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Ehegrund<br />

Historische Karte des Ehegrunds,<br />

auf der der stark mäandernde<br />

Verlauf früherer Zeiten sichtbar ist<br />

Ein Flüsslein,<br />

an guten wie an<br />

schlechten Tagen<br />

Die Quelle der Ehe bei Herbolzheim<br />

wurde in jüngster Zeit naturnah<br />

gestaltet<br />

DieEhe<br />

„Die Ehe ist kein Hafen, sondern ein<br />

Fluß…”, so ein Zitat der Schriftstellerin<br />

Maxie Wander. Um korrekt zu sein,<br />

ist in unserem Fall von zunächst zwei<br />

„Flüssen” die Rede: der Kleinen und der<br />

Großen Ehe.<br />

Mit der Quelle der Großen Ehe<br />

bei Herbolzheim und der Kleinen<br />

Ehequelle unterhalb des Hohenlandsberg<br />

beginnt es und wird mit<br />

der Mündung der Ehe in die Aisch<br />

bei Diespeck enden.<br />

Dazwischen liegt eine für den<br />

südlichen Steigerwald typische Landschaft<br />

mit einzelnen Höhenzügen,<br />

Talauen, Orten und Mühlen.<br />

Der Ehegau ist altes fränkisches<br />

Siedlungsgebiet. 816 taucht er erstmals<br />

in einer Urkunde auf. Und bald<br />

finden sich auch die Orte entlang<br />

von (Großer) Ehe mit Herbolzheim,<br />

Krautostheim, Deutenheim, an der<br />

(Kleinen) Ehe Krassolzheim, Ingolstadt,<br />

Ezelheim und dann ab dem<br />

Zusammenfluss der beiden Sugenheim,<br />

Ullstadt, Langenfeld, Baudenbach,<br />

Hambühl, Stöckach.<br />

Ab dem Zusammenfluss ist die<br />

Ehe noch 17,56 km unterwegs bis zu<br />

ihrer Mündung in die Aisch. Dabei<br />

legt sie einen Höhenunterschied von<br />

nur 25 m zurück. Mit einem Gefälle<br />

von nur 0,14 % ist sie ein träge<br />

fließender Bach. In alten Karten<br />

findet man den früheren, natürlichen<br />

Verlauf der Ehe mit vielen Mäandern.<br />

Im Rahmen der Nutzung des<br />

Gewässers und der umgebenden<br />

landwirtschaftlichen Flächen wurde<br />

der Bach bald verändert, begradigt,<br />

der Talraum mit Gräben durchzogen<br />

und trockengelegt.<br />

Entlang des Flusses finden sich<br />

viele Mühlen, war man doch früher<br />

auf die Wasserkraft angewiesen, damit<br />

der Müller aus dem angebauten<br />

Getreide Mehl mahlen konnte. Wo<br />

die Mühle direkt an der Ehe keinen<br />

Platz hatte oder das Gefälle für den<br />

Betrieb des Mühlrades nicht ausreichte,<br />

wurde ein Wehr angelegt, ein<br />

Mühlbach abgeleitet und mit diesem<br />

Wasser dann das Mühlrad angetrieben.<br />

Die Mühlen sind inzwischen<br />

zum Teil außer Betrieb, doch die<br />

Namen erinnern noch daran, so z.B.<br />

die Modelsmühle, die Wiesenmühle,<br />

die Lamprechtsmühle und die beiden<br />

Mühlen in Hambühl.<br />

Wasser-Bäume<br />

Nun ist ein Bach- oder Flusssystem<br />

nicht nur Siedlungs- und<br />

Nutzungsraum sondern ursprünglich<br />

Naturraum. Gemäß dem klassischen<br />

Aufbau einer Flussaue geht<br />

es vom zentralen Gewässer zunächst<br />

in die Weichholzaue, den Raum, der<br />

regelmäßig überschwemmt wird.<br />

Hier sind die Gehölze daran angepasst,<br />

mit ihren Füßen und Stämmen<br />

häufiger im Wasser zu stehen.<br />

Erlen, Weiden und Pappeln vertragen<br />

Strömung und Eisgang und<br />

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