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DGFF-Kongress 2013, Augsburg - Deutsche Gesellschaft für ...

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Fremdsprachendidaktik der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Fremdsprachenforschung (<strong>DGFF</strong>)<br />

Hamburg. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, 207-220.<br />

Weitz, M., Pahl, S., FlymanMattsson, A., Buyl, A., Kalbe, E. (2010): „The Input Quality<br />

Observation Scheme (IQOS): The Nature of L2 Input and its Influence on L2 Development in<br />

Bilingual Preschools." In: Kersten, K., Rohde, A., Schelletter, C., Steinlen, A.K. (eds.): Bilingual<br />

Preschools. Vol. I: Learning and Development. Trier: WVT, 5-44.<br />

Bredenbröcker, Martina: Lehrplan-Englisch vs. authentisches<br />

Englisch? Wie die Korpuslinguistik zur Ausbildung von<br />

language competence und language awareness beitragen<br />

kann<br />

Erkenntnisse aus der kognitiven Psychologie belegen, dass das Memorieren von Wortverbindungen<br />

(„chunks“) leichter fällt als das von isolierten lexikalischen Einheiten. 1 Außerdem<br />

trägt die Verwendung der richtigen Kollokation (Wortkombination, die überdurchschnittlich<br />

häufig zusammen auftritt) zu einem höheren Grad von nativeness und language competence in<br />

der Zielsprache bei. 2<br />

Nun geben der bayerische Lehrplan für das Fach Englisch sowie die Konkretisierung des<br />

Lehrplans (KdLP) 3 klare Vorgaben, welche englischen Vokabeln bayerische Grundschüler am Ende<br />

der vierten Jahrgangsstufe produktiv und rezeptiv beherrschen sollen. Wünschenswert ist<br />

natürlich, dass sich diese Zielvorgaben mit Erkenntnissen der empirischen linguistischen<br />

Forschung und dem tatsächlichen Sprachgebrauch von native speakers decken.<br />

Für das vorliegende Forschungsprojekt wurden einzelne hochfrequente Verben (z.B. to make)<br />

aus dem Lehrplan ausgewählt und im Oxford Children´s Corpus (OCC) auf ihre Kollokationen hin<br />

untersucht. Dieses Korpus wurde von Oxford University Press speziell für die Entwicklung von<br />

Kinderwörterbüchern aus einer Vielzahl von Texten unterschiedlicher Genres zusammengestellt.<br />

4<br />

Die Kollokationen, die die KdLP für das Verb make vorschlägt, lauten homework und bed. Die<br />

empirische Analyse im OCC zeigt nun aber, dass die erste Paarung (make + homework) nie<br />

vorkommt und die zweite sich eher selten findet. Tatsächlich tritt bed häufiger mit go oder lie<br />

auf.<br />

Wie verschiedene Studien belegen 5,6 , beherrschen selbst fortgeschrittene Lerner Kollokationen<br />

mit hochfrequenten Verben häufig nur mangelhaft oder gar nicht. Als besonders schwierig<br />

erweisen sich nicht-kongruente Kombinationen. Darum ist ein Explizit-Machen der Unterschiede<br />

und Gemeinsamkeiten von Mutter- und Zielsprache von Beginn des Englischunterrichts an<br />

erforderlich. Beim vorliegenden Beispiel muss to do homework besonders klar mit dem deutschen<br />

Hausaufgaben machen kontrastiert werden, um mögliche Interferenzen zu vermeiden.<br />

Der Vergleich von Wortkombinationen in L1 und L2 unterstützt zusätzlich die Ausbildung von<br />

sprachlicher Bewusstheit (language awareness), wie sie in didaktischen Fachkreisen schon seit<br />

längerem gefordert wird. 7<br />

1 Ellis, N. et al. (2009). “The psycholinguistic reality of collocation and semantic prosody: Lexical Access (1).”In:<br />

Römer, U.; Schulze, R. (eds.). Exploring the Lexis-Grammar Interface. Amsterdam: Benjamins.<br />

2 Hunston Susan (2002). Corpora in Applied Linguistics. Cambridge: Cambridge University Press.

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