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Eisinger_Leseprobe - GBFE

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16 Kapitel 1: Einleitung und Vorgehensweisen<br />

„Die Frage nach der Persönlichkeitsbildung gehört zu den auffallendsten Ergebnissen<br />

der Untersuchung. Hierin sind sich alle Umfragegruppen einig.“<br />

(Faix 1998:45). 8<br />

Zum gleichen Ergebnis kommt auch Michael Klessmann in Bezug auf die Pfarrerausbildung<br />

(2000:366). Sie ist zwar nicht identisch mit der Ausbildung an<br />

theologischen Seminaren, zielt aber in dieselbe Richtung und von daher ist<br />

seine Beobachtung interessant und aufschlussreich:<br />

„… wir müssen der Person des Pfarrers/der Pfarrerin bzw. der Person der Studierenden<br />

mehr, viel mehr Aufmerksamkeit schenken, als das bisher geschehen<br />

ist.“<br />

Auch Hans Peter Nuesch, Leiter von Campus für Christus in der Schweiz, zeigt<br />

sich in seinem Vorwort zu Clinton’s Buch „Der Werdegang eines Leiters“<br />

(1996:9) sehr erfreut darüber, dass auf „die Entwicklung des Charakters des<br />

Leiters“ wieder mehr Betonung gelegt wird. Thrall u.a. (1998:14) machen<br />

deutlich:<br />

„The struggles in many leaders today are rooted in a common reality: their skills<br />

and capacities have been intentionally trained while their character has been<br />

merely presumed.“<br />

Schroth (2001:165) bringt es deutlich auf den Punkt, wenn er konstatiert, dass<br />

Persönlichkeit „wichtiger ist als Erfahrung, Wissen und Fertigkeit“.<br />

Auch wenn die Aussagen alle in dieselbe Richtung zeigen und die Notwendigkeit<br />

der Persönlichkeitsentwicklung verdeutlichen, darf die Spannung, die<br />

dadurch zwischen theologisch-akademischer Ausbildung und Persönlichkeitsentwicklung,<br />

die Schirrmacher (2000:26) artikuliert, nicht außer acht gelassen<br />

9<br />

werden:<br />

„Seit langem scheinen sich aber in der Ausbildung geistlicher Leiter der Zukunft<br />

zwei Dinge gegenseitig auszuschließen: 1. eine gute akademische theologische<br />

Ausbildung und 2. die Ausbildung bewährter, geistlicher und selbstständiger<br />

Leiter mit Praxiserfahrung in den bestehenden Gemeinden durch positive<br />

Anleitung, durch Seelsorge und Selbststudium. So studieren die einen eben<br />

Theologie und verzichten damit weitgehend auf eine charakterliche Fortbildung<br />

durch Seelsorge und Erfahrung und auf die konkrete Anleitung durch einen erfahrenen<br />

Pastor oder Missionar. Die anderen lernen dagegen in der Gemeinde<br />

unter Anleitung, verzichten damit aber oft auf das notwendige Wissen z.B. über<br />

möchten / in denen auch das gemüth zu den jenigen dingen / die zu der praxi und eigenen<br />

erbauung gehören / gewehnet und darinn geübet würde.“(:76)<br />

Es gab vier Umfragegruppen: Schulleitung/Lehrerkonferenz, Lehrkräfte, Studierende und<br />

Missionswerke/Gemeinde.<br />

8<br />

Zur Auseinandersetzung mit dem Begriff, auch in Abgrenzung zu Persönlichkeitsentfaltung<br />

und Persönlichkeitsprägung: Ott 2007:206f.<br />

9

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