Schlipfkrapfen,<br />

Kaspressknödel oder Kaiserschmarrn<br />

– und dazu einen Pregler,<br />

einen original Osttiroler Obstbrand,<br />

welcher aus heimischen Äpfeln und<br />

Birnen destilliert wird. Denn auch das<br />

gehört zum Osttiroler Winter.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.osttirol.com<br />

Abseits des Massentourismus ist das wunderschöne Hochgebirgstal<br />

im Nationalpark Hohe Tauern immer noch ein Geheimtipp.<br />

Moderne Gondel- und Sesselbahnen brachten mich<br />

bis auf 2.500 Meter Höhe ins Skigebiet St. Jakob. Im Gepäck<br />

hatte ich einen <strong>16</strong>5-er modernen Carving-Ski, der mit seinen<br />

1,5 Kilogramm rund ein Fünftel leichter ist als normale Ski.<br />

Seit meiner Zeit als Übungsleiter beim Westdeutschen Skiverband<br />

kenne ich die bewährten Pisten- und Allmountain-Ski<br />

wie z. B. die legendären „Racetiger“. Diesen Topmodellen hat<br />

man nun ein Spezialtuning verpasst und mit der Efficiency-<br />

Linie einen sportlichen Ski für anspruchsvolle Fahrer jeden<br />

Alters entwickelt. Auf meinem Weg ins Tal überzeugte mich<br />

der Efficiency. Dank seiner spürbar geringen Schwungmasse<br />

erlaubte er mir ein sehr schnelles Eindrehen und zeigte dann<br />

auch bei schnellerer Fahrt eine angenehme Laufruhe. Dieser<br />

gewichtsreduzierte Ski erforderte deutlich weniger Kraft und<br />

ließ mich langsamer ermüden. Mein Fazit: Gerade im Alter<br />

und für das Alter bieten die modernen Carving-Ski und die<br />

mit ihnen relativ leicht zu erlernenden Fahrtechniken ein<br />

ganz besonderes Skierlebnis!<br />

Meine eindeutige Empfehlung gibt es aber nicht allein für<br />

die getesteten Ski, sondern auch für das hervorragende Skigebiet:<br />

Das Skizentrum St. Jakob im Defereggental bietet im<br />

besten Bergpanorama auf 1.400 bis 2.525 Meter Höhe knapp<br />

24 Pistenkilometer mit unterschiedlichen Schweregraden.<br />

Dank fehlendem Massentourismus ist Platz auf den Pisten<br />

und es gibt keine Wartezeiten an den Liftanlagen. Nicht zu<br />

vergessen: Auch das Drumherum passt perfekt. Die gepflegten,<br />

komfortablen Unterkünfte, die verschiedenen Wellnessangebote<br />

sowie die traditionelle und gehobene Osttiroler<br />

Küche machen den Aufenthalt zu einem genussvollen Aktivurlaub.<br />

Informationen zu den Empfehlungen: www.hotel-defereggental.com,<br />

www.voekl.com, www.marker.de. Getestet wurde der Völkl Racetiger<br />

als sportlichstes Modell der Efficiency-Linie.<br />

Defereggental Hotel & Resort in St. Veit<br />

FREIZEIT & REISE<br />

November 20<strong>16</strong> 33


Vorschau auf die Ausgabe Februar 2017<br />

Wann sollten ältere Menschen das Auto<br />

besser stehen lassen?<br />

Die Fahrtauglichkeit älterer Autofahrer ist ein heikles Thema.<br />

Viele Angehörige stecken in der Zwickmühle, weil sie ihre Eltern<br />

nicht bevormunden wollen, sich aber um sie und andere<br />

Verkehrsteilnehmer sorgen. Die neue <strong>DSL</strong>-Broschüre „Offen<br />

gesagt – Tipps für Angehörige im Gespräch mit älteren Autofahrern“<br />

gibt Ihnen Strategien und Argumentationshilfen für<br />

das Gespräch mit den Eltern oder Großeltern an die Hand.<br />

Das metabolische Syndrom<br />

In Deutschland leiden etwa 25 Prozent der Bevölkerung an<br />

einem metabolischen Syndrom. Viele, ohne es zu wissen.<br />

Man kennt zwar den Begriff, der immer wieder im Zusammenhang<br />

mit sogenannten Zivilisationskrankheiten auftaucht,<br />

doch was ist tatsächlich damit gemeint? Wie sind die<br />

Auswirkungen und warum bedarf es einer Behandlung?<br />

Das neue Telefonnetz leicht erklärt<br />

Impressum<br />

Deutsche Seniorenliga e.V.<br />

Heilsbachstraße 32<br />

53123 Bonn<br />

Telefon: 0228/36793-0<br />

Fax: 0228/36793-90<br />

Herausgeber:<br />

RA Erhard Hackler<br />

Derzeit wird das alte Telefonnetz auf eine neue Technologie<br />

umgestellt – das sogenannte Internet Protokoll (IP). Was für<br />

viele Menschen wie böhmische Dörfer klingt, erläutert eine<br />

neue <strong>DSL</strong>-Broschüre in leicht verständlichen Worten. Hier<br />

erfahren Sie, ob die IP-Umstellung auch für Sie Auswirkungen<br />

hat.<br />

Verlag/Anzeigen:<br />

MedCom international GmbH, René-Schickele-Straße 10, 53123 Bonn<br />

Telefon: 0228/30821-0, Fax: 0228/30821-33, info@medcominternational.de<br />

Chefredaktion: Dorit Harms<br />

Redaktion: Frank Leyhausen, Andrey Pauliny-Toth, Claudia Vonstein<br />

Produktion: Angelika Fiedler<br />

Wir freuen uns über Zuschriften und Leserbriefe:<br />

Redaktion <strong>aktiv</strong>, Deutsche Seniorenliga e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn<br />

