Fans willkommen Das Fan - Koordinationsstelle Fanprojekte
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Rassismus und Diskriminierung im Fußballumfeld<br />
werden zunehmend zum Thema, auch bei<br />
Vereinen und Verbänden. Der Fußball ist in<br />
dieser Hinsicht jedoch nicht nur »Sorgenkind«,<br />
denn als Sport, der so viele Menschen in seinen Bann<br />
zieht, bietet er mit seiner integrativen Kraft auch selbst<br />
die Lösungen zur Bekämpfung dieser Phänomene an. Gerade<br />
bei internationalen Turnieren ist die Bedeutung und<br />
Reichweite antirassistischer Initiativen und Aktionen daher<br />
nicht zu unterschätzen.<br />
Verbindung von <strong>Fan</strong>betreuung<br />
und Antirassismusarbeit<br />
Erstmals gab es bei der Euro 2004 in Portugal eine gemeinsame<br />
Initiative des Netzwerkes Football against Racism<br />
in Europe (FARE) und der europäischen <strong>Fan</strong>betreuung<br />
FSI, zu der auch die KOS gehört. Geplant war, die antirassistische<br />
Botschaft so mit den Angeboten der <strong>Fan</strong>betreuung<br />
zu »verlinken«, dass die <strong><strong>Fan</strong>s</strong> sich weder für vermeintlich<br />
»fremde« politische Zwecke missbraucht sahen, noch die<br />
Thematisierung von Rassismus und Diskriminierung unterzugehen<br />
drohte. Daraus entstand die Idee eines Streetkick-Feldes<br />
in der Nähe der <strong>Fan</strong>botschaften, um einen<br />
schnellen Kontakt mit <strong><strong>Fan</strong>s</strong> anderer Nationen und Einwohnern<br />
des Austragungslandes zu ermöglichen, verbunden<br />
mit Informationen rund um das Thema Rassismus.<br />
An die positive Bilanz der Euro 2004 knüpfte das Konzept<br />
für Deutschland an, es sah folgende Maßnahmen vor: Antirassistische<br />
Streetkick-Events mindestens einmal in jedem<br />
Austragungsort, ein <strong>Fan</strong>zine zum Thema, eine Ausstellung,<br />
die das Streetkick begleitete und ein Monitoring eventueller<br />
rassistischer Vorfälle im Stadion und in den Städten.<br />
Im WM-Konzept der KOS nahm Antirassismus von Beginn<br />
an eine wichtige Rolle ein, insgesamt waren wir hier je-<br />
doch eher Vermittler zwischen OK und FARE und Berater<br />
bei der Umsetzung. <strong>Das</strong> detaillierte Konzept wurde von<br />
FARE entwickelt und durchgeführt, schließlich auch ein direkter<br />
Vertrag mit dem WM-OK vereinbart. Der Abschluss<br />
dieses Vertrages verzögerte sich jedoch erheblich, die Ursache<br />
hierfür lagen aus unserer Sicht neben inhaltlichen<br />
Überarbeitungen auch darin, dass dem OK die Bedeutung<br />
und Chancen eines solchen Programms zunächst nicht bewusst<br />
waren. Durch die Verzögerung konnte FARE erst im<br />
Frühjahr 2006 mit den konkreten Vorbereitungen beginnen.<br />
Streetkick-Standorte mussten gesucht, gefunden und<br />
beantragt werden, und das zu einer Zeit, wo jeder kleine<br />
Platz in den Innenstädten schon kommerziell verplant war<br />
und die <strong>Fan</strong>betreuung teilweise selbst noch erhebliche<br />
Schwierigkeiten hatte, überhaupt Standorte für die <strong>Fan</strong>botschaften<br />
zu fi nden. Dennoch gelang es den <strong>Fan</strong>botschaften<br />
in den Austragungsstädten angemessene Standorte<br />
für die Streetkick-Anlagen zu organisieren.<br />
Realisierung unter schwierigen Bedingungen<br />
Für FARE setzten »Dem Ball is’ egal, wer ihn tritt« (Gelsenkirchen)<br />
und »Football Unites – Racism divides« (Sheffi eld)<br />
das Konzept um. Im April 2006 fand ein KOS-Workshop<br />
statt, bei dem FARE die <strong>Fan</strong>botschaften und die <strong>Fan</strong>-Projekte<br />
über ihr Konzept und die gewünschte Kooperation<br />
informierte. Angesichts der engen Zeitplanung waren die<br />
realisierten Standorte für den Streetkick einigermaßen angemessen.<br />
FARE war insgesamt mit dem Programm zufrieden.<br />
Dennoch bleibt festzustellen, dass die Kommunikation<br />
und Kooperation zwischen <strong>Fan</strong>botschaften – vor und<br />
während des Streetkicks – und dem deutschen Partner<br />
von Fare intensiver hätte sein müssen.<br />
Erklärtes Ziel der Maßnahme war ja, durch ein niedrigschwelliges<br />
Angebot <strong><strong>Fan</strong>s</strong> und insbesondere Jugendliche<br />
Großes Interesse beim<br />
antirassistischen Streetkick<br />
<strong>Koordinationsstelle</strong> <strong>Fan</strong>-Projekte <strong>Das</strong> <strong>Fan</strong>- und Besucherbetreuungsprogramm bei der WM 2006<br />
Antirassismus <strong>Das</strong> Programm von FARE<br />
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