Fans willkommen Das Fan - Koordinationsstelle Fanprojekte
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eines Vorbereitungsspiels der deutschen Nationalmannschaft<br />
zwischen Horst R. Schmidt (OK-Vizepräsident und<br />
DFB-Generalsekretär), Holger Hieronymus (Geschäftsführer<br />
Deutsche Fußballliga), Katja Sichtig (DFB-Ticketing),<br />
Thomas Schneider und Volker Goll (KOS) in Hamburg abschließend<br />
besprochen.<br />
Danach stand folgende Regelung fest: Alle Karten werden<br />
verlost, der Schlüssel dazu betrug allerdings nicht mehr als<br />
zwei Bewerber pro Karte, sprich, es war eine 50-prozentige<br />
Chance auf ein WM-Ticket gegeben – angesichts der<br />
Verhältnisse beim weltweiten Ticketkauf eine doch sehr<br />
gute und Erfolg versprechende Quote. Allerdings (und das<br />
war eine der seitens der <strong><strong>Fan</strong>s</strong> meistkritisierten Regeln) hatte<br />
jede / r nur das Anrecht, sich für ein Spiel zu bewerben.<br />
Viel Arbeit für <strong>Fan</strong>beauftragte<br />
und <strong>Fan</strong>-Projekte<br />
Für diese Aktion wurde von der Ticketing-Abteilung des<br />
WM-OK extra ein Computerprogramm entwickelt, in das<br />
die einzelnen örtlichen Verantwortlichen mittels persönlichem<br />
Log-in gelangen konnten. Dort mussten alle Daten<br />
in etwas reduzierter Form (Adresse, Geb.-Datum, Personalausweisnummer)<br />
eingegeben werden. Nach einem<br />
Stichtag sollte dann die verabredete Verlosung stattfi nden.<br />
Diese Eingabe von bis zu 800 Personendaten pro Standort<br />
gestaltete sich recht mühsam und aufwendig und verlief<br />
nicht ohne Pannen.<br />
Vor dem Start dieser Aktion rechnete man zudem damit,<br />
von karteninteressierten <strong><strong>Fan</strong>s</strong> quasi überrannt zu werden<br />
und entwickelte teilweise noch zusätzliche Auswahlkriterien.<br />
Doch diese Einschätzung erwies sich als falsch. Eher<br />
zögerlich lief die Aktion in den <strong>Fan</strong>kreisen an. Diejenigen,<br />
die kamen, lobten zwar die Möglichkeiten und freuten<br />
sich über die Chance, doch viele winkten ab. »Nur eine<br />
Chance, dann noch losen und keine Gewissheit …« so lauteten<br />
die meisten Kommentare der besonders kritisch eingestellten<br />
<strong><strong>Fan</strong>s</strong>. Von daher wurde die Trommel in Sachen<br />
Öffentlichkeitsarbeit immer mehr gerührt, sodass jeder<br />
aktive <strong>Fan</strong> an den entsprechenden Standorten zumindest<br />
von der Möglichkeit gewusst haben wird.<br />
Viel Arbeit für die KOS<br />
und den Sprecher der <strong>Fan</strong>beauftragten<br />
Pannen, Missverständnisse und auch persönliche »Tragödien«<br />
(Abbuchung auf dem Konto, aber Ticketzuteilung<br />
für eine andere Person u.Ä.) sowie die vielen Kontingentverschiebungen<br />
(was die einen nicht ausnutzten, wollten<br />
die anderen noch für ihre <strong><strong>Fan</strong>s</strong>) machten es erforderlich,<br />
dass Ralph Klenk (für die <strong>Fan</strong>beauftragten) und Volker Goll<br />
(für die KOS und die <strong>Fan</strong>-Projekte) in dauerndem Kontakt<br />
standen. Beide unterhielten zudem einen heißen Draht mit<br />
dem Softwareentwickler und der Ticketingabteilung des<br />
DFB. Trotz vieler berechtigter aber auch unberechtigter<br />
Aufregungen wurde letztlich beinahe alles gütlich gelöst,<br />
die Systeme arbeiteten lokal wie überregional übergreifend<br />
zusammen. Für den DFB sprach der ehrenamtliche<br />
Sicherheitsbeauftragte Dr. Alfred Sengle deshalb insbesondere<br />
der KOS ein großes Lob für diese »konstruktive,<br />
wie auch integrative Arbeit« aus.<br />
Fazit<br />
Letztlich lagen von 44.000 möglichen Bewerbungen am<br />
Ende der vereinbarten Frist nur rund 18.000 vor. Dies hätte<br />
verabredungsgemäß dazu geführt, dass dementsprechend<br />
nur ca. 9.000 Tickets verlost werden und eben exakt 9.000<br />
<strong><strong>Fan</strong>s</strong> leer ausgehen würden. Die KOS bat den DFB um ein<br />
Überdenken dieses Verteilungsschlüssels. Nicht zuletzt<br />
weil sichtbar wurde, wie viel Arbeit sich die Beteiligten<br />
vor Ort gemacht hatten, wurde dieser Schlüssel noch einmal<br />
komplett im <strong>Fan</strong>interesse verändert. Von den 18.000<br />
Ticketbewerbern, bekamen 15.000 eine Karte. <strong>Das</strong> bedeutete<br />
eine Zuteilungsrate von knapp 80 %. Von den 18.000<br />
BewerberInnen wurden im Übrigen nur ganze 6 Personen<br />
wegen eines gültigen Stadionverbots aussortiert.<br />
Viele <strong><strong>Fan</strong>s</strong>, die vorher der Ticketaktion skeptisch gegenüberstanden,<br />
ärgerten sich im Nachhinein darüber, nicht<br />
mitgemacht und somit eine große Chance verpasst zu haben,<br />
ein WM-Spiel in ihrer Stadt zu sehen. Einerseits ist<br />
dies ein weiterer Beleg für die sehr distanzierte Haltung<br />
der <strong><strong>Fan</strong>s</strong>zenen gegenüber der WM im eigenen Land, andererseits<br />
aber auch ein Hinweis darauf, dass diese Aktion<br />
bei immerhin 15.000 <strong><strong>Fan</strong>s</strong> als positives Signal dafür angekommen<br />
sein könnte, dass der DFB Wert auf ihre Teilnahme<br />
legt. Eine Erfahrung, die sie bisher nicht oft machen<br />
konnten.<br />
Die zwangsläufi g auch an manchen Stellen recht improvisiert<br />
aus dem Boden gestampfte Ticketverteilung hatte<br />
ihre Tücken und Nachteile und vor allem machte sie den<br />
<strong>Fan</strong>betreuern, die sich vor Ort darum kümmerten, viel Arbeit.<br />
Trotzdem war es eine Aktion, die sich absolut gelohnt<br />
hat, wurde doch einem relevanten Teil der aktiven<br />
<strong><strong>Fan</strong>s</strong>zene die Teilnahme an der WM ermöglicht und darüber<br />
hinaus die verbindliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>Fan</strong>beauftragten, den <strong>Fan</strong>-Projekten<br />
und dem DFB gestärkt.<br />
<strong>Koordinationsstelle</strong> <strong>Fan</strong>-Projekte <strong>Das</strong> <strong>Fan</strong>- und Besucherbetreuungsprogramm bei der WM 2006<br />
Ticketaktion Eine Sisyphos-Aufgabe für die KOS<br />
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