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Aktuell<br />
Städtebauförderung:<br />
Budget<br />
anheben!<br />
Bei einer Förderung von Bund und<br />
Land von einem Euro werden durchschnittlich<br />
7,10 Euro aus öffentlicher<br />
und privater Hand (darunter auch der<br />
kommunale Eigenanteil für Städtebauförderungsmaßnahmen)<br />
in einem<br />
Fördergebiet investiert. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt ein Gutachten zu<br />
„Wachstums- und Beschäftigungseffekten<br />
der Städtebauförderung“.<br />
In der Studie wurde für die einzelnen<br />
Städtebauprogramme der jeweilige<br />
Multiplikatoreffekt analysiert. Demnach<br />
liegt der Multiplikatoreffekt in<br />
den Stadtumbauprogrammen besonders<br />
hoch (Stadtumbau West 9,8;<br />
Stadtumbau Ost 7,9). Aber auch die<br />
Programme "Soziale Stadt" (7,5) und<br />
"Städtebauliche Sanierungsmaßnahmen"<br />
(7,8) liegen überdurchschnittlich<br />
hoch. Im städtebaulichen Denkmalschutz<br />
wird ein Faktor von 4,5 erreicht.<br />
Die Wirkung der Städtebauförderung<br />
auf Bruttowertschöpfung und Beschäftigung<br />
sowie das Aufkommen<br />
aus Steuern und den Beiträgen zur Sozialversicherung<br />
wurden auf Basis einer<br />
Input-Output- und Multiplikatorenanalyse<br />
berechnet.<br />
So ist es z.B. bei den untersuchten<br />
Maßnahmen im Rahmen des Programms<br />
Stadtumbau West gelungen,<br />
mit 22 Millionen Euro an investierten<br />
Bundes- und Landesmitteln und 217<br />
12<br />
Millionen Euro an Gesamtinvestitionen<br />
261 Millionen Euro an Bruttowertschöpfung<br />
anzuregen, davon 16 % direkt<br />
in die <strong>Bau</strong>wirtschaft.<br />
Die Förderung städtebaulicher Maßnahmen<br />
zeigt daher auch erhebliche<br />
Wirkungen auf das Aufkommen aus<br />
Lohnsteuer, Körperschaftssteuer,<br />
Mehrwertsteuer sowie Sozialversicherungsbeiträgen.<br />
Bei den untersuchten Maßnahmen<br />
standen Fördermitteln von Bund und<br />
Ländern in Höhe von 437 Mio. € Aufkommen<br />
aus der Lohnsteuer in Höhe<br />
von 321 Mio. €, Körperschaftssteuer<br />
von 24 Mio. € und Mehrwertsteuer<br />
von 292 Mio. € (insgesamt 637 Mio. €)<br />
gegenüber. Hinzu kam bei den untersuchten<br />
Maßnahmen ein Aufkommen<br />
von 720 Mio. € an Sozialversicherungsbeiträgen.<br />
Einmal mehr wurde damit der Nachweis<br />
erbracht, dass die Fördermittelaufwendungen<br />
allein durch den Rückfluss<br />
von Steuermitteln überkompensiert<br />
werden. Es bleibt daher, nicht zuletzt<br />
wegen der demografischen Herausforderungen<br />
wie auch der Klimaschutzziele<br />
volkswirtschaftlich sinnvoll,<br />
die Budgets in der Städtebauförderung<br />
wieder auf ein Niveau von zumindest<br />
550 Mio. Euro zu heben. Die<br />
aktuelle Haushaltsplanung für 2012<br />
sieht demgegenüber nur noch ein<br />
Budget von 410 Mio. € nach 455 Mio.<br />
€ in 2011 und 535 Mio. € in 2010 vor.<br />
Hausbesitzer<br />
zögern bei<br />
Gebäudesanierungen<br />
Die Deutsche Energie-Agentur Dena<br />
schätzt, dass im 1. Halbjahr 2011 die<br />
energetischen Gebäudesanierungen<br />
im Vergleich zu 2010 um die Hälfte zurückgegangen<br />
sind. Eine Ursache dafür<br />
sei der monatelange Streit um<br />
Steuererleichterungen, der Hausbesitzer<br />
vor Investitionen zurückschrecken<br />
lasse. Ein weiterer Grund sei, dass die<br />
Förderprogramme nicht ausreichten.<br />
Die betroffene hoch effiziente Sanierung<br />
ist wichtiger Bestandteil der<br />
Energiewende. Der Bundesrat blokkiert<br />
aber derzeit einen Kabinettsbeschluss,<br />
der eine steuerliche Absetzbarkeit<br />
von Kosten für die energetische<br />
Gebäudesanierung vorsieht. Die<br />
Dena forderte die Bundesregierung<br />
auf, den Vermittlungsausschuss anzurufen,<br />
um den Konflikt mit den Ländern<br />
schnell beizulegen. Darüber hinaus<br />
müssten die Steuererleichterun-