einSteiger 2013
Regionaljournal einSteiger
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in Ort der Stille<br />
und Einkehr, der<br />
Meditation, Besinnung<br />
und Andacht.<br />
Ein Ort, an dem<br />
Menschen Freude an der Natur und<br />
an Gottes Schöpfung finden, und<br />
dabei lernen, wieder zu staunen.<br />
Der Bibelgarten der Familie<br />
Schlierf im mittelfränkischen Burghaslach<br />
ist genau so ein Ort.<br />
Mitten im Alltag stellt er eine<br />
Rückzugsmöglichkeit dar, um von<br />
unserer lauten und hektischen Welt<br />
Abstand zu gewinnen und neuen<br />
Atem zu schöpfen.<br />
Paradies<br />
Ein Gang durch den Burghaslacher Bibelgarten<br />
Begonnen hat alles 1997 bei einem<br />
Besuch des Ehepaars Liselotte<br />
und Friedhelm Schlierf in Kanada.<br />
Beeindruckt von den zahlreichen<br />
Parkanlagen in Vancouver entstand<br />
bei den Besitzern einer Baumschule<br />
die Idee, selbst einen Park mit vielfältigen<br />
Pflanzen anzulegen „zu unserer<br />
Freude, aber auch um unseren<br />
Kunden zu zeigen, wie ein Baum<br />
einmal aussehen könnte, wenn er<br />
zehn Jahre steht“ erzählt Liselotte<br />
Schlierf.<br />
Bereits im Frühjahr 1998 wurden<br />
auf einem im Baumschulgelände<br />
gelegenen weitläufigen und<br />
seit einigen Jahren brachliegenden<br />
Gelände erste Bäume und Sträucher<br />
angepflanzt, die den Grundstock<br />
für die heutige, rund 3000 m² große<br />
Parkanlage bildeten.<br />
enige Monate später<br />
fiel Liselotte<br />
Schlierf dann noch<br />
das Buch „Der Bibelgarten“<br />
von<br />
F. Nigel Hepper in die Hände.<br />
Beim Blättern darin stellte das<br />
christliche Ehepaar fest, dass viele<br />
der in der Bibel erwähnten Pflanzen<br />
im Sortiment der Baumschule<br />
vorhanden waren. Und so begannen<br />
die sechsköpfige Familie sowie<br />
Oma und Opa mit viel Elan den<br />
biblischen Garten bewusst als Teil<br />
der Parkanlage zu planen und anzulegen.<br />
Auf einer rund 50 m² großen Fläche<br />
wurden zunächst Bäume wie<br />
Maulbeerbaum, Apfelbaum, Christusdorn<br />
und Libanonzeder gesetzt,<br />
es folgten Sträucher wie Ginster,<br />
Buchs und Wachholder. Für den<br />
fränkischen Boden eigneten sich<br />
ebenfalls Weinstöcke und Rosen,<br />
Malven und Jakobsleiter sowie<br />
verschiedene Gewürze wie Minze,<br />
Wermut und Raute. Zur Eröffnung<br />
im September 1999 umfasste der<br />
Bibelgarten bereits 30 biblische<br />
Pflanzen, „eine kleine Auswahl“,<br />
wie Liselotte Schlierf erklärt, „denn<br />
in unserem relativ rauen Steigerwald-Klima<br />
gedeihen eben nicht<br />
alle Mittelmeerpflanzen.“<br />
eute können Besucher<br />
rund 60 der<br />
120 in der Bibel<br />
erwähnten Pflanzen<br />
mit ihren Botschaften<br />
bei einem Rundgang durch den<br />
Burghaslacher Bibelgarten entlang<br />
des Weges entdecken. Tafeln mit<br />
Erläuterungen zu den jeweiligen<br />
Pflanzen und Hinweisen auf die<br />
passenden Bibelstellen runden den<br />
Weg ab.<br />
Am Feigenbaum findet sich eine<br />
Tafel aus dem Lukasevangelium<br />
(13,6-9), die auf ein Gleichnis Jesu<br />
verweist. Weil ein Feigenbaum in<br />
einem Weinberg keine Früchte<br />
trug, wollte sein Besitzer, dass sein<br />
Gärtner den Feigenbaum umhaue.<br />
Dieser schlug jedoch einen letzten<br />
Versuch mit besonderer Pflege vor.<br />
Im „Hohelied der Liebe“ sind Aprikose<br />
und Nussbaum erwähnt. In<br />
einer Textstelle aus den Klageliedern<br />
heißt es: „Er gab mir die bitterste<br />
Kost zu essen und ließ mich<br />
bitteren Wermut trinken“. Und<br />
schon im Alten Testament steht in<br />
Psalm 104,15 geschrieben: „Der<br />
Wein erfreue des Menschen Herz“.<br />
Weitere Bibeltexte zum Weinstock<br />
existieren im Johannesevangelium<br />
15,5 und in den Büchern Moses<br />
(8,21+22 und 9,12+13+20).<br />
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