Fans willkommen Das Fan - Koordinationsstelle Fanprojekte
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»<strong>Das</strong> WM-Motto wird verwirklicht«<br />
Stefanie, morgen findet noch<br />
das Achtelfinale Spanien<br />
– Frankreich bei euch statt,<br />
dann ist die WM für Hannover,<br />
abgesehen vom Public Viewing,<br />
vorbei. Was ist dein Fazit zu<br />
diesem Zeitpunkt?<br />
Die WM war sehr schön, wir haben<br />
viele Leute verschiedener Kulturen<br />
und Länder kennengelernt. Stressig<br />
war’s natürlich auch, es gab kaum<br />
einen Tag, wo wir nicht mindestens<br />
zwölf Stunden gearbeitet haben.<br />
Aber das nimmt man gerne in Kauf.<br />
Welche Vorzeichen des morgigen<br />
Spiels sind heute schon<br />
bemerkbar – und was erwartet<br />
ihr noch?<br />
Der Andrang geht heute schon los, es<br />
waren sowohl Spanier als auch Franzosen<br />
hier. Der Großteil wird aber<br />
morgen erst erwartet, es ist sogar die<br />
Rede von 40.000 Spaniern. Ein Problem<br />
wird sicherlich sein, dass viele<br />
mit dem Auto kommen. Die haben<br />
ihre Eintrittskarten noch nicht, müssen<br />
– möglichst an der Messe – parken,<br />
dann weiter und ihre Vouchers<br />
gegen die Team-Tickets eintauschen<br />
und dann noch zum Stadion. Wir<br />
werden sehen, dass wir die <strong><strong>Fan</strong>s</strong> mit<br />
dem Einsatz der Volunteers so gut<br />
informieren, dass das Durcheinander<br />
nicht zu groß wird. Wir haben aber<br />
Spanisch und Französisch sprechende<br />
Volunteers dabei, die die Leute fachkundig<br />
beraten werden.<br />
Aus welchen Mitgliedern besteht<br />
euer Team?<br />
Ich arbeite für das <strong>Fan</strong>projekt Hannover,<br />
mache da die Mädchenarbeit.<br />
Tine lernt Erzieherin, studiert Sozialpädagogik<br />
und hat beim <strong>Fan</strong>projekt<br />
schon ein Praktikum gemacht. Unser<br />
Assistent ist 96-<strong>Fan</strong> – es sind also alles<br />
Leute, die mit Fußball zu tun haben.<br />
<strong>Das</strong>s der <strong>Fan</strong>beauftragte Christian<br />
Schäfer sonst bei der Stadt beim<br />
Sportservice arbeitet, hat sich als sehr<br />
vorteilhaft erwiesen. So konnten mit<br />
der Stadt viele Dinge auf kurzem Weg<br />
geklärt werden, was ja wohl nicht<br />
überall der Fall war.<br />
In der Bundesliga kommen zum<br />
Großteil andere <strong><strong>Fan</strong>s</strong> als bei<br />
Länderspielen. Habt ihr diese<br />
Unterschiede bemerkt?<br />
Ja, tatsächlich. So einen echten Bundesliga-<strong>Fan</strong><br />
braucht man eigentlich<br />
nur am Bahnhof aussetzen, der fi ndet<br />
das Stadion schon. Aber wir sind hier,<br />
obwohl wir ja wirklich nahe am Stadion<br />
sind und alles ausgeschildert ist,<br />
unzählige Male gefragt worden, wo<br />
es zum Stadion geht.<br />
Und was sind eure WM-<br />
Botschaftsanekdoten?<br />
Wirklich ernste Vorfälle hatten wir<br />
zum Glück nicht. Einige Mexikaner<br />
hatten ihre Pässe verloren, aber da<br />
konnten wir in Zusammenarbeit mit<br />
der mexikanischen Botschaft helfen.<br />
Allerdings wurde ich eines Nachts<br />
um halb drei nach 16 Stunden Arbeit<br />
von der Feuerwehr angerufen: »600<br />
Mexikaner wollen im Bahnhof schlafen,<br />
könnt ihr Spanisch sprechende<br />
Helfer schicken?« <strong>Das</strong> war um die Zeit<br />
natürlich schwierig. Aber die Lösung<br />
bestand dann darin, dass die mexikanischen<br />
<strong><strong>Fan</strong>s</strong> in einem Bunker am<br />
Bahnhof, der Betten und Sanitäranlagen<br />
hat, untergebracht wurden. Die<br />
konnten am nächsten Morgen ganz<br />
entspannt weiter reisen.<br />
Welche Eindrücke hattet ihr<br />
von den <strong><strong>Fan</strong>s</strong> der acht Nationen,<br />
die bisher in Hannover<br />
waren?<br />
Bei den Mexikanern gab es, wie gesagt,<br />
verlorene Ausweise, aber es<br />
bleibt vor allem die Feier-Mentalität<br />
im Gedächtnis. Die Polen waren sehr<br />
ruhig, da hatte die Stadt im Vorfeld ja<br />
gewisse Befürchtungen. Die Koreaner<br />
haben viel gefeiert, aber offensichtlich<br />
mit weniger Alkohol als zum Beispiel<br />
die Schweizer. <strong>Das</strong> merkt man<br />
dann schon. Ich habe gehört, dass die<br />
Koreaner nach der Party auf dem <strong>Fan</strong><br />
Fest sogar eigenhändig ihren Müll<br />
weggeräumt haben. <strong>Das</strong> erlebt man<br />
ja nun wirklich selten genug. Ansonsten<br />
haben die Koreaner unheimlich<br />
viel Krimskrams verteilt wie T-Shirts,<br />
Banner und sogar Brillen.<br />
Habt ihr Feedback von den internationalen<br />
Gästen erhalten –<br />
z. B. bezüglich ihrer Eindrücke<br />
von Deutschland, aber auch<br />
zum <strong>Fan</strong>-Service, den die Botschaften<br />
bereitstellen?<br />
Alle Leute, die bei uns waren, waren<br />
hoch zufrieden. Wir konnten denen<br />
auch gut helfen, haben unter anderem<br />
Hotels oder Plätze im <strong>Fan</strong>camp<br />
besorgt. Einige Volunteers haben<br />
von den WM-Gästen Geschenke bekommen,<br />
und man hat immer wieder<br />
gehört, dass das Motto »Die Welt zu<br />
Gast bei Freunden« stimmt, dass das<br />
in Deutschland tatsächlich verwirklicht<br />
wird. Auch mit der Organisation<br />
sind unsere Besucher sehr zufrieden.<br />
<strong>Koordinationsstelle</strong> <strong>Fan</strong>-Projekte <strong>Das</strong> <strong>Fan</strong>- und Besucherbetreuungsprogramm bei der WM 2006 35<br />
HANNOVER INTERVIEW