Barrieren in Stadtquartieren überwinden - Bundesministerium für ...

Interaktive Beleuchtung
Ort Dessau
Handlungsfeld öffentlicher Raum, Freiraum
Barriere Sicherheit
Ortsteil Innenstadt
Planungskontext Bestand, zentraler Park
Fokus Belebung und Sicherheit
im Internet www.stadtpark-dessau.de
Gewalttaten im öffentlichen Raum verunsichern Menschen langanhaltend.
Im Dessauer Stadtpark sorgten ein Mord und Drogenmilieu dafür,
dass die Bevölkerung den Park konsequent mied. Für den Stadtpark in
Dessau wurde deshalb ein ganzheitliches Sicherheitskonzept erarbeitet,
in dem bauliche Umgestaltungsmaßnahmen, ein interaktives Beleuchtungskonzept,
soziale Aufmerksamkeit und Integration diskriminierter
Gruppen wichtige Bausteine sind. Ein interaktives Beleuchtungssystem
mit insgesamt 32 Leuchtenmasten sollte die objektive Sicherheit und das
subjektive Sicherheitsempfinden deutlich verbessern. Unter dem Motto
„Belebung wird sichtbar“ werden belebte Flächen und frequentierte Wegebeziehungen
mithilfe von Bewegungssensoren in der Dunkelheit stärker
beleuchtet als weniger frequentierte. Je mehr Menschen sich im Park
aufhalten, desto heller wird es. Im Ruhezustand werden die recht schwach
leuchtenden Lampen über ein Computerprogramm gesteuert, das nach
und nach lernen soll, wie sich die Menschen durch den Park bewegen und
den angestrebten Weg schon vorab hell ausleuchten. Das an- und abschwellende
Licht signalisiert zugleich: der Park ist in Bewegung, er wird
genutzt, in ihm halten sich Menschen auf.
Sicherheit entsteht in erster Linie dort, wo Menschen Verantwortung für
andere übernehmen. Das interaktive Beleuchtungssystem erhöht deutlich
das subjektive Sicherheitsgefühl und wird sehr positiv angenommen. Mütter
mit Kindern nutzen jetzt beispielsweise in den frühen Morgenstunden
die Wegeverbindungen durch den Stadtpark deutlich häufiger.
Mentale und soziale Barrieren
Sicherheit
Akteure und Finanzierung
Der Ansatz geht auf die Initiative der Stiftung
Bauhaus Dessau zurück, das Konzept wurde vom
Berliner Architekturbüro realities:united entworfen,
die Ausführungsplanung der Beleuchtung
lag in den Händen des Ingenieurbüro Lehr. Ermöglicht
wurde das Projekt durch die ämterübergreifende
Planung und Steuerung innerhalb der
Stadtverwaltung, für bauliche Maßnahmen konnten
Drittmittel unter anderem aus dem ExWoSt-
Programm eingeworben werden. Zur Nachhaltigkeit
des Projekts tragen Pflegepatenschaften mit
umliegenden Einrichtungen (Jüdische Gemeinde,
Avendi-Seniorenheim u.a.) bei.
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