Eisinger_Leseprobe - GBFE
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32 Kapitel 1: Einleitung und Vorgehensweisen<br />
ben so gestalten sollen, dass er verherrlicht wird und dadurch andere Menschen<br />
zum Glauben an ihn kommen. Ihr Leben soll eine „Übersetzung des Glaubens<br />
in das missionarische Zeugnis sein“ (Visser’t Hooft 1966:206). Im Sinne von<br />
Johann Sebastian Bach, der seine Werke mit „sdg“ (soli deo gloria) unterschrieb,<br />
oder aber auch im Sinn von Matthias Grünewald, der in seinem Isenheimer<br />
Altar Johannes den Täufer mit einem übergroßen Zeigefinder darstellt,<br />
um die Aufgabe des Täufers deutlich herauszustellen.<br />
Das entwickelte Konzept muss sich im Alltag darin bewähren, dass es immer<br />
wieder auf Jesus Christus als die Mitte bezogen wird, und zwar sowohl theoretisch,<br />
als auch im konkreten, aktuellen Vollzug (Gensichen 1971:80).<br />
Dabei soll dieses Konzept exemplarisch auf das Theologische Seminar der<br />
Liebenzeller Mission angewandt werden, aufgrund seines missiologischen<br />
Ansatzes und den daraus entwickelten Vorgehensweisen in seinen Grundzügen<br />
könnte es aber auch für andere Seminare in Deutschland und im Ausland Anregungen<br />
geben.<br />
Damit dieses Konzept möglichst von allen am Ausbildungsprozess beteiligten<br />
Personen angewandt und durchgeführt werden kann, wird als weitere Herausforderung<br />
darauf zu achten sein, dass die erarbeiteten Inhalte<br />
möglichst von allen am Prozess Beteiligten und nicht nur von ein paar<br />
Spezialisten verstanden, nachvollzogen und umgesetzt werden können,<br />
so dass sie gerne bereit und motiviert sind, in diesen Prozess mit einzusteigen<br />
und dies nicht als Last empfinden,<br />
nicht nur gute Ideen darstellen oder den Stand der Dinge analysieren,<br />
zusammenfassen und durchleuchten, sondern aufzeigen, wie sie in der<br />
Praxis handhabbar und durchführbar sind, und darüber hinaus<br />
34 von ihrer Anschaulichkeit – bei aller intensiven inhaltlichen Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema – gut illustriert, strukturiert und einprägsam<br />
sind. Deshalb wird auch immer wieder eine Entscheidung zu treffen<br />
sein, welches der vielen möglichen Theoriekonzepte als Grundlage genommen<br />
wird (z.B. im Bereich der Entwicklungspsychologie können<br />
und sollen nicht viele verschiedene Theoriekonzepte dargestellt und erläutert<br />
werden, sondern eines als Basis zugrunde gelegt werden, damit<br />
das Persönlichkeitsentwicklungskonzept handhabbar und für „Nichtpsychologen“<br />
verständlich bleibt. Dabei ist natürlich darauf zu achten, dass<br />
die ausgewählten Theorien diesem Gesamtentwurf dienen).<br />
34 Blanchard & Hersey (2001:7) bemängeln gerade diesen Punkt in vielen Konzepten:<br />
”Some concepts … give you some good ideas to think about, but they do not always tell you<br />
how or when to put those ideas into practice …”