© Copyright: 20<strong>16</strong> durch MedCom international GmbH, medical & social communication. Nachdrucke<br />

und Vervielfältigungen, gleich welcher Art, sind – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages gestattet und honorarpflichtig. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Rücksendung oder Beantwortung von sons tigen<br />

Zuschriften nur, wenn ausreichendes Porto beiliegt.<br />

Fotos: Peter Maszlen/Fotolia.com; Picture-Factory/Fotolia.com; imagesource<br />

34<br />

November 20<strong>16</strong>


EU-PREV-2015/07/0024<br />

Unverhofft<br />

kommt oft !<br />

Sind Sie älter als 60 Jahre oder haben<br />

Sie Diabetes, eine chronische Herz- oder<br />

Atemwegserkrankung (COPD, Asthma)?<br />

Dann ist Ihr Risiko erhöht, unverhofft an<br />

schwerwiegenden Erkrankungen wie z. B. an<br />

einer durch Pneumokokken verursachten<br />

Lungenentzündung zu erkranken.<br />

Diese Art von Lungenentzündung ist eine schwere<br />

Infektion und eine häufige Todesursache bei älteren<br />

Menschen.<br />

Sie kann unverhofft jeden treffen und das Leben<br />

stark beeinträchtigen – bis zur Einweisung in ein<br />

Krankenhaus.<br />

Fragen Sie Ihre Ärztin /<br />

Ihren Arzt, wie Sie einer<br />

durch Pneumokokken verursachten<br />

Lungenentzündung<br />

vorbeugen können.<br />

unverhofft-kommt-oft<br />

www.unverhofftoft.de


Die Lösung bei Obstipation<br />

Unverwechselbar<br />

wie Ihre Patienten<br />

20<strong>16</strong> 20<br />

1996<br />

Jahre<br />

Obstipations-<br />

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MOVICOL ® Schoko/MOVICOL ® aromafrei, Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen. Zusammensetzung MOVICOL ® Schoko: 1 Beutel (13,9g) enthält: Arzneilich wirksame Bestandteile: Macrogol 3350 13,125 g, Natriumchlorid 0,3507 g, Natriumhydrogencarbonat<br />

0,1785 g, Kaliumchlorid 0,0317 g. Sonstige Bestandteile: Acesulfam-Kalium (E950), Schokoladenaroma. Zusammensetzung MOVICOL ® aromafrei: 1 Beutel (13,7 g) enthält: Arzneilich wirksame Bestandteile: Macrogol (PEG) 3350 13,125 g,<br />

Natriumchlorid 0,3508 g, Natriumhydrogencarbonat 0,1786 g, Kaliumchlorid 0,0502 g. Anwendungsgebiete: Chronische Obstipation Gegenanzeigen: Intestinale Perforation oder Obstruktion aufgrund von strukturellen oder funktionellen Störungen der Darmwand,<br />

Ileus, schwere entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, toxisches Megakolon, Überempfindlichkeit gegen einen der arzneilich wirksamen Bestandteile oder Hilfsstoffe. Nebenwirkungen: Erkrankungen des Immunsystems: Unbekannt:<br />

Allergische Reaktionen einschließlich anaphylaktische Reaktionen, Dyspnoe und Hautreaktionen. Haut und subkutane Bindegewebserkrankung: Häufig: Pruritus. Gelegentlich: Hautausschlag. Unbekannt: Allergische Hautreaktionen einschließlich Angioödem,<br />

Erythem, Urtikaria. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Unbekannt: Elektrolytverschiebungen, insbesondere Hyper- und Hypokaliämie. Erkrankungen des Nervensystems: Häufig: Kopfschmerzen. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:<br />

Häufig: Abdominalschmerzen, Diarrhoe, Erbrechen, Übelkeit, Flatulenz. Gelegentlich: Dyspepsie, Abdominelle Aufblähungen. Unbekannt: Borborygmen, Beschwerden im Anorektalbereich. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden<br />

am Verabreichungsort: Häufig: Periphere Ödeme. Handelsformen MOVICOL ® Schoko/MOVICOL ® aromafrei: 10 Beutel (N1) und 50 Beutel (N3). Apothekenpflichtig. Stand 03/2015. Norgine GmbH, Postfach 1840, 35007 Marburg<br />

Internet: www.norgine.de e-mail: info@norgine.de<br />

MOVICOL, NORGINE und das Segel sind eingetragene Marken der Norgine-Unternehmensgruppe. Alle Bilder dienen nur illustrativen Zwecken. Bei den dargestellten Personen handelt es sich um Models.<br />

DE/MOV/1015/0177

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