Neckarcup-Magazin 2015
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Von Lars Müller-Appenzeller<br />
Heilbronner NECKARCUP<br />
DUSTIN BROWN<br />
SCHLÄGT BEIM NECKARCUP AUF<br />
DEUTSCHE NUMMER VIER TRITT MIT TOBIAS KAMKE AUCH<br />
IM DOPPEL AN – BESONDERE<br />
VERBINDUNG IN DIE REGION<br />
Auf Jens Becker aus Leingarten<br />
kommt in der Woche von 11. bis<br />
17. Mai ganz schön viel Arbeit zu:<br />
Der 40-Jährige ist Lehrer, wird<br />
also morgens in der Schule sein,<br />
und nachmittags auf der Anlage<br />
des TC Heilbronn am Trappensee.<br />
Dort ist Jens Becker Sportwart.<br />
Dort findet der 2. NECKARCUP<br />
statt. Dort spielt ein alter Bekannter:<br />
Dustin Brown – die 30 Jahre<br />
alte deutsche Nummer vier wird<br />
wie im Vorjahr im Osten Heilbronns<br />
aufschlagen. Und womöglich<br />
muss Jens Becker („Ich<br />
kenne Dustin über Hans Walter<br />
von den Tenniscamps am Gardasee<br />
schon ewig“) seinen Kumpel<br />
coachen. So wie am Montag,<br />
5. Januar beim Turnier in Katar.<br />
Kostspielig Die Beckers verbrachten<br />
ihren Urlaub in Doha,<br />
wo gerade das Tennisturnier begonnen<br />
und Brown den Sprung<br />
ins Hauptfeld geschafft hatte.<br />
„Ich hatte Dustin geschrieben,<br />
dass ich da sein werde. Er besorgte<br />
Karten. Während seines<br />
Matchs schaute er dauernd zu<br />
mir, als ob ich sein Coach wäre.“<br />
War Jens Becker dann auch –<br />
Brown war ohne Trainer unterwegs.<br />
Denn die Begleitung<br />
eines Trainers ist kostspielig:<br />
Der Spieler muss nicht nur Kost<br />
und Logis übernehmen, sondern<br />
mitunter auch die ausgefallenen<br />
Trainerstunden in der Heimat<br />
bezahlen. Kurzum: Es lief erst<br />
nicht bei Brown, trotz Rückstandes<br />
gewann er das Erstrundenspiel<br />
gegen den Italiener Paolo<br />
Lorenzi (Nummer 63 der Welt)<br />
mit 7:6 (7:3) und 6:3, kam später<br />
bis ins Viertelfinale. „Dustin kam<br />
nach dem Match zu mir und<br />
bedankte sich“, erinnert sich der<br />
B-Trainer. Dann wollte er noch<br />
eine gemeinsame Spielanalyse.<br />
Wir waren einer Meinung.“ Ob<br />
Brown ohne Becker gewonnen<br />
hätte? Fakt ist: Das Gespann<br />
Becker-Brown ist ungeschlagen.<br />
Wie Trainer Jens Becker den<br />
Auftritt von Dustin Brown bei der<br />
NECKARCUP-Premiere analysiert?<br />
„Beide Spiele konnte ich<br />
leider nicht sehen“, sagt Becker –<br />
Brown schied im Einzel und im<br />
Doppel jeweils in der ersten<br />
Runde überraschend aus. Der an<br />
Nummer zwei gesetzte Profi aus<br />
Winsen an der Aller, der in Celle<br />
geboren wurde, jamaikanische<br />
Wurzeln hat und eine Zeit lang<br />
bei Tennistrainer Hans Walter hier<br />
in der Region lebte, scheiterte<br />
am britischen Qualifikanten Kyle<br />
Edmund in drei Sätzen. „Dustin<br />
ist halt ein Paradiesvogel, ein<br />
Hopp-oder-topp-Spieler“, sagt<br />
Turnierdirektor Metehan Cebeci.<br />
„Nach unserem Turnier hat er<br />
sich stabilisiert. Ich gehe davon<br />
aus, dass er voll motiviert hierher<br />
zurückkommt.“ Er wird seinen<br />
Freunden doch sicherlich diesmal<br />
etwas zeigen wollen.<br />
Brown hatte sich bei Cebeci per<br />
E-Mail gemeldet. „Er will unbedingt<br />
mit Tobias Kamke Doppel<br />
spielen“, sagt Metehan Cebeci.<br />
„Falls nötig, bekommen sie<br />
natürlich gerne eine Wildcard fürs<br />
Doppel.“ Sie scheinen dem<br />
Wunsch des neuen Davis Cup-<br />
Teamchefs Michael Kohlmann<br />
nachkommen zu wollen. Der<br />
hatte nach dem Erstrundenaus<br />
Anfang März in Frankfurt gegen<br />
Frankreich erklärt, dass sich die<br />
deutschen Profis öfter fürs Doppel<br />
verabreden sollen.<br />
Davis Cup Tobias Kamke spielte<br />
2013 und 2014 für Deutschland.<br />
Brown, der am 16. April mit<br />
Philipp Petzschner im Auto zum<br />
UNSER MEDIENPARTNER<br />
Challenger nach Vercelli nach<br />
Norditalien fuhr, übrigens mit<br />
dem Obereisesheimer Kevin<br />
Abele im Auto, noch nicht. Das<br />
soll sich aber ändern. Der Deutsche<br />
Tennis Bund bemüht sich,<br />
bis zum Relegationsspiel Mitte<br />
September eine Spielgenehmigung<br />
zu bekommen – 2003 war<br />
Brown zweimal für Jamaika<br />
angetreten. Auch Jens Becker<br />
würde es freuen, wenn das<br />
klappt: „Wenn Dustin spielt, frage<br />
ich ihn wieder nach Karten.“<br />
HEILBRONNER STIMME<br />
Wie bereits bei der NECKARCUP-Premiere, begleitet<br />
das Medienunternehmen Heilbronner<br />
Stimme das Turnier auch dieses Jahr als Medienpartner.<br />
„Für uns sind solche regionalen Spitzenveranstaltungen<br />
natürlich immer von besonderer<br />
Bedeutung“, erklärt Lars Müller-Appenzeller,<br />
stellvertretender Sport-Ressortleiter und in dem<br />
Unternehmen für die Tennisberichterstattung<br />
verantwortlich. „Bereits vor Turnierbeginn featuren<br />
wir die Veranstaltung. Zum Teil durch sportliche<br />
Meldungen, beispielsweise die Meldeliste betreffend,<br />
durch Hintergrundberichte wie Spielerporträts<br />
oder über Veränderungen in der Orga-<br />
nisation.“ Vom ersten bis zum letzten Ballwechsel<br />
wird jeden Tag ein Redakteur der Stimme auf der<br />
Anlage anwesend sein und über den NECKARCUP<br />
berichten. Als Printerzeugnis am nächsten Tag in<br />
der Heilbronner Stimme, online mit täglich mehrfachen<br />
Updates auf www.stimme.de und auch<br />
als Filmproduktion auf Stimme-TV. „Wir werden<br />
immer aktuell am Ball sein, interessante Interviews<br />
und Reportagen machen, die kleinen Geschichten<br />
abseits des Sportgeschehens finden und den<br />
Tennisfans den bestmöglichen Informationsfluss<br />
gewährleisten“, erklärt Müller-Appenzeller.<br />
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