Barrieren in Stadtquartieren überwinden - Bundesministerium für ...
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Innerstädtische (Gründerzeit-)Viertel,<br />
Blockrandbebauung<br />
Die traditionelle Blockrandbebauung des Gründerzeitviertels<br />
zeichnet sich durch klar vone<strong>in</strong>ander abgegrenzte<br />
öffentliche, halböffentliche und private Räume<br />
aus. Die Gebäude bieten im Erdgeschoss oft e<strong>in</strong>e gewerbliche<br />
Nutzung an. Der Straßenraum ist <strong>in</strong> der Regel<br />
belebt. Aufgrund der hohen Bebauungsdichte s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten,<br />
Dienstleistungen und öffentliche<br />
Verkehrsmittel fußläufig erreichbar. Plätze und Parks<br />
bieten öffentliche Begegnungsmöglichkeiten. Typische<br />
<strong>Barrieren</strong> ergeben sich an den Zugängen zu Gebäuden<br />
durch fehlende Rampen und Aufzüge, aber auch durch<br />
Verkehrslärm und Trennwirkungen stark befahrener<br />
Straßen. In öffentlichen Räumen fehlen vielfach Sitzmöglichkeiten.<br />
Öffentlicher Raum ist vorhanden, aber<br />
aufgrund der dichten Bebauung knapp bemessen. Dies<br />
führt zu Nutzungskonflikten bzw. <strong>in</strong> der Folge zu e<strong>in</strong>seitig<br />
genutzten Räumen und sozialer Ausgrenzung. Auch<br />
hier s<strong>in</strong>d vielfältige Eigentumsstrukturen <strong>in</strong> Planungsprozessen<br />
zu berücksichtigen.<br />
12<br />
Zeilenbaugebiete der 50er/60er Jahre<br />
Bei den Gebäudezeilen dieses Gebietstyps handelt es<br />
sich meist um re<strong>in</strong>e Mehrfamilienhäuser ohne Gewerbee<strong>in</strong>heiten.<br />
Typische <strong>Barrieren</strong> s<strong>in</strong>d fehlende Aufzüge<br />
<strong>in</strong> den Gebäuden und mitunter Treppenstufen an<br />
Hause<strong>in</strong>gängen. Kle<strong>in</strong>e Wohnungsgrundrisse tragen<br />
dazu bei, dass gerade diese Gebietstypen homogen<br />
altern. E<strong>in</strong>zelhandel, Dienstleistungen und soziale<br />
E<strong>in</strong>richtungen bef<strong>in</strong>den sich üblicherweise <strong>in</strong> den<br />
Gebieten verstreut zum Teil <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>flächigen Ladenzeilen.<br />
Die Folge s<strong>in</strong>d größere Entfernungen auf täglichen<br />
Wegen zum E<strong>in</strong>kauf sowie zum ÖPNV. Die Straßenverkehrsflächen<br />
s<strong>in</strong>d großzügig, entsprechend groß ist ihre<br />
Trennwirkung auch bei ger<strong>in</strong>gerer Verkehrsbelastung.<br />
Die Gebäudezeilen s<strong>in</strong>d durch Fußwege erschlossen,<br />
die häufig schlecht e<strong>in</strong>sehbar, unzureichend beleuchtet<br />
und unbelebt s<strong>in</strong>d. Straßenabgewandte E<strong>in</strong>gangsbereiche<br />
schränken das subjektive Sicherheitsgefühl<br />
<strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>. Diese Strukturen verlängern die Wege<br />
zwischen öffentlichem, meist belebterem Straßenraum<br />
und halböffentlichem Wohnumfeld. Durchaus großzügig<br />
bemessene Freiräume s<strong>in</strong>d als „Abstandsgrün“ unzureichend<br />
räumlich gefasst und bieten kaum attraktive<br />
Aufenthaltsmöglichkeiten. Diesen Gebieten fehlt<br />
häufig e<strong>in</strong> zentraler Raum als allgeme<strong>in</strong>er Treffpunkt.<br />
Überschaubarere Eigentumsverhältnisse erleichtern<br />
aber die Abstimmungen <strong>in</strong> Planungsprozessen. In<br />
manchen Siedlungen wird es allerd<strong>in</strong>gs derzeit durch<br />
den Verkauf von Wohnungen an E<strong>in</strong>zeleigentümer <strong>für</strong><br />
die Kommune schwieriger, Partner <strong>in</strong> Umbauprozessen<br />
zu aktivieren.