<strong>Fan</strong>- und Besucherbetreuung Rassismus / FARE 64 Unterkünfte für Fußballfans Bettenbörsen und <strong>Fan</strong>camps <strong>Das</strong> <strong>Fan</strong>- und Besucherbetreuungsprogramm bei der WM 2006 <strong>Koordinationsstelle</strong> <strong>Fan</strong>-Projekte
Einfacher Aufbau … Übernachtungsmöglichkeiten für die WM-Besucher in Deutschland waren neben der Ticketfrage sicher eines der wichtigsten Themen. Im <strong>Fan</strong>- und Besucherbetreuungsprogramm selbst war kein expliziter Baustein »Unterkünfte« vorgesehen. Im Nachhinein lässt sich jedoch konstatieren, dass den reisenden <strong><strong>Fan</strong>s</strong> ein sehr vielfältiges Spektrum von Unterkünften zur Verfügung stand, das auch in dieser Breite genutzt wurde. <strong><strong>Fan</strong>s</strong> zu Gast im trauten Heim Neben den Betreibern des regulären Übernachtungsgewerbes etablierten sich auch Anbieter bzw. Vermittler von Privatunterkünften: <strong>Das</strong> Spektrum dieser »Bettenbörsen« reichte von »Von <strong><strong>Fan</strong>s</strong> für <strong><strong>Fan</strong>s</strong>«-Projekten über kommerzielle Anbieter bis zur klassischen Mitwohnzentrale. In die erstgenannte Kategorie gehört die Initiative »Ein Dach für <strong><strong>Fan</strong>s</strong>«, kurz: EDFF, die zum Ziel hat, internationale Kontakte zwischen Fußballanhängern zu fördern, und sich auch mit anderen Aktionen für die Belange von <strong><strong>Fan</strong>s</strong> einsetzt. Zur WM in Deutschland wurde auf der Website www.edff. net eine Datenbank für (vorwiegend kostenlose) Privatübernachtungen eingerichtet. Da EDFF nur als Vermittler fungierte, liegen keine konkreten Zahlen zur tatsächlichen Nutzung der Angebote vor. Festzuhalten bleibt jedoch, dass sich User aus insgesamt 25 Ländern registrieren ließen, um Angebote und Nachfragen abzugeben. Während der WM gab es zudem eine Telefon-Hotline für kurzfristige Übernachtungsvermittlungen, hier konnten 300 erfolgreiche Vermittlungen durchgeführt werden. Wie Peter Schüngel, einer der Initiatoren, berichtete, stellte die sehr gut angenommene Übernachtungsdatenbank für EDFF eine Art »Türöffner« dar, mit dem man größere Bekanntheit erlangte und Kontakte für weitere Aktivitäten knüpfte. So beteiligte man sich während der WM an verschiedenen Veranstaltungen und plant ein weiteres Engagement mit Blick auf die Euro 2008 und die Weltmeisterschaft in Südafrika. Näheres dazu fi ndet sich unter www.edff.net. Während EDFF sich neben der Funktion als Bettenbörse als Vertreter für allgemeine <strong>Fan</strong>belange positionierte, fungierte das Projekt »Host a <strong>Fan</strong>« als reine Unterkunftsvermittlung. Über die Website www.host-a-fan.de registrierten sich 2.000 Vermieter, es konnten etwa 12.000 Gäste vermittelt werden. Die Preise für die Unterkünfte wurden von den Vermietern selbst festgelegt, als empfohlene Obergrenze gaben die Betreiberinnen 40 Euro pro Person und Nacht an. Auch über »Host a <strong>Fan</strong>« war eine Last-Minute-Vermittlung im Angebot, die sich als sehr erfolgreich erwies. <strong>Das</strong> Fazit fällt ähnlich wie bei EDFF aus: Es gab keinerlei negative Zwischenfälle zu vermelden, und das Feedback von Vermietern und Gästen war durchweg positiv – eine Auswahl ist auf der Website nachzulesen. <strong>Das</strong> Angebot wird unter dem Namen »Gast-Freunde.de« weitergeführt, wie Nikola Günther, eine der Betreiberinnen, sagt: »Wir hoffen jetzt, dass sich das Portal auch nach der WM weiterentwickelt, und freuen uns schon auf die EM 2008.« Die Erfahrungen dieser beiden Initiativen zeigen, dass für private Unterkünfte sowohl Angebot als auch Nachfrage bestehen. Die Gäste nahmen die Möglichkeit gerne wahr, nicht nur einen günstigen Schlafplatz, sondern auch Einblick in die Alltagskultur zu erhalten und Kontakte zu knüpfen. Umgekehrt war auch die Bereitschaft der Deutschen, internationale Gäste bei sich aufzunehmen, groß – und zwar nicht in erster Linie, um damit Geld zu verdienen. <strong>Fan</strong>camps: Gastfreundliche Angebote der Städte In den meisten WM-Spielorten organisierten die städtischen Behörden Übernachtungsmöglichkeiten in so ge- … komfortable Nachtruhe <strong>Koordinationsstelle</strong> <strong>Fan</strong>-Projekte <strong>Das</strong> <strong>Fan</strong>- und Besucherbetreuungsprogramm bei der WM 2006 Bettenbörsen und <strong>Fan</strong>camps Unterkünfte für Fußballfans 65