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Kontakte 2006 (PDF) - LFS – Liebfrauenschule Geldern

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nicht. Deshalb kochten die Zivis auch meist zu Hause, und es wurden viele verschiedene<br />

abenteuerliche Gerichte gezaubert.<br />

Jeder, der solch eine Reise plant oder gerne mal unternehmen würde, denkt natürlich auch<br />

über Krankheiten nach, die man sich in solch einem Land alle einfangen kann. So auch Jan,<br />

der aber die Erfahrung gemacht hat, dass dies alles halb so schlimm ist. Auch die Sache mit<br />

der Malaria: Er blieb komischerweise verschont, wobei die anderen Zivis alle mit dieser<br />

Krankheit mehr oder weniger zu kämpfen hatten und manche sogar öfters. Aber wenn man<br />

rechtzeitig die richtigen Medikamente einnehme, könne man die Krankheit rasch in den Griff<br />

bekommen.<br />

Wenn man in Tansania einen Handwerker benötigt, dann ist das so 'ne Sache. Wenn man<br />

einen Termin ausmacht und dann auf den Handwerker wartet, erscheint dieser erstmal nicht<br />

und auch nicht am nächsten Tag oder an den folgenden Tagen. Dies erlebte auch Jan. Nach<br />

drei Tagen Warten entschloss er sich dazu, nicht mehr am Morgen zu Hause zu bleiben, um<br />

auf den Handwerker zu warten, sondern zur Uni zu gehen. Dort angekommen, erhielt er eine<br />

Nachricht vom Handwerker, wo er denn stecke, bei ihm zu Hause sei keiner zu erreichen<br />

und schließlich habe man ja einen Termin vereinbart…!<br />

Ein nicht so schönes Erlebnis machte Jan Nehring in Daressalam, als er dort Opfer eines<br />

Überfalls wurde. Zwei junge Männer bedrohten ihn und verlangten sein gesamtes Geld. Da<br />

er wusste, wie man sich in solch einer Situation zu verhalten hat, behielt er einen kühlen<br />

Kopf und tat das, was die beiden Tansanier von ihm verlangten. Eine richtige Entscheidung,<br />

denn viele, die solch eine Situation dort schon einmal miterlebt haben, können bestätigen,<br />

dass einem nichts passiert, solange man nicht den Helden spielt. Das einzig „Gute“ an<br />

diesem Überfall war: Die beiden Tansanier gaben Jan entsprechend viel Geld zurück, damit<br />

er noch mit dem nächsten Bus nach Hause fahren konnte! Und welche Buslinie er am besten<br />

nehmen könne, erklärten sie ihm zudem auch noch.<br />

Eine weitere Erfahrung mit Diebstahl machte er, als er eines Tages in einem Daladala<br />

unterwegs war. Dabei handelt es sich um einen Kleinbus, der eigentlich für zehn Personen<br />

vorgesehen ist, aber locker mit zwanzig Personen befüllt wird. Jans Portemonnaie war<br />

urplötzlich verschwunden. Die Frauen, die sich in diesem Kleinbus befanden, machten ein<br />

Spektakel, als sie bemerkten, was vorgefallen war, und so wusste bald jeder Insasse, dass<br />

das Portemonnaie von dem „Mzungu“, dem Weißen, verschwunden war. So hat es auch<br />

nicht allzu lang gedauert und das Portemonnaie war plötzlich wieder da! Aber um diese<br />

Gefahren in die richtige Dimension zu rücken, fügte er an, dass er sich in Deutschland<br />

wegen seiner Haare durch Rechtsradikale schon öfter bedroht gefühlt habe als in Tansania<br />

durch Überfälle.<br />

Am Ende des Vortrags blickte Jan noch einmal zurück auf sein Jahr in Tansania und zog das<br />

Resümee, dass er viele interessante Eindrücke sammeln konnte und dieses Jahr auf keinen<br />

Fall missen möchte. Seine Begeisterung teilte er mit allen anderen Zivis, die er in Tansania<br />

getroffen habe. Er sagte aber auch, dass er es sich hätte schwer vorstellen können, wirklich<br />

auf dem Land zu leben, ganz ohne Strom, fließendes Wasser und Handy- und<br />

Internetkontakt. Das sei dann noch einmal ein ganz anderes Leben!<br />

Einen Tipp gab er uns Zuhörern auch noch: Wer plant, solch ein FSJ oder ähnliches zu<br />

machen, solle sich rechtzeitig informieren und bewerben, denn es gibt sehr viele Bewerber,<br />

aber leider nur recht wenig Angebote.<br />

Nicolas Schwers<br />

(AH/13 S2)<br />

Infos über den anderen Dienst im Ausland und andere Möglichkeiten, ein<br />

Jahr im Ausland zu verbringen: www.ijab.de<br />

www.rausvonzuhaus.de<br />

Jans Berichte über seine Zeit in Tansania:<br />

http://www.a-nehring.de/derjanintansania/<br />

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