Barrieren in Stadtquartieren überwinden - Bundesministerium für ...
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Rout<strong>in</strong>eaufgaben mit verb<strong>in</strong>dlichen Standards regeln<br />
Dennoch s<strong>in</strong>d die DIN-Normen und ihre Weiterentwicklungen<br />
<strong>in</strong> Richtl<strong>in</strong>ien, Leitfäden und Checklisten<br />
der Länder und Kommunen wichtig, um M<strong>in</strong>deststandards<br />
festzulegen, wo dies notwendig und s<strong>in</strong>nvoll<br />
ist. Sie bilden die Grundlage da<strong>für</strong>, Rout<strong>in</strong>eaufgaben<br />
effektiv zu erledigen, und gewährleisten e<strong>in</strong>e Qualitätssicherung.<br />
Im öffentlichen Raum schaffen Normen<br />
Planungssicherheit, sie sparen Zeit und Ressourcen,<br />
wenn Alltagsaufgaben geplant und umgesetzt werden.<br />
Später nachzubessern, ist <strong>in</strong> der Regel erheblich teurer.<br />
Fördermittel s<strong>in</strong>d an verb<strong>in</strong>dliche Standards gebunden.<br />
Diese helfen auch <strong>in</strong> längeren Planungs- und Bauprozessen.<br />
Verb<strong>in</strong>dliche Standards unterstützen den Kommunikationsprozess<br />
aller am Projekt Beteiligten.<br />
Landesbauordnungen anpassen<br />
DIN-Normen wie die noch gültige DIN 18024-1 (künftig<br />
18070) und die DIN 18024-2 (seit 2010: 18040) erhalten<br />
beim Neubau und Umbau öffentlicher Gebäude oder<br />
von Straßen, Plätzen, Wegen, öffentlichen Verkehrs-<br />
und Grünanlagen sowie Spielplätzen nur <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit den Landesbauordnungen Verb<strong>in</strong>dlichkeit.<br />
Dies ist <strong>in</strong> den jeweiligen Ländern unterschiedlich geregelt.<br />
Hier ist noch e<strong>in</strong> Potenzial vorhanden, technische<br />
Standards <strong>für</strong> öffentliche Plätze, Wege etc. im S<strong>in</strong>ne<br />
e<strong>in</strong>er barrierefreien Stadtstruktur verb<strong>in</strong>dlich festzulegen.<br />
Es ist zu empfehlen, die bereits vorhandenen<br />
Regelungen der Musterlisten der technischen Baubestimmungen<br />
(MLTB) <strong>in</strong> sämtlichen Bundesländern<br />
umzusetzen, damit e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Regelungsstruktur<br />
geschaffen und <strong>in</strong> allen Ländern auf diesem Niveau<br />
barrierefrei gebaut wird.<br />
» Bei den Themen Barrierefreiheit oder ‚Design <strong>für</strong> alle‘ stehen die Beteiligten<br />
vor e<strong>in</strong>em strategischen kommunikativen Dilemma. In der Formulierung<br />
der Absolutheit, die politisch natürlich gerecht, vor allem aber demokratisch<br />
notwendig ist, setzt sie den Hebel an der falschen Stelle an:<br />
• weil nicht ‚alle‘ den gleichen Geschmack haben,<br />
• weil es unterschiedliche Bedürfnisse, Wahrnehmungen und Interessen gibt,<br />
• weil es ke<strong>in</strong>e Ressourcen da<strong>für</strong> gibt, alle zu erreichen,<br />
• weil suggeriert wird, es gebe e<strong>in</strong>e Lösung, die <strong>für</strong> ‚alle‘ ist<br />
(erzeugt Widerstände!),<br />
• weil die Zielgruppen ‚Beh<strong>in</strong>derte und ältere Menschen‘<br />
schon sehr heterogen s<strong>in</strong>d.<br />
Betrachtet man Beispiele der Kommunikation von barrierefreien Angeboten,<br />
wird überwiegend zielgruppenorientiert gearbeitet: Die meisten Labels und<br />
Qualitätssiegel richten sich eben nicht an alle, sondern an differenzierte Gruppen<br />
z.B. mit unterschiedlichen Beh<strong>in</strong>derungen. Wenn Stadtquartiere e<strong>in</strong>en<br />
Planungsprozess beschreiten möchten, mit dem Ziel, e<strong>in</strong>en Teil ihrer ‚<strong>Barrieren</strong>‘<br />
abzubauen, verlangt dies nach e<strong>in</strong>er ganzheitlichen Kommunikationsstrategie,<br />
die über die Botschaft, es sei gut <strong>für</strong> alle, h<strong>in</strong>aus reicht.«<br />
Thomas Schulze<br />
Büro SCHULZE _HAMBURG<br />
change communications<br />
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