MAG PFINGST MASTERS ELEVEN | 2015

Polygraf – vielseitig und spannend
Die Lehrzeit beträgt vier Jahre. Polygraf ist eine Berufsbezeichnung,
die 1995 infolge des technologischen
Fortschritts in der Druckvorstufe entstanden
ist. Zuvor nannte sich dieser Beruf Schriftsetzer.
Damit verschmolzen die beiden älteren Berufe Typograf
(Text) und Lithograf (Bild) zu einem neuen,
einzigen Berufsbild. Zur Ausbildung gehören drucktechnische
Disziplinen wie Typografie und Lithografie,
Aspekte aus der Informatik wie die Textbearbeitung,
aber auch die Förderung gestalterischer
Fähigkeiten, wie Farbenlehre, Stilkunde und Fotografie.
Weitere Schwerpunkte bilden das Webdesign
sowie die Erstellung von interaktiven Multimediapräsentationen
und Filmschnitten. «Der Beruf erfordert
Kreativität, ist abwechslungsreich und macht mir
grossen Spass», sagt Julia Amstutz, die das MAG
produzierte.
Drucktechnologe – maschinell und handwerklich
«Mir gefällt die tägliche Arbeit mit den Maschinen, und
dass ich direkt sehe, was aus meinem Schaffen entstanden
ist», begründet 4. Lehrjahrstift Patrick Bachmann
seine Berufswahl. Die Lehrzeit dauert ebenfalls
vier Jahre, und Engelberger Druck bietet auch in diesem
Bereich ein tolles Umfeld mit seinem modernen
Maschinenpark, der sich sehen lässt. Die Hauptaufgaben
des Drucktechnologen lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Dem Einrichten der Druckmaschine, der
Überwachung des reibungslosen Fortdrucks und die
permanente Qualitätssicherung der Auflage. Patrick
Bachmann lobt zudem das angenehme Arbeitsklima
und seine kompetenten Vorgesetzten.
Druckausrüster – präzise und wichtig
Der Buchbinder, oder wie er heute heisst, der Druckausrüster,
ist die Bezeichnung für den Berufszweig,
der die Druckerzeugnisse in seine endgültige Form
bringt. Er tätigt damit den abschliessenden Arbeitsgang
der Buchherstellung nach Beendigung von
Redaktion, Satz, Layout und Druckarbeiten, also die
Herstellung und Verbindung der beispielsweise den
Buchblock umschliessenden äusseren Hülle mit allen
Schritten – vom Ordnen und Zusammenfügen der Lagen
bis hin zur künstlerischen Gestaltung.
Obwohl der Bucheinband und die Notwendigkeit seiner
Herstellung so alt ist wie der Kodex selbst, ist
Buchbinderei als Gewerbe erst im späten Mittelalter
entstanden. Es blieb eine rein handwerkliche Tätigkeit,
bis sich im 19. Jahrhundert im Zuge des aufkommenden
Verlegereinbandes die maschinelle Grossproduktion
etablierte. Heute ist Buchbinder ein Lehrberuf,
der sich in drei Fachrichtungen unterteilt. Dabei dominiert
der Bereich industrieller Fertigung und damit die
Anzahl der Buchbinder, die die maschinelle Serienfertigung
begleiten, deutlich gegenüber jenen, die Bücher
weiterhin vollständig handwerklich herstellen.
In der Schweiz ist die Ausbildung reglementiert. Seit
der Einführung der neuen Bildungsverordnung im
Jahr 2006 heisst das Berufsfeld Printmedienverarbeiter.
Es gibt drei Fachrichtungen mit vierjähriger
Lehrzeit (Buchbinderei, Bindetechnologie, Versandtechnologie)
und eine Fachrichtung mit einer dreijährigen
Ausbildung (Druckausrüstung), die Pascal Achermann
gerade absolviert.