Untersuchungskommission des Wiener Gemeinderates - ÃVP Wien
Untersuchungskommission des Wiener Gemeinderates - ÃVP Wien
Untersuchungskommission des Wiener Gemeinderates - ÃVP Wien
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Untersuchungskommission</strong> 3. Oktober 2008 18. Sitzung / 7<br />
Daher meine konkrete Frage: Gab es beispielsweise<br />
Verbesserungsmaßnahmen oder<br />
Verbesserungsvorschläge, die dann an den Einsprüchen<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>denkmalamtes gescheitert<br />
sind? Oder können Wünsche, was die Umsetzung<br />
von baulichen Maßnahmen betrifft, im Konsens<br />
mit dem Bun<strong>des</strong>denkmalamt bewerkstelligt<br />
werden? Sehen Sie hier ein Spannungsfeld zwischen<br />
baulichen Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Substanz und auf der anderen Seite Anforderungen<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>denkmalamtes?<br />
Dir. SR Dipl.-Ing. Aumayr: Ich sehe hier ein<br />
positives Spannungsfeld. Ich muss dazu sagen,<br />
wir haben - allerdings in einer sehr sportlich ambitionierten<br />
Weise - auf beiden Seiten einen außerordentlich<br />
positiven, aber auch sehr intensiven<br />
ständigen Austausch mit den MitarbeiterInnen<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>denkmalamtes. Selbstverständlich<br />
setzen diese mit in ihrer Einschätzung der<br />
Denkmalpflege auch gewisse Grenzen an die<br />
Veränderungen. Aber das Ergebnis ist ganz<br />
eindeutig: Die funktionellen Verbesserungen, die<br />
notwendig sind, werden vom Bun<strong>des</strong>denkmalamt<br />
mitgetragen. Im Wesentlichen sind die Vorbehalte<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>denkmalamtes auf die äußere<br />
Erscheinung gerichtet. Das heißt, die Darstellung<br />
der Fassaden, die Herstellung der Außenanlagen,<br />
die Wirkung als Gesamtdenkmal ist<br />
dem Bun<strong>des</strong>denkmalamt ein besonderes Anliegen.<br />
Sie haben ja auch in der Einstufung <strong>des</strong><br />
Bun<strong>des</strong>denkmalamtes, die Anlage Baumgartner<br />
Höhe in der nächsten Kategorie nach Schönbrunn,<br />
also sehr hoch eingestuft. Das heißt, wir<br />
konnten die funktionellen Notwendigkeiten, die<br />
wir haben, alle unterbringen.<br />
Die Beschränkungen waren dort, wo wir vielleicht<br />
einmal einen Zubau machen wollten. Die<br />
Zubauten sind im Wesentlichen auf zwei Dinge<br />
eingeschränkt. Es gibt ganz wenig Neubauareale,<br />
das ist im Wesentlichen dort, wo auch der<br />
bisher einzige Neubau der Orthopädischen chirurgischen<br />
Abteilung stattgefunden hat. Das ist<br />
auch die Option für die Zukunft, genau dort anzuschließen.<br />
Das ist bereits mit dem Bun<strong>des</strong>denkmalamt<br />
akkordiert. Das ist so ein kurzer<br />
Blick auf die Zukunft, wo wir ganz konkrete Pläne<br />
dafür haben.<br />
Die zweiten Möglichkeiten, die sie uns eingeräumt<br />
haben, sind die sogenannten Nischenverbauten<br />
im geringen Ausmaß und da immer auch<br />
auf die Symmetrie der gesamten Anlage reflektierend.<br />
Das heißt, wenn wir es auf der einen<br />
Seite machen, müssen wir es auch auf der anderen<br />
Seite machen. Das schafft uns durchaus die<br />
Möglichkeit, dass wir den Platz pro Stationsebene<br />
insbesondere für Aufenthaltsräume mit einer<br />
hervorragenden Qualität, die dadurch entstehen<br />
- Sie müssen sich vorstellen, vielleicht haben Sie<br />
es auch schon gesehen, wir haben die mit Glaszubauten<br />
realisiert. Wenn man dort sitzt, sitzt<br />
man mehr oder weniger mitten in den Baumwipfeln.<br />
Das ist wirklich etwas, was sehr gut angenommen<br />
wird und was hier noch einmal eine<br />
Steigerung der archetektonischen Qualität der<br />
Pavillons ist. Das ist absolut in Akkordanz mit<br />
dem Bun<strong>des</strong>denkmalamt. Eine Verhüttelung<br />
oder ein weiteres Verbauen zwischen den Pavillons,<br />
auch wenn es dem Bedarf <strong>des</strong> Krankenhauses<br />
entsprechen würde, lässt das Bun<strong>des</strong>denkmalamt<br />
nicht zu. Wir kommen damit ganz<br />
gut zurecht.<br />
Vorsitzender Dr. Baumgartner: Frau GRin<br />
Dr. Pilz, bitte.<br />
GRin Dr. Pilz: Herr Direktor!<br />
So, wie Sie das jetzt berichten scheint es, als<br />
wären die Ausbaupläne durchaus in dem Rahmen,<br />
den Sie sich gewünscht haben und man<br />
würde sich in einem modernen, gut ausgestatteten<br />
Spital befinden.<br />
Ich habe die Protokolle der Sitzungen der<br />
Kollegialen Führung gelesen und da sind besonders<br />
Sie und immer ganz drängend Sie zitiert.<br />
Teilweise haben Sie auch das Protokoll selber<br />
geführt, also sind Sie auch dafür zuständig gewesen,<br />
was da steht. Sie haben darauf hingewiesen,<br />
dass Ihnen das Geld ausgeht, dass dringendste<br />
Instandhaltungsarbeiten nicht gemacht<br />
werden können, dass Maschinen am Ende ihrer<br />
Lebensdauer sind und kein Ersatz in Sicht ist,<br />
dass EDV-Ausgaben nicht getätigt werden können<br />
und und und. Das nicht etwa reduziert auf<br />
irgendein Jahr, sondern quer durch. Beginnend<br />
von Beginn unserer Untersuchungsperiode bis<br />
herauf.<br />
Ich möchte jetzt ein konkretes Ereignis heraus<br />
nehmen. Im Protokoll vom 4. Oktober 2004<br />
wird berichtet über einen Besuch der Frau Stadträtin<br />
Mag. Brauner im Haus, wo Sie ganz konkret<br />
ehrlich darüber berichten, wie das Haus<br />
ausschaut und der Frau Stadträtin offensichtlich<br />
nicht nur die schöne Seite vorführen, sondern<br />
auch davon reden z.B. und ich zitiere: „Durch<br />
den Besuch von Pavillon Severin und Pavillon X<br />
wurde eindrucksvoll die äußerst gute Patientenversorgung<br />
in einer baulich leider schlechten<br />
Situation veranschaulicht.“ Wer den Pavillon X<br />
damals gekannt hat wundert sich nicht, dass Sie<br />
das damals moniert haben. Wer ihn heute kennt<br />
weiß, da hat sich gar nichts geändert.<br />
Wie können Sie hoffnungsvoll sagen, es hat<br />
sich etwas geändert? Wenn sowohl MitarbeiterInnen,<br />
die hervorragende Arbeit unter unfassbaren<br />
räumlichen Bedingungen leisten und vor<br />
allem PatientInnen leidend unter denselben, das<br />
aushalten müssen. Und die Stadträtin hat offensichtlich<br />
nach dem Besuch 2004 nichts gemacht.<br />
2008 schaut es nicht anders aus.<br />
Dir. SR Dipl.-Ing. Aumayr: Frau Dr. Pilz! Sie